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Die
Erfindung betrifft eine Ventilanordnung, mit mindestens einem vorgesteuerten
pneumatischen Hauptventil, das zwei Ventileinheiten aufweist, die
jeweils ein in einer Steuerkammer zwischen zwei Schaltstellungen
verstellbares Steuerglied mit einem Ventilschieber und einem daran
angeordneten Steuerkolben enthalten, wobei die Steuerglieder auf
der dem Steuerkolben entgegengesetzten Seite in mit einem gemeinsamen
ersten Fluidanschluss verbundenen Steuerkammerbereichen enden und
wobei des Weiteren mit jeder Steuerkammer ein zur Verbindung mit
einem Verbraucher vorgesehener zweiter Fluidanschluss kommuniziert,
der je nach Schaltstellung des zugeordneten Steuergliedes mit dem
ersten Fluidanschluss verbunden oder von diesem abgetrennt ist,
und wobei jeder Steuerkolben an der dem Ventilschieber entgegengesetzten
Außenfläche gesteuert mit
einem die Schaltstellung beeinflussenden und unter einem ersten
Steuerdruck stehenden Steuerfluid beaufschlagbar ist.
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Bei
einer aus der
EP 0663532
B1 bekannten Ventilanordnung dieser Art ist ein durch Magnetventile
vorgesteuertes Hauptventil vorgesehen, das zwei individuell betätigbare
Ventileinheiten aufweist, die jeweils ein zwischen zwei Schaltstel lungen
verstellbares Steuerglied aufweisen. Die die Steuerglieder enthaltenden
Steuerkammern gehen unmittelbar ineinander über, wobei der Übergangsbereich
mit einem ersten Fluidanschluss kommuniziert, der zur Einspeisung
eines von den Ventileinheiten zu verteilenden pneumatischen Druckmediums
dient. Pro Ventileinheit ist ferner ein zweiter Fluidanschluss vorgesehen,
an den ein Verbraucher angeschlossen werden kann, so dass je nach
Schaltstellung des zugeordneten Steuergliedes eine Verbindung zwischen dem
ersten Fluidanschluss und einem jeweiligen zweiten Fluidanschluss
hergestellt werden kann.
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Bei
der bekannten Ventilanordnung kann das über den ersten Fluidanschluss
eingespeiste Druckmedium in Bezug auf die beiden Steuerglieder als Luftfeder
fungieren, indem es die Stirnseiten der Ventilschieber beaufschlagt.
Dadurch werden die Steuerglieder in eine erste Schaltstellung vorgespannt.
Das Umschalten in die zweite Schaltstellung erfolgt durch von den
Vorsteuerventilen initiierte Beaufschlagung der Außenflächen der
Steuerkolben mit dem unter dem ersten Steuerdruck stehenden Steuerfluid.
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Bei
der bekannten Ventilanordnung ist der Luftfedereffekt nur dann wirksam,
wenn der am ersten Fluidanschluss anstehende Speisedruck ausreichend
groß ist,
um die auf die Steuerglieder einwirkenden Reibungskräfte zu überwinden.
Für einen Betrieb
mit relativ niedrigen Speisedrücken
oder gar Unterdrücken
muss zur Erzeugung der Rückstellkraft eine
mechanische Federeinrichtung zwischen die beiden Steuerglieder zwischengeschaltet
werden. Da diese Umrüstung
relativ aufwendig ist, kann sie vom Anwender selbst nicht vorgenommen
werden, so dass je nach Anwendungsfall Ventilanordnungen mit und
ohne mechanische Rückstellfedereinrichtung bereitgestellt
werden müssen.
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Die
DE 198 24 664 A1 beschreibt
ein Mehrwegeventil, das sich von dem vorstehend diskutierten insbesondere
dadurch unterscheidet, dass es nur ein einziges Steuerglied aufweist,
das durch die einseitige Beaufschlagung eines Steuerkolbens umgeschaltet
werden kann. Die Rückstellung
basiert auf einem Luftfedereffekt, in dem der Ventilschieber des Steuergliedes
auf der dem Steuerkolben entgegengesetzten Stirnseite von der dort
eingeschweißten Druckluft
beaufschlagt wird.
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Die
DE 40 23 806 A1 beschreibt
verschiedene Einsatzfälle
eines Mehrwegeventils, bei denen eine Luftfeder zum Einsatz kommen
kann. Die Luftfeder befindet sich dabei stets an der dem Ventilschieber
abgewandten Außenfläche des
in einer Steuerkammer untergebrachten Steuerkolbens. Um die Schaltfunktion
des Ventils zu gewährleisten,
ist der von der Innenfläche
des jeweiligen Steuerkolbens begrenzte Steuerkammerabschnitt über eine
Entlüftungsbohrung
und eine Entlüftungsnut
ständig
mit der Atmosphäre
verbunden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ventilanordnung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der unab hängig von
der Höhe des
Speisedruckes eine Rückstellung
der Steuerglieder unter Einsatz eines Luftfedereffektes herbeigeführt werden
kann.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass die von den Innenflächen der
Steuerkolben begrenzten Steuerkammerabschnitte jeweils über einen
Fluidkanal mit einem eine Verbindung zur Atmosphäre ermöglichenden weiteren Fluidanschluss
kommunizieren, der alternativ zur Einspeisung eines bezüglich des
zugeordneten Steuergliedes einen Luftfedereffekt hervorrufenden
und unter einem zweiten Steuerdruck stehenden Steuerfluides vorgesehen
ist.
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Während bei
der bekannten Ventilanordnung der von der Innenfläche eines
jeweiligen Steuerkolbens begrenzte Steuerkammerabschnitt keine besondere
Verbindung zu einem Fluidkanal erfährt – die erforderliche sogenannte
Atmungsluft entweicht unkontrolliert durch nicht näher definierte
Zwischenräume
zwischen den einzelnen Ventilbestandteilen –, ist bei der erfindungsgemäßen Ventilanordnung
ein spezieller Fluidkanal vorgesehen, der zum einen die Entlüftung zur
Atmosphäre
ermöglicht,
alternativ aber auch verwendbar ist, um ein unter einem zweiten Steuerdruck
stehendes Steuerfluid einzuspeisen. Bei einem Betrieb der Ventilanordnung
mit ausreichend hohem Speisedruck am ersten Fluidanschluss können die
weiteren Fluidanschlüsse
mit der Atmosphäre
verbunden sein, um die Entlüftung
des der Innenfläche
des Steuerkolbens zugeordneten Steuerkammerabschnittes zu ermöglichen.
Der gewünschte Luft federeffekt
wird hier vom Speisedruck hervorgerufen. Ist jedoch der Speisedruck
zu gering, um als Luftfeder zu wirken, hat der Anwender die Möglichkeit, über die
weiteren Fluidanschlüsse
ein unter dem zweiten Steuerdruck stehendes pneumatisches Steuerfluid
einzuspeisen, das dann anstelle oder zusätzlich zu dem Speisedruck die
Funktion einer Luftfeder übernimmt,
welche das zugeordnete Steuerglied in eine erste Schaltstellung
vorspannt. Auf diese Weise lässt
sich das Hauptventil auch bei niedrigem Speisedruck oder einem als
Unterdruck vorliegenden Speisedruck ohne Nachrüstung einer mechanischen Federeinrichtung
mit Luftfederrückstellung
betreiben. Soll der zusätzliche
Luftfedereffekt hervorgerufen werden, genügt es, an dem normalerweise
mit der Atmosphäre
verbundenen Fluidanschluss ein Steuerfluid mit entsprechend hohem
Steuerdruck einzuspeisen.
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Diese
vorteilhaften Betriebsmöglichkeiten können nicht
nur bei eine 2/2-Ventilfunktion erfüllenden Ventileinheiten realisiert
werden, sondern bei Bedarf auch in Verbindung mit einem Hauptventil,
bei dem eine oder beide Ventileinheiten eine 3/2-Ventilfunktion
ausüben.
In einem solchen Fall kommuniziert zweckmäßigerweise jede Steuerkammer
zusätzlich
mit einem dritten Fluidanschluss, wobei der zur Verbindung mit einem
Verbraucher vorgesehene zweite Fluidanschluss der jeweiligen Ventileinheit
je nach Schaltstellung des zugeordneten Steuergliedes entweder mit
dem ersten oder mit dem dritten Fluidanschluss der Ventileinheit
verbunden und vom jeweils anderen Fluidanschluss abgetrennt ist.
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In
einem solchen Falle besteht die Möglichkeit, die dritten Fluidanschlüsse als
Abluftanschlüsse einzusetzen,
die zur Abfuhr der von den Verbrauchern rückströmenden Druckluft dienen oder
zur Belüftung
des Verbrauchers vorgesehen sind, wenn bei Vakuumanwendungen am
ersten Fluidanschluss als Speisedruck ein Unterdruck eingespeist
wird.
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Des
Weiteren besteht die vorteilhafte Möglichkeit, die Anschlussbelegung
dahingehend zu vertauschen, dass der erste Fluidanschluss einen
Abluftanschluss und die dritten Fluidanschlüsse jeweils einen Speiseanschluss
bilden. Auch im letzteren Falle werden die mit den von den Innenflächen der
Steuerkolben begrenzten Steuerkammerabschnitten verbundenen weiteren
Fluidanschlüsse
zum Erhalt einer gewünschten
Luftfederfunktion insbesondere ständig mit einem unter einem
zweiten Steuerdruck stehenden Steuerfluid gespeist.
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In
den Unteransprüchen
sind noch weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ventilanordnung
definiert.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden einzigen Zeichnung näher erläutert. Diese
zeigt einen Teillängsschnitt
durch eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Ventilanordnung.
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Die
in der Zeichnung allgemein mit Bezugsziffer 1 bezeichnete
Ventilanordnung verfügt über einen
vorzugsweise plattenartig ausgebildeten Ventilträger 2, der mit einem
Hauptventil 3 bestückt
ist, an dem eine elektrisch aktivierbare Vorsteuereinrichtung 4 angebracht
ist. Bei dem Hauptventil 3 handelt es sich um ein Pneumatikventil.
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Das
Hauptventil 3 vereinigt in sich zwei in Richtung der Ventil-Längsachse 5 aufeinanderfolgend
angeordnete und vorzugsweise koaxial zueinander ausgerichtete Ventileinheiten 6a, 6b.
Zweckmäßigerweise
liegt eine Ausführung
vor, bei der die Ventileinheiten 6a, 6b unabhängig voneinander
betätigt
werden können.
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Jede
Ventileinheit 6a, 6b verfügt über eine im Innern des Ventilgehäuses 7 angeordnete
längliche Steuerkammer 8a, 8b.
Begrenzt werden die Steuerkammern 8a, 8b umfangsseitig
von einem Gehäusehauptkörper 12 und
an den axial orientierten Außenseiten
von stirnseitig an den Gehäusehauptkörper 12 angesetzten
Gehäusedeckeln 13, 14.
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Die
beiden Steuerkammern 8a, 8b sind durch eine zwischen
ihnen liegende gehäusefeste Trennwand 15 voneinander
abgeteilt. Allerdings stehen die der Trennwand 15 zugeordneten
inneren Steuerkammerbereiche 16a, 16b miteinander
in ständiger
Fluidverbindung. Dies geschieht dadurch, dass die beiden inneren
Steuerkammerbereiche 16a, 16b gemeinsam mit einem
zur Unterseite 17 des Hauptventils 3 ausmündenden
ersten Fluidanschluss 18 verbunden sind.
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Es
wäre möglich, auf
die Trennwand 15 vollständig
zu verzichten, so dass die beiden Steuerkammern 8a, 8b axial
unmittelbar ineinander übergehen.
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In
jede Steuerkammer 8a, 8b mündet des Weiteren an zum inneren
Steuerkammerbereich 16a, 16b axial beabstandeter
Stelle ein mit einem zweiten Fluidanschluss 22a, 22b in
Verbindung stehender Verbraucherkanal 23a, 23b.
Die zweiten Fluidanschlüsse 22a, 22b befinden
sich wie der erste Fluidanschluss 18 an der Außenseite
des Ventilgehäuses 7 und
vorzugsweise an der der Unterseite 17 entgegengesetzten
Oberseite 24 des Ventilgehäuses 7.
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Auf
der dem inneren Steuerkammerbereich 16a, 16b entgegengesetzten
Seite des Einmündungsbereiches
eines jeweiligen Verbraucherkanals 23a, 23b mündet, mit
axialem Abstand zu letztgenanntem, in jede Steuerkammer 8a, 8b ein
mit einem dritten Fluidanschluss 25a, 25b kommunizierender Fluidkanal.
Die beiden dritten Fluidanschlüsse 25a, 25b sitzen
vorzugsweise, wie der erste Fluidanschluss 18, an der Unterseite 17 des
Hauptventils 16.
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Somit
kommuniziert jede Steuerkammer 8a, 8b mit einem
ersten (18), einem zweiten (22a bzw. 22b)
und einem dritten (25a bzw. 25b) Fluidanschluss,
wobei der erste Fluidanschluss 18 beiden Steuerkammern 8a, 8b gemeinsam
zugeordnet ist, während
die anderen Fluidanschlüsse
jeweils getrennt voneinander ausgeführt sind.
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In
jeder Steuerkammer 8a, 8b befindet sich ein eigenständiges Steuerglied 26a, 26b.
Dieses ist in Längsrichtung
der zugeordneten Steuerkammer 8a, 8b zwischen
einer oberhalb der Mittelachse 27 dargestellten ersten
Schaltstellung und einer unterhalb der Mittelachse 27 abgebildeten
zweiten Schaltstellung verstellbar.
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Jedes
Steuerglied 26a, 26b enthält einen Ventilschieber 28a, 28b,
der einenends in den inneren Steuerkammerbereich 16a bzw. 16b der
zugeordneten Steuerkammer 8a, 8b hineinragt und
dort frei endet. Somit hat jeder Ventilschieber 28a, 28b am
inneren Ende eine dem jeweils anderen Steuerglied zugewandte innere
Stirnfläche 32a, 32b.
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Am
entgegengesetzten äußeren Ende
trägt jeder
Ventilschieber 28a, 28b einen umfangsseitig gegenüber dem
Ventilgehäuse 7 abgedichteten Steuerkolben 33a, 33b.
Dieser ist mit dem Ventilschieber 28a, 28b in
beiden axialen Richtungen starr bewegungsgekoppelt.
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Innerhalb
der Steuerkammern 8a, 8b sind die mit den einzelnen
Fluidanschlüssen 18, 22a/b, 25a/b kommunizierenden
Steuerkammerbereiche durch dazwischen angeordnete gehäusefeste
ringförmige
Steuerflächen 34 voneinander
abgeteilt. Beim Ausführungsbeispiel
befinden sich die Steuerflächen 34 an
gehäusefest
in der jeweiligen Steuerkammer 8a, 8b fixierten
Dichtungseinheiten. Eine derartige Steuerfläche 34 befindet sich
auch zwischen dem mit dem dritten Fluidanschluss 25a, 25b verbundenen
Steuerkammerbereich und dem auf diesen folgenden, den Steuerkolben 33a, 33b enthaltenden äußeren Steuerkammerbereich 35a, 35b.
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Der
Ventilschieber 28a, 28b ist kolbenartig ausgebildet
und verfügt über abwechselnd
angeordnete Längenabschnitte
größeren und
kleineren Durchmessers. Die Abschnitte kleineren Durchmessers sind
nach Art von Einschnürungen
ausgebildet. Die Querschnitte der Längenabschnitte größeren Durchmessers
sind so auf die von den Steuerflächen umgrenzten
Querschnitte abgestimmt, dass sie im Falle ihres Eintauchens in
eine Steuerfläche 34 mit dieser
in Dichtkontakt stehen und ein Fluidübertritt zwischen den beiden
benachbarten Steuerkammerbereichen verhindert wird.
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Die
Gestaltung der Ventilschieber 28a, 28b ist beim
Ausführungsbeispiel
so gewählt
und auf die Position der Steuerflächen 34 derart abgestimmt, dass
jede Ventileinheit 6a, 6b eine 3/2-Ventilfunktion ausführen kann.
Bei jeder Ventileinheit 6a, 6b liegt in der ersten
Schaltstellung eine fluidische Verbindung zwischen dem zweiten Fluidanschluss 22a, 22b und dem
dritten Fluidanschluss 25a, 25b vor, wobei der erste
Fluidanschluss 18 abgetrennt ist. In der zweiten Schaltstellung
hingegen kommuniziert der zweite Fluidanschluss 22a, 22b mit
dem ersten Fluidanschluss 18, und es ist der dritte Fluidanschluss 25a, 25b abgetrennt.
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Welche
Schaltstellung im Einzelfall vorliegt, hängt vom Schaltzustand der Vorsteuereinrichtung 4 ab,
die in der Lage ist, die Fluidbeaufschlagung der vom Ventilschieber 28a, 28b abgewandten
Außenfläche 36a, 36b des
Steuerkolbens 33a, 33b eines jeweiligen Steuergliedes 26a, 26b zu
steuern.
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Die
Vorsteuereinrichtung 4 enthält ein oder zwei elektrisch
betätigbare
Vorsteuerventile, beispielsweise in Gestalt von Magnetventilen oder
Piezoventilen, die in der Lage sind, zwei Vorsteuerkanäle 37a, 37b wahlweise
mit unter einem ersten Steuerdruck stehendem Steuerfluid zu versorgen
oder zu entlüften.
Jeder der Vorsteuerkanäle 37a, 37b führt zu einem
der beiden von den Außenflächen 36a, 36b der
Steuerkolben 33a, 33b begrenzten äußeren Steuerkammerabschnitte 38a, 38b.
Das Steuerfluid wird der Vorsteuereinrichtung 4 über einen
Einlasskanal 42 zugeführt,
der mit einem Einlassanschluss 43 zur Unterseite 17 des
Hauptventils 3 ausmündet. Die
Vorsteuerkanäle 37a, 37b sind
in der Zeichnung nur strichpunktiert angedeutet, da sie außerhalb
der Schnittebene verlaufen.
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Jeder
Steuerkolben 33a, 33b unterteilt den ihn aufnehmenden äußeren Steuerkammerbereich 35a, 35b in
den eben erwähnten äußeren Steuerkammerabschnitt 38a, 38b sowie
einen inneren Steuerkammerabschnitt 44a, 44b,
der auf der einen Seite von der im Vergleich zur Außenfläche 36a, 36b kleineren
Innenfläche 45a, 45b des
Steuerkolbens 33a, 33b begrenzt wird. Auf der
entgegengesetzten Axialseite erfolgt die ständige fluiddichte Abtrennung durch
eine der Steuerflächen 34,
die unabhängig
von der Schaltstellung in ständigem
Dichtkontakt mit dem Ventilschieber 28a, 28b steht.
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Jeder
innere Steuerkammerabschnitt 44a, 44b steht über einen
Fluidkanal 46a, 46b mit einem weiteren Fluidanschluss 47a, 47b an
der Unterseite 17 des Hauptventils 3 in ständiger Fluidverbindung.
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Die
mit den inneren Steuerkammerabschnitten 44a, 44b verbundenen
weiteren Fluidanschlüsse 47a, 47b sind
der Grund dafür,
dass das Hauptventil 3 in vielfältigen Varianten nach Kundenwunsch
betrieben werden kann, ohne am Ventil selbst Änderungen vornehmen zu müssen.
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Bei
einer ersten Betriebsweise, die am häufigsten anzutreffen sein wird,
wird der erste Fluidanschluss 18 als Speiseanschluss herangezogen, über den
dem Hauptventil 3 unter einem bestimmten Speisedruck stehende
Druckluft zugeführt
wird. Der Speisedruck ist ein auf dem Sektor der Pneumatik üblicher
Atmosphären-Überdruck,
beispielsweise in der Größenordnung
von 6 bar. Die zweiten Fluidanschlüsse 22a, 22b dienen
als Verbraucheranschlüsse
und stehen mit Fluidleitungen in Verbindung, die zu einem oder mehreren
zu versorgenden Verbrauchern führen,
beispielsweise pneumatisch betätigte Antriebe.
Die dritten Fluidanschlüsse 25a, 25b schließlich haben
hier die Funktion von Abluftanschlüssen und stehen mit der Atmosphäre in Verbindung.
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Da
der am ersten Fluidanschluss 18 anstehende Speisedruck
die inneren Stirnflächen 32a, 32b der
Ventilschieber 28a, 25b beaufschlagt, werden die Steuerglieder 26a, 26b im
unbeauf schlagten Zustand der Außenflächen 36a, 36b der
Steuerkolben 33a, 33b in der ersten Schaltstellung
gehalten. Zum Umschalten in die zweite Schaltstellung werden die Steuerkolben 33a, 33b an
den Außenflächen 36a, 36b durch
die Vorsteuereinrichtung 4 mit dem ersten Steuerdruck beaufschlagt,
wobei die resultierenden Stellkräfte
ausreichen, um das betreffende Steuerglied 26a, 26b entgegen
der durch den Speisedruck ständig
ausgeübten
Rückstellkraft
in die zweite Schaltstellung zu verlagern. Durch nachfolgende erneute
Wegnahme des ersten Steuerdruckes werden die Steuerglieder 26a, 26b durch
die Rückstellkraft des
Speisedruckes wieder in die erste Schaltstellung zurückbewegt.
Ersichtlich übernimmt
hier das am ersten Fluidanschluss 18 eingespeiste Druckmedium die
Funktion einer die Steuerglieder 26a, 26b ständig in
Richtung der ersten Schaltstellung beaufschlagenden Luftfeder.
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Wenn
die aus dem Speisedruck herrührenden
Rückstellkräfte ausreichend
groß sind,
um die auftretenden Reibungskräfte
zu überwinden
und die Steuerglieder 26a, 26b zuverlässig in
die erste Schaltstellung zurückzubewegen,
genügt
es, die weiteren Fluidanschlüsse 47a, 47b lediglich
mit der Atmosphäre
zu verbinden. Sie haben dann die Funktion sogenannter Atmungsöffnungen.
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Nun
gibt es jedoch eine mögliche
zweiten Betriebsart, die sich dadurch auszeichnet, dass der am ersten
Fluidanschluss 18 und somit in den inneren Steuerkammerbereichen 16a, 16b anliegende Speisedruck
relativ gering ist, also entweder einen nur geringen Atmosphären-Überdruck
(Niederdruck) aufweist oder gar, bei Vakuumanwendungen, ein Unterdruck
ist. In diesem Fall ist eine Rückstellung
der Steuerglieder 26a, 26b durch aus dem Speisedruck resultierende
Rückstellkräfte nicht
mehr gewährleistet.
In einem solchen Fall bieten jedoch die weiteren Fluidanschlüsse 47a, 47b die
Möglichkeit,
ein unter einem zweiten Steuerdruck stehendes Steuerfluid einzuspeisen,
das dann ständig
die Innenfläche 45a, 45b des
betreffenden Steuerkolbens 33a, 33b beaufschlagt.
Diese Beaufschlagung kann ständig
beibehalten werden, so dass nun das über die weiteren Fluidanschlüsse 47a, 47b eingespeiste
Steuerfluid die Funktion einer Luftfeder übernimmt und für die ständige Aufrechterhaltung
der die Steuerglieder 26a, 26b in die erste Schaltstellung
vorspannenden Rückstellkräfte sorgt.
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Der
zweite Steuerdruck kann dem ersten Steuerdruck entsprechen, da die
Außenfläche 36a, 36b der
Steuerkolben 33a, 33b größer ist als die Innenfläche 45a, 45b,
so dass auf Grund der vorliegenden Flächendifferenz die für das Umschalten
in die zweite Schaltstellung erforderlichen Stellkräfte gewährleistet
sind. Es besteht darüber
hinaus die Möglichkeit
für eine
dritte Betriebsart, die sich von der soeben erläuterten zweiten Betriebsart
durch ein Vertauschen der Anschlussfunktionen des ersten Fluidanschlusses 18 und
der dritten Fluidanschlüsse 25a, 25b auszeichnet.
Es bilden dann die dritten Fluidanschlüsse 25a, 25b jeweils
einen Speiseanschluss zur Beaufschlagung mit einem gewünschten
Speisedruck, und der erste Fluidanschluss 18 repräsentiert einen
Abluftanschluss. Hier besteht insbesondere auch die Möglichkeit,
die beiden Ventileinheiten 6a, 6b mit voneinander
abweichenden Speisedrücken
zu betreiben.
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Alle
geschilderten Betriebsarten lassen sich bei ein und derselben Ventilanordnung 1 wahlweise realisieren,
es sind hierzu lediglich die Anschlussbelegungen entsprechend zu
verändern.
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Bei
einer nicht näher
dargestellten Ausführungsform
sind eine oder beide Ventileinheiten 6a, 6b zur
Durchführung
einer 2/2-Ventilfunktion
abgewandelt. Die hierzu erforderlichen Abwandlungsmaßnahmen
können
sich auf einen Austausch der Steuerglieder 26a, 26b beschränken. Es
kann dann beispielsweise vorgesehen werden, dass die dritten Fluidanschlüsse 25a, 25b funktionslos
sind und lediglich der Fluiddurchgang zwischen dem ersten Fluidanschluss 18 und
den zweiten Fluidanschlüssen 25a, 25b gesteuert
wird.
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Zum
Einspeisen und/oder Abführen
von Druckmedium bezüglich
der vorhandenen Fluidanschlüsse
können
entsprechende Leitungen unmittelbar am Ventilgehäuse 7 fixiert werden.
Beim Ausführungsbeispiel
werden die diesbezüglichen
Anschlussmaßnahmen
allerdings an dem Ventilträger 2 vorgenommen,
der mit Ventilträger-Fluidkanälen 48 ausgestattet
ist, die zu einer Bestückungsfläche 49 des
Ventilträgers 2 ausmünden, an
die das Hauptventil 3 mit seiner Unterseite 17 derart
angesetzt ist, dass die Mündungen
der Ventilträger-Fluidkanäle 48 mit
den zugehörigen
Fluidanschlüssen
des Hauptventils 3 kommunizieren. Die Verwendung eines
Ventilträgers 2 bietet überdies die
Möglichkeit,
gleichzeitig mehrere Hauptventile 3 in einer Ventilreihe
aufeinanderfolgend an der Bestückungsfläche 49 zu
installieren, um eine Ventilbatterie zu erhalten.