DE10055081A1 - Mikrostrukturbauelement - Google Patents
MikrostrukturbauelementInfo
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Abstract
Es wird ein Mikrostrukturbauelement, insbesondere ein verkapptes mikromechanisches Sensorelement vorgeschlagen, wobei mindestens eine, insbesondere aus einer Siliziumschicht (14) herausstrukturierte Mikrostruktur (18) mit einem Glaskörper (51) verkappt ist. Weiter ist vorgesehen, dass zumindest der die Mikrostruktur (18) überdeckende Bereich des Glaskörpers (51) auf seiner der Mikrostruktur (18) zugewandten Seite mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung (50) versehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Mikrostrukturbauelement, insbesondere
ein verkapptes mikromechanisches Sensorelement, nach der Gattung
des Hauptanspruches.
Aus US 5,756,901 ist ein in Oberflächenmikromechanik herge
stellter Beschleunigungssensor und ein Schichtsystem zur
Herstellung eines solchen Sensors bekannt, der zum Schutz
vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit oder Schmutzparti
keln sowie auch zur Aufrechterhaltung eines Vakuums mit ei
ner Kappe versehen ist. Weiter ist auch aus DE 195 37 814 A1
ein Sensor und ein Verfahren zu dessen Herstellung bekannt,
bei dem aus einer Siliziumschicht ein bewegliches Sensorele
ment mit Hilfe oberflächenmikromechanischer Verfahren her
ausstrukturiert worden ist.
Ein bekanntes, beispielsweise in DE 195 37 814 A1 beschrie
benes Verfahren zu Verkappung von Sensorelementen ist das
sogenannte "Bonden" von Siliziumkappen durch eine Seal-Glas-
Lotverbindung, was jedoch aufgrund des Fließverhaltens des
Lots große Flächenvorhalte erfordert. Alternative, platzspa
rendere Verfahren ohne Flächenvorhalte beruhen auf einem so
genannten "anodischen Bondprozess" wobei Pyrex-Glas oder ein
ähnliches Glas mit einer Siliziumschicht verbunden wird, in
dem eine elektrische Spannung von 1000 V oder mehr bei einer
Temperatur von beispielsweise 400°C angelegt wird, so dass
durch eine Ladungstrennung im Glas (Na+-Ionen bzw. O2-Ionen)
nach einer zunächst reversiblen Adhäsionsphase eine hochfe
ste Verbindung zwischen Pyrex und Silizium entsteht.
Im Einzelnen ist es bei einem derartigen anodischen Bonden einer
Kappe bzw. einer Platte aus Pyrex-Glas über oberflächenmikrome
chanischen Sensorstrukturen üblich, diese zunächst so vor
zustrukturieren, dass sie im Bereich der Sensorstrukturen eine
Ausnehmung aufweist, und sie anschließend mit dem Silizium, aus
dem die Sensorstrukturen herausstrukturiert worden sind, herme
tisch dicht zu verbinden. Dabei tritt jedoch das Problem auf,
dass durch die hohe angelegte elektrische Spannung die freitra
genden bzw. beweglichen Sensorstrukturen elektrostatisch ausge
lenkt werden, und teilweise mit der Glasplatte verkleben. Diese
Gefahr wird weiter dadurch verstärkt, dass Pyrex-Glas gute Adhä
sionseigenschaften gegenüber Silizium zeigt und auf seiner Ober
fläche elektrische Ladungen speichert, die auch ohne äußere Ein
wirkung Kräfte auf die Sensorstrukturen ausüben und damit deren
Funktion beeinträchtigen. Im Übrigen sind für einen häufig ge
wünschten Vorderseitenkontakt der Sensorstrukturen Durch
gangsöffnungen in der Kappe vorzusehen.
Wird andererseits die Ausnehmung so stark vertieft, dass die
elektrostatische Anziehung auf ein tragbares Maß reduziert ist,
so kann eine solche Kappe nicht mehr gleichzeitig als oberer An
schlag zum Schutz der erzeugten mikromechanischen Strukturen
dienen, d. h. diese werden im Überlastfall, beispielsweise bei
mechanischen Schocks bei Beschleunigungssensorstrukturen, nach
oben unbehindert soweit ausgelenkt, bis sie zerstört sind. Im
Übrigen ist eine Strukturierung von Pyrex-Glas problematisch,
wenn Ätztiefen von einigen 10 µm erforderlich sind.
Nachteilig beim Verkappen durch anodisches Bonden von Pyrex-Glas
auf Silizium ist weiter, dass dabei aus offenen Glasflächen Sau
erstoff freigesetzt wird, so dass in der Praxis niedrigste Drüc
ke von ca. 100 mbar unter solchen Kappen einschließbar sind, was
bei in Oberflächenmikromechanik hergestellten Drehratensensoren
bei Weitem nicht ausreichend ist, die im Allgemeinen Ar
beitsdrücke um 1 mbar benötigen. Zur Überwindung dieses Problems
wurde bereits vorgeschlagen, Gettermaterialien einzusetzen, die
Sauerstoff in der von der Kappe gebildeten Kaverne binden. Die
ses Vorgehen ist jedoch teuer und prozesstechnisch aufwendig.
Schließlich ist beim Verkappen von Mikrostrukturbauelementen be
kannt, einen Siliziumwafer als Kappenwafer einzusetzen, der
oberflächlich mit einer Glasschicht, beispielsweise einer Pyrex-
Glasschicht, versehen ist. Diese wird dann auf eine gewünschte
Dicke abgeschliffen, poliert und schließlich mit einer Struktu
rierung in Form einer Kaverne als Kappe für das Sensorelement
versehen. Insgesamt wird damit einerseits der Austritt von Sau
erstoff in das Kaverneninnere reduziert, und andererseits kann
der die eigentliche Kappe bildende, elektrisch leitende Silizi
umwafer, wenn auch verfahrenstechnisch aufwendig, elektrisch
kontaktiert werden, was der Gefahr elektrostatischer Aufladung
vorbeugt. Auch in dieser Ausführungsform ist aber die Gefahr des
elektrostatischen Kollaps und eines Verklebens der verkappten
mikrostrukturierten Sensorelemente mit der Pyrex-Glasschicht
oder einem freiliegenden Siliziumbereich am Boden der Kaverne in
der Pyrex-Glasschicht weiterhin gegeben. Zudem kann auch in
diesem Fall die Kappe vielfach nicht als Anschlag zur Begrenzung
einer vertikalen Auslenkung der verkappten Mikrostrukturen im
Überlastfall dienen, da infolge relativ hoher Toleranzen beim
Schleifen und Polieren, die Dicke der Pyrex-Glasschicht, die den
Abstand des Kavernenbodens von Mikrostruktur bestimmt, zu groß
ist, um die Auslenkung wirksam zu begrenzen, oder andererseits
zu klein ist, um beim anodischen Bonden einen elektrostatischen
Kollaps ausschließen zu können. Zudem stellt das Zurückschleifen
der Pyrex-Schicht mit hoher Präzision einen erheblichen Kosten
faktor dar, wobei man stets mit Restdickentoleranz von +/-5 µm
rechnen muss. Insofern muss die Restdicke dieser Schicht auf
mindestens 20 µm ausgelegt sein, was sie als Anschlag wirkungs
los macht. Überdies ist die Strukturierung von ca. 20 µm dicken
Pyrex-Glasschichten durch Plasmen oder Flusssäurelösungen auf
wendig und zeitintensiv.
Das erfindungsgemäße Mikrostrukturbauelement hat gegenüber dem
Stand der Technik den Vorteil, dass damit eine sichere, herme
tisch dichte und zuverlässige Verkappung von insbesondere in
Oberflächenmikromechanik hergestellten Sensorelementen gegeben
ist, ohne dass die Gefahr eines elektrostatischen Kollaps durch
übermäßige Auslenkung in Richtung auf den Glaskörper besteht.
Insofern kann eine bei der Verbindung von Glaskörper mit bei
spielsweise einer Siliziumschicht angelegte elektrische Spannung
frei gewählt werden, ohne Rücksicht auf die Mikrostrukturen neh
men zu müssen, da diese erfindungsgemäß allseitig vor uner
wünschten elektrischen Feldern abgeschirmt sind.
Daneben ist auch eine elektrostatische Aufladung der Kappenin
nenseite während des Betriebs des Mikrostrukturbauelementes aus
geschlossen, und es ist vorteilhaft möglich, das Kappeninnere
auf ein definiertes Potential zu legen bzw. die elektrisch leit
fähige Beschichtung im Kappeninneren von außen ohne wesentlichen
Aufwand elektrisch zu kontaktieren.
Weiter ist vorteilhaft, dass ein Austritt von Sauerstoff aus dem
Glaskörper auf seiner den Mikrostrukturen zugewandten Seite
durch die Beschichtung verhindert wird, und dass auch ein hoch
präziser Schleifprozess oder eine tiefe Strukturierung des Glas
körpers entfallen kann. Zudem kann der Glaskörper nun ohne Zu
satzkosten gleichzeitig die Funktion eines vertikalen Anschlags
zur Begrenzung der vertikalen Auslenkung der Mikrostrukturen im
Überlastfall übernehmen, d. h. es wird eine Verkappung erzielt,
die die Vorteile der anodischen Bondtechnik mit einer Anschlags
funktion verbindet, und die einen relevanten Sauerstoffaustritt
aus dem Glaskörper ausschließt. Die aufgebrachte elektrisch
leitfähige Beschichtung wirkt somit sehr vorteilhaft auch als
Versiegelung und als Diffusionssperre für Sauerstoffionen, so
dass auch niedrige Drücke von beispielsweise 1 mbar, wie sie für
Drehratensensoren erforderlich sind, ohne zusätzliche Maßnahmen
wie das erläuterte Einbringen von Gettermaterialien über lange
Zeiten in dem verkappten Mikrostrukturbauelement aufrecht erhal
ten werden können.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen.
So ist vorteilhaft, wenn auch die der Mikrostruktur abgewandte
Seite des Glaskörpers, d. h. die Außenseite der Kappe, eine elek
trisch leitfähige Schicht aufweist, da sich dann die beim Bonden
angelegte elektrische Spannung homogen über die gesamte Oberflä
che des Glaskörpers verteilt. Zudem erlaubt diese Schicht bei
späteren Rückseiten-Strukturierungsprozessen der Silizium
schicht, aus der die jeweiligen Mikrostrukturen bevorzugt her
ausstrukturiert sind, ein elektrostatisches Halten des Silizium
wafers in einer Plasma-Ätzanlage. Überdies ist vorteilhaft, dass
diese Schicht auch erst in einem späteren Prozessstadium, bei
spielsweise unmittelbar vor der Durchführung einer Rückseitenät
zung, aufgebracht werden kann.
Weiter ist vorteilhaft, dass bei dem Verbinden des Glaskörpers
mit der Siliziumschicht, das bei erhöhten Temperatur von bei
spielsweise 400°C erfolgt, zumindest partiell eine Legierung
zwischen der auf der Innenseite der Kappe bzw. des Glaskörpers
aufgebrachten Beschichtung aus Metall und dem Silizium gebildet
wird, was zu einem besonders guten ohmschen Kontakt mit niedri
gem Übergangswiderstand zwischen der Metallbeschichtung und dem
Silizium in den Randbereichen führt. Auf diese Weise werden zu
dem die eingeschlossenen Mikrostrukturen weiter gegen elektri
sche Felder und Ladungen abgeschirmt.
Im Fall einer Metallschicht als elektrisch leitfähige Beschich
tung ist vorteilhaft, dass diese geringe Adhäsionskräfte auf Si
lizium ausübt und damit eine geringe Klebeneigung zeigt. Zudem
können dadurch, dass diese Metallschicht elektrisch an das Sili
ziumsubstrat angebunden bzw. über eine separate Kontaktfläche
von außen zugänglich ist, Spannungsdifferenzen zwischen den Mi
krostrukturen und der Kappenunterseite, d. h. der Metallschicht,
wirksam unterdrückt oder für spezielle Anwendungen definiert
eingestellt werden. Eine solche Spannungsunterdrückung kann vor
teilhaft dadurch erfolgen, dass die Metallbeschichtung des Glas
körpers auf dessen Innenseite dynamisch mit dem Potential der
Mikrostrukturen mitgeführt wird.
Sofern zunächst eine Kaverne in dem Glaskörper oberhalb des von
den Mikrostrukturen eingenommenen Bereiches erzeugt und an
schließend die elektrisch leitfähige Beschichtung, beispielswei
se in Form einer Metallschicht, auf den Glaskörper und die In
nenseiten der Kaverne aufgebracht worden ist, ergibt sich die
Möglichkeit, anstelle eines Fotoprozesses und eines anschließen
den Ätzens zur Strukturierung der Metallbeschichtung den bei
spielsweise als Pyrex-Glasplatte vorliegenden Glaskörper einfach
abzupolieren, und ihn damit flächig von überstehendem Metall zu
befreien. Dadurch entsteht vorteilhaft in dem Rand- oder Kanten
bereich der Kaverne ein planarer Übergang von Glas auf Metall.
In diesem Fall ist zudem vorteilhaft, wenn die Metallschicht
deutlich dicker, beispielsweise 0,5 µm bis 5 µm dick ausgeführt
ist, da dies in dem Randbereich, d. h. dem durch das Polieren er
zeugten planaren Übergang, zu einem größeren und verbesserten
Überlapp von Metall und Silizium führt. In diesem Überlapp ent
steht dann bei dem nachfolgenden anodischen Bonden zumindest
punktuell eine Metall-Silizium-Legierung, was einen besonders
guten elektrischen Kontakt der Metallschicht mit der Silizium
schicht gewährleistet. Diese Vorgehensweise hat zudem den Vor
teil, dass auf der Glasschicht keine das Bonden beeinträchtigen
den Topografieunterschiede auftreten. Zudem führt die dickere
Metallschicht zu einer weiter verbesserten elektrischen Abschir
mung und Diffusionssperrwirkung.
In dem Fall, dass der Glaskörper als dünne Glasschicht ausge
führt ist, die auf ihrer der Mikrostruktur abgewandten Seite mit
einem Tragkörper, vorzugsweise einer Siliziumschicht oder einem
Siliziumwafer, verbunden ist, wird eine verbesserte Anpassung
von Glaskörper und der Siliziumschicht hinsichtlich auftretender
mechanischer Spannungen erreicht, da der mechanische Einfluss
der Glasschicht aufgrund ihrer gegenüber einer freien Glasplatte
deutlich reduzierten Dicke abnimmt.
Weiter ist in diesem Fall auch das Vereinzeln der Mikrostruktur
bauelemente auf einem Wafer nach der Herstellung vereinfacht, da
dies nunmehr durch Durchsägen des kompletten Schichtaufbaus in
einem einzigen Sägeschritt erfolgen kann. Demgegenüber sind bei
Verwendung einer dickeren Glasplatte ohne Tragkörper zwei Säge
schritte, einer für die Glasplatte und einer für das Substrat,
d. h. den Siliziumwafer, erforderlich.
Im Übrigen sorgt der Tragkörper in Form eines Siliziumwafers für
eine gegenüber einer Glasplatte homogenere Aufbringung der beim
Bonden angelegten elektrischen Spannung, d. h. auf die bereits
erläuterte zusätzliche Leitschicht auf der Außenseite der Kappe
kann verzichtet werden. Schließlich ist in diesem Fall vorteil
haft, dass nur geringe Anforderungen an die Genauigkeit der
Restschichtdicke nach einem Schleif- und Polierprozess gestellt
werden müssen, was diesen relativ kostengünstig macht.
Insgesamt erkauft man sich somit den Vorteil des einfacheren und
kostengünstigeren Sägeprozesses durch eine etwas aufwendigere
Prozessierung der Glasschicht und des damit verbundenen Tragkör
pers.
Zusammenfassend hat das Mikrostrukturbauelement den Vorteil,
dass zu seiner Herstellung lediglich relativ einfache, leicht
beherrschbare Strukturierungsprozesse erforderlich sind, und
dass gleichzeitig eine erhebliche Reduktion des Verbrauchs an
Chipfläche beim Verkappen erreicht wird. Weiter ist es zur
Strukturierung des Glaskörpers mit einer Kaverne lediglich er
forderlich, den Glaskörper einige µm tief zu ätzen, wozu auch
Lackmasken einsetzbar sind.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen die Fig. 1 bis 3 Ver
fahrensschritte beim Verkappen eines Mikrostrukturbauelementes
im Rahmen eines ersten Ausführungsbeispiels im Schnitt, die
Fig. 4 bis 6 analoge Verfahrensschritte eines zweiten Ausfüh
rungsbeispiels, die Fig. 7 bis 9 analoge Verfahrensschritte
eines dritten Ausführungsbeispiels, Fig. 10 einen zu Fig. 4
oder Fig. 7 analogen Verfahrensschritt eines fünften und Fig.
11 einen entsprechenden Verfahrensschritt eines sechsten Ausfüh
rungsbeispiels.
Die Fig. 1 bis 3 erläutern ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Mikrostrukturbauelementes. Fig. 1 zeigt zunächst ei
nen Siliziumwafer als Substrat 10 im Schnitt, auf dem in be
kannter Weise eine untere Isolationsschicht 11 aus einem
Oxid bzw. Isolationsoxid aufgebracht worden ist. Auf der un
teren Isolationsschicht 11 befindet sich weiter eine an sich
bekannte Leitstruktur 12, die beispielsweise aus vergrabenem
Polysilizium besteht. Auf der vergrabenen Leitstruktur 12
bzw. der unteren Isolationsschicht 11 ist dann analog der
unteren Isolationsschicht 11 eine obere Isolationsschicht 13
aus einem Oxid bzw. einem Isolationsoxid abgeschieden, auf
der wiederum eine Siliziumschicht 14 aus Polysilizium mit
einer Dicke von 10 µm bis 100 µm abgeschieden ist. Das Sub
strat 10, die Leitstruktur 12 und die Siliziumschicht 14
sind vom gleichen Dotierungstyp, d. h. p-dotiert oder bevor
zugt n-dotiert.
Aus der Siliziumschicht 14 sind weiter in bekannter Weise
durch geeignete Maskierungen und Ätztechniken zumindest
weitgehend freitragende Mikrostrukturen 18 herausstruktu
riert worden, die über Gräben 19 voneinander getrennt sind.
Insofern ist die Siliziumschicht 14 der "Bondrahmen" für die
Mikrostrukturen 18. Weiter ist mindestens eine Mikrokontak
tierungsstruktur 27 als Teil des Mikrostrukturbauelementes
vorgesehen, die mit der Leitstruktur 12 elektrisch leitend
verbunden ist, und über die die einzelnen Mikrostrukturen 18
elektrisch ansteuerbar sind. Unterhalb der Mikrostrukturen
18 ist eine erste Ausnehmung 24 vorgesehen, so dass die Mi
krostrukturen 18 weitgehend freitragend in der Silizium
schicht 14 aufgehängt sind. Im Übrigen ist vorgesehen, dass
die Mikrostrukturen 18 und die Mikrokontaktierungsstruktur
27 gegenüber der Siliziumschicht 14 in bekannter Weise rück
gesetzt bzw. "versenkt" sind, so dass oberhalb von diesen
eine zweite Ausnehmung 23 entsteht, die eine Tiefe von bei
spielsweise 5 µm bis 10 µm aufweist. Die einzelnen Verfah
rensschritte zum Erzeugen des Mikrostrukturbauelementes ge
mäß Fig. 1 sind, abgesehen von der nachfolgend erläuterten
Verkappung, an sich aus der Herstellung von Beschleunigungs
sensoren bekannt. Insbesondere ist das Herstellen "versenk
ter" Struktuten in Oberflächenmikromechänik aus der Anmel
dung DE 199 40 512.3 bekannt.
Die Fig. 1 zeigt weiter eine Glasschicht 51, die in Form
einer Pyrex-Glasplatte von beispielsweise 0,5 mm Dicke aus
gebildet ist. Auf dieser Glasschicht 51 ist dann auf der den
Mikrostrukturen 18 zugewandten Seite eine dünne Beschichtung
50 in Form einer Metallschicht aufgebracht und so struktu
riert, dass sie den Bereich der zweiten Ausnehmung 23, d. h.
insbesondere den von den Mikrostrukturen 18 und der Mikro
kontaktierungsstruktur 27 eingenommenen Bereich, überdeckt
und gleichzeitig umlaufend über die von der zweiten Ausneh
mung 23 in Draufsicht eingenommene Fläche hinausgeht.
Schließlich ist vorgesehen, dass die Glasschicht 51 auf ih
rer den Mikrostrukturen 18 abgewandten Seite ganzflächig mit
einer Leitschicht 52, beispielsweise mit einer Metall
schicht, versehen ist. Diese Leitschicht 52 ist, wie bereits
erläutert, teilweise vorteilhaft bei der weiteren Herstel
lung des Mikrostrukturbauelementes, jedoch nicht zwingend.
Die Fig. 2 erläutert einen auf Fig. 1 folgenden Verfah
rensschritt, wobei die Glasschicht 51 mit der Beschichtung
50 und der Leitschicht 52 mit der Oberfläche der Silizium
schicht 14 in Kontakt gebracht worden ist. Danach wurde das
Substrat 10 geerdet und eine elektrische Spannung zwischen
der Glasschicht 51 und dem Substrat 10 von typischerweise
1000 V bei einer Temperatur von beispielsweise 400° ange
legt. Dieses Verfahren, das als "anodisches Bonden" bezeich
net wird, führt zu einer innigen, hermetisch dichten Verbin
dung der Glasschicht 51 mit der Siliziumschicht 14.
Unter hermetisch dicht wird dabei eine Verbindung verstan
den, die sowohl gasdicht als auch gegenüber Feuchtigkeit
dicht ist.
Die Fig. 2 zeigt weiter, dass sich durch das Verbinden von
Glasschicht 51 und Siliziumschicht 14 die Beschichtung 50 in
einem Randbereich 55 zwischen Glasschicht 51 und Silizium
schicht 14 befindet. Dieser Randbereich 55 ist in Drauf
sicht, je nach Form der zweiten Ausnehmung 23, beispielswei
se ringförmig, bevorzugt jedoch in sich geschlossen.
Da die Beschichtung 50 im erläuterten Beispiel eine Dicke
von 3 nm bis 100 nm, vorzugsweise 10 nm bis 50 nm, aufweist,
verbleibt ein Taschenbereich 54 zwischen Glasschicht 51 und
Siliziumschicht 14 nicht gebondet, d. h. in diesem Bereich
ist die Siliziumschicht 14 nicht mit der Glasschicht 51 in
Kontakt, wobei dessen Ausdehnung offensichtlich von der Dic
ke der Beschichtung 50 abhängt. Er erstreckt sich typischer
weise über einen Bereich von 5 bis 10 mal der Dicke der Be
schichtung 50.
Da es bei dem Verbinden der Glasschicht 51 mit der Silizium
schicht 14 auch zu einem innigen, insbesondere elektrisch
leitfähigen Kontakt zwischen der Siliziumschicht 14 und der
Beschichtung 50 kommt, ist die Beschichtung 50 während des
gesamten Vorganges des anodischen Bondens ungeachtet der ho
hen angelegten elektrischen Spannung und auch nach Abschluss
des Bondens auf das Potential der Siliziumschicht 14 und
darüber des Substrates 10 fixiert, mit dem auch die Mi
krostrukturen 18 über die Mikrokontaktierungsstruktur 27 und
die Leitstruktur 12 in Verbindung stehen. Insofern werden
die Mikrokontaktierungsstrukturen 18 durch die Beschichtung
50 wirksam gegenüber elektrischen Feldern und Ladungen abge
schirmt. Im Übrigen sei erwähnt, dass durch die geringe Dic
ke der Beschichtung 50 die Ausdehnung des Taschenbereiches
54 vernachlässigbar ist, und die erzielte Verkappung nicht
nennenswert beeinträchtigt.
Insgesamt ist somit nach Abschluss des Verfahrensschrittes
gemäß Fig. 2 ein Hohlraum 40 oberhalb der Mikrostrukturen
18 entstanden, der eine Tiefe entsprechend der Höhe der Aus
nehmung 23 aufweist.
Die Fig. 3 erläutert die abschließenden Verfahrensschritte
zur Fertigstellung des Mikrostrukturbauelementes, bei denen
zur elektrischen Kontaktierung der Mikrokontaktierungsstruk
tur 27 bzw. darüber der Mikrostrukturen 18 von der Rückseite
des Substrates 10 in üblicher Weise Isolationsgräben 26 ein
geätzt werden, die in der Tiefe bis zu der unteren Isolati
onsschicht 11 reichen. Durch diese Isolationsgräben 26 wer
den Anschlusskontaktierungsstrukturen 25 definiert, die ei
nerseits mit einer üblichen Metallisierung in Form von Kon
taktflächen 28 versehen sind, und die andererseits mit den
Leitstrukturen 12 in Verbindung stehen. Die Kontaktflächen
28 sind im erläuterten Beispiel Metallflächen, beispielswei
se aus Aluminium, Aluminium-Silizium, Aluminium-Silizium-
Kupfer, Chrom/Gold oder Wolfram-Titan/Gold. Im Übrigen ist,
wie in Fig. 3 angedeutet, die Beschichtung 50 über die Si
liziumschicht 14 und eine Leitstruktur 12 bevorzugt eben
falls über eine Anschlußkontaktierungsstruktur 25 und eine
Kontaktfläche 28 elektrisch zugänglich. Dabei sei jedoch be
tont, dass bei geeigneter Perforierung der Glasschicht 51
analog DE 195 37 814 A1 alternativ auch eine elektrische
Kontaktierung von der Vorderseite der Siliziumschicht 14
möglich ist. Dazu ist lediglich die Glasschicht 51 derart
vorzustrukturieren, dass sie im Bereich ebenfalls vordersei
tig angelegter Anschlussflächen der Mikrokontaktierungstruk
tur 27 bzw. der Mikrostrukturen 18 Durchstrittsöffnungen,
sogenannte Kontaktlöcher, aufweist, durch die dann später
die zwischen Siliziumschicht 14 und Glasschicht 51 befindli
chen Anschlussflächen, beispielsweise mittels Draht-Bonden,
kontaktiert werden können.
Weiter sei erwähnt, dass der Abstand der Mikrokontaktie
rungsstrukturen 18 von der Beschichtung 50 gemäß Fig. 3
durch die Höhe des Hohlraums 40 gegeben ist, d. h. die Be
schichtung 50 und die damit verbundene Glasschicht 51 wirken
gleichzeitig als vertikaler Anschlag für die Mikrostrukturen
18 im Überlastfall. Zudem sei betont, dass zur Realisierung
eines Drehratensensors der Herstellungsprozess des verkapp
ten Mikrostrukturbauelementes derart erfolgt, dass der Hohl
raum 40 ein Vakuum mit einem Druck von beispielsweise 1 mbar
einschließt.
Als Materialien zur Herstellung der Beschichtung 50 in Form
einer Metallschicht eignen sich vor allem Chrom, Aluminium,
Gold, Platin, Titan, Silber oder Kombinationen oder Legie
rungen derselben.
Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Be
schichtung 50 zwei Teilschichten, eine Metallschicht und ei
ne die Haftung auf der Glasschicht verbessernde Haftschicht,
aufweist, wobei die Haftschicht bevorzugt eine Chromschicht,
eine Wolfram-Titan-Schicht oder eine Chrom-Kupfer-Schicht
ist und eine Dicke von lediglich einigen Nanometern auf
weist. Eine solche Dicke ist ausreichend, da die Beschich
tung 50 in der Regel keine Ströme trägt und lediglich elek
trostatischen Aufladungen entgegentreten muss. Andererseits
ist auf diese Weise gewährleistet, dass das eingesetzte an
odische Bonden problemlos verläuft. So wird durch die Ela
stizität der Glasschicht 51 und die auftretenden anziehenden
Oberflächenkräfte zwischen Glasschicht 51 und Silizium
schicht 14 eine gute Adhäsion trotz der durch die Beschich
tung 50 hervorgerufene Topografie der Oberfläche der Glas
schicht 51 erreicht.
Die Fig. 4 bis 6 erläutern ein zweites Ausführungsbei
spiel, wobei die Mikrostrukturen 18 bzw. die Mikrokontaktie
rungsstruktur 27 gegenüber der Siliziumschicht 14 nicht
rückgesetzt bzw. versenkt ist. Weiter ist in Fig. 5 darge
stellt, dass auch die Siliziumschicht 14 je nach Anwendungs
fall Isolationsgräben 26 aufweisen kann, die in üblicher
Weise analog den Gräben 19 erzeugt worden sind. Diese Isola
tionsgräben 26 dienen beispielsweise der elektrischen Tren
nung verschiedener Bereiche der Siliziumschicht 14.
Die Fig. 4 zeigt, dass die Glasschicht 51 aus Pyrex-Glas in
diesem Ausführungsbeispiel eine Kaverne 49 aufweist, die
derart dimensioniert ist, dass sie den von den Mikrostruktu
ren 18 bzw. der Mikrokontaktierungsstruktur 27 eingenommenen
Bereich in der Siliziumschicht 14 überdeckt. Die Kaverne 49
bildet somit nach dem Verbinden der Glasschicht 51 mit der
Siliziumschicht 14 eine Kappe über den Mikrostrukturen 18,
wodurch erneut ein Hohlraum 40 entsteht, d. h. die Kaverne 49
ersetzt das Versenken der Mikrostrukturen 18 gemäß Fig. 1.
Im Einzelnen ist vorgesehen, dass die Kaverne 49 in der
Glasschicht 51 eine Tiefe von wenigen Mikrometern, bei
spielsweise 1 µm bis 10 µm, aufweist, und dass auf die Glas
schicht 51 im Bereich der Kaverne 49 und darüber hinaus in
dem Randbereich 55 erneut eine Beschichtung 50 aufgebracht
ist, die analog der Beschichtung gemäß dem ersten Ausfüh
rungsbeispiel ist. Insbesondere weist diese Beschichtung 50
eine Dicke von 10 nm bis 50 nm auf.
Da durch die Beschichtung 50 bei dem anodischen Bonden von
Siliziumschicht 14 und Glasschicht 51 keine Rücksicht mehr
auf elektrostatische Anziehungskräfte und Aufladungen genom
men werden muss, genügt eine Tiefe der Kaverne 49 von weni
gen Mikrometern, d. h. diese kann sowohl nasschemisch durch
Ätzen mit einer Flusssäurelösung als auch trockenchemisch
durch Ätzen mit reaktiven Fluorplasmen in die Glasschicht 51
eingeätzt worden sein.
Die Fig. 4 zeigt zudem, dass die Kaverne 49 Seitenwandpro
file aufweist, die sich nach innen, d. h. in Richtung auf den
Kavernenboden hin, verengen. Dies erleichtert ein anschlie
ßendes Aufbringen der Beschichtung 50 auf die Seitenwände
und den Boden der Kaverne 49 sowie auch auf den sich in die
Glasschicht 51 erstreckenden Randbereich 55. Weiter ist
wichtig, dass die Kaverne 49, die bevorzugt die Form einer
Wanne hat, umlaufend einen verrundeten Rand 58 aufweist, der
ebenfalls mit der Beschichtung 50 versehen ist.
Zur Herstellung der Kaverne 49 mit verrundetem Rand 58 kön
nen einerseits bekannte Plasmaätzprozesse eingesetzt werden.
Andererseits eignen sich jedoch auch Nassätztechniken, da
angesichts der geringen Ätztiefen von wenigen Mikrometern
auch eine Fotolackmaskierung ausreichend ist.
Da weiter Flusssäure bekanntermaßen eine Fotolackmaskierung
an Kanten unterkriecht, entsteht automatisch ein Profil der
Kaverne 49, das in Richtung auf den Kavernenboden isotrop
hinterschnitten ist, und das sich im Bereich des verrundeten
Randes 58 flach nach außen zieht. Somit wird durch den
isotropen Ätzcharakter einer Flusssäurelösung und das Unter
kriechen bereits eine konkave Seitenwandfläche im oberen
Teil der Kaverne 49 erhalten, die flach ausläuft.
Bevorzugt wird ein Plasmaätzen und ein Nassätzen miteinander
kombiniert, da sich einerseits durch das Plasmaätzen zu
nächst in einfacher Weise ein sich in Richtung auf den Ka
vernenboden verengendes Seitenwandprofil realisieren lässt,
und andererseits durch ein anschließendes Überätzen, bei
spielsweise mit einer Flusssäurelösung, das erläuterte Un
terkriechen der Lackmaske die Kanten der Kaverne 49 besei
tigt, so dass ein verrundeter Rand 58 entsteht, der flach
ausläuft.
Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Kaverne 49 für
eine nachfolgende Metallisierung bzw. ein nachfolgendes Auf
bringen der Beschichtung 50 derart geformt ist, dass sich
eine gleichmäßige Metallisierung an allen Stellen der Ober
fläche der Kaverne 49 einstellt, ohne dass diese an scharfen
Kanten abzureißen droht, was einen zuverlässigen elektri
schen Kontakt zwischen der Beschichtung 50 und der Silizium
schicht 14 verhindern würde.
Die Beschichtung 50 gemäß Fig. 4 wird im Übrigen wie auch
im Fall der Fig. 1 bevorzugt durch Aufsputtern aufgebracht.
Die Fig. 5 erläutert einen weiteren Verfahrensschritt, bei
dem die Glasschicht 51 mit der Kaverne 49 und der Beschich
tung 50 mit der Oberfläche der Siliziumschicht 14 in Kontakt
gebracht wird. Dabei ist wesentlich, dass die Kaverne 49 ex
akt oberhalb der Mikrostrukturen 18 platziert wird, so dass
die Beschichtung 50 erneut in einem bevorzugt in sich ge
schlossenen, umlaufenden Randbereich 55 mit der Silizium
schicht 14 in Kontakt ist. Aufgrund der Höhe der Beschich
tung 50 von 10 nm bis 50 nm entstehen gemäß Fig. 5 analog
zu Fig. 2 Taschenbereiche 54, die jedoch nicht weiter stö
rend sind.
Hinsichtlich der Justage der mit der Kaverne 49 versehenen
Glasschicht 51 ist vorteilhaft, wenn die auf der den Mi
krostrukturen 18 abgewandten Seite der Glasschicht 51 aufge
brachte Leitschicht 52 zunächst noch nicht vorhanden ist, da
dann die Justage in einfacher Weise optisch durch die durch
sichtige Glasschicht 51 erfolgen kann. Sofern die Leit
schicht 52 bereits vorhanden ist, werden zur Justage bei
spielsweise Justage-Markierungen eingesetzt, die die relati
ve Position von Glasschicht 51 und Siliziumschicht 14 zuein
ander definieren.
Da die Beschichtung 50 gemäß Fig. 5 in einem Randbereich 55
über die Kaverne 49 hinausgeht, wird bei dem anodischen Bon
den von Glasschicht 51 und Siliziumschicht 14, was analog
dem ersten Ausführungsbeispiel erfolgt, die Beschichtung 50
in der Adhäsionsphase beim Bonden gegen die Siliziumschicht
14 gedrückt und damit elektrisch mit dieser kontaktiert.
Die Fig. 6 erläutert analog zu Fig. 3 wie die Rückseite
des Substrates 10 mit Anschlusskontaktierungsstrukturen 25,
Kontaktflächen 28 und Isolationsgräben 26 versehen wird. Da
bei ist erneut vorgesehen, dass die Beschichtung 50 über die
Siliziumschicht 14 und eine Leitstruktur 12 elektrisch lei
tend mit einer Anschlusskontaktierungsstruktur 25 verbunden
ist, so dass beispielsweise das elektrische Potential der
Beschichtung 50 dynamisch mit einem elektrischen Potential
der Mikrostrukturen 18 mitgeführt werden kann. Auf diese
Weise erhält man insgesamt ein hermetisch dicht verkapptes
Mikrostrukturbauelement, das elektrisch gegenüber äußeren
Feldern abgeschirmt ist. Gleichzeitig beschränkt die Höhe
der Kaverne 49 die maximale Auslenkung der Mikrostrukturen
28 beispielsweise bei Überlast.
Die Fig. 7 bis 9 erläutern ein drittes Ausführungsbei
spiel, das sich von dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß
den Fig. 4 bis 6 lediglich dadurch unterscheidet, dass
ausgehend von Fig. 4 oder alternativ einer zunächst ganz
flächigen Metallisierung der den Mikrostrukturen 18 zuge
wandten Seite der Glasschicht 51 mit der Kaverne 49 die
Glasschicht 51 mit der Beschichtung 50 flächig abpoliert und
somit, abgesehen von dem Bereich der Kaverne 49, von der Be
schichtung 50 wieder befreit wird. Auf diese Weise entsteht
automatisch ein planarer verrundeter Übergang von Glas
schicht 51 in die Beschichtung 50 im Bereich des verrundeten
Randes 58.
In Fig. 7 ist weiter abweichend von Fig. 4 vorgesehen,
dass die Beschichtung 50 deutlich dicker, beispielsweise 0,5
bis 5 µm dick, gewählt ist, was dazu führt, dass bei einem
Verbinden der Glasschicht 51 mit der Siliziumschicht 14 ge
mäß Fig. 8 der Überlapp von Beschichtung 50 und Silizium
schicht 14 in den Randbereichen 55 vergrößert ist. Somit
entsteht bei dem anodischen Bonden gemäß Fig. 8 in den
Randbereichen 55 zumindest punktuell eine Legierung aus dem
Material der Beschichtung 50, d. h. einem Metall, mit dem Si
lizium aus der Siliziumschicht 14, was zu einem besonders
guten elektrischen Kontakt zwischen Beschichtung 50 und Si
liziumschicht 14 führt.
Der Vorteil des Ausführungsbeispiels gemäß den Fig. 7 bis
9 gegenüber dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 4 bis
6 liegt darin, dass keine die Verbindung von Siliziumschicht
14 und Glasschicht 51 beeinträchtigenden Topografieunter
schiede auftreten, die zu der Ausbildung der Taschenbereiche
54 führen. Weiter kann und soll die Beschichtung 50 in dem
dritten Ausführungsbeispiel vergleichsweise dick gewählt
werden, das dies zu einer verbesserten elektrischen Abschir
mung und einer verbesserten Diffusionssperrwirkung gegen den
Austritt von Sauerstoff aus der Glasschicht 51 in den Hohl
raum 40 führt. Die Fertigstellung des Mikrostrukturbauele
mentes gemäß Fig. 9 entspricht der bereits erläuterten
Fig. 6.
Ein viertes, mit Hilfe der Fig. 10 erläutertes Ausführungs
beispiel geht zunächst anstelle einer Glasschicht 51 in Form
einer relativ dicken Pyrex-Glasplatte von einem Siliziumwa
fer bzw. einer Siliziumschicht 56 aus, auf der oberflächlich
die Glasschicht 51 in Form einer dünnen Pyrex-Glasschicht
aufgebracht ist, die eine Dicke von 1 µm bis 50 µm hat. Dazu
wurde zunächst ein Plättchen oder ein Wafer aus Pyrex-Glas
in bekannter Weise mit dem Siliziumwafer 56 verbunden und
anschließend mechanisch zurückgeschliffen, so dass die Glas
schicht 51 mit einer Schichtdicke von 20 µm bis 50 µm erhal
ten wurde. Alternativ kann das Aufbringen von Pyrex-Glas auf
den Siliziumwafer 56 insbesondere in dem späteren Bondbe
reich jedoch auch durch Aufsputtern einer beispielsweise
1 µm dicken Pyrex-Schicht und nachträgliches Polieren erfol
gen.
Da bei dem erläuterten Rückschleifen die erreichte Dicke der
Glasschicht 51 kein kritischer Parameter ist und sie auch
einen Gang über der Oberfläche des Siliziumwafers 56 aufwei
sen kann, ist das Rückschleifen ein relativ kostengünstiger
Prozess ohne hohe Genauigkeitsanforderungen. Wesentlich ist
lediglich, dass die Restschichtdicke der Glasschicht 51
deutlich größer als die Tiefe der nachfolgend erzeugten Ka
verne 49 ist. Weiter ist wesentlich, dass bei dem Erzeugen
der Kaverne 49 die Glasschicht 51 nicht bis auf den Silizi
umwafer 56 durchgeätzt wird, d. h. es muss auch im Bereich
der Kaverne 49 eine Dicke der Glasschicht 51 verbleiben, die
eine hinreichende elektrische Isolation zwischen dem Silizi
umwafer 56 und der schließlich erzeugten Beschichtung 50 ge
währleistet. Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 ist im
Übrigen völlig analog zu dem Ausführungsbeispiel gemäß den
Fig. 7 bis 9.
Ein fünftes Ausführungsbeispiel, das mit Hilfe der Fig. 11
erläutert wird, geht von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
10 aus, wobei zwischen der Glasschicht 51 und dem Silizium
wafer 56 zusätzlich eine Isolationsschicht 57, beispielswei
se aus einem thermisch erzeugten Siliziumoxid, vorgesehen
ist. Diese Isolationsschicht 57 hat eine Dicke von 1 µm bis
2 µm und dient der elektrischen Isolation des Siliziumwafers
56 gegenüber der Glasschicht 51. Zur Erzeugung der Isolati
onsschicht 57 auf dem Siliziumwafer 56 ist vorgesehen, dass
dieser zunächst thermisch oxidiert wird, und dass anschlie
ßend die Pyrex-Glasplatte vor dem Rückschleifen mit der
thermisch oxidierten Oberfläche des Siliziumwafers 56 ver
bunden wird. Alternativ kann jedoch auch in diesem Fall die
Glasschicht 51 zunächst aufgesputtert und anschließend po
liert worden sein.
Durch die zusätzliche Isolationsschicht 57 wird gegenüber
Fig. 10 erreicht, dass selbst dann, wenn die Restschicht
dicke der rückgeschliffenen Glasschicht 51 einmal kritisch
dünn werden sollte, das Isolationsoxid immer noch eine aus
reichende elektrische Durchschlagsfestigkeit gegenüber einer
bei einem nachfolgenden anodischen Bonden der Glasschicht 51
mit der Siliziumschicht 14 angelegten elektrischen Spannung
sicherstellt. Ansonsten entspricht das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 11 dem bereits mit Hilfe der Fig. 7 bis 9 er
läuterten Ausführungsbeispiel.
Claims (18)
1. Mikrostrukturbauelement, insbesondere verkapptes mikrome
chanisches Sensorelement, mit mindestens einer Mikrostruktur,
die mit einem Glaskörper verkappt ist, dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest der die Mikrostruktur (18) überdeckende Bereich
des Glaskörpers (51) auf seiner der Mikrostruktur (18) zugewand
ten Seite mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung (50)
versehen ist.
2. Mikrostrukturbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Mikrostruktur (18) aus einer Schicht (14),
insbesondere einer Siliziumschicht, herausstrukturiert ist, und
dass der Glaskörper (51) bereichsweise mit der Schicht (14) ver
bunden ist.
3. Mikrostrukturbauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Beschichtung (50) mindestens eine Me
tallschicht, insbesondere eine Chromschicht, Aluminiumschicht,
Goldschicht, Platinschicht, Nickelschicht, eine Silberschicht
oder eine Kombination derselben, aufweist.
4. Mikrostrukturbauelement nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Beschichtung (50) neben der Metallschicht ei
ne mit dem Glaskörper (51) verbundene Haftschicht, insbesondere
eine Chromschicht, eine Wolfram-Titan-Schicht oder eine Chrom-
Kupfer-Schicht, aufweist.
5. Mikrostrukturbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Beschichtung (50) eine Dicke von 3 nm bis
5 µm aufweist.
6. Mikrostrukturbauelement nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Beschichtung (50) sich über den die Mi
krostruktur (18) überdeckenden Bereich des Glaskörpers (51) hin
aus erstreckt und in einem insbesondere in sich geschlossenen
Randbereich (55) elektrisch leitend mit der Schicht (14) verbun
den ist.
7. Mikrostrukturbauelement nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass in dem Randbereich (55) zumindest bereichsweise
oder punktuell eine Legierung aus dem Material der Beschichtung
(50) mit dem Material der Schicht (14), insbesondere eine Ne
tall-Silizium-Legierung, vorliegt.
8. Mikrostrukturbauelement nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (50) von
außerhalb der verkappten Mikrostruktur (18) elektrisch kontak
tierbar ist.
9. Mikrostrukturbauelement nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Glaskörper (51) eine
100 µm bis 2 mm dicke Glasplatte oder eine mit einem Tragkörper
verbundene, 1 µm bis 100 µm dicke Glasschicht ist.
10. Mikrostrukturbauelement nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Glaskörper (51) aus
einem ein Alkali-Element enthaltenden Glas, insbesondere Pyrex-
Glas, besteht.
11. Mikrostrukturbauelement nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Glaskörper (51) auf
seiner der Mikrostruktur (18) abgewandten Seite zumindest be
reichsweise mit einer Leitschicht (52), insbesondere einer Me
tallschicht (52), versehen ist.
12. Mikrostrukturbauelement nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Tragkörper eine Siliziumschicht (56), insbe
sondere ein Siliziumwafer, oder eine Schichtanordnung mit einer
Siliziumschicht (56) und einer die Glasschicht von der Silizium
schicht (56) trennenden Isolationsschicht (57) ist.
13. Mikrostrukturbauelement nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Mikrostruktur
(18) und der Beschichtung (50) ein Hohlraum (40) eingeschlossen
ist.
14. Mikrostrukturbauelement nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (18) mit
dem Glaskörper (51) hermetisch dicht, insbesondere bei einem
Druck von 10 mbar bis 0,1 mbar, verkappt ist.
15. Mikrostrukturbauelement nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Glaskörper (51) in dem
die Mikrostruktur (18) überdeckenden Bereich eine Strukturie
rung, insbesondere eine Kaverne (49), aufweist, die oberfläch
lich mit der elektrisch leitfähigen Beschichtung (50) versehen
ist.
16. Mikrostrukturbauelement nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaverne (49) eine Tie
fe von 1 µm bis 20 µm aufweist.
17. Mikrostrukturbauelement nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaverne (49) wannen
förmig ausgebildet ist und umlaufend einen verrundeten Rand (58)
aufweist, der mit der elektrisch leitfähigen Beschichtung (50)
versehen ist.
18. Mikrostrukturbauelement nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaverne (49) insbeson
dere allseitig derart schräg stehende oder gewölbte, mit der
elektrisch leitfähigen Beschichtung (50) versehene Seitenwände
aufweist, dass sich die Kaverne (49) in Richtung auf den Kaver
nenboden hin verjüngt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
R002 | Refusal decision in examination/registration proceedings | ||
8131 | Rejection | ||
R003 | Refusal decision now final |
Effective date: 20110315 |