DE10143029A1 - Verfahren zur Vorgaberegelung eines Fahrzeugs - Google Patents
Verfahren zur Vorgaberegelung eines FahrzeugsInfo
- Publication number
- DE10143029A1 DE10143029A1 DE2001143029 DE10143029A DE10143029A1 DE 10143029 A1 DE10143029 A1 DE 10143029A1 DE 2001143029 DE2001143029 DE 2001143029 DE 10143029 A DE10143029 A DE 10143029A DE 10143029 A1 DE10143029 A1 DE 10143029A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- signal
- steering
- vehicle
- variable
- actuator
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D6/00—Arrangements for automatically controlling steering depending on driving conditions sensed and responded to, e.g. control circuits
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Transportation (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Steering Control In Accordance With Driving Conditions (AREA)
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorgaberegelung eines Fahrzeugs, bei dem in Abhängigkeit von einer Lenkeingabegröße (3) und einer Ausgangsgröße eines Aktuators (5) eine Fahrzeuglenkungsgröße (7) erzeugt wird, wobei die Ausgangsgröße des Aktuators (5) in Abhängigkeit von der Lenkeingabegröße (3) und einem Gierratensignal (22) erzeugt wird. DOLLAR A Um die subjektive Wahrnehmung des Fahrverhaltens eines Kraftfahrzeugs durch den Fahrer durch eine Änderung des Fahrverhaltens durch ein spezielles Regelungskonzept zu verbessern, ist die Ausgangsgröße des Aktuators (5) eine skalare Funktion von wenigstens zweien der Signale Bahnkrümmungssignal (20), Gierratensignal (21), Rollgeschwindigkeitssignal, Vertikalbeschleunigungssignal, Schwimmwinkelsignal, Wankwinkelsignal, Reifenseitenkraftsignal und Querbeschleunigungssignal (22).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorgaberegelung eines Fahrzeugs gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In zukünftigen Serienfahrzeugen werden sogenannte steer-by-wire-Systeme
angeboten, die über einen Lenkeingriff das Fahrverhalten beeinflussen. Das sind
Systeme, die entweder zum Lenkwinkel der mechanischen Lenksäule mittels
Aktuator einen zusätzlichen Lenkwinkel addieren bzw. überlagern oder ganz ohne
Lenksäule arbeiten, indem der Vorderradlenkwinkel nur durch einen Aktuator
eingestellt wird.
Eine große Gruppe der heute in steer-by-wire-Systemen eingesetzten bekannten
Regelungsalgorithmen benutzen das Konzept der Sollgierrate. Dieses Konzept
funktioniert mit und ohne mechanische Lenksäule. Der Lenkradwinkel wird
gemessen und aus ihm ein Wert für die gewünschte Gierrate berechnet,
beispielsweise mit der bekannten Formel,
Sollgierrate = Lenkübersetzung.Lenkradwinkel.V/[Radstand.(1+(V^2/Vchar ^2))] (1)
Diese Formel beruht auf dem stationären linearen, natürlichen Fahrverhalten des
Fahrzeugs ohne Reifensättigungseffekte. Für den Fall, dass diese Sollgierrate
aufgrund von Reifensättigungseffekten oder anderen nicht realisiert werden kann,
wird die Sollgierrate mit Hilfe von Informationen über den Fahrbahnreibwert oder
der Querbeschleunigung begrenzt, um nicht unsinnig große
Lenkwinkelstellkommandos zu erzeugen, die das Fahrzeugverhalten nicht mehr
verbessern, sondern verschlechtern.
Der Nachteil bei diesem Stand der Technik besteht darin, dass durch die Art der
Sollwertvorgabe das Regelungsziel nur darin besteht, das Fahrzeugverhalten auch
im Reifensättigungsfall bzw. Schleuderfall möglichst nahe an das des ungeregelten
linearen Fahrzeugs ohne Reifensättigung zu bringen. Obwohl das zweifellos eine
Verbesserung des Fahrzeugverhaltens bedeutet, ist es nicht zwingend auch die
bestmögliche Verbesserung des Fahrzeugverhaltens im Sinne der subjektiven
Wahrnehmung des Fahrers.
Des weiteren gibt es auch heute schon Regelungskonzepte, deren Regelungsziel
vom natürlichen Verhalten des ungeregelten, linearen Fahrzeugs abweichen. Z. B.
das Regelungskonzept, das die Entkopplung der Querbeschleunigung von der
Gierrate zum Ziel hat. Hier ist es jedoch fraglich, ob dieses Regelungsziel geeignet
ist, das subjektive Fahrerurteil positiv zu beeinflussen.
Ein weiteres Konzept hat das Ziel, bei Benutzung eines herkömmlichen Lenkrades
als Lenkeingabe-Organ den Lenkwinkelbedarf des Lenkrades zu reduzieren und
damit den Lenkkomfort zu erhöhen. Folglich wird hier nur die Lenkkennlinie bzw. die
Zuordnung von Lenkeingabe und Vorderradlenkwinkel verändert. Dieses System
wird im folgenden "Variable Lenkübersetzung" genannt.
Während einige Regelungssysteme zu Verbesserungen des dynamischen
Fahrverhaltens, nicht aber des stationären Fahrverhaltens führen, kann mit der
variablen Lenkübersetzung das stationäre Fahrverhalten beeinflusst werden, nicht
jedoch das dynamische.
Der Fahrer nimmt bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten die Bewegungsgrößen
der Fahrzeugbewegung (Gierrate, Querbeschleunigung, Schwimmwinkel,
Krümmung der Trajektorie) in unterschiedlicher Gewichtung wahr. Das gilt für das
stationäre Verhalten wie auch für das dynamische Verhalten bzw. den Übergang
von einem stationären Betriebspunkt zu einem neuen. Hieraus ergibt sich eine
Möglichkeit, das Fahrzeugverhalten durch ein Regelungssystem so zu beeinflussen,
dass der Fahrer sowohl das stationäre als auch das dynamische Fahrzeugverhalten
subjektiv als verbessert beurteilt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die subjektive Wahrnehmung des Fahrverhaltens
eines Kraftfahrzeugs durch den Fahrer durch eine Änderung des Fahrverhaltens
durch ein spezielles Regelungskonzept zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Vorgaberegelung eines
Fahrzeugs nach Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird eine Regelung geschaffen, bei der der Zusammenhang
zwischen den Fahrzeugbewegungsgrößen und der subjektiven Beurteilung durch
den Fahrer ausgenutzt wird. Diese Regelung beruht nicht mehr auf einem
lenkwinkelabhängigem Gierratensollwert. Statt dessen wird mit Hilfe von
fahrpsychologischen Erkenntnissen, zunächst eine mathematische
Berechnungsvorschrift definiert, die von den messbaren Bewegungsgrößen des
Fahrzeugs abhängt und deren Wert die subjektive Wahrnehmung des
querdynamischen Bewegungsvorgangs durch den Fahrer beschreibt. Anschließend
wird diese Berechnungsvorschrift in die Reglerstruktur als Rückführung
übernommen und deren Ergebnis (Istwert) fortlaufend mit einem
lenkwinkelabhängigem Sollwert für diese synthetische Größe verglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Vorgaberegelung eines Fahrzeugs, bei dem
in Abhängigkeit von einer Lenkeingabegröße und einer Ausgangsgröße eines
Aktuators eine Fahrzeuglenkungsgröße erzeugt wird, wobei die Ausgangsgröße
des Aktuators in Abhängigkeit von der Lenkeingabegröße und einem
Gierratensignal erzeugt wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsgröße
des Aktuators eine skalare Funktion von wenigstens zweien der Signale
Bahnkrümmungssignal, Gierratensignal, Rollgeschwindigkeitssignal,
Vertikalbeschleunigungssignal, Schwimmwinkelsignal, Wankwinkelsignal,
Reifenseitenkraftsignal und Querbeschleunigungssignal ist.
Vorzugsweise ist die skalare Funktion eine Summe von jeweils mit einem
Wichtungsfaktor gewichteten Signalen, wobei jeder der mehreren
Wichtungsfaktoren von einer Fahrzeugsgeschwindigkeit abhängen kann.
Zusätzlich kann die Ausgangsgröße des Aktuators außerdem von
Rückkopplungssignalen des Fahrzeugs abhängen.
Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sie ohne Schwierigkeiten bei den
gegenwärtigen Lenkungssystemen implementiert werden kann, ohne dass
zusätzliche Elemente der Lenkung notwendig werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele, bei der Bezug genommen wird auf die
beigefügten Zeichnungen.
Fig. 1 zeigt eine Regelung nach dem Stand der Technik.
Fig. 2 zeigt ein Regelungssystem mit Rückführung von Fahrzeugmessgrößen
gemäß der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 zeigt ein Regelungssystem ohne Rückführung von Fahrzeugmessgrößen
gemäß der vorliegenden Erfindung.
Fig. 4 zeigt einen Vergleich von Stationärverstärkungen der Lenkeingabe für drei
ausgewählte Fahrparameter, die für das subjektive Fahrempfinden relevant sind, in
Abhängigkeit von der Geschwindigkeit.
In Fig. 1 ist ein Lenksystem zur Regelung bzw. Steuerung von Lenkbewegungen
eines Fahrzeugs 1 gezeigt. Die Lenkvorgabe erfolgt dabei über eine
Lenkeingabevorrichtung 2 durch einen Fahrer. Die Lenkeingabevorrichtung 2
erzeugt ein Ausgangssignal 3. Das Ausgangssignal 3 kann ein Lenkwinkel sein
("normale" Lenksäule, dargestellt durch einen geöffneten Schalter 4) oder ein
elektrisches oder hydraulisches Signal sein (steer-by-wire-System, der Schalter 4
ist geschlossen). Das Signal wird mit einem Drehwinkel eines Aktuators 5 in einer
Überlagerungsvorrichtung 6 überlagert, so dass eine Fahrzeuglenkungsgröße 7 für
das Fahrzeug 1 gebildet wird. Der Aktuator 5 wird seinerseits von einem
Regelungssystem 8 angesteuert. Dieses empfängt als Eingangsgrößen das
Ausgangssignal der Lenkeingabevorrichtung 2, das über eine Leitung 9
ausgekoppelt wird, und - in der Regel - ein Rückkopplungssignal 10 von dem
Fahrzeug 1. Mit anderen Worten, über die Leitung 9 wird dem Regelungssystem 8
die Lenkeingabegröße als Führungsgröße zugeführt, und als Regelgröße erhält das
Regelungssystem 8 das Rückkopplungssignal 10 vom Fahrzeug 1. Aus beiden
Größen 9 und 10 erzeugt das Regelungssystem 8 das Stellkommando 11 für den
Aktuator 5.
Das Regelungssystem 8 beinhaltet in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
dabei eine Sollwertbildung 12, die das Ausgangssignal der Lenkeingabevorrichtung
2 auf der Leitung 9 je nach Art der Sollwertbildung auf einen Sollwert abbildet. Der
Funktionswert (des Ausgangssignals 9) bildet eine Eingangsgröße einer
Steuerungs- bzw. Regelungsvorrichtung 13. Eine zweite Eingangsgröße ist das
Rückkopplungssignal 10 von dem Fahrzeug 1. Das Rückkoppelsignal 10 des
Fahrzeugs 1 beinhaltet dabei insbesondere ein Gierratensignal und ein
Querbeschleunigungssignal.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Vorgaberegelung des Fahrzeugs 1 ist mit
dem System nach Fig. 1 durchführbar. Die Ausgangsgröße des Aktuators 5, die in
Abhängigkeit von der ausgekoppelten Lenkeingabegröße 9 und dem
Rückkopplungssignal 10 von dem Fahrzeug 1 erzeugt wird, hängt dabei
erfindungsgemäß von einem Funktionsvektor ab. Der Funktionsvektor weist als
Komponenten vorzugsweise das Gierratensignal und das
Querbeschleunigungssignal auf. Zusätzlich kann z. B. als Komponente des
Funktionsvektors ein Bahnkrümmungssignal oder ein Schwimmwinkelsignal
berücksichtigt sein.
Durch die gleichberechtigte Beeinflussung der Stellgröße 11 durch die zwei
Komponenten des Funktionsvektors 10 lässt sich die subjektive Wahrnehmung des
Fahrverhaltens des Kraftfahrzeugs 1 durch den Fahrer über das natürliche
Verhalten des Fahrzeugs hinaus verbessern. Die Lenkeingabe wird bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren zur Berechnung eines Sollwertes für den Istwert,
also das Ergebnis des Funktionsvektors, verwendet. Dieser Istwert geht neben der
Ausgangsgröße der Sollwertbildungsvorrichtung 12 als zweite Eingangsgröße der
modifizierten Regelungs-/Steuerungsvorrichtung 13 in die Erzeugung der Stellgröße
11 ein, die als Aktuatorausgangsgröße mit der Lenkeingabe 3 zur
Fahrzeuglenkungsgröße 7 überlagert wird. Die Sollwertberechung 12 bildet den
Sollwert 23 für die Mischgröße C, genannt CS, sie hängt in erster Linie von der vom
Fahrer eingestellten Lenkhandhabe (Lenkrad, Sidestick, . . .) ab. Die Mischgröße C,
die das zweite Eingangssignal der modifizierten Regelungs-/Steuerungsvorrichtung
13 bildet, lässt sich in einer ersten Form durch die Beziehung (2) darstellen:
C = W1.Gierrate + W2.Querbeschleunigung (2),
wobei W1, W2 Wichtungsfaktoren sind. In einer ersten Ausführungsform der
Erfindung sind die Wichtungsfaktoren W1, W2 konstant. Bereits bei konstanten,
also von Fahrzuständen des Fahrzeugs unabhängigen Wichtungsfaktoren entsteht
schon automatisch eine sinnvolle Wichtung der Bewegungsgrößen Gierrate und
Querbeschleunigung.
In Fig. 4 sind die Stationärverstärkungen von drei möglichen Komponenten des
Funktionsvektors, der Gierrate, der Querbeschleunigung und der Bahnkrümmung,
über der Fahrzeuggeschwindigkeit aufgetragen. In der Darstellung sind die
Komponenten der Übersichtlichkeit halber so normiert, dass ihre Maxima den
gleichen Wert haben und so leichter verglichen werden können.
Bei einer kleinen Geschwindigkeit sind Gierrate 21 und Querbeschleunigung 22
klein im Vergleich zur Bahnkrümmung 20. Dadurch gewichtet die Funktionsvektor-
Rückführung des Reglers in ihrer Größe C automatisch die Bahnkrümmung 20 am
stärksten. Analog dazu nimmt der Fahrer subjektiv die Bahnkrümmung 20 stärker
wahr als Gierrate 21 und Querbeschleunigung 22. Wegen dieser Gemeinsamkeit
zwischen Regelung und Fahrerwahrnehmung kann die Regelung gemäß der
subjektiven Wahrnehmung das Fahrverhalten verbessern.
Bei einer mittleren Geschwindigkeit (80 km/h < V < 180 km/h) sind Bahnkrümmung
20 und Querbeschleunigung 22 klein im Vergleich zur Gierrate 21. Dadurch
gewichtet die Funktionsvektor-Rückführung des Reglers in ihrer Größe C
automatisch die Gierrate am stärksten. Analog dazu nimmt der Fahrer subjektiv die
Gierrate stärker wahr als Bahnkrümmung und Querbeschleunigung. Wegen dieser
Gemeinsamkeit zwischen Regelung und Fahrerwahrnehmung kann die Regelung
gemäß der subjektiven Wahrnehmung das Fahrverhalten verbessern.
Bei einer hohen Geschwindigkeit sind Bahnkrümmung 20 und Gierrate 21 klein im
Vergleich zur Querbeschleunigung 22. Dadurch gewichtet die Funktionsvektor-
Rückführung des Reglers in ihrer Größe C automatisch die Querbeschleunigung 22
am stärksten. Analog dazu nimmt der Fahrer subjektiv die Querbeschleunigung 22
stärker wahr als Bahnkrümmung 20 und Gierrate 21. Wegen dieser Gemeinsamkeit
zwischen Regelung und Fahrerwahrnehmung kann die Regelung gemäß der
subjektiven Wahrnehmung das Fahrverhalten auch in diesem
Geschwindigkeitsbereich verbessern.
Eine weitere Ausführungsform eines Systems für die Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Fig. 2 dargestellt. In der Darstellung des
Systems sind Elemente mit identischen Funktionen gleich wie in Fig. 1 bezeichnet
und werden der Kürze halber nicht noch einmal erläutert.
Das System nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem nach Fig. 1 darin, dass als
Rückführung nicht nur die durch den Funktionsvektor gebildete Größe C in den
Regler 15 eingeht, sondern zusätzlich eine Auswahl 18 einzelner Meßgrößen, z. B.
Gierrate und Schwimmwinkel. Das ist regelungstechnisch vorteilhaft, um z. B. die
Dämpfung der Regelungsstrecke durch eine Verarbeitung der Gierrate zu
verbessern oder durch Verarbeitung des Schwimmwinkels eine Begrenzung des
Schwimmwinkels zu erreichen.
Zum anderen unterscheidet sich Fig. 2 von Fig. 1 darin, dass hier die Bildung der
Regeldifferenz 24, genannt deltaC, für die Größe C explizit dargestellt ist:
deltaC = CS - C (3).
Die Sollwertbildung 12 kann nicht nur eine Skalierung beinhalten, sondern auch
eine Dynamik, z. B. ein Verzögerungsglied erster Ordnung für die dynamische
Gestaltung des Sollwertes CS und der Regelungsdifferenz deltaC.
Die Berechnung des Istwertes 16 für den Wert C geschieht z. B. wieder wie in
Gleichung (2). Sie kann jedoch auch eine beliebige andere Funktion darstellen:
C = f(Meßgröße1, Meßgröße2, . . .) (4).
und zusätzlich noch eine Dynamik in Form von zeitabhängigen Filtern F(t) enthalten
und wird damit zusätzlich abhängig von der Zeit t:
C = f(Meßgröße1, Meßgröße2, . . ., t) (5).
Zusätzlich können die Sollwertbildung für CS und die Istwertbildung für C auch von
anderen Parametern, die den momentanen Fahrzustand darstellen, abhängen. Das
kann auch der Grad der Reifensättigung oder die Geschwindigkeit V sein. Im
Beispiel der Gleichung (2) können die Wichtungsfaktoren von der Geschwindigkeit
abhängen:
C = W1(V).Gierrate + W2(V).Querbeschleunigung (6).
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform eines Systems für die Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Wiederum sind in der Darstellung des
Systems Elemente mit identischen Funktionen gleich wie in Fig. 1 bzw. 2
bezeichnet und werden der Kürze halber nicht noch einmal, erläutert. Von dem
System nach Fig. 2 unterscheidet sich die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform
dadurch, dass eine Rückkopplung vom Fahrzeug 1 in dem Regelungssystem 8
nicht vorgesehen ist. Daher ist die Steuerungs- bzw. Regelungsvorrichtung in Fig. 1
und 2 bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform durch eine Vorsteuerung 19
ersetzt. Dieser Unterschied macht einen anderen Steuerungs- und
Regelungsansatz gegenüber den obigen Ausführungsformen erforderlich: es ist
notwendig, dass die Vorsteuerung 19 ein ausreichendes Prozesswissen zur
Berechnung des Aktuatorkommandos besitzt. Dieses Prozesswissen erhält die
Vorsteuerung 12 z. B. aus (nicht dargestellten) Kennfeldern oder Dynamiken, so
dass zur Ermittlung der Stellgröße 11 für den Aktuator 5 der messgrößenabhängige
Funktionsvektor C nicht gebildet wird, sondern direkt CS, das Kommando 23 für C,
versucht wird, durch die Vorsteuerung 19 einzustellen. Die Vorsteuerung 19 kann
jedoch von Fahrzeugparametern abhängen, die nicht die Fahrzeugquerdynamik
betreffen, wie z. B. die Geschwindigkeit V.
Das erfindungsgemäße Regelungskonzept ist sowohl bei Systemen mit Lenksäule
(Überlagerungslenkung) als auch bei Systemen ohne Lenksäule einsetzbar.
1
Fahrzeug
2
Lenkeingabevorrichtung (Fahrer)
3
Ausgangssignal der Lenkeingabevorrichtung (Fahrer)
4
Zuschaltvorrichtung für Lenksäule
5
Aktuator
6
Überlagerungsvorrichtung
7
Eingangsgröße des Fahrzeugs, Fahrzeuglenkungsgröße
8
Modellfolgereglersystem
9
Führungsgröße: Lenkeingabesignal/Lenkeingabemoment
10
Regelgröße: Rückkopplungssignal vom Fahrzeug
11
Stellgröße für Aktuator
12
Modellfunktionsvorrichtung
13
Steuerungs-/Regelungsvorrichtung
14
Skalierungsvorrichtung
15
Regelungsvorrichtung
16
Transformationsvorrichtung für Regelgröße
17
Addierervorrichtung
18
Einzelregelgröße: Rückkopplungssignal vom Fahrzeug
19
Vorsteuerung
20
Bahnkrümmungskurve
21
Gierratenkurve
22
Querbeschleunigungskurve
23
Sollwert für Messgröße C
24
Regeldifferenz deltaC
Claims (6)
1. Verfahren zur Vorgaberegelung eines Fahrzeugs, bei dem in Abhängigkeit
von einer Lenkeingabegröße (3) und einer Ausgangsgröße eines Aktuators
(5) eine Fahrzeuglenkungsgröße (7) erzeugt wird, wobei die Ausgangsgröße
des Aktuators (5) in Abhängigkeit von der Lenkeingabegröße (3) und einem
Gierratensignal (22) erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausgangsgröße des Aktuators (5) eine skalare Funktion von wenigstens
zweien der Signale Bahnkrümmungssignal (20), Gierratensignal (21),
Rollgeschwindigkeitssignal, Vertikalbeschleunigungssignal,
Schwimmwinkelsignal, Wankwinkelsignal, Reifenseitenkraftsignal und
Querbeschleunigungssignal (22) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die skalare Funktion eine Summe von jeweils mit einem Wichtungsfaktor
gewichteten Signalen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausgangsgröße des Aktuators (5) außerdem von
Rückkopplungssignalen (10) des Fahrzeugs abhängt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausgangsgröße des Aktuators (5) zusätzlich von wenigstens einem
einzelnen Rückkopplungssignal (18) des Fahrzeugs abhängt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Wertebereich der Lenkeingabegröße von Fahrbedingungen abhängt.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lenkung über eine Überlagerungslenkung erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001143029 DE10143029A1 (de) | 2001-09-01 | 2001-09-01 | Verfahren zur Vorgaberegelung eines Fahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001143029 DE10143029A1 (de) | 2001-09-01 | 2001-09-01 | Verfahren zur Vorgaberegelung eines Fahrzeugs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10143029A1 true DE10143029A1 (de) | 2002-11-21 |
Family
ID=7697488
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001143029 Withdrawn DE10143029A1 (de) | 2001-09-01 | 2001-09-01 | Verfahren zur Vorgaberegelung eines Fahrzeugs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10143029A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7677352B2 (en) | 2003-07-28 | 2010-03-16 | Continental Teves Ag & Co. Ohg | Method for steering a vehicle by means of a superimposed steering system |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4829434A (en) * | 1987-04-29 | 1989-05-09 | General Motors Corporation | Adaptive vehicle |
DE4201146A1 (de) * | 1991-01-18 | 1992-07-23 | Hitachi Ltd | System fuer die vorhersage des verhaltens eines kraftfahrzeugs und fuer die hierauf basierende steuerung des fahrzeugverhaltens |
DE4123234C1 (de) * | 1991-07-13 | 1992-08-27 | Mercedes-Benz Aktiengesellschaft, 7000 Stuttgart, De | |
DE4124654A1 (de) * | 1991-07-25 | 1993-01-28 | Bundesrep Deutschland | Verfahren zur kontinuierlichen und automatischen fahrzeugorientierung auf einer fahrbahn |
DE4202699A1 (de) * | 1992-01-31 | 1993-08-05 | Bosch Gmbh Robert | Vorrichtung zur steuerung des lenkwinkels |
DE19812238A1 (de) * | 1998-03-20 | 1999-09-23 | Daimler Chrysler Ag | Verfahren zur Regelung des Gierverhaltens von Fahrzeugen |
-
2001
- 2001-09-01 DE DE2001143029 patent/DE10143029A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4829434A (en) * | 1987-04-29 | 1989-05-09 | General Motors Corporation | Adaptive vehicle |
DE4201146A1 (de) * | 1991-01-18 | 1992-07-23 | Hitachi Ltd | System fuer die vorhersage des verhaltens eines kraftfahrzeugs und fuer die hierauf basierende steuerung des fahrzeugverhaltens |
DE4123234C1 (de) * | 1991-07-13 | 1992-08-27 | Mercedes-Benz Aktiengesellschaft, 7000 Stuttgart, De | |
DE4124654A1 (de) * | 1991-07-25 | 1993-01-28 | Bundesrep Deutschland | Verfahren zur kontinuierlichen und automatischen fahrzeugorientierung auf einer fahrbahn |
DE4202699A1 (de) * | 1992-01-31 | 1993-08-05 | Bosch Gmbh Robert | Vorrichtung zur steuerung des lenkwinkels |
DE19812238A1 (de) * | 1998-03-20 | 1999-09-23 | Daimler Chrysler Ag | Verfahren zur Regelung des Gierverhaltens von Fahrzeugen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7677352B2 (en) | 2003-07-28 | 2010-03-16 | Continental Teves Ag & Co. Ohg | Method for steering a vehicle by means of a superimposed steering system |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0813987B1 (de) | Verfahren zur Abstandsregelung für ein Kraftfahrzeug | |
WO1992003314A1 (de) | Verfahren zur regelung der fahrzeugdynamik | |
DE4332233B4 (de) | Elektronisch gesteuerte Servolenkung und Verfahren zu deren Steuerung | |
DE10346146A1 (de) | Variables Lenkverhältnissteuersystem und Verfahren | |
DE4419048C2 (de) | Steuersystem und -verfahren für Servolenkgerät | |
DE102019214305A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Erzeugung eines Lenkradreaktionsdrehmoments in einem SBW-System | |
DE102020205006A1 (de) | Elektrisches Servolenksystem | |
EP2437958B1 (de) | Verfahren zur antriebsschlupfregelung eines kraftfahrzeugs und antriebsschlupfregelsystem | |
DE19542294B4 (de) | Schlupfregler für eine Antriebsschlupfregelung | |
EP1536957A2 (de) | Verfahren zur steuerung und regelung von digital oder analog einstellbaren stossdämpfern | |
DE102016218845A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines Lenksystems mit elektromechanischer Lenkunterstützung | |
EP4240624A1 (de) | Verfahren zur durchführung von regelvorgängen in einem fahrzeug | |
DE102008021533A1 (de) | Verfahren zum Betrieb einer Fahrzeugsteuerung in einem Kraftfahrzeug sowie Fahrzeugsteuerung | |
DE102010049580A1 (de) | Verfahren zum Betreiben eines Kraftwagens | |
WO2020200500A1 (de) | Fahrsystem und verfahren zum auswahlen einer handlungsoption für ein automatisiertes kraftfahrzeug | |
DE10143029A1 (de) | Verfahren zur Vorgaberegelung eines Fahrzeugs | |
DE19905433A1 (de) | Verfahren zur Verminderung der Rückwirkung auf das Lenkrad eines Kraftfahrzeugs und dafür eingerichtetes aktives Lenksystem | |
DE102018119268A1 (de) | Zahnstangenkraft optimiertes Lenkgefühl einer Steer-by-Wire-Kraftfahrzeuglenkung | |
DE102009030165B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Berechnung eines resultierenden Stellwerts | |
EP2832599B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs, Computerprogramm, Computer-Programmprodukt | |
DE102013204925B4 (de) | Steuerung eines Antriebs für ein bewegbares Objekt | |
DE102009048815A1 (de) | Verfahren zum Steuern eines Antriebssystems in einem Kraftfahrzeug | |
DE19963783B4 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Regelung einer Verstellgeschwindigkeit eines Schaltvorgangs in einem automatisierten, stufenlos verstellbaren Getriebe | |
DE4202699A1 (de) | Vorrichtung zur steuerung des lenkwinkels | |
EP1980428B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Wankstabilisierung eines Kraftfahrzeugs |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |