DE10038656A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Zerkleinerung von Bioabfällen für eine biologische Aufbereitung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Zerkleinerung von Bioabfällen für eine biologische AufbereitungInfo
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- B02C—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
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Abstract
Zur Zerkleinerung von Bioabfällen für eine biologische Aufbereitung wird vorgeschlagen, die Bioabfälle Scherkräften insbesondere von gegeneinander laufenden Walzen (W1 und W2) mit Wendeln auszusetzen, welche z. B. mit unterschiedlichen Drehzahlen rotieren, verschiedene Durchmesser haben oder unterschiedliche Wendelsteigerungen aufweisen. Auf diese Weise entsteht eine Relativbewegung in axialer Richtung der Walzen (W1 und W2), die ein Abscheren der Bioabfälle bei geringen Abtrennkräften ermöglicht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Bioabfällen, wobei die
Bioabfälle zunächst zerkleinert und anschließend einer biologischen Aufbereitung
zugeführt werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Hausabfälle und sonstige biologisch abbaubare Stoffe enthaltende, heterogen
zusammengesetzte Abfälle, welche für eine biologische Aufbereitung z. B. in einer
Müllvergärungs- oder Müllkompostierungsanlage vorgesehen sind, werden im
allgemeinen als Bioabfälle bezeichnet. Bevor solche Bioabfälle einer biologischen
Aufbereitungseinrichtung zugeführt werden können, müssen sie zerkleinert werden.
Bisher werden hierfür herkömmliche Walzenzerkleinerer verwendet, die eigentlich für
andere Zwecke z. B. für die Zerkleinerung von Garten- und Holzabfällen, die eine relativ
homogene Zusammensetzung aufweisen, konzipiert sind. Dabei tritt häufig das
Problem auf, dass diese Zerkleinerungseinrichtungen entweder nicht in der Lage sind,
heterogen zusammengesetzte Bioabfälle auf eine zufriedenstellende Korngröße zu
zerkleinern oder aufgrund zu hoher mechanischer Belastungen nach kurzer
Betriebszeit ausfallen, was regelmäßig hohe Reparaturkosten und teure Ausfallzeiten
nach sich zieht. Außerdem ist der Energieaufwand für diese
Zerkleinerungseinrichtungen meist so hoch, dass die mit der biologischen Aufbereitung
der Bioabfälle erzielte Energieausbeute zu einem großen Teil oder vollständig für den
Betrieb der Zerkleinerungseinrichtung eingesetzt werden muss und somit für eine
wirtschaftliche Verwertung verloren geht. Damit kann unter Umständen die
Wirtschaftlichkeit einer biologischen Aufbereitung von Bioabfällen insgesamt in Frage
gestellt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens so
auszugestalten, dass auf wirtschaftliche Weise eine für die nachgeschaltete
biologische Aufbereitung zufriedenstellende Zerkleinerung der Bioabfälle ermöglicht
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß verfahrensseitig dadurch gelöst, dass die
Bioabfälle durch Einwirkung von Scherkräften zerkleinert werden.
Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, dass durch Erzeugung eines
Ziehschnitts, d. h. durch Relativbewegung zwischen einer Schneide und einem zu
zerkleinernden Material oder von mindestens zwei Schneiden, zwischen denen sich
das zu zerkleinernde Material befindet, das Material leichter zerkleinert werden kann.
Das Material wird dadurch nicht, wie bisher bei der Zerkleinerung von Bioabfällen
üblich, "abgezwickt" wie mit einer Beißzange, sondern abgeschert wie mit einem
axialbewegten Messer. Dadurch werden bei den meisten Werkstoffen nur etwa 70%
der Zerkleinerungskräfte benötigt.
Die in der Vergangenheit zur Zerkleinerung von Bioabfällen vor der biologischen
Aufbereitung vorgesehenen Einrichtungen wiesen in der Regel rotierende Walzen mit
Wendeln auf, die die Bioabfälle gegen stationär angeordnete Siebkörbe gedrückt und
zerquetscht haben. Teilweise wurden auch Einrichtungen mit gegeneinander
rotierenden parallel angeordneten Walzen eingesetzt, wobei die in den Bioabfällen
enthaltenen Stoffe an den Berührungspunkten der Wendeln zwischen diese
eingeklemmt und abgezwickt wurden. Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung werden zwar wie beim Stand der Technik mit Wendeln
ausgestattete Walzen verwendet. Es wird jedoch ein völlig anderes Prinzip der
Zerkleinerung angewandt. Während beim Stand der Technik die in den Bioabfällen
enthaltenen Stoffe durch gegenseitigen Druck der sich gegenüberliegenden Wendeln
mindestens zweier Walzen abgezwickt werden, nutzt die Erfindung Scherkräfte zur
Zerkleinerung der Stoffe aus. Hierzu wird die Rotation der Walzen derart durchgeführt,
dass sich die gegenüberliegenden Wendeln an ihren Berührungsstellen oder den
Stellen, an denen sie sich am nächsten kommen, relativ zueinander in Richtung der
Walzenachse bewegen.
Bevorzugt werden die Scherkräfte durch die Rotation von Walzen ausgeübt, die
unterschiedliche Wendelsteigungen aufweisen.
Alternativ oder zusätzlich können die Walzen mit unterschiedlichen Umdrehungen pro
Zeiteinheit rotieren. Hierzu sind zweckmäßigerweise ungleichgroße Antriebsräder für
die Walzen vorgesehen, so dass die Walzen bei gemeinsamem Antriebsmotor
unterschiedliche Rotationsgeschwindigkeiten erreichen.
Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung werden die Scherkräfte durch die
Rotation von Walzen ausgeübt, die unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Behandlung von Bioabfällen mit einer
Zerkleinerungseinrichtung und einer nachgeschalteten biologischen
Aufbereitungseinrichtung.
Vorrichtungsseitig wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass die
Zerkleinerungseinrichtung Mittel zur Ausübung von Scherkräften auf die Bioabfälle
aufweist.
Hierzu besitzt die Zerkleinerungseinrichtung vorzugsweise mindestens zwei mit sich
gegenüberliegenden Wendeln versehene Walzen, die mittels einer Antriebseinrichtung
derart in Rotation versetzbar sind, dass sich die gegenüberliegenden Wendeln an ihren
Berührungsstellen oder den Stellen, an denen sie sich am nächsten kommen, relativ
zueinander in Richtung der Walzenachse bewegen.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Wendeln unterschiedliche
Wendelsteigungen aufweisen.
Alternativ oder zusätzlich sind die Walzen mit unterschiedlichen Antriebseinrichtungen
versehen, die unterschiedliche Rotationsgeschwindigkeiten der Walzen bewirken.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Walzen unterschiedliche Durchmesser
aufweisen.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Bioabfallzerkleinerungseinrichtung
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Bioabfallzerkleinerungseinrichtung
Die in Fig. 1 dargestellte Bioabfallzerkleinerungseinrichtung weist ein vertikales Silo 1
auf, das im Betrieb mit den Bioabfällen gefüllt ist. Am unteren trichterförmigen Ende
des Silos 1 sind zwei gegeneinander laufende Walzen W1 und W2 mit Wendeln
angeordnet. Die Walzen W1 und W2 werden mit unterschiedlichen Drehzahlen n1 und
n2 angetrieben, so dass an den Berührungsstellen der Wendeln eine Relativbewegung
in axialer Richtung der Walzen erzeugt wird. Aufgrund dieser Relativbewegung werden
die Bioabfälle einer Scherwirkung ausgesetzt, die eine Zerkleinerung der Bioabfälle bei
geringen Abtrennkräften ermöglicht. Die unterschiedlichen Drehzahlen der Walzen W1
und W2 bewirken darüber hinaus eine Unruhe in den im Silo 1 befindlichen
Bioabfällen, so dass sich diese nicht mittig aufbauen sondern sich auf eine Seite
verlagern, da eine Walze mehr einzieht als die andere. Eine Blockierung der Walzen
durch die Bioabfälle (Ladehemmung) wird dadurch verhindert.
Im Querschnitt der Bioabfälle (Fig. 2) sind die Wendeln 2 und 3 der gegeneinander
laufenden Walzen zuerkennen. Aufgrund der unterschiedlichen Drehzahlen n1 und n2
der Walzen ergeben sich auf die Bioabfälle wirkende unterschiedlich große Kräfte A1
und A2 in Längsrichtung, wodurch ein Drehmoment entsteht, welches eine
Drehbewegung der Bioabfälle im Silo 1 bewirkt. Durch räumliche Überlagerung von
Absetzmomenten und Drehmomenten wird insgesamt eine Auflockerung der im Silo
befindlichen Bioabfälle erreicht, die einer Verlegung des Walzenzutritts entgegenwirkt.
Außerdem werden dadurch zusätzliche Scherkräfte erzeugt, die die Zerkleinerung der
Bioabfälle erleichtern.
Claims (10)
1. Verfahren zur Behandlung von Bioabfällen, wobei die Bioabfälle zunächst
zerkleinert und anschließend einer biologischen Aufbereitung zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bioabfälle durch Einwirkung von Scherkräften
zerkleinert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherkräfte
durch Rotation von mindestens zwei mit jeweils einer Wendel versehenen Walzen
ausgeübt werden, deren Wendeln gegenüberliegen, wobei die Rotation derart
durchgeführt wird, dass sich die gegenüberliegenden Wendeln an ihren
Berührungsstellen oder den Stellen, an denen sie sich am nächsten kommen,
relativ zueinander in Richtung der Walzenachse bewegen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherkräfte
durch Rotation von Walzen ausgeübt werden, die unterschiedliche
Wendelsteigungen aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen
mit unterschiedlichen Umdrehungen pro Zeiteinheit rotieren.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Scherkräfte durch die Rotation von Walzen ausgeübt werden, die unterschiedliche
Durchmesser aufweisen.
6. Vorrichtung zur Behandlung von Bioabfällen mit einer Zerkleinerungseinrichtung
und einer nachgeschalteten biologischen Aufbereitungseinrichtung, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungseinrichtung Mittel zur Ausübung von
Scherkräften auf die Bioabfälle aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zerkleinerungseinrichtung mindestens zwei mit sich gegenüber liegenden
Wendeln versehene Walzen aufweist, die mittels einer Antriebseinrichtung derart
in Rotation versetzbar sind, dass sich die gegenüber liegenden Wendeln an ihren
Berührungsstellen oder den Stellen, an denen sie sich am nächsten kommen,
relativ zueinander in Richtung der Walzenachse bewegen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendeln
unterschiedliche Wendelsteigungen aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Wendeln mit unterschiedlichen Antriebseinrichtungen versehen sind, die
unterschiedliche Rotationsgeschwindigkeiten der Walzen bewirken.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Walzen unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000138656 DE10038656A1 (de) | 2000-08-08 | 2000-08-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Zerkleinerung von Bioabfällen für eine biologische Aufbereitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000138656 DE10038656A1 (de) | 2000-08-08 | 2000-08-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Zerkleinerung von Bioabfällen für eine biologische Aufbereitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10038656A1 true DE10038656A1 (de) | 2002-02-28 |
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ID=7651706
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000138656 Ceased DE10038656A1 (de) | 2000-08-08 | 2000-08-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Zerkleinerung von Bioabfällen für eine biologische Aufbereitung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10038656A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN106900272A (zh) * | 2017-03-27 | 2017-06-30 | 东北农业大学 | 免耕播种机三刀盘破茬断秸防堵作业单体 |
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US3197147A (en) * | 1962-06-15 | 1965-07-27 | American Mach & Foundry | High speed stress plane material pulverizer |
DE19650103A1 (de) * | 1996-09-13 | 1998-03-26 | Anton Grehl | Verfahren zur Aufbereitung von Abfall |
DE19730609A1 (de) * | 1997-07-17 | 1999-01-28 | Petzholdt Heidenauer Maschinen | Einrichtung zur Erhöhung des Gut-Durchsatzes an Walzwerken |
-
2000
- 2000-08-08 DE DE2000138656 patent/DE10038656A1/de not_active Ceased
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