DE10047522A1 - Vorrichtung zur solaren Trinkwassererzeugung aus Meer- oder Brackwasser - Google Patents
Vorrichtung zur solaren Trinkwassererzeugung aus Meer- oder BrackwasserInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur solaren Trinkwassererzeugung aus Meer- oder Brackwasser. Diese Vorrichtung besteht aus einem allseitig geschlossenen, thermisch hochisolierten und in Schräglage aufgestellten Gehäuse (2), dessen der Sonne zugewandte Frontfläche (13) durch eine lichtdurchlässige Scheibe verschlossen ist. Im Gehäuse (2) befindet sich eine Verdampfungsfläche (3), die den Gehäuseinnenraum in einen oberen Verdampfungsraum (4) und einen unteren Kondensationsraum (5) unterteilt. Der Verdampfungsraum (4) und der Kondensationsraum (5) stehen am oberen und unteren Ende der Verdampfungsfläche (3) strömungsseitig in Verbindung, so daß die eingeschlossenen Luftmassen im Gehäuse zirkulieren können. Am unteren Ende der Verdampfungsfläche (3) ist eine Solewanne (6) angeordnet, die von der Verdampfungsfläche (3) abtropfende Sole (14) auffängt, wobei die Solewanne (6) mit einem Überlauf (7) versehen ist. Am unteren Ende des Kondensationsraums (5), in dem mindestens ein erster Kondensator (9) angeordnet ist, befindet sich ein Trinkwasserablauf (8). Aufgabe der Erfindung ist es, diese Vorrichtung so weiterzuentwickeln, daß eine wesentliche Steigerung der Ausbeute an Trinkwasser erreicht werden kann, so daß sich derartige Vorrichtungen wirtschaftlich rechnen. Gelöst wird die gestellte Aufgabe bei der oben beschriebenen Vorrichtung dadurch, daß von der Solewanne (6) eine Zuleitung (20) mit integrierter Pumpe (21) zum Einlauf des mindestens einen ersten ...
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur so
laren Trinkwassererzeugung aus Meer- oder Brackwasser (nachfol
gend, auch in den Patentansprüchen, mit "Salzwasser" abgekürzt)
gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
In vielen Regionen dieser Erde, insbesondere Afrikas, be
steht großer Bedarf an Trinkwasser, der aus vorhandenen, natür
lichen Ressourcen nur unbefriedigend gedeckt werden kann. Da in
diesen Regionen immer starke Sonneneinstrahlung vorhanden ist,
lag und liegt es nahe, die Sonnenenergie zur Trinkwassererzeu
gung durch eine Entsalzung von Salzwasser heranzuziehen. Dabei
besteht aufgrund einer nicht vorhandenen oder nur schwach ausge
bildeten Infrastruktur sowie aufgrund von Fachpersonalmangel das
Bedürfnis nach autarken, robusten, einfach zu bedienenden, wirt
schaftlich zu errichtenden und zu betreibenden, insbesondere de
zentralen, kleinen Anlagen.
Die bisherigen Leistungsbereiche kleiner Solardestillen lie
gen etwa zwischen drei bis sechs Litern Trinkwassern pro Tag und
Quadratmeter (L/Tag m2). Diese geringe Leistung steht in keinem
Verhältnis zu den dafür aufzuwendenden Investitions- und Be
triebskosten. Aus diesem Grunde haben sich derartige Vorrichtun
gen zur solaren Trinkwassererzeugung in der Praxis bisher nicht
durchsetzen können.
Aus der DE 38 29 725 C2 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung
bekannt. Dabei handelt es sich um eine kleine, dezentral ein
setzbare Vorrichtung, die zudem einfach zu bedienen und robust
ist. Allerdings haben praktische Erfahrungen gezeigt, daß eine
angestrebte Leistung von bis zu 20 L/Tag m2 bei weitem nicht er
reichbar ist, so daß trotz einem geringen Materialaufwand auch
hier die Wirtschaftlichkeit in Frage zu stellen ist.
Bei der Vorrichtung gemäß DE 38 29 725 C2 baut sich aufgrund
eines Ungleichgewichts zwischen den heißen Luftmassen im Ver
dampfungsraum und den kühleren Luftmassen im Kondensationsraum
eine eigenständige Zirkulation der Luftmassen auf. Dadurch ist
eine Trinkwassergewinnung aus den heißen, aus dem Verdampfungs
raum kommenden, wasserdampfgesättigten Luftmassen, die an dem
Kondensator vorbeiströmen, möglich. Die durch die Kondensation
des Trinkwassers rückgewonnene Wärme heizt das durch den Konden
sator als Kühlmedium strömende Salzwasser auf, welches anschlie
ßend zur weiteren Aufheizung durch einen in der Solewanne ange
ordneten Wärmetauscher und durch einen Zusatzerhitzer, der in
einem der Sonne zugewandten Rahmen des Gehäuses der Vorrichtung
angeordnet ist, geführt wird. Auf diese Weise werden Vorlauftem
peraturen des Salzwassers von über 80°C erreicht. Mit dieser
Temperatur fließt das Salzwasser auf die Verdampfungsfläche und
verdampft dort unter Einwirkung der Sonnenstrahlung. Die durch
die Verdampfung konzentrierte Sole fließt auf der Verdampfungsfläche
nach unten und tropft dort in eine Solewanne, die einen
Überlauf besitzt. Das verdampfte Wasser wird von den aufgeheiz
ten Luftmassen auf deren Zirkulationsweg zum Kondensator getra
gen und kondensiert dort. Das so gewonnene Trinkwasser sammelt
sich in einem tiefer gelegenen Punkt der Vorrichtung und wird
von dort nach außen abgeführt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsge
mäße Vorrichtung so weiterzuentwickeln, daß eine wesentliche
Steigerung der Ausbeute an Trinkwasser erreicht werden kann, so
daß sich derartige Vorrichtungen wirtschaftlich rechnen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung ge
löst, die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
Die vorliegende Erfindung nutzt die Erkenntnis, daß durch
die zur Verdampfung erforderliche Energie eine Abkühlung der So
le in einem derartigen Maße herbeigeführt wird, daß allein auf
grund des daraus resultierenden Temperaturgefälles eine fast
vollständige Kondensation des verdampften Wassers aus der zirku
lierenden Luftphase erfolgen kann. Dem Kondensator wird daher
Sole aus der Solewanne als Kühlmittel zugeführt. Die Sole er
wärmt sich im Kondensator so stark (bis auf ca. 90 bis 95°C),
daß sie nach dem Verlassen des Kondensators direkt der Verdamp
fungsfläche zugeführt werden kann und dort für einen Zyklus der
Wassergewinnung zur Verfügung steht.
Da aufgrund der Kondensation und des Soleaustrags über den
Überlauf dem System ständig Wasser entzogen wird, muß dieses
Wasser im gleichen Maße ersetzt werden. Das geschieht erfin
dungsgemäß dadurch, daß frisches Salzwasser entsprechend dosiert
der Solewanne zugeführt wird, von wo es wieder in den Kreislauf
gelangt.
Versuche mit nicht optimierten Prototypen dieser Vorrichtung
haben Ausbeuten an Trinkwasser von bis zu 20 L/Tag m2 ergeben.
Dieser Ertrag liegt um den Faktor 3 über dem bisher bekannter
Konstruktionen. Durch Optimierung der Vorrichtung werden noch
höhere Leistungen möglich sein.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist in die vom
Auslauf des mindestens einen ersten Kondensators zur Verdamp
fungsfläche führenden Zuführungsleitung ein sonnenenergiebeheiz
ter Zusatzerhitzer zwischengeschaltet. Dieser Zusatzerhitzer
kann separat vom Gehäuse der Vorrichtung aufgestellt und durch
entsprechend isolierte Rohrleitungen mit diesem verbunden sein.
Vorteilhafter ist es aber, diesen Zusatzerhitzer in das Gehäuse
zu integrieren. In diesem Falle besteht er aus einem im Rahmen
des Gehäuses angeordneten Rohrleitungssystem (Solarzelle).
Dadurch, daß die Sole nach dem Kondensator über den Zusat
zerhitzer geführt wird, erfolgt eine weitere Aufheizung auf ca.
95 bis 99°C, so daß Betriebstemperaturen der Vorrichtung von bis
zu ca. 110°C erreicht werden können. Diese hohen Betriebstempe
raturen intensivieren die Zirkulation der Luftmassen innerhalb
des Gehäuses, wodurch eine weitere Steigerung der Ausbeute an
Trinkwasser erreicht wird.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Er
findung ist der mindestens eine erste Kondensator im Bereich des
oberen Endes des Kondensationsraums, also an der heißesten Stel
le dieses Raums, angeordnet. Diese Maßnahme verstärkt die sich
autark aufbauende Luftmassenzirkulation, da die "Unbalance",
d. h. der Dichteunterschied der Luftmassen, zwischen Kondensati
onsraum und Verdampfungsraum erhöht wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist auf
dem Zirkulationsweg der Luftmassen neben dem wenigstens einen
ersten Kondensator wenigstens ein zweiter Kondensator angeord
net, dessen Einlauf durch eine Zuleitung mit integrierter Pumpe
mit einem Salzwasser-Reservoir verbunden und dessen Ablauf durch
eine Ableitung in das Salzwasser-Reservoir eingebunden ist. Über
diesen wenigstens einen zusätzlichen Kondensator wird also Salz
wasser aus dem Reservoir im Kreislauf zu diesem zurückgeführt.
Diese zusätzliche Kühlung trägt zur Optimierung der Destillat-
Produktion bei. Sie bedingt aber auch einen Energieverlust, da
durch sie ständig Wärme aus dem System abgeführt wird. Es ist
daher zweckmäßig, diese Wärme zu nutzen. Das geschieht in Wei
terbildung der Erfindung dadurch, daß diese Wärme in das Salz
wasser-Reservoir eingeschichtet wird. Dazu ist die Zuleitung zum
Kondensator in den unteren und die Ableitung vom Kondensator in
den oberen Bereich des Salzwasser-Reservoirs eingebunden. Da
durch wird dem Kondensator immer relativ kühles Salzwasser zur
Verfügung gestellt und trotzdem Kondensationsenergie in das Re
servoir eingestellt. Es ist natürlich zweckmäßig, wenn das Salz
wasser-Reservoir thermisch isoliert ist, damit Abstrahlverluste
der eingespeicherten Wärme vermieden, zumindest aber stark ver
mindert werden. Mit der im Salzwasser-Reservoir gespeicherten
Wärme kann, wenn auch nur im geringen Maße, auch dann noch
Trinkwasser produziert werden, wenn die Sonne nicht mehr scheint
(Nachtkondensation), indem das Salzwasser aus diesem Reservoir
der Verdampfungsfläche zugeführt wird.
Weiter oben wurde bereits erwähnt, daß das dem System durch
Destillation entzogene Wasser durch die Zuführung von frischem
Salzwasser in die Solewanne ausgeglichen wird. Es ist zweckmä
ßig, wenn dieses zur Auffüllung erforderliche Salzwasser über
einen Bypass aus der von dem wenigstens einen zweiten Kondensa
tor kommenden Ableitung abgezweigt wird, da das Salzwasser dann
schon etwas erwärmt der Solewanne zufließt.
Schließlich ist die Vorrichtung durch weitere, ihre Kompo
nenten verbindende Rohrleitungen und durch Schaltventile zum Zu-
und Abschalten von Rohrleitungen komplettiert, um verschiedene
Betriebsweisen realisieren zu können.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
Fig. 1 in sehr schematischer Weise eine erfin
dungsgemäße Vorrichtung in ihrem Grundauf
bau, wobei Verbindungsrohrleitungen und
darin angeordnete Ventile aus Gründen der
Übersichtlichkeit in dieser Darstellung
weggelassen worden sind,
Fig. 2 ein Fließschema zum Betrieb einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung in einem optimalen
Dauerbetrieb,
Fig. 3 ein Fließschema zum Betrieb der erfindungs
gemäßen Vorrichtung in einem Anfahrbetrieb
und
Fig. 4 ein Fließschema zum Betrieb einer erfin
dungsgemäßen Anlage im Nachtkondensations
betrieb.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung 1 zur so
laren Trinkwassererzeugung (Solardestille) besteht aus einem
thermisch hochisolierten Gehäuse 2, welches in einer Schräglage
zur Horizontalen aufgestellt ist. Auf der der Sonneneinstrahlung
11 zugewandten Vorderseite des Gehäuses 2 ist ein Zusatzerhitzer
12 in den Gehäuserahmen integriert. Diese Vorderseite 13 des Ge
häuses 2 ist in bekannter Weise aus einem Verbund aus sonnen
lichtdurchlässigen Glasscheiben und Folien gebildet. In dem Ge
häuse 2 ist eine schwarze Verdampfungsfläche 3 angeordnet, die
den Gehäuseinnenraum in einen oberen Verdampfungsraum 4 und ei
nen unteren Kondensationsraum 5 unterteilt, wobei die Verdamp
fungsfläche 3 den Kondensationsraum 5 gegen den Verdampfungsraum
4 abschattet und in einem gewissen Maße auch thermisch isoliert.
Am unteren Ende des Kondensationsraumes 5 ist eine Solewanne 6
mit einem Überlauf 7 angeordnet. Unterhalb der Solewanne 6 be
findet sich ein Ablauf 8 für das destillierte Wasser. Am ande
ren, oberen Ende des Kondensationsraumes 5 ist ein erster Kon
densator 9 und ein zweiter Kondensator 10 vorgesehen.
Ein Dauerbetrieb der oben stehend beschriebenen Solardestil
le 1 wird nachstehend anhand eines in Fig. 2 dargestellten
Fließschemas erläutert, aus dem auch die rohrleitungsseitigen
Verbindungen der Baugruppen der Solardestille 1 hervorgehen.
Aus Fig. 2 geht hervor, daß in der Solardestille 1 zwei
Kreisläufe 15, 16 für flüssige Medien, nämlich Salzwasser 26 und
Sole 14 realisiert sind. Im Kreislauf 15 wird Salzwasser 26 aus
einem thermisch isolierten Salzwasser-Reservoir 17, welches
z. B. ein Faß oder ein sonstiges Behältnis sein kann und ständig
je nach Verbrauch mit Salzwasser 26 aufgefüllt wird, über eine
Zuleitung 18 und eine darin integrierte Pumpe 19 dem Kondensator
10 zugeführt. Nach dem Durchströmen dieses Kondensators 10
fließt das Salzwasser 26 über eine Abführleitung 27 wieder dem
Salzwasser-Reservoir 17 zu.
Im Kreislauf 16 wird Sole 14 aus der Solewanne 6 über eine
in die Zuleitung 20 integrierte Pumpe 21 zum Einlauf des Konden
sators 9 gefördert. Nach dem Verlassen des Kondensators 9 strömt
die Sole 14 über eine Zuleitung 22 in den Zusatzerhitzer 12 und
von dort an das obere Ende der Verdampfungsfläche 3, der sie mit
einer sehr hohen Vorlauftemperatur, wie sich aus den weiter un
ten stehenden Erläuterungen noch ergibt, aufgegeben wird.
Die stark vorgeheizte Sole 14 fließt auf der schwarzen Ver
dampfungsfläche 3 nach unten und wird auf diesem Wege durch die
Sonneneinstrahlung 11 verdampft, was durch die Pfeile 23 in
Fig. 1 angedeutet ist. Am unteren Ende der Verdampfungsfläche 3
fließt bzw. tropft die Sole 14 in die Solewanne 6 und steht für
einen weiteren Kreislauf zur Verfügung. Der beschriebene Ver
dampfungsprozeß führt trotz Sonneneinstrahlung stets zu einer
deutlichen Abkühlung der Sole 14, so daß diese der Solewanne 6
mit einer Temperatur von ca. 70-75°C zufließt.
Aufgrund der Dichteunterschiede der Luftmassen im Verdamp
fungsraum 4 (heiß, viel Wasser in der Gasphase) und im Kondensa
tionsraum 5 (kühl, wenig Wasser in der Gasphase) baut sich im
Gehäuse 2 der Solardestille 1 autark eine Luftmassenzirkulation
auf, die in Fig. 1 durch die Pfeile 24 angedeutet ist. Diese
Pfeile 24 sind schraffiert gezeichnet, wobei eine enger werdende
Schraffur höhere Temperaturen der Luftmassen symbolisieren soll.
Dieser Symbolik ist zu entnehmen, daß die Luftmassen nach dem
Überstreichen der Kondensatoren 9 und 10 am kühlsten sind, sich
dann zunächst beim Überstreichen der Sole 14 in der Solewanne 6
aufwärmen. Im Verdampfungsraum 3 erfolgt dann eine weitere Auf
heizung, so daß die Luftmassen am oberen Übergang vom Verdamp
fungsraum 4 zum Kondensationsraum 5 ihre höchste Temperatur ha
ben. Diese heißen Luftmassen sind stark mit Wasserdampf angerei
chert und strömen aufgrund der selbsttätigen Zirkulation in den
Kondensationsraum 5. Dort treffen sie auf den solegekühlten Kon
densator 9, an dem aufgrund des Temperaturgefälles zwischen der
relativ kühlen Sole 14 und den aufgeheizten Luftmassen eine Kon
densation des verdampften Wassers erfolgt. Nach dem Kondensator
9 strömen die nun schon abgekühlten Luftmassen zu dem salzwas
sergekühlten Kondensator 10. Da das Salzwasser 26 kühler als die
Sole 14 ist, ist trotz der Abkühlung der Luftmassen am Kondensa
tor 9 noch ein ausreichendes Temperaturgefälle für eine weitere
Kondensation vorhanden. Neben der Kondensation an den Kondensa
toren 9 und 10 findet natürlich auch eine Kondensation an der
relativ kühlen Unterseite der Verdampfungsfläche 3 sowie an den
Gehäusewänden des Kondensationsraumes 5 statt. Das kondensierte
Trinkwasser strömt auf der unteren Gehäusewand sowie auf der Un
terseite der Verdampfungsfläche 3 nach unten und wird dort über
den Ablauf 8 nach außen abgeführt. An der Unterseite der Ver
dampfungsfläche 3 ist vor der Solewanne 6 ein Abtropfsteg 25 an
geordnet (Fig. 1), der dafür sorgt, daß bisher noch nicht von
der Unterseite der Verdampferfläche 3 abgetropftes Kondenswasser
zur unteren Gehäusewand abtropft.
Wie oben bereits erwähnt, strömt die Sole 14 dem Kondensator
9 mit einer Temperatur von ca. 70-75°C zu. Die Sole 14 wird im
Kondensator 9 weiter aufgeheizt und verläßt diesen mit ca. 90°C.
Im Zusatzerhitzer 12 erfolgt dann eine weitere Aufheizung auf
ca. 95-99°C, so daß die Sole 14 schon kurz vor der Verdampfung
stehend, der Verdampfungsfläche 3 aufgegeben wird.
Das im Kreislauf 15 geführte Salzwasser 26 erfährt im Kon
densator 10 eine Erwärmung. Diese Kondensationswärme wird dem
System entzogen und muß durch Sonneneinstrahlung 11 kompensiert
werden. Um diese Wärme energetisch zu nutzen, wird sie in das
wärmeisolierte Salzwasser-Reservoir 17 eingeschichtet. Dort
steht sie für eine Nachtkondensation, wie weiter unten noch er
läutert wird, zur Verfügung. Diese Einschichtung wird einfach
dadurch realisiert, daß die zum Kondensator 10 führende Zulei
tung 18 in den unteren Bereich und die vom Kondensator 10 kom
mende Ableitung 27 in den oberen Bereich des Salzwasser-
Reservoirs 17 eingebunden ist. Dadurch wird gleichzeitig auch
dafür gesorgt, daß der Kondensator 10, bezogen auf den Wärmein
halt des Salzwasser-Reservoirs 17, immer mit relativ kühlem
Salzwasser 26 beschickt wird.
Da den internen Kreisläufen der Solardestille 17 aufgrund
der Destillation ständig Wasser entzogen wird, muß dem System im
gleichen Maße Wasser zugeführt werden. Das geschieht dadurch,
daß der Solewanne 6 über einen von der vom Kondensator 10 kom
menden Ableitung 27 abgezweigten Bypass 28 Salzwasser 26 zuge
führt wird.
In der oben beschriebenen Betriebsweise hat die Solardestil
le ihren leistungsstärksten Betriebszustand.
Im Hinblick auf weitere Betriebsweisen der Solardestille 1
sei an dieser Stelle erwähnt, daß in der Zuleitung 18 vom Salz
wasser-Reservoir 17 zum Kondensator 10 und in der Ableitung 27
nach dem Kondensator 10 Magnetventile 29 bzw. 30 angeordnet
sind. Aus dem gleichen Grunde sind in der Zuleitung 20 aus der
Solewanne 6 zum Kondensator 9 Magnetventile 31 bis 34 vorhanden.
Zum Anfahren der Solardestille 1 wird eine andere Betriebs
weise bevorzugt, die nachstehend anhand des in Fig. 3 gezeigten
Fließschemas erläutert wird.
In diesen Betriebszustand begibt sich die Solardestille 1
sobald eine hinreichende Sonneneinstrahlung 11 von einem nicht
dargestellten Photosensor registriert wird, vorausgesetzt, die
Solarwanne 6 ist ausreichend gefüllt.
Um diese Betriebsweise fahren zu können, werden die Magnet
ventile 33 und 34 in der Zuleitung 20 zum Kondensator 9 sowie
die Magneten 29 und 30 im Kreislauf 15, der dadurch unterbunden
wird, geschlossen. Statt dessen wird ein Magnetventil 35 in ei
nem Bypass 42 von der Zuleitung 20 zum Kondensator 10 geöffnet.
Die aus der Solewanne 6 durch die Pumpe 21 geförderte Sole 14
durchströmt aufgrund dieser Schaltung zunächst den Kondensator
10, dann den Kondensator 9 und anschließend den Zusatzerhitzer
12 und gelangt auf diesem Wege auf die Verdampfungsfläche 3.
Dieser Betriebszustand wird solange beibehalten, bis die Sole
temperatur so hoch geworden ist, daß der Kondensator 10 mit ei
ner zu hohen Soletemperatur (< 55°C) beschickt wird, um noch ei
ne effektive Kondensation zu erzielen. Dann schaltet die Solar
destille 1 auf den oben beschriebenen Dauerbetrieb gemäß Fließschema
nach Fig. 2 um. Der beschriebene Anfahrbetrieb hat den
Vorteil, daß die Solardestille 1 sehr schnell auf ihre optimale
Betriebstemperatur gebracht wird.
Um die in das Salzwasser-Reservoir 17 eingeschichtete wär
meenergie zu nutzen, kann die Solardestille 1 in einem Nachtkon
densationsbetrieb gefahren werden. Diese Fahrweise ist durch das
Fließschema gemäß Fig. 4 veranschaulicht. Sobald ein nicht dar
gestellter Lichtsensor eine für die Verdampfung zu geringe So
lareinstrahlung 11 anzeigt, geht die Solardestille 1 in den
Nachtkondensationsbetrieb über. Hierbei soll die Temperatur des
Salzwassers 26 in dem Salzwasser-Reservoir 17 über 50°C liegen.
In diesem Betriebszustand wird das Salzwasser 26 aus dem Salz
wasser-Reservoir 17 über die Verdampfungsfläche 3 geleitet, so
daß sich gebildetes Kondensat an den kalten Glasscheiben der
Frontseite 13 des Gehäuses niederschlagen kann.
In diesem Betriebszustand soll die im Salzwasser 26 gespei
cherte Kondensationsenergie nahezu vollständig zurückgewonnen
und das Salzwasser 26 im Salzreservoir 17 für den kommenden Tag
als Kondensationsmittel wieder abgekühlt werden. Der Nachtbe
trieb wird eingestellt, sobald das Salzwasser 26 eine für eine
effektive Verdampfung zu geringe Temperatur erreicht hat.
Um diese Betriebsweise fahren zu können, sind zusätzliche
Leitungen 40, 37 und 38 sowie diese absperrenden oder öffnenden
Magnetventile 41, 36 und 39 vorgesehen. Wenn die Solardestille 1
auf Nachtbetrieb umschaltet, werden die Magnetventile 41, 32,
33, 36 und 39 geöffnet und die Ventile 35 und 34 geschlossen.
Das Salzwasser 26 wird dann durch die Pumpe 21 über die Leitun
gen 40 und 37 auf die Verdampfungsfläche 3 gepumpt und gelangt
von dort in die Solewanne 6. Aus der Solewanne 6 fließt das ge
kühlte Salzwasser 26 über die Leitung 38 wieder dem Salzwasser-
Reservoir 17 zu.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur solaren Trinkwassererzeugung aus Salzwasser
mit folgenden bekannten Merkmalen:
- - einem allseitig geschlossenen, thermisch hochisolierten und in Schräglage aufgestellten Gehäuse (2), dessen der Sonne zugewandte Frontfläche (13) aus mindestens einer thermisch isolierenden, sonnenlichtdurchlässigen Schei be und/oder Folie gebildet ist,
- - einer Verdampfungsfläche (3), die im wesentlichen par allel zur Frontfläche (13) verläuft, und den Gehäuse- Innenraum in einen oberen Verdampfungsraum (4) und ei nen unteren Kondensationsraum (5) unterteilt,
- - der Verdampfungsraum (4) und der Kondensationsraum (5) stehen am oberen und unteren Ende der Verdampfungsflä che (3) strömungsseitig in Verbindung, so daß die ein geschlossenen Luftmassen im Gehäuse zirkulieren können,
- - am unteren Ende der Verdampfungsfläche (3) ist eine So lewanne (6) angeordnet, die von der Verdampfungsfläche (3) abtropfende Sole (14) auffängt, wobei die Solewanne (6)mit einem Überlauf (7) versehen ist,
- - am unteren Ende des Kondensationsraums (5) ist ein Trinkwasserablauf (8) vorgesehen,
- - im Kondensationsraum (5) ist mindestens ein erster Kon densator (9) angeordnet,
- - von der Solewanne (6) ist eine Zuleitung (20) mit inte grierter Pumpe (21) zum Einlauf des mindestens einen ersten Kondensators (9) geführt,
- - vom Auslauf des mindestens einen ersten Kondensators (9) führt eine Zuleitung (22) zum oberen Ende der Ver dampfungsfläche (3),
- - in die Solewanne (6) ist eine Zuleitung zur dosierten Auffüllung mit Salzwasser (26) eingebunden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
die vom Auslauf des mindestens einen ersten Kondensators (9)
zur Verdampfungsfläche führende Zuleitung (22) ein sonnen
energiebeheizter Zusatzerhitzer zwischengeschaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
dieser Zusatzerhitzer (12) aus einem im Rahmen des Gehäuses
(2) angeordneten Rohrleitungssystem besteht.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der mindestens eine erste Kondensator
(9) im Bereich des oberen Endes des Kondensationsraums (5)
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß auf dem Zirkulationsweg der Luftmassen
nach dem wenigstens einen ersten Kondensator (9) wenigstens
ein zweiter Kondensator (10) angeordnet ist, dessen Einlauf
durch eine Zuleitung (18) mit integrierter Pumpe (19) mit
einem außerhalb des Gehäuses (2) angeordneten Salzwasser-
Reservoir (17) verbunden ist, und dessen Ablauf über eine
Ableitung (27) wieder in das Salzwasser-Reservoir (17) ein
mündet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuleitung (18) in den unteren Bereich und die Ableitung (27)
in den oberen Bereich des Salzwasser-Reservoirs (17) einbin
det.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Salzwasser-Reservoir (17) thermisch iso
liert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß aus der Ableitung (27) ein Bypass (28) zur
Solewanne (6) führt, über den eine dosierte Auffüllung der
Solewanne (6) mit Salzwasser (26) erfolgt.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie durch weitere, ihre Komponenten (3,
6, 9, 10, 12, 17) verbindende Rohrleitungen (37, 38, 40, 42)
und durch Schaltventile (29-36, 39, 41, 43) zum Ab- und Zu
schalten der Rohrleitungen (18, 20, 22, 27, 37, 38, 40, 42)
komplettiert ist, um verschiedene Betriebsweisen realisieren
zu können.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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