DE10021723A1 - Werkzeugkopf - Google Patents
WerkzeugkopfInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Werkzeugkopf 10, der um eine Rotationsachse 24 drehbar ist, mit einer Werkzeugaufnahme 14, 16 für ein eine Werkzeugschneide 18 aufweisendes Werkzeug 20 und mit einer Einrichtung 38, 40, 44 zum Einstellen der in bezug auf die Rotationsachse 24 radialen Lage der Werkzeugschneide 18. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Werzeugaufnahme in einen Grundkörper 14, der um die Rotationsachse 24 drehbar in einem ersten Lager 40 in einer Mitnehmerhülse 44 gelagert ist, und in einen Werkzeugaufnahmekörper 16 geteilt ist, der um eine exzentrisch sowie parallel zur Rotationsachse 24 gelegene Exzenterachse 42 drehbar in einem zweiten Lager 38 in der Mitnehmerhülse 44 gelagert ist, wobei die Mitnehmerhülse 44 um die Rotationsachse 24 drehbar ist, die Rotationsachse 24 und die Exzenterachse 42 auf einer Führungslinie 52 liegen und der Werkzeugaufnahmekörper 16 und der Grundkörper 14 über eine radiale Führung 48, 50 verdrehsicher und entlang der Führungslinie 52 verschiebbar so aneinander gekoppelt sind, dass der Abstand zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper 16 und dem Grundkörper 14 und somit zwischen der Rotationsachse 24 und der Exzenterachse 42 durch Bewegen der Mitnehmerhülse 44 um die Rotationsachse 24 sich verändert.
Description
Die Erfindung betrifft einen Werkzeugkopf gemäß der im
Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art.
Ein solcher Werkzeugkopf ist beispielsweise aus der DE 42 18 466
bekannt und besteht aus einem Werkzeug, das
eine Werkzeugschneide aufweist, und einer Werkzeugauf
nahme, in die das Werkzeug eingebracht wird. In diesem
Werkzeugkopf ist eine Einrichtung zum Einstellen der in
bezug auf die Rotationsachse radialen Lage der Werk
zeugschneide vorgesehen. Diese Einrichtung besteht aus
einem Druckkraftwandler zwischen einem Basisteil des
Werkzeugkopfes und einem Abtriebsglied. Zwischen diesen
Teilen sind in Form einer Parallelfeder elastische
Schwenkglieder vorgesehen, die eine unterschiedliche
Dehnungscharakteristik aufweisen. Hierdurch wird die
über den Druckkraftwandler eingeleitete Stellbewegung
in eine Bewegung des Werkzeuges umgesetzt, das starr
mit dem Abtriebsglied verbunden ist. Über diese
Schwenkglieder wird die radiale Lage der Werkzeug
schneide des Werkzeugs eingestellt.
Es ist ein großer Bedarf vorhanden, insbesondere Zylin
dermantelflächen möglichst maßgenau herzustellen. Für
die reine Werkzeugkorrektur wird hierbei eine Auslen
kung von ca. 0,1 mm benötigt. Des Weiteren sollen aber
auch kleinere Einstiche und Hinterdrehungen möglich
sein, für die jedoch ein Stellweg von 2 bis 3 mm ge
braucht wird. Dieser Stellbereich ist jedoch mit den
bekannten Werkzeugköpfen kaum reproduzierbar zu ver
wirklichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Werk
zeugkopf gemäß der im Oberbegriff des Anspruches 1 an
gegebenen Art derart weiterzubilden, dass eine einfache
Verstellmöglichkeit der Werkzeugschneide in radialer
Richtung geschaffen wird, die sowohl größere Verstell
beträge als auch eine von der Rotationsachse entfernt
gelegene Verstellung zulässt.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 in Verbindung mit den Oberbegriffs
merkmalen gelöst.
Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch
Übertragung des aus einem anderen Bereich bekannten
Einstellverfahrens über exzentrisch zueinander angeord
nete Lager auf einen Werkzeugkopf sich größere Ein
stellmöglichkeiten der Werkzeugschneide mit höherer
Präzision und weitere konstruktive Möglichkeiten erge
ben. Zudem werden dadurch Werkzeugköpfe einfach aufge
baut.
Nach der Erfindung ist die Werkzeugaufnahme des Werk
zeugkopfs in einen Grundkörper, der um die Rotati
onsachse drehbar in einem ersten Lager in einer Mitneh
merhülse gelagert ist, und in einen Werkzeugaufnahme
körper geteilt, der um eine exzentrisch sowie parallel
zur Rotationsachse gelegene Exzenterachse drehbar in
einem zweiten Lager in der Mitnehmerhülse gelagert ist.
Die Mitnehmerhülse ist dabei um die Rotationsachse
drehbar, die Rotationsachse und die Exzenterachse lie
gen auf einer Führungslinie und der Werkzeugaufnahmekörper
und der Grundkörper sind über eine radiale Füh
rung verdrehsicher und entlang der Führungslinie ver
schiebbar so aneinander gekoppelt, dass der Abstand
zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper und dem Grundkörper
und somit zwischen der Rotationsachse und der Exzenter
achse durch Bewegen der Mitnehmerhülse um die Rotati
onsachse sich verändert.
Auf einfache Weise können hierdurch radiale Stellbewe
gungen durchgeführt werden, ohne dass es zu axialen
Änderungen der Lage der Werkzeugschneide kommt. Die
radialen Stellbewegungen können nach diesem Prinzip
auch größere Stellwege umfassen. Der maximale Abstand
der Exzenterachsen entspricht dabei einer halben Umdre
hung. Zum Beispiel beträgt der maximale Abstand 0,1 mm.
Dann beträgt die Einstellmöglichkeit 0,1 mm/360°. Dies
ergibt eine hohe Auflösung mit einer guten Feineinstel
lung.
Durch Drehen der Mitnehmerhülse über einen Winkel von
90° ändert sich der Abstand der Rotationsachse von der
Exzenterachse zwischen 0 und maximal, beispielsweise 3 mm.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Mit
nehmerhülse als Handhabe zum manuellen Drehen um die
Rotationsachse ausgebildet. Dies ermöglicht eine
schnelle manuelle Verstellung, wobei die Mitnehmerhülse
eine Skalierung aufweist, um die Verdrehbewegung zu
erfassen. Eine Verstellung ist hierbei nur bei Still
stand des Werkzeugkopfes möglich.
Alternativ oder ergänzend hierzu wirkt die Mitnehmer
hülse mit einem, insbesondere elektrischen, Antrieb
zusammen. Hierdurch ist es dann möglich, Feinverstel
lungen auch während des Umlaufs des Werkzeugkopfes vor
zunehmen.
Beispielsweise umfasst der elektrische Antrieb eine
Rotorscheibe, die auf der Außenseite der Mitnehmerhülse
angeordnet ist, und eine oberhalb und unterhalb der
Rotorscheibe angeordnete Antriebsspule, die jeweils mit
dem Bohrkopf verbunden ist. Durch Erregung der An
triebsspulen kann nunmehr in einfacher Weise die Mit
nehmerhülse über die Rotorscheibe in die eine oder an
dere Richtung bewegt und somit die radiale Lage des
Werkzeugaufnahmekörpers und der Werkzeugschneide einge
stellt werden.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist zwischen
erstem Lager und der Werkzeugaufnahme und dem zweiten
Lager und dem Grundkörper eine gemeinsame Feder, insbe
sondere eine Parallelfeder, vorgesehen, die eine radia
le Relativbewegung der Werkzeugaufnahme gegenüber dem
Grundkörper zulässt. Hierdurch können besondere Formen
von Werkzeugaufnahmen und besondere Konstruktionen für
die axiale Sicherung der Werkzeugaufnahme verwendet
werden. Die Feder dient dabei als Übertragungsglied der
Stellbewegung auf den Werkzeugaufnahmekörper. Die Feder
umgreift den Werkzeugaufnahmekörper und den Grundkörper
bereichsweise vollständig.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
weist die Feder im Querschnitt eine erste parallel zur
Rotationsachse verlaufende erste Aufnehmung auf, zu der
sich senkrecht eine zweite Ausnehmung erstreckt. Insbe
sondere ist die zweite Ausnehmung zur Innenseite hin
offen.
Damit die Feder auch axiale Kräfte übertragen kann, ist
in die zweite Ausnehmung eine Ausgleichsscheibe einge
bracht. Die Ausgleichsscheibe ist vorzugsweise zum bes
seren Gleiten beschichtet und/oder oberflächenbehan
delt. Sie kann aber auch Rollenführungen aufweisen.
Um die Kräfte von der den Werkzeugkopf antreibenden
Spindel spielfrei auf das Werkzeug zu übertragen und um
zu vermeiden, dass es zu keinen toleranzbedingten
Schneidenverstellungen kommt, sind der Werkzeugaufnah
mekörper und der Grundkörper in axialer Richtung ein
stellbar miteinander verspannt.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung erzeugt der
Antrieb eine oszillierende Winkelbewegung. Hierdurch
können auf einfache Weise unrunde Bohrungen geschaffen
werden.
Der Antrieb für die Mitnehmerhülse kann auch mechanisch
ausgebildet sein, wobei dieser insbesondere zur Fein
verstellung der Mitnehmerhülse ein Reibrad, eine Zahn
stange oder ein Klinkenrad umfasst.
Vorzugsweise ist der Grundkörper integraler Bestandteil
der Spindel.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der fol
genden Beschreibung dreier Ausführungsformen der Erfin
dung im Zusammenhang mit der Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Werkzeugkopfs mit
angedeutetem Werkzeug und zu bearbeitendem
Werkstück gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung;
Fig. 2 eine Draufsicht einer schematischen Darstel
lung der Lager des Werkzeugsaufnahmekörpers
und des Grundkörpers von Fig. 1;
Fig. 3 eine Schnittansicht eines Werkzeugkopfs gemäß
einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
und
Fig. 4 eine Schnittansicht eines Werkzeugkopfs gemäß
einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
In Fig. 1 ist in einer Querschnittsansicht ein Werk
zeugkopf 10 dargestellt, der in eine Werkzeugspindel 12
eingebracht ist. Der Werkzeugkopf 10 weist einen Grund
körper 14 sowie einen in den Grundkörper 14 eingreifen
den Werkzeugaufnahmekörper 16 auf. In den Werkzeugauf
nahmekörper 16 ist ein eine Werkzeugschneide 18 aufwei
sendes Werkzeug 20 eingebracht. Das Werkzeug 20 ist
strichpunktiert dargestellt. Die Werkzeugschneide 18
dient zum spanenden Bearbeiten eines Werkstückes 22,
insbesondere einer in das Werkstück 22 eingebrachten
Bohrung 24.
Die Werkzeugspindel 12 und der Werkzeugkopf 10 sind
fest miteinander verbunden und um eine Rotationsachse
24 drehbar.
Der Grundkörper 14 ist mit einer Bohrung 26 versehen.
In diese Bohrung 26 greift der Werkzeugaufnahmekörper
16 bereichsweise ein, wobei dieser in der Bohrung 16
ein radiales Spiel hat.
Von der dem Werkzeugaufnahmekörper 16 entfernt gelege
nen Seite der Bohrung 26 greift eine Spannschraube 28
in die Bohrung 26 ein. Der Kopf 30 der Spannschraube 28
liegt auf einem am Grundkörper 14 anliegenden Kugella
ger 32 auf.
Die Spannschraube 28 greift konzentrisch in einer mit
tig im Werkzeugaufnahmekörper 16 angeordnete Gewinde
bohrung 34 mit einem Gewindeabschnitt 36 ein. Sie ist
zusammen mit dem Werkzeugaufnahmekörper 16 in der Boh
rung 26 aus ihrer konzentrischen Lage in Bezug auf die
Rotationsachse 24 versetzt.
An dem Werkzeugaufnahmekörper 16 liegt seitlich ein
Kugellager 38 und an dem Grundkörper 14 liegt seitlich
ein Kugellager 40 an.
Das Kugellager 38 und das Kugellager 40 sind zueinander
versetzt. Das Kugellager 40 ist konzentrisch zur Rota
tionsachse 24 und das Kugellager 38 konzentrisch zu
einer Exzenterachse 42 angeordnet. Das Kugellager 38
und das Kugellager 40 sind fest über eine Mitnehmerhül
se 44 verbunden, die oben und unten jeweils mit einem
Deckel 46 die Lager 38 bzw. 40 abdeckt.
Der Versatz der Kugellager 38 und 40 zueinander, also
die Exzentrizität des Kugellagers 38 gegenüber dem Ku
gellager 40 und somit der Abstand der Rotationsachse 24
von der Exzenterachse 42, ist entscheidend für die ma
ximale radiale Verstellbarkeit der Werkzeugschneide 18
mit dem Werkzeugaufnahmekörper 16 gegenüber dem Grund
körper 14 und der Rotationsachse 24, wie weiter unten
noch näher ausgeführt wird.
Auf der dem Werkzeugaufnahmekörper 16 zugewandten Seite
des Grundkörpers 14 ist in eine Bohrung ein Führungs
stift 48 eingebracht, dessen Kopf in eine Nut 50 im
Werkzeugaufnahmekörper 16 hineinragt. Die Nut 50 er
streckt sich in Richtung einer Führungslinie 52, die
senkrecht zur Rotationsachse 24 und zur Exzenterachse
42 verläuft und diese verbindet, siehe Fig. 2. Hier
durch ist der drehbar gegenüber dem Grundkörper 14 ge
lagerte Werkzeugaufnahmekörper 16 gegen ein Verdrehen
gesichert. Es ist nur mehr eine radiale Bewegung ent
lang der Nut 50 möglich.
Fig. 1 zeigt den maximalen Abstand zwischen der Rotati
onsachse 24 und der Exzenterachse 42. Da nun die Mit
nehmerhülse 44 sowohl mit dem Lager 38 als auch mit dem
Lager 40 fest verbunden ist und sich die maximale Ex
zentrizität des Lagers 38 gegenüber dem Lager 40 an der
jeweiligen Innenseite der Mitnehmerhülse 44 in der
Formgebung widerspiegelt, wird mit Drehen der Mitneh
merhülse 44 die Lage des Werkzeugaufnahmekörpers 16
gegenüber dem Grundkörper 14 verändert. Hierbei drückt
die Innenseite der Mitnehmerhülse 44 das Lager 38 in
bezug auf die Rotationsachse 24 entsprechend ein- bzw.
aus, da über den Führungsstift 48 und die Nut 50, wie
oben erwähnt, lediglich eine radiale Bewegung des Werk
zeugaufnahmekörpers 16 gegenüber dem Grundkörper 14
zugelassen wird. Durch Drehen der Mitnehmerhülse 44
über 90° wird der Werkzeugaufnahmekörper aus seiner
maximalen Exzentrizität, wie sie in Fig. 1 dargestellt
ist, soweit in Richtung Rotationsachse 44 eingerückt,
das die Exzenterachse 42 und die Rotationsachse 24 dec
kungsgleich verlaufen.
Die Mitnehmerhülse 44 ist als Handhabe zum manuellen
Verstellen ausgebildet und weist eine Skalierung auf.
Für ein Verstellen des Werkzeugaufnahmekörpers 16 ge
genüber dem Grundkörper 14 und somit der Werkzeug
schneide 18 in bezug auf die Rotationsachse 24 muss der
Werkzeugkopf 10 und somit die Werkzeugspindel 12 still
stehen.
In Fig. 2 sind die Lager 38 und 40 in der Draufsicht
dargestellt, wobei M1 den Mittelpunkt für das Lager 40
und somit den Durchstich der Rotationsachse 42 zeigt
und M2 den Mittelpunkt des Lagers 38 und somit den
Durchstich der Exzenterachse 42. Zudem ist die Nut 50
mit dem Kopf des Führungsstiftes 48 erkennbar.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der Erfin
dung dargestellt. Sie entspricht im wesentlichen der in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsform, jedoch ist der
Werkzeugkopf 10 ohne Werkzeug 20 und zu bearbeitendes
Werkstück 22 dargestellt.
Die Mitnehmerhülse 44 ist mit einer Rotorscheibe 54 an
ihrer äußeren Seite versehen. Die Rotorscheibe 54 um
greift vollständig die Mitnehmerhülse 44.
Oberhalb und unterhalb der Rotorscheibe 54 ist jeweils
eine Antriebsspule 56 vorgesehen, die jeweils ebenfalls
umlaufend um die Rotorscheibe 54 angeordnet und mit der
Antriebsspindel 12 verbunden ist. Über den elektrischen
Antrieb aus Rotorscheibe 54 und Antriebsspule 56 kann
die Verstellung der Mitnehmerhülse 44 und somit die
Exzentrizität Z, also der Abstand der Rotationsachse 24
zur Exzenterachse 42, einfach eingestellt werden. Ent
sprechend der gewünschten Verstellung wird der Antrieb
betätigt und die Rotorscheibe 54 gegenüber der An
triebsspule 56 und somit die Mitnehmerhülse 44 bewegt.
Mit einem einfachen Steuerungsaufwand ist es möglich,
dass die Mitnehmerhülse 44 oszillierende Winkelbewegun
gen mit Hilfe des elektrischen Antriebs aus Rotorschei
be 54 und Antriebsspulen 56 während des Drehens des
Werkzeugkopfes 10 durchführt. Hiermit können dann auch
unrunde Bohrungen auf einfache Weise erzeugt werden.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform der Erfin
dung dargestellt. Zusätzlich ist hier zwischen Werk
zeugaufnahmekörper 16 und Grundkörper 14 eine Parallel
feder angeordnet. An der Außenseite der Parallelfeder
58 sind die Kugellager 38 und 40 angeordnet sowie die
Mitnehmerhülse 44 mit der Rotorscheibe 54. Aus Gründen
der Übersicht ist die Antriebsspule 56 nicht darge
stellt.
Die Parallelfeder 58 weist eine erste Ausnehmung 60
auf, die im wesentlichen parallel zur sowie umlaufend
um die Rotationsachse 24 verläuft. Senkrecht hierzu
erstreckt sich eine zweite Ausnehmung 62, die zum Werk
zeugaufnahmekörper 16 hin offen ist. Hierdurch ist die
Parallelfeder 58 zweigeteilt ausgeführt, nämlich in
einen dem Werkzeugaufnahmekörper 16 zugeordneten Teil
sowie in einen dem Grundkörper 14 zugeordneten Teil.
Beide Teile werden durch einen Steg 64 miteinander ver
bunden, der sich durch die Ausbildung der Ausnehmungen
60 und 62 ergibt. In die zweite Ausnehmung 62 ist zur
Aufnahme von axialen Kräften eine Gleitscheibe 66 ein
gebracht.
Die Parallelfeder 58 dient zur Übertragung der Stellbe
wegung auf dem Werkzeugaufnahmekörper 16, wenn dieser
eine besondere Form - hier konisch - aufweist. Zudem
ist eine Zugstange 68 vorgesehen, die den Werkzeugauf
nahmekörpers 16 mit dem Grundkörper 14 verspannt, der
Teil der Antriebsspindel 12 ist.
Mit dem Werkzeugkopf 10 wird eine Werkzeugkorrekturmög
lichkeit zum Feinverstellen von Werkzeugschneiden auch
während der Rotation geschaffen. Die Verstellung er
folgt entweder mechanisch oder elektrisch durch die
exzentrisch zueinander angeordneten Kugellager 38 und
40. Die maximale Exzentrizität der beiden Kugellager 38
und 40 entspricht dem gewünschten Korrektur- oder Nach
stellbereich der Werkzeugschneide 18.
Die Besonderheit der Exzenter-Feinverstellung ist der
robuste und einfache Aufbau und die Verstellung über
die Mitnehmerhülse 44. Alle bisher bekannten Exzenter
antriebe werden axial angetrieben und sind daher nicht
für den Einsatz in Bearbeitungszentren einsetzbar, da
z. B. dort axiale Werkzeugspannvorrichtungen vorgesehen
sind.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist manuell einstell
bar. Hierfür ist die Mitnehmerhülse 44 skaliert. Die
Feinverstellung ist dabei nur im Stillstand möglich.
Gemäß weiterer hier nicht dargestellter Ausführungsfor
men ist aber auch eine halbautomatische Feinverstellung
der Mitnehmerhülse 44 über ein Reibrad, eine Zahnstange
oder ein Klinkenrad möglich. Für alle drei Antriebsva
rianten fährt der Stellantrieb radial von außen über
die Mitnehmerhülse 44. Auch bei diesen Antrieben er
folgt die Feinverstellung nur im Stillstand der Spindel
12.
Die automatische Feinverstellung bei rotierender Spin
del 12 und rotierendem Werkzeug 20 ist mit den Ausfüh
rungsformen gemäß Fig. 3 und 4 möglich. Die Mitnehmer
hülse 44 ist über die Rotorscheibe 44 an einen Torque-
oder Linearmotors angekoppelt, welcher fest an der
Spindel 12 befestigt ist. Über eine elektrische An
triebsregelung ergibt sich ein Winkel für eine entspre
chende Änderung der Exzentrizität, also eine entspre
chende Änderung der Lage der Werkzeugschneide 18. Bei
einem entsprechend schnellen Antrieb ist eine oszillie
rende Winkelbewegung möglich, um so auch unruhende Boh
rungen fertigen zu können.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein
fach aufgebaut ist und eine hohe Präzision bei der Ein
stellung der Lage der Werkzeugschneide 18 aufweist.
10
Werkzeugkopf
12
Werkzeugspindel
14
Grundkörper
16
Werkzeugaufnahmekörper
18
Werkzeugschneide
20
Werkzeug
22
Werkstück
24
Rotationsachse
26
Bohrung des Grundkörpers
28
Spannschraube
30
Kopf der Spannschraube
32
Kugellager
34
Gewindebohrung des Werkzeugaufnahmekörpers
36
Gewindeabschnitt
38
Kugellager-Werkzeugaufnahmekörper
40
Kugellager-Grundkörper
42
Exzenterachse
44
Mitnehmerhülse
46
Deckel
48
Führungsstift
50
Nut
52
Führungslinie
54
Rotorscheibe
56
Antriebsspule
58
Parallelfeder
60
erste Ausnehmung
62
zweite Ausnehmung
64
Steg
66
Gleitscheibe
68
Zugstange
M1 Durchstich Rotationsachse
M2 Durchstich Exzenterachse
Z Abstand Rotationsachse-Exzenterachse
M1 Durchstich Rotationsachse
M2 Durchstich Exzenterachse
Z Abstand Rotationsachse-Exzenterachse
Claims (17)
1. Werkzeugkopf (10), der um eine Rotationsachse (24)
drehbar ist, mit einer Werkzeugaufnahme (14, 16) für
ein eine Werkzeugschneide (18) aufweisendes Werkzeug
(20) und mit einer Einrichtung (38, 40, 44) zum Ein
stellen der in bezug auf die Rotationsachse (24) ra
dialen Lage der Werkzeugschneide (18), dadurch ge
kennzeichnet, dass die Werkzeugaufnahme in einen
Grundkörper (14), der um die Rotationsachse (24)
drehbar in einem ersten Lager (40) in einer Mitneh
merhülse (44) gelagert ist, und in einen Werkzeugauf
nahmekörper (16) geteilt ist, der um eine exzentrisch
sowie parallel zur Rotationsachse (24) gelegene Ex
zenterachse (42) drehbar in einem zweiten Lager (38)
in der Mitnehmerhülse (44) gelagert ist, wobei die
Mitnehmerhülse (44) um die Rotationsachse (24) dreh
bar ist, die Rotationsachse (24) und die Exzenterach
se (42) auf einer Führungslinie (52) liegen und der
Werkzeugaufnahmekörper (16) und der Grundkörper (14)
über eine radiale Führung (48, 50) verdrehsicher und
entlang der Führungslinie (52) verschiebbar so anein
ander gekoppelt sind, dass der Abstand zwischen dem
Werkzeugaufnahmekörper (16) und dem Grundkörper (14)
und somit zwischen der Rotationsachse (24) und der
Exzenterachse (42) durch Bewegen der Mitnehmerhülse
(44) um die Rotationsachse (24) sich verändert.
2. Werkzeugkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mitnehmerhülse (44) als Handhabe zum manuellen
Drehen um die Rotationsachse (24) ausgebildet
ist.
3. Werkzeugkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Mitnehmerhülse (44) zur Einstel
lung der radialen Lage des Werkzeugaufnahmekörpers
(16) gegenüber der Rotationsachse (24) mit einer Ska
lierung versehen ist.
4. Werkzeugkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmerhülse (44)
mit einem Antrieb (54, 56) zusammenwirkt.
5. Werkzeugkopf nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch
einen elektrischen Antrieb (54, 56).
6. Werkzeugkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Antrieb eine Rotorscheibe (54),
die auf der Außenseite der Mitnehmerhülse (44) ange
ordnet ist, und eine oberhalb und unterhalb der Ro
torscheibe (54) angeordnete Antriebsspule (56) um
fasst, die mit einer mit dem Werkzeugkopf (10) zusam
menwirkenden Spindel (12) o. ä. verbunden ist.
7. Werkzeugkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten La
ger (38) und dem Werkzeugaufnahmekörper (16) und dem
zweiten Lager (40) und dem Grundkörper (14) eine ge
meinsame Feder (58), insbesondere eine Parallelfeder,
vorgesehen ist, die eine radiale Relativbewegung des
Werkzeugaufnahmekörpers (16) gegenüber dem Grundkör
per (14) zulässt.
8. Werkzeugkopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet
dass die Feder (58) den Werkzeugaufnahmekörper (16)
und den Grundkörper (14) bereichsweise vollständig
umgreift.
9. Werkzeugkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder (58) im Querschnitt eine erste paral
lel zur Rotationsachse (24) verlaufende erste Ausneh
mung (60) aufweist, zu der sich senkrecht eine zweite
Ausnehmung (62) erstreckt.
10. Werkzeugkopf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Ausnehmung (62) zur Innenseite hin
offen ist.
11. Werkzeugkopf nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, dass in die zweite Ausnehmung (62) eine Aus
gleichsscheibe (66) eingebracht ist.
12. Werkzeugkopf nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, dass die Ausgleichsscheibe (66) zum besseren
Gleiten beschichtet und/oder oberflächenbehandelt
ist.
13. Werkzeugkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugaufnahmekör
per (16) und der Grundkörper (14) in axialer Richtung
einstellbar miteinander verspannt sind.
14. Werkzeugkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (54, 56) ei
ne oszillierende Winkelbewegung erzeugt.
15. Werkzeugkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen mechanischen Antrieb.
16. Werkzeugkopf nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, dass der mechanische Antrieb zur Feinverstellung
der Mitnehmerhülse (44) ein Reibrad, eine Zahnstange
oder ein Klinkenrad umfasst.
17. Werkzeugkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) in
tegraler Bestandteil der Spindel (12) ist.
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