DE10048470A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Warmwalzstraße mit mindestens einem Stauchgerüst - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Warmwalzstraße mit mindestens einem StauchgerüstInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Warmwalzstraße mit mindestens einem Stauchgerüst und wenigstens einem Sensor mit dem die Bestimmung der Bandendenposition durch eine zeilenförmige Erfassung der Infrarotstrahlung des Walzbandes erfolgt, und mit einem Rechensystem eine Optimierung der Bandbreitenverteilung erreicht wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
Warmwalzstraße mit mindestens einem Stauchgerüst und wenig
stens einem Sensor zur Bestimmung der Bandendenposition, wo
bei mit einem Rechensystem eine Optimierung der Bandbreiten
verteilung von mindestens einem Bandende eines Walzbandes er
reicht wird.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Betrei
ben einer Warmwalzstraße mit mindestens einem Stauchgerüst
und wenigstens einem Sensor zur Bestimmung der Bandendenposi
tion, wobei mit einem Rechensystem eine Optimierung der Band
breitenverteilung von mindestens einem Bandende eines Walz
bandes erreicht wird.
Eine der Hauptprobleme beim Walzen von Bändern, z. B. Band
stahl, ist das Erzielen einer rechteckigen Grundform mit ei
ner über die Länge des Bandes konstanten Breite. In einer
Warmwalzstraße dienen vertikale Walzgerüste, welche auch als
Stauchgerüste bezeichnet werden, zur Steuerung der Bandbrei
te. Um eine günstige Bandendenausbildung und eine gute Band
breitenkonstanz über die gesamte Bandlänge erreichen zu kön
nen, werden die Stauchgerüste mit schnellen hydraulischen An
stellsystemen ausgerüstet.
Werden die Stauchgerüste mit konstanter Anstellung gefahren,
so wird das Walzband in der Regel an den Bandenden, also dem
Bandkopf und dem Bandfuß, aufgrund des unsymmetrischen Mate
rialflusses und anderer Effekte, schmaler als im Mittelteil.
Ausgehend von der rechteckigen Walzbandform erhält man nach
einem Stauchvorgang, d. h. bei dem Durchlauf des Walzbandes
durch das Stauchgerüst, Breiteneinschnürungen an den Band
enden.
Der Spannungszustand während des Stauchvorganges führt zu ei
nem sogenannten Anspitzen des Bandkopfes und damit zu Brei
tenmaßen, die, abhängig vom Stauchmaß, weit unter dem An
stellmaß des Stauchgerüstes liegen.
In ähnlicher Weise bewirkt dieser Umformprozess, abhängig vom
Stauchmaß, auch am hinteren Bandende, d. h. am Bandfuß, nega
tive Breitenabweichungen, wobei der in einem Horizontalgerüst
nachfolgende Flachstich zu einer Walzbandkontur führt, die
als Fischschwanzausbildung bekannt ist.
Die an den Bandenden auftretenden Unterbreiten bzw. Breiten
einschnürungen sind in erster Linie auf die durch die Stauch
gerüste eingeleiteten asymmetrischen Druck- und Scherspannun
gen im Bereich der Bandenden zurückzuführen, die wegen der
fehlenden Materialabstützung zu einem erhöhten Materiallängs
fluss im Bandkantenbereich führen. Bei fortschreitender Ver
formung tritt gleichzeitig mit Nachlassen der Längenformände
rung eine Zunahme der Höhenformänderung ein, die zur Wulst
bildung entlang der Bandkanten führt. Diese Wulstbildung ent
lang der Bandkanten wird auch als sogenannte Hundeknochenform
bezeichnet.
Um der Fischschwanzausbildung und der Ausbildung der soge
nannten Hundeknochenform entgegenzuwirken, ist die Anstellpo
sition der Stauchgerüste während des Banddurchlaufes ver
stellbar, wobei die Anstellung von dem Stauchgerüst beim
Durchlaufen der Walzbandenden in Form kurzer Ausschläge, so
genannter "short strokes", relativ zum Mittelteil, weiter
aufgefahren wird. Diese Anstellungskorrektur an den Bandenden
des Walzbandes, d. h. am Bandkopf und am Bandfuß, erfolgt ent
sprechend einer Fahrkurve, die durch vorgegebene Fahrkurven
parameter definiert werden kann.
Ein wesentlicher Bestandteil zur Vermeidung von der Fisch
schwanzausbildung und der Hundeknochenform, ist die zeitrichtige
Aufschaltung der Fahrkurve. Abhängig der Position des
Walzbandes wird an den Walzbandenden, d. h. am Bandkopf und am
Bandfuß, Anstellungskorrekturen an das Stauchgerüst aufge
schaltet. Um eine Korrektur der Anstellposition von einem
Stauchgerüst durchführen zu können, ist die exakte Erkennung
der Bandenden notwendig. Bisher wurden in diesem Bereich
Sensoren eingesetzt, die auf Grund von widrigen Umgebungsbe
dingungen, wie z. B. Wasser und Zunder, kein zuverlässiges
Messsignal für die Bandendenerkennung erzeugten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben ei
ner Warmwalzstraße mit mindestens einem Stauchgerüst und we
nigstens einem Sensor zur Bestimmung der Bandendenposition zu
finden, mit dem eine zuverlässigere Bestimmung der Bandenden
position des Walzbandes erreicht wird.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zum Betreiben einer Warmwalzstraße mit mindestens
einem Stauchgerüst und wenigstens einem Sensor zur Bestimmung
der Bandendenposition zu finden, das eine zuverlässigere Be
stimmung der Bandendenposition von dem Walzband ermöglicht.
Anspruch 1 gelöst. Die Aufgabe wird weiterhin erfindungsgemäß
durch eine Vorrichtung nach Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen des Verfahrens und der Vorrichtung sind in
den weiteren Ansprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren nach Anspruch 1 umfasst eine
zur Bestimmung der Bandendenposition zeilenförmige Erfassung
der Infrarotstrahlung des Walzbandes.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Anspruch 7 zum Betrei
ben einer Walzstraße mit mindestens einem Stauchgerüst und
wenigstens einem Sensor zur Bestimmung der Bandendenposition,
wobei mit einem Rechensystem eine Optimierung der Bandbrei
tenverteilung von mindestens einem Bandende eines Walzbandes
erreicht wird, umfasst einen Sensor der als ein Infrarotzei
lensensor ausgebildet ist, der vor und/oder hinter dem
Stauchgerüst angeordnet ist.
Die eingangs dargestellte Problematik der Bestimmung der Ban
dendenposition von dem Walzband, welche durch schlechte Umge
bungsbedingungen, wie z. B. durch auf dem Walzband befindli
chen Wasser oder auch Zunder, erschwert wird, wird nunmehr
mit einem Infrarotzeilensensor gelöst. Der Infrarotzeilensen
sor erfasst zeilenförmig die auf einem vorgebbaren Messbe
reich abgegebene Infrarotstrahlung des Walzbandes.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung bei der Verwendung des Infra
rotzeilensensor liegt darin, dass der vorgebbare Messbereich
quer zur Bandlaufrichtung verläuft. Vorteil dieser quer zum
Bandverlauf gewählten Ausrichtung liegt darin, daß zusätzlich
zu der Bandendenerkennung, d. h. Bandkopf (das im Stauchgerüst
zuerst einlaufende Bandende) und Bandfuß (das im Stauchgerüst
auslaufende Bandende), auch noch eine Bandkantenerkennung
durchgeführt wird. Hier wird die Bandbreitenposition, bezogen
auf die in Längsrichtung des Walzbandes verlaufende Walzband
mitte, ermittelt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Verwendung des
Infrarotzeilensensors liegt darin, dass der vorgebbare Mess
bereich längs zur Bandlaufrichtung verläuft. Bei dieser Aus
richtung beeinflussen quer zum Walzband liegende Kaltstellen
die Bandendenerkennung nicht, da der längs zur Bandlaufrich
tung eingestellte Messbereich einen erweiterten Längsbereich
des Walzbandes erfasst, und somit auch Plausibilitätsprüfun
gen ermöglichen. Diese Plausibilitätsprüfungen stellen
gleichzeitig ein höheres Maß an Sicherheit und Genauigkeit
der Messwerterkennung dar.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 4 er
folgt die Erfassung der Bandendenposition vor dem Stauchge
rüst.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Verfahrens erfolgt die Erfassung der Bandendenpositi
on nach dem Stauchgerüst.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 6 er
folgt die Erfassung der Bandendenposition vor und nach dem
Stauchgerüst.
Die Erfindung sowie weitere Vorteile und Details werden im
folgenden anhand von schematisch dargestellten Ausführungs
beispielen in der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine dargestellte Warmwalzstraße (reversierende
Vorstraße) mit einer ersten Ausführungsform der er
findungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine dargestellte Warmwalzstraße (durchlaufende
Vorstraße) mit einer zweiten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 ein vom Infrarotzeilensensor ermittelter Signalver
lauf.
Die in Fig. 1 dargestellte Warmwalzstraße wird auch als rever
sierende Vorstraße bezeichnet. In der Fig. 1 sind auszugsweise
die einer reversierenden Vorstraße zugehörigen mechanischen
Einrichtungen sowie eine beispielhafte Ausführung der Anord
nung der Infrarotzeilensensoren 5 und 6 gezeigt. Als mechani
sche Einrichtung sind gezeigt ein Stoßofen 1, ein Rollgang 2
und ein Rollgang 7, ein Stauchgerüst 3, ein Horizontalgerüst
4, zwei Infrarotzeilensensoren 5 und 6 sowie die der rever
sierenden Vorstraße folgende Fertigstraße 8. Wird ein Fig. 1
nicht dargestelltes Walzband vom Stoßofen 1 in Richtung Roll
gang 7 transportiert, so wird dies als ungerader Walzstich
bezeichnet. Wird das Walzband von dem Rollgang 7 in Richtung
Stoßofen 1 transportiert, so wird dies als gerader Walzstich
bezeichnet. Abhängig von der Walzrichtung wird entweder der
Infrarotzeilensensor 5 oder 6 benutzt. Bei ungeraden Walzstichen
wird der Infrarotzeilensensor 5, bei geraden Walzstichen
wird der Infrarotzeilensensor 6 für die Bandendenerkennung
verwendet. Die einzelnen Walsstiche werden so oft wiederholt,
bis die gewünschte Walzbanddicke erreicht ist. Anschließend
wird das Walzband mit dem Rollgang 7 in Richtung Fertigstraße
8 transportiert.
Die in Fig. 2 dargestellte Warmwalzstraße wird auch als durch
laufende Vorstraße bezeichnet. In der Fig. 2 sind auszugsweise
die einer durchlaufenden Vorstraße zugehörigen mechanischen
Einrichtungen sowie eine beispielhafte Ausführung der Anord
nung der Infrarotzeilensensoren 12, 12' und 12" gezeigt. Als
mechanische Einrichtung sind gezeigt ein Stoßofen 10, der
Rollgang 11, die Infrarotzeilensensoren 12, 12' und 12",
die Stauchgerüst 13, 13' und 13", die Horizontalgerüst 14,
14' und 14" sowie die der durchlaufenden Vorstraße folgende
Fertigstraße 15. Das Walzband wird vom Stoßofen 10 Richtung
Fertigstraße 15 transportiert. Die jeweils vor den Stauchge
rüsten 13, 13' und 13" positionierten Infrarotzeilensensoren
12, 12' und 12" erfassen die Bandenden. Abhängig der Band
endenerkennung werden Anstellkorrekturen auf die Stauchgerü
ste 13, 13' und 13" aufgeschaltet. Nach dem Durchlauf des
Walzbandes, d. h., wenn der Bandfuß des Walzbandes das letzte
Horizontalgerüst 14" verlassen hat, wird das Walzband Rich
tung Fertigstraße 15 transportiert.
In Fig. 3 ist ein vom Infrarotzeilensensor ermittelter Signal
verlauf gezeigt. Auf der Abszisse ist ein Zeitverlauf darge
stellt, der einen Zeitraum von ungefähr 2 Minuten und
50 Sekunden zeigt. Auf der Ordinate ist die vom Infrarotzei
lensensor gemessene Intensität der Wärmestrahlung des Walz
bandes dargestellt. Die Ermittlung des Bandkopfes des Walz
bandes ist durch das Ansteigen der Intensität der Strahlung
zu erkennen. Das Abnehmen der Intensität der Wärmestrahlung
zeigt die Erkennung des Bandfußes des Walzbandes durch den
Infrarotzeilensensor. In dem dargestellten Diagramm sind vier
Walzbanddurchläufe zu sehen, d. h. der Infrarotzeilensensor
hat vier Bandkopf- und vier Bandfußsignale erfasst. Der in
dem Diagramm vierte dargestellte Walzbanddurchlauf zeigt
starke Fluktuationen des von dem Infrarotzeilensensors ermit
telten Signales. Diese Fluktuationen der erfassten Intensität
der Wärmestrahlung des Walzbandes entstehen aufgrund von
schlechten Umgebungsbedingungen, wie z. B. durch Wasserdampf.
Diese Einflüsse sind jedoch eindeutig von der Wärmestrahlung
des Walzbandes unterscheidbar, und beeinflussen somit die
eindeutige Bandfußerkennung des Walzbandes nicht.
Claims (10)
1. Verfahren zum Betreiben einer Warmwalzstraße mit minde
stens einem Stauchgerüst und wenigstens einem Sensor zur Be
stimmung der Bandendenposition, wobei mit einem Rechensystem
eine Optimierung einer Bandbreitenverteilung von mindestens
einem Bandende eines Walzbandes erreicht wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bestimmung der Bandendenposition durch eine zeilen
förmige Erfassung der Infrarotstrahlung des Walzbandes er
folgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messbereich des Infrarotzeilensensors quer zur Band
laufrichtung verläuft.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messbereich des Infrarotzeilensensors längs zur
Bandlaufrichtung verläuft.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bandendenposition vor dem Stauchgerüst erfasst wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bandendenposition nach dem Stauchgerüst erfasst
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bandendenposition vor und nach dem Stauchgerüst er
fasst wird.
7. Vorrichtung zum Betreiben einer Warmwalzstraße mit minde
stens einem Stauchgerüst und wenigstens einem Sensor zur Be
stimmung der Bandendenposition, wobei mit einem Rechensystem
eine Optimierung der Bandbreitenverteilung von mindestens ei
nem Bandende eines Walzbandes erreichbar ist, und der Sensor
als ein Infrarotzeilensensor ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Infrarotzeilensensor vor dem Stauchgerüst angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Infrarotzeilensensor hinter dem Stauchgerüst ange
ordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Infrarotzeilensensor vor und ein Infrarotzeilensen
sor hinter dem Stauchgerüst angeordnet ist.
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