DE10110864B4

DE10110864B4 - Druckmaschine mit Sichtfenster und mit im Bereich des Sichtfensters angeordneten Steuer- und/oder Anzeigeelementen

Info

Publication number: DE10110864B4
Application number: DE10110864.8A
Authority: DE
Inventors: Volkhard Franke; Eckhard Köbler
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2000-03-27
Filing date: 2001-03-07
Publication date: 2015-08-13
Anticipated expiration: 2021-03-08
Also published as: JP2001277477A; US6631681B2; DE10110864A1; US20010029864A1

Abstract

Druckmaschine (1) mit Sichtfenster (3) und mit im Bereich des Sichtfensters (3) angeordneten Steuer- und Anzeigeelementen (10, 9), dadurch gekennzeichnet, dass in das Sichtfenster (3) die Anzeigeelemente (9) eingespiegelt werden, welche in einer Bildtiefe sichtbar wahrgenommen werden, wobei das Sichtfenster (3) technisch als Head-Up-Display oder transparenter Monitor realisiert wird und dass die Steuer- und Anzeigeelemente (10, 9) in einer die Sicht auf das Produkt (2) zumindest teilweise ermöglichenden Weise angeordnet sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit Sichtfenster und mit im Bereich des Sichtfensters angeordneten Steuer- und Anzeigenelementen. Durch das Sichtfenster kann der Ablage- und Stapelvorgang beobachtet werden, wenn die Druckmaschine ihr Produkt in die Auslage bringt und dort die Bogen ablegt. Um schnellstmöglich an dem neuesten Bogen Prozessschwankungen zu erkennen und zu korrigieren, sind im allgemeinen um dieses Auslagefenster herum mehrere Steuer- und Anzeigenelemente plaziert.
Nachteilig ist hier, dass aufgrund der Vielzahl der Anzeigen und Eingaben eine gleichzeitige Beobachtung des Druckprodukts und der Beobachtung der Maschineninformation nicht möglich ist. Ebenso ist die Eingabe von Vorgängen oder Befehlen in die Druckmaschine bei gleichzeitiger Beobachtung der Auslage nur mit großer Übung möglich, da die Steuerelemente aus Platzgründen zum Teil blind bedient werden müssen. Oftmals sind, wiederum aus Platzgründen, an der Auslage nicht alle Stellfunktionen vorhanden, so dass die gesamte Maschine nur von einem Leitstand aus einstellbar ist, wodurch Zeit- und Produktionsverlust entstehen, insbesondere in der Phase, in der die richtigen Einstellungen der Maschinen gefunden werden müssten.
Aus der DE 36 14 744 C2 ist es bekannt, dem Drucker eine Fernbedienung in die Hand zu geben. Nachteilig ist hier, dass der Drucker die Maschinendaten auf einem kleinen Display und somit nicht umfassend mitgeteilt bekommt.
Die Patentschrift DE 34 46 254 C1 zeigt ein handbetätigtes Siebdruckgerät mit einem wenigstens teilweise aus durchsichtigem Material bestehenden Kasten. Die Unterseite des Kastens ist mit einem Sieb abgedeckt, unterhalb des Kastens befindet sich eine Abdeckung, welche durch eine Zwischenlage einer elastischen Dichtung weitgehend dicht mit dem Kasten verbunden ist. Im Inneren des Kastens befindet sich eine Rakel, welche die Farbe durch das Sieb drückt. Das dargestellte Siebdruckgerät ist als Handgerät kleiner Baugröße ausgeführt. An dem teilweise transparenten Kasten sind mechanische Bedienhebel und Tastarme angeordnet.
Aus der Gebrauchsmusterschrift DE 299 19 792 U1 geht eine Bedieneinheit zum Bedienen von im Wesentlichen elektrisch bedienbaren Vorrichtungen oder Geräten hervor. Die Bedieneinheit enthält wenigstens ein transparentes Druckschaltelement, wobei die Bedienoberfläche des Druckschaltelements aus einer dünnen Glasscheibe gebildet ist. Das transparente Druckschaltelement kann dabei die Sichttür oder das Sichtfenster eines Haushaltsgeräts bilden oder an bzw. auf einer Sichttür oder einem Sichtfenster angeordnet sein. Dabei ist vorgesehen, dass im Wesentlichen nur ein Teil des Druckschaltelements mit einem Anzeigeelement hinterlegt ist, so dass die ursprüngliche Funktion der Sichttür oder des Sichtfensters erhalten bleibt.
Aus dem Buch „Handbuch der Printmedien” (ISBN 3-540-66941-8) geht auf Seite 184 aus der – ein Ausleger einer Bogendruckmaschine hervor, welcher im oberen Auslegerbereich ein transparentes Sichtfenster aufweist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, dem Drucker die Beobachtung der Druckprodukte in der Auslage zu ermöglichen und die Einstellung der Maschine ohne wesentlichen Sicht- und Zeitverlust vornehmen zu können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Patentanspruch 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Steuer- und Anzeigeelemente auf dem Sichtfenster in einer die Sicht auf das Produkt zumindest teilweise ermöglichenden Weise angeordnet sind. Dadurch wird das an der Auslage vorhandene Sichtfenster, welches dem Drucker die Möglichkeit gibt, die gedruckten Bogen in Augenschein zu nehmen, als Anzeigefeld benutzt. Auf das Sichtfenster können die für den Drucker notwendigen Daten projiziert werden, wobei das Sichtfenster so transparent bleibt, dass ein Hindurchsehen gewährleistet ist. Anstelle der Maschinendaten oder zusammen mit diesen können auch Steuerelemente angeordnet sein, die eine Eingabe zur Steuerung der Druckvorgänge ermöglichen.
Durch die Zweifachnutzung des Sichtfensters im Anleger- und/oder Auslegerbereich ist dann ein separat stehendes Steuerpult nicht notwendig, so dass Vorteile in der Kompaktheit der Aufstellfläche, des Transports und der Elektronik gegeben sind, da die Steuer- und/oder Anzeigenelemente Teil der Maschinen selbst sind.
Vorteilhafterweise liegen die auf dem Sichtfenster angezeigten Anzeige- und/oder Steuerelemente in einer ersten Fokusebene und das durch das Sichtfenster sichtbare Produkt in einer zweiten Fokusebene. Durch Verstellung der Fokusebene hintereinander kann der Bediener beide Informationen bei gleichem Blickfeld betrachten und gegebenenfalls Einstellungen vornehmen. Die zweite Fokusebene kann überall hinter dem Sichtfenster sein, das heißt, beobachtet der Bediener die dem Sichtfenster zugewandte Vorderkante des Stapels liegt die zweite Fokusebene unmittelbar hinter dem Sichtfenster, beobachtet er allerdings die Hinterkante des Stapels, liegt die zweite Fokusebene weit hinter dem Sichtfenster.
Gemäß einer Weiterbildung ist im Bereich des Sichtfensters ein positionsempfindliches Eingabemittel angeordnet, wobei einer bestimmten Position auf dem Sichtfenster ein bestimmter, von der Darstellung des Eingabemittels abhängiger Bedeutungsinhalt eines Schaltelements zuzuordnen ist. Das positionsempfindliche Eingabemittel kann dabei druckempfindlich und/oder lichtempfindlich gestaltet sein. Vorteilhafterweise liegen die auf dem Sichtfenster angezeigten Anzeigeelemente auf der Hinterseite des Sichtfensters und die positionsempfindlichen Eingabemittel auf der Vorderseite des Sichtfensters, so dass beide für den Bediener im wesentlichen in einer einzigen ersten Fokusebene wahrgenommen werden.
Dabei sind positionsempfindliche Bildschirme an sich bekannt, der Einsatz erfolgt jedoch stets in Verbindung mit einem nichttransparenten Bildschirm.
Vorteilhafterweise sind sämtliche erforderlichen Steuerelemente der Druckmaschine ausschließlich über das Sichtfenster bedienbar. Hierdurch werden Zeitverluste beim Einstellen der Druckmaschine weitestgehend vermieden.
Die Anzeige- und/oder Steuerelemente können als Zahlenwerte, Schrift und/oder Graphiken und weiterhin auch zumindest teilweise statisch oder bewegt, ein- oder mehrfarbig sowie ein- bis dreidimensional dargestellt sein.
Vorteilhafterweise ist auf dem Sichtfenster eine hierarchische Datenstruktur darstellbar, wodurch bei Steuervorgängen einzelner Steuerelemente Gesamtbilder auf verschiedenen logischen Ebenen erweitert und neu dargestellt werden können.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Druckmaschine im Auslagebereich zwei Produktstapel oder einen Produktstapel und eine Probebogenablagemöglichkeit aufweist, da in diesem Fall auch schwierigere Bewertungskriterien in Ruhe beurteilt und direkt an der Druckmaschine eingestellt werden können, beispielsweise Farbabgleich-Farbzoneneinstellung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
1 eine Druckmaschine mit Sichtfenster und Bediener, die
2 auf dem Sichtfenster dargestellte Steuer- und Anzeigeelemente zusammen mit dem Druckerzeugnis und die
3 einen weiteren Blick auf das Sichtfenster der Druckmaschine.
In 1 ist eine Auslage einer Druckmaschine 1 schematisch dargestellt, an welchem Bogen in die Auslage gebracht und abgelegt werden, so dass ein Stapel 2 entsteht. Dieser Ablage- und Stapelvorgang kann durch ein Sichtfenster 3 von einem Bediener 4 beobachtet werden. Dabei ist es für den Bediener 4 beim Blick durch das Sichtfenster 3 möglich, den Stapel 2 mit seinem Sichtfeld 5 zu erfassen. Handelt es sich um eine Druckmaschine mit zwei Papierstapeln im Auslagebereich beziehungsweise mit einer Probebogen-Ablagemöglichkeit, so können durch das Sichtfenster auch schwierigere Bewertungskriterien in Ruhe beurteilt werden, beispielsweise die Farbabgleich-Farbzoneneinstellung.
Darüber hinaus kann der Bediener 4 durch Bewegung seines Arms 6 oder nur der Hand auch auf im Bereich des Sichtfensters 3 angeordnete Steuerelemente einwirken, um die Druckmaschine zu steuern. Das Sichtfenster 3 kann in der Art eines Touch-Screen ausgebildet sein, wobei sich vor oder auf der Bildschirmebene ein Strahlennetz befindet, welches eine Koordinate ermittelt, wenn das Strahlennetz durch ein Element, beispielsweise einen Finger, gestört wird. Anhand der ermittelten Koordinate wird die Tastenfunktion auf dem Bildschirm mit gleichen Koordinaten ausgelöst bzw. gesteuert. Bei einem derart ausgebildeten Sichtfenster ist also die reine Anzeige mit der Bedienfunktion von Tasten verbunden.
Alternativ oder ergänzend dazu ist es möglich, in das Sichtfenster Anzeigeelemente einzuspiegeln, welche in der Bildtiefe sichtbar wahrgenommen werden, was als Head-Up-Display bezeichnet wird.
Die technische Realisierung des Sichtfensters folgt demnach dem Head-Up-Display beziehungsweise transparenten Monitoren und LCD-Anzeigen.
Die Steuer- und/oder Anzeigenelemente werden dabei in einem/einer ersten Fokalbereich/Bildebene 7 dargestellt, die Oberfläche des Papierstapels 2 ist als Fokalbereich/Stapelebene 8 mit größerer Ausdehnung wahrnehmbar. Der/Die Fokalbereich/Bildebene 7 und der/die Fokalbereich/Stapelebene 8 sind so gewählt, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt überschneiden.
In 2 ist ein Blick auf das Sichtfenster 3 in dem/der ersten Fokokalbereich/Bildebene 7 gezeigt. Dabei ist im Hintergrund die Oberfläche des Stapels 2 zu erkennen und in einem Teilbereich des Sichtfensters 3 die in dem/der ersten Fokalbereich/Bildebene 7 angeordneten Anzeigeelemente 9 und Steuerelemente 10. Die auf dem Sichtfenster 3 angezeigten Anzeigeelemente 9 liegen auf der Hinterseite des Sichtfensters 3 und die positionsempfindlichen Eingabemittel 10 liegen auf der Vorderseite des Sichtfensters 3, so dass beide für den Bediener im wesentlichen in einer einzigen ersten Fokusebene, nämlich in der Ebene des Sichtfensters 3 wahrgenommen werden. Das Sichtfenster 3 kann mehrlagig ausgebildet sein und die Anzeigeelemente können in einer dieser Lagen angeordnet sein.
Die zweite Fokusebene gemäß 3 kann überall hinter dem Sichtfenster sein, das heißt, beobachtet der Bediener die dem Sichtfenster 3 zugewandte Vorderkante des Stapels 2, liegt die zweite Fokusebene unmittelbar hinter dem Sichtfenster 3, beobachtet er allerdings die Hinterkante des Stapels 2, liegt die zweite Fokusebene weit hinter dem Sichtfenster 3.
Durch Verstellung der Fokusebene hintereinander kann der Bediener beide Informationen bei gleichem Blickfeld betrachten und gegebenenfalls Einstellungen vornehmen.
Bezugszeichenliste

1: Druckmaschine
2: Stapel
3: Sichtfenster
4: Drucker, Bediener
5: Sichtfeld
6: Arm
7: Fokalbereich/Bildebene
8: Fokalbereich/Stapelebene
9: Anzeigeelemente
10: Steuerelemente

Claims

Druckmaschine (1) mit Sichtfenster (3) und mit im Bereich des Sichtfensters (3) angeordneten Steuer- und Anzeigeelementen (10, 9), dadurch gekennzeichnet, dass in das Sichtfenster (3) die Anzeigeelemente (9) eingespiegelt werden, welche in einer Bildtiefe sichtbar wahrgenommen werden, wobei das Sichtfenster (3) technisch als Head-Up-Display oder transparenter Monitor realisiert wird und dass die Steuer- und Anzeigeelemente (10, 9) in einer die Sicht auf das Produkt (2) zumindest teilweise ermöglichenden Weise angeordnet sind.
Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die auf dem Sichtfenster (3) angezeigten Anzeige- und/oder Steuerelemente (9, 10) in einem/einer ersten Fokalbereich/Bildebene (7) und das durch das Sichtfenster (3) sichtbare Produkt (2) in einem/einer zweiten Fokalbereich/Stapelebene (8) liegen.
Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Sichtfensters (3) ein positionsempfindliches Eingabemittel angeordnet ist, wobei einer bestimmten Position auf dem Sichtfenster (3) ein bestimmter, von der Darstellung abhängiger Bedeutungsinhalt eines Schaltelements (10) zuzuordnen ist.
Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche erforderlichen Steuerelemente (10) für die Druckmaschine (1) ausschließlich über das Sichtfenster (3) bedienbar sind.
Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige- und/oder Steuerelemente (9, 10) als Zahlenwerte, Schrift und/oder Grafiken dargestellt sind.
Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige- und/oder Steuerelemente (9, 10) zumindest teilweise statisch oder bewegt, ein- oder mehrfarbig sowie ein- bis dreidimensional dargestellt sind.
Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Sichtfenster (3) eine hierarchische Datenstruktur (Menü) mit Bildern auf verschiedenen logischen Ebenen erweiterbar darstellbar ist.
Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Auslagebereich zwei Produktstapel (2) oder ein Produktstapel und eine Probebogen-Ablagemöglichkeit vorhanden ist.