DE10016282A1 - Drahtspreizer Implantat - Google Patents
Drahtspreizer ImplantatInfo
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Abstract
Es wird ein zylindrisches, vorzugsweise schraubenartiges, chirurgisches Implantat für Frakturen aufgezeigt, mit einer Anzahl von Bohrungen, durch die Fixierdrähte eingeführt werden können, wobei die um die Schraubenachse zentrisch angeordneten Bohrungen zunächst parallel zur Schraubenachse verlaufen und am Schraubenende unter einem Winkel von 20 DEG -50 DEG austreten.
Description
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Implantat zum Einbringen von Drähten
bei Frakturen, nach der Hauptpatentanmeldung P 199 45 217.2, mit einer Anzahl
von Bohrungen durch die Fixierdrähte eingeführt werden können, wobei die um
eine Achse zentrisch angeordneten Bohrungen zunächst parallel zur Achse
verlaufen und am Ende unter einem Winkel von 20°-55° austreten.
Gelenknahtfrakturen werden häufig mit Drähten fixiert. Beispielsweise platziert
der Chirurg bei einer Oberarmfraktur mehrere Drähte (Spickdraht) unter
verschiedenen Winkeln, um ein zurückgleiten der einzelnen Frakturteile zu
vermeiden, wie dies in "Osteosynthesepraxis", Frank Schauwecker, Thieme
Verlag 1992, S. 78 beschrieben ist.
Nachteilig hierbei ist, dass der Chirurg die Drähte in eine fächerartige
Anordnung bringen muss um die Fraktur zu stabilisieren. In der Praxis hat sich
gezeigt, dass die Drähte öfters keinen richtigen Halt finden, sich lockern oder
sogar herausgleiten können. Die an der Hautoberfläche abzutrennenden Drähte
perforieren die Haut und gefährden teils die Frakturheilung.
In der Hauptpatentanmeldung erfolgte der Austritt der Drähte aus dem
Schraubenteil unter einem Winkel von 60°-80°. Nun hat es sich in der Praxis
gezeigt, dass bei besonderen Frakturen, auch im Hinblick auf kleinere oder
jüngere Patienten, der Spreizbereich der Drähte nach dem Austritt aus dem
Schraubenteil, nicht so groß sein darf.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Implantat mit der
Wirkung eines Spreizankers zu entwickeln, welches die Aufgabe der Spreizung
von einzelnen Fixierdrähten übernimmt, einfach einzusetzen ist und sichern Sitz
aller Frakturteile gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine kurze Schraube oder ein Zylinder mit
mehreren Bohrungen zentrisch um und entlang der Achse versehen, wobei die
Bohrungen sich bogenförmig von der zentralen Achse entfernen und am Ende
unter einem Winkel von 20° bis 50° austreten.
Beim Einsetzen der Drähte in und durch die Schraube hindurch spreizen sich
diese somit automatisch und halten die Fragmente durch die bogenförmige
Spreizung fest.
Zum leichteren Einsetzen der Drähte sind die Bohrungen der Schraube oder des
Zylinders mit Kunststoffröhrchen versehen. Dadurch gleitet der Draht leichter
durch die Bohrungen und nimmt die gewünschte bogenförmige Form ein. Dies
erleichtert insgesamt die Implantation.
Weitere Vorteile ergeben sich aus den Zeichnungen und werden anhand der
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch Schraube ohne eingesetzte Kunststoffröhrchen
und Drähte,
Fig. 2 die Schraube in perspektivischer Darstellung mit eingesetzten Drähten,
Fig. 3 die Schraube in perspektivischer Darstellung mit eingesetzten und
gespreizten Drähten.
Entsprechend der Fig. 1 zeigt diese einen Längsschnitt durch das
erfindungsgemäße Implantat, hier als Schraube 40 ohne eingesetzte
Kunststoffröhrchen und Drähte dargestellt. Ein Gewinde 1 sollte eine Anzahl
von Gewindegängen aufweisen, vorzugsweise ein Spongiosagewinde.
Allerdings kann auch ein anderes Gewinde verwendet werden, mit dem die
Schraube eingeschlagen werden kann.
Das Gewinde 1 reduziert sich auf einen Schaftteil 2, welcher in einen Kegel 3
endet.
Eine Bohrung 4 ist mittig der Schraube 40 vorhanden.
Um die Längsachse der Schraube 40 sind sechs Bohrungen 5 gleichmäßig
verteilt angeordnet, in denen Kunststoffröhrchen 6 (Fig. 2) eingesetzt sind. Diese
sind an den Austrittsenden 7 entsprechend dem Schaftdurchmesser angeschrägt.
Zum Einsetzen der Schraube 40 ist ein Innensechskant 8 vorhanden.
Die Bohrungen 5 verlaufen zunächst parallel zur Längsachse und treten dann im
Bereich des Kegels 2 in einem Radius 11 aus dem Kegel aus.
Dieser Radius 11 kann nunmehr einen Winkel von 20° bis 50° zur Längsachse
einnehmen, in Abhängigkeit der erforderlichen Spreizung der Drähte.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Schraube 40 in einer perspektivischen
Darstellung, wobei in Fig. 2 die Drähte 41 gerade eben in die Bohrungen bzw.
Kunststoffröhrchen 6 eingeführt sind.
Fig. 3 zeigt die gleichmäßige Anordnung der Drähte in der Position, in der die
Drähte 41 eingesetzt sind und einen Spreizzustand einnehmen.
Anstelle eines schraubenartigen Implantates 40 kann auch ein glatter Zylinder
eingesetzt werden, wobei dieser an der Sechskantseite eine Lasche zum Fixieren
des Zylinders an der äußeren Kortikalis mittels einer Knochenschraube, tragen
kann.
Allerdings ist es auch möglich die Schraube 40 zentral durch die mittige
Bohrung 4 mit einer Knochenschraube zu fixieren.
Ein solcher Zylinder 40 könnte am Umfang Flächen 31 aufweisen als
Verdrehsicherung.
Abschließend sei noch erwähnt, dass ein vorstehend beschriebenes Implantat
nicht nur zylindrisch, sondern auch konisch, d. h. einen kegelförmigen Körper
haben kann.
Die Schraube 40 besteht aus einem für Implantate geeignet bekannten Metall,
kann aber auch als Kunststoff-Spritzteil hergestellt werden. Dann könnten die
eingesetzten Kunststoffröhrchen 6 entfallen und die Bohrungen 5 hätten
kleineren Durchmesser.
Die Drähte 41 bestehen gleichfalls aus bekanntem chirurgischen Material und
können wie in der Fig. 2 dargestellt, vormontiert sein.
Ein solches Implantat kann steril verpackt angeliefert werden.
Claims (6)
1. Chirurgisches Implantat zum Einbringen von Drähten bei Frakturen, mit
Bohrungen zentral um die Mittelachse verteilt, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bohrungen (5) in der Schraube (40) zunächst achsparallel verlaufen und
anschließend einen bogenförmigen, achsentfernenden Teil (11) besitzen, der
unter einem Winkel von 20° bis 50° zur Mittelachse austritt.
2. Chirurgisches Implantat, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in
die Bohrungen (5) Buchsen (6) eingelassen sind, in denen Drähte (41)
verbringbar sind.
3. Chirurgisches Implantat, nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Buchsen aus Kunststoff sind.
4. Chirurgisches Implantat, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schraube (40) mit Spongiosa- oder Kortikalisgewinde (1) versehen ist.
5. Chirurgisches Implantat, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Implantat ein Zylinder (20) mit Lasche (21) ist.
6. Chirurgisches Implantat, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Implantat ein Zylinder (30) mit mehreren Flächen 31 ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000116282 DE10016282A1 (de) | 1999-09-16 | 2000-03-31 | Drahtspreizer Implantat |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999145217 DE19945217C2 (de) | 1999-09-16 | 1999-09-16 | Chirurgisches Implantat zum Einbringen von Drähten in Knochen |
DE2000116282 DE10016282A1 (de) | 1999-09-16 | 2000-03-31 | Drahtspreizer Implantat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10016282A1 true DE10016282A1 (de) | 2001-10-04 |
Family
ID=26005144
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000116282 Withdrawn DE10016282A1 (de) | 1999-09-16 | 2000-03-31 | Drahtspreizer Implantat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10016282A1 (de) |
-
2000
- 2000-03-31 DE DE2000116282 patent/DE10016282A1/de not_active Withdrawn
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