DE10111285B4

DE10111285B4 - Informationssystem für ein Fahrzeug

Info

Publication number: DE10111285B4
Application number: DE10111285A
Authority: DE
Inventors: Rainer Wurms; Jan Simonis; Joachim Stefan
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2001-03-09
Filing date: 2001-03-09
Publication date: 2004-07-01
Anticipated expiration: 2021-03-10
Also published as: DE10111285A1; WO2002072391A1

Abstract

Informationssystem für ein Fahrzeug mit
– einer Ausgabeeinheit (30), über die Information für einen Fahrer ausgebbar ist;
– mindestens einem Steuergerät (38, 40), mit dem mindestens eine Funktion des Antriebsstrangs (10, 12, 14) des Fahrzeugs änderbar ist;
– mindestens einer Ansteuereinheit (32), die bei Erkennen eines vorgebbaren Betriebszustands des Fahrzeugs das mindestens eine Steuergerät (38, 40) ansteuern kann, um eine diesem Betriebszustand entsprechende Änderung einer Funktion des Antriebsstrangs (10, 12, 14) automatisch herbeizuführen, dadurch gekennzeichnet, daß die Information eine Aussage betreffend die automatisch herbeigeführte Änderung der Funktion des Antriebsstrangs (10, 12, 14) umfaßt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Informationssystem für ein Fahrzeug mit einer Ausgabeeinheit, über die Information für einen Fahrer ausgebbar ist, mindestens einem Steuergerät, mit dem mindestens eine Funktion des Antriebsstrangs des Fahrzeugs änderbar ist und mindestens einer Ansteuereinheit, die bei Erkennen eines vorgebbaren Betriebszustands des Fahrzeugs das mindestens eine Steuergerät ansteuern kann, um eine diesem Betriebszustand entsprechende Änderung einer Funktion des Antriebsstrangs automatisch herbeizuführen.

Aus der DE 198 39 193 ist bekannt, unter Verwendung von Sensoren oder Gebern Daten über Betriebszustände eines Fahrzeugs wie z. B. Tankinhalt, Raddrehzahl, Geschwindigkeit und Temperaturen zu ermitteln und für eine Anzeige oder eine Warnung zu verwenden. Dem Fahrer werden die ermittelten Daten übermittelt, wobei ihm über eine Anzeige auch eine Empfehlung zur Anpassung an ermittelte Daten gegeben werden kann, die er dann ausführen kann. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß eine Anpassung an ermittelte äußere Umstände durchgeführt wird. So kann beispielsweise ohne Einschluß des Fahrers bei Nebel ein Einschalten der Nebelschlußleuchte automatisch bewirkt werden. Die verschiedenen Sensoren und Geber bzw. Komponenten des Fahrzeugs können hierzu über Bussysteme verknüpft sein.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Problematik zugrunde, daß automatisch, d.h. ohne Beteiligung des Fahrers vorgenommene Änderungen an Funktionen des Antriebsstrangs vom Fahrer als störend und insbesondere als nicht erklärbar empfunden werden. Der Fahrer stellt beispielsweise fest, daß die Leerlaufdrehzahl außergewöhnlich hoch ist, und sucht daraufhin eine Werkstätte zur Behebung des Mangels auf oder hält mit seinem Wagen an unübersichtlicher Stelle, wodurch er sich und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, das eingangs genannte Informationssystem derart weiterzubilden, daß unnötige Werkstattbesuche und gefährliche Zwischenstops vermieden werden können.

Erfindungsgemäß wird dieses Problem dadurch gelöst, daß bei dem eingangs genannten Informationssystem für ein Fahrzeug, die Information eine Aussage betreffend die automatisch herbeigeführte Änderung der Funktion des Antriebsstrangs umfaßt. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein Fahrer einen automatisch vorgenommenen Eingriff, dann nicht als störend und nicht erklärbar empfindet, wenn er über die Ursachen informiert wird. Der Fahrer wird demnach interaktiv in das Antriebsstrangmanagement eingebunden. Dadurch, daß dem Fahrer beispielsweise mitgeteilt wird, daß die Leerlaufdrehzahl deshalb erhöht wurde, damit der Katalysator seine Betriebstemperatur möglichst schnell erreicht, ist für den Fahrer der geänderte Betriebszustand seines Fahrzeugs, insbesondere die erhöhte Geräuschentwicklung verständlich. Neben der erwähnten akustischen Auswirkung kommen weitere Auswirkungen in Betracht: Beispielsweise kann, wenn ein schlechter Straßenzustand erkannt wird, beispielsweise Eisglätte, das Getriebe anders übersetzt werden. Über die damit einhergehende Geschwindigkeitsreduktion kann der Fahrer informiert werden. Eine aktive Tankentlüftung wirkt sich beispielsweise auf die Leerlaufqualität aus. Ein anderes Beispiel ist, wenn ein oder mehrere Zylinder abgeschaltet werden, etc. Auch ein vom ESP erkannter Straßenzustand, beispielsweise beim Fahren auf einem holprigen Feldweg kann dazu führen, daß die Dämpferabstimmung automatisch weicher gemacht wird. Das damit einhergehende Schaukeln des Fahrzeugs kann durch das erfindungsgemäße Informationssystem dem Fahrer erklärt werden. All diese automatisch vorgenommenen Änderungen wären ohne das erfindungsgemäße Informationssystem für den Fahrer unverständlich. Durch die Erklärung der automatisch herbeigeführten Änderung der Funktion des Antriebsstrangs wird verhindert, daß der Fahrer an unübersichtlichen Stellen anhält, um sein Fahrzeug zu untersuchen, wobei er sich und andere Verkehrsteilnehmer gefährden würde. Im Gegensatz zum automatischen Einschalten von Leuchten, Scheibenwischer etc., deren Ursache leicht erkannt werden kann, ist es bei Änderungen von Funktionen des Antriebsstrangs für den Fahrer, insbesondere für den technisch nicht Versierten, nahezu unmöglich deren Ursache nachzuvollziehen.

Unter Antriebsstrang sind im Sinne der Erfindung folgende Fahrezeugkomponenten zu rechnen: der Motor, alle Getriebe (insbesondere Differential und Haldex), alle Fahrdynamiksysteme (insbesondere Bremse, Anti-Blockier-System, elektronisches Stabilitätsprogramm, Anti-Schlupf-Regelung, Tempomat, Abstandsregelung) sowie weitere Komponenten, sofern sie über getrennte Steuergeräte und Eingriffsmöglichkeiten in die genannten Komponenten verfügen (insbesondere Lichtmaschine, Energieversorgung(en), Klimaanlage).

Bevorzugt umfaßt die Aussage eine Beschreibung der Änderung der Funktion und eine für den Fahrer wahrzunehmende Folge dieser Änderung. Durch diese Maßnahme wird dem Fahrer unmittelbar der Zusammenhang zwischen der von ihm wahrnehmbaren Änderung und der Ursache, d.h. der Änderung der Funktion des Antriebsstrangs, offensichtlich.

Die Notwendigkeit der Änderung der Funktion kann durch eine automatisch durchführbare On-Board-Diagnose feststellbar und bewirkbar sein. Wird beispielsweise festgestellt, daß die für eine hohe Drehzahl nötige Temperatur noch nicht erreicht wurde, so kann dem Fahrer mitgeteilt werden, weshalb er im gegenwärtigen Zustand den Motor nicht höher drehen kann. Auch ermöglicht diese Maßnahme, daß, sofern Schäden beispielsweise an einem Zylinder oder einem Getrieberitzel festgestellt werden, dieser Zylinder aus Vorsichtsmaßnahmen abgeschaltet wird bzw. der entsprechende Gang gesperrt wird.

Die Information kann zusätzlich eine empfohlene Verhaltensweise an den Fahrer umfassen. Wenn beispielsweise ein Zylinder abgeschaltet werden muß, kann der Fahrer gleichzeitig dazu aufgefordert werden, vorsichtig zu fahren und die Motordrehzahl in einem vorgegebenen Drehzahlbereich zu halten. Dadurch wird ermöglicht, daß der Fahrer durch sein Verhalten dazu beitragen kann, Schäden zu minimieren.

Die Ansteuereinheit oder die Steuereinheit oder eine separate Speichereinheit kann einen Speicher umfassen, in dem von der Ansteuereinheit durchführbare Änderungen und diesen zugeordnet entsprechende Informationen für den Fahrer abgelegt sind. Diese Maßnahme stellt sicher, daß ohne großen Verwaltungsaufwand immer die geeignete Information für den Fahrer angezeigt wird, wenn eine automatische Änderung einer Funktion des Antriebstrangs vorgenommen wurde. Da die Ansteuereinheit die Einheit ist, die wie erwähnt eine entsprechende Änderung einer Funktion des Antriebsstrangs durch Ansteuerung eines Steuergeräts automatisch herbeiführt, ist sie besonders geeignet, in ihr auch die zugehörige Information für den Fahrer abzulegen.

Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Information eines Fahrers in einem Fahrzeug zur Verfügung gestellt, bei dem mindestens eine Funktion des Antriebsstrangs eines Fahrzeugs überwacht wird und ein vorgebbarer Betriebszustand des Fahrzeugs, der mit einer Änderung dieser Funktion korrespondiert, erkannt wird. Anschließend wird durch eine Ansteuereinheit automatisch eine Änderung dieser mindestens einen Funktion durch Ansteuern eines Steuergeräts durchgeführt, mit dem diese mindestens eine Funktion änderbar ist. Schließlich wird über eine Ausgabeeinheit Information an den Fahrer ausgegeben, wobei die Information eine Aussage betreffend die automatisch herbeigeführte Änderung der Funktion des Antriebsstrangs umfaßt.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Im Nachfolgenden wird nunmehr ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Hinweis auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben, wobei in der Zeichnung in schematischer Blockschaltbilddarstellung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist.
In 1 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Informationssystem dargestellt. In einem Fahrzeug sind verschiedene Systeme über Bussysteme miteinander verbunden. Beispielhaft sind in 1 ein Motorsystem 10, ein Getriebesystem 12, ein ABS-System 14 sowie ein Klimasystem 16 dargestellt, die über jeweils zugehörige Busse 18, 20, 22, 24 mit einem Zentralbus 26, beispielsweise dem CAN-Bus, verbunden sind. Vorliegend betreffen die Systeme 10, 12, 14 Systeme des Antriebsstrangs eines Fahrzeugs. Mit dem Zentralbus 26 ist weiterhin über einen Bus 28 eine Ausgabeeinheit 30 verbunden. Hierbei kann es sich um ein akustisches oder um ein optisches Wiedergabesystem handeln. Mit dem Zentralbus 26 ist ferner eine Ansteuereinheit 32 verbunden, die einen Speicher 34 aufweist. Die Ansteuereinheit 32 ist ausgelegt, aufgrund der über einen Bus 36 zur Verfügung gestellten Information, die von den Systemen 10, 12, 14 stammen kann, ein Steuergerät 38, 40 zu beaufschlagen. Statt daß die Systeme 10, 12, 14, 16 ihre Informationen direkt an die Ansteuereinheit 32 schicken bzw. die Ansteuereinheit 32 die auf dem Zentralbus 26 vorhandene Information mitliest, kann die Information von den Systemen 10, 12, 14, 16 auch an eine Zentraleinheit (gestrichelt dargestellt) 42 übermittelt werden, die ihrerseits unmittelbar über einen Bus 44 die Ansteuereinheit 32 ansteuert. Bei den Steuergeräten kann es sich um ein Zentralsteuergerät 38 handeln, das seine Information auf den Zentralbus 26 legt, wo sie an das entsprechende System 10, 12, 14, 16 geleitet wird. Das Steuergerät kann jedoch auch ein Steuergerät 40 sein, das direkt einem System zugeordnet ist und nur dieses eine System ansteuert. In dem Speicher 34 der Ansteuereinheit 32 sind von der Ansteuereinheit 32 herbeiführbare Änderungen und diesen zugeordnet entsprechende Informationen für den Fahrer abgelegt, worauf im Folgenden noch näher eingegangen wird.
Stellt nun die Ansteuereinheit 32 aufgrund von der Zentraleinheit 42 oder von den Systemen 10, 12, 14, 16 übermittelter Information fest, daß sich das Fahrzeug in einem Betriebszustand befindet, in dem eine Änderung einer Funktion des Antriebsstrangs nötig ist, so steuert sie ein Steuergerät 38, 40 in entsprechender Weise an. Das Steuergerät 38, 40 führt automatisch eine diesem Betriebszustand entsprechende Änderung einer Funktion des Antriebsstrangs herbei. Über einen Bus 46 wird die mit der Änderung korrespondierende, im Speicher 34 abgelegte Information für den Fahrer an den Zentralbus 26 übertragen, wo sie von der Ausgabeeinheit 28 abgelesen werden kann. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß das Steuergerät 38, 40 die Information für den Fahrer gespeichert hat und im Falle des Steuergeräts 38 diese über einen Bus 48, im Falle des Steuergeräts 40 diese über einen Bus 50 und den Bus 18 auf den Zentralbus 26 legt.
Die Ausgabeeinheit 30 kann realisiert sein beispielsweise durch den Bildschirm eines Navigationssystems oder eines Kombünstruments, das für eine Vielfalt von Funktionen im Fahrzeug Verwendung findet. Im Falle der akustischen Wiedergabe kann vorgesehen sein, daß die Ausgabeeinheit durch ein Radiosystem in einem Fahrzeug realisiert ist.
Es kann auch vorgesehen sein, die Information für den Fahrer weder in der Ansteuereinheit noch in dem Steuergerät unterzubringen, sondern vielmehr separat in einer Speichereinheit abzulegen, die ihrerseits über einen Bus mit dem Zentralbus 26 verbunden ist. Zum Abrufen der Information aus einer derartigen Speichereinheit kann ein Signal dienen, das von einer Ansteuereinheit oder einem Steuergerät auf den Zentralbus 26 gelegt wurde.

Claims

Informationssystem für ein Fahrzeug mit – einer Ausgabeeinheit (30), über die Information für einen Fahrer ausgebbar ist; – mindestens einem Steuergerät (38, 40), mit dem mindestens eine Funktion des Antriebsstrangs (10, 12, 14) des Fahrzeugs änderbar ist; – mindestens einer Ansteuereinheit (32), die bei Erkennen eines vorgebbaren Betriebszustands des Fahrzeugs das mindestens eine Steuergerät (38, 40) ansteuern kann, um eine diesem Betriebszustand entsprechende Änderung einer Funktion des Antriebsstrangs (10, 12, 14) automatisch herbeizuführen, dadurch gekennzeichnet, daß die Information eine Aussage betreffend die automatisch herbeigeführte Änderung der Funktion des Antriebsstrangs (10, 12, 14) umfaßt.
Informationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussage eine Beschreibung der Änderung der Funktion und eine für den Fahrer wahrzunehmende Folge dieser Änderung umfaßt.
Informationssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Notwendigkeit der Änderung der Funktion durch eine automatisch durchführbare On-Board-Diagnose feststellbar und bewirkbar ist.
Informationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Information zusätzlich eine empfohlene Verhaltensweise an den Fahrer umfaßt.
Informationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die geänderte Funktion eine Erhöhung der Leerlaufdrehzahl und/oder eine reduzierte Leerlaufqualität bei einem Kaltstart des Kraftfahrzeugs ist.
Informationssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuereinheit (32) oder die Steuereinheit (38, 40) oder eine separate Speichereinheit einen Speicher (34) umfaßt, in dem von der Ansteuereinheit (32) herbeiführbare Änderungen und diesen zugeordnet entsprechende Informationen für den Fahrer abgelegt sind.
Verfahren zur Information eines Fahrers in einem Fahrzeug, folgende Schritte umfassend: a) Überwachen mindestens einer Funktion des Antriebsstrangs (10, 12, 14) eines Fahrzeugs; b) Erkennen eines vorgebbaren Betriebszustands des Fahrzeugs, der mit einer Änderung dieser mindestens einen Funktion korrespondiert; c) Automatisches Durchführen einer Änderung dieser mindestens einen Funktion durch Ansteuern eines Steuergeräts (38, 40), mit dem diese mindestens eine Funktion änderbar ist, durch eine Ansteuereinheit (32); d) ausgeben von Information an den Fahrer über eine Ausgabeeinheit (30), wobei die Information eine Aussage betreffend die automatisch herbeigeführte Änderung der Funktion des Antriebsstrangs (10, 12, 14) umfaßt.