DE10050981A1 - Vorrichtung zur Zuführung eines Betriebsgases zu einer Brennstoffzellenanordnung - Google Patents
Vorrichtung zur Zuführung eines Betriebsgases zu einer BrennstoffzellenanordnungInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zur Zuführung eines Betriebsgases zu einer Brennstoffzelle 1 beschrieben, mit einem in der Zuleitung des Betriebsgases vorhandenen Absperrventil 2, das so ausgeführt ist, daß sich der hindurchtretende Massenstrom kontinuierlich steuern läßt und es somit auch zur Reduzierung und Konstanthaltung eines nicht konstanten Eingangsdrucks dienen kann. Dazu wird der Hinterdruck des Ventils von einem Drucksensor 4 gemessen und eine Steuerungselektronik 6 regelt das Ventil so, daß sich ein bestimmter, einem Sollwert entsprechender Istwert für den Betriebsdruck einstellt. Der Sollwert des Betriebsdrucks kann sich in Abhängigkeit von Systemparametern der Brennstoffzelle ändern, beispielsweise kann bei einer erhöhten Stromanforderung an die Brennstoffzelle der Betriebsdruck entsprechend erhöht werden. Auch kann die Betriebssicherheit der Brennstoffzelle erhöht werden, indem der Massenstrom durch das Ventil der Brennstoffzuleitung aus dem Ansteuerungssignal bestimmt und die Brennstoffzelle dann abgeschaltet wird, wenn der Wert des abgegebenen elektrischen Stroms nicht mit dem nach dem gemessenen Brennstoff-Massenstrom erwarteten Strom übereinstimmt, was auf ein Leck hindeutet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zuführung von Betriebsgasen zu
einer Brennstoffzellenanordnung, und auf ein Verfahren zu seinem Betrieb.
Eine Brennstoffzelle ist eine elektrochemische Vorrichtung zur Erzeugung elektrischen
Stroms. Sie weist einen Elektrolyten, eine Kathode und eine Anode auf. Der Kathode
wird ein Oxidationsmittel, z. B. Sauerstoff, und der Anode ein Brennstoff, z. B. Wasser
stoff, zugeführt.
Brennstoffzellen können mit Hilfe einer Polymerelektrolyt-Membran (PEM) hergestellt
werden. Diese ist auf beiden Seiten mit einer katalytisch aktiven Schicht versehen und
befindet sich zwischen zwei Gasdiffusionsschichten. Es ist auch möglich, daß anstelle
der Membran die beiden Gasdiffusionsschichten mit einer Katalysatorschicht versehen
werden. An der Anode bilden sich aus dem Wasserstoff in Anwesenheit des Katalysators
Protonen, die den Elektrolyten durchqueren und sich in der kathodenseitigen Katalysa
torschicht mit Sauerstoff zu Wasser verbinden. Bei diesem Prozeß entsteht zwischen
den beiden Katalysatorschichten eine Potentialdifferenz, die in einem äußeren Strom
kreis genutzt wird.
Ein Brennstoffgas, wie Wasserstoff, muß aus einer Speichervorrichtung zugeführt
werden, während Sauerstoff als Oxidationsmittel für die elektrochemische Reaktion auch
aus der Umgebungsluft der Brennstoffzelle stammen kann. Das heißt, auf der Kathoden
seite der Brennstoffzelle herrscht normaler Luftdruck. In diesem Fall muß ein geringer,
gut konstanter Wasserstoffdruck von etwa 0,3 bis 0,5 bar Überdruck gewährleistet
werden, um nicht durch einen zu große Druckunterschied zwischen Anoden- und
Kathodengasraum die dünne Polymerelektrolyt-Membran zu zerstören.
Andererseits besteht auch die Möglichkeit, das Oxidationsmittel, z. B. reinen Sauerstoff
oder Druckluft, ebenfalls aus einer Speichervorrichtung zuzuführen. Auch dann darf die
Druckdifferenz zwischen den beiden Seiten der Polymerelektrolyt-Membran nicht zu groß
werden.
Es sind verschiedene Methoden zur Wasserstoffspeicherung bekannt. Üblich ist die
Speicherung von gasförmigem Wasserstoff in Druckgefäßen. Der Speicherdruck liegt
in der Größenordnung von 300 bar. Der Druck wird bei der Zuführung zur Brennstoffzelle
in einer ersten Stufe durch einen Druckminderer reduziert, der in den Druckbehälter
integriert sein kann. Es handelt sich normalerweise um ein membrangesteuertes Ventil,
Will man diesen Druckminderer in den Druckbehälter integrieren, muß er eine ent
sprechend geringe Größe aufweisen. Je geringer die Größe des Druckminderers, um
so stärker sind die Veränderungen des Ausgangsdrucks des Druckminderers. Dieser
liegt je nach Füllstand des Druckbehälters im Bereich zwischen 10 und 1 bar. Es ist also
ein weiterer Druckregler notwendig, um den für die Brennstoffzelle notwendigen Druck
bereitzustellen. Nachteilig dabei sind, vor allem für mobile Anwendungen des Brennstoff
zellensystems, das Gewicht und der benötigte Platz dieses zusätzlichen Bauteils. Wird
als Oxidationsmittel der Brennstoffzelle reiner Sauerstoff verwendet, so ist es üblich,
diesen ebenfalls in Druckbehältern zu speichern, was dieselben Probleme wie bei der
Wasserstoffspeicherung aufwirft.
Weitere Methoden sind die Wasserstoffspeicherung in Metallhydriden oder in Form von
flüssigem Wasserstoff. Dabei herrscht ein Speicherdruck von 1 bis 4 bar, maximal 10 bar
bei Speicherung in Metallhydriden. Des weiteren ist bei beiden Methoden der Druck
bei der Entnahme von Wasserstoff stark temperaturabhängig. Aus diesen Gründen ist
hier ebenfalls ein Druckminderer zur Reduzierung des Drucks und zum Ausgleich von
Druckschwankungen nötig.
Aus dem Artikel "Kompakte Brennstoffzellenaggregate hoher Leistungsdichte in
Modultechnik" von Karl Straßer, veröffentlicht in der Zeitschrift etz, Band 101 (1980),
Heft 22, Seite 1218 bis 1221, erschienen im VDE Verlag, und aus der Druckschrift WO 97/48143
ist bekannt, daß eine Brennstoffzellenanordnung ein Absperrventil besitzt,
welches die Wasserstoffzufuhr unterbindet, wenn die Brennstoffzelle abgeschaltet wird.
Wird auch der Sauerstoff aus einer Speichervorrichtung zugeführt, so kann auch diese
Zuleitung mit Hilfe eines zweiten Absperrventils verschlossen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, Gaszuführungen für Brennstoffzellen bereitzustellen, die
im Vergleich zum Stand der Technik weniger Bauteile und somit weniger Volumen und
Gewicht benötigen und gleichzeitig eine Verbesserung der Betriebssicherheit der
Brennstoffzelle ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient eine Vorrichtung zur Zuführung eines Betriebsgases
zu einer Brennstoffzelle, bei der das Absperrventil der Brennstoffzelle als regelbares
Ventil ausgeführt ist, das auch zur Reduzierung des nicht konstanten Eingangsdrucks
auf einen von Systemparametern der Brennstoffzelle abhängigen Betriebsdruck dient.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung finden sich in den
Unteransprüchen und in der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Abbildungen.
Es zeigen:
Fig. 1 und 2 jeweils eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Zuführung eines Betriebsgases zu einer Brennstoffzelle.
Eine Brennstoffzellenanordnung 1 besitzt ein Ventil 2, das in üblicher Weise als
Absperrventil und außerdem als Steuerventil arbeitet und eine Betriebsgaszuleitung 3
schließt, öffnet oder teilweise öffnet. Dieses Ventil 2 ist so ausgeführt, daß der hindurch
tretende Massenstrom kontinuierlich regelbar ist. Somit kann durch dieses Ventil 2 ein
relativ hoher, schwankender Eingangsdruck auf einen für die Brennstoffzelle passenden
Betriebsdruck reduziert werden. Dazu wird der Hinterdruck des Ventils durch einen
Drucksensor 4 im Hinterdruckraum 5 gemessen und das Meßsignal an eine elektro
nische Steuerung 6 weitergeleitet, die die Öffnung des Ventils steuert und so einen
Massenstrom durch das Ventil ermöglicht, dergestalt, daß sich ein bestimmter Sollwert
für den Hinterdruck des Ventils einstellt.
Weiterhin kann das Ventil 2 ganz geschlossen werden und so immer noch die Aufgabe
eines Absperrventils übernehmen, das heißt die Betriebsgaszufuhr zur Brennstoffzelle
unterbinden.
Indem man zur Druckregelung des zugeführten Gases, z. B. Wasserstoff, nicht einen
zusätzlichen Druckregler verwendet, sondern eine veränderte Ausführung des ohnehin
vorhandenen Absperrventils 2, kann also Gewicht und Volumen eingespart werden, was
vor allem bei mobilen Anwendungen der Brennstoffzellenanordnung vorteilhaft ist.
Nach Fig. 1 wird zur Wasserstoffspeicherung ein Druckbehälter 11 mit einer integrierten
ersten Druckmindererstufe 12 verwendet. Bei dieser Betriebsgasspeicherung in Druckbe
hältern 11 ist es wegen der hohen Druckdifferenz zwischen Speicherdruck und Betriebs
druck notwendig, die in den Behälter integrierte Druckmindererstufe 12 zu verwenden.
Ein in dieser Anordnung normalerweise notwendiger zweiter Druckregler wird jedoch
eingespart.
Nach Fig. 2 wird zur Zuführung des Betriebsgases zur Brennstoffzelle ein
Niederdruckbehälter 13 zur Speicherung von flüssigem Wasserstoff oder Wasserstoff
in einem Metallhydrid verwendet, der keine zusätzliche, integrierte erste Druckminderer
stufe benötigt.
Die Funktion der Brennstoffzellenanordnung 1 wird in üblicher Weise von einem
Mikroprozessor gesteuert oder geregelt. Die Regelung des Drucks wird in der elektro
nischen Steuerung 6 entweder durch eine elektronische analoge Schaltung oder
bevorzugt digital mittels eines Mikroprozessors realisiert. Im letzteren Fall wird diese
Aufgabe bevorzugt vom dem Mikroprozessor mit übernommen, der auch die Funktionen
der Brennstoffzellenanordnung steuert. Bei der Mikroprozessorsteuerung wird beispiels
weise ein gepulstes, elektrisches Signal zu einem elektromagnetischen Ventil geschickt,
wobei die Dauer der Pulse veränderlich ist. Das heißt, es wird ein pulsweitenmoduliertes
Signal verwendet. Je nach Tastverhältnis ergibt sich eine teilweise oder vollständige
Öffnung des Ventils, wodurch die Einstellung des Massenstroms durch das Ventil bewirkt
wird.
Die Betätigung des Ventils 2 kann mittels Elektromagnet, piezoelektrisch oder durch
andere elektromechanische Aktoren erfolgen. Geringe Masse der mechanisch bewegten
Teile ist dabei vorteilhaft, um kurze Reaktionszeiten zu erreichen.
Es besteht nun die Möglichkeit, daß der Sollwert für den Hinterdruck des Ventils 2 bzw.
für den Eingangsdruck der Brennstoffzelle 1 nicht konstant vorgegeben ist, sondern sich
nach Systemparametern der Brennstoffzelle richtet. Dies wird durch eine Verbindung
17 in den Abbildungen symbolisiert.
So empfängt die elektronische Steuerung 6 der Brennstoffzellenanordnung 1 z. B. ein
elektrisches Signal, das die Anforderung an elektrischem Strom, den die Brennstoff
zellenanordnung liefern soll, angibt. Bei plötzlicher erhöhter Stromentnahme und damit
erhöhtem Wasserstoffverbrauch kann, indem nun der Sollwert des Eingangsdrucks der
Brennstoffzellenanordnung 1 von der Steuerung 6 entsprechend der Stromanforderung
erhöht wird, sichergestellt werden, daß der Betriebsdruck nicht wesentlich abnimmt. Des
weiteren besitzen die Brennstoffzellenanordnungen nach den Fig. 1 und 2 in üblicher
Weise jeweils ein Spülventil 18, das dazu dient, den in der Brennstoffzellenanordnung
1 unter Druck stehenden Wasserstoff kurzzeitig abzulassen, um mit ihm flüssiges
Wasser und den Wasserstoff verunreinigende Inertgase hinauszuspülen, die sich in der
Brennstoffzelle angesammelt haben. Wird nun das Spülventil 18 geöffnet, so wird
gleichzeitig der Eingangsdruck der Brennstoffzelle kurzzeitig erhöht, und nach dem
Schließen des Ventils 18 wird der Druck wieder auf den normalen Betriebsdruck
eingeregelt.
Gemäß einem Sicherheitsgründen vorteilhaften Aspekt sitzt eingangsseitig am Ventil
2 ein weiterer Drucksensor 19, dessen Ausgangssignal der elektronischen Steuerung
6 eingespeist wird. Mit dem vom Drucksensor 4 gemessenen Hinterdruck des Ventils
2 der Betriebsgasleitung 3, mit dem durch den zusätzlichen Drucksensor 19 im Vordruck
raum des Ventils 2 gemessenen Vordruck und mit dem Ansteuerungssignal dieses
Ventils 2 wird der Massenstrom durch das Ventil bestimmt. Der Massenstrom wird nun
durch die Steuerung 6 und speziell durch deren Mikroprozessor in Beziehung zum
abgegeben elektrischen Strom gesetzt, was durch eine Verbindung 20 in den Ab
bildungen symbolisiert wird. Der Wasserstoff-Massenstrom durch die Brennstoffzelle
ist proportional zum abgegebenen elektrischen Strom. Im Falle, daß der dem gemessene
Massenstrom entsprechende Stromwert nicht dem abgegebenen elektrischen Strom
entspricht, entweicht also Wasserstoffgas aus der Brennstoffzellenanordnung, ohne an
der elektrochemischen Reaktion beteiligt zu sein. Auf diese Weise wird also ein Leck
in der Anordnung festgestellt und die Brennstoffzellenanordnung 1 wird automatisch
abgeschaltet, um einen starken Austritt von Wasserstoffgas zu vermeiden. Die Ab
schaltung erfolgt, indem mit dem steuerbaren Ventil 2 die Betriebsgasleitung 3 ver
schlossen wird. Genauso verschließt ein gegebenenfalls vorhandenes Regelventil die
Sauerstoffzuleitung, falls Sauerstoff aus einer Speichervorrichtung als Oxidationsmittel
verwendet wird und ein Entweichen von Sauerstoff festgestellt wird.
Neben einem Signal, das über die Verbindung 20 den abgegebenen elektrischen Strom
der Brennstoffzelle anzeigt, können der elektronischen Steuerung 6 auch andere
Systemparameter der Brennstoffzelle, wie z. B. gemessene Temperaturen, zur Verfü
gung gestellt werden, um ein optimales Regelverhalten zu erreichen. Diese Signale
werden durch die Verbindung 11 symbolisiert.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Zuführung eines Betriebsgases zu einer Brennstoffzellen
anordnung (1), mit einem Absperrventil (2), dadurch gekennzeichnet, daß
dieses Absperrventil ein einen hindurchtretenden Betriebsgasstrom kontinuier
lich steuerndes Ventil 2 ist.
2. Vorrichtung zur Zuführung eines Betriebsgases zu einer Brennstoffzellen
anordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine den Ventil-Ausgangs
druck bei nicht konstantem Eingangsdruck auf einen gegebenen Wert regelnde
elektronische Steuerung (6).
3. Vorrichtung zur Zuführung eines Betriebsgases zu einer Brennstoffzellen
anordnung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine den Ventil-
Ausgangsdruck auf einen in Abhängigkeit von Systemparametern der Brenn
stoffzelle veränderbaren Wert regelnde elektronische Steuerung (6).
4. Vorrichtung zur Zuführung eines Betriebsgases zu einer Brennstoffzellen
anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine
sowohl die Einstellung des Ventils (2) als auch die Systemfunktionen der
Brennstoffzellenanordnung (1) steuernde elektronische Steuerung (6).
5. Vorrichtung zur Zuführung eines Betriebsgases zu einer Brennstoffzellen
anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Betriebsgasstrom durch das steuerbare Ventil (2) gemessen und von der
elektronischen Steuerung (6) zu dem von der Brennstoffzellenanordnung (1)
abgegebenen elektrischen Strom in Beziehung gesetzt wird.
6. Vorrichtung zur Zuführung eines Betriebsgases zu einer Brennstoffzellen
anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch die elektro
nische Steuerung (6) bei Abweichung des abgegebenen elektrischen Stroms
vom dem gemessenen Betriebsgasstrom entsprechenden elektrischen Strom
eine automatische Abschaltung der Brennstoffzelle erfolgt.
7. Vorrichtung zur Zuführung eines Betriebsgases zu einer Brennstoffzellen
anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
dem steuerbaren Ventil (2) eine membrangesteuerte erste Druckmindererstufe
(12) vorgeschaltet ist.
8. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß man mit Hilfe des Absperrventils (2) eine
Reduzierung des Gasdrucks des zur Brennstoffzellenanordnung durch das
Ventil hindurchgefeiteten Brennstoffzellen-Betriebsgases durchführt.
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