DE10124835A1 - Verschluss mit integrierter Belüftung - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verschluß mit integrierter Belüftung, mit einem Ausgießstutzen (1) sowie einem den Ausfließquerschnitt verschließenden, herausreißbaren Verschlußsiegel (2), Befestigungselementen (3) für eine im wesentlichen dichte Verbindung mit einer Behälteröffnung und mit radial einwärts ragenden Belüftungslaschen (4) an einem axial innerhalb des Verschlußsiegels (2) liegenden Abschnitt des Ausgießstutzens (1). Um einen Verschluß mit integrierter Belüftung zu beschaffen, bei welchem einerseits die bekannten positiven Ausgießeigenschaften von mit Laschen versehenen Verschlüssen erhalten bleiben, andererseits aber auch beim schnellen Ausgießen von Flüssigkeiten ein ungleichmäßiges, schwallartiges Austreten von Flüssigkeit vermieden wird, welches durch ein entsprechend stoßweises Eindringen von Luftblasen in den Behälter bedingt ist, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Belüftungselemente teilweise aus radial in den Ausfließquerschnitt hinein ragenden Laschen (4) bestehen, die durch Schlitze voneinander getrennt sind, und teilweise aus Öffnungen (5) in der Wand des Ausgießstutzens (2) in dem Bereich zwischen den Laschen (4) und dem Verschlußsiegel (2).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verschluß mit integrierter Belüftung, mit einem Ausgießstut
zen, einem den Ausfließquerschnitt verschließenden, herausreißbaren Verschlußsiegel, Befesti
gungs- und Dichtungselementen für eine im wesentlichen dichte Verbindung mit einer Behälteröff
nung und mit Belüftungselementen an einem axial innerhalb der Befestigungselemente gelegenen
Abschnitt des Ausgießstutzens.
Entsprechende Verschlüsse sind beispielsweise von Flaschen für Speiseöl bekannt. Die vom axial
innen liegenden Ende des Ausgießstutzens radial einwärts ragenden Laschen führen aufgrund der
dadurch bewirkten Querschnittsverengung zu einer deutlichen Verjüngung des Ausgießstrahles ge
genüber dem gesamten Ausfließquerschnitt, wobei das im Vergleich zu wäßrigen Flüssigkeiten hö
her viskose Speiseöl nicht durch die Schlitze zwischen den Laschen hindurchdringt, so daß diese
Schlitze als Lufteintrittsöffnungen wirken. Es sind darüber hinaus auch Balgverschlüsse bekannt, bei
welchen die Laschen im eingestülpten Zustand des Balges in axialer Richtung oder radial nach
außen gerichtet sind, und erst durch das Herausziehen des Verschlußbalges radial einwärts ge
klappt werden. Auch diese, im allgemeinen etwas größer und breiter ausgeführten Laschen, die
einander auch teilweise überlappen können, haben eine ähnliche Funktion und Wirkung wie die ent
sprechenden Laschen in Verschlüssen ohne Balg.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei manchen Flüssigkeiten die Belüftungswirkung der mit solchen
Laschen ausgestatteten Verschlüsse nur unzureichend ist, so daß, insbesondere beim schnellen
Ausgießen der Flüssigkeit, immer wieder stoßweise Luft in den Behälter eindringt, was umgekehrt
auch zu einem schwallartigen, nicht konstanten Ausströmen der Flüssigkeit führt, so daß die Flüs
sigkeit leicht verschüttet wird.
Andererseits haben sich die Verschlüsse mit den radial einwärts ragenden Laschen beim weniger
schnellen Ausgießen durchaus bewährt und erzeugen einen relativ homogenen, dünnen Flüssig
keitsstrahl.
Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Verschluß mit integrierter Belüftung zu beschaffen, bei welchem einerseits die bekannten positiven
Ausgießeigenschaften von mit Laschen versehenen Verschlüssen erhalten bleiben, andererseits
aber auch beim schnellen Ausgießen von Flüssigkeiten ein ungleichmäßiges, schwallartiges Austre
ten von Flüssigkeit vermieden wird, welches durch ein entsprechend stoßweises Eindringen von
Luftblasen in den Behälter bedingt ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Belüftungselemente zu einem Teil sowohl aus radial in
den Ausgießquerschnitt hinein ragenden Laschen bestehen, die durch schmale Schlitze voneinan
der getrennt sind, zum anderen Teil jedoch auch aus Öffnungen in der Wand des Ausgießstutzens
bestehen, die in dem Bereich zwischen den Laschen und dem Verschlußsiegel bzw. dem Ansatz
punkt für die Befestigungselemente vorgesehen sind.
Konkret bedeutet dies, daß die Wand des Ausgießstutzens, der noch zu einem gewissen Teil in das
Innere des Behälters hineinragt, in diesem in den Behälter hinein ragenden Teil und unmittelbar
axial außerhalb der Belüftungslaschen durchbrochen ist und auf diese Weise zusätzliche Entlüf
tungsöffnungen aufweist. Diese zusätzlichen Belüftungsöffnungen sorgen beim Ausgießen für einen
konstanten Strom der auszugießenden Flüssigkeit, selbst wenn der entsprechende Behälter im vol
len Zustand stark gekippt wird und selbst wenn man relativ niedrig viskose Flüssigkeiten ausgießt.
Die Befestigungselemente bestehen in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung aus einem
ringförmig den rohrförmigen Ausgießstutzen umgebenden und an dessen Außenseite angebrachten
Befestigungsfuß, der einen U-förmigen Profilquerschnitt hat. Dieses U-förmige Ringprofil wird im
allgemeinen auf einen in etwa zylindrischen, etwas hochstehenden Behälterrand aufgesetzt, wobei
der radial innere Schenkel des U-förmigen Verschlußfußes dementsprechend in das Behälterinnere
hinein ragt, und vorzugsweise mit einem entsprechenden äußeren Wulst hinter dem Innenrand der
Behälteröffnung verrastet.
Zweckmäßigerweise ist dabei vorgesehen, daß einerseits die zusätzlichen Belüftungsöffnungen in
axialer Richtung mit dem inneren Steg dieses Verschlußfußes überlappen und daß andererseits
dieser innere, ringförmige Steg periodische Unterbrechungen seines unteren, in das Behälterinnere
ragenden Randes aufweist, wobei diese Unterbrechungen mit den Belüftungsöffnungen fluchten.
Auf diese Weise dienen bei einem fast leeren Behälter die Belüftungsöffnungen als Ausgießöffnun
gen für eine möglichst vollständige Restentleerung. Beim Umstülpen eines Behälters mit der Ver
schlußseite nach unten kann es nämlich ansonsten geschehen, daß sich die Flüssigkeit auf der Au
ßenseite eines ansonsten geschlossenen, einwärts ragenden Ausgießstutzens staut und nicht durch
diesen abfließen kann. Dies kann im Prinzip auch durch den in den Behälter hinein ragenden inne
ren Schenkel des Verschlußfußes geschehen. Aus diesem Grund weist eben dieser Verschlußfuß
periodische Unterbrechungen auf und aufgrund der Überlappung der Belüftungsöffnung mit diesem
inneren Schenkel des Verschlußfußes wird erreicht, daß Flüssigkeit, die durch die Unterbrechungen
des Verschlußfußes hindurchtritt, auch durch die Belüftungsöffnungen und den Ausgießstutzen ab
fließen kann. Die Ausrichtung der Belüftungsöffnungen mit den Unterbrechungen des Verschlußfu
ßes hat dabei den Zweck, das Abfließen von Restmengen der Flüssigkeit nach Möglichkeit zu be
schleunigen. Vor allem aber wird durch diese Ausrichtung das kontinuierliche Einströmen von Luft
während des normalen Ausgießens erleichtert, und somit die Belüftung deutlich verbessert.
Zweckmäßigerweise schließen die im wesentlichen ebenen, radial einwärts ragenden Laschen mit
der Verschlußachse einen Winkel von weniger als 90°, vorzugsweise zwischen 30° und 65° ein und
sie haben außerdem vorzugsweise eine kleinere Wandstärke als der Ausgießstutzen. Hinzu kommt
noch, daß der Kranz der Laschen an der axial und radial inneren Kante mit einem ringförmigen An
satz ansetzt und daß sich die zusätzlichen Belüftungsöffnungen vorzugsweise bis zum inneren Ende
des Ausgießstutzens erstrecken. Mit anderen Worten, die zusätzlichen Belüftungsöffnungen er
scheinen in einer stirnseitigen Ansicht von innen auf den Ausgießstutzen offen und werden nur
durch einen am radial inneren Rand des Ausgießstutzens ansetzenden Ring, welcher die einwärts
ragenden Laschen trägt, geschlossen.
Dies erleichtert das einstückige Herstellen der entsprechenden Ausgießtülle mit vergleichsweise
einfachen Werkzeugen, da nunmehr die Öffnungen mit ausschließlich axial bewegbaren Werkzeugen
hergestellt werden können. Hierzu tragen auch die gegenüber der Verschlußachse geneigten
Belüftungslaschen bei, die aufgrund ihrer Neigung und relativ dünnwandigen Ausgestaltung relativ
leicht bewegbar sind, so daß sie allein durch ein axial nach innen bewegbares Spritzgießwerkzeug
herstellbar sind. Dabei ist unter anderem zu beachten, daß wegen des vorgesehenen Verschlußsie
gels ein entsprechendes Werkzeug nicht von außen her in den Ausgießstutzen eingeführt und bis an
die Laschen und die Belüftungsöffnungen herangeführt werden kann. Die Kombination der Laschen
mit einer gewissen Neigung gegenüber der Verschlußachse, ihrer dünnen Wandstärke und der An
ordnung des Kranzes aus Laschen radial innerhalb der Wand des Ausgießstutzens, während die
Belüftungsöffnung sich stirnseitig bis zum inneren Ende des Stutzens erstrecken, ermöglicht die
einstückige Herstellung des Verschlusses auch mit dem Verschlußsiegel.
Auch der außen am Ausgießstutzen ansetzende Verschlußfuß weist in axialer Richtung nur geringe
Hinterschneidungen auf und ist daher ebenfalls durch ein allein axial bewegbares Werkzeug im
Spritzgießverfahren einstückig mit den übrigen Teilen des Ausgießstutzens herstellbar.
Herkömmliche Verschlüsse der vorstehend beschriebenen Art (ohne die kennzeichnenden Merkma
le der Erfindung) setzen oftmals eine Behälteröffnung voraus, die einen Hals aufweist, der einen
nach außen ragenden Vorsprung oder Wulst hat, welcher von einem den Behälterhals umfassenden
Ring bzw. dem äußeren Steg des Verschlußfußes hintergriffen wird.
Dies bedeutet jedoch, daß der Behälterhals entsprechend weit von der Behälteroberfläche vorste
hen muß. Oftmals ist es jedoch wünschenswert, daß der Verschluß nur wenig von der Behälterober
fläche hervorsteht und daß die Öffnung des Behälters keinen oder einen nur geringfügig vorstehen
den Rand bzw. Hals aufweist, der zu kurz ist, als daß er einen von außen zu hintergreifenden Wulst
aufweisen könnte. In diesem Fall muß der in die Behälteröffnung hineinragende, ringförmige Steg
neben der Abdichtungsfunktion auch eine wesentliche Haltefunktion gewährleisten und den Ver
schluß sicher und abgedichtet in der Behälteröffnung halten. Dieser Steg muß daher ausreichend
stabil, gleichzeitig aber auch ausreichend elastisch sein, um in enger Passung in die Behälteröff
nung eingebracht werden zu können.
Diesen geforderten Eigenschaften des Befestigungsstegs steht jedoch die zusätzliche Anbringung
von einwärts ragenden Belüftungslaschen an diesem Steg entgegen. Wenn dieser ringförmige Steg
relativ steif ist und zusätzlich noch mit nach innen ragenden Belüftungslaschen versehen wird, und
wenn außerdem noch ein Verschlußsiegel den Öffnungsquerschnitt des Ausgießstutzens ver
schließt, so ist ein solcher Verschluß zum einen nur sehr schwer zu entformen und zum anderen
könnten die an der Innenseite des Steges angebrachten Belüftungslaschen zusätzlich die erforderli
che Steifigkeit des Steges so start erhöhen, daß er nicht mehr ohne weiteres in eine Behälteröffnung
einbringbar ist.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird daher angestrebt einen einstückigen Ver
schluß dieser Art herzustellen, der bei Befestigungselementen, die im wesentlichen von der Innen
seite einer Behälteröffnung eine Verankerung des Verschlusses gewährleisten, dennoch einfach
montierbar ist und gleichzeitig eine sichere und dichte Verbindung des Verschlusses mit dem Behäl
ter gewährleistet.
Bei dieser Ausführungsform sind daher die Belüftungselemente an einem, den Ausgießstutzen nach
innen fortsetzenden, radial innerhalb der Befestigungselement angeordneten Rohrstutzen vorgese
hen, der einstückig an den Ausgießstutzen angeformt ist.
Dies bedeutet, daß die Eigenschaften der Befestigungselemente, insbesondere des in die Behälter
öffnung hineinragenden, ringförmigen Befestigungssteges, nicht durch die Belüftungselemente be
einträchtigt werden. Gleichzeitig kann die mit den Belüftungselementen versehene, innere Verlänge
rung des Ausgießstutzens in einer entsprechenden Ausgestaltung und insbesondere mit einer ge
ringen Wandstärke hergestellt werden, die eine vergleichsweise leichte Entformung des Verschlus
ses aus einem Spritzgießwerkzeug erlaubt.
Die vorliegende Erfindung erfaßt allerdings auch Ausführungsformen, bei welchen der Ausgießstut
zen auf der Innenseite des Behälters, d. h. innerhalb des Verschlußsiegels, unmittelbar von dem
inneren Steg des Verschlußfußes gebildet wird, wobei die Belüftungslaschen dementsprechend an
diesen Steg des Verschlußfußes direkt angeformt sind und wobei dieser Steg des Verschlußfußes
auch die Belüftungsöffnungen 5 aufweist.
Weiterhin sollen auch solche Ausführungsformen von der vorliegenden Erfindung umfaßt sein, bei
denen die Schlitze zwischen den Belüftungslaschen sich bis in die Belüftungsöffnungen hinein
erstrecken, so daß im Endeffekt also Schlitze gebildet werden, die sich nicht nur zwischen den La
schen, sondern auch in die Wand des Ausgießstutzens hinein erstrecken und dort gegebenenfalls
erweitert sind. Dabei kann auch nur ein Teil der Schlitze zwischen den Laschen eine Verbindung mit
den Belüftungsöffnungen im Stutzen aufweisen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden
deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und der dazuge
hörigen Figuren. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Verschlusses (ohne Verschlußkappe),
teilweise im Schnitt, und
Fig. 2 eine stirnseitige Ansicht auf den Verschluß von unten bzw. vom Inneren eines Behäl
ters her.
Man erkennt in Fig. 1 einen vollständigen Schraubverschluß, der im wesentlichen aus einem Ver
schlußunterteil 10 und einer Schraubkappe 6 besteht. Das Verschlußunterteil 10 ist nochmals sepa
rat in Fig. 2 ohne die Schraubkappe 6 dargestellt. Fig. 1 zeigt den Verschluß in der linken Hälfte
im Schnitt und in der rechten Hälfte in einer Außenansicht.
Die Ausgießtülle 1 weist ein Außengewinde auf, auf welches die Schraubkappe 6 aufschraubbar ist.
Man erkennt in Fig. 1, daß bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Schraubkappe in der
Schnittebene doppelwandig ist, was konkret mit der Funktion einer Kindersicherung zusammen
hängt, da der dargestellte Verschluß so ausgestaltet ist, daß er von Kleinkindern nicht geöffnet wer
den kann. Dieser Aspekt spielt jedoch für die vorliegende Erfindung keine Rolle. Die Ausgießtülle 1
weist außerdem unterhalb ihres Gewindes einen außen an der Tülle 1 ansetzenden, im Querschnitt
U-förmigen Verschlußfuß 3 auf. Aufgrund seines U-Querschnittes kann dieser Verschlußfuß 3 den
hochstehenden Rand einer Behälteröffnung umgreifen, wobei der Behälter entweder aus Blech oder
aus Kunststoff hergestellt sein kann und wobei der genaue Querschnitt des Verschlußfußes so ge
staltet ist, daß der Verschlußfuß an dem Behälterrand oder hinter der Behälteröffnung verrastet.
Zum Beispiel hat der innere Steg des U-förmigen Verschlußfußes 3, den man in Fig. 1 und Fig. 2
deutlich im Querschnitt erkennt, einen in etwa nasenförmigen Querschnitt, der zum einen das Ein
prellen des Verschlußfußes in eine Behälteröffnung erleichtert und gleichzeitig auch die gewünschte
Rasifunktion erfüllt. Aufgrund dieser Haltefunktion, die von dem inneren Steg 13 des im Querschnitt
U-förmigen Verschlußfußes 3 erfüllt werden muß, ist dieser Steg 13 deutlich länger ausgebildet als
der kurze, äußere Steg des Verschlußfußes 3, dessen axiale Länge auf jeden Fall auch durch die
Länge des von der Behälteröffnung hervorstehenden Öffnungsrandes begrenzt ist. Es versteht sich
aber, daß die Verwendung der vorliegenden Erfindung nicht auf Behälter mit einem relativ kurzen
Behälterhals beschränkt ist, sondern selbstverständlich auch bei anderen Behältern mit relativ lan
gem Behälterhals zur Anwendung kommen kann.
Die Ausgießtülle 1 weist ein im Abstand zur oberen Ausgießöffnung den Querschnitt der Ausgießtül
le 1 vollständig verschließendes Verschlußsiegel 2 auf, welches über einen Zugring 7 herausreißbar
ist. Entlang seines äußeren Umfangs ist das Siegel 2 durch eine entsprechend dünne Reißnaht mit
der Ausgießtülle 1 verbunden. Die Ausgießtülle 1 setzt sich über das Verschlußsiegel 2 hinaus wei
ter nach innen fort, wenn auch in dem dargestellten Beispiel mit einem etwas verringerten Durch
messer. Am inneren Ende der Ausgießtülle, das heißt vom Verschlußsiegel 2 aus gesehen zur In
nenseite eines entsprechenden Behälters hin, sind radial einwärts ragende Belüftungslaschen 4
vorgesehen, die durch schmale Schlitze voneinander getrennt sind und gleichzeitig auch gegenüber
der Verschlußachse 8 um einen Winkel von etwa 60° geneigt sind. Bei Bedarf könnten die Belüf
tungslaschen 4 auch axial in Richtung des Verschlußsiegels 2 versetzt sein.
Dadurch, daß diese Belüftungslaschen 4 radial einwärts ragen, verengen sie deutlich den Ausfließ
querschnitt der durch die Ausgießtülle 1 aus dem entsprechenden Behälter auszugießenden Flüs
sigkeit. Die Schlitze zwischen den Belüftungslaschen 4 sorgen dabei zumindest teilweise für eine
Belüftung, da die austretende Flüssigkeit nicht so leicht in die vergleichsweise schmalen Schlitze
eindringt, insbesondere wenn bei einem mehr oder weniger stark geneigten Behälter ein Teil der
Belüftungsschlitze am oberen Rand des Flüssigkeitsstromes liegt.
Es hat sich allerdings gezeigt, daß die Belüftungslaschen 4 mit den dazwischen angeordneten
schmalen Schlitzen nicht immer ausreichend sind, um wirklich eine gute Belüftung des Behälters
während des Ausgießens sicherzustellen, so daß der beim Gießen austretende Flüssigkeitsstrahl
konstant und nicht stoßweise ausfließt. Ein stoßweises Ausfließen wird vor allem dadurch hervorge
rufen, daß während des Ausgießens von Flüssigkeit keine entsprechende Menge an Luft in den
Behälter eindringen kann, so daß ein Unterdruck in dem Behälter entsteht, der schließlich den aus
tretenden Flüssigkeitsstrahl kurzzeitig unterbricht, so daß eine entsprechende Luftblase durch die
Ausgießöffnung eindringen kann, so daß ein Druckausgleich entsteht und das Ausströmen der Flüs
sigkeit plötzlich mit einem entsprechenden Schwall wieder einsetzt.
Erfindungsgemäß kann dieser Effekt verhindert werden durch zusätzliche Belüftungsöffnungen 5,
die man in der Wand der Ausgießtülle 1 zwischen dem Kranz von Belüftungslaschen 4 und dem
Verschlußsiegel 2 erkennen kann, das gleichzeitig auch in etwa auf Höhe der Befestigungselemente
in Form des Verschlußfußes 3 liegt. Diese zusätzlichen Belüftungsöffnungen 5 garantieren auch
beim Ausgießen von niedrig viskosen Flüssigkeiten, welche beim Ausgießen beispielsweise auch
die schmalen Schlitze zwischen den einwärts ragenden Laschen 4 durchsetzen, daß dennoch eine
ausreichende, kontinuierliche Belüftung während des Ausgießens der Flüssigkeiten stattfindet.
Das Vorsehen entsprechender Belüftungseinrichtungen bei einem Verschluß mit Verschlußsiegel ist
allerdings nicht trivial, da aufgrund des einstückig mit dem Innenteil 10 des Verschlusses ausgebil
deten Verschlußsiegels 2 es nicht möglich ist, von der oberen Ausgießöffnung der Ausgießtülle 1
her Formwerkzeuge einzuführen, die Belüftungselemente 4 und 5 formen könnten.
Ein entsprechendes Spritzgußwerkzeug muß also so ausgebildet werden, daß mit von oben in die
Ausgießtülle eindringenden Werkzeugteilen nur das Verschlußsiegel 2 mit dem daran angebrachten
Zugring 7 ausgebildet wird, während Formgebungswerkzeuge, die von unten her in die Ausgießtülle
1 eingreifen, die Unterseite des Verschlußsiegels 2 formen und gleichzeitig auch den unteren Ab
schnitt der Ausgießtülle 1 einschließlich der Öffnungen 5 und der Laschen 4 ausbilden müssen. Es
versteht sich, daß der Verschluß insgesamt so gestaltet werden muß, daß entsprechende Spritz
gußwerkzeuge einen möglichst geringen Grad an Komplexität haben, wobei selbstverständlich eine
schnelle und einfache Entformung möglich sein muß, um derartige Verschlußteile rationell herstellen
zu können.
Aus diesem Grund sind die Verschlußlaschen zweckmäßigerweise an einem umlaufenden Laschen
ring 14 vorgesehen, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser des unteren Randes der
Ausgießtülle 1 entspricht. Dies bedeutet allerdings nicht, daß der Laschenring 14 mit den Laschen 4
ein separates Teil sein muß, sondern er kann sehr wohl einstückig mit den übrigen Teilen bzw. mit
der Ausgießtülle 1 des Verschlusses hergestellt werden. Jedoch wird der untere, stirnseitige Rand
der Ausgießtülle 1 nicht von dem Laschenring 14 verdeckt. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, daß
die Aussparungen 5 einfach Aussparungen in dem unteren Rand der Ausgießtülle 1 sind, die auch
die Stirnseiten der Ausgießtülle 1 erfassen. Mit anderen Worten, ohne den Laschenring 14 und den
daran angebrachten Laschen 4 hätte der untere Rand der Ausgießtülle 1 die Form einer Krone oder
die Form von Zinnen, die durch die Aussparungen 5 gebildet werden. Dies ermöglicht es, die Werk
zeugteile, welche die Öffnungen 5 bilden, ausschließlich von unten axial zuzuführen, wobei ein wei
teres Formgebungselement selbstverständlich von innen in die untere Öffnung zwischen den La
schen 4 eingeführt wird, um die inneren Formgebungsabschnitte zu bilden.
Aufgrund der Haltefunktion, die von dem inneren Steg 13 des im Querschnitt U-förmigen Verschluß
fußes 3 bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung (für die Verwendung an einem sehr
kurzen Behälterhals) erfüllt werden muß, ist dieser Steg 13 deutlich länger ausgebildet als der kurze,
äußere Steg des Verschlußfußes 3, dessen axiale Länge auf jeden Fall auch durch die Länge des
von der Behälteröffnung hervorstehenden Öffnungsrandes begrenzt ist. Es versteht sich aber, daß
die Verwendung der vorliegenden Erfindung nicht auf Behälter mit einem relativ kurzen Behälterhals
beschränkt ist, sondern selbstverständlich auch bei anderen Behältern mit relativ langem Behälter
hals zur Anwendung kommen kann.
Darüber hinaus erkennt man rechts unten in Fig. 2, daß auch die inneren Stege 13 des Verschluß
fußes 3 Aussparungen 11 aufweisen, wobei diese Aussparungen 11 in radialer Richtung mit den
Aussparungen 5 am unteren Rand der Ausgießtülle 1 fluchten. Diese Aussparungen 11 sind zwar im
Prinzip von ähnlichen Verschlußfüßen anderer Verschlüsse bekannt, sie haben jedoch dort keinerlei
Belüftungsfunktion, sondern dienen lediglich dem Zweck, die Flüssigkeit möglichst vollständig aus
einem Behälter auslaufen zu lassen, wenn dieser auf den Kopf gestellt wird, wobei sich außerhalb
des ringförmigen Steges 13 des Verschlußfußes 3 möglichst keine Flüssigkeit ansammeln soll.
Wenn, wie gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen, die Aussparungen 11 mit den Ausspa
rungen 5 fluchten, unterstützen diese Aussparungen 11 auch gleichzeitig die Belüftungsfunktion und
umgekehrt dienen die Belüftungsöffnungen 5 auch als Ausgießöffnungen für eine Restentleerung,
wenn der Behälter im wesentlichen leer ist und auf den Kopf gestellt wird.
Wie man erkennt, sind die einzelnen Elemente des Verschlusses so angeordnet und ausgestaltet,
daß trotz des Vorsehens eines Verschlußsiegels 2 ein entsprechender Verschluß mit Werkzeugen
hergestellt werden kann, die nicht übermäßig kompliziert sind, wobei der Verschluß besonders gün
stige Belüftungseigenschaften hat.
Dies gilt insbesondere auch für eine Ausführungsform, bei welcher der Ausgießstutzen auf der In
nenseite des Behälters durch den inneren Steg 13 des Verschlußfußes gebildet wird, so daß die
Belüftungslaschen 4 und die Belüftungsöffnungen 5 unmittelbar an dem Steg 13 vorgesehen sind.
Claims (10)
1. Verschluß mit integrierter Belüftung, mit einem Ausgießstutzen (1) sowie einem den Aus
fließquerschnitt verschließenden, herausreißbaren Verschlußsiegel (2), Befestigungselemen
ten (3) für eine im wesentlichen dichte Verbindung mit einer Behälteröffnung, und mit radial
einwärts ragenden Belüftungslaschen (4) an einem axial innerhalb des Verschlußsiegels (2)
liegenden Abschnitt des Ausgießstutzens (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Belüf
tungselemente teilweise aus radial in den Ausfließquerschnitt hinein ragenden Laschen (4)
bestehen, die durch Schlitze voneinander getrennt sind, und teilweise aus Öffnungen (5) in
der Wand des Ausgießstutzens (2) in dem Bereich zwischen den Laschen (4) und dem Ver
schlußsiegel (2).
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente (3)
aus einem an der Außenseite des Ausgießstutzens (1) umlaufenden, im Querschnitt U-
förmigen Verschlußfuß bestehen, der für den Eingriff mit einem in etwa zylindrischen Öff
nungsrand eines Behälters vorgesehen ist.
3. Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungsöffnungen (5) in
axialer Richtung mit dem radial innen liegenden Schenkel des Verschlußfußes (3) in axialer
Richtung überlappen.
4. Verschluß nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der radial innen liegende
Schenkel des Verschlußfußes (3) periodische Unterbrechungen aufweist, die vorzugsweise
in radialer Richtung mit den Belüftungsöffnungen (5) fluchten.
5. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgieß
stutzen auf seiner Außenseite im Anschluß an die Ausgießöffnung ein Außengewinde auf
weist.
6. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die radial ein
wärts ragenden Laschen (4) am axial inneren Ende des Ausgießstutzens angeordnet und an
der radial inneren Seite des Ausgießstutzens (1) angeformt sind, so daß sie in radialer Rich
tung mit der Wand des Ausgießstutzens (1) nicht oder nur geringfügig überlappen.
7. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die radial ein
wärts ragenden Laschen mit der Verschlußachse einen Winkel kleiner als 90°, vorzugsweise
zwischen 30 und 65° einschließen und eine deutlich kleinere Wandstärke haben als die Aus
gießtülle.
8. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen in
einer Anzahl von mindestens zehn kranzartig mit Trennschlitzen dazwischen vorgesehen
sind, die radial nach innen offen sind.
9. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das radiale Maß
der Laschen (4) weniger als ein Fünftel des Innendurchmessers des Ausgießstutzens be
trägt.
10. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungs
elemente an einem, den Ausgießstutzen nach innen fortsetzenden, radial innerhalb der Be
festigungselement angeordneten Rohrstutzen vorgesehen sind, der einstückig an den Aus
gießstutzen angeformt ist.
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