DE10033720A1 - Rohrförmiges Element zur Herbeiführung eines intraluminalen Nebenwegs zur Überbrückung eines Blutgefäßabschnitts und entsprechende Vorrichtung zur Durchführung von Anastomosen - Google Patents

Rohrförmiges Element zur Herbeiführung eines intraluminalen Nebenwegs zur Überbrückung eines Blutgefäßabschnitts und entsprechende Vorrichtung zur Durchführung von Anastomosen

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DE10033720A1 DE2000133720 DE10033720A DE10033720A1 DE 10033720 A1 DE10033720 A1 DE 10033720A1 DE 2000133720 DE2000133720 DE 2000133720 DE 10033720 A DE10033720 A DE 10033720A DE 10033720 A1 DE10033720 A1 DE 10033720A1
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Abstract

Zur Erleichterung von Operationen an offenen Blutgefäßabschnitten, beispielsweise von Bypass-Operationen, wird ein intraluminaler Shunt (1) in Form eines rohrförmigen Elements vorgeschlagen, in dessen Umwandung (2) ein Anschluß für die Zufuhr einer kardioplegischen Flüssigkeit in das Innere des rohrförmigen Elements (1) und/oder die Abfuhr von Blut vorgesehen ist. Die Umwandung (2) des rohrförmigen Elements (1) ist vorzugsweise aus einem flexiblen Material ausgestaltet. Der Anschluß (3) ist vorzugsweise in Form eines Katheters ausgestaltet, der aus einem steiferen Material als die Umwandung (2) besteht. Der Katheter (3) kann mit einem Y-Schlauch (8-10) gekoppelt werden, so daß einerseits selektiv eine kardioplegische Lösung in ein zu behandelndes Blugefäß (4) eingeführt und andererseits Blut aus dem Blutgefäß (4) abgesaugt werden kann.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein rohrförmiges Element zur Herbeiführung eines intraluminalen Nebenwegs zur Überbrückung eines Blutgefäßabschnitts nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung von Anastomosen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein derartiges rohrförmiges Element, welches auch als intraluminaler "Shunt" bezeichnet und vorzugsweise in der Herz- und Gefäßchirurgie (Koronarchirurgie) eingesetzt wird, sowie eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung von Koronatanastomosen bei minimalinvasiven Herzoperationen, insbesondere totalendoskopischen Roboteroperationen.
Unter dem Oberbegriff "Koronarchirurgie" werden operative Eingriffe zur Verbesserung der Myokarddurchblutung bei krankhafter Enge der Koronararterien verstanden. Bei verengten Blutgefäßen gelangt zu wenig Sauerstoff in die zu versorgenden Herzmuskelabschnitte, so daß es bei Belastung - in schweren Fällen auch im Ruhezustand - zu typischen Brustschmerzen ("Angina pectoris") kommt. Ziel der Koronarchirurgie ist es, durch operative Behandlung eine Verbesserung der Durchblutung in den bedrohten Herzmuskelarealen herbeizuführen.
Das kann beispielsweise mit Hilfe von "Umleitungsbrücken" oder Bypässen geschehen. Unter einem Bypass versteht man dabei einen künstlichen, vorübergehenden oder auf Dauer angelegten Umgehungsblutkreislauf, wobei aufgesättigtes Blut um eine Engstelle oder einen Verschluß der Herzkranzgefäße und letztendlich wieder zurück in einen gesunden Endabschnitt geleitet wird. Für die Bypässe bedient man sich in der Regel der Beinvenen und/oder der Brustarterien.
Für Bypass-Operationen ist somit das Annähen von einem Blutgefäß an ein anderes Blutgefäß erforderlich, was allgemein unter dem Oberbegriff "Anastomose" zusammengefaßt werden kann. Allgemein wird unter einer Anastomose eine operativ angelegte durchgängige Verbindung zweier Hohlorgane, insbesondere zweier Blutgefäße verstanden. Dabei muß das den Bypass bildende Blutgefäß derart an das kranke Blutgefäß angenäht werden, daß der eine Engstelle oder einen Verschluß aufweisende Blutgefäßabschnitt des kranken Blutgefäßes überbrückt wird. Hierzu ist wichtig, daß während der Operation das Herz stillgestellt wird, da sonst durch das an der Behandlungsstelle herausspritzende Blut einerseits die Sicht für den Chirurgen auf die Behandlungsstelle verschlechtert und andererseits durch den Blutverlust eine Infarktgefahr hervorgerufen wird. Um dieses Problem zu lösen, kann die jeweilige Näh- oder Behandlungsstelle mit Hilfe von Fäden für kurze Zeit abgeklemmt werden.
Eine weitere, fortschrittlichere Möglichkeit zur Lösung dieses Problems ist die Verwendung von sogenannten "intraluminalen Shunts". Unter einem Shunt wird allgemein ein natürlicher oder künstlicher, operativ angelegter Nebenweg zur Überbrückung eines Blutgefäßabschnitts oder zur atypischen direkten Verbindung zweier Gefäßsysteme verstanden. Ein "intraluminaler Shunt" besteht aus einem intravenösen rohrförmigen Element, welches an der Nähstelle in das jeweilige Blutgefäß eingebracht wird und eine Umwandung aufweist, welche die Nähstelle abdichtet, so daß kein Blut herausspritzen kann. Dies soll nachfolgend näher anhand Fig. 5 erläutert werden.
In Fig. 5 ist ein Blutgefäß 4 dargestellt, welches an einer Näh- oder Behandlungsstelle 5 mit einem weiteren Blutgefäß 6 verbunden werden soll. Bei dem Blutgefäß 4 kann es sich insbesondere um eine krankhaft verengte Koronararterie handeln, wobei die Nähstelle 5 beispielsweise in Blutströmungsrichtung hinter der Verengung des Blutgefäßes 4 angeordnet ist. Das mit dem Blutgefäß 4 zu verbindende Blutgefäß 6 ist Teil eines Bypasses, der zur Überbrückung der Verengung des Blutgefäßes 4 vorgesehen ist. In Fig. 5 ist ein sogenannter "Shunt" 1 dargestellt. Dabei handelt es sich um ein rohrförmiges, insbesondere zylinderförmiges, Element mit einer dünnen Umwandung aus einem flexiblen Material. Durch Zusammenbiegen der Shuntenden kann der Shunt 1 über die offene Nähstelle 5 in das Blutgefäß 4 eingebracht werden. Da der Shunt 1 aus einem elastischen Material besteht, kann er nach seinem Einbringen in das Blutgefäß 4 wieder seine ursprüngliche, in Fig. 5 gezeigte Form annehmen. Der Shunt weist einen Durchmesser auf, welcher vorzugsweise geringfügig kleiner als der Durchmesser des zu behandelnden Blutgefäßes 4 ist, so daß die Umwandung des Shunts 1 möglichst nah an der Wand des Blutgefäßes 4 anliegt. Wie in Fig. 5 gezeigt ist, wird auf diese Weise die Nähstelle 5 durch den Shunt 1 überbrückt, da das Blut in Pfeilrichtung durch den Shunt 1 fließt und somit an der Nähstelle 5 vorbeigeleitet wird. Durch die blutundurchlässige Umwandung des Shunts 1 wird die Nähstelle 5 abgedichtet, so daß ein Herausspritzen von Blut aus der Nähstelle 5 verhindert wird. Der Shunt 1 kann insbesondere mit Hilfe eines sogenannten Telemanipulators in das Blutgefäß 4 eingebracht werden. Unter einem Telemanipulator wird ein rechnergestütztes Robotersystem verstanden, welches es dem Chirurgen ermöglicht, operative Eingriffe von einer Arbeitsstation aus durchzuführen. Der Shunt 1 kann mit Hilfe von Fäden wieder über die Nähstelle 5 aus dem Blutgefäß 4 herausgezogen werden.
Durch die Verwendung des Shunts 1 kann - wie bereits erwähnt worden ist - das Herausspritzen von Blut aus der Nähstelle 5 und somit eine verschlechterte Sicht auf die Nähstelle 5 weitgehend verhindert werden. Dennoch ist nicht auszuschließen, daß eine geringe Blutmenge austritt, welche die Sicht auf die Nähstelle verschlechtert.
Zudem sollte während der Operation zusätzlich das Herz stillgestellt werden. Dies kann dadurch erreicht werden, daß über das Blutgefäß 4 eine sogenannte kardioplegische Lösung zugeführt wird, die zu einem künstlich induzierten reversiblen Herzstillstand führt. Dabei sollte die kardioplegische Lösung möglichst nah an die Nähstelle 5 geleitet werden, was jedoch bei der herkömmlichen Vorgehensweise, bei der die kardioplegische Lösung über einen Schlauch oder einen Katheter entfernt von der Nähstelle 5 in das Blutgefäß 4 eingeleitet wird, kaum realisiert werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes rohrförmiges Element (Shunt) zur Herbeiführung eines intraluminalen Nebenwegs zur Überbrückung eines Blutgefäßabschnitts sowie eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung von Anastomosen vorzuschlagen, womit die Durchführung von Anastomosen, d. h. von Blutgefäßverbindungen, insbesondere von Koronaranastomosen, erleichtert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein rohrförmiges Element mit den Merkmalen des Anspruches 1 bzw. eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 8 gelöst. Die Unteransprüche definieren jeweils bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
Erfindungsgemäß weist das rohrförmige Element (Shunt), vorzugsweise in seiner Umwandung, einen Anschluß zur Zufuhr eines kardioplegischen Mittels oder einer kardioplegischen Flüssigkeit in das Innere des rohrförmigen Elements auf. Ebenso kann dieser Anschluß alternativ oder zusätzlich zum Absaugen von Blut von der jeweiligen Behandlungs- oder Nähstelle verwendet werden. Der Anschluß kann insbesondere eine längliche, schlauchförmige Zuführleitung, beispielsweise in Form eines Katheters, umfassen. Auf diese Weise kann die kardioplegische Lösung selektiv zugeführt werden, wobei insbesondere die Zufuhr der kardioplegischen Lösung über den Shunt direkt an der Behandlungs- oder Nähstelle erfolgt.
Durch den Shunt kann ein blutfreies Vernähen von zwei Blutgefäßen erzielt werden. Zudem wirkt der in ein entsprechendes Blutgefäß eingebrachte Shunt als Schiene und unterstützt auf diese Weise das Vernähen der Blutgefäße. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß über den vorzugsweise in Form eines Katheters ausgestalteten Anschluß, der eigentlich zur Zufuhr einer kardioplegischen Lösung dient, auch ein mit dem zu behandelnden Blutgefäß, in welches der Shunt einzubringen ist, zu vernähendes Blutgefäß zugeführt werden kann. Auf diese Weise können beispielsweise auch Venen als Bypass mit einer Koronararterie vernäht werden. Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, wenn der vorzugsweise als Katheter ausgestaltete Anschluß des Shunts aus einem steiferen Material als die Umwandung des Shunts ausgestaltet ist. Im Prinzip kann der Katheter auch aus einem relativ starren Material, beispielsweise Aluminium, bestehen, wobei sich das Material jedoch wenigstens in einem gewissen Maß biegen lassen sollte. Die Umwandung des Shunts sollte aus einem flexiblen Material ausgestaltet sein, damit der Shunt auf möglichst einfache Art und Weise, nämlich einfach durch Zusammendrücken, in das zu behandelnde Blutgefäß eingebracht werden kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt ein erfindungsgemäßes rohrförmiges Element (Shunt), welches über ein Anschlußmittel sowohl mit einer Herz-Lungen-Maschine bzw. einem wiederverwendbaren Blutreservoir als auch mit einem Reservoir für ein kardioplegisches Mittel verbindbar ist. Über einen Anschluß des Anschlußmittels kann somit selektiv Blut über den Katheter des Shunts von der Behandlungsstelle abgesaugt werden, während über den anderen Anschluß des Anschlußmittels die kardioplegische Lösung über den Katheter des Shunts der Behandlungsstelle zugeführt werden kann. Das Anschlußmittel ist vorzugsweise in Form eines Y-Adapters ausgestaltet, der einerseits mit dem Katheter des Shunts und andererseits mit der Herz-Lungen-Maschine und dem Reservoir für die kardioplegische Lösung verbunden werden kann.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht somit verschiedene Vorteile. Das erfindungsgemäße rohrförmige Element bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung kann einfach per Punktion gemäß der sogenannten "Seldinger"-Technik in den Brustkorb (Thorax) eines Patienten eingebracht werden, wobei durch den relativ steifen Katheterteil eine einfache manuelle oder auch totalendoskopische, d. h. robotergesteuerte, Navigation zu der Näh- oder Anastomosenstelle möglich eist. Nach dem Einbringen des rohrförmigen Elements in das entsprechende Blutgefäß dient die Vorrichtung einerseits als Saugvorrichtung zum Absaugen von Blut, um eine freie Sicht auf die Nähstelle zu ermöglichen, sowie andererseits zur Applikation von selektiver Kardioplegie in das Versorgungsgebiet der entsprechenden Blutgefässes. Zudem dient das rohrförmige Element selbst als Shunt im eigentlichen Sinne zur Aufrechterhaltung des Blutflusses durch das Blutgefäß während der Durchführung der Anastomose. Das rohrförmige Element kann einfach durch Traktion wieder entfernt werden.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf den bevorzugten Anwendungsbereich der Koronarchirurgie beschränkt, sondern kann überall dort angewandt werden, wo Anastomosen durchgeführt werden sollen.
Insbesondere ist die Erfindung bei der Durchführung von minimalinvasiven Herzoperationen, welche vorzugsweise totalendoskopisch mit Hilfe eines Roboters oder Telemanipulators durchgeführt werden, vorteilhaft.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt ein rohrförmiges Element (Shunt) gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 zeigt das Einbringen des in Fig. 1 gezeigten Shunts in ein zu behandelndes Blutgefäß,
Fig. 3 zeigt die Anordnung des in Fig. 1 gezeigten Shunts in dem in Fig. 2 gezeigten Blutgefäß, um eine Behandlungsstelle des Blutgefäßes zu überbrücken,
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Durchführung von Koronaranastomosen gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, und
Fig. 5 zeigt einen Shunt gemäß dem Stand der Technik.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Shunt 1 handelt es sich um ein im wesentlichen rohrförmiges Element, dessen Grundkörper durch eine dünne, zylinderförmige Umwandung 2 gebildet ist. Die Umwandung 2 besteht aus einem flexiblen Material, beispielsweise Polyethylen. Im in Längsrichtung mittleren Bereich der Umwandung 2 ist ein Anschluß 3 vorgesehen, der ins Innere des Shunts 1 bzw. der Umwandung 2 führt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Anschluß 3 in Form eines Katheters 3 ausgestaltet, über den von außen eine kardioplegische Lösung in das Innere der Umwandung 2 bzw. in das Innere des Shunts 1 eingeführt werden kann.
Der Shunt 1 kann auf in Fig. 2 gezeigte Art und Weise in ein zu behandelndes Blutgefäß 4 eingebracht werden. Dabei kann das Einbringen des Shunts 1 insbesondere totalendoskopisch durch die Thoraxwand des Patienten erfolgen, wobei der Shunt 1 mit dem Katheter 3 beispielsweise gemäß der bekannten "Seldinger"-Technik eingeführt werden kann. Zu diesem Zweck wird ein Rohr mit einer Nadel, ein sogenannter "Introducer", an einer gewünschten Stelle in den Thorax eingeführt, wobei nach der Positionierung des "Introducers" die Nadel herausgezogen und statt dessen der Shunt 1 mit dem Katheter 3 über das Rohr an die gewünschte Stelle innerhalb des Thorax eingeführt wird. Bei dem Blutgefäß 4 kann es sich insbesondere analog zu Fig. 5 um ein mit einem weiteren Blutgefäß 6 zur Herbeiführung eines Bypasses zu vernähendes Blutgefäß handeln. Durch Zusammendrücken der beiden Enden des Shunts 1 kann der Shunt 1 wie in Fig. 2 gezeigt durch eine in dem Blutgefäß 4 ausgebildete Öffnung 5, welche zugleich als Nähstelle dient (vgl. Fig. 5), in das Blutgefäß 4 eingebracht werden. Dies ist auf einfache Art und Weise möglich, da die Umwandung 2 des Shunts 1 aus einem flexiblen, möglichst dünnen Material gefertigt ist. Wird der Shunt 1 über die in Fig. 2 gezeigte Stellung hinaus in das Blutgefäß 4 geschoben, nimmt der Shunt 1 aufgrund der Flexibilität seines Grundkörpers bzw. seiner Umwandung 2 wieder seine ursprüngliche längliche Form an.
Die Endposition des Shunts 1 in dem Blutgefäß 4 ist in Fig. 3 dargestellt. Analog zur Darstellung von Fig. 5 ist der Shunt 1 nunmehr derart angeordnet, daß durch seine Umwandung die Nähstelle 5 abgedichtet ist und somit das Herausspritzen von Blut verhindert wird. Über den Anschluß 3 kann dem Blutgefäß 4 selektiv eine kardioplegische Lösung zur Herbeiführung eines künstlich induzierten reversiblen Herzstillstands direkt im Bereich der Nähstelle 5 zugeführt werden. Ist der vorzugsweise in Form eines Katheters ausgestaltete Anschluß 3 aus einem gegenüber der Umwandung 2 des Shunts 1 relativ steifen Material ausgestaltet, kann über den Katheter 3 auch das an der Nähstelle 5 mit dem Blutgefäß 4 zu vernähende Blutgefäß 6 (vgl. Fig. 5) zugeführt werden, indem dieses Blutgefäß 6 über den Katheter 3 zu der Nähstelle 5 hingeschoben wird. Grundsätzlich kann jedoch auch der Katheter 3 aus einem flexiblen oder biegbaren Material bestehen.
Der Shunt 1 kann aus der in Fig. 3 gezeigten Position einfach durch eine an dem Anschluß bzw. Katheter 3 wirkende Zugkraft wieder aus dem Blutgefäß 4 über die Behandlungs- oder Nähstelle 5 herausgezogen werden. Ebenso kann hierzu ein zusätzlicher Faden verwendet werden, mit dem der Shunt 1 aus dem Blutgefäß 4 herausgezogen wird. Der Shunt 1 eignet sich insbesondere zur Verwendung mit sogenannten Telemanipulatoren. Bei einem Telemanipulator handelt es sich um ein System, welches es dem Chirurgen ermöglicht, operative Eingriffe von einer Arbeitsstation aus durchzuführen. Dabei werden Telemanipulator-Arbeitseinheiten von einer graphischen Benutzeroberfläche aus, welche eine 3D-Bildwiedergabe des Operationsfeldes darstellt, gesteuert. Als Telemanipulator- Arbeitseinheiten kann beispielsweise ein rechnergesteuertes Trägersystem für chirurgische Effektoren oder ein rechnergesteuertes Endoskop-Führungssystem verwendet werden.
Mit Hilfe derartiger Telemanipulator-Arbeitseinheiten können die beiden Enden des Shunts 1 rechnergesteuert gegriffen, zusammengedrückt und wie in Fig. 2 gezeigt in das Blutgefäß 4 geschoben werden. Ebenso kann der Shunt 1 mit Hilfe derartiger Telemanipulator-Arbeitseinheiten wieder aus dem Blutgefäß 4 herausgezogen werden.
In Fig. 4 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung von Koronaranastomosen in Seitenansicht dargestellt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt ein erfindungsgemäßes rohrförmiges Element (Shunt) 1, welches wie zuvor beschrieben aufgebaut sein kann. Wie bereits erwähnt worden ist, besteht die Umwandung 2 des Shunts 1, welche beispielsweise einen Durchmesser im Bereich 0,5 mm-4 mm aufweisen kann, aus einem flexiblen Material. Mit der Umwandung 2 ist ein Katheter 3 gekoppelt, der in das Innere des Shunts 1 führt. Der Katheter 3 besteht aus einem relativ starren oder steifen Material, welches dennoch derart biegsam ist, daß der Shunt 1 mit dem Katheter 3 einfach positioniert werden kann. Der Katheter 3 kann beispielsweise aus Aluminium gefertigt sein und einen Durchmesser im Bereich 5 mm-8 mm aufweisen. Die Länge (z. B. 20 cm) des Katheters 3 ist derart bemessen, daß das Ende des Katheters 3 nach der Positionierung des Shunts 1 in dem gewünschten Blutgefäß außerhalb des Brustkorbs zu liegen kommt. Am Ende des Katheters 3 befindet sich ein Übergangs- oder Kopplungsstück 7, über welches der Katheter 3 mit einem Y-Adapter 8 verbunden werden kann. Der Y-Adapter 8 ist im Prinzip ein flexibles Schlauchteil, beispielsweise aus Kunststoff, mit zwei Enden 9 und 10, die zwei separate Leitungsabschnitte mit einer Länge von jeweils beispielsweise ca. 25 cm-30 cm definieren. Jedes dieser beiden Enden 9 und 10 ist mit einer Klemme oder einem Ventil 11 zum wahlweisen Verschließen und Öffnen des entsprechenden Leitungsabschnitts gekoppelt.
Das Ende 9 des Y-Adapters 8 ist mit einem (nicht gezeigten) Reservoir für eine kardioplegische Lösung zu verbinden, während das Ende 10 des Y-Adapters 8 an eine (ebenfalls nicht gezeigte) Herz-Lungen-Maschine oder ein wiederverwendbares Blutreservoir anzuschließen ist. Wird die dem Ende 9 zugeordnete Klemme 11 geschlossen und die dem Ende 10 zugeordnete Klemme 11 geöffnet, kann auf diese Weise über das Ende 10, den Y-Adapter 8 und den Katheter 3 Blut von der Behandlungsstelle in die Herz-Lungen-Maschine abgesaugt werden, um eine freie Sicht auf die Anastomosenstelle zu ermöglichen. Umgekehrt kann über das Ende 11, den Y-Adapter 8 und den Katheter 3 die kardioplegische Lösung der Anastomosenstelle zugeführt werden, wenn die dem Ende 9 zugeordnete Klemme 11 geöffnet und die dem Ende 10 zugeordnete Klemme 11 geschlossen wird.

Claims (11)

1. Rohrförmiges Element zur Herbeiführung eines intraluminalen Nebenwegs zur Überbrückung eines Blutgefäßabschnitts, wobei das rohrförmige Element (1) eine den intraluminalen Nebenweg definierende Umwandung (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige Element (1) einen Anschluß (3) zur Zufuhr eines kardioplegischen Mittels in das Innere des rohrförmigen Elements (1) und/oder zur Abfuhr von Blut aus dem Inneren des rohrförmigen Elements (1) aufweist.
2. Rohrförmiges Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß (3) in der Umwandung (2) vorgesehen ist.
3. Rohrförmiges Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß (3) in Längsrichtung im mittleren Bereich der Umwandung (2) vorgesehen ist.
4. Rohrförmiges Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwandung (2) des rohrförmigen Elements (1) aus einem flexiblen Material ausgestaltet ist.
5. Rohrförmiges Element nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß (3) eine länglichen Leitung für die Zufuhr des kardioplegischen Mittels und/oder die Abfuhr von Blut umfaßt.
6. Rohrförmiges Element nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (3) in Form eines Katheters ausgestaltet ist.
7. Rohrförmiges Element nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (3) aus einem steiferen Material als die Umwandung (2) des rohrförmigen Elements (1) ausgestaltet ist.
8. Vorrichtung zur Durchführung von Anastomosen,
mit einem rohrförmigen Element (1) mit einer länglichen Leitung (3) für die Zufuhr eines kardioplegischen Mittels und/oder die Abfuhr von Blut nach einem der Ansprüche 5-7, und
mit einem mit der länglichen Leitung (3) gekoppelten Anschlußmittel (8) mit einem ersten Endabschnitt (9) und einem zweiten Endabschnitt (10), wobei der erste Endabschnitt (9) für die Zufuhr des kardioplegischen Mittels und der zweite Endabschnitt (10) für die Abfuhr von Blut vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem ersten Endabschnitt (9) und dem zweiten Endabschnitt (10) jeweils Verschlußmittel (11) zum wahlweisen Öffnen und Verschließen des ersten bzw. zweiten Endabschnitts (9, 10) zugeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußmittel (8) Y-förmig ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußmittel (8) in Form eines flexiblen Schlauchteils ausgestaltet ist.
DE2000133720 2000-07-12 2000-07-12 Rohrförmiges Element zur Herbeiführung eines intraluminalen Nebenwegs zur Überbrückung eines Blutgefäßabschnitts und entsprechende Vorrichtung zur Durchführung von Anastomosen Withdrawn DE10033720A1 (de)

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