DE10023821A1 - Verfahren und Vorrichtung zum optimierten Betrieb eines Elektrofilters - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum optimierten Betrieb eines ElektrofiltersInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum optimierten Betrieb eines Elektrofilters, wobei eine Größe des Filterprozesses durch eine Steuerung oder Regelung verstellbar ist, und wobei im Rahmen der Optimierung die Veränderung einer anderen, mess- oder berechenbaren Größe des Filterprozesses in einer vorgegebenen Richtung angestrebt wird; hierbei wird nach vorgegebenen Lernstrategien eine adaptive Anpassung der Sollwertvorgaben für die Stellgröße an konkrete/geänderte Betriebsbedingungen vorgenommen; dies wird durch eine zyklisch arbeitende Einrichtung zur Vorgabe eines Sollwertes für die Stellgröße anhand einer Verknüpfung von zwei unabhängig voneinander gewonnenen Messwerten bewirkt.
Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zum optimierten Betrieb eines Elektrofilters, wobei
wenigstens eine Größe des Filterprozesses, bspw. die Amplitu
de des Primärstroms oder die Entionisierungszeit nach einem
Filterdurchschlag, durch eine Steuerung oder Regelung ver
stellbar ist, und wobei im Rahmen der Optimierung die Verän
derung einer anderen, mess- oder berechenbaren Größe des Fil
terprozesses in einer vorgegebenen Richtung angestrebt wird,
bspw. eine Erhöhung der Abscheideleistung und/oder eine Er
niedrigung des Energieverbrauchs.
Elektrofilter finden in den vielfältigsten, technischen Pro
zessen Verwendung zur Entstaubung von Gasen. Hierbei wird ein
Paket von Abscheideelektroden in dem Gasstrom angeordnet, und
zwischen diesen Elektroden werden vorzugsweise drahtförmige
Sprühelektroden eingefügt, wobei zwischen den elektrisch je
weils parallel geschalteten Sprühelektroden einerseits und
den Abscheideelektroden andererseits eine hohe Gleichspannung
in der Größenordnung von etwa 50-150 kV angelegt wird.
Hierdurch werden die Gasmoleküle ionisiert und geben sodann
ihre Ladung an die in dem Gasstrom enthaltenen Staubteilchen
ab, welche negativ aufgeladen werden und dadurch zu dem posi
tiv geladenen Teil der Elektroden gezogen werden. Dort können
sie durch Vibration oder durch Abstreifeinrichtungen gelöst
werden und fallen sodann nach unten in eine Staubsammelvor
richtung.
Mit diesem Prinzip lassen sich die unterschiedlichsten Parti
kel aus den verschiedensten Gasströmen abscheiden, woraus al
lerdings je nach Einsatzfall stark schwankende Betriebspara
meter für ein Elektrofilter resultieren. Ein besonders wich
tiger Faktor hierbei ist, dass bei einer hohen Konzentration
von elektrisch leitfähigen Partikeln in dem Gasstrom gehäuft
Durchschläge zwischen benachbarten Elektroden stattfinden
können, wobei nach jedem Durchschlag die Spannung des Elekt
rofilters für eine Zeitspanne von einigen Millisekunden abge
schaltet werden muss, damit der Lichtbogen erlischt und sich
die übermäßige Ionenkonzentration in dem Durchschlagsgebiet
abbauen kann. Während dieser Phase sinkt die Abscheide
leistung des Elektrofilters deutlich ab, so dass Durchschläge
nach Möglichkeit vermieden werden sollten.
Eine Maßnahme hierfür wäre die Reduzierung der Filterspan
nung, jedoch sinkt auch damit die Abscheideleistung des
Elektrofilters ab. Um diese konkurrierenden Anforderungen an
das Elektrofilter zu erfüllen, die beide in dem Wunsch nach
einer möglichst hohen Abscheiderate münden, muss die Filter
spannung und dazu auch der Filterstrom möglichst feinfühlig
vorgegeben werden. Dies erfolgte bislang derart, dass je nach
Einsatzfall des betreffenden Elektrofilters Schätzwerte für
die zulässige Filterspannung und den damit verknüpften Fil
terstrom festgelegt wurden und sodann diese Größen mit kon
ventionellen Regelungskreisen auf diese Sollwerte eingeregelt
wurden. Eine derartige Maßnahme ist jedoch ungenau, da bei
industriellen Prozessen die Zusammensetzung des Gases und der
Anteil verschiedener Partikel in dem Gasstrom starken Schwan
kungen unterworfen sein kann, was von einer fest eingestell
ten Regelung nicht berücksichtigt werden kann. Dabei können
langsam sich ändernde Betriebsparameter gegebenenfalls von
dem Betriebspersonal manuell eingestellt werden; kurzzeitige
Schwankungen, wie sie insbesondere in Stahlwerken beim Durch
blasen von Sauerstoff durch den Konverter auftreten können,
können jedoch im Rahmen einer derartigen, manuellen Steuerung
keine Berücksichtigung finden. Die Folge ist, dass die Ab
scheideleistung des Elektrofilters stark sinkt, so dass even
tuell mehrere Filter hintereinander geschalten werden müssen,
um die Einhaltung von vorgegebenen Emissionsgrenzwerten zu
garantieren. Die hierfür erforderlichen Installationskosten
wie auch die Energiekosten können zu einer nicht unbeträcht
lichen Verteuerung des betreffenden industriellen Verfahrens
beitragen.
Aus den Nachteilen des beschriebenen Stands der Technik re
sultiert das die Erfindung initiierende Problem, ein gat
tungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vorrichtung
derart weiterzubilden, dass ein optimierter Betrieb auch bei
kurzzeitig schwankenden Betriebsbedingungen des Elektrofil
ters sichergestellt werden kann.
Die Lösung dieses Problems gelingt im Rahmen eines erfin
dungsgemäßen Verfahrens dadurch, dass nach vorgegebenen Lern
strategien eine adaptive Anpassung der Sollwertvorgaben für
die Stellgröße(n) an konkrete und/oder geänderte Betriebsbe
dingungen vorgenommen wird.
Im Gegensatz zum Stand der Technik werden gemäß der vorlie
genden Erfindung die Sollwertvorgaben für die von einer Steu
erung oder Regelung beeinflussbaren Stellgrößen nicht kon
stant gehalten und allenfalls sporadisch von einer Bedienper
son geändert, sondern es findet ständig eine Anpassung an die
aktuellen Betriebsbedingungen statt. Dadurch wird das erfin
dungsgemäße Elektrofilter in die Lage versetzt, unverzüglich
auf Änderungen der Zusammensetzung des Gases und/oder der
daraus abzuscheidenden Partikel zu reagieren, so dass der je
weils optimale Betriebspunkt angestrebt wird. Hierbei soll
der Begriff "Lernstrategie" in der weitesten Form aufgefasst
werden, das heißt, es wird aus messbaren Größen des Elektro
filters ein Beurteilungskriterium ermittelt, beispielsweise
die Häufigkeit des Auftretens von Filterdurchschlägen und von
Folgedurchschlägen, und anhand einer vorgegebenen Strategie
wird versucht, durch Beeinflussung des Sollwertes für die
Stellgröße dieses Kriterium zu optimieren. Dies ist eine Ver
allgemeinerung des neuronalen Lernbegriffs, als im vorliegen
den Fall die Regelstrecke in Form des Elektrofilters durch
Bildung des Beurteilungskriteriums anhand von Messsignalen
des Filters in das lernende Netz einbezogen ist. Die Gesamt
anordnung aus Regelstrecke, gegebenenfalls Regler und Steue
rungslogik "lernt", ihren jeweiligen Betrieb auch bei den un
terschiedlichsten Bedingungen stets unter Optimierung eines
vorgegebenen Kriteriums einzurichten. Somit wird ein zusätz
licher Freiheitsgrad des Systems geschaffen, der es erlaubt,
statt fest vorgegebener Sollwerte für elektrische Filterpara
meter ein anderes Kriterium wie beispielsweise eine maximale
Abscheideleistung und/oder eine Erniedrigung des Energie
verbrauchs zu verwenden. Natürlich kann das zu optimierende
Kriterium auch eine komplexe Gestalt aufweisen, beispielswei
se als gewichtete Summe mehrerer Einzelkriterien od. dgl.
Es hat sich als günstig erwiesen, dass der Lernprozess zyk
lisch durchlaufen wird. Da der vorgegebene Lernprozess auf
grund einer Vielzahl erforderlicher Berechnungen vergleichs
weise komplex ist, lässt er sich nur schwer als kontinuier
lich arbeitende Analogrechenschaltung implementieren, viel
mehr sollte nach jedem Optimierungsschritt dem System Gele
genheit gegeben werden, sich an dem neuen Betriebspunkt zu
stabilisieren, um sodann zuverlässige Messungen anstellen zu
können für eine weitere Optimierung. Hierdurch werden Insta
bilitäten innerhalb des Systems vermieden. Außerdem ist sol
chermaßen bei konstanten Betriebsbedingungen eine Verschlech
terung des zur Optimierung verwendeten Beurteilungskriteriums
ausgeschlossen.
Ein weiteres besonderes vorteilhaftes Merkmal der Erfindung
ist, dass bei jedem Lernschritt wengistens zwei voneinander
unabhängig gewonnene Messwerte miteinander verknüpft werden,
um einen neuen Wert für die Stellgröße(n) zu erhalten. In der
Praxis erweist sich ein Elektrofilter als komplexe Regelstre
cke, da Schwankungen in der Zusammensetzung des Gasstroms und
der daraus abzuscheidenden Partikel zumeist kaum vorhersagbar
sind. Um so wichtiger ist es, im Rahmen einer die Betriebsbe
dingungen des Filters optimierenden Lernstrategie möglichst
viele Informationen über den aktuellen Betriebszustand be
rücksichtigen zu können. Beispielsweise ist das Verhalten des
Elektrofilters hinsichtlich Abscheidegrad und Energie
verbrauch abhängig von der Ionisierungsfähigkeit des durch
strömenden Gases einerseits, aber auch von der Leitfähigkeit
der abzuscheidenden Partikel andererseits. Da diese Betriebs
bedingungen völlig unabhängig voneinander sein können, erfor
dert eine gute Optimierung wenigstens eine zweidimensionale
Information über die aktuellen Betriebsbedingungen. Es ist
Aufgabe des Entwicklungsingenieurs, zwei voneinander unabhän
gige Messsignale zu finden, die sich auf die unterschiedli
chen Randbedingungen wie Zusammensetzung des Gases einerseits
und Beschaffenheit der Staubpartikel andererseits transfor
mieren und somit eine für jeden Betriebsfall treffende Opti
mierung zulassen.
Hierbei können die voneinander unabhängigen Messwerte aus un
terschiedlichen Messgrößen einerseits gewonnen werden wie
beispielsweise Filterspannung und -strom vor einem Durch
schlag, oder sie werden durch unterschiedliche Veränderung
wenigstens eines Betriebsparameters ermittelt, um nicht nur
den Absolutwert einer Übertragungsfunktion zu ermitteln, son
dern auch deren Steigung. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, denselben Betriebsparameter nach einem Zeitintervall
zu messen, um nicht nur dessen absolute Größe, sondern auch
sein zeitliches Verhalten bestimmen zu können; letzteres Ver
fahren ist bspw. bei der Bestimmung von größeren Zeitparame
tern, insbesondere der Entionisierungszeit, von Bedeutung, da
kürzere Einschwingvorgänge infolge der zyklischen Abarbeitung
durch eine reine Messung oder Mittelwertbildung kaum erfasst
werden können.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Verknüpfung der
zwei voneinander unabhängig gewonnenen Messwerte anhand empi
risch gefundener Regeln erfolgt. Da - wie oben bereits ausge
führt - die Regelstrecke im Fall eines Elektrofilters auf
grund unvorhersagbarer Änderungen der Randbedingungen wie Zu
sammensetzung des Gases und der Staubpartikel sowie Dichte
derselben durch ihr Übertragungsverhalten nicht ausreichend
beschrieben werden kann, fehlt ein Ansatzpunkt für eine Mo
dellbildung der Strecke, welche durch eine mathematisch fass
bare Regler- oder Steuerfunktion optimal geregelt werden
könnte. In Ermangelung eines Modells bleibt keine andere Mög
lichkeit als die Implementierung von vergleichsweise allge
meinen, jedoch aufgrund von Erfahrungen in allen denkbaren
Betriebssituationen gültigen Regeln.
Die Erfindung lässt sich dahingehend weiterbilden, dass die
Verknüpfungsregeln auf vorzugsweise unscharfe Mengen angewen
det werden, die aus den unabhängig voneinander gewonnen Mess
werten gebildet sind. Solchenfalls werden die möglichen Werte
der Messgrößen vorzugsweise in gewichteter Form einzelnen
Wertebereichen zugeordnet, und diese Wertemengen dienen als
Eingangsgrößen für die unterschiedlichsten, empirisch gewon
nen Regeln, so dass je nach Betriebszustand die Regelung bzw.
Sollwertvorgabe einer oder mehreren der im Rahmen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens implementierten Regeln folgt, während
die übrigen Regeln als in dem betreffenden Betriebsfall nicht
zutreffend vollständig oder überwiegend ausgeblendet werden.
Um die Funktion einer Schnittstelle zwischen den verschiede
nen Messwerten einerseits bzw. einem Sollwert für die Stell
größe und anderseits den empirisch gewonnen und implementier
ten Regeln erfüllen zu können, sollten die an der Verknüpfung
beteiligten, unscharfen Mengen linguistischen Werten linguis
tischer Variablen der zu verknüpfenden Messwerte bzw. des zu
bildenden Sollwerts für die Stellgröße entsprechen. Hierbei
können beispielsweise folgende unscharfe Mengen zu einer lin
guistischen Variablen eines Messwerts gebildet werden: nega
tiv groß (NM), negativ (N), etwa-null (Z), positiv (P), posi
tivgroß (PM). Natürlich können als linguistische Werte auch
andere Mengen verwendet werden; hierbei ist dem Entwicklungs
ingenieur weitgehend freie Hand gelassen. Diese unscharfen
Mengen bilden dann die Definitions- oder Ausgangsbereiche,
denen die unterschiedlichen Regeln zugeordnet sind. Die An
wendung dieser Regeln führt sodann wiederum zu einer oder
mehreren unscharfen Mengen der linguistischen Variablen für
den Sollwert der Stellgröße, welche wiederum die Schnittstel
le für die Erzeugung eines entsprechenden Ausgangssignals dar
stellt.
Der Zugehörigkeitsgrad eines Messwerts zu einer der unschar
fen Mengen der betreffenden linguistischen Variablen wird
durch sogenannte Zugehörigkeitsfunktionen festgelegt, die so
zusagen eine Information darüber enthalten, in welchem Umfang
das für eine unscharfe Menge charakteristische Merkmal von
dem betreffenden Messwert erfüllt wird. Obwohl diese Zugehö
rigkeitsfunktionen nahezu beliebige Gestalt aufweisen können,
hat sich zur Verminderung des Rechenaufwands eine Vereinfa
chung dahingehend bewährt, dass als Zugehörigkeitsfunktionen
für die unscharfen Mengen der linguistischen Variablen Drei
ecksfunktionen und/oder Trapezfunktionen verwendet werden.
Bei einer Normierung der unterschiedlichen Zugehörigkeits
funktionen dahingehend, dass für jeden Messwert die gesamte
Zugehörigkeit zu allen unscharfen Mengen mit 1 festgesetzt
wird, bieten dreieckförmige Zugehörigkeitsfunktionen den Vor
teil, dass jeder Messwert anhand der Erfüllungsgrade der ver
schiedenen unscharfen Mengen eindeutig identifizierbar ist
und somit eine jeweils individuelle Behandlung erfahren kann.
Deshalb sollten Trapezfunktionen vorzugsweise nur in Randbe
reichen der betreffenden Messwerte verwendet werden, um hier
beispielsweise die in vielen Fällen nur theoretisch möglichen
Messwerte bis ± ∞ in die Regelung einzubinden.
Um von der durch die Verknüpfung erhaltenen, linguistischen
Variablen für den Sollwert der Stellgröße zu einem konkreten
Sollwert zu gelangen, sieht die Erfindung vor, dass die lin
guistische Variable für die Reglerausgangsgröße in ein schar
fes Reglerausgangssignal transformiert wird. Dieses Ausgangs
signal kann von einem nachgeschalteten Regler- und/oder An
steuerungsbaustein in herkömmlicher Technik verarbeitet wer
den, um in dem gewünschten Umfang Einfluss auf das Elektro
filter auszuüben.
Um aus den empirisch gewonnenen und im Rahmen des erfindungs
gemäßen Verfahrens angewendeten Regeln einen möglichst opti
malen Sollwert für die Stellgröße zu erhalten, kann die
Transformation der linguistischen Reglerausgangsvariable in
ein scharfes Reglerausgangssignal anhand des Schwerpunktes
ihrer von null ungleichen, linguistischen Werte vorgenommen
werden. Sofern mehrere Regeln gleichzeitig und in unter
schiedlichem Grade zur Anwendung gelangen, so können durch
die erfindungsgemäße Maßnahme gegebenenfalls voneinander ab
weichende Handlungsanweisungen dadurch in eben demjenigen
Grade Berücksichtigung finden, wie die den Regeln zugrunde
liegenden linguistischen Werte der Messergebnisse erfüllt wa
ren.
Wie oben bereits ausgeführt, können die im Rahmen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens benötigten, voneinander unabhängigen
Messwerte sich auf unterschiedliche, physikalische Größen be
ziehen, was jedoch einerseits einen erhöhten Aufwand für Sen
soren mit sich bringt und andererseits nicht unbedingt zu dem
gewünschten Erfolg führen muss, da manche physikalische Grö
ßen in vielen Betriebszuständen oder immer miteinander ver
koppelt sind und somit keine voneinander unabhängigen Infor
mationen wiedergeben. Deshalb sieht die Erfindung vor, dass
die voneinander unabhängigen Messwerte durch Veränderungen
der Stellgröße(n) gewonnen werden. Hierbei werden die vonein
ander unabhängigen Messwerte auf dieselbe, physikalische Grö
ße bezogen, jedoch bei unterschiedlichen Betriebszuständen
bzw. Arbeitspunkten des Elektrofilters gemessen. Diese unter
schiedlichen Arbeitspunkte werden dadurch herbeigeführt, dass
die von außen beeinflussbare Stellgröße in geringem, jedoch
deutlich messbaren Umfang variiert wird, wobei der Grad und
insbesondere die Richtung der Änderung des Betriebsverhaltens
ermittelt werden kann. Mit anderen Worten, man kann nicht nur
den Absolutwert einer Übertragungsfunktion des Elektrofil
ters, sondern auch deren Gradienten erkennen und sieht daher
deutlich, in welchem Arbeitbereich sich das Elektrofilter ge
rade befindet. Bei einer geeigneten Auswertung dieser Messer
gebnisse können hiermit dieselben oder möglicherweise bessere
Ergebnisse erzielt werden als mit der Erfassung voneinander
unabhängiger, physikalischer Größen.
Dieses soeben beschriebene Verfahren basiert darauf, dass der
Betriebspunkt des Filters vorübergehend in definierter Rich
tung um ein geringes Maß verschoben wird und die Reaktion der
zu optimierenden Größe gemessen oder berechnet wird. Diese
Methode entspricht einer Linearisierung des Übertragungsver
haltens des Elektrofilters in dem betreffenden Arbeitspunkt,
wobei die Stellgröße als Eingangsgröße und die zu optimieren
de Größe, bspw. die elektrische Leistung oder die Partikel
emission, als Ausgangsgröße betrachtet wird. Wenn auch mit
dieser Vorgehensweise kein detaillierteres Modell der Regel
strecke entworfen wird, so ist doch zumindest eine treffende
Aussage über das Verhalten der zu optimierenden Größe bei ei
ner Veränderung der Stellgröße möglich.
Die verschiedenen Betriebspunkte können dadurch angesteuert
werden, dass die Stellgröße(n) um 0,5 bis 5%, vorzugsweise 1
bis 2%, gegenüber der Ausgangslage verstellt wird (werden).
Solchenfalls bleibt das Elektrofilter nahe bei seinem zuletzt
eingeregelten Arbeitspunkt und wird sozusagen nur differen
tiell aus diesem Arbeitspunkt verschoben, so dass das Be
triebsverhalten durch diese Verschiebungen auch im Falle ei
ner Verschlechterung der zu optimierenden Größe nicht erheb
lich beeinträchtigt wird. Andererseits kann mit feinfühligen
Sensoren und ggf. durch eine anschließende Auswertung der
Messergebnisse, bspw. durch Mittelwertbildung über ein aus
reichend lang bemessenes Zeitintervall, eine verlässliche
Aussage darüber getroffen werden, welche Auswirkungen die
Veränderung der Stellgröße auf die zu optimierende Größe hat.
Um vergleichbare Aussagen über das Betriebsverhalten des
Elektrofilters in unterschiedlichen Arbeitspunkten treffen zu
können, ist ferner vorgesehen, dass mehrere Betriebspunkte
angesteuert werden, indem die Stellgröße(n) jeweils um etwa
denselben Betrag erhöht bzw. erniedrigt wird (werden). Hier
durch werden beide Möglichkeiten einer Veränderung der Stell
größe wie auch die Beharrung derselben auf dem bereits vorher
eingestellten Wert der Nachprüfung unterzogen, so dass auch
stabile Arbeitspunkte erkannt werden können und nicht die Ge
fahr des Wegdriftens aus diesem Arbeitspunkt besteht.
Die Erfindung empfiehlt ferner, dass die vorübergehende Ver
änderung des Betriebspunktes mindestens über einen Zeitraum
aufrechterhalten wird, den ein Gasmolekül vom Filtereingang
bis zur Opazitätsmessung benötigt. Dieses Zeitintervall, das
sich durch Division aus den Filterdimensionen einerseits und
der Gasgeschwindigkeit andererseits ermitteln lässt, beträgt
im allgemeinen etwa 0,2 bis 5 Sekunden, vorzugsweise 0,5 bis
3 Sekunden, insbesondere etwa 1 Sekunde. Während dieses Zeit
raums wird einerseits dem Elektrofilter Gelegenheit gegeben,
in den neuen Arbeitspunkt stabil einzuschwingen, und außerdem
kann ein von Störungen weitgehend freier Messwert dadurch ge
schaffen werden, dass im Rahmen einer Mittelwertbildung zu
fällige Störungen weitgehend ausgeblendet werden. Bspw. dau
ert ein Durchschlag mit der anschließenden Entionisierungs
phase nur einige Millisekunden, so dass bei einem Messinter
vall von einer Sekunde der Einfluss eines einzigen Durch
schlags stark relativiert wird. Durch Mittelwertbildung der
Messwerte über ein derart langes Zeitintervall ist es bspw.
möglich, die Häufigkeit von Durchschlägen in dem Messinter
vall bzw. deren gesamten Einfluss auf die Effektivwerte der
gemessenen, elektrischen Größen zu bestimmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet die Auswertung der
voneinander unabhängigen Messergebnisse dahingehend, dass die
Richtung und der Grad der Veränderung der zu optimierenden
Größe als Reaktion auf die vorübergehende Verschiebung des
Betriebspunktes gemessen oder berechnet wird. Sofern die zu
optimierende Größe nicht direkt gemessen werden kann, bspw.
die Durchschlagshäufigkeit, so wird sie gemäß diesem Merkmal
doch aus den Messergebnissen rechnerisch bestimmt, um eine
Vorhersage über den Grad der Optimierung direkt anhand des
vorgesehenen Beurteilungskriteriums vornehmen zu können.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die gewonnenen Infor
mationen über das Verhalten der zu optimierenden Größe in be
stimmten Betriebspunkten in einer Datenbank hinterlegt wer
den. Damit können immer wiederkehrende Messungen ein und des
selben Betriebspunktes und damit ein ständiges "Zappeln" der
Stellgröße vermieden werden, und die Aktualisierung der Mess
werte muss nur dann erfolgen, wenn sich bspw. in einem zu
nächst stabilen Arbeitspunkt trotz unveränderter Stellgröße
die zu optimierende Größe verändert und damit signalisiert,
dass eine Veränderung der Betriebsbedingungen eingetreten
ist. Sofern eine Veränderung der zu optimierenden Größe nicht
zu erkennen ist, können in größeren Zeitabständen Probemes
sungen anhand des oben beschriebenen Verfahrens durchgeführt
werden, um die unveränderte Gültigkeit der vorgewählten
Stellgröße zu bestätigen oder zu optimieren.
Sofern sich während der Optimierung der Stellgrößenvorgabe
eine Einstellung ergibt, bei der das Verhalten des Elektro
filters in hinsichtlich der Stellgröße nach ünten und/oder
nach oben verschobenen Arbeitspunkten in der Datenbank abge
speichert ist, so können die für die Optimierung benötigten
Informationen über das Verhalten des Elektrofilters dieser
Datenbank entnommen werden, was allerdings voraussetzt, dass
der aktuelle Arbeitspunkt hinsichtlich der Stellgröße wie
auch hinsichtlich der zu optimierenden Größe mit entsprechen
den, abgespeicherten Werten nahezu vollständig übereinstimmt.
Als Beurteilungskriterium hierfür kann die Abweichung be
stimmt und mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen wer
den.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich verschiedene
Optimierungsstrategien bei Elektrofiltern realisieren. Im
Rahmen einer ersten Ausführungsform kann eine Maximierung der
Koronaleistung angestrebt werden, um den Abscheidegrad zu op
timieren, wobei als Stellgröße hierfür die Amplitude des Pri
märstroms des Elektrofilters verwendbar ist. Wie eingangs be
reits ausgeführt wurde, kann eine maximale Staubabscheidung
erreicht werden, indem bei optimaler Durchschlagshäufigkeit
die maximal erreichbare Filterspannung bzw. ein maximaler
Filterstrom eingestellt wird. Eine optimale Einstellung ist
demnach eine Gratwanderung zwischen einer zu großen und einer
zu kleinen Amplitude des Primärstroms, in beiden Fällen sinkt
die Koronaleistung ab. Um dies zu vermeiden, kann eine gewis
se Durchschlagshäufigkeit toleriert werden, die im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens jedoch nicht exakt vorgegeben zu
werden braucht, sondern sich zur Optimierung der vorgegebenen
Kriterien frei einstellen kann.
Eine andere Regelungsprämisse kann darin bestehen, dass eine
Minimierung der Folgedurchschläge angestrebt wird, um die
Leistungsaufnahme des Elektrofilters zu optimieren, und dass
als Stellgröße hierfür die Entionisierungszeit nach einem
Durchschlag verwendet wird. Die Entionisierungszeit ist die
jenige Zeit, die nach einem erkannten Durchschlag abgewartet
wird, bis der vorübergehend reduzierte Sollwert für den Pri
märstrom entlang einer Rampe wieder hochgefahren wird, um das
Elektrofilter wieder in Betrieb zu nehmen. Je kürzer die Ent
ionisierungszeit gewählt wird, umso schneller kann die Staub
abscheidung wieder aufgenommen werden, andererseits ist das
Risiko eines Folgedurchschlags infolge einer zu hohen Ionen
konzentration zwischen den Elektroden des Elektrofilters im
Bereich des Durchschlags erhöht, und sofern ein Folgedurch
schlag auftritt, muss abermals die Entionisierungszeit abge
wartet werden, was sich äußerst negativ auf die Abscheide
leistung des Elektrofilters auswirkt. Auch hier ist somit im
Rahmen des erfindungsgemäßen Optimierungsverfahrens ein
schmaler Grat zu beschreiten, um eine optimale Leistungsauf
nahme des Elektrofilters und damit einen möglichst hohen Ab
scheidegrad zu erreichen.
Andererseits ist naturgemäß eine hohe Leistungsaufnahme des
Elektrofilters auch mit einem großen Energieverbrauch verbun
den, und deshalb besteht eine andere Optimierungsstrategie
darin, dass die Einhaltung eines Emissionsgrenzwerts bei mi
nimaler Koronaleistung angestrebt wird, um die Wirtschaft
lichkeit des Elektrofilters zu optimieren. Diese Strategie
kann evtl. durch eine Modifikation eines oder beider der vor
ab beschriebenen Optimierungskriterien erfolgen, indem nicht
eine absolute Maximierung der Leistungsaufnahme des Elektro
filters angestrebt wird, sondern sogar eine Minimierung der
selben, wobei als Randbedingung allerdings die Einhaltung
vorgeschriebener Emissionsgrenzwerte Vorrang hat. Dies ist
eine weitere Stufe der Betriebsoptimierung eines Elektrofil
ters, da nun nicht mehr einfach eine Maximierung des Abscheide
degrads gefordert wird, sondern bspw. in Phasen, wo der Gas
zustrom bereits vergleichsweise sauber ist, die Leistungsauf
nahme des Elektrofilters entsprechend gedrosselt wird, so
dass in diesen Phasen Energie gespart werden kann.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeig
nete Vorrichtung zeichnet sich aus durch eine zyklisch arbei
tende Einrichtung zur Vorgabe eines Sollwertes für die Stell
größe(n) anhand einer Verknüpfung von zwei unabhängig vonein
ander gewonnenen Messwerten.
Gemäß der Lehre der Erfindung wird der Sollwert für die
Stellgröße(n), der bspw. durch einen Regler und/oder eine An
steuerschaltung in das Elektrofilter eingeprägt wird, durch
eine zyklisch arbeitende Einrichtung stufenweise an einen
Idealwert herangeführt, bei welchem das Optimierungskriterium
bestmöglich erfüllt ist. Dieses kann - wie oben bereits aus
geführt - entweder eine Maximierung der Leistungsaufnahme des
Elektrofilters sein, um den Abscheidegrad auf das absolute
Maximum zu erhöhen, oder aber eine Minimierung der Leistungs
aufnahme bei gleichzeitiger Einhaltung eines Emissionsgrenz
wertes, um die Leistungsaufnahme des Filters zu reduzieren
und daher dessen Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Eine der
artige, sukzessive Optimierung kann erreicht werden, indem
eine entsprechende Lernstrategie, wie sie im Rahmen des er
findungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden ist, in der
zyklisch arbeitenden Einrichtung derart implementiert ist,
dass ausgehend von zwei voneinander unabhängig gewonnenen
Messwerten bei jedem Einstellzyklus ein neuer, verbesserter
Sollwert für die Stellgröße(n) gefunden wird. Die erfindungs
gemäße Einrichtung ist zu diesem Zweck mit wenigstens einer
Einrichtung zur Messwerterfassung gekoppelt, wobei diese
Kopplung auch indirekt über eine oder mehrere, zwischenge
schaltete Einrichtungen bspw. zur Messwertspeicherung,
verarbeitung oder -auswertung erfolgen kann. In der erfin
dungsgemäßen Einrichtung ist ferner eine Verknüpfungsschal
tung enthalten, und zwar entweder hardwaremäßig aufgebaut
und/oder softwaremäßig implementiert, mit der die voneinander
unabhängig gewonnenen Messwerte derart verkoppelt werden,
dass sich daraus ein Sollwert für die Stellgröße ableiten
lässt, welcher in das Elektrofilter eingeprägt werden kann.
Durch die Art der Verknüpfung kann dabei sichergestellt wer
den, dass die stabilen Arbeitspunkte der Gesamtanordnung in
den angestrebten, optimalen Betriebszustand verlegt werden,
so dass die Gesamtanordnung die Tendenz zeigt, stets, d. h.
unter allen denkbaren Betriebsbedingungen, in diesen optima
len Betriebszustand hineinzulaufen.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die zyklisch arbeiten
de Einrichtung zur Vorgabe eines Sollwertes für die Stellgrö
βen) als Fuzzy-Logiksystem ausgebildet ist. Derartige Syste
me sind in besonderem Umfang dafür geeignet, empirisch gefun
dene Regeln auf mehrere, vorzugsweise zwei Eingangsgrößen an
zuwenden und daraus ein oder mehrere Ausgangssignale zu er
zeugen, die sodann als Sollwerte für den/die beeinflussbaren
Stellgrößen verwendet werden. Hierbei bieten die im Rahmen
von Fuzzy-Systemen verwendeten, unscharfen Mengen gegenüber
einfachen Software-Lösungen mit auf scharfe Mengenbereiche
der Eingangsgrößen angewendeten Regeln den Vorteil einer kon
tinuierlichen Verstellbarkeit der als Sollwertvorgabe verwen
deten Ausgangsgröße, wodurch Schwingungen innerhalb des Sys
tems vermieden werden können.
Einer Verbesserung der Betriebseigenschaften der erfindungs
gemäßen Vorrichtung dienlich ist ferner eine Weiterbildung
dahingehend, dass das Fuzzy-Logiksystem eine relationale Mam
dani-Struktur aufweist. Solchenfalls ist eine echte Implemen
tierung von empirisch gefundenen Regeln möglich, im Gegensatz
zu der prinzipiell auch denkbaren Realisierung als funktiona
ler Fuzzy-Baustein nach dem Reglerkonzept von Sugeno, Takagi
und Kang, wobei die Ausgangsgrößen als Funktionen der Ein
gangsgrößen gebildet werden, welche Funktionen den Konklusio
nen der Regelbasis entsprechen. Zwar kann letzteres System
rechentechnische Vorteile mit sich bringen, jedoch kann die
Aufstellung der Konklusionsfunktionen Schwierigkeiten berei
ten und zu unüberschaubaren Situationen führen, die aufgrund
der differenzierten Betrachtung nicht optimal behandelt wer
den. Dies liegt u. a. daran, dass hierbei die empirisch gefun
denen Werte in mathematische Formeln umgesetzt werden müssen
und dabei eine Konkretisierung erfahren, die nicht immer ih
rem allgemeinen Bedeutungsinhalt gerecht wird, sondern zu
sätzliche Informationen enthält, die sich in einzelnen Be
triebspunkten günstig, in anderen dagegen weniger günstig auf
das Optimierungsverfahren auswirken.
Die Erfindung lässt sich weiterbilden durch einen Baustein
zur vorübergehenden Verschiebung des Betriebspunktes des
Elektrofilters zwecks Ermittlung voneinander unabhängiger
Messwerte. Da die bspw. als Fuzzy-Baustein ausgebildete, zyk
lisch arbeitende Sollwertvorgabeeinrichtung unabhängig von
ihrer Struktur jeweils derart aufgebaut ist, dass sie einen
für die Eingangsgrößen charakteristischen, scharfen Ausgangs
wert bestimmt, ist zur probeweisen Verstellung des Arbeits
punktes des Elektrofilters ein zusätzlicher Baustein erfor
derlich. Dieser ist vorzugsweise unabhängig von der Fuzzy-
Logik aufgebaut, da - wie im folgenden ausgeführt wird - in
verschiedenen Betriebsbedingungen keine Verschiebung des Be
triebspunktes des Elektrofilters zur Ermittlung der Messwerte
erforderlich ist. Dieser Baustein kann daher im Rahmen einer
die Fuzzy-Logik mit Informationen versorgenden Peripherie an
gesteuert werden, wenn die als Eingangsgrößen für den Fuzzy-
Baustein erforderlichen Informationen nicht anderweitig be
schafft werden können.
Es hat sich als günstig erwiesen, dass der Baustein zur vorü
bergehenden Verschiebung des Betriebspunktes des Elektrofil
ters als state machine ausgebildet ist. Eine derartige Ein
richtung ist in der Lage, ausgehend von den vorgegebenen Be
triebspunkten eine definierte Verstellung einzelner Parame
ter, bspw. der Stellgröße(n), vorzunehmen, indem sie hierzu
bspw. einen geeigneten Offset-Wert bestimmt, der mit dem von
dem Fuzzy-Baustein erzeugten Ausgangssignal verknüpft werden
kann, um den gewünschten Betriebspunkt einzustellen.
Die Verknüpfung der Ausgangssignale des Fuzzy-Bausteins und
der state machine erfolgt vorzugsweise derart, dass diese
Ausgangssignale an einem Summationspunkt additiv zusammenge
führt sind. Diese Verknüpfung entspricht als linear unabhän
gige, mathematische Funktion dem unabhängigen Betrieb von
state machine und Fuzzy-Logik und sorgt dafür, dass die state
machine auch ohne Kenntnis des von der Fuzzy-Logik erzeugten
Ausgangssignals betrieben werden kann, was eine starke Ver
einfachung der Schaltungsanordnung bedeutet.
Eine weitere Optimierung erfährt die erfindungsgemäße Vor
richtung durch einen Baustein zur Begrenzung der Amplitude
des Summensignals. Als Folge einer konsequenten Realisierung
von empirischen Regeln im Rahmen einer Fuzzy-Logik könnte die
Ausgangsgröße in besonderen Fällen auch Extremwerte annehmen,
welche zwar zu einem lokalen Minimum des Optimierungskriteri
ums führen, das sich jedoch global auf einem zu hohen Niveau
befindet, und dessen Randmaxima durch die geringen Verstel
lungen der state machine nicht überwunden werden können. Da
sich derartige Einstellungen allenfalls in weitgehend unbe
rechneten Randbereichen des Filterbetriebs ergeben können,
kann hier durch die Begrenzung des Summensignals die Stell
größe in einem überschaubaren Bereich gehalten werden, in
welchem aufgrund der Erfahrung allenfalls ein einziger Ex
tremwert der Optimierungsfunktion existiert. Wie im folgenden
noch ausgeführt werden wird, müssen die Grenzwerte für den
zulässigen Bereich des Summensignals nicht fest vorgegeben
werden, sondern können im Rahmen der erfindungsgemäßen Vor
richtung bspw. aus Messwerten oder sonstigen Informationen
über das Elektrofilter bestimmt und immer wieder aktualisiert
werden.
Eine günstige Struktur erhält die erfindungsgemäße Vorrich
tung dadurch, dass das ggf. begrenzte Summensignal als Soll
wertsignal einer Ansteuerschaltung für die Stellgröße zuge
führt ist. Diese Ansteuerschaltung dient dem Zweck, der be
einflussbaren Stellgröße den von der Fuzzy-Logik bestimmten
und ggf. durch die state machine modifizierten, auf den zu
lässigen Bereich begrenzten Sollwert einzuprägen. Der Aufbau
der Ansteuerschaltung ist jeweils abhängig von der Art der
zur Einflussnahme auf das Elektrofilter verwendeten Stellgrö
ße.
Eine besonders exakte Übereinstimmung des Istwertes der be
einflussbaren Stellgröße mit dem vorgegebenen Sollwertsignal
lässt sich erzielen, wenn der Istwert der Stellgröße zu dem
Eingang eines Reglers zurückgekoppelt ist, dem als weiteres
Eingangssignal das vorzugsweise von der Fuzzy-Logik bestimmte
Sollwertsignal zugeführt wird. Eine derartige Teilschaltung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung stellt sicher, dass der
vorgegebene Sollwert weitgehend unabhängig von dem jeweiligen
Betriebspunkt des Elektrofilters stets mit allenfalls gerin
gen Abweichungen eingeprägt wird, so dass für die erfindungs
gemäße Optimierungsschaltung mit guter Nährung von dem Ideal
fall ausgegangen werden kann, dass der im Rahmen der zykli
schen Abarbeitung gefundene und ggf. modifizierte Sollwert
bei dem nächsten Optimierungszyklus als Ausgangswert stabil
eingestellt worden ist.
Besondere Vorteile bietet ein Regler zur Nachführung der
Stellgröße, der als Zweipunktregler ausgebildet ist. Diese
Reglerstruktur ist hinsichtlich des Entwurfs und der Dimensi
onierung sowie des Aufbaus höchst einfach und arbeitet den
noch stabil und zuverlässig und kann bei einer ausreichenden
Dynamik der von dem Regler zwecks Beeinflussung der Stellgrö
ße ansteuerbaren Energiequelle eine ausreichende Übereinstim
mung zwischen Soll- und Istwertsignal gewährleisten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird ergänzt durch einen
Speicher zur Hinterlegung von Informationen über das Verhal
ten des Elektrofilters in bestimmten Betriebszuständen. Da
sich in vielen Fällen der Betrieb des Elektrofilters zumin
dest vorübergehend bei bestimmten Betriebszuständen einpen
deln und stabilisieren wird, können bestimmte Betriebsparame
ter für mehrere, aufeinanderfolgende Zyklen gespeichert wer
den, so dass die state machine von dem permanenten Anfahren
benachbarter Betriebszustände entlastet wird und dadurch das
Sollwertsignal für die Stellgröße konstant auf den Optimal
wert eingestellt bleibt. Hierdurch wird das Regelverhalten in
dem durch das Optimierungskriterium gefundenen, stabilen Ar
beitspunkt nicht permanent gestört, sondern das Elektrofilter
kann in exakt diesem Zustand verbleiben, bis sich im Rahmen
der auch zyklisch weiterhin durchgeführten Standardmessungen
ohne Veränderung des Betriebszustandes eine Veränderung er
gibt, welche ein wirkliches Indiz für geänderte Betriebsbe
dingungen des Elektrofilters bildet und somit eine neue Mes
sung der benachbarten Betriebspunkte zwecks Neubeginn einer
Optimierungssequenz auslöst.
Standardmäßig können sämtliche, voneinander abweichende Be
triebszustände samt aller, betreffender Messergebnisse in dem
erfindungsgemäßen Speicher hinterlegt werden. Dies wird da
durch ermöglicht, dass der Speicher mit Sensoren des Elektro
filters, bspw. für die Filterspannung gekoppelt ist. Dies
kann über ein spezielles Ein-/Ausgabe-Modul erfolgen, dessen
Anschlüsse für die Sensoren als Analogeingänge ausgebildet
sind, denen Analog-Digital-Wandler nachgeschalten sind, wel
che wiederum an einen gemeinsamen Datenbus angeschlossen sein
können, über den sie ihren digitalen Inhalt in den Datenspei
cher übertragen, sofern sie selektiv aktiviert werden. Natür
lich sind auch eine Vielzahl anderer Hardwarestrukturen denk
bar, um die Messwerte der verschiedenen Sensoren einlesen zu
können. Jedoch sollte eine derartige Struktur gewählt werden,
die eine hinreichende Dynamik aufweist, so dass bspw. Abtast
raten von 1 ms oder weniger möglich sind und deren Ergebnisse
kontinuierlich gespeichert werden können, um Durchschläge er
kennen zu können und evtl. über den Verlauf der betreffenden
Signale vor, während und nach einem Durchschlag weitere In
formationen wie über die Betriebsbedingungen des Elektrofil
ters gewinnen zu können. Auch ist solchenfalls eine schnelle
Durchschlagsbehandlung möglich.
Neben den bereits beschriebenen Komponenten der erfindungsge
mäßen Vorrichtung kann wenigstens eine Auswerteschaltung vor
handen sein, die mit dem Speicher und/oder mit Sensoren des
Elektrofilters, bspw. zwecks Bestimmung der Häufigkeit von
Filterdurchschlägen, gekoppelt ist. Die reinen Signalspan
nungsverläufe können weder in der ursprünglichen noch in der
digitalisierten Form von sich aus als Informationssignal über
bestimmte Filterzustände verwendet werden, sondern sie müssen
zu diesem Zweck erst aufbereitet werden. Bspw. müssen plötz
liche, sprungartige Spannungs- und/oder Stromabfälle erkannt
und als Durchschläge identifiziert werden, worauf sodann eine
vorbereitete Durchschlagsbehandlung durchgeführt werden kann.
Eben diese Auswertung erfordert einen intelligenten Baustein,
der bspw. mittels eines Mikroprozessors od. dgl. realisiert
werden kann.
Eine weitere Besonderheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegt darin, dass die Steuerung und/oder die Auswerteschal
tungen mit den Sensoren des Elektrofilters über optische
Signalleitungen gekoppelt sind. Eben infolge der Filterdurch
schläge können bei dem Elektrofilter sprungartige Veränderun
gen des Erdpotentials ausgelöst werden, die bei einer galva
nischen Kopplung der Sensoren an die Auswerteeinheit und/oder
Steuerung zu einer Beschädigung oder gar Zerstörung einzelner
Module führen könnte. Dies kann durch die Übertragung der
Messsignale über Lichtwellenleiter ausgeschlossen werden.
Indem die Auswerteschaltung ausgangsseitig mit dem Speicher
gekoppelt ist, können deren Ergebnisse ebenfalls in dem Spei
cher hinterlegt werden. Somit ist eine wiederholte Berechnung
von nicht messbaren Größen bspw. der Häufigkeit von Filter
durchschlägen in einem gegebenen Zeitintervall, nicht erfor
derlich, so dass die Auswerteschaltung zwischenzeitlich mit
anderen Aufgaben betraut werden kann.
Bspw. kann die Auswerteschaltung ausgangsseitig mit der Be
grenzungsschaltung für das Sollwertsignal der Stellgröße ge
koppelt sein, um hier nach einem vorgegebenen Algorithmus die
Grenzwerte zu beeinflussen, bspw. bei einem drastischen An
stieg der Filterdurchschläge in einem kurzen Zeitintervall.
Die in der Auswerteschaltung gewonnenen Erkenntnisse können
weiterhin für eine Beeinflussung der Ansteuerelektronik für
die Stellgröße verwendet werden, wenn der Ausgang der Auswer
teschaltung mit einem entsprechenden Steuereingang der An
steuerelektronik verbunden wird. Dadurch kann bspw. im Falle
eines erkannten Durchschlags sofort der Leistungsteil einer
auf die Stellgröße einwirkenden Energiequelle abgeschalten
werden, um diese unverzüglich herunterzufahren oder zu dros
seln und damit den durch den Durchschlag entstandenen Licht
bogen zu löschen.
Weitere Vorteile bietet eine Kopplung des Speichers mit der
Fuzzy-Logik, so dass die hinterlegten Informationen von der
Fuzzy-Logik abrufbar sind und als Ausgangswerte für die Fest
legung des Sollwertes der Stellgröße herangezogen werden kön
nen. Sofern sich das Elektrofilter in einer optimierten und
stabilen Betriebsphase befindet, ermöglicht dieser Daten
flusspfad die Versorgung der Fuzzy-Logik mit Eingangsdaten,
ohne dass hierzu über die state machine in den stabilen Be
trieb des Elektrofilter eingegriffen werden müsste.
Andererseits muss die Fuzzy-Logik oder eine übergeordnete
Steuerung auch mit der state machine gekoppelt sein, so dass
nicht abgespeicherte Informationen über diese erzeugt werden
können. Umgekehrt muss auch die Fuzzy-Logik Informationen
darüber erhalten, ob die augenblicklich an ihren Eingängen
festgestellten Messwerte einer Verschiebung des Betriebspunk
tes zu negativeren oder positiveren Stellgrößen entsprechen.
Schließlich umfasst die erfindungsgemäße Anordnung eine
Schnittstelle, über welche die Fuzzy-Logik mit einem Steuer
gerät, insbesondere mit einem Computer, zur Eingabe und/oder
Veränderung von Parametern, insbesondere der Regelbasis, ge
koppelt oder koppelbar ist. Über ein derartiges Steuergerät
kann ein direkter Zugang des Bedienungspersonals zu der Fuz
zy-Logik des erfindungsgemäßen Systems geschaffen werden, so
dass die in der Regelbasis enthaltenen, empirisch gefundenen
Regeln in einzelnen, speziellen Anwendungsfällen durch ent
sprechend der betreffenden Anwendung abgeänderte Regeln er
setzt oder ergänzt werden können oder eine Umschaltung zwi
schen verschiedenen Optimierungskriterien vorgenommen werden
kann.
Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf
der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Er
findung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Anord
nung;
Fig. 2 die Struktur des Logikbausteins aus Fig. 1, ausge
legt für eine Maximierung der Koronaleistung;
Fig. 3 die Regelbasis der Logik nach Fig. 2;
Fig. 4 die linguistische Variable einer Eingangsgröße der
Logik nach Fig. 2;
Fig. 5 die linguistische Variable der Ausgangsgröße der
Logik nach Fig. 2;
Fig. 6 eine andere Struktur des Logikbausteins aus Fig. 1,
ausgelegt für eine Minimierung der Häufigkeit von
Folgedurchschlägen;
Fig. 7 die Regelbasis der Logik nach Fig. 6;
Fig. 8 die linguistische Variable einer ersten Eingangs
größe der Logik nach Fig. 6;
Fig. 9 die linguistische Variable einer zweiten Eingangs
größe der Logik nach Fig. 6; sowie
Fig. 10 die linguistische Variable der Ausgangsgröße der
Logik nach Fig. 6.
In dem Blockschaltbild nach Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 zum optimalen Betrieb eines Elektrofilters 2
dargestellt. Das Elektrofilter 2 ist von bekanntem Aufbau mit
plattenförmigen Abscheideelektroden und dazwischen angeordne
ten, drahtförmigen Sprühelektroden, wobei zwischen diesen je
weils untereinander parallelgeschaltenen Elektroden eine hohe
Spannung Ufil von bspw. 50 kV angelegt ist, welche zu einer
Ionisierung des durch das Elektrofilter strömenden Gases
führt, wodurch in dem Gas enthaltene Staubpartikel negativ
aufgeladen werden und dadurch zu den Abscheideelektroden ge
zogen werden, wo sie sich festsetzen und in gewissen Zeitab
ständen durch Rütteln oder durch sonstige Maßnahmen abge
schieden werden.
Hierbei kann i. a. der Abscheidegrad T durch Erhöhung der Ko
ronaleistung des Elektrofilters verbessert werden, wenn kein
Rücksprühen auftritt. Denn die Wanderungsgeschwindigkeit der
aufgeladenen Staubpartikel ist abhängig von den elektrischen
Feldstärken in der Auflade- und in der Niederschlagszone, und
diese Feldstärken sind wiederum proportional zur Filterspan
nung Ufil und auch zum Filterstrom Ifil. Das Produkt aus Fil
terstrom Ifil und -spannung Ufil, also die Leistungsaufnahme
Pfil des Elektrofilters 2, ist demnach eine Größe, die den Ab
scheidegrad T beeinflusst. Der Abscheidegrad T kann nähe
rungsweise nach der folgenden Formel errechnet werden:
T = 1 - e-(kPfil)P
Diese Funktion ist zur Charakterisierung der Filtereigen
schaften in dem Schaltblock 2 für das Elektrofilter wiederge
gebenen. Man ersieht aus dieser Kurvendarstellung, dass der
Abscheidegrad T eine mit der Leistungsaufnahme Pfil des Elekt
rofilters 2 monoton ansteigende Funktion ist, so dass ein
erstes, mögliches Optimierungskriterium für den Betrieb des
Elektrofilters 2 eine Maximierung der Leistungsaufnahme Pfil
des Elektrofilters 2 ist.
Andererseits erkennt man aus dieser Kurvendarstellung ferner,
dass die Steigung der Kurve T (Pfil) mit wachsendem Pfil ständig
abnimmt, somit bei dem Bestreben einer absoluten Maximierung
der Leistungsaufnahme Pfil die zusätzliche Abscheidewirkung
ΔT/T beständig sinkt und daher aus betriebswirtschaftlichen
Gründen eine absolute Maximierung der Leistungsaufnahme Pfil
des Elektrofilters 2 in Vielen Anwendungsfällen nicht sinn
voll ist. Vielmehr kann stattdessen die Einhaltung von vorge
gebenen Emissionsgrenzwerten als übergeordnetes Optimierungs
kriterium verwendet werden, was etwa einem bestimmten endli
chen Abscheidegrad T entspricht. Allerdings gilt dies nur nä
herungsweise, da bei geringerer Staubbelastung des zu reini
genden Gasstroms bereits mit einem niedrigeren Abscheidegrad
T die Emissionsgrenzwerte eingehalten werden können als bei
einem stark schmutzbefrachteten Gasstrom, so dass bei einer
derartigen Optimierung nicht der Abscheidegrad T herangezogen
werden sollte, sondern vielmehr die gemessenen Emissionswerte
selbst. In diesem Fall besteht eine Randbedingung für die Op
timierung des Filterbetriebs darin, dass die Leistungsaufnah
me Pfil des Filters 2 minimiert werden soll.
Unabhängig davon, ob nun eine Maximierung der Leistungsauf
nahme Pfil des Elektrofilters 2 oder die Einhaltung eines
Emissionsgrenzwertes bei gleichzeitiger Minimierung der Leis
tungsaufnahme Pfil des Elektrofilters 2 angestrebt wird, ist
als weitere Randbedingung für den praktischen Betrieb des
Elektrofilters 2 weiterhin zu beachten, dass infolge der hohen
Filterspannung Ufil von bspw. 50 kV in unregelmäßigen Zeitab
ständen Spannungsdurchschläge zwischen den benachbarten
Elektroden auftreten, die durch zufällige Ansammlungen von
leitfähigen Staubpartikeln und/oder durch eine lokal erhöhte
Konzentration von ionisierten Gasmolekülen ausgelöst werden
können. Derartige Filterdurchschläge lassen sich nicht ver
meiden, sondern müssen bei dem Filterbetrieb als gegeben hin
genommen werden. Die einzige Möglichkeit besteht darin, die
Häufigkeit derartiger Filterdurchschläge möglichst stark her
abzusetzen, da bei jedem Durchschlag die Filterspannung Ufil
für eine gewisse Zeit, die sog. Entionisierungszeit teion, he
runtergefahren werden muss, damit einerseits der durch den
Überschlag ausgelöste Lichtbogen gelöscht wird, und ferner
die lokal erhöhte Konzentration von ionisierten Gasmolekülen
Gelegenheit hat, um sich abzubauen, so dass Folgedurchschläge
nicht zu befürchten sind. Im Rahmen der vorliegenden Erfin
dung wird vorgeschlagen, hierbei auf zwei Parameter Einfluss
zu nehmen, nämlich einerseits über den Filterstrom Ifil, um
die Filterspannung Ufil etwa an der Filterdurchschlagsgrenze
zu führen, wo die Häufigkeit von Durchschlägen gerade noch
nicht heraufgesetzt ist, und andererseits durch eine adaptive
Anpassung der Entionisierungszeit teion auch diesen Parameter
so kurz als möglich zu wählen, ohne dass eine Häufung von
Folgedurchschlägen auftritt. Beide Optimierungskonzepte die
nen dem Zweck, die Leistungsaufnahme Pfil des Elektrofilters 2
und damit den Abscheidegrad T zu maximieren. Für den oben an
gesprochenen Fall, wo nicht eine maximale Abscheideleistung
T, sondern nur eine dem vorgegebenen Emissionsgrenzwert ent
sprechende Abscheideleistung T angestrebt wird, kann durch
die Bildung eines übergeordneten Beurteilungskriteriums die
Bedeutung des rechnerisch ermittelten Wertes für die Leis
tungsaufnahme Pfil reduziert und statt dessen durch einen
Emissionsmesswert ersetzt werden.
In beiden Fällen werden diese Parameter dem Elektrofilter 2
über einen entsprechenden Wert des Filterstroms Ifil mitge
teilt, der sich wiederum als Reaktion auf die Vorgabe eines
Primärstroms Iprim einstellt. Dieser Primärstrom Iprim ent
spricht der Amplitude des Ausgangsstroms eines vorzugsweise
mit IGBT's (isolated gate bipolar transistor) aufgebauten
Wechselrichters 3, der vorzugsweise aus einem Netzgleichrich
ter mit nachgeschaltetem Zwischenkreiskondensator gespeist
wird. Der Wechselrichter 3 ist vorzugsweise als zweiphasige
H-Brückenschaltung aufgebaut mit vier IGBT's und diesen je
weils parallel geschaltenen Freilaufdioden, wobei in dem
Querzweig die Primärwicklung eines Hochspannungstransforma
tors 4 eingeschalten ist. Durch eine wechselnde Taktung der
jeweils diagonalen Transistoren der Wechselrichter-
Brückenschaltung 3 wird der Primärwicklung des Hochspannungs
transformators 4 ein alternierender Primärstrom Iprim einge
prägt, dessen einzelne Stromblöcke etwa Rechteck- oder Tra
pezgestalt aufweisen, mit der Amplitude Iprim. Nach der Trans
formierung dieses Stromsignals auf das Spannungsniveau Ufll
des Elektrofilters 2 wird aus den sekundärseitig am Hochspan
nungstransformator 4 abgegebenen Stromblöcken durch einen
nachgeschaltenen Brückengleichrichter 5 ein näherungsweise
konstanter Filterstrom Ifil erzeugt, der noch durch eine nicht
dargestellte Drossel geglättet werden kann. Im Rahmen des
Hochspannungstransformators 4 findet neben der Spannungsum
setzung auch eine galvanische Trennung statt, so dass bei
Spannungsdurchschlägen auftretende Potentialdifferenzen in
der Umgebung des Elektrofilters 2 gegenüber dem Massepotenti
al des Wechselrichters 3 nicht zu Störungen der erfindungsge
mäßen Vorrichtung 1 führen.
An dem Elektrofilter 2 können verschiedene Sensoren angeord
net sein, um dessen ordnungsgemäßen Betrieb zu überwachen und
Messwerte für die Optimierung des Filterbetriebs zu erhalten.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist insbesondere vorge
sehen, hierfür Spannungssensoren für die Filterspannung Ufil
vorzusehen und eingangsseitig mit verschiedenen Elementen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zu koppeln. Hierbei findet
diese Kopplung vorzugsweise über Lichtwellenleiter 6 statt,
da diese unempfindlich gegenüber durchschlagsbedingten Poten
tialsprüngen in der Umgebung des Elektrofilters 2 sind und
somit auch einen Schutz für die erfindungsgemäße Vorrichtung
1 bilden.
Zur Übertragung der Messwerte über den Lichtwellenleiter 6
kann das zunächst analoge Messsignal Ufil vor Ort, d. h. in ei
ner nahe dem Elektrofilter angeordneten und daher auf dessen
Massepotential betreibbaren Auswerteschaltung in Digitalwerte
umgesetzt werden, die sodann in Form von Bitfolgen seriell
über den Lichtwellenleiter 6 übertragen werden können.
Diese Lichtimpulse werden vor einem nicht dargestellten,
lichtempfindlichen Sensor der Vorrichtung 1 wieder in elekt
rische Signale umgewandelt und können sodann einem Massen
speicher 7 zugeführt werden, um dort eine Datenbank über das
Betriebsverhalten des Elektrofilters 2 zu bilden bzw. zu er
gänzen. Parallel dazu können die digitalisierten Messwerte
auch einer Auswerteschaltung 8 zugeführt werden, die aus den
Messwerten für die Filterspannung Ufil sowie ggf. aus weiteren
Sensorsignalen nicht messbare Größen bestimmt, bspw. Filter
durchschläge erkennt und auch deren Häufigkeit berechnet. Die
Ergebnisse dieser Auswertung 8 werden sodann an die Datenbank
7 übertragen 9 und stehen dort für die weitere Steuerung des
Elektrofilters 2 als zusätzliche Daten zur Verfügung.
Aus diesem Datenfundus bedient sich eine Logikschaltung 10,
die daraus nach vorgegebenen Optimierungskriterien einen Pri
märstromsollwert Iprim* erzeugt. Von dem als Logikschaltung
bezeichneten Schaltungsblock 10 müssen hierbei teilweise auch
mathematische Berechnungen durchgeführt werden, so dass es in
manchen Anwendungsfällen sinnvoll sein kann, hierfür einen
Mikroprozessor zu verwenden und die Logik als Software in
demselben zu implementieren. Bei Verwendung von im Handel er
hältlichen Rechenbausteinen, bspw. Multiplizierern, ließe
sich allerdings die Funktion auch mit analogen Bausteinen re
alisieren. Die bevorzugte Funktionsweise der Logikschaltung
10 soll weiter unten anhand der Fig. 2-10 erläutert wer
den.
Abhängig von den gemessenen Eingangssignalen Ufil bestimmt die
Auswerteschaltung 8 die Häufigkeit von Filterdurchschlägen
und leitet daraus u. a. Grenzwerte für den zulässigen Primär
strom Iprim ab. Diese Grenzwerte gelangen über einen weiteren
Signalpfad 11 von der Auswerteschaltung 8 zu einem Begren
zungsbaustein 12, der dem Logikbaustein 10 nachgeschalten
ist. Dadurch wird das Signal Iprim* nach den Vorgaben der Aus
werteschaltung 8 auf einen zulässigen Wertebereich begrenzt
12 und gelangt sodann zu einem Summationspunkt 13, dem als
weiteres Eingangssignal auch der gemessene, tatsächliche Ist
wert des Primärstroms Iprim zugeführt wird, und zwar mit nega
tiver Polarität. An dem Summationspunkt 13 wird demnach die
Regelabweichung Iprim*-Iprim gebildet, und diese Regeldiffe
renz 14 wird einem Regler 15 für den Primärstrom Iprim des E
lektrofilters 2 zugeleitet. Der Regler 15 kann aus Gründen
der Vereinfachung des Aufbaus als Zweipunktstromregler ausge
bildet sein, derart, dass zwei Schaltschwellen vorgesehen
sind, bei deren Überschreitung durch das Regeldifferenzsignal
14 eine Umschaltung der Wechselrichter-Brückenschaltung 3 auf
den jeweils anderen Diagonalzweig ausgelöst 16 wird. Indem in
den Soll- oder Istwertzweig Iprim*, Iprim eine taktmäßige Pola
ritätsumkehr eingebaut wird, können darüber hinaus auch die
alternierenden Blöcke des Primärstroms Iprim erzeugt werden,
welche für den Transformator 4 unerlässlich sind.
Der Logikbaustein 10 arbeitet nach einem zyklischen Konzept,
d. h. bei jedem Rechenzyklus wird ein neuer Primärstromsoll
wert Iprim* erzeugt und sodann bis zum Abschluss des vorlie
genden Zyklus konstant gehalten. Im Rahmen der zyklisch
durchzuführenden Berechnungen können - wie weiter unten aus
geführt wird - Informationen über das Verhalten des Elektro
filters 2 bei geringfügig abgeänderten Betriebspunkten erfor
derlich sein. Sofern derartige Informationen in der Datenbank
7 nicht enthalten sind, müssen die betreffenden Betriebspunk
te durch Veränderung der Stellgröße Iprim um ein geringes Maß
kurzzeitig angefahren werden, um sodann über die Filtersenso
ren die veränderten Messwerte Ufil ermitteln zu können. Diesem
Zweck dient eine state machine 17, die auf Anforderung ent
sprechende Offsetsignale Ivar erzeugt, welche dem von der Lo
gikschaltung 10 gebildeten Primärstromsollwert Iprim* in einem
vorzugsweise vor der Begrenzungsschaltung 12 eingeschleiften
Summationspunkt 38 additiv überlagert werden. Im Rahmen die
ser Offsetwerte Ivar kann der zyklisch bestimmte Primärstrom
sollwert Iprim* wahlweise um ein geringes Maß angehoben oder
reduziert werden. Je nachdem, ob die betreffenden Messergeb
nisse einer positiven oder negativen Verschiebung des Primär
sollwerts Iprim* zuzuordnen sind, müssen sie von der Logik
schaltung 10 unterschiedlich verarbeitet werden. Deshalb er
hält diese über einen weiteren Signalpfad 18 Informationen
über den momentanen Zustand der state machine 17 und damit
über deren Ausgangsoffsetwert Ivar.
Die Funktionsweise der Logikschaltung 10 dient der eigentli
chen, erfindungsgemäßen Optimierung des Filterbetriebs und
kann daher den unterschiedlichen, oben angesprochenen Opti
mierungskriterien folgen. Deshalb ist eine Eingabemöglichkeit
in Form eines Bedienterminals 19 vorgesehen, über das Parame
ter der aktuellen Optimierung eingegeben und/oder geändert
werden können, bspw. durch Auswahl der Optimierungsstrategie,
etc. Dieses Bedienterminal 19, welches die Gestalt eines ei
genständigen Computers aufweisen kann, ist mit der Logik
schaltung 10 vorzugsweise ebenfalls über Lichtwellenleiter 20
gekoppelt, so dass selbst in dem Fall eines theoretisch fast
unmöglichen Durchschlagens der Filterspannung Ufil auf die er
findungsgemäße Vorrichtung 1 keinerlei Gefahr für eine an dem
Bedienterminal 19 arbeitende Person besteht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 wird durch in dem Logik
baustein 10 implementierte Optimierungsstrategien in die Lage
versetzt, für jegliche Betriebsbedingungen des Elektrofilters
2 bspw. bei stark verschmutzten Gasen ebenso wie bei weniger
verschmutzten, sowie bei unterschiedlichsten Zusammensetzun
gen des Gases selbst, die jeweils optimalen Betriebsparameter
Ifil, Ufil zu lernen und dadurch das jeweils in dem Logikbau
stein 10 eingestellte 19 Optimierungskriterium zu erfüllen.
Dabei können auch im Rahmen der Optimierung einer vorgegebe
nen Größe, bspw. der Leistungsaufnahme Pfil des Elektrofilters
2 mehrere Strategien parallel verfolgt werden, bspw. eine
möglichst ideale Einstellung der Amplitude des Primärstroms
Iprim, wozu die durch die Fig. 2-5 beschriebene Logik
struktur dient, einerseits sowie eine optimale Vorgabe der
Entionisierungszeit, welche abgewartet wird, bis nach einem
erkannten Durchschlag wieder Leistung dem Elektrofilter 2 zu
geführt wird, im Rahmen der durch die Fig. 6-10 be
schriebenen Logikstruktur.
Kern der ersteren Strategie für die Anpassung des Primär
stroms Iprim ist die in Fig. 2 wiedergegebene Verknüpfungs
struktur, mit der aus zwei voneinander unabhängig gewonnene
Informationen 21, 22 anhand einer vorgegebenen Verknüpfung 23
eine Ausgangsgröße 24 bestimmt wird, die im vorliegenden Fall
einen Offsetwert darstellt und durch Addition zu dem beim
letzten Lernzyklus gefundenen Primärstromsollwert Iprim* den
neuen und aktuellen Wert für diese Größe liefert.
Da die Verknüpfung 23 sich aus empirisch gefundenen Regeln
zusammensetzt, die jeweils für bestimmte Bereiche der Ein
gangsgrößen 21, 22 Gültigkeit haben, werden zunächst die ggf.
durch Auswertung 8 ermittelten und in der Datenbank 7 zwecks
Zugriff 25 durch den Logikbaustein 10 hinterlegten Werte der
Eingangsgrößen 21, 22 jeweils einer von mehreren Mengen zuge
ordnet, auf die sodann die Verknüpfung 23 angewendet wird, um
daraus zunächst eine nach Mengen aufgeschlüsselte Information
über die Ausgangsgröße 24 zu erhalten.
Wie man der Tabelle nach Fig. 3 entnehmen kann, welche die Re
geln gemäß der Verknüpfung 23 in vollständig aufgeschlüssel
ter Form wiedergibt, sind jeder Eingangsgröße 21, 22 wie auch
der Ausgangsgröße 24 in dem vorliegenden Fall jeweils fünf
unterschiedliche Mengen zugeordnet, die durch unterschiedli
che Buchstaben gekennzeichnet sind: NM (negativ groß), N (ne
gativ), Z (etwa-null), P (positiv) sowie PM (positiv-groß).
Jedem möglichen Mengenpaar von je einer Menge 25 der Ein
gangsgröße 21 und einer Menge 26 der zweiten Eingangsgröße 22
wird sodann anhand der empirisch gefundenen Regeln jeweils
genau eine Menge 27 der Ausgangsgröße 24 zugeordnet.
Wie den Fig. 2-4 zu entnehmen ist, wird als Eingangsgrö
ße 21 die Veränderung des über einen konstanten Zeitraum
durch Integration gebildeten Mittelwerts der Filterleistung
Pfil bei einer geringfügigen Verschiebung des Primärstromes
Iprim zu positiven Werten hin verwendet (Δpdt|ipp). In ähnli
cher Form entspricht die Eingangsgröße 22 dem durch zeitlich
begrenzte Integration gebildeten Mittelwert der Änderung der
Filterleistung Pfil bei einer geringfügigen Verschiebung des
Primärstromes Iprim zu negativen Werten (Δpdt|ipn). Diese bei
den Größen beschreiben das Verhalten des Elektrofilters 2
hinsichtlich seiner Leistungsaufnahme Pfil in Abhängigkeit von
einer Veränderung des Primärstroms Iprim in dem momentanen Ar
beitspunkt.
Hierbei kann die Integralbildung über ein konstantes Zeitin
tervall von der Auswerteschaltung 8 durchgeführt werden, und
das Ergebnis wird sodann in der Datenbank 7 eingetragen. Von
dort gelangen die beiden aktuellen Werte der Eingangsgrößen
21, 22 zu dem Logikbaustein 10, der zunächst die Zuordnung
der Eingangsgrößen 21, 22 zu den jeweils fünf unterschiedli
chen, möglichen Mengen NM, N, Z, P, PM vornimmt und sodann
anhand der Tabelle 23 gemäß Fig. 3 die möglichen Folgen für
den Ausgangswert 24 bestimmt. Um sodann von der oder den ge
fundenen Ausgangsmengen eine exakte Ausgangsgröße 24 zu
bestimmen, können bspw. die beteiligten Ausgangsmengen hin
sichtlich ihres Schwerpunktes entlang der durch die Ausgangs
größe 24 definierten Achse ausgewertet werden, und die
betreffende Koordinate des Schwerpunktes kann sodann als ex
akte Ausgangsgröße Δip* verwendet und zu dem bisherigen Pri
märstromsollwert Iprim* hinzuaddiert werden.
Würden für die Unterteilung aller möglichen Werte der Ein
gangsgrößen 21, 22 exakt begrenzte Bereiche als Mengen 25, 26
verwendet, so könnte bei einer minimalen Änderung einer Ein
gangsgröße 21, 22 infolge der Zuordnung zu einer anderen Men
ge 25, 26 ein deutlich abweichendes Ausgangssignal 24 die
Folge sein, wodurch Schwingungen des Systems möglich wären.
Um dies zu vermeiden, verwendet die Erfindung unscharf be
grenzte Mengen 25-27 für die Ein- und Ausgangsgrößen 21,
22, 24. Dies bedeutet, eine exakte Eingangsgröße 21, 22 kann
gleichzeitig mehreren Mengen 25, 26 zugeordnet sein, und zwar
mit einem gewichteten Anteil. Die Gewichtung kann durch jeder
Menge 25, 26 zugeordnete Zugehörigkeitsfunktionen µ gekenn
zeichnet sein, wie sie in Fig. 4 dargestellt sind.
Man erkennt daraus, dass die Zugehörigkeitsfunktion µ der
Menge NM etwa die Form einer Trapezhälfte aufweist, mit einem
horizontalen, bis -∞ gehenden Plateau 28 und einer bis kurz
vor der Ordinate µ auf 0 absinkenden Rampe 29, und die Zuge
hörigkeitsfunktion µ für die Menge PM liegt spiegelbildlich
hierzu bezüglich der Ordinate µ. Komplementär zu den von dem
Plateau 28 in Richtung auf die Ordinate µ abfallenden Rampen
29 der äußeren Mengen NM, PM steigt die Zugehörigkeitsfunkti
on µ für die jeweiligen Mengen N und P kontinuierlich von 0
bis zum Wert 1 an, der jeweils bei dem Abszissenwert liegt,
bei welchem die Zugehörigkeitsfunktion µ für die betreffende,
äußere Menge NM, PM zu Null geworden ist. Nach Art einer
Dreieckfunktion 30 fallen die Zugehörigkeitsfunktionen µ für
die Zwischenmengen N, P von diesem Punkt aus jeweils bis zu
dem Ursprung des Koordinatensystems ab, und diese abfallenden
Verläufe finden ihr Komplement in bei den Abszissenwerten der
Dreieckspitze 30 bei Null beginnenden und an der Ordinate µ
jeweils bei 1 mündenden Anstiegsflanken für die Zentralmenge
Z.
Wie man durch Vergleich der Fig. 4 und 5 erkennen kann,
unterscheiden sich die prinzipiellen Verläufe der Zugehörig
keitsfunktionen µ für die beiden Eingangsgrößen 21, 22 wie
auch der Ausgangsgröße 24 nur quantitativ voneinander, nicht
jedoch qualitativ. Während die zentralen Mengen Z für die
beiden Eingangsgrößen 21, 22 durch vergleichsweise kleine Ab
szissenwerte begrenzt sind, umfassen die Zwischenmengen N, P
ein deutlich breiteres Wertespektrum, und die äußeren Mengen
NM, PM reichen naturgemäß bis ±∞. Demgegenüber sind die Zu
gehörigkeitsfunktionen µ für die Zuordnung eines Ausgangswer
tes zu einer der Ausgangsmengen zumindest hinsichtlich der
zentralen Menge Z und der beiden Zwischenmengen N, P mit
gleichen Spektren versehen, wodurch sich optimale Regelungs
eigenschaften ergeben.
Die Verwendung von Dreiecks- und Trapezfunktionen 30 für die
Übertragungsfunktionen µ stellen eine rechentechnische Opti
mierung dar, die dem Zweck dient, den Berechnungsaufwand zu
minimieren. Natürlich könnten statt dessen auch Zugehörig
keitsfunktionen µ mit anderen Verläufen verwendet werden.
Als Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jeder
Menge 25, 26 der Eingangsgrößen 21, 22 entsprechend den Wer
ten der Zugehörigkeitsfunktionen µ der verschiedenen Mengen
NM, N, Z, P, PM bei dem betreffenden Messwert ein skalarer
Zugehörigkeitswert zugeordnet, und aus diesen Zugehörigkeits
werten resultieren Gewichtsfaktoren für die einzelnen Spalten
und Zeilen der Tabelle aus Fig. 3. Anhand dieser Gewichtswerte
werden verschiedene Felder der Tabelle aus Fig. 3 sofort aus
geblendet, da für diese der Spalten- oder Zeilengewichtswert
null ist. Für die verbleibenden Felder können nach einer ma
thematischen Regel, die unterschiedlich spezifiziert werden
kann, aus den Zeilen- und Spaltengewichtswerten den einzelnen
Feldern des Ergebnisbereichs 27 zugeordnete Gewichtsfaktoren
ermittelt werden, und nun kann eine feldweise Übertragung
dieser Gewichtswerte auf die Ausgangsmengen 27 vorgenommen
werden, wobei die Gewichtsfaktoren von Feldern mit identi
schen Zielmengen 27 additiv miteinander verknüpft werden kön
nen. Als Ergebnis erhält man hinsichtlich ihrer Amplitude mo
difizierte Zugehörigkeitsfunktionen für die Zielmengen 27,
und die Transformation in einen exakten Ausgangswert kann
wiederum anhand der Schwerpunktmethode erfolgen.
Die dargestellte Vorgehensweise entspricht dabei etwa dem
Entwurf eines sog. Fuzzy-Reglers, wenngleich im vorliegenden
Fall keine Regelung erfolgt, sondern ausschließlich eine
Adaption der Sollwertvorgabe für den Primärstromsollwert Iprim*
an geänderte Betriebsbedingungen des Elektrofilters 2 im Rah
men einer durch die Definition der Zugehörigkeitsfunktionen µ
und der Regelbasis 23 gemäß der Tabelle aus Fig. 3 festgeleg
ten Lernstrategie. Unter Bezugnahme auf die obige Korrespon
denz zu Fuzzy-Reglern könnte man die Mengen 25-27 der Ein
gangs- und Ausgangsgrößen 21, 22, 24 als unscharfe Mengen be
zeichnen, die jeweils einem linguistischen Wert NM, N, Z, P,
PM je einer linguistischen Variablen Δpdt|ipp; Δpdt|ipn; Δip*
entsprächen. Hierbei finden sich die ursprünglich empirisch
gewonnenen Regeln in den Zuordnungen einzelner linguistischer
Werte der Ausgangsvariablen 24 zu den verschiedenen Feldern
des Ergebnisblocks in der Tabelle 23 nach Fig. 3 wieder. Diese
Regeln sind so zu entwerfen bzw. umzusetzen, dass der stabile
Arbeitspunkt des Gesamtsystems 1, 2 in den jeweils optimalen
Betriebspunkt gemäß der in der Logikschaltung 10 eingestell
ten 19 Optimierungsstrategie verlagert wird, so dass der Be
triebspunkt des Elektrofilters 2 im Rahmen einer Sequenz auf
einanderfolgender Lernzyklen stets dem gewünschten, optimalen
Betriebspunkt zustrebt, und zwar völlig unabhängig von den
Randbedingungen, welche das Elektrofilter 2 hinsichtlich der
Zusammensetzung des zu reinigenden Gases vorfindet. Das Er
gebnis ist ein Primärstromsollwert Iprim*, bei dessen Einprä
gung in den Elektrofilter 2 dessen Leistungsaufnahme Pfil ma
ximal wird.
Während die vorangehend beschriebene Logikstruktur gemäß den
Fig. 2-5 der Bestimmung einer optimalen Amplitude für
den Primärstrom Iprim dient, soll mit der Logikstruktur gemäß
den Fig. 6-10 eine optimale Einstellung für die dynami
sche Behandlung von Durchschlägen in dem Elektrofilter 2 ge
funden werden. Der zu optimierende Parameter hierbei ist die
Entionisierungszeit teion, die nach Abschaltung des Wechsel
richters 3 infolge eines erkannten Durchschlags in dem Elekt
rofilter 2 abgewartet wird, bis der gleichzeitig abgesenkte
Primärstromsollwert Iprim* wieder angehoben wird, um dem
Elektrofilter 2 wieder Leistung zuzuführen.
Wie ein prinzipieller Vergleich der Fig. 6-10 mit den
Fig. 2-5 erkennen lässt, wird bei der Bestimmung des Pa
rameters Δteion eine prinzipiell ähnliche Strategie verfolgt
wie bei der Bestimmung des Offsetwertes Δip* für den Primär
stromsollwert Iprim* Ausgangspunkt ist wiederum die Verknüp
fung zweier, unabhängig voneinander gewonnener Eingangssigna
le 31, 32 im Rahmen einer Regelbasis 33 und die daraus fol
gende Bildung des Offsetwertes Δteion für die Entionisierungs
zeit als gewünschte Ausgangsgröße 34.
Für die Ermittlung der Eingangsgrößen 31, 32 für die Verknüp
fung 33 ist die Erkennung von Durchschlägen in dem Elektro
filter 2 anhand von gemessenen Signalen 6, insbesondere über
die Filterspannung Ufil, erforderlich. Diese Ermittlung wird
von der Auswerteschaltung 8 durchgeführt, und die Ergebnisse
werden der Datenbank 7 mitgeteilt.
Erkannte Durchschläge sind jedoch erst der Ausgangspunkt für
die Ermittlung der Eingangsgrößen 31, 33. Die Eingangsgröße
31 entspricht der normierten Amplitude des Primärstroms Iprim,
der kurz vor dem festgestellten Filterdurchschlag geflossen
ist. Dieser Wert kann anhand einer ständigen Aufzeichnung des
Primärstroms Iprim im Rahmen der Datenbank 7 rückwirkend er
mittelt werden. Demgegenüber entspricht der Wert der Ein
gangsgröße 32 dem Zeitintervall, das seit dem vorangehenden
Filterdurchschlag bis zu dem aktuellen Filterdurchschlag ver
strichen ist.
Wie auch bei der vorangehend beschriebenen Logikstruktur wer
den jedoch diese Zahlenwerte nicht direkt im Rahmen der Ver
knüpfung 33 verarbeitet, sondern zunächst jeweils verschiede
nen Mengen zugeordnet. Da auch auf die vorliegende Logik
struktur die Korrespondenz zu einem Fuzzy-Regler anwendbar
ist, können die Eingangsgrößen 31, 32 als linguistische Vari
able ds_ip bzw. ds_zt bezeichnet werden, denen je drei Mengen
mit jeweils den linguistischen Werten LOW, MED und HIGH zuge
ordnet sind. Wie die Tabelle 33 aus Fig. 7 zeigt, ergibt sich
für jede Kombination zweier Mengen 35, 36 ein Ergebnisfeld
37, welchem je ein linguistischer Wert N, Z, P der Ausgangs
größe 34 zugeordnet ist. In dem vorliegenden Fall ist eine
etwas einfachere Struktur verwendet worden, wo jeder linguis
tischen Variablen ds_ip, ds_zt sowie Δteion nur drei linguis
tische Werte 35-37 zugewiesen sind. Hierdurch kann der Be
rechnungsaufwand weiter reduziert werden.
Ferner werden auch bei dieser Logikstruktur unscharfe Mengen
35-37 verwendet, die durch Zugehörigkeitsfunktionen µ über
der betreffenden Abszisse ds_zt, ds_ip und Δteion charakteri
sierbar sind. Da beim vorliegenden Fall normierte Absolutwer
te der Amplitude des Primärstroms Iprim sowie des verstriche
nen Zeitintervalls zwischen zwei aufeinanderfolgenden Durch
schlägen verwendet werden, können die Eingangsgrößen nicht
negativ sein, und daher ist das Spektrum der linguistischen
Werte auf die positive Zahlengerade beschränkt. Demgegenüber
stellt die linguistische Variable Δteion für die Ausgangsvari
able 34 einen Offsetwert dar, der sowohl negativ als auch po
sitiv werden kann, so dass hier die linguistischen Werte von
-∞ bis +∞ reichen.
Auch hier sind für die Zugehörigkeitsfunktionen µ der Ein-
und Ausgangsgrößen 31, 32, 34 Dreieck- und Trapezfunktionen
verwendet worden, was ebenfalls der Reduzierung des Rechen
aufwandes dient. Dabei sind die LOW- und HIGH-Werte der lin
guistischen Eingangsvariablen 31, 32 durch jeweils hälftige
Trapezfunktionen charakterisiert, während der mittlere, lin
guistische Wert jeweils durch eine Dreieckfunktion beschrie
ben wird. Gleiches gilt auch für die linguistische Variable
Δteion der Ausgangsgröße 34. Eine Besonderheit bei der Aus
gangsgröße ist, dass die zentrale Wertemenge Z leicht unsym
metrisch ist, dergestalt, dass im vorliegenden Beispiel die
ansteigende Flanke flacher verläuft als die abfallende Flan
ke, und diese Maßnahme hat im Hinblick auf das einseitig be
grenzte Spektrum der Eingangsgrößen 31, 32 einen besonders
günstigen Einfluss auf die Stabilität der Logikschaltung 10.
Wie die Eingangsgrößen 31, 32 der in Fig. 6 enthaltenen Ver
knüpfungsstruktur zeigen, kann mit diesem Verfahren bei jedem
Durchschlag genau ein Lernzyklus durchgeführt werden. Bei ei
nem derartigen Vorgehen folgen die Lernzyklen nicht kontinu
ierlich in einem gleichbleibenden Zeitraster aufeinander,
sondern sind immer von dem Eintritt eines Ereignisses, näm
lich eines Filterdurchschlags, abhängig. Natürlich kann auch
anstelle einer gesonderten Berechnung im Anschluss an einen
Durchschlag die Berechnung der Eingangsgrößen 31, 32 anhand
mehrerer Durchschläge gemeinsam berechnet werden, indem über
die hierbei aufgetretenen Werte eine Mittelwertbildung vorge
nommen wird.
Claims (40)
1. Verfahren zum optimierten Betrieb eines Elektrofilters
(2), wobei wenigstens eine Größe des Filterprozesses, bspw.
die Amplitude des Primärstroms Iprim oder die Entionisierungs
zeit teion nach einem Filterdurchschlag, durch eine Steuerung
oder Regelung verstellbar ist, und wobei im Rahmen der Opti
mierung die Veränderung einer anderen, mess- oder berechenba
ren Größe des Filterprozesses in einer vorgegebenen Richtung
angestrebt wird, bspw. eine Erhöhung der Abscheideleistung T
und/oder eine Erniedrigung des Energieverbrauchs Pfil, da
durch gekennzeichnet, dass nach vorgege
benen Lernstrategien eine adaptive Anpassung der Sollwertvor
gaben Iprim*, teion* für die Stellgröße (n) an konkrete und/oder
geänderte Betriebsbedingungen vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Lernprozess zyklisch durchlaufen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass bei jedem Lernschritt wenigs
tens zwei voneinander unabhängig gewonnene Messwerte oder
daraus berechnete Werte (21, 22; 31, 32) miteinander verknüpft
(23; 33) werden, um einen neuen Wert für die Stellgröße(n) zu
erhalten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Verknüpfung (23; 33) anhand
empirisch gefundener Regeln erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Verknüpfungsregeln (23; 33)
auf unscharfe Mengen (25, 26; 35, 36) angewendet werden, die aus
den unabhängig voneinander gewonnenen Mess- oder Rechenwerten
(21, 22; 31, 32) gebildet sind.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass die an der Verknüpfung (23; 33)
beteiligten, unscharfen Mengen (25, 26; 35, 36) linguistischen
Werten linguistischer Variablen der zu verknüpfenden Mess-
oder Rechenwerte (21, 22; 31, 32) einerseits sowie des zu bil
denden Sollwerts für die Stellgröße oder eines Offsetwertes
hierfür andererseits entsprechen.
7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass als Zugehörigkeitsfunktionen µ
für die unscharfen Mengen (25, 26; 35, 36) der linguistischen
Variablen Dreieckfunktionen (30) und/oder Trapezfunktionen
verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass die linguistische Variable für
die Ausgangsgröße oder deren Offsetwert in ein scharfes Aus
gangssignal transformiert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Transformation der linguistischen
Ausgangsvariable oder deren Offsetwertes (24; 34) in ein
scharfes Ausgangssignal anhand der Schwerpunkte ihrer von 0
ungleichen, linguistischen Werte (27; 37) erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die von
einander unabhängigen Messwerte (21, 22; 31, 32) durch Verände
rungen der Stellgröße (Iprim) gewonnen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Betriebspunkt des Fil
ters (2) vorübergehend in definierter Richtung um ein gerin
ges Maß verschoben wird und die Reaktion der zu optimierenden
Größe gemessen oder berechnet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Betriebspunkt vorübergehend da
durch verschoben wird, dass die Stellgröße(n) um 0,5 bis 5%,
vorzugsweise 1 bis 2%, gegenüber der Ausgangslage verstellt
wird (werden).
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, dass mehrere Betriebspunkte angesteuert
werden, indem die Stellgröße(n) jeweils um etwa denselben
Betrag erhöht bzw. erniedrigt wird (werden).
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, da
durch gekennzeichnet, dass die vorüberge
hende Veränderung des Betriebspunktes über einen Zeitraum von
0,2 bis 5 sek., vorzugsweise 0,5 bis 2 sek., insbesondere et
wa 1 sek. aufrechterhalten wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, da
durch gekennzeichnet, dass die Richtung
und der Grad der Veränderung der zu optimierenden Größe als
Reaktion auf die vorübergehende Verschiebung des Betriebs
punktes gemessen (6) oder berechnet (8) wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, da
durch gekennzeichnet, dass die gewonnenen
Informationen über das Verhalten der zu optimierenden Größe
in bestimmten Betriebspunkten in einer Datenbank (7) hinter
legt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, dass für die Optimierung benötigte
Informationen über das Verhalten des Elektrofilters in be
stimmten Betriebspunkten der Datenbank (7) entnommen (25)
werden, sofern die betreffenden Informationen dort bereits
abgespeichert worden waren.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Maxi
mierung der Koronaleistung Pfil angestrebt wird, um den Ab
scheidegrad T zu optimieren, und dass als Stellgröße hierfür
die Amplitude des Primärstroms Iprim des Elektrofilters (2)
verwendet wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Mini
mierung der Folgedurchschläge angestrebt wird, um die Leis
tungsaufnahme Pfil des Elektrofilters (2) zu optimieren, und
dass als Stellgröße hierfür die Entionisierungszeit teion nach
einem Durchschlag verwendet wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ein
haltung eines Emissionsgrenzwerts bei minimaler Koronaleis
tung Pfil angestrebt wird, um die Wirtschaftlichkeit des
Elektrofilters (2) zu optimieren.
21. Vorrichtung (1) zum optimierten Betrieb eines Elektro
filters (2), wobei wenigstens eine Größe des Filterprozesses,
bspw. die Amplitude des Primärstroms Iprim oder die Entioni
sierungszeit teion nach einem Filterdurchschlag, durch eine
Steuerung oder Regelung verstellbar ist, und wobei im Rahmen
der Optimierung die Veränderung einer anderen, mess- oder be
rechenbaren Größe des Filterprozesses in einer vorgegebenen
Richtung angestrebt wird, bspw. eine Erhöhung der Abscheide
leistung T und/oder eine Erniedrigung des Energieverbrauchs
Pfil, gekennzeichnet durch eine zyklisch ar
beitende Einrichtung (10) zur Vorgabe eines Sollwertes Iprim*
für die Stellgröße(n) anhand einer Verknüpfung von zwei unab
hängig voneinander gewonnenen Messwerten.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Einrichtung (10) zur Vor
gabe eines Sollwertes (Iprim*) für die Stellgröße (n) als Fuz
zy-Logiksystem ausgebildet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Fuzzy-Logiksystem (10)
eine relationale Mamdani-Struktur aufweist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 21, gekennzeich
net durch einen Baustein (17) zur vorübergehenden Ver
schiebung des Betriebspunktes des Elektrofilters (2) zwecks
Ermittlung voneinander unabhängiger Messwerte (21, 22).
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Baustein (17) zur vorü
bergehenden Verschiebung des Betriebspunktes des Elektrofil
ters (2) als state machine ausgebildet ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23 in Verbindung mit
Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgangssignale (Ivar; Iprim*) der state machine (17)
und der Fuzzy-Logik (10) an einem Summationspunkt (38) addi
tiv zusammengeführt sind.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, gekennzeich
net durch einen Baustein (12) zur Begrenzung der Amplitu
de des Summensignals.
28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch
gekennzeichnet, dass das ggf. begrenzte Sum
mensignal als Sollwertsignal einer Ansteuerschaltung (15) für
die Stellgröße (Iprim) zugeführt ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Istwert (Iprim) der Stell
größe zu dem Eingang eines Reglers (15) zurückgekoppelt ist,
welcher eine möglichst exakte Übereinstimmung des Istwerts
(Iprim) mit dem Sollwertsignal (Iprim) herbeiführen soll.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Regler (15) zur Nachfüh
rung der Stellgröße (Iprim) als Zweipunktregler ausgebildet
ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 30, ge
kennzeichnet durcheinen Speicher (7) zur Hin
terlegung von Informationen über das Verhalten des Elektro
filters (2) in bestimmten Betriebszuständen.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Speicher (7) mit Sensoren
des Elektrofilters (2), bspw. für die Filterspannung, ge
koppelt (6) ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 31 oder 32, gekenn
zeichnet durch wenigstens eine Auswerteschaltung
(8), die mit dem Speicher (7) und/oder mit Sensoren des
Elektrofilters (2), bspw. zur Bestimmung der Häufigkeit von
Filterdurchschlägen, gekoppelt (6) ist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 32 oder 33, dadurch
gekennzeichnet, dass der Speicher (7) und/oder
die Auswerteschaltung(en) (8) mit den Sensoren des Elektro
filters (2) über optische Signalleitungen (6) gekoppelt sind.
35. Vorrichtung nach Anspruch 33 oder 34, dadurch
gekennzeichnet, dass die Auswerteschaltung (6)
ausgangsseitig mit dem Speicher (7) gekoppelt (9) ist, so
dass deren Ergebnisse ebenfalls in dem Speicher (7) hinter
legt werden.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 33 bis 35, da
durch gekennzeichnet, dass die Auswerte
schaltung (8) ausgangsseitig mit der Begrenzungsschaltung
(12) für das Sollwertsignal der Stellgröße (Iprim) gekoppelt
(11) ist.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 33 bis 36, da
durch gekennzeichnet, dass die Auswerte
schaltung (8) ausgangsseitig mit der Ansteuerschaltung (3)
für die Stellgröße (Iprim) gekoppelt ist, um diese ggf. herun
terzufahren oder zu drosseln.
38. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 31 bis 37, da
durch gekennzeichnet, dass der Speicher
(7) mit der Fuzzy-Logik (10) gekoppelt ist, so dass die hin
terlegten Informationen von der Fuzzy-Logik (10) abrufbar
(15) sind und als Ausgangswerte für die Festlegung des Soll
wertes (Iprim*) der Stellgröße herangezogen werden können.
39. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 38, da
durch gekennzeichnet, dass die Fuzzy-
Logik (10) mit der state machine (17) gekoppelt ist, so dass
nicht abgespeicherte Informationen über die state machine
(17) erzeugt werden können.
40. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 39, ge
kennzeichnet durch eine Schnittstelle (20), über
welche die Fuzzy-Logik (10) mit einem Steuergerät (19), ins
besondere einem Computer, zur Eingabe und/oder Veränderung
von Parametern, insbesondere der Regelbasis, gekoppelt oder
koppelbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10023821A DE10023821A1 (de) | 1999-10-07 | 2000-05-15 | Verfahren und Vorrichtung zum optimierten Betrieb eines Elektrofilters |
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DE19948842 | 1999-10-07 | ||
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DE10023821A1 true DE10023821A1 (de) | 2001-04-12 |
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DE10023821A Withdrawn DE10023821A1 (de) | 1999-10-07 | 2000-05-15 | Verfahren und Vorrichtung zum optimierten Betrieb eines Elektrofilters |
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DE (1) | DE10023821A1 (de) |
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2000
- 2000-05-15 DE DE10023821A patent/DE10023821A1/de not_active Withdrawn
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