DE10041394A1 - Verwendung von Wasser-in-Wasser-Polymerdispersionen zur Feuerverhütung und -bekämpfung - Google Patents
Verwendung von Wasser-in-Wasser-Polymerdispersionen zur Feuerverhütung und -bekämpfungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Wasser-in-Wasser-Polymerdispersionen, bestehend aus einer kontinuierlichen wäßrigen Phase und darin fein verteilten vernetzten, wasserquellbaren Polymerisaten, zur Feuerverhütung und Feuerbekämpfung. Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung Vorrichtungen zur Feuerverhütung und -bekämpfung.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Wasser-in-Wasser-Polymer
dispersionen, bestehend aus einer kontinuierlichen wäßrigen Phase und darin fein
verteilten vernetzten, wasserquellbaren Polymerisaten, zur Feuerverhütung und
Feuerbekämpfung. Desweiteren betrifft die vorliegende Erfindung Vorrichtungen zur
Feuerverhütung und -bekämpfung.
Zur effektiven Verhütung und Bekämpfung von Feuern werden zur Erhöhung der
Viskosität des Feuerlöschwassers Zusätze mit verdickenden Eigenschaften einge
setzt, um eine im Vergleich zu Wasser verbesserte Haftung des Feuerlöschmittels
an Oberflächen, insbesondere an geneigten Oberflächen, zu erreichen. Die meisten
der bekannten Feuerlöschwasserzusätze bestehen aus wasserquellbaren
Polymeren, die jedoch aufgrund ihrer festen, körnigen Morphologie in der
Anwendbarkeit eingeschränkt sind.
Um diesen Nachteil zu überwinden werden zur Feuerverhütung bzw. -bekämpfung in
jüngster Zeit Polymerdispersionen in Form von Wasser-in-Öl-Emulsionen verwendet,
wie sie in der EP 0 774 279 B1 beschrieben sind. Diese Emulsionen bestehen aus
einer kontinuierlichen Ölphase, in der Teilchen eines vernetzten, wasserquellbaren
Polymers dispergiert sind. Dadurch können diese Wasserzusätze in flüssiger Form in
die Wasserzufuhr eingebracht werden, so daß sie mit den üblichen Brandbekämp
fungsgeräten abgegeben werden können. Die Polymerteilchen haben Partikelgrößen
< 2 µm, wodurch extrem kurze Quellzeiten von weniger als 3 Sekunden resultieren.
Neben ihrer hohen Wasseraufnahmekapazität weisen die Wasser-in-Öl-Emulsionen
die Eigenschaften eines Verdickungsmittel auf, so daß nach der Vermischung mit
Wasser ein hochviskoses Feuerlöschmittel bzw. Feuerverhütungsmittel erhalten
wird, das an jeglicher Art von Oberflächen, insbesondere an geneigten Oberflächen,
gut haftet.
Nachteilig an diesen Zusätzen zu Feuerlöschwassern ist deren vergleichsweise ge
ringe Umweltverträglichkeit, insbesondere deren toxische Wirkung gegenüber Mikro
organismen, insbesondere gegenüber Algen und Daphnien. Als Maß für die Toxizität
einer Substanz gegenüber Algen werden EC50-Werte verwendet, die nach der OECD
Richtlinie 201 bestimmt werden und als Maß für die Toxizität gegenüber Daphnien
entsprechende EC50-Werte verwendet, die nach der OECD Richtlinie 202 bestimmt
werden. Aufgrund ihrer Toxizität gegenüber Mikroorganismen sind die bekannten
Wasserzusätze nach europäischem Recht als "umweltgefährlich" eingestuft und
müssen mit dem Gefahrensymbol "N" gekennzeichnet werden. Die Verwendung der
Wasserzusätze gemäß dem Stand der Technik ist unter ökologischen Gesichts
punkten daher vor allem dann bedenklich, wenn sie in der freien Natur, also abseits
von Plätzen, die mit einer Kanalisation oder Wasserrückhaltebecken ausgestattet
sind, eingesetzt werden, wie beispielsweise bei Wald- oder Buschbränden.
Desweiteren weisen Wasser-in-Öl-Polymerdispersionen den Nachteil auf, daß sie
eine brennbare Ölphase enthalten.
Weiterhin sind nach DE 29 24 663 C2 stabile, fließfähige Dispersionen wasser
löslicher Polymerisate bekannt, die als Flockungs- und Verdickungsmittel, als Mittel
zur Bodenkonditionierung sowie als Klebstoffe, Dispergiermittel und als Zusätze für
Nahrungsmittel, Arzneimittel und Kosmetika verwendet werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Wasserzusatz zur Feuerbe
kämpfung zur Verfügung zu stellen, der ökologisch besser ist und wenig
entflammbare Bestandteile aufweist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verwendung von Wasser-in-Wasser-
Polymerdispersionen, bestehend aus einer kontinuierlichen wäßrigen Phase und
darin fein verteilten, vernetzten, wasserquellbaren Polymerisaten und gegebenenfalls
Hilfsstoffen, zur Feuerverhütung und/oder Feuerbekämpfung, gelöst.
Wasser-in-Wasser-Polymerdispersionen im Sinne der vorliegenden Erfindung und
Verfahren zu ihrer Herstellung sind in der EP 670 333 B1, EP 761 701 B1 und
EP 664 302 B1 beschrieben, die hiermit als Referenz eingeführt werden und als
Bestandteil der Offenbarung gelten.
Bei den erfindungsgemäß zu verwendenden Wasser-in-Wasser-
Polymerdispersionen handelt es sich um eine Klasse von Produkten, die als
Primärdispersion nach den genannten Verfahrensweisen durch Polymerisation in der
flüssigen Phase, z. B. durch Emulsionspolymerisation oder
Suspensionspolymerisation, hergestellt werden. Dabei werden Monomere oder eine
Monomerenlösung einer wenigstens ein Dispergiermittel enthaltenden wäßrigen
Phase zugesetzt und die daraus resultierende Mischung polymerisiert. Die
Teilchengrößen der Polymeren dieser Primärdispersion liegen im Bereich von 0,05
bis 10 µm, vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 5 µm.
Erfindungsgemäß enthält die wäßrige Monomerenlösung wenigstens ein polymeri
sierbares, hydrophiles Monomer. Sie kann aber auch zwei oder mehrere Monomere
aus der Gruppe der hydrophilen Monomere enthalten.
Hydrophile Monomere sind beispielsweise
- - olefinisch ungesättigte Carbonsäuren und Carbonsäureanhydride, insbesondere Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Crotonsäure, Glutaconsäure, Maleinsäure und Maleinsäureanhydrid und die wasserlöslichen Salze derselben,
- - olefinisch ungesättigte Sulfonsäuren, insbesondere aliphatische oder aromatische Vinylsulfonsäuren, wie etwa Vinylsulfonsäure, Allylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, insbesondere Acryl- und Methacrylsulfonsäuren, wie etwa Sulfoethylacrylat, Sulfoethylmethacrylat, Sulfopropylacrylat, Sulfopropylmethacrylat, 2-Hydroxy-3- methacryloxypropylsulfonsäure und 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure (AMPS) und die wasserlöslichen Salze derselben, und
- - wasserlösliche beziehungsweise wasserdispergierbare Derivate der Acryl- und Methacrylsäuren, insbesondere Acrylamid, Methacrylamid, n-alkylsubstituierte Acrylamide, 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, einem C1-C4-Alkyl(meth)acrylat und Vinylacetat.
Vorzugsweise beträgt der Anteil der hydrophilen Monomere, bezogen auf den
Gesamtmonomerengehalt, 1 bis 99,9 Gew.-%.
Der Monomerenlösung können darüber hinaus jeweils bis zu 25 Gew.-% wenigstens
eines hydrophoben Monomeren und/oder wenigstens eines amphiphilen Monome
ren zugesetzt werden.
Als hydrophobe Monomere werden vorzugsweise Ethylen oder Ethylenderivate ein
gesetzt. Besonders bevorzugt werden Ethylenderivate verwendet, die an einem der
beiden Kohlenstoffatome der Ethyleneinheit zwei hydrophobe Substituenten R1 und
R2 aufweisen. Besonders bevorzugt ist R1 ein linearer C1-C5-Alkylrest und R2 ein
C1-C20-Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylrest. Beispiele für solche Verbindungen sind
Styrol bzw. Styrolderivate, Vinylcycloalkane, Alkyl(meth)acrylate.
Amphiphile Monomere im Sinne der vorliegenden Erfindung sind polymerisierbare
Substanzen, die sowohl eine hydrophile als auch eine hydrophobe Eigenschaft auf
weisen.
Vorzugsweise werden hierzu anionische Salze von quartären Aminen oder Verbin
dungen der allgemeinen Formel I eingesetzt:
wobei
A1- für O, NH oder NR3 mit R3 für einen C1-C4 Alkylrest,
R1- für Wasserstoff oder einen Methylrest,
R2- für einen C8-C32-Alkyl-, Aryl- oder Aralkylrest, und
n- für eine ganze Zahl zwischen 1 und 50 steht.
A1- für O, NH oder NR3 mit R3 für einen C1-C4 Alkylrest,
R1- für Wasserstoff oder einen Methylrest,
R2- für einen C8-C32-Alkyl-, Aryl- oder Aralkylrest, und
n- für eine ganze Zahl zwischen 1 und 50 steht.
Bevorzugt enthält die Monomerenlösung als Monomere Acrylsäure und/oder ein
Acrylsäurederivat, besonders bevorzugt wenigstens ein Salz der Acrylsäure und
Acrylamid und ganz besonders bevorzugt eine Mischung aus Acrylsäure, Acrylamid
und einem Salz der 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure.
Neben einem oder mehreren hydrophilen Monomeren enthält die Monomerenlösung
zusätzlich 0,1 bis 1 Gew.-% eines Vernetzungsmittels. Als Vernetzer werden mehr
fach funktionelle Monomere verwendet, wie Monomere mit wenigstens zwei radika
lisch polymerisierbaren Doppelbindungen, Monomere mit einer radikalisch polymeri
sierbaren Doppelbindung und mit wenigstens einer funktionellen Gruppe, die mit
einem hydrophilen Monomeren reagieren kann sowie Monomere mit wenigstens
zwei funktionellen Gruppen, die mit zwei hydrophilen Monomeren reagieren können,
und/oder Verbindungen eines mehrwertigen Metalls eingesetzt werden, die in Form
von Oxiden, Hydroxiden oder Salzen schwacher Säuren, wie beispielsweise Salze
enthaltend Erdalkalimetalle, Aluminium, Zink oder Eisen, vorliegen. Solche mehrfach
funktionellen, vernetzenden Verbindungen sind in der DE 26 12 846 C3 in den
Absätzen 4 und 5 genannt. Diese Schrift wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt
somit als Teil der Offenbarung. Die Vernetzer können allein oder als Mischung von
wenigstens zwei Vernetzern eingesetzt werden.
Der Vernetzungsgrad des Polymerisates beeinflußt ganz wesentlich die Viskosität
und somit die Hafteigenschaften des resultierenden Polymerisates. Vorzugsweise
werden als Vernetzer Methylenbisacrylamid, Allyl(meth)acrylat, Diallylphthalat,
Polyethylenglycoldi(meth)acrylat, Tetraethylenglycoldi(meth)acrylat,
Triethylenglycoldi(meth)acrylat, Diethylenglycoldi(meth)acrylat,
Glycerindi(meth)acrylat, Hydroxypropyl(meth)acrylat oder
Trimethylolpropantri(meth)acrylat verwendet. Besonders bevorzugt wird als Vernet
zungsmittel Triallylmethylammoniumchlorid eingesetzt.
Zum Dispergieren der während der Polymerisation entstehenden Polymerteilchen
werden der Polymerisationslösung 1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 40 Gew.-%, be
sonders bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Dispersion, wenigstens
eines Dispergiermittel zugesetzt.
Als Dispergiermittel werden Homo- und Copolymerisate von Acrylsäure sowie
Acrylsäurederivaten und/oder Maleinsäure sowie Maleinsäurederivaten,
Polyoxicarbonsäuren (POC), Polyole, Cellulosederivate mit einem mittleren
Molekulargewicht zwischen 10.000 und 500.000 g/mol, Polyalkylenglykole
(Polyglykolether), wie Polyethylenglykol, Polypropylenglykol oder entsprechende
Blockpolymere, wasserlösliche Stärke und Stärkederivate, Polyvinylalkohol,
Polyvinylacetat, Polyethylenimin, Polydiallyldimethylammoniumchlorid sowie
anorganische Salze, wie Natriumsulfat, Ammoniumsulfat, Natriumchlorid und
Natriumhydrogenphosphat und/oder Natriumdihydrogenphosphat verwendet.
Bevorzugt werden Polyelektrolyte mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich
zwischen 3.000 und 500.000 g/mol eingesetzt.
Zum Dispergieren der Polymerteilchen kann eines der vorstehenden Dispergiermittel
oder ein Gemisch mehrerer verschiedener Dispergiermittel eingesetzt werden. Es ist
dabei für die vorliegende Erfindung unerheblich, ob das Dispergiermittel oder das
Gemisch aus verschiedenen Dispergiermitteln der Monomerenlösung vollständig vor
der Polymerisation zugesetzt wird oder die Zugabe stufenweise erfolgt, d. h. daß ein
bestimmter Anteil des Dispergiermittels oder des Dispergiermittelgemisches der
Monomerenlösung vor der Polymerisation zugesetzt wird und ein weiterer Anteil dem
Polymerisat nach der Polymerisation.
Die Polymerisationsreaktion wird durch Zugabe von bekannten, radikalisch
wirkenden Polymerisationsinitiatoren, wie Peroxidverbindungen, Peroxodisulfaten,
Azoverbindungen, Redox-Systemen und Photoinitiatoren, oder durch Zugabe einer
Mischung dieser Verbindungen gestartet. Vorzugsweise werden Peroxodisulfate,
Azoverbindungen sowie Mischungen von Redox-Systemen mit Azoverbindungen
verwendet. Die Konzentration an Polymerisationsinitiatoren beträgt vorzugsweise
10-5 bis 5 Gew.-% und besonders bevorzugt 10-4 bis 1 Gew.-%, bezogen auf den
Monomerenanteil.
Die Oxidationsmittel werden vorzugsweise in einer Konzentration 0,00005 bis
0,5 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf die
Polymerisationslösung, eingesetzt. Vorzugsweise werden für diesen Zweck Peroxid
verbindungen, wie Alkalimetall- oder Ammoniumpersulfat, Alkalimetall- oder
Ammoniumperphosphate, Wasserstoffperoxid oder dessen Salze, Benzoylperoxid,
Butylhydroperoxid oder Persäuren verwendet. Aber auch andere Oxidationsmittel,
wie vorzugsweise Kaliumpermanganat, Natrium- oder Kaliumchlorat,
Kaliumdichromat, können eingesetzt werden.
Die Reduktionsmittel werden ebenfalls in einer Konzentration von 0,00005 bis
0,5 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Polymerisationslö
sung, eingesetzt. Als Reduktionsmittel werden vorzugsweise schwefelhaltige Verbin
dungen, wie Sulfite, Thiosulfate, Sulfinsäure oder organische Amine und Thiole,
niedervalente Metallsalze, wie Kupfer(I); Mangan(II); Eisen(II), Ascorbinsäure oder
Phosphorverbindungen, wie Natriumhypophosphit, verwendet. Geeignete Initiatoren
sind weiterhin 2,2'-Azobis(isobutyronitril) und 2,2'-Azobis(amidopropan).
Im Falle einer Photopolymerisation wird die Reaktion mit UV-Licht gestartet, das den
Zerfall des Starters bewirkt. Als Starter werden vorzugsweise Benzoin- und Benzoin
derivate, wie Benzoinether, Benzil und dessen Derivate, wie Benzilketale,
Acryldiazoniumsalze, Azoinitiatoren wie z. B. 2,2'-Azobis(isobutyronitril), 2,2'-
Azobis(2-amidinopropan)-hydrochlorid, 2,2'-Azobis(amidopropan)dihydrochlorid oder
Acetophenonderivate verwendet. Zur Photoinitiation werden 0,001 bis 0,1 Gew.-%,
bevorzugt 0,002 bis 0,05 Gew.-%, eingesetzt.
Die Polymerisation kann adiabatisch, isotherm oder als Kombination eines
adiabatischen und isothermen Verfahrens durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäß zu verwendende Wasser-in-Wasser-Polymerdispersion enthält
vorzugsweise 10 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 50 Gew.-% und ganz
besonders bevorzugt 25 bis 40 Gew.-%, an vernetzten, wasserquellbaren Polymer
teilchen.
Ebenso erfindungsgemäß ist die Verwendung von Wasser-in-Wasser-
Polymerdispersionen, die durch Dispergieren von bereits gefertigten Polymeren in
einer wäßrigen Phase, die mindestens ein Dispergiermittel enthält, hergestellt wer
den. Die Teilchengröße der Polymere dieser Sekundärdispersionen beträgt
vorzugsweise mindestens 20 µm.
Die Polymerteilchen weisen jedoch vorzugsweise eine Partikelgröße von weniger als
2 µm, und besonders bevorzugt eine Partikelgröße von weniger als 1 µm auf, wo
durch extrem kurze Quellzeiten der Polymerteilchen von weniger als 3 sec.
resultieren. Diese kurzen Quellzeiten ermöglichen, daß die Polymerteilchen bei Ab
gabe von standardmäßigen Brandbekämpfungsgeräten auf Brandherde oder vor
Feuer zu schützende Oberflächen vollständig gequollen sind.
Die Polymerteilchen sind durch die Dispergiermittel in der wäßrigen Phase
gleichmäßig in Form kleiner diskreter Tröpfchen verteilt. Dadurch wird zum einen ein
Zusammenkleben bzw. Verklumpen der Polymerteilchen verhindert. Zum anderen
wird dadurch erreicht, daß die Polymerteilchen in flüssiger Form in die Wasserzufuhr
eingebracht werden und somit mit den standardmäßiger Brandbekämpfungsgeräten
auf den Brandherd bzw. auf die vor Feuer zu schützende Oberfläche aufgebracht
werden können.
Die Polymerteilchen in den erfindungsgemäß zur Feuerverhütung bzw. zur Feuerbe
kämpfung zu verwendenden Wasser-in-Wasser-Polymerdispersionen weisen neben
einer extrem kurzen Quellzeit eine hohe Wasseraufnahmekapazität auf. Nach dem
Vermischen mit Wasser in den Brandbekämpfungsgeräten tragen die Polymer
teilchen mehr als 90% des zur Brandbekämpfung eingesetzten Wassers. Wird die
Wasser-/Polymerdispersionsmischung bei der Feuerbekämpfung auf den Brandherd
aufgebracht, erreicht aufgrund der im Vergleich zu reinem Wasser verlangsamten
Verdampfungszeit mehr Wasser das Feuer. Dadurch kann ein Löschen des Feuers
mit einer geringeren Wassermenge erreicht werden als bei der Verwendung von
bloßem Wasser bzw. der Verwendung von herkömmlichen Löschschaum. Im Gegen
satz zu der Verwendung von Wasser überzieht die erfindungsgemäß zu verwen
dende Polymerdispersion die Asche oder verkohlte Oberfläche der zuvor
brennenden Struktur, so daß ein Wiederaufflammen verhindert werden kann. Durch
die hohe Wasseraufnahmekapazität eignen sich die Wasser-in-Wasser-
Polymerdispersionen ebenfalls als effektive Feuerverhütungsmittel, da das Feuer die
Wirkung der erheblichen, in den Strukturen der Polymerdispersion gebundenen
Wassermengen überwinden muß. So kann sich das Feuer auf den von diesen
Mitteln geschützten Oberflächen nur sehr langsam ausbreiten.
Die hervorragende Eignung der erfindungsgemäß zur Feuerverhütung und Feuerbe
kämpfung zu verwendenden Wasser-in-Wasser-Polymerdispersionen liegt weiterhin
neben der feinen Verteilung der Polymerteilchen in der Dispersion, der kurzen Quell
zeit und der hohen Wasseraufnahmekapazität der Polymerteilchen, in deren relativ
hohen wasserverdickenden Eigenschaft begründet. Dadurch resultiert nach der Ver
mischung mit Wasser eine relativ hochviskose Flüssigkeit, die bereitwillig an waag
rechten, geneigten und senkrechten Oberflächen haftet. Dies bewirkt bei der Ver
wendung als Feuerverhütungsmittel, daß die wasserenthaltenden Polymerteilchen
auf der zu schützenden Oberfläche mindestens eine Schicht ausbilden. Nähert sich
nun das Feuer dieser Oberfläche, so nehmen die dem Feuer am nächsten
gelegenen Polymerteilchen die Wärme auf, bis sie die zur Wasserverdampfung
ausreichende Temperatur angenommen haben und das in den Teilchen enthaltene
Wasser verdampft. Bis zur vollständigen Verdampfung des in den obersten
Schichten enthaltenen Wassers sind die tieferen Schichten an Polymerteilchen vor
dem Feuer geschützt. Dieser brandverzögernde Vorgang setzt sich so lange fort, bis
das Wasser der Polymerteilchen der innersten Schicht verdampft ist.
Die erfindungsgemäße Verwendung von Wasser-in-Wasser-Polymerdispersionen
zur Feuerverhütung und Feuerbekämpfung zeichnet sich gegenüber der
Verwendung der bisher zu diesem Zweck bekannten Mittel durch eine verbesserte
Umweltverträglichkeit, insbesondere durch eine geringere Toxizität gegenüber
Mikroorganismen, aus. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Wasser-in-Öl-
Polymerdispersionen weisen die erfindungsgemäß zu verwendenden Wasser-in-
Wasser-Polymerdispersionen gemäß dem Daphnientest nach der OECD Richtlinie
202 bestimmte EC50-Werte von jeweils über 10 mg/l auf und teilweise sogar auf über
100 mg/l.
Gegenüber den bekannten Wasser-in-Öl-Polymerdispersionen zeichnen sich die
Wasser-in-Wasser-Polymerdispersionen durch die Abwesenheit einer gegebenen
falls entflammbaren Ölphase aus, wodurch neben den ökologischen Aspekten eine
verbesserte Wirksamkeit sowie Handhabung der Dispersion und Feuerlöschmittel
resultiert.
Durch diese verbesserte Umweltverträglichkeit und bessere Handhabung sind die
erfindungsgemäß zu verwendenden Wasserzusätze gegenüber den
Wasserzusätzen nach dem Stand der Technik bei der Feuerverhütung und
-bekämpfung aus ökologischen Gesichtspunkten vor allem in der freien Natur,
vorzugsweise bei Wald- oder Buschbränden, bevorzugt einzusetzen.
Der Restmonomerengehalt der erfindungsgemäß zu verwendenden Wasser-in-
Wasser-Polymerdispersionen sollte vorzugsweise weniger als 1.000 ppm, vorzugs
weise weniger als 500 ppm und besonders bevorzugt weniger als 300 ppm betragen.
Um den Restmonomerengehalt auf einen solchen Wert abzusenken, können bei
spielsweise Restmonomerenvernichter verwendet werden, wie sie beispielsweise in
der Parallelanmeldung mit dem internen Zeichen ST0016 beschrieben sind, die
hiermit als Referenz eingeführt wird und somit als Teil der Offenbarung gilt.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Wasser-in-Wasser-Polymerdispersionen
mit einem Restmonomerengehalt von kleiner 1.000 ppm weisen gemäß dem
Daphnientest nach der OECD Richtlinie 202 bestimmte EC50-Werte von über
10 mg/l, teilweise von über 100 mg/l, und aufgrund der Reduzierung des
Restmonomerengehaltes EC50-Werte, bestimmt nach dem Algentest gemäß der
OECD Richtlinie 201, von über 10 mg/l auf.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Wasser-in-Wasser-Polymerdispersio
nen zur Verhütung und/oder Bekämpfung von Bränden wird die Polymerdispersion
mit Wasser oder einer wäßrigen Flüssigkeit vermischt, vorzugsweise in einer Menge,
die ausreicht, um die Viskosität der resultierenden Wasser/Polymerdispersion-Mi
schung auf über 100 mPa.s anzuheben, und diese Mischung auf eine Oberfläche
bzw. in den Flammenherd eingebracht.
Um diese Viskosität zu erreichen wird die Polymerdispersion mit Wasser vorzugs
weise in einer Konzentration von 0,01 bis 50 Vol.%, besonders bevorzugt von 0,02
bis 10 Vol.% und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 2 Vol.% vermischt.
Die Mischung aus Wasser bzw. wäßriger Flüssigkeit und Polymerdispersion kann mit
jedem üblichen Brandbekämpfungsgerät auf die von Feuer betroffenen Oberflächen
aufgebracht werden. Solche Geräte sind beispielsweise in der EP 0 774 279 B1 und
in der DE 299 04 848 U1 beschrieben. Diese Schriften werden hiermit als Referenz
eingeführt und gelten somit als Teil der Offenbarung.
Die Vermischung der Polymerdispersion mit dem Wasser kann vorzugsweise
kontinuierlich oder batchweise erfolgen.
Die erfindungsgemäße Verwendung von Wasser-in-Wasser-Polymerdispersionen
zeichnet sich gegenüber der nach dem Stand der Technik bekannten Verwendung
von Polymerdispersionen durch eine verbesserte Umweltverträglichkeit aus. Beson
ders geeignet ist daher die erfindungsgemäße Verwendung der Wasser-in-Wasser-
Polymerdispersionen in der freien Natur, also abseits von Plätzen, die mit einer
Kanalisation oder Wasserrückhaltebecken ausgestattet sind, wie beispielsweise bei
Wald- oder Buschbränden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Feuer
verhütung und zum Feuerlöschen, die aus einem druckfesten Behälter besteht, in
dem Wasser und eine Wasser-in-Wasser-Polymerdispersion enthalten sind.
Die Vorrichtung kann eine Mischung aus Wasser bzw. einer wäßrigen Flüssigkeit
und einer Wasser-in-Wasser-Polymerdispersion enthalten, die durch eine übliche
Auslaßvorrichtung auf den Brandherd aufgebracht werden. Die beiden
Komponenten, nämlich Wasser bzw. eine wäßrige Flüssigkeit, und die
Polymerdispersion, sind jedoch vorzugsweise zunächst getrennt voneinander, in
verschiedenen, abgetrennten Abschnitten des Behälters untergebracht und werden
durch Betätigen eines hierzu bekannten Auslösemechanismus miteinander
vermischt und anschließend durch übliche Auslaßvorrichtungen auf den Brandherd
aufgebracht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorzugsweise ein Handfeuerlöscher oder ein
Feuerlöschzug, wie sie in dem Stand der Technik, vorzugsweise in der EP 0 774 279 B1
und in der DE 299 04 848 U1, beschrieben sind.
Die Viskosität wird an einer 0,5%igen Lösung in 10%iger wäßriger Kochsalzlösung
mit einem Brookfield-Viskosimeter bestimmt.
Die Ermittlung der Toxizität gegenüber Mikroorganismen wurde entsprechend den
OECD "Guidelines for Testing of Chemicals" durchgeführt.
Im einzelnen sind dies die OECD Richtlinie 201, "Alga, Growth Inhibition Test", und
die OECD Richtlinie 202, "Daphnia sp., Acute Immobilisation Test and Reproduction
Test" Part 1.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen erläutert. Diese Erläuterun
gen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken
nicht ein.
Dabei werden folgende Abkürzungen verwendet:
ABAH = 2,2'-Azo-bis-amidinopropan-dihydrochlorid
AMPS = 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure
TAMAC = Triallylmethylammoniumchlorid
ABAH = 2,2'-Azo-bis-amidinopropan-dihydrochlorid
AMPS = 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure
TAMAC = Triallylmethylammoniumchlorid
Dieses Produkt wird zur Zeit von der Stockhausen GmbH & Co. KG, Krefeld als Zu
satz für Feuerlöschwasser unter dem Namen Firesorb MF vertrieben.
Zunächst wird ein wäßrige Monomerenlösung aus folgenden Komponenten herge
stellt:
457,0 g Wasser
84 g AMPS, Natriumsalz, 50%ige Lösung
220 g Acrylamid, 50%ige Lösung
320 g Acrylsäure
320 g Natronlauge, 50%ige Lösung
3,0 g Ameisensäure, 85%ig
1,0 ml Versenex® 80
2,3 g TAMAC
0,5 g ABAH
457,0 g Wasser
84 g AMPS, Natriumsalz, 50%ige Lösung
220 g Acrylamid, 50%ige Lösung
320 g Acrylsäure
320 g Natronlauge, 50%ige Lösung
3,0 g Ameisensäure, 85%ig
1,0 ml Versenex® 80
2,3 g TAMAC
0,5 g ABAH
Danach werden 30 g Hypermer® 1083 in 180 g RÖFSME und 300 g
Isotridecylstearat gelöst und die wäßrige Monomerenlösung unter Rühren zugefügt.
Nach Ausbildung der Emulsion wird diese mit einem schnellaufenden
Haushaltsmixer homogenisiert und durch Ausblasen mit Stickstoff von gelöstem
Sauerstoff befreit. Die Polymerisation wird bei 20°C durch Zugabe von 2 ml einer
0,2%igen tert.-Butylhydroperoxidlösung und 2,4 ml Schwefeldioxidgas gestartet, wobei
der Ansatz durch die entstehende Polymerisationswärme bis auf etwa 100°C
aufgewärmt wird. Nach dem Abkühlen werden 80 g Isotridecylalkohol-6-aethoxylat
eingerührt. Gemäß der OECD-Richtlinien 201 und 202 wird die Toxizität gegenüber
Mikroorganismen bestimmt.
Zunächst wird eine Monomerenlösung aus folgenden Komponenten hergestellt:
100,0 g Wasser
20,0 g Polyethylenglykol (MW: 20 000 g/mol)
30,0 g Acrylsäure
16,7 g Natriumhydroxid
0,12 g Triallylmethylammoniumchlorid
100,0 g Wasser
20,0 g Polyethylenglykol (MW: 20 000 g/mol)
30,0 g Acrylsäure
16,7 g Natriumhydroxid
0,12 g Triallylmethylammoniumchlorid
Danach wird die Lösung durch Einleiten von Stickstoff von Sauerstoff befreit. Nach
Zugabe von 1,2 ml 0,85 Gew.-%iger wäßriger Ammoniumpersulfatlösung sowie
3,0 ml einer 2%igen wäßrigen Triethanolaminlösung wird die Polymerisation bei 45°C
gestartet. Nach Abschluß der Polymerisation werden der milchig-trüben Dispersion
10 ml einer Natriumsulfitlösung zugesetzt.
Die erhaltene Polymerdispersion zeigt eine verbesserte Algentoxizität gemäß dem
Algentoxizitätstest an Scenedesmussubspicatus (OECD-R. 201) sowie eine
verbesserte Daphnientoxizität gegenüber einer Wasser-in-Öl-Dispersion nach Ver
gleichsbeispiel 1.
In 100 g einer 30 Gew.-%igen Lösung des Handelsproduktes POC HS 0010 der
Degussa-Hüls AG, einer Polyoxicarbonsäure (MW: 4500) werden 30 g eines
vernetzten wasserabsorbierenden Polyacylsäure-Polymerisats der Stockhausen
GmbH & Co. KG mit der Handelsbezeichnung FAVOR SXM 880 unter Rühren
eingetragen. Es bildet sich eine flüssige Polymerisatdispersion, deren
Restmonomerengehalt an Acrylsäure 250 ppm beträgt.
Die erhaltene Polymerdispersion zeigt eine verbesserte Algentoxizitat gemäß dem
Algentoxizitätstest an Scenedesmussubspicatus (OECD-R. 201) sowie eine
verbesserte Daphnientoxizität gegenüber einer Wasser-in-Öl-Dispersion nach Ver
gleichsbeispiel 1.
Zunächst wird eine Monomerenlösung aus folgenden Komponenten hergestellt:
45,0 g Acrylamid
15,0 g Natriumacrylat
5,0 g Natrium-2-acrylamido-2-methylpropansulfonat
0,2 g Methylenbisacrylamid
8,0 g Polyvinylpyrrolidon (MW: 10 000 g/mol)
255,0 g Wasser
45,0 g Acrylamid
15,0 g Natriumacrylat
5,0 g Natrium-2-acrylamido-2-methylpropansulfonat
0,2 g Methylenbisacrylamid
8,0 g Polyvinylpyrrolidon (MW: 10 000 g/mol)
255,0 g Wasser
Die Lösung wird mit 165 g Ammoniumsulfat und 10 g Natriumsulfat versetzt und
durch Einleiten von Stickstoff von Sauerstoff befreit. Unter fortlaufendem mäßigem
Rühren wird der Mischung zum Starten der Polymerisation 30 mg Kaliumperoxidi
sulfat zugefügt. Die Polymerisation erfolgt bei 25 bis 30°C unter Bildung einer
feinteiligen, milchig-trüben flüssigen Polymerdispersion. Anschließend werden 15 ml
einer Natriumsulfitlösung zugesetzt und die Dispersion auf 40°C erwärmt.
Die erhaltene Polymerdispersion zeigt eine verbesserte Algentoxizitat gemäß dem
Algentoxititätstest an Scenedesmussubspicatus (OECD-R. 201) sowie eine
verbesserte Daphnientoxizität gegenüber einer Wasser-in-Öl-Dispersion nach Ver
gleichsbeispiel 1.
In diesem Beispiel wurden die Eigenschaften von Wasser-in-Wasser-Polymerdisper
sion als Feuerverhütungs- und Feuerbekämpfungsmittel bewertet. Hierzu wurde eine
Polymeremulsion nach Beispiel 1 verwendet.
Ein Sperrholzbrett mit 0,95 cm Dicke und einer Fläche von 122 cm auf 244 cm wurde
mit einer 1,5%igen Lösung der Mischung aus Wasser und Wasser-in-Wasser-Poly
merdispersion auf eine Dicke von 0,32 bis 0,64 cm beschichtet. Nach dem
Auftragen wurde des Sperrholz einer offenen Flamme ausgesetzt, die mit einem
Propangasbrenner erzeugt wurde. Die Zeit zum Durchbrennen wurde gemessen und
mit der Durchbrennzeit eines identischen, unbehandelten Sperrholzbretts verglichen.
Die Durchbrennzeit beim behandelten Sperrholz belief sich auf 12 Minuten. Die
Durchbrennzeit des unbehandelten Sperrholzes betrug 3 Minuten.
Der in Beispiel 4 beschriebene Vorgang wurde unter Verwendung der Polymer
dispersion nach Beispiel 2 anstelle der Polymerdispersion nach Beispiel 1
wiederholt. Die Durchbrennzeit beim behandelten Sperrholz betrug 10 Minuten.
Ein Sperrholzbrett wurde mit einer Wasser-in-Wasser-Polymerdispersion analog zu
Beispiel 2 beschichtet und einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von
2800 Grad ausgesetzt. Ein identisches, unbehandeltes Sperrholzbrett wurde den gleichen
Bedingungen ausgesetzt. Das unbehandelte Brett war 50 Sekunden lang vollständig
in Flammen gehüllt, und das Holz war so stark verkohlt, daß die Oberfläche wegge
brannt war, so daß es dünner zurückblieb. Das beschichtete Brett brannte
überhaupt nicht. Sogar die Träger hinter der Wandung brannten, nicht aber das
Sperrholzbrett.
Claims (22)
1. Verwendung von Wasser-in-Wasser-Polymerdispersionen, bestehend aus einer
kontinuierlichen wäßrigen Phase und darin fein verteilten, vernetzten, wasser
quellbaren Polymerisaten und gegebenenfalls Hilfsstoffen, zur Feuerverhütung
und/oder Feuerbekämpfung.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasser-in-
Wasser-Polymerdispersion einen Restmonomerengehalt von kleiner 1.000 ppm
aufweist, vorzugsweise von kleiner 500 ppm und besonders bevorzugt von
kleiner 300 ppm.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wasser-in-Wasser-Polymerdispersion aus:
- A) 10 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt 25 bis 40 Gew.-%, eines vernetzten, wasserquellbaren Polymerisates,
- B) 1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 40 Gew.-% und besonders bevorzugt 5 bis 35 Gew.-% mindestens eines Dispergiermittels,
- C) Rest auf 100 Gew.-% Wasser
besteht.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polymerisat aus:
- A) 1 bis 99,9 Gew.-% wenigstens eines hydrophilen Monomeren,
- B) 0,1 bis 1 Gew.-% eines mehrfach funktionellen vernetzenden Monome ren und
- C) 0 bis 25 Gew.-% eines hydrophoben und
- D) 0 bis 25 Gew.-% eines amphiphilen Monomeren,
besteht.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polymerisat ein Polymer aus Acrylsäure und/oder einem Acrylsäurederivat
ist.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polymerisat zumindestens ein Polymer des Salzes von Acrylsäure und
Acrylamid ist.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polymerisat ein Terpolymer aus einem Salz von Acrylsäure, Acrylamid und
einem Salz von 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure ist.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als Vernetzer Triallylmethylammoniumchlorid verwendet wird.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Partikeldurchmesser der Polymerteilchen weniger als 2 µm und bevorzugt
von weniger als 1 µm beträgt.
10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Quellzeit der Polymerteilchen nicht mehr als drei Sekunden beträgt.
11. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wasser-in-Wasser-Polymerdispersion als Dispergiermittel wenigstens ein
Mono- und/oder Copolymerisat von Acrylsäure und Acrylsäurederivaten und/oder
Maleinsäure und Maleinsäurederivaten, vorzugsweise von einem Alkalisalz der
Acrylsäure, ein Polyol, vorzugsweise ein Polyalkylenglykol, Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon, Polyimin und Polydiallyldimethylammoniumchlorid und/oder
ein anorganisches Salz oder eine Mischung aus wenigstens zwei dieser Sub
stanzen enthält.
12. Wasser-in-Öl-Polymerdispersionen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen EC50-Wert bestimmt nach der OECD Richtlinie
202 und/oder der OECD Richtlinie 201 von mehr als 10 mg/l aufweisen.
13. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wasser-in-Wasser-Polymerdispersion mit Wasser in einer Menge versetzt
wird, die ausreicht, um die Viskosität der resultierenden Wasser-
/Polymerdispersion-Mischung auf über 100 mPa.s anzuheben, und diese
Mischung auf die Oberfläche aufgebracht wird.
14. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerdis
persion in einer Konzentration von 0,01 bis 50 Vol.%, bevorzugt 0,02 bis
10 Vol.% und besonders bevorzugt von 1 bis 2 Vol.% mit Wasser versetzt wird.
15. Verwendung nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung aus Wasser und der Wasser-in-Wasser-Polymerdispersion
eine Viskosität von 500 bis 50.000 mPa.s, aufweist.
16. Verwendung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wasser-in-Wasser-Polymerdispersion mit deim Wasser in einer üblichen
Auslaßvorrichtung zur Feuerbekämpfung kontinuierlich vermischt wird.
17. Verwendung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polymerdispersion mit dem Wasser batchweise gemischt wird, bevor sie
durch eine Auslaßvorrichtung aufgebracht wird.
18. Vorrichtung zur Feuerverhütung und zum Feuerlöschen, dadurch gekennzeich
net, daß sie aus einem druckfesten Behälter besteht, in dem Wasser und eine
Wasser-in-Wasser-Polymerdispersion enthalten sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem
druckfesten Behälter besteht, in dem Wasser und die Wasser-in-Wasser-Poly
merdispersion getrennt voneinander vorliegen.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
Handfeuerlöscher oder ein Feuerlöschzug ist.
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