DE10012864A1 - Verfahren und Anordnung zur Übermittling von Informationen - Google Patents
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Abstract
Zur Übermittlung von Informationen an eine Kommunikationseinrichtung KE eines Kommunikationsnetzes KN, in dem die zugeordneten Kommunikationseinrichtungen KE mit ein erstes Format F¶1¶ aufweisenden Netzadressen A¶OSI¶ adressiert werden, wird unter Berücksichtigung einer ein von dem ersten Format F¶1¶ unterschiedliches zweites Format F¶2¶ aufweisenden zweiten Netzadresse A¶IP¶ eine das erste Format F¶1¶ aufweisende erste Netzadresse A¶OSI¶ gebildet; die Informationen werden mit Hilfe der ersten Netzadresse A¶OSI¶ an die Kommunikationseinrichtung KE übermittelt. Somit entfällt der Einsatz eines Adress Resolution Protokolls ARP in dem Kommunikationsnetz KN.
Description
Für eine gezielte Übermittlung von Informationen zwischen
durch Kommunikationsnetze miteinander verbundenen Kommunika
tionseinrichtungen ist eine eindeutige Adressierung der Kom
munikationseinrichtungen erforderlich. Üblicherweise wird
hierzu jeder Kommunikationseinrichtung in jedem Kommunikati
onsnetz, dem sie zugeordnet ist, eine eindeutige Netzadresse
zugeordnet. Ein derartiger Verbund von einem bestimmten Kom
munikationsnetz zugeordneten Kommunikationseinrichtungen wird
in der Fachwelt auch als 'Subnetz', 'Domäne', 'Region', 'Au
tonomous System (AS)', 'Local Area Network (LAN)' oder ggf.
auch als 'Wide Area Network (WAN)' bezeichnet.
Die Anzahl der einem Subnetz zugeordneten Kommunikationsein
richtungen wird üblicherweise begrenzt. Folglich finden sich
in zeitgemäßen Netzstrukturen eine Vielzahl von Subnetzen,
die untereinander durch Netzübergangseinrichtungen verbunden
sind. Netzübergangseinrichtungen sind spezielle Kommunikati
onseinrichtungen, die gleichzeitig zumindest zwei Subnetzen
zugeordnet sind und in jeder eine für das jeweilige Subnetz
eindeutige Netzadresse aufweisen. Sie werden auch 'Gateway'
bzw. 'Router' genannt.
Überlicherweise kommen in unterschiedlichen Subnetzen unter
schiedliche Vorschriften zur Übermittlung von Informationen
zum Einsatz. Diese Vorschriften werden auch 'Protokolle' ge
nannt. Sie werden z. B. zur Steuerung von bei der Informati
onsübermittlung zum Einsatz kommenden Adressierungs-, Über
tragungs-, Vermittlungs-, Authentifizierungs- oder Priorisie
rungsverfahren eingesetzt. Entsprechend dem von der ISO (In
ternational Organization for Standardization) vorgeschlagenen
OSI (Open Systems Interconnection)-Referenzmodell werden Protokolle
jeweils einer von mehreren Protokollschichten zuge
ordnet. Insgesamt sind sieben Schichten vorgesehen, wobei in
den unteren vier Schichten die Übermittlung in Kommunikati
onsnetzen geregelt wird. Der Schicht 1 - auch 'Physical Lay
er' genannt - ist hierbei die Punkt-zu-Punkt-Übertragung zwi
schen zwei Leitungsendeinrichtungen über physikalische Leiter
wie z. B. Kupferkabel, Lichtwellenleiter oder Luft zugeordnet,
der Schicht 2 - auch 'Control Layer' genannt - die Behandlung
von Übertragungsfehlern in der Schicht 1; der Schicht 3 -
auch 'Network Layer' genannt - das Routen in einem vermasch
ten Netz von Vermittlungseinrichtungen; und der Schicht 4 -
auch 'Transport Layer' genannt - die Behandlung von Fehlern
in den darunterliegenden Schichten sowie die Steuerung der
gezielten Informationsübermittlung zwischen zwei Kommunikati
onsendeinrichtungen. Von der OSI sind für jede der Schichten
Protokolle vorgeschlagen, die im weiteren auch 'OSI-Protokol
le' genannt werden.
In jeder einem Kommunikationsnetz zugeordneten Kommunikati
onseinrichtung ist zumindest ein Schicht-1-Protokoll sowie
üblicherweise zumindest ein Schicht-2-Protokoll vorgesehen,
wobei die Dienste des Schicht-1-Protokolls von dem Schicht-2-
Protokoll genutzt werden. Kommunikationseinrichtungen, in
denen lediglich Protokolle bis höchstens zu Schicht 2 vorge
sehen sind, werden je nach ihrer Funktion beispielsweise
'Bridges', 'Hub', 'Layer-2-Switch' oder 'Converter' genannt,
als Netzübergangseinrichtungen ausgebildete Kommunikations
einrichtungen mit Protokollen bis Schicht 4 beispielsweise
'Gateway', 'Layer-3/4-Switch' oder 'Router'. In jeder dieser
Kommunikationseinrichtungen sind somit eine Vielzahl von Pro
tokollen vorgesehen, die entsprechend dem OSI-Referenzmodell
geschichtet sind. Eine derartige Schichtung von Protokollen
wird auch als 'Protokollstack' bezeichnet.
Traditionell wurden Kommunikationsnetze vorwiegend zur loka
len Vernetzung - auch 'Intranetworking' genannt - von Kommu
nikationseinrichtungen eingesetzt. Hierbei wurden von den
jeweiligen Herstellern üblicherweise proprietäre, d. h. sub
netzspezifische Adressierungsschemata eingeführt, die auch in
zeitgemäßen Netzstrukturen noch häufig zum Einsatz kommen.
Beispiele für Subnetze mit subnetzspezifischen Adressierungs
schema sind Ethernet, Token-Ring, SNA oder ATM.
Somit ist bei Vernetzung der Subnetze - auch 'Internetwor
king' genannt - ein subnetzübergreifendes Adressierungsschema
erforderlich, vom dem der Einsatz unterschiedlicher subnetz
spezifischer Adressierungsschemata berücksichtigt wird. Ein
Beispiel hierfür bietet das Layer-3-Protokoll des Internet,
das sog. Internet Protocol IP. Hierin werden 32 Bit umfassen
de Adressen festgelegt. Der Wert einer bestimmten IP-Adresse
wird üblicherweise in der Schreibweise xxx.xxx.xxx.xxx, 0 ⇐
xxx ⇐ 255 angegeben, wobei jedes xxx jeweils den Wert von
8 benachbarten Bits der 32-Bit-Adresse repräsentiert.
Beim Internetworking mit Hilfe des Protokolls IP ist übli
cherweise in jedem der Subnetze einlang einer Route ein Map
ping zwischen den IP-Adressen und den im jeweiligen Subnetz
eingesetzten subnetzspezifischen Netzadressen erforderlich,
da von den Kommunikationseinrichtungen der Subnetzen ledig
lich die subnetzspezifischen Netzadressen erkannt werden -
z. B. von einer Ethernet-Baugruppe nur die 48 Bit umfassenden
Ethernet-Adressen, jedoch nicht die IP-Adressen. Das Format
der Ethernet-Adressen ist in dem Standard 802.3 der IEEE (In
stitute of Electrical and Electronics Engineers) festgelegt.
In Tanenbaum, "Computer Networks", 3rd Edition, Prentice-
Hall, Inc., 1996, ISBN 0-13-394248-1, S. 420-423 sind zwei
Verfahren zum Mapping der Adressen offenbart. Eine Lösung
besteht darin, irgendwo im Subnetz eine Konfigurations-Datei
vorzusehen, in der die Adressen aufeinander abgebildet wer
den. Diese Losung ist jedoch insbesondere in einem großen Subnetz
sehr fehleranfällig und wartungsintensiv.
Eine weitere Lösung - 'Address Resolution Protocol ARP' ge
nannt - besteht darin, dass von einem Sender an alle Kommuni
kationseinrichtungen eines Subnetzes per Broadcast eine Nach
richt gesendet wird, in der nach dem Besitzer einer gesuchten
IP-Adresse gefragt wird. Diese Nachricht wird von dem Besit
zer mit einer Nachricht beantwortet, in der seine subnetzspe
zifische Adresse enthalten ist. Mit Hilfe dieser derart mit
geteilten Adresse erfolgt anschließend die Informationsüber
mittlung durch den Sender. Dieses Verfahren ist lediglich in
Subnetzen anwendbar, die Broadcast-Nachrichten vorsehen. Zu
dem ist das Protokoll ARP in jeder der Kommunikationseinrich
tung vorzusehen.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die zur Übermittlung von
Informationen erforderliche Ermittlung von Netzadressen zu
verbessern. Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst.
Der wesentliche Aspekt der Erfindung besteht in einem Verfah
ren zur Übermittlung von Informationen an zumindest eine Kom
munikationseinrichtung in einem Kommunikationsnetz, in dem
die zugeordneten Kommunikationseinrichtungen mit ein erstes
Format aufweisenden Netzadressen adressiert werden, bei dem
unter Berücksichtigung einer ein von dem ersten Format unter
schiedliches zweites Format aufweisenden zweiten Netzadresse
eine das erste Format aufweisende erste Netzadresse gebildet
wird und die Informationen mit Hilfe der ersten Netzadresse
an die Kommunikationseinrichtung übermittelt werden.
Einige wesentliche Vorteile der Erfindung seien im folgenden
genannt:
- - Unabhängig von den Format-Anforderungen eines Subnetzes, dem eine Kommunikationseinrichtung zugeordnet wird, können subnetzübergreifend zweite Netzadressen eines einheitli chen Formats eingesetzt werden.
- - Die Ermittlung der ersten Netzadressen wird infolge deren automatischer Bildung vereinfacht.
- - Insbesondere ist der Einsatz einer Mapping-Tabelle oder eines Address-Resolution-Protokolls ARP zur Ermittlung der ersten Netzadressen nicht erforderlich.
Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die erste Netzadresse unter Berücksichtigung der zweiten
Netzadresse berechnet - Anspruch 2. Entsprechend einer Vari
ante des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Berechnung
lokal, d. h. ohne Interaktionen mit den Kommunikationseinrich
tungen des Kommunikationsnetzes - Anspruch 3. Somit erfolgt
die Bildung der ersten Netzadresse sehr effizient, da zudem
vorteilhaft keine Interaktionen mit den Kommunikationsein
richtungen eines Subnetzes erforderlich sind.
Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass die erste Netzadresse die zweite Netzad
resse - vorzugsweise unverändert - enthält - Anspruch 4 bzw.
Anspruch 5. Somit erfolgt die Bildung der ersten Netzadresse
und umgekehrt der zweiten Netzadresse besonders effizient,
insbesondere, wenn keine Verschlüsselung der zweiten Netzadresse vor
genommen wird.
Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die erste Netzadresse durch Hinzufügen eines Prefixes zu
der zweiten Netzadresse gebildet - Anspruch 6. Entsprechend
einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vor
gesehen, dass bei Adressierung in dem Kommunikationsnetz ent
sprechend den Vorschriften eines als Connection Less Network
Protocol CLNP ausgebildeten OSI-Protokolls die erste Netzad
resse gebildet wird, indem für einen als Authority And Format
Identifier AFI ausgebildeten Prefix ein hexadezimaler Wert
0 × 31 vergeben und die zweite Netzadresse (AIP) in einen nach
folgenden Domain Specific Part DSP eingefügt wird - An
spruch 7. Durch Verwendung des private Adressen kennzeichnen
den AFI 0 × 31 werden Adreßkonflikte zwischen den - vorzugswei
se automatisch gebildeten - ersten Netzadressen und den restlichen
in dem Adreßraum des Protokolls CLNP vorgesehenen
Netzadressen vermieden.
Nach einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das
zweite Format entsprechend den Vorschriften eines Internet-
Protokolls ausgebildet - Anspruch 8. Bei nach bewährten Ver
fahren zu Vermeidung von Adreßkonflikten gebildeten Internet-
Adressen werden somit in Kombination mit dem private Adressen
kennzeichnenden AFI 0 × 31 des Protokolls CLNP erste Netzadres
sen gebildet, die vorteilhaft inhärent frei von Adreßkonflik
ten innerhalb des Kommunikationsnetzes sind. Zudem entfällt
an dieser Stelle der Einsatz eines komplexen Verfahrens zum
Mapping der Netzadressen wie z. B. Konfigurationsdateien oder
speziellen Protokollen wie z. B. ARP oder ES-IS.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den unter- oder nebengeordneten Ansprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen, die in mehreren Figuren dargestellt sind, näher er
läutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 in einem Blockschaltbild eine schematische Darstel
lung einer erfindungsgemäßen Kommunikationseinrich
tung,
Fig. 2 ein Netzadress-Format gemäß dem OSI-Protokoll CLNP,
Fig. 3 mehrere miteinander verbundene Protokollstacks,
Fig. 4 einen Verbund von Kommunikationsnetzen mit zwei er
findungsgemäßen, als Netzübergangseinrichtungen aus
gebildeten Kommunikationseinrichtungen.
In Fig. 1 ist beispielhaft eine erfindungsgemäße Kommunika
tionseinrichtung KE dargestellt, die zumindest einen ersten
Protokollstack PS1 (F1) zum Anschluß an ein Kommunikationsnetz
KN1 (F1) mit Netzadressen AOSI eines ersten Formats F1
aufweist. Zwischen dem ersten Protokollstack PS1 und dem Kom
munikationsnetz KN1 werden bei Informationsübermittlung das
erste Format F1 aufweisende Netzadressen AOSI (F1) übermit
telt. Zudem ist zumindest ein zweiter Protokollstack PS2 (F2)
zum Anschluß an ein fiktives Kommunikationsnetz KN2 (F2) mit
Netzadressen AIP eines zweiten Formats F2 vorgesehen. Die bei
den Protokollstacks PS werden durch einen Adapter PI mitein
ander verbunden. Mit dem ersten Protokollstack PS1 werden von
dem Adapter PI das erste Format F1 aufweisende Netzadressen
AOSI ausgetauscht. Gegenüber dem zweiten Protokollstack PS2
wirkt der Adapter PI als das fiktive Kommunikationsnetz
KN2 (F2), d. h., es werden u. a. das zweite Format F2 aufweisende
Netzadressen AIP ausgetauscht. Somit wird von dem Adapter PI
eine Umsetzung der Netzadressen A zwischen den beiden Forma
ten F1 und F2 bewirkt. Zur Konfiguration der Netzadresse AOSI
der Kommunikationeinrichtung KE in dem Kommunikationsnetz
KN1 (F1) wird lediglich die das zweite Format F2 aufweisende,
dem zweiten Protokollstack PS2 zugeordnete Netzadresse AIP1
festgelegt und mitgeteilt.
In Fig. 2 ist ein Netzadress-Format gemäß dem OSI-Protokoll
CLNP dargestellt. Eine derartige Netzadresse weist einen vor
zugsweise als Authority and Format Identifier AFI mit Wert
0 × 31 ausgebildeten Prefix P auf, gefolgt von einem Domain
Specific Part DSP, in den erfindungsgemäß das zweite Format
F2 aufweisende Netzadressen AIP (F2) zur Bildung von das erste
Format F1 aufweisenden Netzadressen AOSI eingefügt werden.
Diese wird auch Reachable Address Prefix RAP genannt.
In Fig. 3 sind beispielhafte Ausgestaltungen von zwei mit
einem Adapter PI miteinander verbundenen Protokollstacks PS
dargestellt. Hierbei umfasst einer der Protokollstacks PS OSI-
Protokolle, z. B. die übereinander geschichteten OSI-
Protokolle CLNP und LLC1. Dem anderen Protokollstack PS seien
nebeneinander angeordnete IP-Protokolle IP und ICMP zugeord
net. Der Adapter PI ist zwischen den Protokollen IP und CLNP
angeordnet. Ein in einer z. B. an ein Ethernet angeschlossenen
Netzübergangseinrichtung GW ggf. vorgesehener, weiterer Proto
kollstack PS weist beispielsweise die übereinander geschich
teten Protokolle IP und EI auf. Innerhalb ihrer jeweiligen
Schicht wird hierbei dem Protokoll IP ein Protokoll ICMP und
dem Protokoll EI ein Protokoll ARP zugeordnet. Alle Proto
kollsstacks PS greifen auf die physikalische Leitung mit Hil
fe eines Schicht-1-Protokolls LI zu, d. h. die Zuordnung der
Kommunikationseinrichtungen zu Kommunikationsnetzen erfolgt
auf logisch abstrakter Ebene (z. B. durch unterschiedliche
Protokollstacks PS) und nicht auf physikalischer Ebene (z. B.
durch unterschiedliche Baugruppen).
In Fig. 4 ist beispielhaft ein Verbund von sechs Kommunika
tionsnetzen KNi, 1 ⇐ i ⇐ 6 dargestellt, wobei in dem Kommu
nikationsnetz KN1 Netzadressen A des ersten Formats F1 und in
den Kommunikationsnetzen KN2-KN6 des zweiten Formats F2 zur
Anwendung kommen. Das zweite Kommunikationsnetz KN2 ist le
diglich als fiktives, virtuelles Kommunikationsnetz KN ausge
bildet, dessen Informationsströme durch das erste Kommunika
tionsnetz KN1 getunnelt werden, d. h. zwei Protokolle der
gleichen Schicht werden derart miteinander verkapselt, dass
die Daten des ersten Protokolls in die Datenpakete des zwei
ten Protokolls verpackt werden. Folgende Kommunikationsnetze
KN sind mit Hilfe von als Netzübergangseinrichtungen GW aus
gebildeten Kommunikationseinrichtungen KE miteinander verbun
den: KN1 mit KN3, KN1 mit KN4, KN4 mit KN5, und KN5 mit KN5.
Hierbei ist zwischen den Kommunikationsnetzen KN1 und KN3
eine erfindungsgemäß ausgebildete Netzübergangseinrichtung
GW1 und zwischen den Kommunikationsnetzen KN1 und KN4 eine
erfindungsgemäß ausgebildete Netzübergangseinrichtung GW2
vorgesehen. Die Netzübergangseinrichtungen GW weisen jeweils
zumindest zwei Protokollstacks PS auf, die mit Hilfe eines
Adapters PI miteinander verbunden sind.
Den Kommunikationseinrichtungen der Kommunikationsnetze KN
sind beispielsweise subnetzübergreifende Netzadressen AIP
zugewiesen, die entsprechend dem Internet-Protokoll IP ausge
bildet sind. Folgende Adressräume seien vorgesehen:
- - in Kommunikationsnetz KN2: 128. xxx.xxx.xxx,
- - in Kommunikationsnetz KN3: 128. 30. 30.xxx,
- - in Kommunikationsnetz KN4: 128. 10. 10.xxx,
- - in Kommunikationsnetz KN5: 128. 10. 4.xxx,
- - in Kommunikationsnetz KN6: 128. 10. 6.xxx.
In dem Kommunikationsnetz KN1 erfolgt die subnetzspezifische
Adressierung beispielsweise mit Netzadressen AOSI entsprechend
dem OSI-Protokoll CLNP, d. h. Netzadressen AOSI mit einem Pre
fix P 0 × 31 (hexadezimal) = 49 (dezimal) enthalten einen Do
main Specific Part DSP, der gemäß dem vorgeschriebenen Format
F1 frei belegt werden kann. Zudem sei dem Kommunikationsnetz
KN1 eine weitere Kommunikationseinrichtung KE zugeordnet mit
einer Netzadresse AOSI = 35 110 254 255 91, d. h. diese Netzad
resse AOSI enthält keinen als Authority and Format Identifier
AFI ausgebildeten Prefix P. In den Kommunikationsnetzen KN2-
KN6 erfolgt die subnetzspezifische Adressierung z. B. mit
Netzadressen AE entsprechend den Vorschriften, die in einem
Ethernet zu Anwendung kommen.
Die Erfindung sei anhand des in Fig. 4 dargestellten Netz
szenarios beispielhaft ausgeführt. Es sei hierzu eine Infor
mationsübermittlung zwischen einer dem Kommunikationsnetz KN3
zugeordneten Kommunikationseinrichtung KEA und einer dem Kom
munikationsnetz KN6 zugeordneten Kommunikationseinrichtung
KEB betrachtet. Der Kommunikationseinrichtung KEA sei hierbei
die IP-Netzadresse AIP = 128.30.30.5 und Kommunikationsein
richtung KEB die IP-Netzadresse AIP = 128.10.6.2 zugeordnet.
Zudem ist jeder Ethernet-Baugruppe in den Kommunikationsnet
zen KN3-KN6 eine weltweit eindeutige, 48 Bit umfassende
Ethernet-Adresse AE zugeordnet, die auf diesen bei Herstel
lung eingebrannt wird.
Der Netzübergangseinrichtung GW1 ist für das fiktive Kommuni
kationsnetz KN2 die Netzadresse AIP = 128.10.99.2 zugeordnet
und für das Kommunikationsnetz KN4 die Netzadresse AIP2 =
128.10.10.1; der Netzübergangseinrichtung GW2 ist für das
fiktive Kommunikationsnetz KN2 die Netzadresse AIP1 =
128.30.77.2 zugeordnet und für das Kommunikationsnetz KN3 die
Netzadresse AIP2 = 128.30.30.1. Hieraus wird in der Netzüber
gangseinrichtung GW1 durch Hinzufügen das als Authority and
Format Identifier AFI ausgebildeten Prefix P mit dem Wert
0 × 31 die Netzadresse AOSI = 49-12810992 der Netzübergangsein
richtung GW1 in dem Kommunikationsnetz KN1 gebildet - siehe
auch Fig. 2. Auf gleiche Weise wird in der Netzübergangsein
richtung GW2 deren Netzadresse AOSI = 49-12830772 in dem Kom
munikationsnetz KN2 gebildet. Infolge der konfliktfreien Ad
ressvergabe der Internet-Netzadressen AIP sind die beiden
gebildeten OSI-Netzadressen AOSI ebenfalls konfliktfrei. Auch
mit der Netzadresse AOSI = 35-11025425591 der weiteren dem
Kommunikationsnetz KN1 zugeordneten Kommunikationseinrichtung
KE besteht infolge des unterschiedlichen Prefixes P kein Ad
resskonflikt.
Erfindungsgemäß sind in den Routing-Tabellen RT der beiden
Netzübergangseinrichtungen GW keine Einträge von OSI-
Netzadressen AOSI erforderlich. Somit können vorteilhaft be
währte Routing-Tabellen RT eingesetzt werden, in denen ledig
lich Internet-Netzadressen AIP vorgesehen sind. Beispielswei
se sind für obige Informationsübermittlung zwischen den bei
den Kommunikationseinrichtungen KEA und KEB folgende Einträge
in den Routing-Tabellen RT vorgesehen:
in der Netzübergangseinrichtung GW1:
und in der Netzübergangseinrichtung GW2:
Eine Informationsübermittlung von der Kommunikationseinrich
tung KEA zu der Kommunikationseinrichtung KEB erfolgt als
Sequenz von mehreren subnetzspezifischen Übermittlungsvorgän
gen in folgender Reihenfolge: KN3 ⇒ KN1 ⇒ KN4 ⇒ KN5 ⇒ KN6.
Zur Informationsübermittlung in den Subnetzen KNx, 3 ⇐ x ⇐
6, werden die Internet-Adressen AIP in subnetzspezifische
Ethernet-Adressen AE aufgelöst. Die erfolgt z. B. mit Hilfe
des Protokolls ARP, das in dem Standard RFC 826 der IETF (In
ternet Engineering Task Force) beschrieben ist.
Zur Informationsübermittlung in dem Subnetz KN1 - d. h. von
der Netzübergangseinrichtung GW2 an die Netzübergangseinrich
tung GW1 - wird gemäß der Routing-Tabelle RT2 als NEXT HOP
die als Netzübergangseinrichtung GW1 ausgebildete Kommunika
tionseinrichtung KE mit der Internet-Adresse AIP =
128.30.77.2 ermittelt. Diese wird in dem Beispiel in eine
OSI-Adresse AOSI aufgelöst, die aus Sicht des Internet-
Protokolls IP eine subnetzspezifische Netzadresse A dar
stellt.
Eine OSI-Adresse AOSI kann bis zu 20 Bytes umfassen. Für die
ses Ausführungsbeispiel sei angenommen, dass die OSI-Adresse
5 Bytes umfasse: 1 Byte für einen Authority And Format Iden
tifier AFI und 4 Bytes für einen Domain Specific Part DSP.
Erfindungsgemäß wird die OSI-Adresse AOSI unter Berücksichti
gung der IP-Adresse AIP gebildet, z. B. indem die IP-Adresse
AIP in den Domain Specific Part DSP und ein hexadezimaler
Wert 0 × 31 (= dezimaler Wert 49) in den als Authority And For
mat Identifier AFI ausgebildeten Präfix P eingefügt wird.
Somit enthält die OSI-Adresse AOSI die IP-Adresse AIP.
Das Einfügen einer IP-Adresse AIP in den Domain Specific Part
DSP kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Besonders
schöne Vorteile ergeben sich, wenn die OSI-Adresse AOSI die
IP-Adresse AIP unverändert enthält, da keine Konvertierung
der Binärsequenz erforderlich wird. Hierbei ergeben sich fol
gende Werte:
Alternativ kann zwar der dezimale Wert der IP-Adresse AIP
unverändert eingefügt, jedoch der binäre Wert der IP-Adresse
AIP verändert werden. Dies führt z. B. zu folgenden Werten:
In einer weiteren Variante kann der dezimale Wert der IP-
Adresse AIP auch durch Einfügen von Nullen derart erweitert
werden, dass im Empfänger die ursprüngliche dezimale Darstel
lung der IP-Adresse AIP wieder zurückgewonnen werden kann.
Der binäre Wert der IP-Adresse AIP wird hierbei ebenfalls
verändert, und es ergeben sich folgende Werte:
Die genannten Berechnungsverfahren stellen lediglich einige
die Erfindung ausführende Beispiele dar. Es können beliebige
weitere Berechnungsverfahren zur Anwendung kommen. Die Be
rechnung der OSI-Adresse AOSI erfolgt jeweils lokal in der
Netzübergangseinrichtung GW2, d. h. insbesondere ohne Einsatz eines
Mapping-Protokolls, wie z. B. den Protokollen ARP oder ES-IS
oder einer irgendwo anders im Subnetz KN1 - z. B. in einer
anderen Kommunikationseinrichtung KE - vorgesehenen Konfigu
rations-Datei.
Die Informationen werden nun mit Hilfe der erfindungsgemäß
gebildeten Netzadresse AOSI an die Netzübergangseinrichtung
GW1 übermittelt. Hierzu ist ggf. ein weiteres Auflösen der
OST-Adresse AOSI in aus Sicht des OSI-Protokolls CLNP subnetz
spezifische Netzadressen A erforderlich. Ein hierfür geeigne
tes Verfahren - 'End System to Intermediate System ES-IS'
genannt - ist im dem ISO-Standard 9542 beschrieben.
In Gegenrichtung, d. h. von der Kommunikationseinrichtung KEB
zu der Kommunikationseinrichtung KEA, erfolgt die Informati
onsübermittlung in den Kommunikationsnetzen KN nach den gleichen
Verfahren, insbesondere nach den gleichen Verfahren zum Mappen
von Netzadressen A.
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Erfindung in
jedem beliebigen Typ von Kommunikationsnetzen KN angewandt wer
den kann. Beispielsweise ist eine Anwendung vorgesehen in:
- - Weitverkehrs-Kommunikationsnetzen KN, wie z. B. dem Inter net - auch 'Wide Area Netzwork' bzw. 'WAN' - genannt,
- - lokalen Kommunikationsnetzen KN - auch 'Local Area Net work' bzw. 'LAN' - genannt,
- - virtuellen Kommunikationsnetzen KN, wie z. B. einem Virtual Private Network - auch 'VPN' genannt - oder z. B. dem prio risierten Teilnetz eines DiffServ-Netzes.
Claims (9)
1. Verfahren zur Übermittlung von Informationen an zumindest
eine Kommunikationseinrichtung (KE) eines Kommunikationsnet
zes (KN), in dem die zugeordneten Kommunikationseinrichtungen
(KE) mit ein erstes Format (F1) aufweisenden, ersten Netzad
ressen (A) adressiert werden,
mit folgenden Schritten:
- - unter Berücksichtigung einer ein von dem ersten Format (F1) unterschiedliches zweites Format (F2) aufweisenden zweiten Netzadresse (AIP) wird eine das erste Format (F1) aufweisende, erste Netzadresse (AOSI) gebildet,
- - die Informationen werden mit Hilfe der ersten Netzadresse (AOSI) an die Kommunikationseinrichtung (KE) übermittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Netzadresse (AOSI) unter Berücksichtigung der
zweiten Netzadresse (AIP) berechnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Berechnung lokal erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Netzadresse (AOSI) die zweite Netzadresse (AIP)
enthält.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Netzadresse (AOSI) die zweite Netzadresse (AIP)
unverändert enthält.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Netzadresse (AOSI) durch Hinzufügen eines Pre
fixes (P) zu der zweiten Netzadresse (AIP) gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Adressierung in dem Kommunikationsnetz (KN) entspre
chend den Vorschriften eines als Connection Less Network Pro
tocol (CLNP) ausgebildeten OSI-Protokolls (OSI) die erste
Netzadresse (AOSI) gebildet wird, indem für einen als Authori
ty And Format Identifier (AFI) ausgebildeten Prefix (P) ein
hexadezimaler Wert 0 × 31 vergeben und die zweite Netzadresse
(AIP) in einen nachfolgenden Domain Specific Part (DSP) ein
gefügt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Format (F2) entsprechend den Vorschriften
eines Internet-Protokolls (IP) ausgebildet ist.
9. Anordnung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE10012864A DE10012864A1 (de) | 2000-03-16 | 2000-03-16 | Verfahren und Anordnung zur Übermittling von Informationen |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE10012864A DE10012864A1 (de) | 2000-03-16 | 2000-03-16 | Verfahren und Anordnung zur Übermittling von Informationen |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10012864A1 true DE10012864A1 (de) | 2001-09-27 |
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Family Applications (1)
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DE10012864A Withdrawn DE10012864A1 (de) | 2000-03-16 | 2000-03-16 | Verfahren und Anordnung zur Übermittling von Informationen |
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---|---|
DE (1) | DE10012864A1 (de) |
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2000
- 2000-03-16 DE DE10012864A patent/DE10012864A1/de not_active Withdrawn
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