DE10060520A1 - Vorrichtung zur Messung der Kernpressung in einem Leistungstransformator - Google Patents
Vorrichtung zur Messung der Kernpressung in einem LeistungstransformatorInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Messung der Kernpressung eines Kerns (13), der in einem Tank (9) eines Leistungstransformators angeordnet ist. Dabei ist wenigstens ein Spannelement (1) zur Pressung von Kernblechen (2) des Kerns (13) mit einer Sensoranordnung (5) verbunden, die ein zur mechanischen Spannung im Spannelement (1) proportionales Signal liefert. Die jeweilige Sensoranordnung (5) ist dafür eingerichtet, über eine Funkverbindung mit wenigstens einer Abfrageelektronik (8) zu korrespondieren, die sich außerhalb des Tanks (9) befindet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Messung der Kernpressung in
einem Leistungstransformator.
Der Kern eines Leistungstransformators ist aus dünnen Siliziumstahlblechen herge
stellt, die einen 3- oder 5-schenkligen Kern bilden, und mittels einer komplexen me
chanischen Konstruktion verspannt und somit in dieser Form gehalten werden. Die
mittels der Verspannung erreichte Pressung der Kernbleche ist wesentlich im Hin
blick auf die Funktionalität des Transformators, insbesondere bezüglich Kurzschluß
festigkeit und Geräuschen; auch bezüglich der Stabilität des Kerns beim Transport.
Die Transformator-Gesamtanordnung einschließlich Transformatorkern ist während
der Herstellung erheblichen Temperaturschwankungen ausgesetzt, beispielsweise
durch Ofentrocknung, die einen Einfluß auf die Verspannung haben können. Auch
mechanische Einflüsse sind während der Herstellung und durch den Transport zum
Aufstellungsort gegeben. Während des Transformatorbetriebs verursachen insbe
sondere Kurzschlüsse, daß die Wicklungen axiale Kräfte auf die Kernkonstruktion
ausüben, die von ihr aufgenommen werden müssen.
Die nötige Pressung der Kernbleche wird üblicherweise mittels Jochbolzen und
Spannverschlüssen erreicht, wobei z. B. nach einem Trocknungsprozeß eine Nach
spannung vorgenommen werden kann.
Eine Kenntnis der damit erreichten Preßkraft ist zur Qualitätsüberwachung während
der Fertigung, während und nach dem Transport für den Hersteller von Interesse.
Betreiber sind ebenfalls an der Kenntnis der jeweils gegebenen Preßkraft interes
siert, beispielsweise nach einer Standortänderung oder nach bestimmten Abschnit
ten der Einsatzdauer. Fig. 9 zeigt beispielhaft einen Verlauf der Kernpressung B in
Abhängigkeit von der Zeit, wobei die Erfassung über mehrere Jahre erfolgte, und
zwar jeweils nach bestimmten Ereignissen, wie z. B. während der Fertigung, nach
dem Transport, oder nach Ereignissen während des Betriebs, wie z. B. nach einer
Kurzschlussbelastung. Typische Off-line Messungen während der Fertigung sind z. B.
Messungen während oder nach der Pressung, oder nach der Ofentrocknung. Fig.
10 zeigt einen ähnlichen Verlauf der Kernpressung 8, wobei jedoch geplante Offline-
Messungen in konstanten Zeitabschnitten durchgeführt wurden.
Es ist bekannt, Spannungsänderungen in Spannteilen mittels Dehnungsmeßstreifen
zu erfassen. Allerdings erfordern Meßanordnungen mit Dehnungsmeßstreifen eine
Meßleitungsführung vom Meßort aus durch den Innenraum des Transformators und
durch eine Kesselwand hindurch zu einer Meß- und Anzeigeeinrichtung außerhalb
des Transformatorkessels. Meßleitungen sind in einer durch die Wicklungen und
Stromschienen im Transformator gegeben Hochspannungsumgebung schwierig an
zuordnen, und sind eine häufige Fehlerursache.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Messung einer
Kernpressung in einem Leistungstransformator anzugeben, bei der eine Leitungsfüh
rung innerhalb des Transformators vermieden ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Messung der Kernpressung in einem
Leistungstransformator mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
Die Vorrichtung ermöglicht es, jederzeit die gegebene Kernpressung meßtechnisch
zu erfassen, und damit auch die nach längerer Betriebszeit noch gegebene Ver
spannung.
Eine weitere Erläuterung der Erfindung erfolgt nachstehend anhand von Ausfüh
rungsbeispielen, die in Zeichnungsfiguren dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Kernteiles in einem Leistungstransforma
tor mit auf einem Jochbolzen angeordneter Sensoranordnung,
Fig. 2 eine erste Variante einer Sensoranordnung auf einem Jochbolzen,
Fig. 3 eine zweite Variante einer Sensoranordnung auf einem Jochbolzen,
Fig. 4 eine dritte Variante einer Sensoranordnung auf einem Jochbolzen,
Fig. 5 eine Darstellung eines Transformatorkerns im Kessel, einschließlich
Darstellung der Messanordnung,
Fig. 6 bis 8 Darstellung eines Transformatorkerns, sowie möglicher Einbauorte für
Sensoren,
Fig. 9 einen typischen Verlauf der Kernpressung, die nach bestimmten Ereig
nissen erfaßt wurde, und
Fig. 10 einen typischen Verlauf der Kernpressung, die in konstanten Zeitinter
vallen erfaßt wurde.
Fig. 1 zeigt Kernbleche 2, die mittels Pressbalken oder Klemmplatten 3 und einem
Jochbolzen 1 zu einem Kern verspannt sind. Der Jochbolzen 1 ist durch die Klemm
platten 3 geführt, liegt aber außerhalb der Kernbleche 2. Auf den Jochbolzen 1 ist
eine Sensoranordnung 5 mit zwei Sensorantennen 4 geklebt.
Fig. 2 zeigt schematisiert eine erste Anordnungsvariante, wobei auf einem Jochbol
zen 1 mit Kreisquerschnitt ein als Chip ausgeführter Sensor 5 aufgeklebt ist. Der
Sensor 5 ist als drahtloser, d. h. funkabfragbarer Miniatur-Sensor ausgeführt, der auf
Druck oder Dehnung reagiert. Der Sensor 5 ist dazu mittels Anschlußdrähten 7 elek
trisch mit wenigstens einer Hochfrequenz- oder Mikrowellenantenne verbunden, die
als Sensorantenne 4 bezeichnet ist. Zwischen den Antennen 4 und dem Bolzen 1
befindet sich eine Isolationslage oder ein Isoliersubstrat 6.
Fig. 3 zeigt eine zweite Anordnungsvariante, bei der im Vergleich zur ersten Variante
die Sensor/Antennen-Anordnung 4 bis 7 auf dem Bolzen 1 um 90 Grad gedreht ist.
Fig. 4 zeigt eine dritte Anordnungsvariante, bei der die Antenne 4 gegenüber dem
Sensor 5 gedreht ist. Mit Anordnungen, wie in den Fig. 2 bis 4 gezeigt, kann eine
optimale Ausrichtung auf eine Gegenantenne (vergl. Fig. 5) erreicht werden.
Fig. 5 zeigt in einer Prinzipdarstellung einen Transformatorkern 13, der in einem ge
gebenenfalls ölgefüllten Kessel oder Tank 5 angeordnet ist. Der geblechte Kern 13
ist mittels Klemmplatten 3 und mehreren Jochbolzen 1 zusammengehalten und trägt
Wicklungen, deren zugehörigen Wicklungsabstützungen 10 in der Zeichnung sicht
bar sind. Auf - im gezeigten Beispiel vier - Jochbolzen 1 sind Sensoren 5 einschließ
lich Sensorantennen 4 angeordnet. An durch die Wand des Tanks führende Hoch
frequenz-Durchführungen 11 ist jeweils im Tank-Inneren eine Abfrageantenne 12
angeschlossen, außen - gegebenenfalls nur temporär - jeweils eine Abfrageelektro
nik 8. Es versteht sich, daß die Abfrageantennen 12 und die Sensorantennen 4 je
nach Gegebenheit im jeweiligen Transformator so anzuordnen sind, daß eine Funk
verbindung möglich ist. Die Abfrageelektronik 8 enthält einen Sender und einen
Empfänger sowie Steuer- und Überwachungseinrichtungen.
Die durch die Abfrageelektronik 8 in Verbindung mit dem Sensor 5 und den Anten
nen 4, 12 gebildete Meßvorrichtung kann vorzugsweise in einer OFW-Technik aus
geführt sein und entsprechend arbeiten. Die OFW-Technik ist beispielsweise in den
Druckschriften DE-A1-44 13 211 und DE-A1-195 35 543 beschrieben.
Die Abkürzung OFW steht für akustische Oberflächenwellen. Die Funkübertragung
erfolgt mit Frequenzen im Bereich von 30 MHz bis 3 GHz. OFW-Sensoren enthalten
ein dünnes Plättchen aus einem piezoelektrischen Kristall als Sensorelement. Das
vom Abfragegerät 8 ausgesandte Hochfrequenzsignal wird von der Antenne 4 des
Sensors 5 empfangen und durch einen (Interdigital-)Wandler in eine sich ausbreiten
de mechanische OFW umgewandelt. Über geeignete reflektierende Strukturen wer
den die sich ausbreitenden OFW wieder zum Wandler im Sensor 5 reflektiert, wo sie
in eine elektromagnetische Welle rückgewandelt und von der Antenne 4 abgestrahlt
werden. Bei OFW-Sensoren muß die physikalische Größe, die gemessen werden
soll, auf die Eigenschaften der akustischen Oberflächenwelle einwirken. Meistens
ändert sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit und die Laufstrecke. Mechanische
Kräfte wie Verbiegung und Druck ändern sowohl die akustische Weglänge als auch
die elastischen Konstanten des Kristalls und damit die OFW-Geschwindigkeit. Aus
gewertet werden in der Abfrageelektronik 8 die Laufzeit bzw. Phasenverschiebung,
Signalamplitude und Signalform sowie die Verschiebung der Mittenfrequenz bei re
sonanten Sensoren. Da OFW-Sensoren passive Elemente sind, d. h. auf dem Sub
strat befinden sich weder Batterien noch aktive elektronische Elemente, eignen sie
sich besonders für den langlebigen Einsatz in rauhen Umgebungsbedingungen.
Fig. 6 zeigt ebenfalls einen Transformatorenkern 13 mit zweckmäßigen Positionen
für die Anordnung von Sensoren 5 auf Jochbolzen, wobei mit gestrichelten Linien auf
zwar wünschenswerte, aber bezüglich der Antennenanordnung schwieriger zu reali
sierender Funkverbindungen hingewiesen wird. Auch die Fig. 7 und 8 zeigen
mögliche Einbauorte für Sensoren 5.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Messung der Kernpressung eines Kerns (13), der in einem
Tank (9) eines Leistungstransformators angeordnet ist, wobei
- a) wenigstens ein Spannelement (1) zur Pressung von Kernblechen (2) des Kerns (13) mit einer Sensoranordnung (5) verbunden ist, die ein zur mecha nischen Spannung im Spannelement (1) proportionales Signal liefert, und
- b) die jeweilige Sensoranordnung (5) dafür eingerichtet ist, über eine Funkver bindung mit wenigstens einer Abfrageelektronik (8) zu korrespondieren, die sich außerhalb des Tanks (9) befindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Realisie
rung der Funkverbindung die jeweilige Sensoranordnung (5) mechanisch und elek
trisch jeweils mit wenigstens einer Sensorantenne (4) verbunden ist, und innerhalb
des Tanks (9) wenigstens eine Abfrageantenne (12) angeordnet ist, die jeweils mit
tels einer HF-Durchführung (11) elektrisch mit einer der Abfrageelektroniken (8) ver
bunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensoranordnung (5) unter Zwischenfügung eines Isoliersubstrats (6) auf das Span
nelement (1) aufgeklebt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kombination von Abfrageelektronik (8) und Sensoranordnung (5)
dafür eingerichtet ist, ein von der Abfrageelektronik (8) gesendetes Hochfrequenzsi
gnal in der Sensoranordnung (5) zu empfangen und in eine mechanische Oberflä
chenwelle umzuwandeln, die sich im Sensor (5) ausbreitet, reflektiert wird, nach
Rückwandlung in eine elektromagnetische Welle zur Abfrageelektronik (8) gesendet,
dort empfangen und ausgewertet wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sensoranordnung (5) ein OFW(akustische Oberflächenwellen)-
Sensorelement enthält.
Priority Applications (2)
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WO (1) | WO2002047096A1 (de) |
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