DE10055933A1 - Aufnehmer zum Messen von Belastungen - Google Patents
Aufnehmer zum Messen von BelastungenInfo
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Abstract
Ein Aufnehmer zum Messen von Belastungen, mit einem rotationssymmetrischen Meßkörper, der zwischen einem Kraftein- und Kraftausleitungselement Meßstege aufweist, die Wandlerelemente tragen, soll derart weitergebildet werden, daß er eine hohe Meßgenauigkeit aufweist, mit geringen Kosten hergestellt werden kann und eine hohe Störkraft-Unempfindlichkeit besitzt. Dies wird dadurch erreicht, daß die Meßstege (9) mit den Wandlerelementen (12) Scherkraftaufnehmer bilden.
Description
Die Erfindung betrifft einen Aufnehmer zum Messen von Bela
stungen, mit einem rotationssymmetrischen Meßkörper, der zwi
schen einem Kraftein- und Kraftausleitungselement Meßstege
aufweist, die Wandlerelemente tragen. Aufnehmer zum Messen von
Belastungen werden in vielen Bereichen in der Industrie und
der Forschung zur Kraft- und Gewichtsmessung eingesetzt und
werden meist als Serienprodukte hergestellt. Um den unter
schiedlichen Einsatzbereichen, Einbauverhältnissen und Genau
igkeitsanforderungen gerecht zu werden, existieren eine Viel
zahl von Ausführungsformen derartiger Kraftaufnehmer bzw. Wä
gezellen.
Aus der EP 0 288 985 A2 ist eine rotationssymmetrische Biege
ring-Wägezelle bekannt, die aus einem ringförmigen Kraftauf
nahmeelement und einem zylindrischen Krafteinleitungselement
besteht, wobei dazwischen ein ringförmiger mit Dehnungsmeß
streifen applizierter Biegering angeordnet ist. Der Biegering
ist über zwei schmale, ringförmige Stege einerseits mit dem
Krafteinleitungselement und andererseits mit den Kraftaufnah
meelement verbunden.
Ein weiterer Aufnehmer zum Messen von Belastungen ist aus der
DE 44 12 377 A1 bekannt. Dieser Aufnehmer weist einen Meßfe
derkörper auf, der mit auf einem Teilkreis angeordneten paral
lel zur Belastungsachse sich erstreckenden Ausnehmungen verse
hen ist, zwischen denen radial verlaufende Meßstege ausgebil
det sind. Die Meßstege werden dabei durch quer zur Belastungs
richtung verlaufende, mit den parallel zur Belastungsrichtung
sich erstreckenden Ausnehmungen in Verbindung stehende Quer
bohrungen gebildet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Aufnehmer zum
Messen von Belastungen zu schaffen, der eine hohe Meßgenauig
keit aufweist, mit geringen Kosten hergestellt werden kann und
eine hohe Störkraft-Unempfindlichkeit besitzt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Meßstege mit den
Wandlerelementen Scherkraftaufnehmer bilden.
Da bei der Messung von Zug- und Druckkräften die Meßstege mit
einer Scherkraft belastet werden, zeichnet sich der Aufnehmer
durch eine gute Meßgenauigkeit aus. Bei diesem sogenannten
Scherkraftaufnehmer hat der Einleitungsort der zu messenden
Kraft keinen Einfluß auf die Größe des zu messenden Signals
uns somit auch keinen Einfluß auf den Kennwert des Aufnehmers.
Durch die rotationssymmetrische Ausbildung des Meßkörpers wird
eine besonders günstige Fertigung eines Präzisionsaufnehmers
erreicht.
Die Meßstege lassen sich in einfacher Weise durch Einbringen
von radialen Bohrungen/Ausnehmungen in den Meßkörper herstel
len, so daß ein einteiliger Meßkörper erreicht wird. Hierdurch
entfallen Probleme mit inneren Verschraubungen, die das Meßer
gebnis verfälschen würden. Zusätzlich kann durch den einteili
gen Meßkörper ein sehr kurzbauender Meßkörper hergestellt wer
den.
Durch die symmetrische Kraftein- und -ausleitung der fluchtend
übereinander angeordneten Kraftein- und -ausleitungsringe wird
einer Hysterese entgegengewirkt. Durch diese Anordnung wird
eine Einleitung von Biegemomenten vermieden. Zusätzlich können
störende Querkräfte bei der Krafteinleitung vermieden werden,
wenn das Krafteinleitungselement ballig ausgeführt wird. Da
das Kraftein- und Kraftausleitungselement über je einen ge
lenkartigen Abschnitt mit den Meßstegen in Verbindung steht,
werden nur Scherkräfte in die Meßstege eingeleitet. Weiterhin
werden durch einteiligen Aufbau des erfindungsgemäßen Aufneh
mers Einspannfehler und Schraubeinflüsse, die zu einer Verfäl
schung der Meßwerte führen können, vermieden. Es kann somit
ein Aufnehmer hergestellt werden, der eine hohe Meßgenauigkeit
aufweist.
Die doppelseitige Applikation der Dehnungsmeßstreifen auf den
Meßstegen bewirkt weiterhin eine Kompensation von Meßfehlern.
Der erfindungsgemäße Aufnehmer besitzt eine hohe Steifigkeit
und damit eine große Biegeeigenfrequenz.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie
len näher erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines Aufnehmers in Seitenan
sicht;
Fig. 2 einen Axialschnitt durch den Aufnehmer längs dem
Schnitt A-A in Fig. 1;
Fig. 3 einen Radialschnitt durch den Aufnehmer längs dem
Schnitt B-B in Fig. 1;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemä
ßen Aufnehmers nach Fig. 1;
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Aus
führungsform eines Aufnehmers;
Fig. 6 einen Radialschnitt durch den Aufnehmer nach Fig. 5.
In den Fig. 1 bis 4 ist ein erfindungsgemäßer Aufnehmer 1
zum Messen von Belastungen dargestellt. Dieser Aufnehmer 1
weist einen rotationssymmetrisch ausgebildeten Meßkörper 2
auf. Die Rotationssymmetrieachse 3 entspricht der Belastungs
richtung in der die Krafteinleitung und Kraftausleitung er
folgt. Der Meßkörper 2 besitzt ringförmige Kraftein- und
-ausleitungselemente 4, 5. Das ringförmige Krafteinleitungsele
ment 4 und -ausleitungselement 5 sind jeweils stirnseitig ko
axial angeordnet und weisen jeweils den gleichen Außen- und
Innendurchmesser auf. Der Meßkörper weist mittig eine axiale
Durchgangsbohrung 6 auf. Weiterhin sind ausgehend von der Man
telfläche des Meßkörpers 2 vier radiale Bohrungen
7, 7', 7", 7''' in den Meßkörper eingebracht, wobei die Bohrun
gen als Durchgangsbohrungen ausgebildet sind. Die Bohrungen
7, 7', 7", 7''' sind im Querschnitt rechteckig ausgebildet und
weisen Endseitig halbkreisförmige Ausnehmungen 8 auf. Die er
ste und zweite Bohrung 7, 7' sind benachbart zueinander ange
ordnet und bilden ein erstes Bohrungspaar, so daß zwischen dem
Bohrungspaar ein erster Meßsteg 9 und ein dem Meßkörper radial
gegenüberliegender zweiter Meßsteg 9 gebildet wird. Die dritte
und vierte Bohrung 7", 7''' sind entsprechend der ersten und
zweiten Bohrung benachbart zueinander angeordnet und bilden
ein zweites Bohrungspaar. Das zweite Bohrungspaar ist um 90°
versetzt zu dem ersten Bohrungspaar in den Meßkörper 2 einge
bracht. Zwischen dem zweiten Bohrungspaar wird entsprechend
ein dritter Meßsteg 9 und ein diesem radial gegenüberliegender
vierter Meßsteg 9 gebildet. Die Bohrungen 7, 7', 7", 7''' können
auch einen anderen Querschnitt aufweisen. Im einfachsten Fall
besitzen die Bohrungen einen kreisförmigen Querschnitt.
Wie es aus der Fig. 3 ersichtlich ist, sind die vier Meßstege
jeweils um den Winkel ϕ = 90° versetzt, gleichmäßig über den
Umfang des Meßkörpers 2 verteilt angeordnet. Weiterhin sind in
den Meßkörper 2 ausgehen von der Mantelfläche vier quer ver
laufende Trennschlitze 10 eingebracht, die jeweils in die
nebeneinanderliegenden Bohrungen des benachbarten
Bohrungspaares münden. Durch die oben beschriebene Anordnung
der Bohrungspaare 7/7', 7"/7''' und der Trennschlitze 10
re 7/7', 7"/7''' und der Trennschlitze 10 steht das Kraftein
leitungselement 4 und das Kraftausleitungselement 5 nur über
die vier Meßstege 9 miteinander in Verbindung.
Die vier Meßstege 9 sind als Scherkraftmeßelemente ausgebil
det. Hierzu sind auf den Meßstegen 9 jeweils auf den durch die
Bohrungen 7, 7', 7", 7''' gebildeten Seitenwände 11 Dehnungsmeß
streifen 12 als Wandlerelemente appliziert. Wie es insbesonde
re aus der Fig. 2 ersichtlich ist, sind die Dehnungsmeßstrei
fen jeweils als Doppeldehnungsmeßstreifen mit in +/-45° Kon
figuration angeordneten Meßgittern appliziert. Die Meßgitter
achsen 13 liegen dabei in Belastungsrichtung. Wie es aus der
Fig. 2 weiterhin ersichtlich ist, erfolgt die Krafteinleitung
(schematisch dargestellt durch Pfeil F) exakt in Richtung der
Meßgitterachsen. Hierdurch werden Scherkräfte wie beispiels
weise Biegemomente kompensiert.
Die Meßgitterachsen 13 der Dehnungsmeßstreifen 12 liegen dabei
alle auf dem gleichen Durchmesser. Weiterhin kann aus der Fig.
2 ersehen werden, daß die auf den gegenüberliegenden Meßstegen
angeordneten Dehnungsmeßstreifenanordnungen in gleicher Rich
tung angeordnet sind. Dies hat den Vorteil, daß Störkräfte
durch die Dehnungsmeßstreifen-Verschaltung und die Anordnung
der Dehnungsmeßstreifen kompensiert werden.
Das ringförmige Krafteinleitungselement 4 ist über einen er
sten gelenkartigen Abschnitt 14 mit den Meßstegen 9 verbunden.
Der gelenkartige Abschnitt 14 wird dabei über eine ausgehend
von der zentralen Durchgangsbohrung 6 des Meßkörpers 2 einge
brachten, radial umlaufenden Nut 15 gebildet. Das ringförmige
Kraftausleitungselement 5 ist über einen zweiten gelenkartigen
Abschnitt 16 mit den Meßstegen 9 verbunden. Der zweite gelenk
artige Abschnitt 16 wird über eine ausgehend von der äußeren
Mantelfläche des Meßkörpers 2 eingebrachten radial umlaufenden
Nut 17 gebildet.
In den Fig. 5 und 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Aufnehmers 20 dargestellt. Bei diesem Aus
führungsbeispiel sind wie es zu den Fig. 1 bis 4 bereits be
schrieben ist ein Krafteinleitungs- und Krafausleitungselement
4, 5 vorgesehen. In den Meßkörper 21 des Aufnehmers 20 ist
ebenfalls eine zentrale Durchgangsbohrung 6 eingebracht. Wei
terhin sind in den Meßkörper 21 ausgehend von dessen Mantel
fläche gleichmäßig über den Umfang verteilt acht taschenförmi
ge Ausnehmungen 22 eingebracht, die radial verlaufend ausge
bildet sind und sich im Querschnitt ausgehend von der Mantel
fläche radial nach innen verlaufend verjüngen. Zwischen den
taschenförmigen Ausnehmungen 22 verbleiben jeweils schmale ra
dial verlaufende Meßstege 23. Auf den durch die taschenförmi
gen Ausnehmungen 22 gebildeten Seitenwänden 24 der Meßstege
23, sind jeweils Dehnungsmeßstreifen als Wandlerelemente ap
pliziert, so daß Scherkraftmeßelemente gebildet werden. Die
Dehnungsmeßstreifenanordnungen sind, wie bereits zu dem ersten
Ausführungsbeispiel beschrieben derart, daß jeweils eine Dop
peldehnungsmeßstreifenanordnung mit in +/-45°Konfiguration
angeordneten Meßgittern vorgesehen ist. Dabei liegt die Meß
gitterachse in Richtung der Belastungsrichtung.
Der erste und zweite gelenkartige Abschnitt 14, 16 ist entspre
chend der Beschreibung zu den Fig. 1 bis 4 ausgebildet, so daß
der Kraftfluß ausgehend von dem Krafteinleitungselement 4 über
den ersten gelenkartigen Abschnitt über die Scherkraftmeßele
mente in den zweiten gelenkartigen Abschnitt und von dort in
das Kraftausleitungselement 5 erfolgt. Durch diese Anordnung
werden nur Scherkräfte in die Scherkraftmeßelemente eingelei
tet.
Selbstverständlich können abweichend von dem ersten Ausfüh
rungsbeispiel mit vier Meßstegen und dem zweiten Ausführungsbeispiel
mit acht Meßstegen auch eine andere Anzahl von Meß
stegen ausgebildet werden.
Um Zugkräfte einleiten zu können, sind das Krafteinleitungs
element und Kraftausleitungselement mit entsprechenden An
schlußelementen versehen. Anstelle der Verwendung von Deh
nungsmeßstreifen können auch andere bekannte Wandlerelemente
eingesetzt werden.
Claims (7)
1. Aufnehmer zum Messen von Belastungen, mit einem rotati
onssymmetrischen Meßkörper, der zwischen einem Kraftein-
und Kraftausleitungselement Meßstege aufweist, die Wand
lerelemente tragen, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß
stege (9) mit den Wandlerelementen (12) Scherkraftaufneh
mer bilden.
2. Aufnehmer zum Messen von Belastungen nach Patentanspruch
1, wobei die Meßstege (9) durch radial in den Meßkörper
(2) eingebrachte Bohrungen (7, 7', 7", 7''') gebildet wer
den.
3. Aufnehmer zum Messen von Belastungen nach Patentanspruch
2, wobei vier Bohrungen (7, 7', 7", 7''') in den Meßkörper
(2) eingebracht werden, die als Durchgangsbohrungen aus
gebildet sind und wobei zwischen zwei Bohrungen (7, 7')
die ein erstes Bohrungspaar bilden ein erster und ein
zweiter Meßsteg (9) sowie zwischen zwei Bohrungen
(7", 7''') die ein zweites Bohrungspaar bilden ein drit
ter und ein vierter Meßsteg (9) gebildet werden, und wo
bei die nebeneinander liegenden Bohrungen des benachbar
ten Bohrungspaares über quer verlaufende Trennschlitze
(10) verbunden sind.
4. Aufnehmer zu Messen von Belastungen nach Patentanspruch
2, wobei acht radial verlaufende taschenförmige Ausneh
mungen (22) in die Mantelfläche des Meßkörpers (21) ein
gebracht sind, und wobei zwischen benachbarten Ausnehmun
gen jeweils radial verlaufende Meßstege (23) gebildet
werden.
5. Aufnehmer zum Messen von Belastungen nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, wobei auf beiden Seitenflächen je
des Meßsteges (9, 23) jeweils Dehnungsmeßstreifenanordnun
gen (12) als Wandlerelemente appliziert sind.
6. Aufnehmer zum Messen von Belastungen, nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, wobei das Kraftein- und
-ausleitungselement (4, 5) jeweils ringförmig ausgebildet
und fluchtend übereinander angeordnet sind.
7. Aufnehmer zum Messen von Belastungen nach Patentanspruch
6, wobei das Kraftein- und -ausleitungselement (4, 5) je
weils über einen gelenkartigen Abschnitt (14, 16) mit den
Meßstegen (9, 23) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000155933 DE10055933A1 (de) | 2000-11-10 | 2000-11-10 | Aufnehmer zum Messen von Belastungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000155933 DE10055933A1 (de) | 2000-11-10 | 2000-11-10 | Aufnehmer zum Messen von Belastungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10055933A1 true DE10055933A1 (de) | 2002-05-23 |
Family
ID=7662941
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000155933 Withdrawn DE10055933A1 (de) | 2000-11-10 | 2000-11-10 | Aufnehmer zum Messen von Belastungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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