DE10020313C1 - Anordnung zur elektrochemischen Analyse mittels Oberflächenplasmonenresonanz - Google Patents
Anordnung zur elektrochemischen Analyse mittels OberflächenplasmonenresonanzInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur elektrochemischen Analyse mittels Oberflächenplasmonenresonanz (SPR), insbesondere für kontinuierliche Bindungsanalysen, bei denen ein Analyt mit konstanter Flussrate an einer Detektionsstelle vorbeigeführt und die Änderung des SPR-Minimum über der Zeit gemessen wird. DOLLAR A Die Aufgabe, eine neue Möglichkeit zur elektrochemischen Analyse mittels SPR zu finden, die bei geringem technischen Aufwand eine gleichzeitige Analyse einer Vielzahl von Analyten gestattet, wird erfindungsgemäß mit einer Anordnung, bei der ein Lichtbündel, das mittels eines akustooptisch einstellbaren Filters (AOTF) (2) eine durchstimmbare Wellenlänge aufweist, über ein Prisma (41) in festem Winkel auf eine Metallschicht (42) gerichtet ist, wobei innerhalb des Prismas (41) Totalreflexion stattfindet, und ein Detektor (44) zum Erfassen der Intensität des reflektierten Lichts und zur Bestimmung eines durch SPR verursachten Intensitätsminimums vorhanden ist, wobei die Intensitätsminima von den Eigenschaften der vorliegenden Analyten (43) abhängig sind und durch eine schrittweise Änderung der am AOTF (2) eingestellten Wellenlänge das Intensitätsminimum stets einer bestimmten Wellenlänge zuordenbar ist, dadurch gelöst, dass das austretende Lichtbündel des AOTF (2) in seiner Apertur (21) so dimensioniert ist, dass es gleichzeitig auf Eintrittsflächen mehrerer Lichtleiter (3) gerichtet ist und die Lichtleiter (3) separate optische Kanäle (4) zur unabhängigen Messung ...
Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur elektrochemischen Analyse mittels
Oberflächenplasmonenresonanz (SPR), insbesondere für kontinuierliche Bindungs
analysen, bei denen ein Analyt mit konstanter Flussrate an einer Detektionsstelle,
an der ein Antikörper fest gebunden ist vorbeigeführt und die Änderung des SPR-
Minimums über der Zeit gemessen wird.
Der Effekt der SPR ist seit Anfang der 70er Jahre bekannt. SPR ist das Ergebnis der
Wechselwirkung zwischen elektromagnetischen Wellen und dem freien
Elektronengas einer leitenden Oberfläche. SPR basiert auf der internen
Totalreflexion an der Grenzfläche zwischen Dielektrikum und Metallschicht, d. h.
zwischen zwei Medien, deren Dielektrizitätskonstanten unterschiedliche
Vorzeichen haben. Eine stark gedämpfte elektromagnetische Oberflächenwelle
schreitet entlang der Metallschicht fort. Innerhalb des Volumens der gedämpften
elektromagnetischen Welle werden biomolekulare Wechselwirkungen in Form von
Änderungen des Brechungsindexes an der Oberfläche detektiert. Das führt
zugleich zu einer Änderung der Resonanzbedingung der an der Metallschicht
reflektierten elektromagnetischen Lichtwelle.
Je nach Art der Detektion kann entweder die Änderung des Reflexionswinkels, bei
dem die Intensität des reflektierten Lichts ein Minimum (Resonanz) ist, oder die
Änderung der Resonanzwellenlänge bei festem Einfallswinkel erfasst werden.
Als Beispiel für die erste Detektionsart soll an dieser Stelle die sogenannte
Kretschmann-Konfiguration (in: Z. Physik 241 (1971) 313-324) angegeben sein,
bei der eine sehr dünne Goldschicht auf der Basisfläche eines Prismas aufgedampft
ist, monochromatisches Licht unter verschiedenen Einfallswinkeln auf diese
Goldschicht eingestrahlt und die reflektierte Intensität als Funktion des Winkels
aufgenommen wird. Diese Anordnung hat den schwerwiegenden Nachteil, dass
sowohl die Lichtquelle als auch der Detektor sehr präzise bewegt werden müssen.
Falls das Prisma nicht zu einem Halbzylinder entartet ist, wandert außerdem der
Ort des Reflexionspunktes.
Eine Ausführung nach der zweiten Detektionsart ist dadurch möglich, dass die
Resonanzbedingung für die SPR in der Wellenlängendomäne erfüllt wird, d. h. man
strahlt polychromatisches Licht unter festem Winkel auf die Probe ein und
analysiert das reflektierte Licht mittels eines Spektrographen. Verändert sich die
Probe, so verschiebt sich das SPR-Minimum auf der Wellenlängenskala. Eine solche
Anordnung, die den Nachteil der bewegten Elemente beseitigt, ist von Pfeifer et al.
(in: Sensors and Actuators B 54 (1999) 166-175) beschrieben worden. Nachteilig
verbleibt hier die Notwendigkeit eines Spektrographen oder Polychromators, der
sich insbesondere für mehrkanalige Anordnungen als aufwändig und
kostenintensiv der Realisierung entgegenstellt.
Ein weiteres Prinzip nach der Detektionsmethode in der Wellenlängendomäne
wurde von Jory et al. (in: Sensors and Actuators B 35 36 (1996) 197-201)
vorgeschlagen. Jory und Mitarbeiter verwenden dazu ein akustooptisches
einstellbares Filter (AOTF - Acousto-optical Tunable Filter), das einstellbar
quasimonochromatisches Licht herstellt, mit dem unter festem Einfallswinkel die
unter der Metallschicht angeordnete Elektrolytprobe beaufschlagt wird. Es wird die
Wellenlänge des Intensitätsminimums bestimmt und das Signal in einem
Rückkopplungskreis für die Ansteuerfrequenz des AOTF verwendet. Die Änderung
dieser Frequenz ist dann ein sehr genaues Maß für die Verschiebung des
Intensitätsminimums. Eine parallele Ausführung dieser Methode für eine Vielzahl
von Elektrolyten würde aufgrund der sehr geringen Abmessungen des Kristalls
eines AOTF eine Vervielfachung der Gesamtanordnung erforderlich machen, was
wegen der erheblichen Kosten eines AOTF nicht vertretbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Möglichkeit zur
elektrochemischen Analyse mittels Oberflächenplasmonenresonanz (SPR) zu
finden, die bei geringem technischen Aufwand eine gleichzeitige Analyse einer
Vielzahl von Analyten gestattet. Eine erweiterte Aufgabe besteht in der
Verringerung des Auswerteaufwandes sowie in der on-line-Erstellung von
sogenannten Sensogrammen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Anordnung zur elektrochemischen
Analyse mittels SPR, bei der ein Lichtbündel, das mittels eines akustooptisch
einstellbaren Filters (AOTF) eine durchstimmbare Wellenlänge aufweist, über ein
optisches Element in festem Winkel auf eine Grenzschicht zwischen einer
Metallschicht und einem Dielektrikum gerichtet ist, wobei innerhalb des optischen
Elements Totalreflexion stattfindet, und im Lichtweg des resultierenden
reflektierten Lichtstrahls ein Detektor zum Erfassen der Intensität des reflektierten
Lichts und zur Bestimmung eines durch SPR verursachten Intensitätsminimums des
reflektierten Lichtstrahls angeordnet ist, wobei das Intensitätsminimum und dessen
Änderungen von den Eigenschaften der an der Metallschicht vorliegenden
Analyten abhängig sind und durch eine schrittweise Änderung der am
akustooptisch einstellbaren Filter eingestellten Wellenlänge das
Intensitätsminimum stets einer bestimmten Wellenlänge zuordenbar ist, dadurch
gelöst, dass das austretende Lichtbündel des AOTF in seiner Apertur so
dimensioniert ist, dass es gleichzeitig auf die Eintrittsflächen mehrerer Lichtleiter
gerichtet ist und die Lichtleiter Eingänge separater optischer Kanäle zur
unabhängigen Messung der SPR verschieden konditionierter Analyte darstellen,
wobei jedem Lichtleiter ein optisches Element mit Metallschicht und Analytprobe
sowie ein Detektor nachgeordnet sind.
Zur Eliminierung unspezifischer dielektrischer Anlagerungen oder Bindungen (z. B.
bei der Bindungsanalyse mittels immobilisierter Antikörper) ist vorteilhaft in jedem
optischen Kanal an der Metallschicht des optischen Elements neben der
Analytprobe eine Referenzzelle angeordnet, wobei deren unter festem Winkel
reflektierte Lichtstrahlen jeweils separaten Detektoren zugeführt werden. Dabei
erweist es sich als zweckmäßig, wenn die reflektierten Lichtstrahlen von
Analytprobe und Referenzzelle jeweils über separate Lichtleitfasern auf den
zugehörigen Detektor geleitet werden.
Es erweist sich als vorteilhaft, an den Ausgängen aller Detektoren der optischen
Kanäle Mittel zur jeweils zeitgleichen Verarbeitung einer Serie
wellenlängenkodierter Intensitätswerte, die am Ende eines jeden der
wiederkehrenden Frequenzdurchläufe der Ansteuerfrequenz des AOTF an jedem
Detektor vorliegt, vorgesehen sind, mit denen aus der Serie der Intensitätswerte
eines Frequenzdurchlaufs jeweils das Intensitätsminimum bestimmbar ist, wobei
die Intensitätsminima über der Zeit innerhalb jedes Kanals ein Sensogramm zur
Charakterisierung der Bindungseigenschaften eines an der Metallschicht (ggf. mit
einem immobilisierten Antikörper) mit konstanter Geschwindigkeit vorbei
strömenden Analyten darstellen.
Zweckmäßig ist den Detektoren jeweils ein Lock-in-Verstärker zur
Rauschminderung nachgeschaltet, dessen Referenzeingang mit dem Frequenz-
Generator zur Erzeugung der Ansteuerfrequenz des AOTF in Verbindung steht.
Vorteilhaft wird das vom Detektor (vorzugsweise über einen Lock-in-Verstärker)
detektierte Reflexionssignal einem Differenzierer zugeführt, dessen Nulldurchgang
das Intensitätsminimum der SPR darstellt und als digitales Ausgangssignal
ausgegeben wird. Dem Differenzierer ist vorteilhaft ein Zähler nachgeordnet,
wobei der Zähler über seinen Starteingang zum Triggern des Zählvorgangs mit
dem Frequenzgenerator des AOTF in Verbindung steht und vom Differenzierer bei
dessen Nulldurchgang ein Stoppsignal erhält, und der resultierende, vorzugsweise
digitale Zählerstand ein analoges Maß (proportionaler Messwert) für die
Wellenlänge des Intensitätsminimums ist, das über der Zeit zur Erstellung des
Sensogramms in Echtzeit verwendbar ist. In diesem Fall entstehen je Kanal
höchstens zwei Daten in Form von Zeitabständen zur Verfügung, die den
Intensitätsminima entsprechen und als Maß für die Verschiebung der Resonanz
wellenlänge direkt für das Sensogramm verwendet werden können.
Für die möglichst genaue und zeitsparende Ermittlung der Intensitätsminima in
allen optischen Kanälen erweist es sich als zweckmäßig, dass der Frequenzverlauf
des Frequenzgenerators unterschiedliche Anstiege innerhalb eines Frequenzdurch
laufs aufweist, wobei der Anstieg der Ansteuerfrequenz in einem Bereich der zu
erwartenden Minima der SPR wesentlich kleiner gewählt wird als in den unterhalb
und oberhalb davon liegenden Bereichen, die wegen fehlender SPR keine
Messwerte zum Sensogramm beitragen und deshalb mit größerer Geschwindigkeit
durchfahren werden können. Der Bereich des geringen Anstiegs, kann dabei auch
für mehrere Kanäle relativ eng begrenzt werden, da bei n Wellenlängen, bei denen
ein SPR-Minimum auftritt, die Ansteuerfrequenzen (Radiofrequenzen f1, . . ., fn) sich
nicht in der Größenordnung unterscheiden.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung ist es möglich, die insbesondere für
biochemische Bindungsanalysen dringend erforderliche Parallelisierung der Analyse
mittels SPR für eine Vielzahl von Analyten laborfähig zu machen, indem mehrere
Flusszellen unter gleichen Beleuchtungsbedingungen parallel analysiert werden
und damit auch direkt vergleichbar sind. Weiterhin ist durch ergänzende
Maßnahmen die Auswertung wesentlich vereinfacht und führt ohne wesentlichen
Speicher- und Rechnerbedarf quasi zu einer on-line-Erstellung der Sensogramme
für Bindungsanalysen.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: ein Prinzipschema der erfindungsgemäßen mehrkanaligen Anordnung,
Fig. 2: eine bevorzugte Ausführungsform zur Messwertgewinnung von
Sensogrammen für Bindungsanalysen, vereinfacht dargestellt als
zweikanalige Anordnung und
Fig. 3: eine vorteilhafte Signalgestaltung des RF-Signals als Ansteuersignal des
AOTF und Referenz des Lock-in-Verstärkers
Die erfindungsgemäße Anordnung besteht in ihrem Grundaufbau - wie in Fig. 1
skizziert - aus einer polychromatischen Lichtquelle 1, vorzugsweise einer
Halogenlampe, einem Monochromator in Form eines akustooptisch einstellbaren
Filters - AOTF 2 mit einer geeignet gewählten Austrittsapertur 21, die eine
Beleuchtung mehrerer Eintrittsflächen von Lichtleitern 3 gestattet, mehrere
separate optische Kanäle 4, für die die Lichtleiter 3 jeweils das Eingangselement
darstellen und die jeweils aus einem Prisma 41, das an seiner Basisfläche eine
Goldschicht 42 aufweist, die wiederum mit einer elektrochemischen Analytprobe
43, vorzugsweise einer vom Analyt durchströmten Flusszelle, in Kontakt steht, und
einem Detektor 44 zum Nachweis der wellenlängenkodierten Intensitätsminima
der SPR bzw. deren Änderung (Verschiebung) über der Zeitachse (Sensogramm).
Das Licht der (weißen) Lichtquelle 1 wird mittels des AOTF 2 in seine spektralen
Anteile zerlegt. Das geschieht mit einer periodisch anwachsenden Radiofrequenz
im MHz-Bereich, wodurch sich im optischen Kristall des AOTF 2 über einen
piezoelektrischen Umformer ein Beugungsgitter mit proportional ansteigender
Liniendichte ausbildet, an dem ein Teil des von der Lichtquelle 1 einfallenden Lichts
eine Braggsche Beugung erfährt. Das gebeugte Lichtbündel ändert in
Abhängigkeit von der das AOTF 2 ansteuernden Radiofrequenz (auch
Wobbelfrequenz genannt) kontinuierlich seine Wellenlänge. Die Bandbreite dieses
durch das AOTF 2 gebildeten Monochromators ist frequenzabhängig und kann je
nach Bauart bis zu 10 nm betragen. Diese spektrale Bandbreite ist für SPR in der
Wellenlängendomäne ausreichend.
Mit einer geeignet eingestellten Austrittsapertur 21 des AOTF 2, die im
wesentlichen durch die Form und Größe des auf den AOTF-Kristall einfallenden
parallelen Lichtbündels bestimmt ist, verteilt sich quasimonochromatisches Licht,
das mit der das AOTF 2 ansteuernden Wobbelfrequenz moduliert ist, über eine
Fläche von etwa 3 × 3 mm2. In dieser Austrittsapertur 21 werden die
Eintrittsflächen mehrerer Lichtleiter 3 angeordnet, die das durchstimmbare
monochromatische Licht in eine bestimmte Anzahl optischer Kanäle 4 aufteilt.
Jeder dieser Kanäle 4 besteht aus einem Prisma 41 mit Goldschicht 42 und Probe
43. Die Reflexion innerhalb des Prismas 41 erfolgt an der Goldschicht 42 unter
festem Winkel und ist auf einen Detektor 44 (Photodiode oder PMT) gerichtet. Die
Detektoren 44 messen jeweils das wellenlängenkodierte Reflexionssignal
(Intensität), das sich mit dem sägezahnförmigen Verlauf der Wobbelfrequenz
wiederholt. Daraus wird in einer Auswerteeinheit 5 pro Frequenzdurchlauf das
Minimum bestimmt, das schließlich über der Zeitachse als Sensogramm
wiedergegeben werden kann.
In Fig. 2 ist eine bevorzugte Ausführung der Erfindung für Bindungsanalysen, die -
zur Vereinfachung der Beschreibung, aber ohne Beschränkung der Allgemeinheit -
für nur zwei optische Kanäle 4 dargestellt ist. Das Licht der Lichtquelle 1 wird, wie
bereits zu Fig. 1 beschrieben, vom AOTF 2 mit Hilfe der vom Frequenzgenerator 22
gelieferten Wobbelfrequenz spektral schmalbandig zerlegt und gelangt über die
innerhalb der Austrittsapertur 21 des AOTF 2 angeordneten Lichtleiter 3 als
separate Lichtbündel zu den (in diesem Beispiel zwei) optischen Kanälen 4.
In jedem der optischen Kanäle 4, die identisch aufgebaut sind, wird das
eintretende Licht im Prisma 41 an der Goldschicht 42 totalreflektiert. Unterhalb der
Goldschicht 42 wird die zu untersuchende Analytprobe 43 in einer Flusszelle als
kontinuierliche Strömung vorbeigeführt. Ebenfalls in Kontakt mit der Goldschicht
42 ist eine Referenzzelle 46 zum Eliminieren von unspezifischen Bindungen des
Analyts vorgesehen, die durch Aufteilung des Lichts aus dem zugeführten
Lichtleiter 3 demselben Plasmonenfeld wie die Analytprobe 43 unterliegt. Das über
beiden Zellen 43 und 46 reflektierte Licht trifft unter festem Winkel auf und wird
von jeweils einer Lichtleitfaser 47 auf die separaten Detektoren 44 und 48 geführt.
Die Detektoren 44 und 48 messen sukzessive die Intensität der Reflexion über die
Perioden der sägezahnförmig gesteuerten Radiofrequenz des AOTF 2. Um die
Intensitätswerte rauscharm zu messen, ist den Detektoren 44 und 48 jeweils ein
Lock-in-Verstärker 45 nachgeschaltet, der durch den Frequenzgenerator 22 des
AOTF 2 getriggert wird.
Die so erhaltenen Detektorsignale werden an einen Differenzierer 51
weitergeleitet, der aus den über eine Periode des vom AOTF 2 gelieferten
Wellenlängen-Durchlaufs gemessenen Intensitätswerten das SPR-Minimum als
Nulldurchgang detektiert und zum Zeitpunkt des Nulldurchgangs sein
Ausgangssignal ändert. Mit jedem Start des Frequenzdurchlaufs des
Frequenzgenerators 22 werden alle Kanäle 4 (Probe und Referenz) mit ihren
zugehörigen digitalen Zählern 52 gestartet. Da alle Kanäle 4 durchaus sehr
unterschiedliche SPR-Kurven aufweisen können, gibt es u. U. den allgemeinen Fall,
dass ein Kanal bereits das Resonanzminimum erreicht, während ein anderer Kanal
zur gleichen Zeit noch einen waagerechten Kurvenverlauf zeigt. In beiden Fällen
würde jedoch der zugehörige Differenzierer 51 einen Nulldurchgang melden und
den Zähler 52 abschalten, was in dem einen Fall zu einer Falschmessung führen
würde. Daher ist jeder Differenzierer 51 mit einer Logikschaltung auszustatten, die
den Differenzierer 51 erst aktiviert, wenn sichergestellt ist, dass dessen Kanal 4 in
Richtung SPR-Minimum läuft. Ein Feldeffekttransistor (FET) als Schalter kann den
Differenzierer 51 solange überbrücken, bis das Ausgangssignal des Lock-in-
Verstärkers 45 eine deutlich fallende Monotonie aufweist. Genauer gesagt, leitet
man das Lock-in-Ausgangssignal zum einen über einen Tiefpass und zum anderen
direkt auf einen Komparator. Das Ausgangssignal des Komparators ist am Anfang
der SPR-Kurve positiv und wechselt bei Beginn der eigentlichen Resonanz das
Vorzeichen zu negativ; damit wird der FET-Schalter geöffnet, so dass der
Differenzierer 51 aktiviert ist. Im Minimum "feuert" der Differenzierer 51 und über
einen Schmitt-Trigger wird der Zähler 52 gestoppt.
Der Zählerstand kann nun als analoges (proportionales) Maß für die
Minimumwellenlänge der SPR gespeichert oder direkt in ein Sensogramm
eingetragen werden. Diese Messwertgewinnung eines Äquivalents für die
Wellenlänge des SPR-Minimums belastet einen der Auswerteeinheit 5
zugeordneten (nicht dargestellten) Auswerterechner nicht und liefert online pro
optischen Kanal 4 ein Sensogramm. Es entstehen lediglich zwei Daten (Mess- und
Referenzwert) in Form von Zeitabständen, die den Wellenlängen der SPR-Minima
entsprechen.
Die erfindungsgemäße Anordnung gestattet es, das Wobbelprogramm des
Frequenzgenerators 22 des AOTF 2 an das relevante Minimumsignal anzupassen.
So kann man über die Wellenlängenbereiche außerhalb der SPR schneller
hinwegfahren und in dem erwartungsgemäßen Resonanzbereich die
Wobbelfrequenz langsam steigern, um mit großer Zeitkonstante und hoher
Genauigkeit das Reflexionsminimum zu bestimmen. Diese Art der Steuerung des
zeitlichen Frequenzverlaufs 23 der Wobbelfrequenz ist in Fig. 3 dargestellt. Die
Bereiche 24 kennzeichnen dabei den Abschnitt der langsamen
Radiofrequenzsteigerung, um die Wellenlängen, bei denen SPR zu erwarten ist,
mit höherer Auflösung abzutasten. Für n Kanäle 4 liegt das Minimum im
allgemeinen nicht bei gleicher Wellenlänge. Daher muss der gemeinsame
langsame Durchlaufbereich 24 des Radiofrequenzverlaufs 23 groß genug gewählt
werden.
Bei dieser Art der speziellen Steuerung der Radiofrequenz des Frequenzgenerators
22 wirkt sich die Detektorsignal-Triggerung am Lock-in-Verstärker 45 besonders
vorteilhaft aus. Die Detektorsignale ändern sich über der Zeit außerhalb der SPR
schnell und im Resonanzbereich langsam. Am Ausgang des Lock-in-Verstärkers 45
liegt das gleiche Signal wie am Detektor 44 vor, jedoch wesentlich glatter, d. h.
rauscharmer. Dasselbe gilt auch für den Referenzdetektor 48. In einem (nicht
dargestellten) Rechner kann weiterhin eine fortlaufende Mittelung (moving
average) der Daten pro Kanal 4 vorgenommen werden. Wenn die
Wobbelfrequenz im Bereich von 100 Hz liegt, können pro Sekunde 100
Datenwerte gemittelt werden, falls eine Sensogrammauflösung von einer Sekunde
ausreicht.
1
Lichtquelle
2
akustooptisches einstellbares Filter (AOTF)
21
Austrittsapertur
22
Frequenzgenerator
23
Frequenzverlauf (der Ansteuerfrequenz)
24
Bereich (geringen Anstiegs)
3
Lichtleiter
4
optischer Kanal
41
Prisma
42
Metallschicht
43
Analytprobe
44
Detektor
45
Lock-in-Verstärker
46
Referenzzelle
47
Lichtleitfaser
48
Referenzdetektor
5
Auswerteeinheit
51
Differenzierer
52
Zähler
Claims (8)
1. Anordnung zur elektrochemischen Analyse mittels Oberflächenplasmonenreso
nanz, bei der ein Lichtbündel, das mittels eines akustooptisch einstellbaren Filters
eine durchstimmbare Wellenlänge aufweist, über ein optisches Element in festem
Winkel auf eine Grenzschicht zwischen einer Metallschicht und einem
Dielektrikum gerichtet ist, wobei innerhalb des optischen Elements Totalreflexion
stattfindet, und im Lichtweg des resultierenden reflektierten Lichtstrahls ein
Detektor zur Erfassung des reflektierten Lichtstrahls und Bestimmung eines durch
Oberflächenplasmonenresonanz verursachten Intensitätsminimums des
reflektierten Lichtstrahls angeordnet ist, wobei das Intensitätsminimum und
dessen Änderungen von den Eigenschaften der an der Metallschicht
vorliegenden Analyten abhängig sind und durch eine schrittweise Änderung der
am akustooptisch einstellbaren Filter eingestellten Wellenlänge das Intensitäts
minimum stets einer bestimmten Wellenlänge zuordenbar ist, dadurch
gekennzeichnet, dass
- - das austretende Lichtbündel des akustooptisch einstellbaren Filters (2) gleichzeitig auf die Eintrittsflächen mehrerer Lichtleiter (3) gerichtet ist und
- - die Lichtleiter (3) Eingänge separater optischer Kanäle (4) zur unabhängigen Messung der Oberflächenplasmonenresonanz verschieden konditionierter Analyte darstellen, wobei jedem Lichtleiter (3) ein optisches Element (41) mit Metallschicht (42) und Analytprobe (43) sowie ein Detektor (44) nachgeordnet sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
in jedem optischen Kanal (4) an der Metallschicht (42) neben der Analytprobe
(43) eine Referenzzelle (46) angeordnet ist, wobei deren unter festem Winkel
reflektierte Lichtstrahlen jeweils separaten Detektoren (44; 48) zugeführt sind.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die reflektierten Lichtstrahlen von Analytprobe (43) und Referenzzelle (46) jeweils
über separate Lichtleitfasern (47) auf den zugehörigen Detektor (44; 48) geführt
sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
an den Ausgängen aller Detektoren (44; 48) der optischen Kanäle (4) Mittel zur
zeitgleichen Verarbeitung jeweils einer Serie wellenlängenkodierter Intensitäts
werte, die am Ende eines jeden der wiederkehrenden Frequenzdurchläufe der
Ansteuerfrequenz des akustooptisch einstellbaren Filters (2) an jedem Detektor
(44; 48) vorliegt, vorgesehen sind, mit denen aus der Serie der Intensitätswerte
eines Frequenzdurchlaufs jeweils das Intensitätsminimum bestimmbar ist, wobei
die Intensitätsminima über der Zeit innerhalb jedes Kanals (4) ein Sensogramm
zur Charakterisierung der Bindungseigenschaften des an der Metallschicht (42)
mit konstanter Geschwindigkeit vorbei strömenden Analyten (43; 46) darstellen.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
den Detektoren (44; 48) jeweils ein Lock-in-Verstärker (45) zur Rauschminderung
nachgeschaltet ist, dessen Referenzeingang mit dem Frequenz-Generator (22) zur
Erzeugung der Ansteuerfrequenz des akustooptisch einstellbaren Filters (2) in
Verbindung steht.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das detektierte Reflexionssignal einem Differenzierer (51) zugeführt ist, dessen
Nulldurchgang das Intensitätsminimum der Oberflächenplasmonenresonanz
darstellt und als digitales Ausgangssignal ausgebbar ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
dem Differenzierer (51) ein Zähler (52) nachgeordnet ist, wobei der Zähler (52)
über seinen Triggereingang mit dem Frequenzgenerator (22) des akustooptisch
einstellbaren Filters (2) zum Start des Zählvorgangs in Verbindung steht und vom
Differenzierer (51) bei dessen Nulldurchgang ein Stoppsignal erhält, und der
resultierende Zählerstand ein proportionaler Messwert für die Wellenlänge des
Intensitätsminimums der Oberflächenplasmonenresonanz ist, der über der Zeit
zur Erstellung des Sensogramms in Echtzeit verwendbar ist.
8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Frequenzverlauf (23) des Frequenzgenerators (22) unterschiedliche Anstiege
innerhalb eines Frequenzdurchlaufs aufweist, wobei der Anstieg der
Ansteuerfrequenz in einem Bereich (24) der zu erwartenden Minima der
Oberflächenplasmonenresonanz wesentlich kleiner gewählt ist als in den
unterhalb und oberhalb davon liegenden Bereichen, die wegen fehlender
Intensitätsminima keine Messwerte zum Sensogramm beitragen.
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2000
- 2000-04-20 DE DE10020313A patent/DE10020313C1/de not_active Expired - Fee Related
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