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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren, bzw. eine Einrichtung gemäß den Oberbegriffen
des Anspruchs 1 und Anspruchs 7.
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Ein
solches Verfahren, bzw. eine solche Einrichtung ist aus dem Prospekt
der Firma Heidelberger Druckmaschinen AG mit der Nummer 00.993.6101 und
dem Titel „Numerieren
mit Heidelberg Quickmaster 46” bekannt.
Die Eindrucke sind dort Numerierungen und entsprechend ist dort
in die Druckmaschine eine mechanische Numeriereinrichtung integriert. Solche
Numerierungen der Drucksachen werden z. B. bei numerierten Formularen,
Rechnungssätzen, Schecks
und dergleichen benötigt.
Das bekannte Verfahren ist jedoch unflexibel.
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Die
bisherigen Bemühungen
und eingesetzte Verfahren zum Eindrucken mittels sogenannter elektronischer
Druckverfahren (Ink-Jet-, Elektrophotographie-Druck) direkt während dem
Offsetdruck anzuwenden, haben zu keinen befriedigenden Lösungen geführt.
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Das
Ink-Jet-Verfahren ist entweder zu langsam für den Offset-Prozess oder es
ist zu aufwendig und in der Qualität nicht für die Druckproduktion ausreichend.
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Der
Elektrophotographie-Druck ist für
den Offsetdruck ebenfalls zu langsam und würde nicht nur den Offsetprozess
stören,
sondern den eigenen elektrostatischen Druckvorgang (nasse Offsetfarbe und
Papier in Kombination mit Trockentoner) unwirksam machen. Daher
sind verstärkt
Lösungen
am Markt, die mittels des flexiblen Elektrophotographie-Drucks das
gesamte Druckprodukt erstellen, wie z. B. mit der in
EP 43 55 20 A2 speziell ausgeführten Elektrophotografhie-Rollenmaschine,
obwohl sonst die weitverbreitete Offset-Technologie schneller, kostengünstiger
und in höherer
Bildqualität
die farbigen Druckbilder erstellen kann.
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Selbstverständlich sind
diese Anmerkungen auch auf andere Druckverfahren zu beziehen, die sonst
keine variable und während
einem Druckprozeß veränderbare
Informationen übertragen
können z.
B. Flexodruck. So beschreibt
DE 68 502 013 T2 eine spezielle Ionenanlagerungs-Druckeinheit
in Kombination mit flexographischen Druckeinheiten, wobei die wesentlich
nidrigere Arbeitsgeschwindigkeit der Ionenanlage den Produktionsprozess
nachteilig bestimmt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren, bzw. eine
Einrichtung zu schaffen, die ein Eindrucken auch zusammen mit dem
eigentlichen Druckprozess erlaubt und dabei hinsichtlich der Art
der Eindrucke flexibel ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1, bzw. des Anspruchs
7 gelöst.
Die Unteransprüche
beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung wird das Eindrucken beim Druckvorgang
vor dem eigentlichen Druckvorgang, z. B. dem Offsetdruck vorgenommen.
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Die
Einrichtung zum Eindrucken wird zweckmäßigerweise klein gebaut, so
daß sie
leicht und einfach in die Druckmaschine sowie in den Produktionsprozeß eingebaut,
bzw. einbezogen werden kann. Sie weist zweckmäßigerweise auch eigene Antriebsmittel
auf, so daß sie
durch die Entkopplung vom Antriebsstrang der Druckmaschine eine
flexible Handhabung, sowie Anpassung an die eigenen Prozeßbedingungen
erlaubt.
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Die
erfinderische Ausgestaltung des Verfahrens, bzw. der Vorrichtung
läßt es zu,
daß der
relativ langsame Schreib- und Färbungsprozeß von bekannten
Trocken-Toner-Verfahren
(Elektrophotographie) im Online-Betrieb des Druckprozesses angewendet
werden kann. Hierzu wird der farbführende Informationszylinder
für den
Druck mit geeigneten Antriebsmitteln auf Synchrongeschwindigkeit
zum Druckprozess und dann positionsgerecht in Berührung zum
zu bedruckenden Substrat gebracht. In druckfreien Räumen wird
er außer
Kontakt zum Substrat gebracht und in richtiger Position bei passender niedriger
Geschwindigkeit beschrieben und eingefärbt. Selbstverständlich kann
damit z. B. in höherer Geschwindigkeit
der Eindruck nun mit Trocken-Toner-Verfahren auch in dem vor- oder
nachgelagerten Produktionsprozeß erfolgen.
Die Erfindung ist nicht nur auf das Trocken-Toner-Verfahren für das Eindrucken
anwendbar. Vielmehr sind auch andere langsamere Druckverfahren vorteilhaft
dafür einsetzbar,
z. B. das bekannte Thermo-Transfer-Verfahren, bei dem über eine
farbtragende Folie die Information auf den Informationszylinder
und von dort dann auf das zu bedruckende Substrat übertragen
wird. Auch Thermo-Inkjet-Verfahren
sind neben sonstigen Drucktechnologien, die jeweils Farbinformationen
auf den Informationszylinder übertragen
können,
anwendbar. Entweder kommt die Farbe direkt auf den Informationszylinder,
z. b. bei Inkjet- oder Thermo-Transfer-Verfahren oder indirekt, z. B. bei den Elektrostatik-,
bzw. Elektrophotographie-Druckprozessen.
Selbstverständlich
sind zu den jeweiligen Druckverfahren die hinlänglich bekannten Verfahrenskomponenten,
wie z. B. Schreibeinrichtung, Farbwerk, Reinigungsvorrichtung und
auch Heiz- und Kühleinrichtungen
zu verwenden. Es kann zweckmäßig sein,
den Informationszylinder beim jeweiligen Verfahren auch gezielt
zu erwärmen,
bzw. zu kühlen, um
den Farbübertragungsprozeß besser
zu beherrschen.
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Um
die wesentlichen Merkmale der Erfindung herauszustellen, wird nachfolgend
als Beispiel das Trocken-Toner-Verfahren für das Eindruckwerk und das
verbreitete Offset-Druckverfahren für den eigentlichen Druckprozeß in der
Beschreibung herangezogen.
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Neben
den druckfreien Räumen
auf dem Substrat sind während
einer Umdrehung eines Bogen-Offsetdruckwerkes der Druckmaschinen
zusätzlich
substratfreie Zonen vorhanden, die wegen der notwendigen Zylinderkanäle für Greifersysteme
im Mittel bis zu 30% des Zylinderumfanges ausmachen. Auch in diesen
Kanalzonen können
kritische Eindruckflächen,
z. B. enge Abstände
und lange Beschriftungsflächen
in Substrat-Transportrichtung ganz oder schon teilweise beschriftet
werden, so daß eine
relativ große
Beschriftungsfläche
im Druckprozess ermöglicht
wird, bzw. entsprechend hohe Eindruckgeschwindigkeiten erzielt werden
können.
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Geht
man z. B. im Mittel von ca. 80% druckfreier Eindrucklängen und
ca. 30% Kanallänge
aus, so ergibt sich während
einer Umdrehung eine druckfreie Länge von 110% des max. Substratumfanges, die
eine vom Druckprozess entkoppelte Beschriftung und Einfärbung des
Eindruckwerkes, das heißt
des farbführenden
Informationszylinders, erlaubt.
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Nimmt
man z. B. eine um den Faktor 3 bis 4 höhere Druckgeschwindigkeit als
die maximale Beschriftungs- und Einfärbegeschwindigkeit bei Trocken-Toner-Verfahren
an, so sind
110%/20% = 5,5 > 3...4
genügend Reserven
vorhanden, um auch bei ungünstigen
Eindruckkonfigurationen die Verfahren zu kombinieren.
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Mit
dem erfinderischen Verfahren, bzw. der Ausgestaltung der Einrichtung
unter Verwendung des Trocken-Toner-Verfahrens, wird die störende Beeinflussung
des Druckbildes und auch des Offsetprozesses vermieden. Der Eindruckvorgang
erfolgt auf trockenem Substrat vor dem ersten Offsetdruckwerk beim
Druckvorgang, so daß die
flüssige
Offsetfarbe und das Feuchtmittel auf dem Bogen sich nicht störend für das Trocken-Toner-Druckverfahren
auswirken. Auch wird die thermisch auf dem Substrat fest fixierte
Tonerfarbe nicht durch die Offsetfarbe beeinflußt und ebenso auch der Offset-Übertragungsprozeß nicht
beeinträchtigt.
Während
des Druckprozesses zusätzlich
eingesetzte Lackwerke sind nicht störend und können vorteilhaft vorher mit
variablen Eindrucken versehen werden.
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Aber
auch bei bereits bedruckten und sonst trockenen Bögen ist
die erfinderische Ausgestaltung des Eindruckwerkes von großem Vorteil,
da im weiteren Verlauf des Produktionsprozesses dann der Eindruck
mit erhöhter
Geschwindigkeit und Produktivität erfolgen
kann. Mit der erfinderischen Ausgestaltung des Verfahrens, bzw.
der Einrichtung wird ein preiswerter, flexibler und vor allem variabler
Eindruck auf sonst überwiegend
Offsetdruck-Substraten in hoher Qualität und Produktivität ermöglicht.
Damit werden die Nachteile der Toner-Druck-Verfahren vermieden.
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Nachstehend
soll anhand der Beschreibung der Figuren ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert
werden.
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Es
zeigen: 1 ein schematisch dargestellter Aufbau der gesamten
Druckeinrichtung
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2 ein
Ausschnitt der Druckeinrichtung der 1
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In 1 ist
der mechanische Teil der Druckeinrichtung mit 1 bezeichnet.
Sie weist eine Bogenanlageeinrichtung 2, eine Transporteinrichtung 3, eine
Eindruckeinrichtung 4, Offsetdruckwerke 5 und eine
Auslage 6 auf, das heißt
die Bögen 7 werden von
rechts nach links von der Anlage 2 zur Auslage 6 transportiert.
Die Eindruckeinrichtung 4 ist von dem Druckprozeß entkoppelt
gezeichnet. Sie wird zwecks Eindruckens jeweils in Richtung des
Pfeils 8 zum Bogenlauf hin bewegt.
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Mit 9 ist
eine Druckmaschinensteuerung bezeichnet, die von einem Mikroprozessor 10 angesteuert
wird, dem verschiedene Informationen der Druckeinrichtung 1 zugeführt werden.
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Die 2 zeigt
den ersten Druckzylinder 5' auf
dem sich ein zu bedruckendes Substrat 12 befindet. Das
gezeigte Format ist relativ kurz gezeichnet. Das Format könnte sehr
viel länger
sein wie dies gestrichelt angedeutet und mit 12' bezeichnet
ist. Ein frei bleibender Abschnitt 5'' der
Oberfläche
des Druckzylinders, der den sogenannten Kanal darstellt, ist mit 5'' bezeichnet.
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Ein
Informationszylinder 4',
der die Eindruckinformationen trägt,
oder auf den diese aufgeschrieben werden, ist in Richtung der Pfeile 11 bewegbar und
kann somit in die Stellung „Eindrucken” und vom „Eindrucken
entkoppelt” gefahren
werden. Er weist einen nicht gezeichneten eigenen Antrieb auf, der
im entkoppelten Zustand den Informationszylinder 4' in bestimmten
Positionsbereichen relativ langsam dreht, jedoch diesen durch den
separaten Antrieb beschleunigt, zumindest auf die Geschwindigkeit
der Druckzylinder, bevor er in die Stellung „Eindrucken” gebracht
wird. Der Informationszylinder 4' kann verschiedene auf unterschiedliche
Bögen einzudruckende
Informationen tragen, die durch eine winkelrichtige Stellung des
Informationszylinders 4' beim
Erreichen der Eindruckstellung wirksam gemacht werden. In der entkoppelten
Stellung des Informationszylinders 4' bei verlangsamtem Lauf wird die
entsprechende Stelle des Informationszylinders 4' durch Einfärben mittels
eines Farbwerks 13 für
das nachfolgende Eindrucken vorbereitet. Alternativ kann auch eine
Schreibeinrichtung 14, gemäß dem Trocken-Toner-Verfahren
vorgesehen sein, das die jeweils gewünschte Eindruckinformation
bei dem langsamen Lauf des Informationszylinders 4' auf diesen
aufschreibt. Danach erfolgt die Einfärbung des erzeugten Bildes.
Durch die Erfindung wird es möglich,
das relativ langsame Trocken-Toner-Verfahren zum Eindrucken z. B.
bei dem schnellen Lauf der Offsetdruckmaschine anzuwenden.
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Aber
auch bei sonst bereits bedruckten und trockenen Substraten können die
Eindrucke in wesentlich höherer
Produktionsgeschwindigkeit erfolgen, z. B. bei der Nachverarbeitung
und dem Druckprozeß folgenden
Produktionsschritten. In 2 ist noch eine Reinigungs- bzw.
Entladeeinrichtung 15 und sogenannte Fixings 16 eingezeichnet.
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Selbstverständlich kann
man den erfinderischen Eindruck auch auf separaten Maschinen vornehmen
und diese sowohl dem Druckprozeß vor- bzw.
nachgelagerten Arbeitsvorgängen
anwenden.
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Die
erfinderische Ausgestaltung des Verfahrens und der Vorrichtung ermöglicht auch
die in weiten Grenzen freie Wahl des Durchmessers vom Informationszylinder
ganz unabhängig
vom Druckzylinder. Man muß sich
lediglich nach der maximalen Länge
des in Druckrichtung ablaufenden Eindruckes richten. Die in der
Regel stets kurzen Eindrucklängen erlauben
kleine Durchmesser für
die dann vorteilhaft klein zu bauende Eindruckeinrichtung.
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Die
zum Eindrucken benötigten
Verfahrensschritte können
von der Anordnung selbst ermittelt und ausgeführt werden. Mit den hierzu
relevanten, notwendigen Informationen kann stets die aktuelle Lageposition
des Substrats ermittelt werden