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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ein Nietsetzgerät mit einem
Gehäuse,
wenigstens einem Hebel, der schwenkbar am Gehäuse gelagert ist, und einem
im Gehäuse
verschieblich aufgenommenen Zugdorn, der über ein Getriebe mit dem Hebel
gekoppelt ist, so daß durch
ein Verschwenken des Hebels aus einer gegenüber dem Zugdorn abgespreizten Stellung
in Richtung Zugdorn der Zugdorn zum Durchführen eines Nietsetzvorganges
axial verschiebbar ist.
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Derartige
Nietsetzgeräte
sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. Aus der deutschen Patentschrift
DE 42 15 603 C2 ist
eine Blindniet-Handzange bekannt.
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Zum
Durchführen
eines Nietsetzvorganges wird ein Blindniet mit seinem Nietstift
in bekannter Weise in ein Mundstück
des Nietsetzgerätes
eingesetzt. Der Zugdorn ergreift den Nietstift. Zum Ergreifen des
Nietstiftes befindet sich der Hebel in der gegenüber dem Zugdorn am weitesten
abgespreizten Stellung. Häufig
ist an zwei sich einander gegenüberliegenden
Seiten des Zugdorns jeweils ein Hebel angebracht, die beide auf
den Zugdorn wirken. Zum Durchführen
des Nietsetzvorganges wird nun der oder die Hebel in Richtung zum
Zugdorn geschwenkt, wobei der Zugdorn axial bewegt wird, so daß der Nietstift
durch den Niet hindurch gezogen wird. Während dieses Durchziehens des
Nietstiftes ergibt sich ein durch die Gestaltung des Niets vorgegebenen
Kraftverlauf. Am Beginn des Nietsetzvorganges wird zunächst die
Niethülse
verformt, was einen relativ geringen Kraftaufwand erfordert. Im
weiteren Verlauf des Nietsetzvorganges ist ein ständiger Kraftanstieg
zu verzeichnen, wenn der Stiftkopf des Nietstiftes in die Niethülse eintaucht,
bis hin zum Abrißpunkt
des Nietdorns. Nach dem Abriß des
Nietdorns wird der Restdorn aus der Niethülse vollständig herausgezogen. Dieses
Herausziehen erfordert einen geringen Kraftaufwand.
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Bei
herkömmlichen
Nietsetzgeräten
werden die größten Kräfte dann
aufgebracht, wenn sich die beiden Hebel in einer mehr oder weniger
am weitesten abgespreizten Stellung gegenüber dem Nietdorn befinden.
In dieser Stellung ist der Kraftangriff der Hebel am schlechtesten.
In der Stellung, in welcher das Kraftübersetzungsverhältnis der
Hebel auf den Zugdorn am besten ist, nämlich wenn die Hebel am weitesten
in Richtung zum Zugdorn verschwenkt sind, wird der Teil des Nietsetzvorganges
durchgeführt,
der am wenigstens Kraft erfordert, nämlich das Herausziehen des
bereits abgerissenen Restdorns.
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Da
das Auslegen des Nietsetzgerätes
anhand der größten auftretenden
Kräfte
erfolgt, müssen die
Hebel entsprechend groß dimensioniert
werden, um mit Ihnen die erforderlichen Kräfte während des Nietsetzvorganges
aufbringen zu können.
Entsprechend vergrößert sich
das Nietsetzgerät
insgesamt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Nietsetzgerät der eingangs genannten Art
bereitzustellen, das entweder kompakter gestaltet werden kann, oder
aber das einen geringeren Kraftaufwand durch den Bediener erfordert.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Nietsetzgerät
der eingangs genannten Art gelöst, bei
dem eine sich zwischen Hebel und Zugdorn abstützende Vorspanneinrichtung
vorgesehen ist, die durch Verschwenken des Hebels beim Durchführen eines
Nietsetzvorganges vorspannbar ist.
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Diese
Lösung
ist einfach und hat den Vorteil, daß zu Beginn des Verschwenkens
der Hebel zum Durchführen
des Nietsetzvorganges zunächst
die Vorspanneinrichtung vorgespannt wird, bevor der Zugdorn des
Nietsetzgerätes
bewegt wird. Es ist somit möglich,
die Hebel in Richtung zum Zugdorn zu verschwenken, noch bevor die
während
des Nietsetzvorganges stark ansteigenden Kräfte auf den Zugdorn aufgebracht
werden. Für
die Bediener ist es somit nunmehr möglich, aufgrund der besseren
Hebelwirkung die zum Durchführen
des Nietsetzvorganges erforderlichen Kräfte leichter auszuüben. Nach dem
Abreißen
des Nietdorns entspannt sich die Vorspanneinrichtung, wobei diese
aufgrund der Vorspannung selbsttätig
den Zugdorn gegenüber
dem Hebel bewegt und dadurch des Restdorn vollständig aus der Hülse zieht.
Gegenüber
herkömmlichen
Nietsetzgeräten
wird somit der zum Herausziehen des Restdornes erforderliche Hub
an den Anfang des Nietsetzvorganges verlegt, indem die Vorspanneinrichtung
vorgespannt wird.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung kann das Getriebe ein durch Hebel
gebildetes Getriebe sein. Mit derartigen Hebelgetrieben lassen sich
große Übersetzungsverhältnisse
auf einfache Weise erzielen.
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Insbesondere
kann es dabei günstig
sein, wenn das Getriebe eine Schubstange aufweist, die gelenkig
zwischen Hebel und Zugdorn angeordnet ist. Dadurch lassen sich mit
geringem Aufwand große Übersetzungsverhältnisse
erzielen.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann eine auf den
Zugdorn axial verschiebliche Schiebehülse angeordnet sein, wobei
das Getriebe zwischen Schiebehülse
und Hebel angeordnet ist. Auf diese Weise läßt sich sehr einfach eine Vorspanneinrichtung
verwirklichen.
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Eine
einfache Vorspanneinrichtung läßt sich auch
verwirklichen, wenn die Vorspanneinrichtung eine Druckfeder aufweist,
die sich zwischen Schiebehülse
und Dorn abstützt.
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Wenn
die Vorspanneinrichtung einen Anschlag aufweist, über den
sich die Vorspanneinrichtung im vorgespannten Zustand am Zugdorn
abstützt,
läßt sich
der Hub zum Vorspannen einer Vorspanneinrichtung genau begrenzen.
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Die
Kraft der Feder kann dabei so belassen sein, daß während des Nietsetzvorganges
sich die Vorspanneinrichtung mit dem Anschlag am Zugdorn abstützt. Die
Feder kann dabei sehr schwach bemessen sein, so daß die durch
die Feder erzeugte Vorspannung gerade ausreicht, um am Ende des
Nietsetzvorganges den Restdorn aus der Hülse zu ziehen.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann eine Einstelleinrichtung
vorgesehen sein, mit der die Vorspannung der Vorspanneinrichtung veränderbar
einstellbar ist. In einer solchen Einstelleinrichtung läßt sich
die durch die Vorspanneinrichtung aufgebrachte Kraft in beliebiger
Weise einstellen.
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Von
Vorteil kann es dabei sein, wenn die Einstelleinrichtung zumindest
eine Einstellmuter oder -schraube aufweist. Dann läßt sich
die Einstelleinrichtung in besonders einfacher Weise realisieren.
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Nachfolgend
wird die Wirkungs- und Funktionsweise der Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 das
erfindungsgemäße Nietsetzgerät zu Beginn
eines Nietsetzvorganges;
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2 das
Nietsetzgerät
aus 1 während eines
Nietsetzvorganges mit vorgespannter Vorspanneinrichtung;
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3 das
Nietsetzgerät
aus 1 am Ende eines Nietsetzvorganges.
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1 zeigt
das erfindungsgemäße Nietsetzgerät 1 in
einer Schnittdarstellung. Das Nietsetzgerät 1 verfügt über ein
Gehäuse 2,
an dem beidseitig zwei Hebel 3 schwenkbar angelenkt sind.
Die Hebel sind dabei schwenkbar um zwei Schwenkzapfen 4.
An ihren äußeren Enden
vertfügen
die Hebel 3 über
Handgriffe 5, an denen die Hebel 3 von einem Bediener gegriffen
werden können.
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Im
Gehäuse 2 ist
axial verschieblich ein Zugdorn 6 angeordnet. Der Zugdorn 6 verfügt über einen zu
seiner Längserstreckung
konzentrischen Nietstiftkanal 7 zum Abführen abgerissener Nietstiftreste.
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Das
Gehäuse 2 verfügt weiterhin über ein Mundstück 8 mit
einer Öffnung 9,
in die in bekannter Weise der Nietstift eines Blindniets einsetzbar
ist. An dem dem Mundstück 8 zugewandten
Ende verfügt der
Zugdorn selbst über
eine Nietstifthaltevorrichtung mit Spannbacken 11, die
durch eine Druckfeder 12 gegeneinander vorgespannt sind.
Eine solche Nietstifthaltevorrichtung 10 ist aus dem Stand
der Technik allgemein bekannt und muß daher nicht weiter erläutert werden.
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Auf
der der Nietstifthaltevorrichtung 10 abgewandten Seite
des Zugdorns 6 ist eine Schiebehülse 13 axial verschieblich
auf dem Zugdorn 6 gelagert. An seinem Endabschnitt ist
der Zugdorn 6 mit einem Gewinde 14 versehen, auf
das zwei Muttern 15 auf geschraubt sind, durch die ein im
wesentlichen topfförmiger
Stützring 16 am
Zugdorn 6 fest montiert ist. Die Muttern 15 bilden
eine Einstelleinrichtung.
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Die
Schiebehülse 13 verfügt an ihrer
dem Stützring 16 zugewandten
Seite über
eine im wesentlichen topfförmige
Aufnahme 17, deren dem Stützring 16 zugewandte
Seite als ein Anschlag 18 ausgebildet ist. Zwischen Stützring 16 und
der Aufnahme 17 befindet sich eine Druckfeder 19,
die eine Vorspanneinrichtung bildet, die die Schiebehülse 13 vom
Stützring 16 beabstandend
vorspannt. Durch die Muttern 15 kann der Abstand zwischen
Stützring 16 und
Aufnahme 17 verändert
werden, so daß die
Vorspannung der Druckfeder durch Verkleinern des Abstandes erhöht und durch
vergrößern des
Abstandes verringert wird. Durch das Verwenden zweier Muttern 15 lassen
sich diese durch Kontern gegeneinander festlegen, um dadurch ihre
axiale Stellung auf dem Gewinde beizubehalten. Durch diese Einstelleinrichtung ist
es möglich,
den Kraftaufwand beim Vorspannen der Feder in gewünschter
Weise einzustellen. An der Schiebehülse 13 ist ferner
eine Abdeckung 20 montiert, die den Endabschnitt des Zugdorns 6 abdeckt. Diese
Abdeckung kann auch als Nietstiftsammelbehälter ausgebildet sein.
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Das
Nietsetzgerät
weist ein Getriebe 21 auf, mit Hubstangen, die die Schiebehülse 13 mit
den Hebeln 3 über
Gelenkzapfen 23 und 24 verbinden. Die Gelenkzapfen 23 und 24 sind
dabei derart angeordnet, daß über die
Hebel 3 in der Art eines Kniehebelgelenkes sehr große Kräfte auf
die Schiebehülse 13 übertragbar
sind.
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Das
Gehäuse 2 verfügt zusätzlich über eine Federaufnahme 25,
in der eine Druckfeder 26 aufgenommen ist, die sich einerseits
am Gehäuse 2 und andererseits
an der Schiebehülse 13 abstützt. Die Druckfeder 26 umgibt
dabei den Zugdorn 6.
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Für das Erläutern der
Funktionsweise ist schematisch ein Blindniet 27 mit Nietstift 28,
Nietkopf 29 und Niethülse 30 dargestellt.
Ein Wandelement 31, an dem der Blindniet 27 montiert
werden soll, ist ebenfalls schematisch Dargestellt in den 2 und 3.
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Nachfolgend
wird die Wirkungs- und Funktionsweise der Erfindung näher erläutert:
In 1 ist
das erfindungsgemäße Nietsetzgerät 1 zum
Beginn eines Nietsetzvorganges dargestellt. Der Blindniet 27 befindet
sich mit dem Nietstift 28 in der Öffnung 9 des Mundstücks 8.
Dabei befindet sich der Nietstift 28 zwischen den Spannbacken 11 und
des Zugdorns 6, die ein Herausziehen des Blindniets aus dem
Mundstück 8 verhindern.
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Vor
dem Beginn des Nietsetzvorganges befinden sich die Hebel 3 in
einer vom Zugdorn 6 abgespreizten Stellung, wie dies in 1 dargestellt
ist. Um den Nietsetzvorgang durchzuführen, ergreift ein Bediener
die Hebel 3 an den Handgriffen 5 und führt den
Blindniet 27 zusammen mit dem Nietsetzgerät 1 in
das Wandelement 31 in bekannter Weise ein.
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Nun
kann der Nietsetzvorgang beginnen. Dazu werden die beiden Hebel 3 aufeinander
zu bewegt, wobei sie in Richtung zum Zugdorn 6 verschwenkt
werden um die Schwenkzapfen 4. Dabei wird die Schiebehülse 13 über die
Schubstangen 22 und die Gelenkzapfen 23 und 24 vom
Mundstück weg
bewegt, so daß die
Druckfeder 19, die die Vorspanneinrichtung bildet, zusammengedrückt wird. Das
Zusammendrücken
der Druckfeder 19 erfolgt solange, bis der Anschlag 18 der
Schiebehülse 13 in Anlage
mit dem Stützring 16 gelangt,
der am Zudorn 6 montiert ist. Dann nimmt das Nietsetzgerät 1 die
in 2 dargestellte Konfiguration ein. Werden die Hebel 3 weiter
verschwenkt, wird die durch die Hebel 3 und die Zugstangen 22 auf
die Schiebehülse 13 aufgebrachten
Kräfte über den
Stützring 16 direkt
auf den Zugdorn 6 aufgebracht. Dieser wird dadurch in Axialrichtung
sich vom Mundstück
entfernend bewegt, wobei eine Zugkraft auf den Nietstift 28 ausgeübt wird.
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Werden
die Hebel 3 weiterbewegt, folgt ein Verformen der Niethülse 30 und
ein Hineinziehen des Nietkopfes 29 in die Niethülse 30 in
bekannter Weise, bis zu einem Punkt, an dem die Zugkräfte so groß werden,
daß der
Nietstift 28 abreißt.
Sobald der Nietstift abreißt,
entspannt sich die Druckfeder 19, so daß der abgerissene Nietstift 28 vollständig aus
der Niethülse 30 herausgezogen
wird. Das Nietsetzgerät 1 nimmt
dann die in 3 dargestellte Konfiguration ein.
Der Nietsetzvorgang ist nun beendet.
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Nach
dem Nietsetzvorgang kann der verbleibende Nietstift 28 durch
den Nietstiftkanal 7 entfernt werden. Dazu wird einfach
ein weiterer Blindniet 27 in das Mundstück einge setzt, dessen Nietstift
den abgerissenen Nietstift in den Nietstiftkanal 7 drängt. Nach
mehreren Nietsetzvorgängen
werden die abgerissenen Nietstifte im Nietauffangbehälter 20 gesammelt.
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Im
Gegensatz zu herkömmlichen
Nietsetzgeräten
wird zu dem Zeitpunkt, an dem die ungünstigsten Kraftverhältnisse
vorliegen, nämlich
dann, wenn die Hebel am weitesten abgespreizt sind, nur die Kraft
aufgebracht wird, die erforderlich ist, um den abgerissenen Nietstift 28 aus
der Niethülse
zu ziehen. Erst später,
wenn die Kraftverhältnisse
wesentlich günstiger
sind, erfolgt der eigentliche Nietsetzvorgang, wobei zum Zeitpunkt,
wo die größten Kräfte aufzubringen
sind, nämlich
zum Zeitpunkt des Abreißens
des Nietstifts, die Hebel 3, die oder annähernd die
in 3 dargestellten Konfiguration einnehmen. In dieser
Stellung können
die größten Kräfte aufgebracht
werden. Das Herausziehen des Restnietstiftes erfolgt dann selbsttätig durch
entspannen der Feder der Vorspanneinrichtung. Bei herkömmlichen
Blindnietsetzgeräten
erfolgt in diesem Verschwenkbereich lediglich das Herausziehen des
abgerissenen Nietstiftes 28 aus der Niethülse 30,
das jedoch im gesamten Nietsetzvorgang den geringsten Kraftaufwand benötigt.
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Bei
dem neuartigen Nietsetzgerät
lassen sich die durch die Hebel 3 aufgebrachten Kräfte wesentliche
effektiver einsetzen. Es ist somit möglich, bei gleichem Kraftaufwand
kompaktere Nietsetzgeräte
zu verwirklichen, oder aber bei gleichen Abmessungen die auftretenden
Kräfte
für den
Bediener zu verringern.