DE10118029C1 - Verfahren zur thermochemischen Vorbehandlung von metallischen Werkstücken und Anwendung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur thermochemischen Vorbehandlung von metallischen Werkstücken und Anwendung des VerfahrensInfo
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Abstract
Bei der thermochemischen Vorbehandlung von metallischen Werkstücken (1), insbesondere von Einsatzstählen, für eine nachfolgende thermochemische Behandlung aus der Gruppe Aufkohlen, Nitrieren, Nitrokarburieren, Borieren, erfolgt die Vorbehandlung der Werkstücke (1) in einer Atmosphäre mit Anteilen von Wasserstoff oder wasserstoffhaltigen Gasen bei Temperaturen von mindestens 800 DEG C. Zur Beseitigung von störenden oder schädlichen Verunreinigungen, Einflüssen von mechanischen und/oder chemischen Herstellprozessen, insbesondere an schwer zugänglichen Flächen, wie an Hohlkörpern mit Bohrungen einschließlich Düsenkörpern und Hülsen, wird der Atmosphäre ein Gas aus der Gruppe Sauerstoff und Luft zugesetzt und die Vorbehandlung erfolgt bei einem Druck zwischen 0,04 und 0,2 MPa. Vorzugsweise wird die Vorbehandlung in einem Gemisch von Wasserstoff oder wasserstoffhaltigen Gasen und 1 bis 50 Volumen-% Sauerstoff und bei Temperaturen von mindestens 800 DEG C zwischen 1 und 60 Minuten, vorzugsweise zwischen 8 und 12 Minuten, durchgeführt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermochemischen Vorbehandlung
von metallischen Werkstücken, insbesondere von Einsatzstählen, für eine
nachfolgende thermochemische Behandlung aus der Gruppe Aufkohlen,
Nitrieren, Nitrokarburieren, Borieren, wobei die Vorbehandlung der Werk
stücke in einer Atmosphäre mit Anteilen von Wasserstoff oder wasser
stoffhaltigen Gasen bei Temperaturen von mindestens 800°C erfolgt.
Das bekannte thermochemische Aufkohlen und/oder Aufsticken von
Stählen bei hohen Temperaturen in Gasatmosphären mit Komponenten
aus der Gruppe Kohlenstoff und Stickstoff stellt ein wirtschaftliches und
umweltfreundliches Verfahren zur Einsatzhärtung von Werkstücken dar.
Auch ist es nur mit solchen Verfahren möglich, Bauteile ggf. partiell, d. h.,
nur in bestimmten Oberflächenbereichen, entsprechend zu behandeln.
Insbesondere für sogenannte formkomplizierte Werkstücke, d. h. solche
mit einer komplizierten Geometrie, kommen nur solche Verfahren infrage,
ggf., aber nicht notwendigerweise, mit Unterstützung durch eine Plasma
entladung.
Den genannten Verfahren gemeinsam ist eine Abhängigkeit des Behand
lungsergebnisses vom Oberflächenzustand der Werkstücke, wobei
störende Effekte insbesondere in Bohrungen und noch verstärkt in schlan
ken Sacklochbohrungen mit ungünstigen Verhältnissen von Längen zu
Durchmessern und bei Werkstücken mit unterschiedlichen Wandstärken
auftreten.
Es ist bekannt, daß die Diffusionsvorgänge durch die Oberflächen stark
vom Anlieferungszustand der Werkstücke abhängen. Etwaige Verunrei
nigungen wie Waschmittelrückstände, Konservierungsmittel, Schneidöle
etc. können das Behandlungsergebnis deutlich beeinflussen. Homogene
und reproduzierbare Diffusionsvorgänge und Härteverläufe sind dadurch
praktisch nicht möglich. Ursachen sind ungleichmäßige und unvollständige
Reinigung, Rückstände aus der Fertigung oder andere Oberflächen
veränderungen, beispielsweise durch Umformungsprozesse mit Gefüge
veränderungen und/oder spanabhebende Bearbeitungen sowie Oxid
schichten. Inhomogene Diffusionsvorgänge können beim nachfolgenden
Härten außerdem zum Entstehenden von mechanischen Eigenspannungen
führen, die die Festigkeit, insbesondere die Dauerwechselfestigkeit der
Werkstücke nachteilig beeinflussen.
Durch die EP 0 545 069 B1 ist es bekannt, daß es beim Aufkohlen,
Vergüten, Glühen, Carbonitrieren und Nitrocarburieren, bedingt durch die
Verwendung sauerstoffhaltiger Prozeßgase, zu einer interkristallinen
Randoxidation der Werkstücke kommt, die eine Herabsetzung der
Dauerfestigkeit und eine Verringerung der Lebensdauer zur Folge hat. Zur
Lösung dieses Problems wird ein zweistufiges Verfahren zum thermoche
mischen Behandeln der Oberflächen von Werkstücken aus Stählen und
Refraktärmetallen vorgeschlagen, bei dem in einem ersten Verfahrens
schritt ein Einsatzhärten durch Gas oder Gasgemische durchgeführt und
in einem zweiten Verfahrensschritt zur thermochemischen Entfernung der
Randoxidation mindestens ein Gas aus der Gruppe N2, H2 oder NH3 in
eine Prozeßkammer eingelassen und ein Druck größer als 0,1 MPa und
eine Temperatur zwischen 100°C und 1000°C eingestellt wird. Beispielhaft
sind Drücke von 1 und 2 MPa und eine Temperatur von 580°C angegeben.
Dabei geht es vorrangig um die Beseitigung der oxidischen Passivschich
ten, die ein späteres Eindiffundieren von Nichtmetallen wie N, C und B
beim Nitrieren, Nitrokarburieren und Borieren behindern. Angestrebt wird
also eine möglichst weitgehende Reduktion und Entfernung der Randoxide
unter Vermeidung jeglichen Zusatzes von Sauerstoff oder einer sauerstoff
haltigen Verbindung. Es hat sich aber gezeigt, daß dadurch nicht alle
Folgen von unterschiedlichen Vorbehandlungen der Werkstücke für erfolg
reiche Nachbehandlungen beseitigt werden können. Mit kompliziert
geformten Werkstücken, die schwer zugängliche Hinterschneidungen,
Innenbohrungen und Sacklöcher aufweisen oder Rohre, Kugelkäfige oder
Düsenkörper mit zu härtenden Innenflächen sind, befaßt sich diese Schrift
nicht.
Durch die DE 41 15 135 C1 ist es bekannt, Werkstücke aus Stahl mit
schwer zugänglichen Flächen wie Hohlkörper mit Bohrungen einschließlich
Düsenkörpern dadurch aufzukohlen und/oder aufzusticken, daß man die
Werkstücke Temperaturen oberhalb von 450°C, Drücken oberhalb von
0,2 MPa bis 10 MPa und Reaktivgasen aussetzt, die Ammoniak, Stickstoff,
und/oder Kohlenstoffverbindungen wie Methan, Kohlendioxid und Kohlen
monoxid enthalten. Auch Zusätze von Luft sind angegeben. Für das Nitrie
ren werden Temperaturen von 500°C, für das Karburieren Temperaturen
zwischen 870 und 1000°C angegeben. Mit dem Beseitigen von Einflüssen
von Vorbehandlungen der Werkstücke befaßt sich diese Schrift nicht.
Durch die DE 24 17 179 C3 ist es bekannt, bei hochlegierten Stählen mit
einem Chromanteil von wenigstens 2% bei Temperaturen bis 1037°C in
einer oxidierenden Atmosphäre während 30 Minuten bis 4 Stunden, auch
während 6 bis 30 Stunden, zunächst eine Oxidschicht auf der Stahlober
fläche zu erzeugen und anschließend den oxidierten Stahl zu karburieren.
Dies wird damit erklärt, daß in den Lücken oder Poren durch die Verhin
derung des direkten Zugangs von Kohlendioxid aufgrund einer dichten,
durchgehenden äußeren Oxidschicht eine bessere Aufkohlung erfolgt.
Aufgabengemäß sollen dadurch die Probleme beseitigt werden, die durch
die Bildung einer passiven Oxidschicht bei niedriger Temperatur entstehen,
damit es möglich wird, die Stähle während eines beträchtlichen Zeit
raums zu lagern, bevor sie aufgekohlt werden. Die bei hohen Tempera
turen erzeugte Oxidschicht soll einer Aufkohlung nicht im Wege stehen,
sondern es gestatten, daß Kohlenstoff gleichförmig in die Stahloberfläche
eindiffundiert. Es ist auch angegeben, daß kohlenstoffhaltiger Stahl bei
der Hochtemperatur-Oxidation an Kohlenstoff verliert, der in der anschlie
ßenden Kohlungsphase wieder zugeführt werden muß. Ferner ist angege
ben, daß der durch Abschrecken gehärtete Rohling spanabhebend bear
beitet werden muß, um die Oxidschicht wieder zu entfernen. Nicht ange
geben ist die gleichzeitige Anwesenheit von Wasserstoff oder wasserstoff
haltigen Gasen.
Durch das Abstract der JP 060 57 400 A ist es ferner bekannt, unter
Vermeidung einer vorhergehenden Entfettung die Gleichförmigkeit des
Nitrierens von Stahlteilen dadurch zu steigern, daß man die Stahlteile an
Luft auf Temperaturen von mindestens 200°C erwärmt, um auf den Stahl
teilen eine Oxidschicht zu bilden. Anschließend soll entweder die Restluft
entfernt und ein stickstoffhaltiges Gas zugeführt werden, oder die
Stahlteile sollen in einer Inertgasatmosphäre auf Temperaturen von
mindestens 200°C aufgeheizt werden, und anschließend soll wiederum
Luft zugeführt werden, um die Oxidschicht zu erzeugen, und wiederum
anschließend soll in bekannter Weise eine Nitrierbehandlung durchgeführt
werden. Nicht angegeben ist die gleichzeitige Anwesenheit von Wasser
stoff oder wasserstoffhaltigen Gasen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Gattung zum Vorbehandeln von Werkstücken
anzugeben, durch das für eine nachfolgende homogene und reproduzier
bare Gasdiffusion störende oder schädliche Verunreinigungen, Einflüsse
von mechanischen und/oder chemischen Herstellprozessen beseitigt
werden, und zwar auch und insbesondere für Werkstücke aus Stahl mit
schwer zugänglichen Flächen wie Hohlkörper mit Bohrungen einschließlich
Düsenkörpern und Hülsen. Insbesondere sollen solche Werkstücke auch
für die nachfolgende thermochemische Behandlung aktiviert werden.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs angegebenen
Verfahren erfindungsgemäß dadurch, daß der Atmosphäre ein Gas aus
der Gruppe Sauerstoff und Luft zugesetzt wird und daß die Vorbehand
lung bei einem Druck zwischen 0,04 und 0,2 MPa erfolgt.
Durch die Erfindung wird die gestellte Aufgabe in vollem Umfange gelöst,
insbesondere wurde überraschend festgestellt, daß gerade die Gegenwart
von Sauerstoff zu positiveren Ergebnissen führt, nämlich:
- 1. Behandlung von komplizierten Werstückgeometrien,
- 2. von engen und langen Bohrungen, insbesondere von tiefen Sacklochbohrungen,
- 3. mit besserer Aktivierung für die Folgeprozesse,
- 4. mit homogenerer Stoffübertragung im Folgeprozess,
- 5. mit größerer Reproduzierbarkeit und Prozeßsicherheit,
- 6. mit besserer Reinigungswirkung,
- 7. mit Reduzierung von Oberflächenoxiden,
- 8. mit gleichzeitiger Verbrennung von organischen Rückständen,
- 9. mit einer "Heilungswirkung" der durch Reduktion zu stark aktivierten Werkstücke im Sinne einer schwachen Passivierung durch leichte Oxidation,
- 10. mit Abbau von Eigenspannungen und Gefüge- Beeinflussungen, die durch vorausgehende Fertigungsmaßnahmen (Zerspanung, Umformung) hervorgerufen wurden,
- 11. mit gleichmäßigeren Härteverläufen von der Oberfläche ins Innere der Werkstücke (siehe die Diagramme),
- 12. mit einer Stabilisierung der Oberflächeneigenschaften gegenüber nachfolgenden Lufteinflüssen.
Dabei führt die gleichzeitige Anwesenheit von reduzierendem Wasserstoff
oder wasserstoffhaltigen Gasen und oxidierenden Gasen wie Sauerstoff
oder Luft, die dem Ofenraum getrennt zugeführt werden, keineswegs zu
einer Explosion, da dies durch die Ofentemperatur verhindert wird. Die
Beherrschung solcher Gasgemische mit Sauerstoff und Wasserstoff ist
von anderen Verfahren her bekannt.
Es ist im Zuge weiterer Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens besonders vorteilhaft, wenn - entweder einzeln, oder in
Kombination -:
- - die Vorbehandlung in einem Gemisch von Wasserstoff oder wasser stoffhaltigen Gasen und 1 bis 50 Volumens-% Sauerstoff durchgeführt wird,
- - die Vorbehandlung in einem Gemisch von Erdgas und Luft mit einem Volumensverhältnis von (3 bis 1) : 1 durchgeführt wird,
- - die Vorbehandlung in einem Gemisch von Erdgas und Luft mit einem Volumensverhältnis von (2,2 bis 1,8) : 1 durchgeführt wird,
- - die Dauer der Vorbehandlung bei Temperaturen von mindestens 800°C zwischen 1 und 60 Minuten beträgt, insbesondere, wenn die Dauer der Vorbehandlung zwischen 8 und 12 Minuten beträgt.
Besonders vorteilhaft ist die Anwendung des Verfahrens auf die Vorbe
handlung formkomplizierter Werkstücke mit Innenflächen aus der Gruppe
Hinterschneidungen, Bohrungen und Sackbohrungen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes und seine
Wirkungsweise werden nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 3 näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch ein hülsenförmiges Werkstück,
Fig. 2 ein Diagramm der Härteverläufe von der Werkstückoberfläche
in die Tiefe des Werkstücks an verschiedenen Meßpunkten ohne
erfindungsgemäße Vorbehandlung und
Fig. 3 ein Diagramm der Härteverläufe von der Werkstückoberfläche
in die Tiefe des Werkstücks an verschiedenen Meßpunkten nach
erfindungsgemäßer Vorbehandlung.
In Fig. 1 ist ein hülsenförmiges Werkstück 1 mit einer Achse A-A und
zylindrischen Außenflächen 2 und 3 dargestellt, zwischen denen sich eine
Kreisringfläche 4 befindet. Das Werkstück 1 besitzt eine konzentrische
Stufenbohrung 5 mit drei zylindrischen Innenflächen 5a, 5b und 5c,
zwischen denen Kreisringflächen 5d und 5e angeordnet sind. Die Außen
fläche 3 begrenzt einen Fortsatz 3a mit einer kreisringförmigen Stirnfläche
3b.
Die Zylinderflächen 5b und 5c, die Kreisringfläche 5e und die Stirnfläche
3b sollen durch eines der nachstehenden Verfahren in gasförmigen
Atmosphären bei hohen Temperaturen nachbehandelt werden, um die
Härte gegen Verschleiß zu erhöhen. Diese Flächen sind durch dicke Linien
hervorgehoben. Besonders problematisch ist hierbei die Vor- und Nach
behandlung der Innenfläche 5c, die einen engen Kanal bildet. Als Nach
behandlungsverfahren sind möglich: Das Vakuumaufkohlen, das Schutz
gasaufkohlen, das Salzbadnitrieren, das Gas- oder Plasmanitrieren und
das Carbonitrieren.
Die übrigen Flächen, also die zylindrischen Außenflächen 2 und 3 und die
Innenfläche 5a sollen nicht behandelt werden, weil beispielsweise auf der
Außenfläche 3 und/oder in der Innenfläche 5a nachträglich Gewinde
hergestellt werden sollen. Diese Flächen und auch die Kreisringflächen 4
und 6 sowie die Außenfläche 2 können zu diesem Zweck durch
Formkörper abgedeckt werden, was jedoch nicht Gegenstand dieser
Erfindung ist.
In den Fig. 2 und 3 sind auf den Abszissen die Eindringtiefen von
Nachbehandlungen durch Aufkohlen in mm angegeben und auf den
Ordinaten die Vickers-Härten in [HV0,5]. Aus der Gegenüberstellung
dieser Figuren ergibt sich, daß bei einer nicht erfindungsmäßen
Vorbehandlung die späteren Härtewerte in den Bohrungen (Flächen 5b
und 5c) durch Aufkohlen, Abschrecken und Anlassen, insbesondere an
den Oberflächen, beträchtlichen Streuungen unterliegen (Fig. 2) und daß
bei einer erfindungsgemäßen Vorbehandlung diese Härtewerte innerhalb
enger Grenzen liegen und daß die Härtewerte an den einzelnen Meßpunk
ten nahezu identisch sind und innerhalb vorgegebener Bereiche liegen
(Fig. 3).
Bei Werkstücken aus einem nickelhaltigen Einsatzstahl nach Fig. 1
betrug das Durchmesser/Längenverhältnis der Bohrung 5, bezogen auf
den engsten Abschnitt (Fläche 5c), etwa 1 : 40, wobei für eine nachfolgende
Aufkohlung eine Einsatzhärtetiefe von 0,4 ± 0,2 mm einzuhalten war. Die
Werkstücke stammten aus einer Fertigung mit einer mechanischen und
chemischen Behandlung, z. B. durch elektrochemisches Entgraten, und
waren dadurch an ihren Oberflächen entsprechend durch Schmutzpartikel,
organische Substanzen und Oxide verunreinigt.
Die Werkstücke wurden zur Vorbehandlung in einem Schutzgas-Durchlauf
ofen, wie er z. B. zum Hartlöten verwendet wird, auf einem Transportband
abgelegt und auf eine Temperatur von mehr als 800°C ggf. bis auf
1000°C aufgeheizt. Die Bandgeschwindigkeit wurde dabei so eingestellt,
daß die Verweilzeit bei dieser Temperatur ca. 10 Minuten betrug. Die
Ofenatmosphäre bestand dabei aus einem Gemisch aus Erdgas und Luft
im Verhältnis 2 : 1 bei Atmosphärendruck. Anschließend wurden die Werk
stücke in dieser Atmosphäre auf einer Auslaufstrecke auf Raumtemperatur
abgekühlt. Messungen zeigten überraschen, daß auch ein Kontakt mit
Luft nicht wieder zu unkontrollierten Oberflächenveränderungen führte.
Anschließend wurden die Werkstücke im Vakuum aufgekohlt, nachfolgend
abgeschreckt und angelassen. Die Meßergebnisse sind Fig. 3 zu entneh
men.
1
Werkstück
2
Außenfläche
3
Außenfläche
3
a Fortsatz
3
b Stirnfläche
4
Kreisringfläche
5
Stufenbohrung
5
a Innenfläche
5
b Innenfläche
5
c Innenfläche
5
d Kreisringfläche
5
e Kreisringfläche
6
Kreisringfläche
A-A Achse
A-A Achse
Claims (7)
1. Verfahren zur thermochemischen Vorbehandlung von metallischen
Werkstücken (1), insbesondere von Einsatzstählen, für eine nach
folgende thermochemische Behandlung aus der Gruppe Aufkohlen,
Nitrieren, Nitrokarburieren, Borieren, wobei die Vorbehandlung der
Werkstücke (1) in einer Atmosphäre mit Anteilen von Wasserstoff
oder wasserstoffhaltigen Gasen bei Temperaturen von mindestens
800°C erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Atmosphäre ein
Gas aus der Gruppe Sauerstoff und Luft zugesetzt wird und daß die
Vorbehandlung bei einem Druck zwischen 0,04 und 0,2 MPa erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorbehandlung in einem Gemisch von Wasserstoff oder wasser
stoffhaltigen Gasen und 1 bis 50 Volumens-% Sauerstoff
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorbehandlung in einem Gemisch von Erdgas und Luft mit einem
Volumensverhältnis von (3 bis 1) : 1 durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorbehandlung in einem Gemisch von Erdgas und Luft mit einem
Volumensverhältnis von (2,2 bis 1,8) : 1 durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer
der Vorbehandlung bei Temperaturen von mindestens 800°C
zwischen 1 und 60 Minuten beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer
der Vorbehandlung zwischen 8 und 12 Minuten beträgt.
7. Anwendung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 6 auf die Vorbehandlung formkomplizierter Werkstücke (1) mit
Innenflächen (5a, 5b, 5c) aus der Gruppe Hinterschneidungen,
Bohrungen und Sackbohrungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001118029 DE10118029C1 (de) | 2001-04-11 | 2001-04-11 | Verfahren zur thermochemischen Vorbehandlung von metallischen Werkstücken und Anwendung des Verfahrens |
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DE2001118029 DE10118029C1 (de) | 2001-04-11 | 2001-04-11 | Verfahren zur thermochemischen Vorbehandlung von metallischen Werkstücken und Anwendung des Verfahrens |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10118029C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004058838A1 (de) * | 2004-12-06 | 2006-07-13 | Schramm, Armin | Düseneinsatz aus Stahl |
Citations (2)
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2001
- 2001-04-11 DE DE2001118029 patent/DE10118029C1/de not_active Expired - Fee Related
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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