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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gehäuse für ein Kältegerät mit wenigstens einem
ersten Gehäuseteil aus einem Flachmaterial, das mit einem zweiten Gehäuseteil durch
Einfügen eines Randabschnittes des ersten Gehäuseteils in eine Nut des zweiten
Gehäuseteils verbunden ist.
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Insbesondere bei Einbau-Kältegeräten ist es bekannt, die Außenwand von deren
Isoliergehäuse aus Flachmaterial-Zuschnitten aufzubauen, die mit anderen Gehäuseteilen, z. B.
Rahmenteilen, die die Frontseite des Gerätegehäuses bilden, durch Einstecken eines
Randes des Flachmaterialteils in eine Nut des Rahmenteils zusammengefügt werden.
Dabei ergibt sich eine feste Verbindung des Flachmaterialteils mit dem Rahmenteil erst
durch das Ausschäumen eines Zwischenraums zwischen der aus diesen Teilen
gebildeten äußeren Wand und einer Innenwand des Kältegerätes, die deren Kühlraum
umschließt, mit einem Isolierschaum. Indem dieser in Kontakt mit dem Flachmaterialteil und
dem Rahmenteil erstarrt, legt er die Position beider gegeneinander fest.
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Ein Problem bei dieser Konstruktionsweise ist, dass, da Flachmaterialteil und Rahmenteil
zunächst noch gegeneinander beweglich bleiben, die Gefahr eines Austretens des
Isolierschaums entlang der Nuten besteht, sofern keine geeigneten Gegenmaßnahmen
getroffen werden. Um dieses Austreten zu vermeiden, werden bislang die ineinandergefügten
Teile entlang der Nuten mit Klebeband fixiert, um so eventuelle Durchtrittsöffnungen zu
versperren. Dieser Vorgang erfordert einen erheblichen Arbeitsaufwand und treibt daher
die Fertigungskosten in die Höhe.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Gehäuse für ein Kältegerät der eingangs
beschriebenen Art anzugeben, bei dem auch ohne eine Fixierung der Gehäuseteile
aneinander vor dem Ausschäumen keine Gefahr eines Austritts von Schaum entlang der Nuten
besteht bzw. das ein Fixieren der Gehäuseteile aneinander vor dem Ausschäumen
überflüssig macht.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Gehäuse mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Der in sich zurückgefaltete Randabschnitt verrastet an den Vorsprüngen der Nut und kann
daher aus dieser nicht entweichen, wenn sich im Laufe des Ausschäumens durch den
Druck von Isolierschaum gegen die Innenseite des Flachmaterial-Gehäuseteils eine
Zugkraft aufbaut, die auf ein Herausziehen des Flachmaterial-Gehäuseteils aus der Nut
hinwirkt. Im Gegenteil bewirkt eine solche Kraft zusammen mit der von dem Vorsprung auf
das freie Ende des Randabschnitts ausgeübten Gegenkraft ein Verkanten dieses freien
Endes in der Nut, durch das die Faltzone des Randabschnitts gegen eine
gegenüberliegende Seitenwand der Nut gepresst wird und dadurch zusätzliche Dichtwirkung entfaltet.
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Vorzugsweise ist der Vorsprung an einer dem Innern des Gehäuses zugewandten Seite
der Nut gebildet, so dass die Faltzone gegen die Außenseite der Nut gedrückt wird und
die Außenfläche des Flachmaterial-Gehäuseteils praktisch fugenlos an dieser Außenseite
der Nut anliegt.
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Der Vorsprung, der das Flachmaterial-Gehäuseteil in der Nut blockiert, kann z. B. durch
Prägen der entsprechenden Wandfläche der Nut gebildet sein.
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Eine andere Möglichkeit ist, dass der Vorsprung als Zunge ausgebildet ist, deren freies
Ende dem freien Ende des Randabschnitts zugewandt ist. Bei dieser Konstruktion kann
durch Einführen des zurückgefalteten Randabschnitts in die Nut und anschließendes
Ziehen an dem Flachmaterial-Gehäuseteil bewirkt werden, dass das freie Ende des
Randabschnittes zwischen die Zunge und die Wandfläche der Nut, an der die Zunge gebildet ist,
eingreift und so zwischen dieser Wandfläche und der Zunge eingeklemmt wird. Auf diese
Weise wird zwischen der die Zungen tragenden Wandfläche und dem freien
Randabschnitt eine zusätzliche Dichtlinie aufgebaut, die einen noch besseren Schutz vor dem
Austreten von Isolierschaum gewährt.
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Zweckmäßigerweise ist eine Mehrzahl von Vorsprüngen über die Länge der Nut verteilt,
angeordnet.
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Einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zufolge sind die zwei Gehäuseteile
eine Seitenwand des Gehäuses und eine Ecke, insbesondere eine vordere vertikale Ecke
des Gehäuses. In diesem Fall ist das zweite Gehäuseteil vorzugsweise aus einem
Außenprofil und einem inneren Stabilisierungsprofil aufgebaut, die jeweils einen vorderen
und einen seitlichen Schenkel aufweisen. Dabei sind die zur Gehäusevorderseite hin
liegenden vorderen Schenkel fest miteinander verbunden, und die seitlichen Schenkel
bilden jeweils eine Wandfläche der Nut.
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Das zweite Gehäuseteil bzw. die Profile, aus denen es zusammengesetzt ist, sind
vorzugsweise aus Blech zugeschnitten und in Form gebogen.
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Das zweite Gehäuseteil kann auch ein Trägerrahmen sein, in den eine Kältemaschine
über das Kältegerät montiert ist. Dieses Gehäuseteil kann auch als Kunststoff-Formteil
ausgebildet sein.
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Da die Nut eine erhebliche Länge aufweisen kann, ist es für das Einfügen des
zurückgefalteten Randabschnitts in die Nut hilfreich, wenn diese an ihrem Eingang eine
Einführungsschräge aufweist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Kältegeräts mit einem erfindungsgemäßen
Gehäuse;
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Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch einen vorderen Eckbereich des Gehäuses
aus Fig. 1;
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Fig. 3 eine perspektivische Detailansicht des Flachmaterial-Gehäuseteils und des
Stabilisierungsprofils gemäß einer ersten Ausgestaltung;
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Fig. 4 eine Ansicht analog der der Fig. 3 einer zweiten Ausgestaltung des
Stabilisierungsprofils; und
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Fig. 5 einen Schnitt entlang einer der mit V bezeichneten Linien von Fig. 1.
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Das Gehäuse des in Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht gezeigten Kältegeräts ist in
an sich bekannter Weise aufgebaut aus einer Außenwand 1 und einer Innenwand 2, die
zwischen sich einen mit Isolierschaum ausgefüllten Zwischenraum begrenzen.
Außenwand 1 und Innenwand 2 sind an einem vorderseitigen Rahmen des Gehäuses
miteinander verbunden, der aus zwei vertikalen Profilen 4 und einer Mehrzahl von horizontalen
Stirnleisten 5 aufgebaut ist. Seitenwandteile 3 des Gehäuses sind in Nuten an der
Rückseite der vertikalen Profile 4 verrastet.
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Fig. 2 zeigt einen horizontalen Schnitt durch eines der vertikalen Profile 4. Es ist
zusammengesetzt aus einem Außenprofil 6 aus einem dünnwandigen Blech und einem dahinter
liegenden Verstärkungsprofil 10, dessen Wandstärke größer als die des Außenprofils 6
ist. An einen vorderen Schenkel 7 des Außenprofils 6, der an der Vorderseite des
Gehäuses sichtbar ist, schließt an einer Seite ein seitlicher Schenkel 8, der auf die seitliche
Flanke des Gehäuses übergreift, und an der anderen Seite eine elastische Klammer 9 an,
die zur Verankerung einer der Stirnleisten 5 dient. Das Verstärkungsprofil 10 hat einen
unsymmetrisch U-förmigen Querschnitt, mit einem Mittelabschnitt 11, der durch
Punktschweißung, Verschrauben, Nieten oder ähnliche geeignete Mittel mit dem vorderen
Schenkel 7 des Außenprofils 6 verbunden ist, einem ersten, kurzen Schenkel 12 der die
Klammer 9 gegen eine Aufweitung abstützt und so versteift, und einem diesem
gegenüberliegenden zweiten, längeren Schenkel 13, der sich parallel und in einem Abstand zum
seitlichen Schenkel 8 des Außenprofils 6 erstreckt und so zusammen mit diesem eine Nut
14 definiert. Ein ins Gehäuseinnere abgewinkelter Endabschnitt 15 des Schenkels 14
begrenzt einen Einführungsabschnitt 16 der Nut 14, die das Einführen einer Seitenwand 3 in
die Nut 14 erleichtert.
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Fig. 2 zeigt die Seitenwand 3 mit in die Nut 14 eingeführtem Randabschnitt 17. Der
Randabschnitt ist entlang einer Knickzone 18 in sich zurück gefaltet, und das zurück gefaltete
freie Ende 19 der Seitenwand 3 liegt an einem an dem Schenkel 13 des
Verstärkungsprofils 10 gebildeten Vorsprung 20 an.
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Wenn der Zwischenraum 21 zwischen der Außenwand 1 und der Innenwand 2
ausgeschäumt wird, so kann Schaum durch den Einführungsabschnitt 16 in die Nut 14
eindringen und drückt so den Randabschnitt 17 der Seitenwand 3 gegen den seitlichen Schenkel
8 des Außenprofils 6. Wenn der Schaum tief genug in die Nut 14 eindringt, um das freie
Ende 19 zu erreichen, drückt er dieses gegen den zweiten Schenkel 13 des
Verstärkungsprofils und bewirkt so eine erste Abdichtung in Höhe des freien Endes 19.
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Gleichzeitig verursacht ein Druck des Schaums gegen die Innenfläche der Seitenwand 3
eine Zugkraft in Richtung des Pfeils 22. Die Seitenwand 3 folgt dieser Zugkraft nicht, da
sie durch das an dem Vorsprung 20 abgestützte freie Ende 19 in der Nut 14 gehalten
wird. Gleichzeitig bewirkt die Kraft 22 so einen zusätzlichen Druck der Knickzone 18
gegen den seitlichen Schenkel 8, die eine zweite Abdichtung gegen möglicherweise entlang
der ersten Dichtlinie durchgetretenen Schaum bewirkt.
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Wie die perspektivische Ansicht eines Stücks der Seitenwand 3 und des in Höhe eines
Vorsprungs 20 aufgeschnitten gezeigten Verstärkungsprofils 10 in Fig. 3 zeigt, sind eine
Mehrzahl von Vorsprüngen 20 jeweils von einander beabstandet in einer Linie entlang des
freien Endes 19 angeordnet. Die Vorsprünge 20, können, wie in dieser Figur gezeigt,
geprägt sein, es kann sich aber auch, wie in der alternativen Ausgestaltung von Fig. 4
gezeigt, um Zungen 23 mit einem jeweils der Knickzone 18 zugewandten freien Ende
handeln. Dabei ist der Freischnitt der Zungen 23 so bemessen, dass das freie Ende 19
jeweils über eine kurze Entfernung zwischen die Zunge 23 und den Schenkel 13 des
Verstärkungsprofils eingreifen kann, so dass das freie Ende 19 zwischen den Enden der
Zungen 23 und dem Schenkel 13 fest eingeklemmt wird. Breite b und Abstand d der
Zungen 23 können dabei in Abhängigkeit vom Material der Seitenwand 3 so gewählt werden,
dass sich eine hochwirksame Dichtung gegen den Durchtritt von Schaum entlang des
freien Endes 19 ergibt.
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Fig. 5 zeigt einen schematischen Detailschnitt entlang der mit V bezeichneten Linien in
Fig. 1. Die untere hintere Ecke des Kältegeräts wird von einem Rahmen 25
eingenommen, der als Träger für diverse Elemente der Kältemaschine des Kältegerätes dient.
Dieser Rahmen kann aus Metallprofilen zusammengefügt sein, hier soll jedoch der Fall
betrachtet werden, dass es sich um ein Kunststoff-Formteil handelt. Der Rahmen 25 trägt
zwei Stege, einen inneren Steg 26 und einen äußeren Steg 27, die zwischen sich eine
Nut 28 zur Aufnahme eines abgeknickten Randbereichs der Seitenwand 3 bilden. Der
innere Steg 26 ist an seinem oberen Ende verjüngt, um eine Einführungsschräge 16 der
Nut 28 zu bilden. In einem mittleren Abschnitt des inneren Steges 26 sind Rastvorsprünge
29 einteilig ausgeformt, von denen einer in der Figur im Schnitt gezeigt ist. Im äußeren
Steg 27 befindet sich eine Öffnung 30 unmittelbar unterhalb des Rastvorsprungs 29 und
erstreckt sich über die gleiche Breite wie dieser. Die Öffnung 30 dient bei der Ausformung
des Rahmens 25 zum seitlichen Einführen eines Formwerkzeugs, welches den zum
Aufnehmen des abgeknickten Endes der Wand 3 benötigten Hinterschnitt 31 unterhalb des
Rastvorsprungs 29 erzeugt.