DE10011649C1 - Verfahren zur Herstellung eines Dünnschichtsystems - Google Patents
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- C23C14/22—Coating by vacuum evaporation, by sputtering or by ion implantation of the coating forming material characterised by the process of coating
- C23C14/34—Sputtering
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines Dünnschichtsystems, bestehend aus mindestens zwei Schichten aus unterschiedlichen Materialien, die übereinanderliegend durch Sputtern auf ein Substrat aufgebracht werden, vorgeschlagen. An das Substrat wird eine BIAS-Spannung angelegt, welche während des Aufbringens zumindest einer Schicht in Abhängigkeit von der Dicke dieser Schicht verändert wird. Hierdurch kann erreicht werden, daß einerseits die Interdiffusionszone mit der zuvor gebildeten Schicht möglichst schmal ausgebildet wird, während andererseits am Ende des Schichtbildungsvorgangs eine möglichst glatte Schichtoberfläche erhalten wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Aus mehreren Einzelschichten bestehende Dünnschicht
systeme können durch Vakuumabscheidung der Schichtma
terialien auf einem Substrat hergestellt werden. Der
artige Schichtsysteme werden hauptsächlich durch PVD-
Verfahren hergestellt, wobei verschiedenste Technolo
gien, wie Sputter-, Verdampfungs- bzw. Laser-
Ablations-Verfahren angewendet werden. CVD-Verfahren
finden ebenfalls Anwendung bei der Herstellung von
Dünnschichtsystemen.
Für viele Anwendungen von Dünnschichtsystemen ist die
Qualität der Grenzflächen zwischen jeweils zwei
Schichtmaterialien von essentieller Bedeutung. We
sentliche Faktoren sind hierbei die Grenzflächenrauheit
sowie die vertikale Ausdehnung etwaiger Inter
diffusionszonen. Für optische Interferenzschichtsys
teme beispielsweise sind zur Erzielung optimaler In
terferenzbedingungen möglichst abrupte Übergänge zwi
schen jeweils zwei Schichten erforderlich.
Durch Einstellung geeigneter Beschichtungsparameter
während der Herstellung der Schichten können Schicht
grenzflächen qualitativ beeinflußt werden. So bewirkt
das Anlegen einer negativen BIAS-Spannung an einem zu
beschichtenden, elektrisch leitfähigen Substrat wäh
rend des Sputter-Prozesses den Beschuß der aufwach
senden Schicht mit positiv geladenen Sputtergas (z. B.
Argon)-Ionen. Dies bewirkt eine Verdichtung der
Schichtmaterialien und somit eine Glättung der
Schichtoberflächen. Bei zur Diffusion neigenden
Schichtmaterialien kann der erhöhte Energieeintrag
jedoch auch zu einer verstärkten Interdiffusion und
damit zur Ausbildung einer Interdiffusionszone zwi
schen jeweils zwei Schichten führen. Derartige Inter
diffusionszonen sind oft nur einige Angström dick und
können die Eigenschaften von Schichtsystemen, deren
Einzelschichtdicken wenige Nanometer betragen, signi
fikant verändern.
Ein Beispiel hierfür sind optische Bauelemente für
Anwendungen im extremen ultravioletten Spektralbe
reich (EUV) mit Wellenlängen zwischen 10 nm und 100 nm.
Diese können durch Dünnschichtsysteme realisiert
werden, die im allgemeinen aus etwa 40-60 Dünn
schichtpaaren mit jeweils einer Dicke von wenigen
Nanometern bestehen. Das Reflexionsvermögen derarti
ger als Spiegel verwendeter Bauelemente nimmt mit zu
nehmender Dicke der Interdiffusionszonen ab. So kann
sich für einen aus Mo/Si-Schichtpaaren bestehenden
Spiegel die Reflexion von über 70% auf unter 50%
verringern, wenn die Dicke der Interdiffusionszone
von 0 nm auf 2,5 nm ansteigt.
Untersuchungen an gesputterten Mo/Si-Schichtsystemen
zeigten eine Erhöhung der Reflektivität derartiger
Spiegel mit zunehmender Energie der Sputtergas-Ionen
bis zu einer optimalen Substrat-BIAS-Spannung (S. T.
Vernon, D. G. Stearns, R. S. Rosen: Ion-assisted sput
ter deposition of molybdenum-silicon multilayers,
Appl. Opt., Band 32, Nr. 34, S. 6969-6974, 1993).
Eine weitere Erhöhung der Substrat-BIAS-Spannung be
wirkt hingegen durch den überkritischen Energieein
trag der Sputtergas-Ionen eine signifikante Zunahme
der Interdiffusionsschichtdicke und hierdurch eine
wieder abnehmende Reflektivität.
Aus der JP 59-17222 A ist ein Verfahren zur Erzeugung
eines amorphen magnetischen Mehrschichtfilms auf ei
nem Substrat bekannt, dessen magnetische Eigenschaf
ten sich über die Filmdicke verändern. Um dies zu er
reichen, wird während der Aufbringung des Films die
negative Substrat-Vorspannung verändert.
Weiterhin beschreibt die JP 01-52064 A ein Verfahren
zur Erzeugung eines Films auf einem Substrat durch
Ionenbeschuß. Am Anfang der Beschichtung wird eine
negative Vorspannung an das Substrat aufgelegt, um
die Ionen stark zu beschleunigen, so daß eine Inter
diffusionszone entsteht, die eine starke Bindung zwi
schen dem Substrat und dem Film bewirkt. Anschließend
wird eine positive Substrat-Vorspannung angelegt, wo
durch die Ionen mit geringer Energie auftreffen, so
daß eine Schädigung des Films durch die Aufprallener
gie niedrig gehalten wird.
Schließlich offenbart die EP 0 284 854 B1 ein Verfah
ren zur Herstellung von Mischnitrid-Schichten mit we
nigstens zwei Metallen, die einen deutlich unter
schiedlichen Schmelzpunkt haben, wobei die Herstel
lung der Schichten durch Verdampfen von Kathoden aus
vorgegebenen Ausgangslegierungen der Metalle im
Lichtbogen unter gleichzeitiger Zuführung von Stick
stoff als Reaktionsgas und durch Kondensieren auf ei
nem Substrat erfolgt. Durch Veränderung einer an das
Substrat angelegten Spannung in Abhängigkeit von der
jeweiligen Dicke der Schicht während des Aufwachsens
kann die Konzentration der einzelnen Metalle über die
Schichtdicke variiert werden.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Herstellung eines Dünnschicht
systems bestehend aus mindestens zwei Schichten aus
unterschiedlichen Materialien, die übereinanderlie
gend durch Sputtern auf ein Substrat aufgebracht wer
den, an welche eine BIAS-Spannung angelegt wird, an
zugeben, mit dem einerseits eine Glättung der
Schichtoberfläche erzielt wird, andererseits jedoch
verhindert wird, daß die Interdiffusionszone eine un
erwünscht große Dicke erhält.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Wei
terbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Dadurch, daß während des Aufbringens zumindest einer
Schicht die BIAS-Spannung in Abhängigkeit von der
Dicke dieser Schicht verändert wird, ändert sich der
durch die auftreffenden Sputtergas-Ionen hervorgeru
fene Energieeintrag in Abhängigkeit der Schichtdicke.
Es kann somit zu Beginn des Aufwachsens der Schicht
die BIAS-Spannung so eingestellt werden, daß die In
terdiffusionszone möglichst schmal ausgebildet wird,
wohingegen während des Aufwachsens des letzten
Schichtabschnitts die BIAS-Spannung so verändert
wird, daß eine möglichst glatte Schichtoberfläche er
halten wird. Eine Erhöhung der negativen Substrat-
BIAS-Spannung bewirkt somit einen sich mit wachsender
Schichtdicke verstärkenden Sputtergas-Ionenbeschuß
und folglich eine gezielte Schichtglättung am Ende
des Schichtwachstumsprozesses. Eine Verbreiterung der
Interdiffusionszone aufgrund eines erhöhten Sputter
gas-Ionenbeschusses findet dagegen wegen des geringen
oder gänzlich fehlenden Energieeintrages zu Beginn
des Schichtwachstumsprozesses nicht statt.
Die Realisierung des Sputtern von Schichtsystemen mit
schichtdickenabhängiger Substrat-BIAS-Spannung ist
abhängig von den steuerungstechnischen Möglichkeiten
eines Sputtersystems sowie von der verfolgten Ziel
stellung. Die schichtdickenabhängige Veränderung der
Substrat-BIAS-Spannung für die Herstellung eines aus
mehreren Einzelschichten bestehenden Schichtsystems
kann durch kontinuierliche Variation der Substrat-
BIAS-Spannung während des Schichtwachstums oder durch
Sputtern einer Einzelschicht in mehreren Stufen unter
Nutzung einer jeweils veränderten Substrat-BIAS-
Spannung erfolgen.
Zur Prüfung von Schichtsystemen mit schichtdickenab
hängiger Substrat-BIAS-Spannung während des Sputterns
wurden Mo/Si-Spiegel derart realisiert, daß die Mo
lybdän-Schicht in jeweils zwei Schritten abgeschieden
wurde. Während der Bildung der ersten Schichthälfte
wurde kein zusätzlicher Sputtergas-Ionen-Beschuß
durchgeführt (UBIAS = 0 V), wohingegen während der
Bildung der zweiten Schichthälfte das Molybdän zur
Schichtglättung unter einen Beschuß mit Sputtergas-
Ionen von vergleichsweise hoher Energie (UBIAS = -200 V)
abgeschieden wurde. Der Beschichtungsprozeß war
durch folgende Parameter charakterisiert:
Anzahl der Mo/Si-Schichtpaare: 40
Substrat: Si-(111)-Wafer
Arbeitsgas: Argon
Arbeitsdruck: 0,266 Pa
Sputterleistung Molybdän: 150 W
Sputterleistung Silizium: 200 W
Sputterrate Molybdän: 0,55 nm/s
Sputterrate Silizium: 0,50 nm/s
Substrat-BIAS-Spannung Molybdän: 0 V/-200 V
Substrat-BIAS-Spannung Silizium: -75 V
Anzahl der Mo/Si-Schichtpaare: 40
Substrat: Si-(111)-Wafer
Arbeitsgas: Argon
Arbeitsdruck: 0,266 Pa
Sputterleistung Molybdän: 150 W
Sputterleistung Silizium: 200 W
Sputterrate Molybdän: 0,55 nm/s
Sputterrate Silizium: 0,50 nm/s
Substrat-BIAS-Spannung Molybdän: 0 V/-200 V
Substrat-BIAS-Spannung Silizium: -75 V
Die erzielte Dicke eines Schichtpaares betrug etwa
6,8 nm. Die maximal gemessene Reflexion eines derart
hergestellten Mo/Si-Spiegels betrug R = 63,5% bei
12,9 nm Wellenlänge. Die maximale Reflexion eines mit
optimaler konstanter Substrat-BIAS-Spannung herge
stellten Mo/Si-Spiegels betrug R = 60,6% bei 13,2 nm
Wellenlänge. Durch Verwendung einer schichtdickenab
hängigen Substrat-BIAS-Spannung konnte die Reflekti
vität somit um 4,8% gesteigert werden. Dabei wurde
festgestellt, daß die Veränderung der Substrat-BIAS-
Spannung während des Aufwachsens der Molybdän-Schicht
eine stärkere Zunahme der Reflektivität bewirkte als
eine derartige Veränderung während des Aufwachsens
der Siliziumschicht.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Dünnschicht
systems bestehend aus mindestens zwei Schichten
aus unterschiedlichen Materialien, die überein
anderliegend durch Sputtern auf ein Substrat
aufgebracht werden, an welches eine BIAS-
Spannung angelegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Aufbringens zumindest einer
Schicht die BIAS-Spannung in Abhängigkeit von
der Dicke dieser Schicht verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die BIAS-Spannung kontinuierlich verändert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die BIAS-Spannung stufenweise verändert
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die BIAS-Spannung mit zunehmender Schicht
dicke in negativer Richtung erhöht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schichtsystem mit einer Vielzahl über
einanderliegender Schichtpaare hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Schichtpaare im Bereich von
40-60 liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schichten eines Paares aus Molybdän und
Silizium bestehen.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die BIAS-Spannung beim Aufbringen der Mo
lybdänschicht verändert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtdicke eines Schichtpaares etwa 6,8 nm
beträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die BIAS-Spannung zwischen 0 V und -200 V
verändert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000111649 DE10011649C1 (de) | 2000-02-28 | 2000-02-28 | Verfahren zur Herstellung eines Dünnschichtsystems |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000111649 DE10011649C1 (de) | 2000-02-28 | 2000-02-28 | Verfahren zur Herstellung eines Dünnschichtsystems |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10011649C1 true DE10011649C1 (de) | 2001-09-27 |
Family
ID=7634197
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000111649 Revoked DE10011649C1 (de) | 2000-02-28 | 2000-02-28 | Verfahren zur Herstellung eines Dünnschichtsystems |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10011649C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102015222820A1 (de) * | 2015-11-19 | 2016-10-20 | Carl Zeiss Smt Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbearbeitung eines Elements für eine mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5917222A (ja) * | 1982-07-21 | 1984-01-28 | Hitachi Ltd | 多層磁性薄膜の製造方法 |
JPS6452064A (en) * | 1987-08-22 | 1989-02-28 | Nissin Electric Co Ltd | Film forming device |
EP0284854B1 (de) * | 1987-03-23 | 1991-05-02 | Siemens Aktiengesellschaft | Mischnitrid-Schichten mit wenigstens zwei Metallen und Verfahren zu deren Herstellung |
-
2000
- 2000-02-28 DE DE2000111649 patent/DE10011649C1/de not_active Revoked
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JPS5917222A (ja) * | 1982-07-21 | 1984-01-28 | Hitachi Ltd | 多層磁性薄膜の製造方法 |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102015222820A1 (de) * | 2015-11-19 | 2016-10-20 | Carl Zeiss Smt Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbearbeitung eines Elements für eine mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage |
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Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
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