DE10015707A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen kritischer Fahrzustände für Transportfahrzeuge mit höhenveränderlicher Lastlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen kritischer Fahrzustände für Transportfahrzeuge mit höhenveränderlicher LastlageInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, die es gestatten, mit Hilfe nur eines Sensors, der Aussagen zum Schwingungsverhalten liefern kann, den momentanen Fahrzustand eines Transportfahrzeuges, wie beispielsweise eines Gabelstaplers, zu identifizieren. Das Verhalten beruht auf der dynamischen Analyse des Signals in einer Auswerteeinheit, diese veranlaßt auf Grund der Ergebnisse notwendige Reaktionen. Im Gegensatz zu bekannten Lösungen kann somit die Anzahl der Sensoren stark reduziert werden, das wirkt sich in Zuverlässigkeit und Preis aus.
Description
Die Erfindung betrifft die Identifikation kritischer Fahrzustände von
Transportfahrzeugen mit höhenveränderlicher Lastlage für ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 2. Sie ist insbesondere bei Gabelstaplern zur Verhinderung des
Kippens beim Transport schwerer Lasten anwendbar.
Flurförderzeuge wie Gabelstapler sind durch ihre höhenveränderliche Last einer
last- und lasthöhenabhängigen Kippgefährdung ausgesetzt. Dabei sind
Kippungen in Fahrtrichtung und quer dazu getrennt zu bewerten. So hat z. B.
ein unbeladener Stapler eine geringe Querstabilität, jedoch eine große
Kippsicherheit in Fahrtrichtung. Mit einer großen Last in unterster Maststellung
drehen sich die Verhältnisse um. Großen Einfluß auf das Kippverhalten haben
die dynamischen Einflüsse aus den Zuständen Fahren mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten, Fahren auf unterschiedlichen Böden, Fahren auf geneigten
Ebenen und Kurvenfahrten.
Bekannt sind eine Vielzahl von Lösungen zu dieser Problematik. Allen ist
gemeinsam, dass viele Meßgrößen erfaßt und in Abhängigkeit von der
Bewegung des Flurförderzeuges bewertet werden müssen. Diese beschreiben
den momentanen Zustand des Flurförderzeuges und eine Bewertungseinheit
errechnet daraus Grenzwerte für die Fahrgeschwindigkeit, den zulässigen
Kurvenradius usw.
In den Patentschriften DE 198 30 561, DE 198 22 481 und DE 44 05 093
werden verschiedene Systeme beschrieben. Sensoren für Fahrgeschwindigkeit,
Fahrzeugneigung, Fahrkurs, Beschleunigungen in Fahrtrichtung und quer dazu,
Mastneigung, Lastgröße und -höhe liefern die Eingangsgrößen für die
Auswerteeinheit. Deren Ausgangsgrößen haben Einfluß auf Größen wie
Geschwindigkeit oder Aktoren, wie z. B. in ihrer Kennlinie veränderbare Dämpfer
oder Federn.
Auf ähnlicher Basis arbeiten aktive Federsysteme und Stabilisatoranordnungen
in Kraftfahrzeugen, so beschrieben in den Patentschriften nach DE 38 18 188,
DE 16 30 278 und DE 26 30 698.
Nachteilig ist bei all diesen Lösungen der sehr hohe Aufwand für Sensorik.
Neben den konstruktiven Aufwendungen erfordert die große Anzahl an
Sensoren in der Entwicklung das Erstellen mehrdimensionaler Kennfelder. Zur
Fehlerminimierung müssen die Temperatur- und Driftanfälligkeit aller Sensoren
in engen Grenzen gehalten werden. Unter strengen Umweltbedingungen ist
über lange Zeit deren Funktion zu garantieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile durch ein einfaches,
durch eine einfache Vorrichtung realisierbares Verfahren zu zu beseitigen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Identifikation des Zustandes
eines Transportmittels, das mit der Auswertung nur eines Sensors auskommt.
Der Zustand kann sich durch Lastgröße und -ort ändern und diese
Zustandskenntnis hat über eine Auswerteeinheit Auswirkungen auf die
Grenzwerte von Fahrzuständen des Transportmittels.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass an einer besonders
signifikanten Stelle eines Transportmittels, wie z. B. bei einem Gabelstapler am
Mast ein Sensor montiert wird, der vorzugsweise die Größe des Lastmomentes
erfasst. Dieser Sensor kann z. B. eine Dehnmessstreifenmessstelle direkt am
Mast sein oder wird durch einen Messbolzen in der Mastneigevorrichtung
gebildet. Verbunden ist dieser Sensor mit einer elektronischen
Signalverarbeitungseinheit deren Ausgänge zu z. B. Stellgliedern,
Anzeigeelementen usw. führen. Mit Hilfe des Ausgangssignals des montierten
Sensors wird in der Auswertung das Schwingungsverhalten des Gabelstaplers
beschrieben. Über eine Frequenzauswertung erhält man Aussagen zur
Lastgröße und zur Lasthöhe. Wertet man das Signal bezüglich seines
Energiegehaltes aus, erhält man Aussagen zur Charakterisierung der Fahrt,
z. B. über ungleichmäßiges Fahren oder die schlechte Beschaffenheit des
Fahrweges. Mit diesen gewonnenen Aussagen veranlasst die
Bewertungseinheit Reaktionen, z. B. das Anschalten einer Warnlampe oder das
Festlegen einer zustandsabhängigen Maximalgeschwindigkeit.
Ein großer Vorteil dieser Art der Identifikation ist die hohe Betriebssicherheit
durch das Vorhandensein nur eines Sensors. Damit kann die
Ausfallwahrscheinlichkeit auf ein Minimum reduziert werden.
Kombiniert werden kann dieses Verfahren mit Einrichtungen, die Aussagen
über die Stabilität des Fahrzeuges im Stand liefern. So kann z. B. das Stehen
auf einer schiefen Ebene über Neigungssensoren erfaßt und diese Signale
ebenfalls in der Auswerteeinheit verarbeitet werden. Ebenso ist die Messung
der Radlasten möglich. Die Veränderung einer Radlast in Richtung des
Wertes 0 zeigt eine Kippgefahr an.
Weitere Vorteile ergeben sich aus dem nachstehenden Ausführungsbeispiel, in
dem die Erfindung näher erläutert wird. Die Zeichnung zeigt einen Gabelstapler.
Das Schwenken seines Hubmastes 1 erfolgt über den Hydraulikzylinder 2. Die
Schwenkkraft wird über einen zwischen dem Hydraulikzylinder 2 und Hubmast
1 angeordneten Kraftmessbolzen 3 erfaßt. Das Kraftsignal wird einer
Auswerteeinheit 4 zugeleitet. Nach Auswertung und Bewertung des Signals
erfolgt das Einschalten der Warnlampe 5. Sie zeigt dem Fahrer des
Gabelstaplers an, dass ein kritischer Zustand erreicht ist. Solche kritischen
Zustände können sein:
- 1. Der Schwerpunkt der aufgenommenen Last liegt ungünstig. Die Last kann nicht transportiert und muß deshalb wieder abgesetzt werden.
- 2. Die positive oder negative Beschleunigung des Transportfahrzeuges ist zu hoch. Sie muß verringert werden.
- 3. Der Kurvenradius des Transportfahrzeuges ist im Verhältnis zur Fahrgeschwindigkeit zu gering. Beide Größen sind so zu verändern, dass die Stabilität des Fahrzeuges wieder hergestellt wird.
Der Fahrer verlangsamt daraufhin die Fahrgeschwindigkeit, Beschleunigung
oder Verzögerung des Transportfahrzeuges oder vergrößert nach Möglichkeit
den Fahrradius und beendet somit den Gefährdungszustand seines
Fahrzeuges. Dies kann auch durch ein Programm erreicht werden, was den
Gefährdungszustand erkennt und die Fahrzeugantriebe so beeinflußt, dass sich
das Transportfahrzeug von selbst durch geeignete Gegenmassnahmen aus
dem Gefahrenbereich hinaus bewegt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Identifikation des Fahrzustandes von Transportfahrzeugen
durch die Erfassung und Auswertung von Messgrößen und die
Erzeugung von Befehlen zum Beenden von erkannten
Gefährdungszuständen, gekennzeichnet durch folgende Schritte
- - vorzugsweise nur eine Größe, die durch die Fahrdynamik beeinflußt wird, wie z. B. das Biegemoment des Hubmastes oder die Beschleunigung des Fahrzeuges oder eines Bauteiles desselben wird erfaßt.
- - das Signal wird einer elektronischen Auswerteeinheit zugeführt,
- - es erfolgt eine Analyse durch Hardware oder ein Programm bzgl. der dynamischen Bestandteile des Signals und deren Ergebnis wird mit Grenzwerten verglichen
- - und beim Überschreiten eines Grenzwertes ein Signal entweder zur Warnung des Bedienpersonals oder zum selbständigen Reagieren der z. B. Fahrantriebe des Transportfahrzeuges gebildet wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass zusätzliche
Sensoren montiert werden können, die Aussagen über den
Stabilitätszustand im Stand liefern und deren Ausgangssignale ebenfalls
von der elektronischen Auswerteeinheit verarbeitet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000115707 DE10015707A1 (de) | 2000-03-29 | 2000-03-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen kritischer Fahrzustände für Transportfahrzeuge mit höhenveränderlicher Lastlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000115707 DE10015707A1 (de) | 2000-03-29 | 2000-03-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen kritischer Fahrzustände für Transportfahrzeuge mit höhenveränderlicher Lastlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10015707A1 true DE10015707A1 (de) | 2001-10-04 |
Family
ID=7636894
Family Applications (1)
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DE2000115707 Withdrawn DE10015707A1 (de) | 2000-03-29 | 2000-03-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen kritischer Fahrzustände für Transportfahrzeuge mit höhenveränderlicher Lastlage |
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Country | Link |
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DE (1) | DE10015707A1 (de) |
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