DE10118687A1 - Scheinwerfervorrichtung für Kraftfahrzeuge - Google Patents

Abstract

Bei einer Scheinwerfervorrichtung für Kraftfahrzeuge mit mindestens einer linienförmigen Leuchteinheit ist die linienförmige Leuchteinheit eine röhrenförmige Gasentladungslampe.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheinwerfervorrichtung für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine derartige Scheinwerfervorrichtung ist beispielsweise durch die BMW Fahrzeuge der 5er Reihe des Modeljahres 2000 bekannt. Hierbei enthält die Scheinwerfervorrichtung als Standlicht bzw. sog. Positionslicht beidseitig je 2 linienförmige Leuchteinheiten in Form von Lichtleitringen. Die Realisierung dieses bekannten Standlichtes in Form von Lichtleitringen hat eine Vielzahl von Bauteilen, einen großen Montageaufwand und hohe Kosten insbesondere aufgrund der temperaturkritischen Belastung der Komponenten zur Folge. Ein ebenfalls nachteiliges Merkmal der Lichtleittechnik ist die geringe Lichtleistung durch hohe Lichtverluste.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine linienförmige Leuchteinheit für Kraftfahrzeuge, insbesondere ein signifikantes Positions- und/oder Seitenmarkierungslicht, zu schaffen, durch das eine hohe Lichtleistung, eine homogene Lichtverteilung und eine möglichst weiße bzw. beliebig einstellbare Lichtfarbe erreicht wird. Weiterhin sollen Kosten und Montageaufwand reduziert werden.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Merkmale der abhängigen Ansprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.

Erfindungsgemäß sind die linienförmigen Leuchteinheiten röhrenförmige Gasentladungslampen. Als Gasentladungslampen werden vorzugsweise Linex-, Leuchtstoff- oder Neonlampen verwendet. Die erfindungsgemäßen linienförmigen Leuchteinheiten in Form von röhrenförmigen Gasentladungslampen können dabei innerhalb oder außerhalb eines Scheinwerfergehäuses angeordnet sein. Die Verwendung von röhrenförmigen Gasentladungslampen für linienförmige Leuchteinheiten bei Kraftfahrzeugen ermöglichen größte Formenvielfalt, da beispielsweise im Unterschied zur Lichtleittechnik auch Kanten im Linienverlauf möglich sind. Vorzugsweise werden ring- oder hufeisenförmige Positionslichter und geradlinige Seitenmarkierungslichter verwendet.

Die röhrenförmige Gasentladungslampe wird von einem. Vorschaltgerät angesteuert. Das Vorschaltgerät erzeugt sowohl die Zündspannung, um das Gas zum Leuchten anzuregen, als auch die Betriebsspannung, um ein konstantes Weiterleuchten des Gases zu erreichen. Hierbei wird vorzugsweise die Zündspannung temperaturabhängig angesteuert. Die Betriebsspannung kann vorzugsweise variiert werden, um beispielsweise die Leuchtkraft und/oder die Leuchtfarbe zu ändern. Eine Änderung der Leuchtkraft kann beispielsweise bei der Unterscheidung Tag- bzw. Nachtbeleuchtung vorgenommen werden. Die Leuchtfarbe kann insbesondere durch Veränderung der Frequenz der Betriebsspannung variiert werden oder auch durch unterschiedliche Leuchtstoffe, um beispielsweise eine Anpassung der Leuchtfarbe der linienförmigen Leuchteinheit an die übrigen Scheinwerferlampen zu erreichen.

In einer Weiterbildung der Erfindung sind eine Mehrzahl von Gasentladungslampen für linienförmige Leuchteinheiten vorgesehen, die durch ein gemeinsames Vorschaltgerät ansteuerbar sind.

Da das Zünden von Gasentladungslampen stark temperaturabhängig ist und insbesondere bei niedrigen Temperaturen problematisch sein kann, wird in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung eine Heizvorrichtung geschaffen, die ebenfalls durch das Vorschaltgerät ansteuerbar ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Scheinwerfervorrichtung für Kraftfahrzeuge mit drei verschiedenen linienförmigen Leuchteinheiten und

Fig. 2 eine mögliche Steuereinheit der Scheinwerfervorrichtung, die insbesondere das Vorschaltgerät enthält.

In Fig. 1 ist das äußere Erscheinungsbild einer Scheinwerfervorrichtung 1 für eine Seite eines Kraftfahrzeuges dargestellt. Die Scheinwerfervorrichtung 1 enthält zwei im wesentlichen ringförmige Leuchteinheiten 2 und 3, beispielsweise als Positionslichter bzw. Standlichter, sowie eine vorne geradlinige und seitlich leicht gebogene Leuchteinheit 4, insbesondere als Seitenmarkierungslicht.

In Fig. 2 sind die wesentlichen Merkmale von Fig. 1 zur Orientierung gestrichelt dargestellt, zur Vereinfachung wird jedoch die Leuchteinheit 4 weggelassen. Die Leuchteinheit 4 kann, muss aber nicht vorgesehen sein. Fig. 2 zeigt ein Vorschaltgerät 5, das über Versorgungsleitungen 11 und Kontaktanschlüsse 6 mit den beiden im wesentlichen ringförmigen Leuchteinheiten 2 und 3, im folgenden Leuchtringe genannt, verbunden ist. Die Leuchtringe 2, 3 sind nach oben hin leicht geöffnet, um jeweils an den Ringenden die Kontaktanschlüsse 6 anbringen zu können. Die Scheinwerfervorrichtung 1 weist vorzugsweise eine Blende 13 auf, die die Leuchtringe 2, 3 an den Kontaktanschlüssen 6 zur optischen Verbesserung abdeckt. Die Leuchtringe 2, 3 werden beispielsweise über einen Schalter 8 (z. B. Standlichtschalter) ein- und ausgeschaltet. Das Vorschaltgerät 5 erhält die Information eines Temperatursensors 7, und steuert abhängig von der Temperatur die Zündspannung beim Einschalten der Leuchtringe 2, 3 in Form von Gasentladungslampen.

Zusätzlich oder Alternativ zur Variierung der Zündspannung kann abhängig von der Temperatur bei Vorliegen eines Inbetriebnahmesignals (z. B. Tür auf) ein Vorheizen der Gasentladungslampen 2 und 3 vorgenommen werden. Hierzu sind die Gasentladungslampen 2 und 3 mit Heizstreifen 12 versehen. Die Heizstreifen 12 können über Energieversorgungsleitungen 10, die mit dem Vorschaltgerät 5 verbunden sind, elektrisch bestromt werden.

Weiterhin kann ein Lichtsensor 9 zur Ermittlung der Umgebungshelligkeit des Fahrzeuges mit dem Vorschaltgerät 5 verbunden sein. Abhängig von der Umgebungshelligkeit kann das Vorschaltgerät 5 die Betriebsspannung der Gasentladungslampe einstellen. Hierbei kann beispielsweise über eine Schwellwertdefinition zwischen Tag- und Nachtfahrt unterschieden werden. Bei Vorliegen einer Tagfahrt kann beispielsweise die Betriebsspannung höher eingestellt werden als bei Vorliegen einer Nachtfahrt, um zur besseren Sichtbarkeit der Leuchteinheit die Leuchtkraft zu erhöhen. Weiterhin kann beispielsweise im Vorschaltgerät 5 eine vorgegebene Frequenz für die Betriebsspannung einprogrammiert werden, durch die die gewünschte Leuchtfarbe zur Anpassung an die übrigen Scheinwerferlichter erreicht wird.

Durch dieses erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel kann ein optimales Licht für die linienförmigen Leuchteinheiten einer Scheinwerfervorrichtung erhalten werden. Die Kosten und der Montageaufwand einer derartigen er­ findungsgemäßen Scheinwerfervorrichtung sind geringer als bei Scheinwer­ fervorrichtungen mit Lichtleitern. Gasentladungslampen wie Linex-, Leucht­ stoff- oder Neonlampen können designabhängig in verschiedenen Formen ausgeführt sein. Weiterhin sind diese Gasentladungslampen thermisch un­ empfindlicher als die Lichtleiter. Insbesondere mit Neonlampen ist eine Lichtfarbe von kalt- bis warmweiß herstellbar. Z. B. kaltweiße Lichtfarbe kann als optische Ergänzung zur Lichtfarbe von Xenonscheinwerfern verwendet werden, wogegen gelblich-weiße Lichtfarbe besser zu Halogenscheinwerfern passt. Darüber hinaus ist die Verwendung von röhrenförmigen Gasentla­ dungslampen auch im Hinblick auf die homogene Lichtverteilung über die gesamte Lichtauskopplungsfläche besonders vorteilhaft.

Claims (5)

1. Scheinwerfervorrichtung für Kraftfahrzeuge mit mindestens einer linienförmigen Leuchteinheit, dadurch gekennzeichnet, dass die linienförmige Leuchteinheit (2, 3, 4) eine röhrenförmige Gasentladungslampe ist.

2. Scheinwerfervorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die röhrenförmige Gasentladungslampe (2, 3, 4) von einem Vorschaltgerät (5) angesteuert wird, das die Zündspannung der Gasentladungslampe temperaturabhängig steuert.

3. Scheinwerfervorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die röhrenförmige Gasentladungslampe (2, 3, 4) von einem Vorschaltgerät (5) angesteuert wird, das die Betriebsspannung der Gasentladungslampe zur Änderung der Leuchtkraft und/oder der Leuchtfarbe variieren kann.

4. Scheinwerfervorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorschaltgerät (5) zur Steuerung einer Mehrzahl von Gasentladungslampen (2, 3, 4) vorgesehen ist.

5. Scheinwerfervorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorschaltgerät (5) zur Steuerung der mindestens einen Gasentladungslampe (2, 3) vorgesehen ist, dass die mindestens eine Gasentladungslampe (2, 3, 4) mit einem elektrischen Heizstreifen (12) versehen ist und durch das Vorschaltgerät (5), das mit dem Heizstreifen (12) über eine Energieversorgungsleitung (10) verbunden ist, temperaturabhängig beheizbar ist.