DE10064799A1 - Kosmetische Präparate und Anwendungen, enthaltend Polyethylenwachse mit verbesserten organoleptischen Eigenschaften - Google Patents
Kosmetische Präparate und Anwendungen, enthaltend Polyethylenwachse mit verbesserten organoleptischen EigenschaftenInfo
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Abstract
Kosmetische Präparate, enthaltend Polyethylenwachse mit verbesserter organoleptischen Eigenschaften, hergestellt durch (Co-)Polymerisation von Ethylen unter Hochdruckbedingungen unter Verwendung eines aliphatischen oder alicyclischen Ketons als Molekulargewichtsregler.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Präparate und An
wendungen, enthaltend Polyethylenwachse mit verbesserten organo
leptischen Eigenschaften, hergestellt durch (Co-)Polymerisation
von Ethylen unter Hochdruckbedingungen unter Verwendung eines
aliphatischen oder alicyclischen Ketons als Molekulargewichtsreg
ler, sowie ein Verfahren zur Herstellung von kosmetischen Präpa
raten und Anwendungen mit verbesserten organoleptischen Eigen
schaften. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung die Ver
wendung von Polyethylenwachsen mit verbesserten organoleptischen
Eigenschaften für kosmetische Präparate und Anwendungen, bei
spielsweise für dekorative Kosmetik, pflegende und reinigende
Kosmetik sowie für pharmazeutische Zubereitungen und Hygienearti
kel.
Polyethylenwachse werden in zahlreichen Kosmetika eingesetzt. An
die zu verwendenden Wachse werden anspruchsvolle Forderungen ge
stellt, was ihre organoleptischen Eigenschaften betrifft. So dür
fen die Wachse keinesfalls unangenehme Gerüche verströmen, weil
sie sonst in kosmetischen Präparaten unverkäuflich wären. Aus dem
gleichen Grund müssen sie geschmacksneutral sein. Weiterhin müs
sen sie gute Verarbeitungseigenschaften aufweisen. Schließlich
müssen sie wirtschaftlich vorteilhaft sein, d. h. sie müssen sich
leicht und mit hoher Ausbeute herstellen lassen. Schlüsselparame
ter sind das mittlere Molekulargewicht, die Molekulargewichtsver
teilung und dabei insbesondere die Breite der Molekulargewichts
verteilung sowie die hochmolekularen und niedermolekularen An
teile, gegebenenfalls eingebaute Comonomere, Länge und Verteilung
der Verzweigungen sowie Verunreinigungen des Polymers, beispiels
weise durch flüchtige Oligomere, Restmonomere sowie Zersetzungs
produkte von Katalysatoren bzw. Radikalstartern und Molekularge
wichtsreglern.
Polyethylenwachse lassen sich nach verschiedenen Verfahren her
stellen, die sich grob in Niederdruckverfahren, durchgeführt bei
20 bis 100 bar, und Hochdruckverfahren, durchgeführt bei 500 bis
4000 bar, einteilen lassen. Das Hochdruckverfahren ist ein radi
kalisches Polymerisationsverfahren, das im Allgemeinen ohne Kata
lysator auskommt (vgl. beispielsweise: Ullmann's Enyclopädie der
technischen Chemie, 4. Auflage, Stichworte: Wachse, Bd. 24, S. 36 ff.,
Thieme Verlag Stuttgart, 1977). Zum Starten der radikali
schen Kettenreaktion verwendet man meistens ein oder mehrere organische
Peroxide, beispielsweise die Trigonox® oder Perka
dox®-Marken der Akzo Nobel, oder aber Luft bzw. Luftsauerstoff.
Der billigste und deshalb am weitesten verbreitete Radikalstarter
ist Luft bzw. Luftsauerstoff.
Zur Einstellung des geeigneten Molekulargewichts verwendet man
als Molekulargewichtsregler oder kurz Regler bezeichnete Substan
zen. Bei der Verwendung eines Stoffes als Regler ist zu beachten,
dass er hinreichend effizient ist, weil die Dosierung sehr großer
Mengen an Reglern unwirtschaftlich ist.
Ein häufig verwendeter Regler ist Wasserstoff, der aber bei der
Verwendung von Luft oder Luftsauerstoff als Radikalstarter zur
Bildung von Knallgas führen kann und deshalb aus sicherheitstech
nischen Gründen Bedenken hervorruft.
Weitere häufig verwendete Regler sind Kohlenmonoxid CO und Alkane
wie beispielsweise Ethan oder Propan. Kohlenmonoxid ist stark
giftig, so dass bei der Verwendung aufwendige Sicherheitsmaßnah
men erforderlich sind. Gasförmige Regler wie Ethan und Propan er
fordern ebenfalls strenge Sicherheitsregeln.
Die häufig verwendeten Aldehyde, beispielsweise Propionaldehyd,
führen zu Wachsen, die einen charakteristischen unangenehmen Ge
ruch aufweisen und als Komponente für kosmetische Anwendungen wie
beispielsweise Lippenstifte, Lidschatten oder Rouge nur nach auf
wändiger Verarbeitung geeignet sind. Selbst nach intensiver Bear
beitung mit Wasserdampf lässt sich noch ein schwacher, aber unan
genehmer Geruch feststellen.
Die Verwendung von Ketonen als Molekulargewichtsregler bei der
Herstellung von LDPE ist bereits bekannt. In EP-A 0 928 797 wird
ein Verfahren unter Verwendung von Methylethylketon als Regler
vorgeschlagen, mit Hilfe dessen ein LDPE hergestellt wird, das
sich für Extrusionsprodukte eignet, beispielsweise für Folien mit
gutem Durchstichwiderstand, aber nicht für Wachse.
In DE-A 19 08 964 wird ein Verfahren offengelegt, durch das sich
Ethylenhomopolymerisate im Hochdruckverfahren herstellen lassen.
Kennzeichnend an dem beschriebenen Verfahren ist die Verwendung
eines peroxidischen Radikalstarters in der ersten Reaktionszone
und Luft in der zweiten. Als Regler werden Propionaldehyd oder
Methylethylketon empfohlen. Man erhält ein hochmolekulares Poly
ethylen, welches sich besonders gut zur Herstellung hochtranspa
renter Feinfolien oder widerstandsfähiger Verpackungsfolien ei
gnet.
In US 3,334,081 wird ein Hochdruck-Polymerisationsverfahren mit
erhöhtem Umsatz beschrieben, das auf der Einspeisung von Ethylen
an mindestens zwei verschiedenen Stellen des Reaktors beruht. Als
Radikalstarter werden eine Vielzahl von organischen Peroxiden und
als Regler eine Vielzahl organischer Verbindungen, bevorzugt Ke
tone wie beispielsweise Methylethylketon, empfohlen. Nachteilig
an dem beschriebenen Verfahren ist jedoch der hohe Investitions
aufwand, der auf den zahlreichen Dosierstellen beruht, die alle
extrem druckstabil und dicht ausgelegt werden müssen. Dadurch
wird der Investitionsbedarf für eine Polymerisationsanlage sehr
hoch.
In US 3,317,504 wird ein Verfahren zur Herstellung von Polyethy
len, das zur Herstellung von Filmen geeignet ist, offengelegt,
welches eine spezielle Temperaturführung und die Verwendung spe
zieller Molekulargewichtsregler, beispielsweise Methylethylketon,
erfordert. Bei den offenbarten Verfahrensparametern werden jedoch
keine Wachse erhalten.
Im rumänischen Patent RO 75,587 (Priorität: 18.04.1979, aus CA
96: 200372s) wird die Herstellung geruchloser LDPE-Sorten be
schrieben. Als Regler wird eine Mischung von Methylvinylketon mit
Propan, Ethan und CO verwendet, zum Starten der Reaktion eine Mi
schung verschiedener organischer Peroxide. Die Verwendung von CO
ist aber wegen der starken Giftigkeit von Nachteil, weil die
Rohre und der Reaktorausgang speziell gegen Entweichen von CO ge
sichert werden müssen.
Grundsätzlich lassen sich Polyethylenwachse auch im Niederdruck
verfahren herstellen. Dazu ist im Allgemeinen ein Katalysator er
forderlich, beispielsweise ein Ziegler-Natta-Katalysator wie in
US 3,129,211, oder ein Metallocen-Katalysator wie in EP-A 0 890 619.
Die organoleptischen Eigenschaften mikronisierter Polyethy
lenwachse, hergestellt nach einem Niederdruckverfahren, sind je
doch in Anwendungen wie kosmetischen Präparaten noch zu verbes
sern.
Es bestand die Aufgabe, Polyethylenwachse zur Verwendung in Kos
metika bereitzustellen, die
- - wirtschaftlich vorteilhaft herstellbar sind,
- - keine Verwendung von extrem explosionsgefährlichen Reglern wie Wasserstoff oder hochgiftigen Reglern wie Kohlenmonoxid verlangen,
- - gute organoleptische Eigenschaften haben, d. h. geruchlos und geschmacklos sind,
- - leicht weiterzuverarbeiten sind
- - und sich gut zur Herstellung von kosmetischen Zubereitungen eignen.
Es wurde nun gefunden, dass sie die Aufgaben dadurch lösen las
sen, dass man mit speziellen Ketonen hergestellte Polyethylen
wachse verwendet.
Die Polyethylenwachse werden durch Polymerisation oder Copolyme
risation von Ethylen in Hochdruckautoklaven oder in Rohrreaktoren
hergestellt. Hochdruckautoklaven sind in sogenannten gedrungenen
oder langgestreckten Ausführungsformen bekannt. Die bekannten
Rohrreaktoren (Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie, Band
19, S. 169 und S. 173 ff (1980), Verlag Chemie Weinheim, Deer
field Beach, Basel sowie Ullmann's Enyclopädie der technischen
Chemie, 4. Auflage, Stichworte: Wachse, Bd. 24, S. 36 ff., Thieme
Verlag Stuttgart, 1977) zeichnen sich durch einfache Handhabung
und geringe Wartung aus und sind gegenüber gerührten Autoklaven
von Vorteil. Die Polymerisation oder Copolymerisation erfolgt
üblicherweise bei Temperaturen von 400 bis 4000 bar, bevorzugt
von 500 bis 5000 bar und besonders bevorzugt 1000 bis 3500 bar.
Die Reaktionstemperatur beträgt 180 bis 350°C, bevorzugt sind 200
bis 320°C.
Es lassen sich auch Copolymerisate mit Ethylen herstellen, wobei
prinzipiell alle radikalisch mit Ethylen copolymerisierbaren Ole
fine als Comonomere geeignet sind. Bevorzugt sind
- - 1-Olefine wie Propylen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 1-Octen und 1-Decen,
- - Acrylate wie Acrylsäure, Acrylsäuremethylester, Acrylsäuree thylester, Acrylsäure-n-butylester, Acrylsäure-2-ethylhexyle ster oder Acrylsäure-tert.-butylester;
- - Methacrylsäure, Methacrylsäuremethylester, Methacrylsäuree thylester, Methacrylsäure-n-butylester oder Methacrylsäure tert.-butylester;
- - Vinylcarboxylate, wobei Vinylacetat besonders bevorzugt ist,
- - Ungesättigte Dicarbonsäuren, besonders bevorzugt ist Malein säure,
- - ungesättigte Dicarbonsäurederivate, besonders bevorzugt sind Maleinsäureanhydrid und Maleinsäurealkylimide wie beispiels weise Maleinsäuremethylimid.
Der Comonomeranteil beträgt maximal 50 mol-%, bevorzugt maximal
20 mol-%.
Es wurde nun gefunden, dass sich die oben beschriebenen Polyethy
lenwachse mit verbesserten organoleptischen Eigenschaften am be
sten herstellen lassen, wenn man während der Polymerisation als
Regler ein oder mehrere aliphatische oder alicyclische Ketone der
allgemeinen Formeln I
nimmt.
Dabei sind die Reste R1 und R2 gleich oder verschieden und ausge
wählt aus
- - C1-C6-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-He xyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl;
- - C3-C12-Cycloalkyl wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und Cyclododecyl; bevorzugt sind Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl;
In einer weiteren Ausführungsform sind die Reste R1 und R2 mitein
ander kovalent verbunden. So können R1 und R2 beispielsweise ge
meinsam sein: -(CH2)4-, -(CH2)5-, -(CH2)6, -(CH2)7-,
-CH(CH3)-CH2-CH2-CH(CH3)- oder -CH(CH3)-CH2-CH2-CH2-CH(CH3)-.
Bevorzugte Beispiele sind Aceton, Methylethylketon "MEK", Methy
lisobutylketon "MIBK", 2-Pentanon, 3-Pentanon oder Cyclopentanon,
Cyclohexanon oder Cycloheptanon. Besonders bevorzugte Beispiele
sind Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon und Cyclohexa
non; ganz besonders bevorzugt sind Methylethylketon und vor allem
Cyclohexanon. Unter diesen Bedingungen lässt sich auf die Verwen
dung von CO. Ethan und Propan als Regler verzichten.
Nach der Herstellung lässt sich das in großtechnischen Anlagen
üblicherweise als Granulat, Grieß oder Pulver anfallende Wachs
sofort in den entsprechenden kosmetischen Anwendungen verwenden.
Die oben beschriebenen Polyethylenwachse haben eine Dichte von
0,8 bis 1,0 g/cm3, bevorzugt von 0,90 bis 0,96 g/cm3 und besonders
bevorzugt von 0,93 bis 0,95 g/cm3, gemessen bei 23°C. Die Schmelzviskositäten
liegen im Bereich von 20 bis 20000 cSt, bevorzugt im
Bereich von 800 bis 2000 cSt, gemessen bei 1200% das entspricht
einem Molekulargewicht Mw von maximal 40.000 g, bevorzugt maximal
10.000 g und besonders bevorzugt maximal 7500 g. Die Molekularge
wichtsverteilung liegt im Bereich von 2 bis 10. Die Schmelzpunkte
liegen im Bereich von 60 bis 125°C, bevorzugt 80 bis 120°C.
Die Wachse zeigen sehr gute organoleptische Eigenschaften, insbe
sondere sind sie Geruchs- und Geschmacks-neutral. Das ist inso
fern überraschend, weil sowohl die verwendeten Ketone und insbe
sondere Methylethylketon als auch die daraus unter Hochdruckbe
dingungen leicht entstehenden Dimere, Trimere und ähnliche Pro
dukte einen charakteristischen und keinesfalls angenehmen Eigen
geruch aufweisen.
Die Messung der organoleptischen Eigenschaften lässt sich appara
tiv, beispielsweise durch Gaschromatographie oder Differentialt
hermogravimetrie, bestimmen, wobei durch getrennte oder hinter
einandergeschaltete Messapparaturen die Menge und die Art der
entweichenden flüchtigen Verbindungen ermittelt wird. Von hoher
Signifikanz sind die Tests durch Probandenteams.
Aufgrund ihrer sehr guten organoleptischen Eigenschaften eignen
sich die oben beschriebenen Wachse vorzüglich für Präparate und
Anwendungen der dekorativen Kosmetik, ausgewählt aus Lippenstif
ten, Gesichtspuder, Blushes, Lidschatten, Lidstrichstiften, Grun
dierungen, Make-up-Zubereitungen, Wimperntusche und Augenbrauen
stiften. Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die
Verwendung der beschriebenen Polyethylenwachse für Präparate und
Anwendungen der dekorativen Kosmetik, ausgewählt aus Lippenstif
ten, Gesichtspuder, Blushes, Lidschatten, Lidstrichstiften, Grun
dierungen, Make-up-Zubereitungen, Wimperntusche und Augenbrauen
stiften.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Ver
wendung der oben beschriebenen Wachse für Präparate und Anwendun
gen der pflegenden und reinigenden Kosmetik, ausgewählt aus Rei
nigungslotions, Handcremes, Handwaschpasten, Hautpflegemitteln,
Intimpflegemitteln, Fußpflegemitteln, Lichtschutzmitteln, Repel
lents, Rasiermitteln, Haarentfernungsmitteln, Antiaknemitteln,
Make-up, Nagelpflegemitteln, Kajalstiften, Seifen, Syndets, flüs
sigen Wasch-, Dusch-, und Badepräparaten, Cold Creams, Hautpfle
geprodukte, Exfoliating Scrub Soaps, Gesichts-, Hand- oder Fuß-
Peelings, Body-Scrubs, Gele und Lotionen.
Die oben beschriebenen Polyethylenwachse lassen sich hervorragend
konfektionieren und so in die zum Einsatz erforderliche oder gut
geeignete Darreichungsform bringen. So sind verschiedene Korngrö
ßen beispielsweise durch Sprühen erhältlich.
Außerdem können die Wachse in verschiedenster Weise granuliert
werden. Die Methoden der Granulierung von Polyethylenwachsen sind
an sich bekannt. Die oben beschriebenen Wachse lassen sich beson
ders gut granulieren.
Zur Herstellung der oben genannten Präparate der dekorativen Kos
metik sowie der pflegenden und reinigenden Kosmetik sowie der
pharmazeutischen Zubereitungen und Hygieneartikel, beispielsweise
Inkontinenzprodukten, wird nach den an sich bekannten Verfahren
vorgegangen, die dem Fachmann geläufig sind. Sie müssen gegenüber
dem Stand der Technik nicht umgestellt werden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Präparate
und Anwendungen der dekorativen Kosmetik, ausgewählt aus Lippen
stiften, Gesichtspuder, Blushes, Lidschatten, Lidstrichstiften,
Grundierungen, Make-up-Zubereitungen, Wimperntusche und Augen
brauenstiften, enthaltend die oben beschriebenen Polyethylen
wachse mit guten organoleptischen Eigenschaften.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Präparate
und Anwendungen der pflegenden und reinigenden Kosmetik, ausge
wählt aus Reinigungslotions, Handcremes, Handwaschpasten, Haut
pflegemitteln, Intimpflegemitteln, Fußpflegemitteln, Lichtschutz
mitteln, Repellents, Rasiermitteln, Haarentfernungsmitteln, Anti
aknemitteln, Make-up, Nagelpflegemitteln, Kajalstiften, Seifen,
Syndets, flüssigen Wasch-, Dusch-, und Badepräparaten, Cold
Creams, Hautpflegeprodukte, Exfoliating Scrub Soaps, Gesichts-,
Hand- oder Fuß-Peelings, Body-Scrubs, Gele und Lotionen, enthal
tend die oben beschriebenen Polyethylenwachse mit verbesserten
organoleptischen Eigenschaften.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen Präparate und Anwendungen kön
nen z. B. eine Lösung, eine wasserfreie Zubereitung, eine Emulsion
oder Mikroemulsion vom Typ Wasser-in-Öl oder vom Typ Ölin-Was
ser, eine multiple Emulsion, beispielsweise vom Typ Wasser-in-Öl-
in-Wasser, ein Gel, einen festen Stift, eine Salbe, ein Aerosol
oder auch ein wässriges System bzw. eine Tensidzubereitung zur
Reinigung von Haut und/oder Haaren, darstellen. Sie enthalten die
oben beschriebenen Wachse in einem Anteil von 0,5 bis 20 Gew.-%.
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Polyethylenwachsen können
die erfindungsgemäßen kosmetischen Präparate und Anwendungen ent
halten: Wirkstoffe wie beispielsweise UV-Filter, Parfüms und
Riechstoffe, Emulgatoren, Tenside, feste Trägermaterialien wie
beispielsweise Kreide, weitere Wachse wie beispielsweise Bienen
wachs oder Carnaúbawachse, Vitamine, Basen oder Säuren, Alkohole
sowie Wasser. Dabei kann es für verschiedene Präparate von Vor
teil sein, mehrere verschiedene Emulgatoren, Wirkstoffe, Tenside,
feste Trägermaterialien, Parfüme und Riechstoffe, Wachse, Basen
oder Säuren, Vitamine oder Alkohole zu verwenden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen kosmetischen Präparate und
Anwendungen erfolgt durch an sich bekannte Methoden. Bevorzugt
ist das Mischen der Komponenten durch Verrühren. Das Mischen kann
so erfolgen, dass sämtliche erforderlichen Komponenten in einem
Schritt verrührt werden oder konsekutiv in mehreren Schritten.
Dabei kann bei Raumtemperatur gearbeitet werden oder auch bei er
höhten Temperaturen bis über den Schmelzpunkt der oben beschrie
benen Polyethylenwachse. Für einige Präparate wie beispielsweise
Lippenstifte ist das Mischen bei Temperaturen oberhalb des
Schmelzpunkts der Polyethylenwachse bevorzugt. Als höchste sinn
volle Temperatur für das Vermischen der Komponenten sei 150°C ge
nannt. Bei der Herstellung derjenigen Anwendungen, für die eine
sphärische Form des Polyethylenwachses erforderlich ist, wird das
Mischen bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes des Poly
ethylenwachses durchgeführt.
Die Erfindung wird durch Arbeitsbeispiele erläutert.
Ethylen wurde in Anwesenheit des jeweiligen Molekulargewichtsreg
lers (Beispiele Nr. 1 bis 18) in einem Hochdruckautoklaven poly
merisiert, wie er in der Literatur beschrieben wird (M. Buback et
al., Chem. Ing. Tech. 1994, 66, 510.) Dazu wurden Monomer oder
Monomerengemisch, dem als Initiator tert.-Butylperoxid und tert.-
Butylperoxypivalat zugesetzt worden waren, sowie der Regler unter
dem Reaktionsdruck von 1700 bar eingespeist. In Tabelle 1 sind
die Polymerisationsbedingungen and analytische Daten der erhalte
nen Polymerisate angegeben. Bei allen Versuchen wurde eine Reak
tionstemperatur von 220°C und ein Reaktionsdruck von 1700 bar ein
gestellt.
Zur Prüfung der Wachse aus den oben aufgeführten Beispielen 1 bis
9 und V1 bis V9 wurden die Proben jeweils zwei Gruppen von Pro
banden vorgelegt. Probandenteam 1 bestand aus 23 Personen ohne
besondere Vorbildung. Probandenteam 2 bestand aus 12 Personen,
die professionell Geruchs- und Geschmacksproben durchführen. Die
Benotung erfolgte jeweils mit Noten (1: sehr gut, 2: gut, 3: be
friedigend, 4: ausreichend, 5: mangelhaft) und findet sich in Ta
belle 2.
Die beschriebenen Proben 1 bis 9 sowie V1 bis V9 wurden in Pee
ling-Gels eingearbeitet, und es wurde nach einem Standardverfah
ren ein Lippenstift (in der Wärme, d. h. unter Aufschmelzen des
Wachses) hergestellt. Die Peeling-Gels, hergestellt unter Verwen
dung der beschriebenen Proben 1 bis 9 waren den Vergleichs-Pee
ling-Gels in puncto Geruch deutlich überlegen, wobei die Peeling-
Gels 1 und 2 am besten abschnitten.
Gew.-% Komponente
0,5 Vitamin-E-Acetat
3,0 Cremophor RH 410
15,0 Ethanol
0,01 Uvinul® D 50
3,0 D-Panthenol USP
0,85 Neutrol® TE
60,0 Carbopol® 940 (1%ig)
5,0 Polyethylenwachs aus Experiment 1
0,5 Vitamin-E-Acetat
3,0 Cremophor RH 410
15,0 Ethanol
0,01 Uvinul® D 50
3,0 D-Panthenol USP
0,85 Neutrol® TE
60,0 Carbopol® 940 (1%ig)
5,0 Polyethylenwachs aus Experiment 1
Das beschriebene Peeling-Gel wurde von den Probanden-Teams gete
stet und mit 1-2 bewertet. Ein analog hergestelltes Peeling-Gel,
bei dem Polyethylenwachs aus Experiment V1 verwendet wurde, wurde
von den Probanden-Teams mit 4 bzw. 5 bewertet.
In Lippenstiften, hergestellt unter Verwendung der Proben 1 bis
9, kam die Parfümierung wesentlich besser zur Wirkung als in den
Vergleichsmustern, die unter Verwendung der Proben V1 bis V9 her
gestellt wurden.
Die Komponenten wurden in der Wärme, d. h. unter Auf
schmelzen der Wachskomponenten, gemischt.
Komponente | |
Gew.-% | |
Carnaúba-Wachs | 3,0 |
Candelilla-Wachs | 4,0 |
Bienenwachs | 2,0 |
Mikrokristallines Wachs (Paraffinwachs) mit einem Schmelzpunkt 52-54°C | 7,0 |
Cetylpalmitat | 1.5 |
Petrolatum White | 6,0 |
Lanolin-Wachs | 4,0 |
Cetaryloctanoate | 11,0 |
Polyethylen | 2,0 |
Bisalbolol | 0,2 |
Hydrierte Coco-Glyceride | 6,0 |
Tocopheryl-Acetat | 2,0 |
Tocopherol | 0,5 |
Castor-Öl | 50,8 |
Sulfopon® HC Granulat | 13,70 |
Glucopon® 650 EC | 1,00 |
Dehyton® K | 1,20 |
Texapon® NSO | 1,00 |
Comperlan® KD | 0,50 |
Kreide | 32,40 |
Polyethylenwachs | 8,10 |
Soda | 0,90 |
Edenor® HT 35 | 1,10 |
NaOH (50%ig) | 0,30 |
Zitronensäure | 3,00 |
Parfümöl | 0,30 |
VE-Wasser | zu 100 auffüllen |
AL=L<pH-Wert: 5,5-6,0 |
Es wurden verschiedene Handreiniger mit den Polyethylenwachs-Pro
ben 1, 4, 5, V1 und V9 hergestellt und von den Probendenteams wie
folgt beurteilt:
Claims (7)
1. Kosmetische Präparate und Anwendungen, enthaltend Polyethy
lenwachse, hergestellt durch (Co-)Polymerisation von Ethylen
unter Hochdruckbedingungen unter Verwendung eines aliphati
schen oder alicyclischen Ketons als Molekulargewichtsreglers.
2. Kosmetische Präparate und Anwendungen nach Anspruch 1, ent
haltend Polyethylenwachse mit einem maximalen Molekularge
wicht MW von 40.000 g.
3. Präparate und Anwendungen der dekorativen Kosmetik, ausge
wählt aus Lippenstiften, Gesichtspuder, Blushes, Lidschatten,
Lidstrichstiften, Grundierungen, Make-up-Zubereitungen, Wim
perntusche und Augenbrauenstiften, nach Anspruch 1 und 2.
4. Präparate und Anwendungen der pflegenden und reinigenden Kos
metik, ausgewählt aus Reinigungslotions, Handcremes, Hand
waschpasten, Hautpflegemitteln, Intimpflegemitteln, Fußpfle
gemitteln, Lichtschutzmitteln, Repellents, Rasiermitteln,
Haarentfernungsmitteln, Antiaknemitteln, Make-up, Nagelpfle
gemitteln, Kajalstiften, Seifen, Syndets, flüssigen Wasch-,
Dusch-, und Badepräparaten, Cold Creams, Hautpflegeprodukte,
Exfoliating Scrub Soaps, Gesichts-, Hand- oder Fuß-Peelings,
Body-Scrubs, Gele und Lotionen, nach Anspruch 1 und 2.
5. Präparate und Anwendungen für pharmazeutische Zubereitungen
oder Hygieneartikel nach Anspruch 1 und 2.
6. Verfahren zur Herstellung von kosmetischen Präparaten und An
wendungen nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, dass man 0,5 bis 20 Gew.-% Polyethylenwachs bei 20 bis
200°C mit weiteren Stoffen, ausgewählt aus Wirkstoffen wie
beispielsweise UV-Filter, Parfüms und Riechstoffen, Emulgato
ren, Tensiden, festen Trägermaterialien wie beispielsweise
Kreide, weiteren Wachsen wie beispielsweise Bienenwachs oder
Carnaúbawachse, Vitaminen, Basen oder Säuren, Alkoholen sowie
Wasser.
7. Verwendung von Polyethylenwachsen gemäß den Ansprüchen 1 und
2 für kosmetische Präparate und Anwendungen.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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