DE10111734A1 - Keramisches Kochsystem mit Glaskeramikplatte, Isolationsschicht und Heizelementen - Google Patents
Keramisches Kochsystem mit Glaskeramikplatte, Isolationsschicht und HeizelementenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein keramisches Kochsystem mit einer Glaskeramikplatte, die auf ihrer Unterseite über eine elektrische Isolationsschicht getrennt für die direkte Beheizung Heizelemente trägt. Ist dabei vorgesehen, dass die Kochzone in mehrere Teilzonen unterteilt ist, denen teilzonenindividuelle Heizelemente und teilzonenindividuelle Temperatorsensoren zugeordnet sind und dass mittels einer kochzonenindividuellen Steuerung die Heizelemente in Abhängigkeit der von den zugeordneten Temperaturen erfassten Temperaturen schalt- und/oder ihre Leistung regelbar sind, dann kann automatisch die durch das Kochgefäß verursachten Rückwirkungen auf das Kochsystem ausgeglichen werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein keramisches Kochsystem mit einer Glaskeramikplatte,
die auf ihrer Unterseite über eine elektrische Isolationsschicht getrennt für die
direkte Beheizung Heizelemente trägt.
Diese keramische Kochsysteme mit einer direkten Beheizung der Glas
keramikplatte zeichnen sich durch hohe Ankochleistung aus und haben gegen
über der Beheizung mittels Strahlungsheizkörper bezüglich Effizienz und Design
möglichkeit Vorteile.
Keramische Kochsysteme bestehen aus einer ebenen Glaskeramikplatte, auf
dessen Oberseite das zu beheizende Kochgefäß abgestellt wird. Die Glaskera
mikplatte umfassen oxidische und nicht oxidische Keramiken, wie der WO 00/15005,
der FR 2 744 116, der EP 0 861 014 A1 und der US 6,037,572 zu
entnehmen ist.
Zur elektrischen Isolation wird zwischen der Glaskeramikplatte und den Heiz
elementen eine Isolationsschicht für die elektrische Isolation aufgebracht. Als
Material für diese Isolationsschicht eignen sich Stoffe mit hohem elektrischem
Isolationswert, vor allem Stoffsysteme Al2O3-SiO2-MgO mit Werkstoffen wie Ko
rund, Mullit, Periklas, Spinell und Cordierit.
Auf der Isolationsschicht werden die Heizelemente aufgebracht. Als Heizele
mente können dünne Schichten vollflächig durch Sputtern oder im CVD-Verfah
ren vorgesehen werden, wobei insbesondere SnO2 verwendet wird, wie die WO 00/18189
zeigt.
Eine weitere Möglichkeit in dem Aufbringen von Dickschicht-Leiterbahnen aus
Silber-Palladium-Legierungen im Siebdruckverfahren, wie aus der EP 0 861 014 A1
und der EP 0 069 298 A1 zu entnehmen ist. Die Dickschicht-Leiterbahnen
verlaufen dabei meist mäanderförmig und besitzen in der Regel eine PTC-Cha
rakteristik, deren Widerstand mit zunehmender Temperatur zunimmt. An den
Enden dieser Dickschicht-Leiterbahnen sind Kontaktierungsflächen für den An
schluss von Anschlussleitungen angebracht. Bei der Bestromung der Heizele
mente erhitzen sich diese metallischen Leiterbahnen bis auf Temperaturen um
450°C. Der Wärmetransport erfolgt nach dem Prinzip der Wärmeleitung durch
die Isolationsschicht, die Glaskeramikplatte und das Kochgefäß in das Gargut,
während bei einer Beheizung mittels Strahlungsheizkörper der Wärmeübertrag
nicht alleine durch Wärmeleitung sondern auch über Strahlung erfolgt.
Befindet sich ein Kochgefäß mit verwölbtem Boden auf der Glaskeramikplatte,
dann entsteht ein Luftspalt für den Wärmeübertrag. Dabei wird die Wärme
übertragung durch die hohe Isolationswirkung der Luft stark eingeschränkt.
Dieser Nachteil wird bei einer Beheizung mittels Strahlungsheizkörper durch den
Anteil der Strahlung ausgeglichen. Bei den direkt beheizten Kochsystemen fin
det aufgrund der niedrigen Temperaturen keine Heizung über Strahlung statt.
Bei Verwendung von schlechtem Kochgefäß mit stark verwölbtem Boden steigt
die Temperatur im Zentrum der Kochzone stärker an als an den Rändern, wo
das Kochgefäß aufsteht. Um eine Überhitzung der Leiterbahnen zu vermeiden,
muss der Heizstrom reduziert werden. Dadurch wird jedoch die Ankochleistung
erheblich geschwächt. Die Attraktivität direkt beheizter Kochsysteme sinkt
durch hohe Kochgefäß-Sensibilität. Zur vollen Leistungsentfaltung muss stets
ein hochwertiges Kochgefäß verwendet werden. Ein weiterer Nachteil der direkt
beheizten Kochsysteme liegt in der starken PTC-Charakteristik der metallischen
Leiterbahnen. Am Anfang der Ankochphase werden durch den niedrigen Wider
stand der Leiterbahnen hohe Anfangsleistungen auftreten.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein direkt beheiztes keramisches Kochsystem der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, das bei den Betriebstemperaturen um
450°C eine geringere Kochgefäß-Sensibilität aufweist und sich automatisch auf
das verwendete Kochgefäß und seine Aufstellung auf der Kochzone einstellt.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass die Kochzone in
mehrere Teilzonen unterteilt ist, denen teilzonenindividuelle Heizelemente und
teilzonenindividuelle Temperatursensoren zugeordnet sind und dass mittels einer
kochzonenindividuellen Steuerung die Heizelemente in Abhängigkeit der von den
zugeordneten Temperatursensoren erfassten Temperaturen schalt- und/oder ihre
Leistung regelbar sind.
Mit der Aufteilung der Kochzone in mehrere Teilzonen und der Zuordnung von
individuell aufgrund der in diesen Teilzonen erfassten Temperaturen schalt- und
regelbaren Heizelementen wird eine teilzonenbezogene Beheizung erreicht, mit
der die Verwendung von einem schlechten Kochgefäß und dessen Aufstellung
in der Kochzone erkannt und die Beheizung (automatisch) optimal an die gege
benen Bedingungen angepasst werden kann. Eine Überlastung von Heizelemen
ten lässt sich ebenso vermeiden, wie eine hohe Anfangsleistung in der Ankoch
phase.
Zur Realisierung können die Heizelemente nicht nur als Dickschicht-Leiterbah
nen, sondern auch als vollflächige Heizfolien oder Dünnschichten auf die
Isolationsschicht aufgebracht werden.
Ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass die Isolationsschicht
entsprechend der Unterteilung der Kochzone in Teilzonen auch in Teil-Iso
lationsschichten unterteilt ist, dann werden schon durch die Unterteilung der
Isolationsschicht die Teilzonen der Kochzone vorgegeben. Außerdem wird auf
grund der kleineren Flächen eine bessere Haftung der Teil-Isolationsschichten an
der Unterseite der Glaskeramikplatte erreicht, da keine größeren mechanischen
Spannungen bei der Aufheizung auftreten.
Die Aufbringung der Heizelemente kann nach einer Ausgestaltung so ausgeführt
sein, dass die Dickschicht-Leiterbahnen der Heizelemente konzentrisch zueinander
angeordnet und innerhalb der konzentrischen Teilzonen hintereinander ge
schaltet sind.
Für die Anschaltung und Regelung der Heizelemente ist eine Ausgestaltung von
Vorteil für die Steuerung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Heizele
mente der Teilzonen hintereinander geschaltet sind und einen gemeinsamen An
schluss aufweisen.
Ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass sich die konzentrischen
Dickschicht-Leiterbahnen bis auf einen Anschluss-Sektor praktisch über den
gesamten Winkelbereich von 360° der Isolationsschicht erstrecken, dann kön
nen konzentrisch zueinander angeordnete Teilzonen-Heizelemente über diesen
Anschluss-Sektor leicht angeschlossen und mit der Steuerung verbunden wer
den.
Eine einfache Variation in der Anschaltung ergibt sich nach einer Ausgestaltung
dadurch, dass auf der Isolationsschicht ein zentrisches Heizelement und ein um
dieses angeordnetes kreisbogenförmiges Heizelement aufgebracht sind und dass
diese Heizelemente über die Steuerung in der Ankochphase hintereinander
schaltbar und im Betriebszustand parallel schaltbar sind.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispiels näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine Glaskeramikplatte 10, auf die Unterseite 11 gesehen,
dargestellt. Eine runde Kochzone der Glaskeramikplatte 10 wird in bekannter
Weise auf deren Oberseite gekennzeichnet. Auf der Unterseite der Glaskeramikplatte
10 ist deckungsgleich mit der Kochzone eine Isolationsschicht 12 mit
hoher elektrischer Isolationswirkung, d. h. hohe Spannungsfestigkeit und hohe
Isolationswiderstand, aufgebracht, wobei diese vorzugsweise als dünne Schicht
mit kleinem Wärmeübergangswiderstand ausgebildet ist.
Auf der Isolationsschicht 12 sind zwei Heizelemente H1 und H2 aufgebracht,
denen Teilzonen der Kochzone zugeordnet sind. Die Heizelemente H1 und H2
sind als Dickschicht-Leiterbahnen ausgebildet, die konzentrisch zueinander ver
laufen und innerhalb der Teilzonen hintereinander geschaltet sind, wie die An
schlüsse a0, a1 und a2 erkennen lassen. Dabei ist der Anschluss a0 beiden
Heizelementen H1 und H2 gemeinsam. Eine der Kochzone zugeordnete Steue
rung ST ist über Schalt- und/oder Steuerausgänge h0, h1 und h2 mit den An
schlüssen a0, a1 und a2 der Heizelemente H1 und H2 verbunden.
Die Dickschicht-Leiterbahnen 15 der Heizelemente H1 und H2 erstrecken sich
bis auf einen schmalen Anschluss-Sektor 16 nahezu über 360° und sind mäan
derförmig elektrisch miteinander verbunden. Die Teilzone mit dem Heizelement
H2 erstreckt sich über einen runden Zentralbereich der Isolationsschicht 12 und
die Teilzone mit dem Heizelement H2 umschließt diesen Zentralbereich ringför
mig.
Wie die Bezeichnungen S1, S2, S3 und S4 bzw. S0 andeuten, werden an ver
schiedenen Stellen der Heizelemente H1 und H2 über Temperatursensoren teil
zonenindividuelle Temperaturen erfasst und über Steuerleitungen S1, S2, S3
und S4 bzw. S0 an die Steuerung ST übertragen. In Abhängigkeit des Tempera
turprofils schaltet und/oder regelt die Steuerung ST die Heizleistungen der Heiz
elemente H1 und H2. Zudem kann darüber auch eine Überlastung der Heizelemente
vermieden werden, wenn teilzonenindividuell die Temperaturen auf
Höchstwerte begrenzt werden und die zugeordneten Heizelemente in der Heiz
leistung reduziert oder abgeschaltet werden.
Anstelle von Dickschicht-Leiterbahnen 15 können die Heizelemente H1 und H2
auch als vollflächige, dünne Heizfolien oder Schichten ausgebildet sind und die
Isolationsschicht 12 kann entsprechend der Größe und Anordnung der Heiz
elemente in entsprechende Teil-Isolationsschichten unterteilt werden. Dadurch
lassen sich größere mechanische Spannungen in der Isolationsschicht 12
verhindern, die durch die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von
Glaskeramikplatte 10 und Isolationsschicht 12 bedingt sind.
Die Steuerung ST kann über die Steuerausgänge h0, h1 und h2 die Heizeleme
nte H1 und H2 in der Ankochphase elektrisch hintereinander schalten und für
den Betrieb durch Umschaltung parallel schalten. Zudem kann die Heizleistung
für die Heizelemente H1 und H2 in Abhängigkeit der erfassten teilzonenbezoge
nen Temperaturen in den zugeordneten Heizkreisen geregelt oder geschaltet
werden.
Claims (8)
1. Keramisches Kochsystem mit einer Glaskeramikplatte, die auf ihrer Unter
seite über eine elektrische Isolationsschicht getrennt für die direkte
Beheizung Heizelemente trägt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kochzone in mehrere Teilzonen unterteilt ist, denen teilzonen individuelle Heizelemente (H1, H2) und teilzonenindividuelle Tempera tursensoren (S1 bis 4, S0) zugeordnet sind und
dass mittels einer kochzonenindividuellen Steuerung (ST) die Heizele mente (H1, H2) in Abhängigkeit der von den zugeordneten Temperatur sensoren (S1 bis S4, S0) erfassten Temperaturen schalt- und/oder ihre Leistung regelbar sind.
dass die Kochzone in mehrere Teilzonen unterteilt ist, denen teilzonen individuelle Heizelemente (H1, H2) und teilzonenindividuelle Tempera tursensoren (S1 bis 4, S0) zugeordnet sind und
dass mittels einer kochzonenindividuellen Steuerung (ST) die Heizele mente (H1, H2) in Abhängigkeit der von den zugeordneten Temperatur sensoren (S1 bis S4, S0) erfassten Temperaturen schalt- und/oder ihre Leistung regelbar sind.
2. Kochsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizelemente (H1, H2) aus auf die Isolationsschicht (12) aufge
brachten Dickschicht-Leiterbahnen (15) gebildet sind.
3. Kochsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizelemente (H1, H2) als flächenförmige Heizfolien ausgebildet
sind.
4. Kochsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Isolationsschicht (12) entsprechend der Unterteilung der Koch
zone in Teilzonen auch in Teil-Isolationsschichten unterteilt ist.
5. Kochsystem nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dickschicht-Leiterbahnen (15) der Heizelemente (H1, H2) kon
zentrisch zueinander angeordnet und innerhalb der konzentrischen Teil
zonen hintereinander geschaltet sind.
6. Kochsystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizelemente (H1, H2) der Teilzonen parallel hintereinander
geschaltet sind und einen gemeinsamen Anschluss (a0) aufweisen.
7. Kochsystem nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die konzentrischen Dickschicht-Leiterbahnen (15) bis auf einen
Anschluss-Sektor (16) praktisch über den gesamten Winkelbereich von
360° der Isolationsschicht (12) erstrecken.
8. Kochsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Isolationsschicht (12) ein zentrisches Heizelement (H1) und ein um dieses angeordnetes kreisbogenförmiges Heizelement (H2) aufge bracht sind und
dass diese Heizelemente (H1, H2) über die Steuerung (ST) in der An kochphase hintereinander schaltbar und im Betriebszustand parallel schaltbar sind.
dass auf der Isolationsschicht (12) ein zentrisches Heizelement (H1) und ein um dieses angeordnetes kreisbogenförmiges Heizelement (H2) aufge bracht sind und
dass diese Heizelemente (H1, H2) über die Steuerung (ST) in der An kochphase hintereinander schaltbar und im Betriebszustand parallel schaltbar sind.
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