DE10005282A1

DE10005282A1 - Leitungsvermitteltes Privatkommunikationsnetz mit integrierten Paketvermittelten Multimedia-Nebenstellen

Info

Publication number: DE10005282A1
Application number: DE10005282A
Authority: DE
Inventors: Parra Moyano; Arauz Rosado
Original assignee: Telefonaktiebolaget LM Ericsson AB
Current assignee: Telefonaktiebolaget LM Ericsson AB
Priority date: 2000-02-07
Filing date: 2000-02-07
Publication date: 2001-08-09
Also published as: EP1254583A1; WO2001060109A1; US20020191596A1; US7187671B2; AU2001240562A1; EP1254583B1

Abstract

Ein Multimedia-Datennetz (MMN), welches gemäß einem paketvermittelten Standard arbeitet, und ein leitungsvermitteltes Netz (TABX) sind ohne Verwendung eines Gateways (GW) verbunden. Das leitungsvermittelte Netz (PABX) umfasst eine Multimedia-Steuereinrichtung (MMC), die Signalisierungsnachrichten von Multimediaterminals (MT) empfängt und die Vermittlungsressourcen (SW) des leitungsvermittelten Netzes (PABX) auf Grundlage dieser Signalisierungsnachrichten während eines Anrufaufbaus steuert. Die Multimedia-Steuereinrichtung (MMC) macht die Multimediaterminals (MT) zu normalen Nebenstellen des Nebenstellenraums des leitungsvermittelten Netzes (PABX). Deshalb können Multimediaterminals (MT) und normale Telefonieterminals (TT) einen Datenaustausch über die Vermittlungsressourcen (SW) ausführen, die von der Multimedia-Steuereinrichtung gesteuert werden. Zusätzlich kann die Multimedia-Steuereinrichtung (MMC) Zusatzdienste des leitungsvermittelten Netzes an dem Multimediaterminal (MT) bereitstellen. Es ist auch möglich, dass die Multimedia-Steuereinrichtung (MMC) eine Netzressourcenverwaltung von Ressourcen in dem Multimediadatennetz (MMN) ausführt. Somit stellt die Multimedia-Steuereinrichtung (MMC) eine vollständige Integration der Multimediaterminals (MT) in das leitungsvermittelte Netz ohne die Verwendung der Funktionalität einer Protokollumwandlung eines Gateways (GW) bereit.

Description

GEBIET DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein leitungsvermitteltes Privatkommunikationsnetz zum Bereitstellen von Kommunikationen zwischen einer oder mehreren ersten Teilnehmerstationen des Privatkommunikationsnetzes und einem oder mehreren zweiten Teilnehmerstationen eines paketvermittelten privaten Multimediadatennetzes ohne die Verwendung eines Gateways dazwischen. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Bereitstellen von Kommunikationen zwischen dem leitungsvermittelten Privatkommunikationsnetz und dem paketvermittelten privatem Multimediadatennetz.

Insbesondere spricht die Erfindung das Problem, wie Multimediaterminals eines Multimediadatennetzes Teil des Nebenstellenraums eines privaten leitungsvermittelten Kommunikationsnetzes gemacht werden, z. B. eines Nebenstellenanlagensystems (Private Branch Exchange System) PABX. Deshalb ist die Erfindung allgemein auf ein PABX System mit integrierten Multimedia-Nebenstellen gerichtet, wobei eine Datennetz-Infrastruktur verwendet wird, um zu ermöglichen, dass auf die Multimediaterminals von dem Privatnetz zugegriffen wird und die Multimediaterminals auf das Privatnetz zugreifen können. Insbesondere soll das Gateway zum Umwandeln der Datenkommunikation von den Telefonieprotokollen, die auf der Seite des leitungsvermittelten Netzes verwendet werden, in Signalisierungs- und Multimediaprotokolle, die auf der Seite des Datennetzes verwendet werden, vermieden werden.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Die Verfügbarkeit einer Technologie "Sprache über Paketnetz" und insbesondere, obwohl nicht ausschließlich, die Technologie für ein Firmenmultimedianetz, ein leitungsvermitteltes oder ein paketvermitteltes Netz, hat Benutzer mit neuen Diensten und Funktionalitäten versehen, die in den herkömmlichen Telefonietechnologien nicht verfügbar gewesen sind. Zum Beispiel bieten das Internet und andere private paketvermittelte Netze (Multimediadatennetze) oder Internet-gestützte Multimedia-Kommunikationstechnologien nicht nur eine hervorragende Sprachverarbeitung, sondern auch Audio, Video und/oder andere weitere hervorragende Datenkommunikationsdienste an.

Aufgrund der eigentümlichen Paketvermittlungseigenschaft sind Produkte erforderlich, um die Integration dieser neuen Internet-gestützten Multimedia-Kommunikationstechnologien mit den älteren, aber weiter verbreiteten und altbekannten herkömmlichen leitungsvermittelten Telefontechnologien zu ermöglichen. Da es ein exponentielles Anwachsen des Internets und deshalb der Multimediadatennetze gibt, die das Internet unterstützen, nimmt die Anzahl von potentiellen Kunden von Internet-gestützten Multimediakommunikationssystemen jeden Tag zu. Jedoch möchten diese Kunden natürlich noch einen Zugriff auf die traditionellen leitungsvermittelten Telefonsysteme haben, z. B. auf ein Nebenstellenanlagensystem PABX oder allgemein auf ein leitungsvermitteltes Privatkommunikationsnetz (PCN).

Jede "Welt", nämlich die leitungsvermittelte Technologie und die paketvermittelte Technologie müssen hinsichtlich der Verwendung ihrer Protokolle für eine Signalisierung und Kommunikation gekoppelt werden, um eine Kommunikation zwischen diesen offensichtlich so unterschiedlichen "Welten" zu ermöglichen.

Die zwei "Welten" sind in der Tat bezüglich des Anrufaufbaus und der Anrufwegleitung und anderen Funktionalitäten vollständig unterschiedlich. Während in einem leitungsvermittelten Netz PABX die ersten Teilnehmerstationen TT Anrufe untereinander aufbauen, indem einfach die Rufnummer gewählt wird, während die Vermittlungseinrichtung SW den Anruf verbinden wird, arbeiten Multimediaterminals MT, die auf einer paketvermittelten Technologie basieren, vollständig anders. In einem Multimediadatennetz weisen die Multimediaterminals Transportadressen, Identifikationen wie eine e-mail Adresse, eine URL, einen Benutzernamen etc., eine Authentifizierung (Kennwort) und spezifische Funktionalitäten wie Audio, Video, Daten oder Multikonferenz-Funktionalitäten auf. Herkömmlicherweise können in einem Multimedia-Datennetz die Multimediaterminals MT eine "frei Anschlusswahl" (freeseating feature) aufweisen, z. B. sie können mit dem Multimediadatennetz an beliebigen Verbindern verbunden werden. In dem Multimediadatennetz führen die Multimediaterminals MT eine Registrierungsprozedur aus, die sie innerhalb des Multimediadatennetzes bekannt macht. Sämtliche derartige Funktionen unterscheiden sich in eigentümlicher Weise von der leitungsvermittelten Technologie in herkömmlichen Nebenstellenanlagen-System PABX.

LÖSUNGEN DES STANDES DER TECHNIK

Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung zeigt ein typisches Blockschaltbild eines Kommunikationssystems, bei dem eine Kommunikation zwischen Internet-gestützten Multimediakommunikationssystemen und traditionellen Telefonsystemen möglich ist. Ein leitungsvermitteltes Privatkommunikationsnetz, d. h. eine Nebenstellenanlage PABX mit einer Vermittlungseinrichtung (Vermittlungsressourcen) SW und ein Multimediadatennetz (paketvermitteltes Multimediadatennetz) weisen jeweils erste Teilnehmerstationen TT und zweite Teilnehmerstationen MT auf (TT: Telefonieterminal; MT: Multimediaterminal). Wie altbekannt umfassen typische Protokolle, die für eine Datenkommunikation in einem Multimediadatennetz verwendet werden, derartige Protokolle wie H.323, SIP, TCP/IP, IPX und andere. Typischerweise ist die Steuereinrichtung innerhalb des Multimediadatennetzes, die eine Vielzahl von zweiten Teilnehmerstationen MT bedient, ein Gatekeeper GK, der schematisch in Fig. 1 gezeigt ist. Andererseits verwendet das herkömmliche Telefoniesystem PABX, welches in eigentümlicher Weise eine leitungsvermittelte Eigenschaft aufweist, derartige herkömmliche Protokolle und Kommunikationstechniken wie in dem Signalisierungssystem 7 (SS7), ISDN oder PCM Modulationstechniken definiert sind. Typischerweise wirkt in 99% von sämtlichen Fällen ein Gateway GW als eine Schnittstelle zum Umwandeln der Kommunikationen, die von einer Seite empfangen werden, in die Protokolle oder die Signalisierungstechniken, die auf der anderen Seite verfügbar sind. Somit führen die Gateways eine Umwandlung von den Signalisierungs- und Medienprotokollen, die auf der Seite des Datennetzes verwendet werden, in eine oder mehrere Telefonprotokolle, die auf der Seite des leitungsvermittelten Netzes verwendet, durch.

Fig. 1 zeigt nur ein Beispiel der Verbindung des paketvermittelten Netzes und des leitungsvermittelten Netzes untereinander. Typischerweise ist es in einem Firmennetz relativ üblich, die Gateways, die eine Verbindung mit Multimediadatennetzen bereitstellen, mit der PABX der Firma zu verbinden, um eine Kommunikation zwischen den Teilnehmerstationen TT, MT von beiden Systemen bereitzustellen.

Ferner gibt es Systeme, bei denen das Gateway GW nicht zwischen den zwei Netzen PABX, MNN vorgesehen ist, aber bei denen das Gateway GW tatsächlich als Teil der Nebenstellenanlage PABX eingebaut ist. Jedoch ist die Funktionalität relativ die gleiche, nämlich eine Protokollumwandlung zwischen den unterschiedlichen verwendeten Protokollen auszuführen.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Während die Multimediaterminals MT in eigentümlicher Weise unabhängig von dem spezifischen Typ von Multimediadatennetz MNN einige gemeinsame Funktionen bzw. Merkmale wie die Verwendung einer Transportadresse, eine paketvermittelte Datenkommunikation, die Identifikation etc. aufweisen, können sie, wie voranstehend erläutert, von dem leitungsvermittelten Netz, z. B. einer Nebenstellenanlage PABX, nur dann erreicht werden, wenn sie über ein Gateway GW untereinander verbunden sind. Das heißt, die Multimediaterminals MT können mit den Telefonieterminals TT kommunizieren, jedoch besteht immer dann, wenn ein neuer Typ von Multimediadatennetz verbunden werden soll, die Notwendigkeit zur Bereitstellung eines neuen Gateways GW, was die Kosten des Systems erhöht. Ferner ist die Lösung relativ aufwendig, weil die Multimediaterminals MT nur mit Verbindern des Multimediadatennetzes verbunden werden können, d. h. sie können - ohne Verbindung eines Gateways - nicht direkt in einen Verbinder des leitungsvermittelten Netzes PABX gesteckt werden. Das heißt, die Multimediaterminals MT sind nicht in das leitungsvermittelte Netz integriert.

Deshalb besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein leitungsvermitteltes Privatkommunikationsnetz zum Bereitstellen von Kommunikationen zwischen seinen Teilnehmerstationen und Multimediateilnehmerstationen von paketvermittelten Netzen ohne die Verwendung eines Gateways zum Herstellen einer Kommunikation untereinander bereitzustellen. Das heißt, die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine vollständige Integration zwischen dem traditionellen Telefoniesystem und den neuen Internet-gestützten Multimediakommunikationssystemen, im Hinblick auf private und Geschäftskommunikationsnetze bereitzustellen. Die Erfindung soll eine nahtlose Integration von privaten Kommunikationsnetzen auf Grundlage von leitungsvermittelten Geräten mit privaten Multimedianetzen auf Grundlage von paketvermittelten Geräten bereitstellen.

LÖSUNG DER ERFINDUNG

Diese Aufgabe wird gelöst (Anspruch 1) durch ein leitungsvermitteltes Privatkommunikationsnetz mit Vermittlungsressourcen zum Bereitstellen von Kommunikationen zwischen einer oder mehreren ersten Teilnehmerstationen des Privatkommunikationsnetzes und einer oder mehreren zweiten Teilnehmerstationen eines paketvermittelten privaten Multimediadatennetzes ohne die Verwendung eines Gateways zum Umwandeln der Datenkommunikation von einem oder mehreren Telefonieprotokollen, die auf der Seite des leitungsvermittelten Netzes verwendet werden, in Signalisierungs- und Multimediaprotokolle, die auf der Seite des Datennetzes verwendet werden, mit einer Steuereinrichtung zum Steuern der Verwendung von Vermittlungsressourcen des leitungsvermittelten Privatkommunikationsnetzes zum Aufbauen von Anrufen zwischen den ersten und/oder zweiten Teilnehmerstationen auf Grundlage von Signalisierungsinformation, die wenigstens von einer zweiten Teilnehmerstation während eines Anrufaufbaus empfangen wird.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung umfasst das leitungsvermittelte Privatkommunikationsnetz eine Steuereinrichtung zum Steuern der Verwendung der Vermittlungsressourcen des leitungsvermittelten Privatkommunikationsnetzes zum Aufbauen von Anrufen zwischen den Telefonieterminals und/oder den Multimediaterminals auf Grundlage von Signalisierungsinformation, die wenigstens von einer zweiten Teilnehmerstation (Multimediaterminal) während eines Anrufaufbaus empfangen wird. Das heißt, die Steuereinrichtung gemäß der Erfindung kann die Signalisierung von dem Multimediaterminal interpretieren und die Vermittlungsressourcen gemäß des interpretierten Inhalts der empfangenden Signalisierungsinformation steuern. Da die Steuereinrichtung wenigstens die Signalisierungsinformation interpretieren kann und da das leitungsvermittelte Privatkommunikationsnetz die Funktionalitäten, Kategorien, Identitäten etc. der Multimediaterminals kennt und ferner die Art von Geräten kennt, mit der sie auf der Seite des Datennetzes verbunden ist, kann sie tatsächlich die Verwendung und die Ergreifung von Vermittlungsressourcen in dem leitungsvermittelten Privatkommunikationsnetz ohne die Verwendung einer Protokollumwandlung steuern. Wenn erforderlich könnte sogar jedoch ein Gateway als eine der Multimedia-Nebenstellen des leitungsvermittelten Netzes behandelt werden, wenn es vorher in der Steuereinrichtung registriert ist.

Deshalb durchläuft gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung jedes Multimediaterminal eine Registrierungsprozedur in der Steuereinrichtung des erfindungsgemäßen leitungsvermittelten Privatkommunikationsnetzes, so dass dann, wenn eine entsprechende Signalisierungsinformation von einem registrierten Multimediaterminal empfangen wird, die Steuereinrichtung entsprechend arbeiten kann.

Da die Multimediaterminals vom Standpunkt des leitungsvermittelten Privatkommunikationsnetzes nicht mehr unsichtbar sind, wird irgendein Telefondienst, der für PABX Terminals verfügbar ist, auch für Multimediaterminals verfügbar sein. Dies umfasst auch sämtliche Dienste, die PABX Nebenstellen bereitgestellt werden, die für externe Benutzer, die mit der PABX über öffentliche/private Bündelleitungen verbunden sind, nicht zugänglich sind.

Ferner sind sämtliche Aufzeichnungs-(Logging) und Messfunktionen, die von der PABX bereitgestellt werden, für die Multimediaterminals verfügbar. Gemäß der Erfindung werden nun Anrufe zu den/von den Multimediaterminals als normale interne Anrufe in einem leitungsvermittelten Netz angesehen. Eine vollständige individuelle Abrechnung kann für die Multimediaterminals durchgeführt werden und eine ausführliche Anrufinformationsaufzeichnung der durchgeführten und von den Multimediaterminals empfangenen Anrufen kann ausgeführt werden. Ferner können Wert-hinzugefügte Dienste (Value Added Services) für die Multimediaterminals bereitgestellt werden, wie die freie Anschlusswahl (d. h. die Bereitstellung der freien Anschlusswahlfunktion, die in der PABX bereits existiert, auch für die MT Terminals) und einen Zugriff auf das PABX Nachrichtenweiterleitungssystem.

Zusätzlich werden andere Vorteile, die Kosteneinsparungen und ein verbessertes Betriebsverhalten zuführen, mit der Erfindung erhalten, die hier beschrieben wird. Derartige Vorteile sind: Es ist nun eine einfache Aufgabe, den Nummerierungsraum konsistent zu halten, da unterschiedliche Nummernserien, die in jedem System eingeführt werden (der PABX und dem Gateway), nicht vorhanden sind. Sämtliche Operations- & Management Funktionen, die von der PABX für ihre Nebenstellen bereitgestellt werden, sind für die MTs verfügbar. MTs können genauso wie jede andere Art von PABX Nebenstelle behandelt werden, anstelle dass dies von dem Gateway mit dem eigenen O Schnittstellen- und Managementsystem des Gateways durchgeführt wird. Dies bedeutet, dass nur ein System anstelle von zwei unterschiedlichen Systemen verwaltet werden muss. Für das System, welches sich aus einer Implementierung der hier beschriebenen Erfindung ergibt, ist die QoS (Quality of Service), die im Hinblick auf die fehlende Verfügbarkeit gemessen wird, im schlechtesten Fall die Wurzel der gleichen QoS Qualität des Systems, welches aus der PABX und dem Gateway gebildet ist (unter der Annahme, dass eine fehlende Verfügbarkeit (Gateway) < fehlende Verfügbarkeit (PABX) ist. Dies bedeutet, dass der Dienstgrad, der von einer Implementierung der hier beschriebenen Erfindung angeboten wird, viel höher als derjenige eines Paars von PABX plus Gateway ist.

Gemäß der Erfindung führt die Steuereinrichtung keine Protokolladaption aus, sondern weist in eigentümlicher Weise eine Schichtstruktur auf, die ähnlich ist wie die OSI (OSI: offene Systemverbindung oder Open System Interconnection) Struktur, die zum Extrahieren der Signalisierungsinformation aus Nachrichten erforderlich ist, die von Multimediaterminals empfangen werden. Das heißt, gemäß der Erfindung wird die physikalische Signalisierungsinformation, die von Multimediaterminals empfangen wird, in der Schichtstruktur der Steuereinrichtung in einer ähnlichen Weise verarbeitet, so wie dies z. B. in einem Gatekeeper des Multimediadatennetzes ausgeführt werden würde. Somit sind die Eingänge an der Steuereinrichtung physikalische Signalisierungsnachrichten (Signale), die interpretiert werden und die Ausgänge der Steuereinrichtung, die an die Vermittlungseinrichtung des leitungsvermittelten Netzes gerichtet werden, sind wiederum physikalische Signale, die gemäß des interpretierten Inhalts der Signalisierungsinformation eingestellt sind. Genau zum Erreichen dieser Interpretation weist die Steuereinrichtung gemäß der Erfindung eine Schichtstruktur ähnlich wie die OSI Schichtstruktur auf, die herkömmlicherweise in dem Multimediadatennetz vorgesehen ist. Deshalb besteht keine Notwendigkeit, ein Gateway zum Ausführen einer vollständigen Signal- oder Protokollumwandlung zu verwenden.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Verbesserungen der Erfindung lassen sich den abhängigen Ansprüchen entnehmen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass auf Grundlage der hier offenbarten Lehren verschiedene Modifikationen und Variationen der Erfindung ausgeführt werden können. Insbesondere umfasst die Erfindung Ausführungsformen, die aus Merkmalen bestehen, die in der Spezifikation getrennt beschrieben und/oder in den Ansprüchen getrennt beansprucht worden sind.

KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 grundlegend das Layout von herkömmlichen Lösungen zum Bereitstellen einer Kommunikation zwischen einem leitungsvermittelten Netz und einem paketvermittelten Netz unter Verwendung eines Gateways GW für eine Protokollumwandlung;

Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Kommunikationssystems, bei dem ein Multimediadatennetz mit einer Nebenstellenanlage PABX ohne die Verwendung eines Gateways GW verbunden ist, während die PABX gemäß der Erfindung eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung MMC (Multimedia- Steuereinrichtung) umfasst;

Fig. 3 ein ähnliches Blockschaltbild wie in Fig. 2, wobei die Multimediaterminals MT direkt in die Nebenstellenanlage PABX eingesteckt sind;

Fig. 4 ein Blockschaltbild der Multimedia- Steuereinrichtung MMC gemäß der Erfindung als Schichtstruktur;

Fig. 5 ein Beispiel des Zugriffs- bzw. Zugangsschichtteils einer OSI Schichtstruktur eines Multimediaterminals, welches in dem Multimediadatennetz gemäß der Strukturabbildung der vorliegenden Erfindung arbeitet;

Fig. 6 ein funktionelles Blockschaltbild der physikalischen und Datenverbindungs- Unterschichteinrichtung PDLSUB der Zugriffsschichteinrichtung ALM (eine gedruckte Zugriffsschaltungsplatine PCB), die die physikalische Verbindung zwischen dem Datennetz oder einem Multimediaterminal und der Nebenstellenanlage bereitstellt;

Fig. 7 ein funktionelles Blockschaltbild der Netz- und Transport-Unterschichteinrichtung NTSUB der Zugriffsschichteinrichtung ALM, die die Kommunikation zwischen der Netzhardware HW und der Anwendungsschicht AL implementiert;

Fig. 8 ein funktionelles Blockschaltbild der Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung PHM, die eine gleichförmige Syntax und eine gleichförmige Semantik der Nachrichten des gerade verwendeten Multimediaprotokolls übernimmt;

Fig. 9a ein funktionelles Blockschaltbild der Medienbehandlungs-Schichteinrichtung MHL, die die Transcodierung, die Paketbildung und die Anordnung im Rahmen von Echtzeit-Informationsströmen ermöglicht;

Fig. 9b ein funktionelles Blockschaltbild der Medien- Gatewayeinrichtung MGS, die Fig. 9a gezeigt ist und die für die Transcodierung von Echtzeit- Informationsströmen verantwortlich ist;

Fig. 10 ein funktionelles Blockschaltbild der Basisdienst- Einrichtung DSM und der Zusatzdienst-Einrichtung SSM der Anwendungsschicht AL, die direkt mit der Kernschicht COL der PABX gekoppelt ist;

Fig. 11 ein funktionelles Blockschaltbild der O Operations- und Wartungs-Schichteinrichtung OML;

Fig. 12 ein Flussdiagramm, um ein Multimediaterminal MT zu einem Teil des PABX Nebenstellenraum zu machen, d. h. zum Integrieren des Multimediaterminals MT in einer nahtlosen Weise in das leitungsvermittelte Privatkommunikationsnetz;

Fig. 13a ein Diagramm eines Entdeckungssignalisierungs- und Entdeckungsaufforderungsnachrichten- Verarbeitungsalgorithmus, der das leitungsvermittelte Privatkommunikationsnetz in die Lage versetzt, sich selbst an einem gegebenen Multimediaterminal zu enthüllen, insbesondere um das Multimediaterminal MT mit der Transportadresse der Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung PHLM zu versehen, durch die die Protokollbehandlungsschicht Anrufsignalisierungsnachrichten empfängt;

Fig. 13b ein Diagramm eines Registrierungssignalisierungs- und eines Registrierungsaufforderungsnachrichten- Verarbeitungsalgorithmus, der die Registrierungsprozedur des Multimediaterminals MT in dem leitungsvermittelten Netz PABX zeigt, insbesondere die Möglichkeiten des PABX, um eine Entscheidung über die Zulassung oder Zurückweisung eines Multimediaterminals MT in dem Nebenstellenraum der PABX zu treffen;

Fig. 13c ein Flussdiagramm einer Identitätsüberprüfungsprozedur (die im Schritt ST13b2 in Fig. 13b ausgeführt wird), die der PABX ermöglicht, die Identität eines Multimediaterminals MT zu überprüfen, insbesondere die e-mail Adresse, die ULR und die E.164 Rufnummer zu überprüfen;

Fig. 14 ein Diagramm eines Vermittlungsressourcen- Ergreifungsalgorithmus, bei dem die PABX bestimmt, ob interne Vermittlungsressourcen der PABX für einen Typ der Kommunikation zwischen den Teilnehmerstationen verwendet werden sollten;

Fig. 15A das Senden von Nachrichten intern in der PABX zum Aufbauen eines neuen Anrufs zwischen zwei Multimediaterminals MTA, MTB für eine PABX mit einer verteilten Architektur;

Fig. 15b ein Flussdiagramm, das den Entscheidungsprozess beim Senden von Nachrichten in Fig. 15a zum Aufbauen eines Anrufs zwischen zwei Multimediaterminals MTA, MTB zeigt, insbesondere zum Entscheiden des Medienübertragungspfads, der für die Kommunikation zu verwenden ist, und auch zum Anweisen eines gegebenen Multimediaterminals, den aufgebauten Pfad danach zu verwenden;

Fig. 15c ein Anrufaufbaudiagramm ähnlich wie in Fig. 15a, wobei ALA und ALB in eine Anwendungsschicht ALA für eine PABX mit einer nicht-verteilten zentralisierten Struktur zusammengefasst sind;

Fig. 15d ein Diagramm für ein Flussdiagramm ähnlich wie Fig. 15b für die PABX mit einer nicht-verteilten Architektur aus Fig. 15c, insbesondere die Quellen- und Ziel-Transportadressenauswahl;

Fig. 16 die Prozedur, wenn die PABX und ein gegebenes Multimediaterminal MT untereinander ihre Transportadressen austauschen, die zum Austauschen einer speziellen Signalisierung bezüglich der Verwendung von Zusatzdiensten verwendet werden;

Fig. 17 einen Algorithmus für eine Netzressourcenverwaltung, die der PABX ermöglicht, eine Signalisierung zu bestimmen, ob Netzressourcen zum Ausführen einer gegebenen Kommunikation verfügbar sind;

Fig. 18 ein Verwendungsbeispiel mit einer H.323 Gatekeeper/Gateway-Anwendung, die in eine PABX integriert ist, insbesondere die Architektur der Schichtimplementierung;

Fig. 19 ein Signalisierungsdiagramm, bei dem das Multimediaterminal MT auf der linken Seite eine Entdeckungs- und Registrierungsprozedur ausführt und bei dem das Multimediaterminal auf der rechten Seite nur eine Registrierungsprozedur ausführt, wobei ferner ein Teil der Anrufaufbauprozedur zwischen den zwei Multimediaterminals MTs gezeigt ist;

Fig. 20 eine Fortsetzung der Anrufaufbausignalisierung der Fig. 19; und

Fig. 21 eine Anruffreigabeprozedur für den Anrufaufbau gemäß der Fig. 19-20.

In den Zeichnungen bezeichnen die gleichen oder ähnliche Bezugszeichen die gleichen oder ähnlichen Teile überall.

Bevor mit einer ausführlichen Beschreibung der Erfindung begonnen wird, sei darauf hingewiesen, dass bei der Beschreibung der Ausführungsformen der Erfindung nachstehend spezielle Beispiele von Signalisierungsnachrichten und Protokollen, wie H.323, SIP, TCP/IP, IPX, H.225.0, RAS, H.245, H.225.0/Q.931 und H.323 zum Illustrieren des erfindungsgemäßen Konzepts beschrieben werden. Ferner ist der Betrieb der erfindungsgemäßen Steuerung unter Bezugnahme auf ein Schichtmodell (ähnlich wie bei der OWSI Struktur) beschrieben. Jedoch sei darauf hingewiesen, dass diese Beschreibungen für die Erfindung überhaupt nicht einschränkend sind und ähnliche Funktionalitäten und Nachrichten in anderen Multimediadatennetz-Spezifikationen gefunden werden können.

Deshalb sind die Einzelheiten, die nachstehend beschrieben werden, nur diejenigen Merkmale und Funktionen, die die Erfinder gegenwärtig als die bevorzugte Vorgehensweise der Erfindung ansehen, sollten jedoch nicht in irgendeiner Weise als für die Erfindung beschränkend angesehen werden.

PRINZIP DER ERFINDUNG

Nachstehend wird das Prinzip der Erfindung beschrieben. Die Fig. 2 und die Fig. 3 zeigen den grundlegenden Aufbau des Kommunikationssystems gemäß der Erfindung. Wie in Fig. 2 gezeigt, weist das Multimediadatennetz MMN eine Vielzahl von zweiten Teilnehmerstationen MT (nachstehend als Multimediaterminals bezeichnet) auf und das Multimediadatennetz MMM ist über eine Kommunikationsverbindung KL unter Verwendung z. B. eines H.323 Protokolls für eine Signalisierung und einen Datenaustausch mit dem leitungsvermittelten Privatkommunikationsnetz PABX mit einem oder mehreren ersten Teilnehmerstationen TT (nachstehend auch als die Telefonieterminals TT bezeichnet) verbunden. Das leitungsvermittelte Privatkommunikationsnetz PABX umfasst Vermittlungsressourcen oder eine Vermittlungseinrichtung SW zum Bereitstellen von Vermittlungsfunktionalitäten zwischen den Teilnehmerstationen. Wie in Fig. 3 gezeigt, gibt es keine tatsächliche Notwendigkeit, durch das Multimediadatennetz MMN selbst zu gehen, da die Multimediaterminals MT gemäß der Erfindung direkt mit dem leitungsvermittelten Netz PABX verbunden sein können.

Gemäß der Erfindung gibt es weder eine Gateway-Funktionalität zwischen den Netzen in Fig. 2, noch gibt es ein Gateway, das in das leitungsvermittelte Netz in Fig. 3 eingebaut ist.

Anstelle davon umfasst das PABX Netz eine Steuereinrichtung MMC (nachstehend auch als eine Multimedia-Steuereinrichtung bezeichnet), die die Verwendung von Vermittlungsressourcen SW des leitungsvermittelten Privatkommunikationsnetzes PABX zum Aufbauen von Anrufen zwischen den ersten und/oder zweiten Teilnehmerstationen TT, MT auf Grundlage der interpretierten Signalisierungsinformation, die wenigstens von der zweiten Teilnehmerstationen MT während eines Anrufaufbaus empfangen wird, steuert.

Wie zuvor erläutert, arbeiten die Multimediaterminals MT gemäß einer vollständig anderen paketvermittelten Technologie, während das leitungsvermittelte Netz PABX gemäß einer leitungsvermittelten Technologie arbeitet. Jedoch kann die Multimediasteuereinrichtung MMC gemäß der Erfindung die Signalisierungsinformation - die noch das Paketnetz- Protokollformat aufweist - verstehen und sie kann diese Signalisierungsinformation decodieren, um die Ergreifung von Vermittlungsressourcen in dem Privatnetz PABX auf Grundlage des interpretierten Inhalts der Signalisierungsinformation zu steuern.

Natürlich kann die Multimedia-Steuereinrichtung auf Signalisierungsinformation von anderen Einheiten in dem Kommunikationsnetz, z. B. von den Telefonieterminals TT, empfangen, um einen Anruf zu dem Multimediaterminal MT aufzubauen. Jedoch besteht der Kern der vorliegenden Erfindung darin, dass die Steuereinrichtung Signalisierungsinformation mit einem vollständig anderen Format (des paketvermittelten Netzes) verstehen wird und dass keine Notwendigkeit besteht, ein Gateway für eine Protokollumwandlung wie in Fig. 1 bereitzustellen.

Dieses Verständnis der Signalisierungsinformation von dem Multimediaterminal MT erfordert, dass das Multimediaterminal MT Teil des PABX Nebenstellenraums ist und, dass die Steuereinrichtung wenigstens teilweise die OSI Schichtstruktur des Protokolls reflektiert, das in dem Datennetz verwendet wird, zu dem das Multimediaterminal MT gehört. Diese Erkennung oder Registrierung von Multimediaterminals MT, was eine Voraussetzung zur Ausführung der Erfindung ist, wird nachstehend mit weiteren Einzelheiten unter Bezugnahme auf die Ausführungsformen der Erfindung erläutert.

Aufgrund der Registrierungs- und Entdeckungsprozeduren gemäß der Erfindung sind die Multimediaterminals MT vom Standpunkt der Steuereinrichtung oder der PABX nicht länger "unsichtbar". Die PABX kann die Signalisierungsinformation decodieren, weil sie nun die Funktionalitäten, Kategorien, Identitäten etc. der (registrierten) Multimediaterminals MT kennt. Die PABX kennt auch die Art von Geräten, die auf der Datennetzseite verbunden sind (ein Gateway, ein Multimediaterminal MT, eine Multikonferenzeinheit MCU etc.). Somit können die Multimediaterminals genauso wie irgendeine andere Art von PABX Nebenstelle anstelle der Verwendung eines Gateways behandelt werden. Dies bedeutet, dass nur ein anstelle von zwei unterschiedlichen Systemen in einer vereinheitlichten Weise verwaltet werden muss.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Multimedia- Steuereinrichtung gemäß der Erfindung einen allgemeinen Aufbau von Schichteinrichtungen (realisiert in Hardware oder Software) umfasst, die so generisch sind, dass sie ermöglichen, Kommunikationen mit irgendwelchen Typen von Multimediaterminals unter Verwendung von unterschiedlichen Produkten bereitzustellen, so lange wie die Einheiten in den Schichteinrichtungen auf diese Protokolle angepasst sind. Dies wird nachstehend erläutert.

ERSTE AUSFÜHRUNGSFORM Schichtarchitektur der Steuereinrichtung

Die in Fig. 2, 3 gemäß der Erfindung gezeigten Multimedia- Steuereinrichtung ermöglicht, dass die Multimediaterminals MT zu einem integralen Teil des Nebenstellenraums der PABX gemacht werden. Das heißt, vom Standpunkt der PABX sind die Multimediaterminals MT eine Art von Nebenstelle genauso wie die Telefonieterminals TT. Um dies durchzuführen, weist die Multimedia-Steuereinrichtung MMC einige spezielle Funktionalitäten auf, die in einer 5-Schicht-Architektur ausgedrückt sind. Im wesentlichen transformiert diese Schichtarchitektur der Steuereinrichtung die PABX in ein integriertes Multimediakommunikationssystem. Dadurch wird nicht nur die Verwendung von Gateway GW weggelassen werden (die jedoch wiederum als normale Nebenstelle PABX betrachtet werden kann), sondern es können auch neue Funktionalitäten und Zusatzdienste den Multimediaterminals MT von dem leitungsvermittelten Netz PABX zur Verfügung gestellt werden, die für die Multimediaterminals MT bislang noch nicht verfügbar gewesen sind.

Wie in Fig. 4 gezeigt, spiegelt die Schichtstruktur der Multimedia-Steuereinrichtung MMC teilweise eine Schichtstruktur wieder, so wie sie in einigen der Protokolle verwendet wird, die in den Multimediadatennetzen verfügbar sind. Es sei darauf hingewiesen, dass hier keinerlei Bezugnahmen auf das OSI Modell durchgeführt werden. Das OSI Modell ist ein Rahmenwerk, welches durch Implementierungen verfolgt werden kann oder nicht, und in der vorliegenden Erfindung wird eine Schichtstruktur verwendet, aber nicht eine derartige, die direkt OSI folgt. Eine Zugriffsschicht entspricht den Schichten 1 bis 4 des OSI Modells, aber hier enden die Ähnlichkeiten. Genauer gesagt gibt es keine Session- und Präsentationsschichten, und die Anwendungsschicht, die hier gemäß der Erfindung beschrieben wird, ist von dem Konzept des OSI Modells für die "Application Layer" sehr weit entfernt.

Insbesondere umfasst eine Zugriffsschichteinrichtung ALM eine physikalische und Datenverbindungs-Unterschicht PDLSUB und eine Netz- und Transport-Unterschicht NTSUB. Zusätzlich zu der Zugriffsschichteinrichtung ALM gibt es eine Protokollbehandlungsschichteinrichtung PHLM, eine Medienbehandlungsschichteinrichtung MHL, eine Anwendungsschicht AL, die Basisdienste BSM und Zusatzdienste SSM umfasst, eine Opertions- (Betriebs-) und Wartungsschichteinrichtung OML und eine Kernschicht COL der PABX, die im wesentlichen die physikalischen Vermittlungsressourcen SW umfasst, wie in den Fig. 1-3 gezeigt. Ganz unten in Fig. 4 ist die physikalische Datennetzverbindung, z. B. über die Kommunikationsverbindung KL gezeigt.

Diese Schichten und spezielle Prozeduren, wie nachstehend beschrieben, sind erforderlich, um das Multimediaterminal MT zu einer echten Nebenstelle des Nebenstellenraums der PABX zu machen. Somit wird eine vollständige nahtlose Integration der Multimediaterminals MT von irgendeiner Art in die PABX möglich.

Es sei darauf hingewiesen, dass bei der Beschreibung der Schichtstruktur nachstehend die Schichtbezeichnungen gewählt werden, so dass sie einigen der altbekannten Ausdrücken entsprechen, die in anderen Protokollen verwendet werden. Jedoch sollten diese Ausdrücke nicht auf die spezifischen Schichten in diesem Protokoll beschränkt sein und entsprechende Funktionalitäten können in anderen Protokollen identifiziert werden, die nicht spezifisch hier aufgelistet sind.

Zugriffsschicht (Access Layer)

Die Zugriffsschichteinrichtung ALM der Multimedia- Steuereinrichtung MMC ist erforderlich, um das Datennetz MMN (oder jeweils das Multimediaterminal MT) und die Multimedia- Steuereinrichtung MMC untereinander zu verbinden. Wie in Fig. 5 gezeigt, arbeitet ein Multimediaterminal MT, das in dem Multimedianetz arbeitet, oder in der Tat das Multimediadatennetz selbst typischerweise gemäß einem Datennetz-Protokollstapel, der aus einer physikalischen und Datenverbindungs-Unterschicht PDLSUB (Physical and Data Link Sub-Layer) und einer Netz- und Transport-Unterschicht NTSUB (Network and Transport Sub-Layer) besteht. Um die Multimediaterminals MT des Datennetzes in die Lage zu versetzen, Datenverbindungen in der PABX aufzubauen, muss die Multimedia-Steuereinrichtung MMC der PABX einen derartigen Datennetz-Protokollstapel der Zugriffsschicht in dem Multimedia-Datennetz spiegeln. Unter Verwendung der OSI Schichtimplementierung (OSI: Open System Interconnection) muß die Zugriffsschichteinrichtung ALM der Multimedia- Steuereinrichtung MMC gemäß der Erfindung diese zwei Unterschichten PDLSUB, NTSUB implementieren.

In der Zugriffsschicht sind sämtliche Datennetz-bezogenen Aufgaben enthalten, so dass keine Änderungen an den oberen zwei Schichten OML, PHLM, MHL; AL, BSM, SSM erforderlich sind, selbst wenn zum Beispiel eine auf TCP/IP angepasste Zugriffsschicht durch eine IPX Zugriffsschicht ersetzt werden würde, weil die Multimediaterminals MT, die integriert werden sollen, gemäß dem IPX Protokoll arbeiten. Wie jedoch nachstehend ersichtlich wird, arbeiten sogar die generischen Zugriffsschichteinrichtungen nicht, als ob sie ein Gateway wären. Das heißt, obwohl irgendeine Art von Umwandlung und Adaption in der Zugriffsschicht ALM notwendig ist, ist die Zugriffsschicht nur vorgesehen, um die Signalisierungsnachrichten der jeweiligen Protokolle zu extrahieren, zu interpretieren und zu decodieren. Deshalb kann die Zugriffsschicht keineswegs mit der Funktionalität eines Gateways verglichen werden.

Physikalische und Datenverbindungsunterschicht (Physical and Data Link Sub-Layer)

Fig. 6 zeigt ein funktionelles Blockschaltbild der physikalischen und Datenverbindungs-Unterschicht PDLSUB. Eine derartige Einrichtung kann in vorteilhafter Weise in Hardware als eine zusätzliche gedruckte Zugriffsschaltungsplatine (PCB) realisiert werden. Die PDLSUB Einrichtung ist zum Extrahieren der (Signalisierungs-)Netzprotokollnachrichten NPM aus den physikalischen Signalen PS, die aus dem physikalischen Netz empfangen werden, z. B. von dem Multimediaterminal MT oder von dem Datennetz selbst, vorgesehen. Die Zugriffseinrichtung PDLSUB arbeitet bidirektional, d. h. sie kann auch Netzprotokollnachrichten NPM empfangen und sie zurück in physikalische Signale PS umwandeln, die an dem Datennetz bzw. dem Multimediaterminal MT bereitgestellt werden sollen. Insbesondere umfasst die Zugriffseinrichtung PDLSUB einen physikalischen Dienstzugriffspunkt PSAP (Physical Service Access Point) zum Empfangen der physikalischen Signale PS aus dem physikalischen Netz und zum Decodieren von diesen Signalen. Eine Adaptionseinrichtung PL wandelt diese decodierten physikalischen Signale in Bitrahmen um und eine Datenverbindungs-Protokollverarbeitungseinrichtung DLL extrahiert dann die zusätzliche Information, die zu dem Datenverbindungsprotokoll gehört, aus den Bitrahmen, die von der PL Einrichtung empfangen werden und stellt somit die Netzschicht-Protokollnachrichten NPM über einen Datenverbindungs-Dienstzugriffspunkt DLSAP (Data Link Service Access Point) an der Netz- und Transportunterschichteinrichtung NTSUB bereit, wie in Fig. 6 gezeigt.

In der entgegengesetzten Richtung empfängt die PDLSUB Einrichtung Netzprotokollnachrichten NPM über den DLSAP von der Einheit, die mit ihr verbunden ist, legt diese Nachricht in einen Datenverbindungsprotokoll-Bitrahmen, wobei die zusätzliche Information des Datenverbindungsprotokolls hinzugefügt wird, und dann wird der Bitrahmen in der PL Einrichtung in ein elektrisches Signal codiert, dass auf das physikalische Datennetz über den physikalischen Dienstzugriffspunkt PSAP gebracht wird.

Ein Beispiel soll die Funktionalität des PLDSUB Teils der Zugriffsplatine ALM illustrieren. Wenn das Multimediaterminal MT oder das Datennetz gemäß einem TCP/IP Protokoll (d. h. das Datennetz ist ein TCP/IP Netz) arbeitet, dann wird die Codierung/Decodierung von Bitrahmen in der PL Einrichtung gemäß dem IEEE 802.3 Standard (Ethernet) ausgeführt, wohingegen die Datenverbindungsprotokoll- Verarbeitungseinrichtung DLL zum Extrahieren/Einfügen der zusätzlichen Information, die zu dem Datenverbindungsprotokoll gehört, gemäß dem IEEE 802.2 Standard (HDLC: Hochdefinitions-Verbindungskompatibilität oder High Definition Link Compatibility) implementiert werden würde.

Wenn die PABX Steuereinrichtung mit einem ATM Datennetz verbunden werden möchte, dann würde die PL Einrichtung in ähnlicher Weise eine Wellenlängenmultiplexierungseinrichtung (PDM) sein und die DLL Einrichtung würde gemäß der ATM Spezifikationen arbeiten (ATM: Asynchroner Übertragungsmodus oder Asynchronous Transmission Mode).

Immer dann, wenn ein unterschiedlicher Typ von Datennetz integriert werden soll, müssen nur die PL und PLL Einrichtungen in geeigneter Weise angepaßt werden, um aus den empfangenen physikalischen Signalen PS die jeweiligen Netzprotokollnachrichten NPM zu extrahieren. Es ist auch möglich, dass die PDLSUB Einrichtung eine Vielzahl von PL Einrichtungen und DLL Einrichtungen umfasst, die jeweils in Abhängigkeit von dem spezifischen Typ von Multimediaterminal und Datennetz, die mit dem PABX System verbunden sind, gewählt werden. Eine derartige Auswahl kann manuell oder automatisch ausgeführt werden, indem der Typ von Multimediaterminal oder Datennetz, die mit dem PABX Netz verbunden sind, erkannt werden.

Netz- und Transport-Unterschichten (Network and Transport Sub-Layers)

Eine andere Einrichtung, die eine Anpassung in Abhängigkeit von dem Typ von Multimediaterminal oder eine Datennetzspezifikation erfordert, ist die Netztransport- Unterschichteinrichtung NTSUB (Network Transport Sub-Layer) der Zugriffsschichteinrichtung ALM. Fig. 7 zeigt ein funktionelles Blockschaltbild dieser NTSUB Schichteinrichtung. Die Funktionalitäten in Fig. 7 können durch eine gedruckte Hardware-Schaltungsplatine oder entsprechende Funktionalitäten, die in Software realisiert sind, realisiert werden. Im wesentlichen sind die Netz- und Transport-Unterschichten NTSUB vorgesehen, um die Netzprotokollnachrichten NPM von der physikalischen und Datenverbindungs-Unterschicht PDLSUB in die Datenströme der Multimediaprotokollnachrichten MPMDS in einer bidirektionalen Weise umzuwandeln.

Im wesentlichen ist die Netzschicht der NTSUB Einrichtung durch eine Netzprotokoll-Verarbeitungseinrichtung NL gebildet, die die Lieferung von Paketen von Endpunkt zu Endpunkt durch das darunter liegende Netz behandelt. Sie kann auch Steuerfunktionen des Netzstatus, eine Stausteuerung, etc. ausführen. Die Netzprotokoll-Verarbeitungseinrichtung NL kann zum Beispiel gemäß dem Internetprotokoll (IP) implementiert werden.

Der Transportschichtteil TL der NTSUB Einrichtung fügt eine Zuverlässigkeit bei der Lieferung und Fragmentierung von Nachrichten hinzu. Optional kann er auch eine Zugriffsverwaltung, Sicherheitsfunktionen, etc. umfassen. Zum Beispiel kann die Transportprotokoll-Verarbeitungseinrichtung TL gemäß des Übertragungssteuerprotokolls (Transmission Control Protocol TCP) in ihrer standardisierten oder gesicherten Version implementiert werden.

Multimediaprotokollnachrichten und Datenströme MPMDS (Multimedia Protocoll Messages and Data Streams), die von einer Anwendung auf der Transportschicht (z. B. von der Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung PHLM) über einen Transportdienstzugriffspunkt (Transport Service Access Point) TSAP empfangen werden, werden in eine Transportprotokollnachricht (Transport Protocol Message) TPM eingebettet, die an die Netzschichteinrichtung NL über einen Netzdienst-Zugriffspunkt (Network Service Access Point) NSAP gesendet wird. Die Netzprotokoll-Verarbeitungseinrichtung NL bettet diese Transportprotokollnachricht TPM in eine Netzprotokollnachricht NPM ein, die über den Datenverbindungsdienstzugriffspunkt (Data Link Service Access Point) DLSAP an die physikalische und Datenverbindung- Unterschicht PDLSUB gesendet wird, wie in Fig. 6 gezeigt. Da die NTSUB Einrichtung bidirektional ist, werden in der anderen Richtung Netznachrichten NPM von der Zusatzinformation des Netz- und Transportprotokolls auf ihrem Weg zu ihrer Anwendung abgestreift. Somit sind die Ausgänge der NTSUB Einrichtung in der Aufwärtsrichtung Multimediaprotokoll-(Signalisierung) Nachrichten und (Daten)- Ströme, die aus den Netzprotokollnachrichten NPM extrahiert werden.

Wenn zum Beispiel die PABX mit einem Datennetz verbunden werden möchte, welches gemäß des TCP/IP Protokolls arbeitet, muss die Netzschichteinrichtung NL gemäß dem Internetprotokoll IP implementiert werden und die Transportprotokoll-Verarbeitungseinrichtung TL muss gemäß dem TCP Protokoll implementiert werden. Die Transportdienstzugriffspunkte TSAP, die als eine Art von "Steckdosen" oder "Schnittstellen" wirken, sind gemäß der TCP API implementiert (TCP API: Übertragungssteuerungs- Protokollanwendungs-Programmiererschnittstelle oder Transmission Control Protocol Applications Programmer Interface).

Wenn als ein anderes Beispiel die PABX Steuereinrichtung mit einem Novell Netware Datennetz verbunden werden möchte, werden die Netz- und Transportschicht NTSUB; NL, TL Funktionen beide gemäß dem IPX Protokoll implementiert.

Durch Implementieren der zwei Einrichtungen NTSUB, PDLSUB werden die von dem Datennetz empfangenen physikalischen Signale verarbeitet, um die Multimediaprotokoll- (Signalisierungs)-Nachrichten und Datenströme der Kommunikation, die von dem Multimediaterminal MT und dem Datennetz empfangen werden, zu extrahieren. Wie im Fall der PDLSUB Einrichtung können auch in der NTSUB Einrichtung die TL und NL Einrichtungen mehrmals bereitgestellt werden, um eine automatische oder manuelle Adaption auf Datennetze von unterschiedlichen Protokollen zu ermöglichen.

Deshalb kann man sagen, dass die Zugriffsschichteinrichtung ALM der erfindungsgemäßen Multimedia-Steuereinrichtung MMC keine Protokollanpassung ausführt, so wie dies ein Gateway tut, sondern sie stellt die Multimediaprotokollnachrichten und die Datenströme der von der physikalischen Verbindung empfangenen Kommunikation bereit und sie tut dies in einer bidirektionalen Weise. Die Multimediaprotokollnachrichten und Datenstromnachrichten MPMDS sind die Nachrichten, die dann in den oberen zwei Schichten PHLM, MHL, AL, verwendet werden, wie nachstehend erläutert wird. Eine derartige Extraktion/Einfügung von Nachrichten MPMDS ist erforderlich, um der Multimedia-Steuereinrichtung MMC zu ermöglichen, Signalisierungsnachrichten zu interpretieren, um die Vermittlungseinrichtung SW zu steuern (und um die Registrierungs-, Entdeckungs- und Anrufaufbau-Prozeduren zu ermöglichen).

Da die Multimediaprotokoll- und Datenstrom-Nachrichten MPMDS verwendet werden, werden nachstehend einige ausführliche Erläuterungen dieser Nachrichten durchgeführt. In Telefonie- über-Datennetze gibt es zwei Hauptinformationssätze, die unterschieden werden müssen, um eine vollständige Kommunikation zu erhalten:

1. Signalisierung

Diese umfasst die Nachrichten zwischen Peers (übergeordneten Einheiten), um Anrufe aufzubauen und abzubauen, eine Aktivierung und Ausführung von Zusatzdiensten, und irgendeine andere Funktion, die von dem Protokoll unterstützt wird, zu dem diese Nachrichten gehören. Bei der Signalisierung können zwei Hauptgebiete unterschieden werden:

1a. Anruf-Signalisierung

Diese umfasst Nachrichten, die sich exklusiv auf Anruf-bezogene Funktionen beziehen, wie z. B. das Aufbauen eines Anrufs, das Berichten, dass die angerufene Partei klingelt etc.

1b. Andere Signalisierung

Diese umfasst Nachrichten, die sich nicht direkt auf Anruffunktionen beziehen. Beispiele davon können Registrierungsnachrichten, Lokalisierungsnachrichten (Nachrichten, die verwendet werden, um zu erraten, wo eine gegebene Partei angeordnet ist) etc. Die Signalisierung ist durch ihre diskrete Art charakterisiert (ein Bündel von Oktetten zu jeden n Sekunden, wobei n eine Zufallsvariable ist, die im Prinzip unbeschränkt ist).

2. Medien

Dies umfasst Information, die der Gegenstand der Kommunikation ist, d. h. die Information, die tatsächlich unter den Benutzern ausgetauscht werden soll. Die Signalisierung ist ein Zusatzteil der Kommunikation, die für das richtige Zusammenarbeiten zwischen den physikalischen Einrichtungen erforderlich ist. Wenn diese Information eine Information umfasst, die durch eigentlich kontinuierliche Informationsquellen wie Audio- und/oder Videoquellen erzeugt wird, nimmt der Transfer dieser Information zwischen den Parteien die Form eines mehr oder weniger konstanten Flusses von Paketen durch das Netz an und wird deshalb manchmal als "Strom" bezeichnet.

Deshalb bezieht sich ein "Medienstrom", ein "Multimediastrom" oder ein "Multimediadatenstrom" wie voranstehend erwähnt auf die Information, die von den Benutzern erzeugt wird und zwischen den Benutzern ausgetauscht wird und die der Gegenstand des Kommunikationsprozesses ist. Somit bilden die voranstehend erwähnten "Multimediaprotokollnachrichten" den Signalisierungsteil des Multimediaprotokolls, welches gerade verwendet wird, wohingegen "Datenstromnachrichten" den Medienteil des Multimediaprotokolls bilden.

Protokollbehandlungsschicht (Protocol Handling Layer)

Die Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung PHLM sitzt auf der Zugriffsschichteinrichtung ALM. Die Protokollbehandlung PHLM übernimmt sämtliche Prozesse, die sich auf das Multimediaprotokoll beziehen, welches gerade für die Multimediakommunikation verwendet wird.

Durch Isolieren der Multimediaprotokoll-Behandlungsfunktionen in einer getrennten Schicht wird der Rest der Schichten unabhängig von dem verwendeten Multimediaprotokoll gemacht. Das heißt, dass eine H.323 Protokollbehandlungs- Schichteinrichtung durch eine SIP Protokollbehandlungsschicht unter Verwendung der gleichen Zugriffs- und Anwendungsschichten ersetzt werden kann. Die Protokollbehandlungsschicht-Funktionalitäten können wiederum in Hardware- oder Softwareblöcken realisiert werden.

Wie in dem Funktionsblockschaltbild der Fig. 8 gezeigt, umfasst die Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung PHLM drei unterschiedliche Einrichtungen, nämlich eine Protokolleinrichtung PCM, eine Steuerungs- und Managementeinrichtung CMM und eine Anrufsteuereinriehtung CCM. Durch den Transportdienstzugriffspunkt TSAP der NTSUB Unterschicht (Fig. 7) empfängt sie die Multimediaprotokollnachrichten & Datenstromnachrichten MPMDS und bildet die Anwendungs-Primitive AP (auch als Anwendungs- Grundelemente oder Application Primitives bezeichnet) und die Anruf-bezogenen Anwendungs-Primitive CRAP daraus in einer bidirektionalen Weise. Die AP Primitive und die CRAP Primitive werden jeweils an der Anwendungsschicht AL bereitgestellt.

In einer generischen Weise lässt sich die Signifikanz der Anwendungsprimitive AP und der anruf-bezogenen Anwendungsprimitive CRAP durch Betrachten des tatsächlichen Zwecks der Protokollbehandlungsschicht verstehen. Die Protokollbehandlungsschicht übernimmt die Überprüfung der Richtigkeit der gesendeten und empfangenen Multimediaprotokollnachrichten und die Abbildung auf Anwendungsprimitive oder von Anwendungsprimitiven und auf Multimediaprotokollnachrichten oder von Multimediaprotokollnachrichten. Deshalb führt sie keine Übertragung oder einen Empfang von Information aus, die zu dem Medienteil des Protokolls gehört. Diese Information wird nur von der Medienbehandlungsschicht verarbeitet (in einer ähnlichen Weise wird die Medienbehandlungsschicht niemals eine Multimediaprotokollnachricht empfangen oder verarbeiten). Sie behandelt nur Medienströme, d. h. kontinuierliche Flüsse von Paketen, die Information führen, die von den Benutzern des Kommunikationssystems erzeugt wird).

Wenn zum Beispiel eine Partei einen Anruf an eine andere Partei richten möchte, empfängt der Protokollsteuerblock (Protocol Control Block) PCM zu einem gegebenen Moment eine Multimediaprotokollnachricht von ihrer darunter liegenden Transportschicht. Der Protokollsteuerblock wird die Nachricht decodieren, überprüfen, ob die darin enthaltene Information gemäß der Protokollspezifikation richtig ist, und die Nachricht herauf bis zu dem Anrufsteuerblock CCM behandeln (da der Protokollsteuerblock herausfindet, da dies eine Anruf-Aufbaunachricht ist, deshalb Anruf-bezogen). Der Anrufsteuerblock CCM wird dann ein Anwendungsprimitiv (ein Anwendungs-Grundelement) aktivieren, welches als "receiveCall (E.164 Nummer)" (EmpfangenAnruf (E.164 Nummer)) bezeichnet werden könnte. Die Anwendungsschicht wird dann die Prozeduren ausführen, die darin zum Behandeln des Empfangs eines neuen Anrufs von einer entfernten Partei enthalten sind.

Somit führt die Protokollsteuereinrichtung PCM eine Codierung/Decodierung der Multimediaprotokollnachrichten MPMDS aus und steuert/überprüft die Richtigkeit dieser Nachrichten gemäß der Multimediaprotokollspezifikation.

Andererseits verarbeitet die Steuerungs- und Managementeinrichtung CMM sämtliche Nachrichten von der Protokollsteuereinrichtung PCM, die nicht direkt zu dem Anrufsignalisierungsteil des Multimediaprotokolls (der Nachrichten) gehört. Zum Beispiel verarbeitet die Steuerungs- und Managementeinrichtung CMM die Entdeckungs- und Registrierungsnachrichten der Entdeckungs- und Registrierungsprozesse, die in Fig. 13a, 13b und 13c gezeigt sind, die nachstehend erläutert werden. Sie verarbeitet auch die Nachrichten für eine Adressenumwandlung, ein Ressourcenmanagement und irgendeinen anderen Dienst, die die PABX an dem Multimediaterminal MT bereitstellt. Somit ist der Ausgang von der Steuerungs- und Managementeinrichtung CMM die Anwendungsprimitive AP, die Steuernachrichten sind, die an AL ausgegeben werden. Das heißt, die Anwendungsprimitive, die von dem Steuerungs- und Managementblock erzeugt werden, werden an die Anwendungsschicht AL genauso wie diejenigen Primitive, die von dem Anrufsteuerblock erzeugt werden, geliefert.

Andererseits bildet die Anrufsteuereinrichtung CCM Anruf bezogene Anwendungsprimitive CRAP auf Anrufsignalisierungsnachrichten des Multimediaprotokolls und umgekehrt ab. Somit sind die Anruf-bezogenen Anwendungsprimitive CRAP eine Reflektion der tatsächlichen Anrufsignalisierungsnachrichten, die von dem Multimediaterminal MT bzw. dem Datennetz empfangen und an diese übertragen werden. Die Anrufsteuereinrichtung CCM überprüft auch die Richtigkeit der empfangenen Nachrichten oder die Richtigkeit des aktivierten Primitivs gegenüber dem Anrufstatus, gemäß der Multimediaprotokollspezifikation. Das heißt, die Anwendungsprimitive, die von dem Steuerungs- und Managementblock erzeugt werden, werden an die Anwendungsschicht AL genau so wie diejenigen Primitive, die von dem Anrufsteuerblock erzeugt werden, geliefert.

Wie in Fig. 8 gezeigt, kann die Protokollsteuereinrichtung PCM vorzugsweise mit mehreren Transportdienstzugriffspunkten TSAP verbunden sein, zum Beispiel für den Fall, dass die Anrufsignalisierungsnachrichten und die nicht-Anruf- Signalisierungsnachrichten des Multimediaprotokolls unterschiedliche Transportdienstzugriffspunkte TSAP verwenden.

Wenn zum Beispiel das von den Multimediaterminal MT bzw. dem Datennetz verwendete Multimediaprotokoll das H.323 Protokoll ist, wird die Protokollsteuereinrichtung PCM als ein PER Codierer/Decodierer implementiert, die Steuerungs- und Managementeinrichtung CMM ist eine Implementierung des H.225.0 RAS Protokolls eines H.323 Gatekeepers GK und der Anrufsteuerblock CCM ist eine Implementierung des H.225.0/Q.931 & H.245 Protokolls des H.323 Gatekeepers. Wenn die Multimedia-Steuereinrichtung MMC gemäß einer Vielzahl von unterschiedlichen Datennetzprotokollen arbeiten soll, wie voranstehend erläutert, können mehrere verschiedene Steuereinrichtungen PCM, CMM und CCM bereitgestellt werden und in Abhängigkeit von dem Typ von Multimediaprotokoll, das in dem Datennetz verwendet wird, (manuell oder automatisch) gewählt werden.

Medienbehandlungsschicht

Im Hinblick auf eine Schichtstruktur ist die Medienbehandlungs-Schichteinrichtung MHL oben auf der Zugriffsschicht ALM angeordnet und ist deshalb auf dem gleichen Niveau wie die Protokollbehandlungs- Schichteinrichtung PHLM. Die Medienbehandlungs- Schichteinrichtung MHL verarbeitet sämtliche Nachrichten, die sich auf die Behandlung von Verbindungen für Multimedia- Übertragungen zwischen Multimedia-Terminals MT und dem PABX- Netz beziehen. Es ist wichtig, diese Schicht so isoliert wie möglich von der Protokollbehandlungsschicht MHL zu halten, was somit die Behandlung von Anrufen ermöglicht, die die Vermittlungsressourcen der PABX nicht verwenden. Wie in Fig. 9a gezeigt, empfängt die Medienbehandlungs-Schichteinrichtung MHL über einen oder mehrere Transportdienst-Zugriffspunkte TSAP von der Netz- und Transportschichteinrichtung NTSUB die Multimedia-Ströme MMS der Multimedia-Protokollnachrichten & Datenstromnachrichten MPMDS. MHL empfängt Anwendungsprimitive AP von der Anwendungsschicht AL, die zuvor ein anderes verwandtes Primitiv von der Protokollbehandlungs- Schichteinrichtung PHLM empfangen hat.

Zum Beispiel triggert die Protokollnachricht das Senden eines Primitivs von PHLM an die Anwendungsschicht und dann sendet die Anwendungsschicht die Aktionen (wie eine Übertragung eines Datenstroms, für die eine Protokollnachricht von PHLM behandelt wird).

Auf Grundlage dieser Nachrichten MMS, AP wird die Medienbehandlungs-Schichteinrichtung MHL eine Kopplung direkt mit dem PABX Vermittlungs-Untersystem SW ausführen, indem Nachrichten PIMFM mit dem internen Medienformat ausgegeben werden. Somit werden auf Grundlage der Steuerungs- Anwendungsprimitive AP die tatsächlichen umgewandelten Multimedia-Datenströme MMS an dem Vermittlungs-Untersystem SW bereitgestellt.

Wie in Fig. 9a gezeigt, umfasst die Medienbehandlungsschicht MHL eine Medien-Gateway-Einrichtung MGM und eine Medien- Steuereinrichtung MCM.

Die Medien-Gateway-Einrichtung MGM wandelt die tatsächlichen Multimedia-Daten-Informationsnachrichten MMS zwischen dem Format, das in dem gerade unterstützten Multimedia-Protokoll verwendet wird, und dem internen Format des Vermittlungs- Untersystems der PABX um. Die Medien-Gateway-Einrichtung MGM kann mit Hilfe von Hardware oder Software implementiert werden. Wenn sie in Hardware implementiert wird, wird eine PCB (PCB: Gedruckte Schaltungsplatine) zu der PABX hinzugefügt, die sämtliche notwendigen Elemente zum Transferieren/Umwandeln der Multimedia- Informationsnachrichten MMS zwischen dem Datennetz und dem Vermittlungs-Untersystem SW der PABX implementiert.

Fig. 9b zeigt eine Ausführungsform der Medien-Gateway- Einrichtung MGM, die eine Vielzahl von Codierern COD1, COD2, . . ., CODn umfasst, die mit Codierersteuernachrichten CC von einer Codierermanagementeinrichtung CODM gesteuert werden. Die Codierermanagementeinrichtung CODM arbeitet mit dem Mediensteuerprotokoll. Die Codierermanagementeinrichtung CODM ist ein Teil der Medien-Steuereinrichtung MCM. Die Codierer COD1, COD2, . . ., CODn codieren/decodieren Informationsströme. Zum Beispiel codiert/decodiert der Audio-Codierer einen Audiostrom (d. h. einen kontinuierlichen Fluss von Audio- Abtastwerten) unter Verwendung eines gegebenen Codierungsformats. Zum Beispiel wird die Sprache in PCM- Verbindungen gemäß dem ITU-P-Standard G.711 codiert. In H.323 könnte die Sprache gemäß der vielen verschiedenen Standards wie G.723, G.729 etc. codiert werden. Um zwischen G.711 und z. B. G.723 umzuwandeln, ist ein Codierer erforderlich. Andererseits verwenden TDM-Schalter, wie diejenigen, die in PABXs verwendet werden, das G.711-Format. Um einen Sprachstrom, der gemäß z. B. G.723 codiert ist, der PABX- Vermittlungsstelle einzugeben, muss ein Codierer zunächst die Sprachabtastwerte von dem G.723-Codierungsverfahren in das G.711-Codierungsverfahren umwandeln. Die Codierer müssen von irgendeiner Einrichtung gesteuert werden, die das Eingangs- und Ausgangs-Codierungsverfahren konfiguriert und den Codierer anweist, eine Codierung/Decodierung zu starten. Dies ist die Funktion des Codierer-Managementblocks CODM.

Ferner empfängt die Medien-Steuereinrichtung MCM in Fig. 9a Anwendungsprimitive AP, die von der Anwendungsschicht als Antwort auf ein Primitiv gesendet werden, das an der Anwendungsschicht von der Protokollbehandlungs- Schichteinrichtung PHLM empfangen wird, die in Fig. 8 gezeigt ist. Die Medien-Steuereinrichtung MCM verwendet diese Anwendungsprimitive (Steuersignale) AP zum Aufbauen und Abbauen von Verbindungen zwischen dem Transportdienst- Zugriffspunkt TSAP und dem Vermittlungs-Untersystemen SW der PABX und steuert die Medien-Gateway-Einrichtung MGM für eine geeignete Ausführung mit Hilfe des Medien-Steuerprotokolls. Die Medien-Steuereinrichtung MCM kann eine Steuerung von einem oder mehreren Medien-Gateway-Einrichtungen MGM aufweisen. Grundlegend wandelt das Medien-Gateway MGM aus/von verschiedenen Codierungsverfahren wie von dem Medien- Steuerblock MCM angewiesen um. Das Medien-Steuerprotokoll MCM ist das Protokoll, das von dem Medien-Gateway MGM und den Medien-Steuerblöcken MCU verstanden wird, und ist aus Primitive wie "Codierer mit TSAPxxx . . . verbinden", "Codierer trennen" und "Starten einer Umwandlung von G.711 auf G.723" gebildet.

Wenn das Multimedia-Datennetz MMN ein TCP/IP-Netz für einen Transport verwendet, dann muss die Medien-Gateway-Einrichtung MGM zum Beispiel eine Implementierung der RTP/RTCP-Protokolle sein (RTP: Echtzeitprotokoll oder Real Time Protocol; RTCP: Echtzeit-Steuerprotokoll oder Real Time Control Protocol) sein und sie muss eine Transcodierungseinrichtung enthalten, die zwischen den Codierungsstandards umwandelt, die auf der RTP-Seite, z. B. H.261 + G.729, und der PCM-Codierung (G.711), die intern in dem Vermittlungs-Untersystem SW der PABX verwendet wird, verwendet werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die PHLM die MHL nicht steuern kann, und deshalb die MHL niemals irgendein Primitiv von der PHLM empfangen wird. Die Schicht, die Primitive an die MHL sendet, um Transcodierungspfade in dieser MHL aufzubauen, ist die Anwendungsschicht.

Anwendungsschicht AL

Diese Schicht übernimmt in einem Schichtverständnis eine Steuerung der darunterliegenden Schichten PHLM, MHL und AL. Sie weist direkte Schnittstellen mit den Steuerblöcken in der PABX-Vermittlungseinrichtung auf, um eine Zusammenarbeit zwischen einem Telefonie-Terminal TT und Multimedia-Terminals MT zu erhalten, und verwaltet die Zusammenarbeit zwischen zwei oder mehreren Multimedia-Terminals MT, wie in Fig. 4 angezeigt, umfasst die Anwendungsschichteinrichtung AL eine Basisdiensteinrichtung BSM und eine Zusatzdiensteinrichtung SSM, die jeweils in Fig. 10 und Fig. 11 gezeigt sind.

Die Basisdiensteinrichtung BSM umfasst eine Anrufaufbaueinrichtung CSM zum Aufbauen von Anrufen (Medien + Signalisierungsverbindungen) zwischen Multimedia-Terminals MT und Telefonie-Terminals TT, unabhängig davon, um was für Typen es sich handelt. Eine Anruftrennungseinrichtung CDM ist für das Abbauen von Anrufen (Medien + Signalisierungsverbindungen) verantwortlich, die zuvor zwischen Terminals aufgebaut wurden, und zwar unabhängig davon, um welche Typen es sich handelt (MT oder TT). Eine Statussteuereinrichtung SCM steuert den Status von Anrufen, um sicherzustellen, dass eine End-Zu-End-Kommunikation gehalten wird, wenn die physikalischen Ressourcen der Vermittlungseinrichtung SW dies erlauben. Eine Ressourcenverwendungs-Steuereinrichtung RUM verwaltet die Datennetzressource-Verwendung von Multimedia-Terminals MT. Eine Umwandlungseinrichtung cm führt eine Übersetzung zwischen den Adressen (e-Mail Adresse, URL-Adresse etc.) der Multimedia-Terminals und den Adressen (z. B. E.164-Adressen) des Telefonie-Terminals aus.

Während die Umwandlungseinrichtung cm zum Beispiel in dem Flussdiagramm in Fig. 12 nicht verwendet wird, wird sie in der Tat in Fig. 13a, 13b, 13c verwendet. Das heisst, das Flussdiagramm in Fig. 12 (welches im übrigen sich von dem Rest der Diagramme unterscheidet, da dieses einen manuellen Prozess darstellt, der von einem Administrator oder irgendeiner Art von Managementeinheit, die extern zu dem System ist, durchgeführt werden muss) erzeugt tatsächlich den Zusammenhang zwischen E.164-Nummern und anderen Identitäten wie e-Mail, URL, TA etc. Jedoch wird die cm in den Flussdiagrammen in den Fig. 13a und 13b verwendet. In Fig. 13c ist die cm selbst dargestellt. Sie ist die Datenbank auf der rechten Seite der Figur. Das Flussdiagramm auf der linken Seite wird verwendet, um zu überprüfen, dass die von dem MT bereitgestellte Identität richtig ist, indem auf die Daten in dieser cm zugegriffen wird. Dies wird nachstehend noch mit näheren Einzelheiten erläutert.

Schließlich führt eine Anrufmanagementeinrichtung CMM das Anrufmanagement durch die Verwendung von Möglichkeiten aus, beispielsweise eine Anrufinformations-Aufzeichung (Login), ein Verkehrsmanagement, eine Anrufautorisierung/Beschränkung etc.

Die Zusatzdiensteinrichtung SSM implementiert eine zusätzliche Wert-hinzugefügte Funktion, die sich auf Anrufe bezieht. Die Liste von diesen Funktionen ist im Grunde genommen endlos. Zusätzliche Telefonie-Zusatzdienst sind vorzugsweise in dieser Einrichtung SSM enthalten. Zum Beispiel kann die SSM-Einrichtung eine Anrufweiterleitungseinrichtung CSM für eine Anrufweiterleitungsverarbeitung, eine Anruftransfereinrichtung CTM für eine Anruftransferverarbeitung, eine Anrufwarteeinrichtung CWM für eine Anrufwarteverarbeitung, eine Anrufkonferenzeinrichtung CCM für einen Konferenzanruf-Aufbau, eine Nachrichtenwarteeinrichtung NWM für eine Nachrichtenwartesteuerung, eine Operator-Diensteinrichtung OSM für Operator-Dienste und eine Gruppendiensteinrichtung GSM für Gruppendienste (ACD: Automatische Anrufverteilung, Gruppennacheilung, etc. wie z. B. Automatic Call Distribution, Group Hunting, etc.) umfassen. Die Zusatzdiensteinrichtung SSM kann auch später auf neue noch nicht existierende Dienste erweitert werden, die sich auf Multimedia-Terminals beziehen. Da die BSM und die SSM getrennt in zwei unterschiedlichen Einrichtungen sind, ist es möglich, neue Dienste in der Zusatzdiensteinrichtung SSM hinzuzufügen, ohne die Steuerfunktionen der Basisdiensteinrichtung BSM zu beeinflussen. Wie auf der rechten Seite in Fig. 10 gezeigt, führt die Basisdiensteinrichtung BSM und die Zusatzdiensteinrichtung SSM die aufgelisteten Funktion während Kommunikationen CC zwischen Multimedia-Terminals MT1, MT2, zwischen Telefonie-Terminals TT1, TT2 und zwischen Multimedia-Terminals und Telefonie-Terminals MT2, TT1 aus.

Operations- und Wartungsschicht (Operation and Maintenance Layer)

Diese Schicht implementiert die erforderlichen Funktionen zum Einstellen und Lesen der Parameter aus, die für die Multimedia-Terminals besonders vorgesehen und nicht von dem generischen O & M-Untersystem der PABX abgedeckt werden. Diese Parameter sind diejenigen, die nur dann von Nutzen sind, wenn MTs behandelt werden. Zum Beispiel ist eine Transportadresse (Transport Address) von keinerlei Verwendung für ein analoges Telefon. Ein digitales Telefon weist überhaupt kein Kennwort auf, welches ihm zugewiesen ist, um einen Zugriff auf die PABX auszuführen. Diese und andere Parameter, die für MTs spezifisch sind, werden mit Hilfe der O & M-Schicht gesetzt. Eine mögliche Liste von Parametern, die mit Hilfe der O & M-Schicht für MTs eingestellt werden, sind zum Beispiel:

- Transportadresse
- Benutzeridentifikation
- Kennwort
- URL-Adresse
- e-Mail-Adresse.

Jedoch könnte jeder von diesen Parametern für ein gegebenes MT initiiert werden oder nicht. Zum Beispiel wird ein MT, welches keine Authentifizierung benötigt, kein zugeordnetes Kennwort aufweisen. Ein MT, welches keine feste TA aufweist, (wie z. B. ein mobiler PC) würde keine zugeordnete Transportadresse aufweisen, oder wenn es diese aufweist, dann sollte in dem System auch eine dynamische Transportadresse existieren, die über O & M nicht initiiert ist. Deshalb stellt die OML-Schicht einen oder mehrere der voranstehend erwähnten Parameter in Abhängigkeit von dem Typ des MT ein.

Wie in Fig. 11 gezeigt, umfasst die PABX ihr eigenes generisches O & M-System und die OML-Einrichtung implementiert weitere O & M-Operationen zum Hinzufügen, Entfernen, Konfigurieren und Ausdrucken von Informationen über Zugriffs-PCBs in der PABX, zum Hinzufügen, Entfernen, Konfigurieren und Ausdrucken von Informationen über Multimedia-Terminals, die Nebenstellen in der PABX sind. Ferner befinden sich in der OML-Einrichtung die Funktionen, die den spezifischen Teil des Multimedia-Terminals der generischen Anruf- und Terminalmanagementprozesse in der PABX ausführen. Derartige Prozesse sind zum Beispiel die Anrufinformations-Aufzeichnungsfunktionen, die Daten über Anrufe sammeln, wie eine Anrufdauer, eine Quellen- und Zieladresse, Anrufkosten etc. Ferner führt sie Verkehrsmessfunktionen aus, die Daten über einen Anrufverkehr sammeln, wie die Gesamtanzahl von Anrufen, eine Anzahl von fehlgeschlagenen Anrufen, eine durchschnittliche und eine maximale Verkehrsintensität, etc. Ferner beinhaltet die OML- Einrichtung Terminalmanagementfunktionen wie das Einstellen von Kategorien, das Zuweisen der E.164-angepassten Rufnummern und das Ausdrucken von Terminal-bezogenen Informationen (Terminaltyp, Verzeichnistyp, Kategorie) etc.

Wie zuvor erläutert, umfasst die Multimedia-Steuereinrichtung MMC gemäß der Erfindung eine Vielzahl von, Einrichtungen ALM, PALM, MHL, AL, OML, die untereinander kommunizieren, um das Multimedia-Terminal MT zu einer normalen Nebenstelle des PABX-Nebenstellenraums zu machen und um aus der Datenkommunikation, die in dem Datennetz-Protokollformat ankommt, die jeweiligen Signalisierungsnachrichten zu extrahieren, die zum Steuern der Vermittlungsressourcen SW und zum Leiten der Multimedia-Datenströme durch das so gesteuerte Vermittlungs-Untersystem SW benötigt werden.

Nachstehend wird die spezielle Wechselwirkung dieser Einrichtungen unter Bezugnahme auf Flussdiagramme in den Fig. 12-17 erläutert und ein Durchschnittsfachmann erkennt auf Grundlage der obigen Beschreibungen die jeweilige Verwendung der Einrichtungen in diesen Prozeduren, selbst wenn keine explizite Referenz auf diese Blöcke durchgeführt wird. Deshalb sei darauf hingewiesen, dass eine Wechselwirkung sämtlicher Einrichtungen jeweils ausgeführt wird, wenn eine oder mehrere der Prozeduren ausgeführt werden, die nachstehend beschrieben sind.

Wechselwirkung der ISO OSI Schichten

In dem in Fig. ISO OSI Referenzmodell wird eine generische Architektur für eine Kommunikation zwischen Peer-Einheiten definiert. Unter 'Peer-Einheiten' wird verstanden, dass die Einheiten Zwillinge sind, im Gegensatz z. B. zu einem Klienten-Server-Modell (Client-Server-Model), bei dem beide Parteien unterschiedliche Rollen und Merkmale aufweisen.

Diese Architektur ist in solcher Weise definiert, dass für eine gegebene Einheit in einer gegebenen Schicht in einer gegebenen Partei es so erscheint, als ob sie mit einer Peer- Einheit in der gleichen Schicht der entfernten Partei kommunizieren würde. Was jedoch tatsächlich vor sich geht ist, dass die Einheit mit einer anderen Einheit in der darunterliegenden Schicht in seiner gleichen Partei kommuniziert. Dies trifft für irgendeine Schicht zu, mit Ausnahme der physikalischen Schicht, die die einzige ist, die tatsächlich eine Peer-Zu-Peer-Kommunikation mit der physikalischen Schicht der entfernten Partei ausführt.

Die Kommunikation zwischen einer gegebenen Einheit in einer gegebenen Schicht und ihrer entfernten Peer-Einheit wird mit Hilfe der voranstehend erwähnten "Primitive" (Grundelemente) durchgeführt. Jede Schicht definiert bestimmte Primitive, die zum Ausführen der Kommunikation verwendet werden. Ein Primitiv der Datenverbindungsschicht könnte z. B. "Senden eines Datenrahmens an einen Peer" für den Fall einer Punkt- Zu-Punkt-Kommunikation, oder "Senden eines Datenrahmens an einen Peer an der Adresse xxx . . ." für den Fall einer Punkt- Zu-Mehrpunkt-Kommunikation sein.

Auf der Anwendungsschicht AL sind Primitive (Grundelemente) Funktionsaufrufe, die gewöhnlicherweise von API (Anwendungs- Programmierer-Schnittstelle oder Application Programmer Interface) der darunterliegenden Schicht bereitgestellt werden. An der Anwendungsschicht einer Telefonie-Anwendung könnte zum Beispiel eine Primitiv wie "StartCall (E.164- Nummer)" sein.

Auf die Primitive einer gegebenen Schicht kann an einem sogenannten SAP (Dienstzugriffspunkt) zugegriffen werden, wie in den Fig. 6, 7, 8, 9a, 9b gezeigt. Den SAPs ist normalerweise ein Präfix vorangestellt, das anzeigt, zu welcher Schicht der SAP gehört. Beispiele davon sind Transportschicht-SAPs (TSAPs) oder Netzschicht-SAPs (NSAPs). Deshalb kommuniziert eine Einheit in der Transportschicht eines gegebenen Peers mit der Netzschicht des gleichen Peers über einen oder mehrere NSAPs (es sei darauf hingewiesen, dass die Einheit nicht weiß, ob sie mit ihrem entfernten Peer oder mit ihrer darunterliegenden Schicht spricht).

Normalerweise wird ein SAP für jedes Ereignis (Instance) eines Kommunikationsprozesses verwendet, und zwar in solcher Weise, dass dann, wenn eine bestimmte Einheit zum Beispiel an der Anwendungsschicht eines Peers drei Anrufe zu ihrem entfernten Peer hält, sie dann mit drei verschiedenen TSAPs von ihrer darunterliegenden Transportschicht "sprechen" wird.

All dies ist zur Erläuterung der Kommunikation vorgesehen, wenn "A mit B verbunden ist". Normalerweise bedeutet dies, dass A und B kommunizierende Peers in der gleichen Schicht in unterschiedlichen Maschinen sind, die einen Dialog mit Hilfe der entsprechenden Primitive herstellen.

Wenn als Beispiel dafür A ein Multimedia-Terminal und B eine Multimedia-Netz-Steuereinrichtung ist, dann bedeutet die Verbindung "MT ist mit MMC verbunden", dass die Anwendungsschicht des MT mit der Anwendungsschicht der MMC spricht, obwohl jedes Primitiv, das von der Anwendungsschicht des MT aktiviert wird, um irgendetwas an ihren Peer an der MMC zu senden, tatsächlich eine Nachricht an die Transportschicht des MT sendet und wiederum an die Netzschicht des MT usw. bis an die physikalische Schicht des MT, die diejenige ist, die tatsächlich das elektrische Signal an die physikalische Schicht der MMC sendet.

Angesichts der voranstehenden Erläuterungen sei darauf hingewiesen, dass sämtliche Operationen, die in Flussdiagrammen der Fig. 12-17 ausgeführt werden, und deren zugehörige Beschreibungen in dem Text sich auf die Anwendungsschicht beziehen und in dieser ausgeführt werden.

Die Datenpakete und die Signalisierungspakete werden an die entsprechende Schicht (Medienbehandlung bzw. Protokollbehandlung) wie folgt geliefert. Das heißt, die Datenpakete und Signalisierungspakete verwenden unterschiedliche TSAPs. Die Medienbehandlungsschicht greift auf einen TSAP zu und die Protokollbehandlungsschicht greift auf einen anderen TSAP zu. Das MT, das ein Datenpaket sendet, wird dieses an den TSAP der empfangenen AL senden, um Medien zu empfangen (für den Fall, dass der Medienbehandlungsblock an dem Anruf beteiligt war), und wird ein Signalisierungspaket an den TSAP der empfangenen AL senden, der zum Empfangen einer Signalisierung verwendet wird. Der TSAP der empfangenden AL für eine Signalisierung ist durch das sendende MT mit Hilfe der "Registrierungs-Bestätigungs"- Nachricht ermittelt worden, wie nachstehend unter Bezugnahme auf Fig. 13b (Schritt ST13b9) erläutert wird. Der TSAP der empfangenden AL für Medien könnte von der empfangenen AL in irgendeiner Anrufsignalisierungsnachricht eingebaut werden, die von der AL an das MT gesendet wird (z. B. der "Anruffortschritts-"Nachricht).

ZWEITE AUSFÜHRUNGSFORM Integration der MTs in die PABX

Es sei darauf hingewiesen, dass sämtliche Operationen in den Diagrammen der Fig. 12-17 von der Anwendungsschicht ausgeführt werden. Das heißt, immer dann, wenn in den Zeichnungen oder in dem Text auf "Anwendungsprimitive" Bezug genommen wird, bezieht sich dieser Ausdruck auf Primitive, die nur an die Anwendungsschicht gerichtet oder von dieser ausgegeben werden, und ein "Anwendungsprimitiv" kommt und geht niemals von woanders als der Anwendungsschicht.

Anspruch 3 der beigefügten Ansprüche bezieht sich auf die zweite Ausführungsform, die hier beschrieben wird, und auf die dritte Ausführungsform, die nachstehend beschrieben wird. Auch Anspruch 4 der beigefügten Ansprüche bezieht sich auf die zweite Ausführungsform, die hier beschrieben wird, und auf die dritte Ausführungsform, die nachstehend beschrieben wird. Fig. 12 stellt ein Verfahren gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung zum Einführen eines Multimedia- Terminals als einen Teil des Nebenstellenraums der PABX dar. Dieser Einleitungsprozess ist erforderlich, um das Multimedia-Terminal MT als ein normales Telefonie-Terminal TT in dem Nebenstellenraum der PABX zu behandeln.

Wenn das Multimedia-Termin MT in dem Datennetz verwendet wird, wird es nicht von einer Rufnummer (wie einer E.164- Nummer) identifiziert, sondern es wird von Datenstrukturen identifiziert, die normalerweise in dem Datennetz verwendet werden. Deshalb muss die Multimedia-Steuereinrichtung MMC des PABX-Systems irgendwo die Datenstrukturen des Multimedia- Terminals halten, die die Netz- und Transportadressen des Multimedia-Terminals, Sicherheitsinformationen (Benutzername, Kennwort, Kategorieprofile) des Multimedia-Terminals MT, die Identifikation des Multimedia-Terminals in dem Netz (z. B. eine e-Mail-Adresse, eine URL-Adresse etc.), Multimedia- Funktionalitäten (wie Audio, Video, Daten unter Verwendung von verschiedenen Standards etc.) und andere diesbezügliche Daten umfassen. Zum Beispiel kann die Datenstruktur auch eine dynamische Netzadresse des Multimedia-Terminals umfassen, die sich über der Zeit ändern kann und die somit dynamisch immer dann aktualisiert wird, wenn sie sich ändert.

Mit Hilfe der Prozedur in Fig. 12 wird eine Nebenstelle in der O & M-Einrichtung OML hinzugefügt, um einem Administrator oder einer Einrichtung zu ermöglichen, eine Rufnummer in dem Nummernraum der PABX zu diesen neuen Datenstrukturen mit Hilfe von irgendwelchen existierenden O & M-Operationen in Beziehung zu setzen.

Der Administrator ist eine zu dem System externe Einheit (kann eine Person oder eine automatische Einrichtung sein), die Rechte hat, mit der O & M-Schicht des Systems in Wechselwirkung zu treten. Es sei darauf hingewiesen, dass die rechteckigen Blöcke in Fig. 12 O & M-Operationent darstellen, die tatsächlich von der O & M-Schicht ausgeführt werden, aber von dem Administrator angewiesen werden. Deshalb werden die Entscheidungen in der Figur von dem Administrator und nicht von der O & M-Schicht vorgenommen. Wenn der Administrator zum Beispiel versucht, eine neue Rufnummer (Verzeichnisnummer) in dem System einzuleiten und, wenn er dies ausführt, die O & M-Schicht sieht, dass dies wegen irgendeiner Ursache nicht möglich ist, dann berichtet die O & M-Schicht lediglich diese Bedingung an den Administrator. Es ist dann die Aufgabe des Administrators, den gesamten Prozess zu stoppen.

Fig. 12 zeigt, wie der Zusammenhang zwischen der Rufnummer und den Datenstrukturen so aufgebaut wird, dass sämtliche existierenden O & M-Prozesse, die die PABX für andere Nebenstellen TT verfügbar macht, potentiell auch für die Multimedia-Terminals MT verfügbar sind.

Im Schritt ST121 erzeugt die OML-Einrichtung eine neue Rufnummer für das Multimedia-Terminal MT, welches hinzugefügt werden soll. Wenn im Schritt ST122 keine derartige Rufnummer erzeugt wird, wird der Prozess gestoppt. Im Schritt ST123 wird eine Datenstruktur, die sich auf das bestimmte Multimedia-Terminal MT bezieht, welches hinzugefügt werden soll, in einer Datenbank DB aufgebaut, die zum Beispiel ein Teil der OML-Einrichtung sein kann. Im Schritt ST123 wird die Datenstruktur der Transportadresse, der Identifikation, der Authentifizierung und der Funktionalitäten des neuen Multimedia-Terminals MT aufgebaut, wie in Fig. 12 gezeigt. Eine derartige Einführung der Datenstruktur kann durch Ausführen einer Befragungs-/Antwortprozedur mit dem neu verbundenen Multimedia-Terminal MT ausgeführt werden. Wenn im Schritt ST124 bestimmt wird, dass die Datenstruktur als richtig bestätigt wird, dann erzeugt der Administrator (manuell oder automatisch) eine Verbindung (eine Beziehung) zwischen der neu erzeugten Rufnummer und der MT-Datenstruktur im Schritt ST125 (was der signifikanteste und innovativste Aspekt dieser Prozedur ist). Wenn im Schritt ST124 die Datenstruktur als unrichtig bestimmt wird, dann wird der Prozess gestoppt. Wenn jedoch die Datenstruktur richtig aufgebaut worden ist und die Verbindung im Schritt ST125 hergestellt worden ist, dann kann die Multimedia- Steuereinrichtung MMC das neu hinzugefügte Multimedia- Terminal MT mit seiner in der Datenstruktur definierten Spezifikation einfach als normale PABX-Nebenstelle genauso wie andere Telefonie-Terminal TT behandeln. Ein derartiger Zusammenhang wird in der Datenbank DB für jedes einzelne neu hinzugefügte Multimedia-Terminal MT gespeichert.

Wie voranstehend erwähnt, müssen einige grundlegende Einzelheiten in der Datenstruktur eingestellt werden, zum Beispiel die Transportadresse, die Identifikation, die Authentifizierung und die Funktionalitäten, wenn das Multimedia-Terminal MT hinzugefügt wird. Jedoch kann es auch zeitlich veränderliche Information geben, wie eine dynamische Netzadresse des Multimedia-Terminals MT, die sich über der Zeit ändern kann. Immer dann, wenn sich diese dynamische Netzadresse ändert, wird eine jeweilige Aktualisierung dieses Eintrags in der Datenstruktur des Multimedia-Terminals MT ausgeführt.

Deshalb kann man sagen, dass die Prozedur in Fig. 12, d. h. das Einstellen der Datenstrukturen und die Querverbindung zu einer neu erzeugten Rufnummer für jedes einzelne Multimedia- Terminal MT das Multimedia-Terminal MT in dem PABX-Netz genauso wie jedes andere Telefonie-Terminal TT, welches mit Hilfe seiner Rufnummer behandelt und verarbeitet wird, "sichtbar" macht. Das heißt, der Administrator erzeugt die Verbindung zwischen der Rufnummer und der Datenstruktur des MT durch Befehlen einer Verbindungs"-Operation" an die OML- Einrichtung, was die Rufnummer und einen Zeiger zu der Datenstruktur des MTs bereitstellt.

DRITTE AUSFÜHRUNGSFORM MT-ENDECKUNG UND REGISTRIERUNG

Für Multimedia-Terminals MTs, die dynamische Charakteristiken aufweisen, d. h. Charakteristiken, die sich über der Zeit ändern, und für diejenigen, die den Vorteil einer freien Anschlusswahl ausnutzen möchten, d. h. die Möglichkeit einer Verbindung mit dem PABX-Netz von verschiedenen Zugriffspunkten unter Beibehaltung des gleichen Benutzerprofils (d. h. unter Verwendung der freien Anschlusswahlfunktion der PABX auch für MT-Terminals) ausnutzen, ist ein Entdeckungs- und Registrierungsprozess erforderlich, damit das Multimedia-Terminal MT auf PABX- Einrichtungen zugreifen kann. Somit können die MTs die freien Anschlusswahlfunktionen der PABX verwenden. Es sei darauf hingewiesen, dass es unterschiedliche Typen einer freien Anschlusswahl gibt. Die freie Anschlusswahl, die herkömmlicherweise eine PABX-Funktion ist, bedeutet, dass ein Benutzer der PABX sich von irgendeinem Terminal in die PABX einloggen kann, unabhängig davon, wo und um welche Art von Terminal es sich handelt. Dadurch, dass die Multimedia- Terminals MTs für die PABX als irgendeine Art von Terminal "sichtbar" (gemäß der Erfindung) gemacht werden, wird diese freie Anschlusswahlfunktion, die bereits in der PABX existiert, auch für MTs freigegeben.

Der Registrierungsprozess muss von dem Multimedia-Terminal MT gestartet werden und von der PABX-Multimedia- Steuereinrichtung MMC bestätigt werden. Ein derartiger Registierungsprozess ist typisch, wenn das Multimedia- Terminal MT eine Registrierung in dem Datennetz ausführt. Ferner muss in dem Datennetz das Multimedia-Terminal MT die Transportadresse, z. B. eines Gatekeepers, durch die die jeweilige Protokollbehandlungsschicht Registrierungsnachrichten empfängt, kennen. Wenn das Multimedia-Terminal MT, dessen Datenstruktur in der Datenbank aufgebaut worden ist und das mit einer Rufnummer verbunden ist, auf das PABX-Netz zugreifen möchte, muss es Information über die Transportadresse empfangen, in der die Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung PHLM, die in Fig. 8 gezeigt ist, Signalisierungsnachrichten und Registrierungsnachrichten empfängt. Diese Transportadresse der Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung PHLM wird dann von dem Multimedia-Terminal MT verwendet, um eine Registrierungsnachricht an die PABX-Steuereinrichtung zu senden. Eine Möglichkeit besteht darin, dass manuell die in der Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung PHLM eingestellte Transportadresse in das Multimedia-Terminal MT programmiert (gespeichert) wird.

Die dritte Ausführungsform der Erfindung für eine Entdeckung und eine Registrierung bezieht sich auf Anspruch 2 und Anspruch 10 der beigefügten Ansprüche und der Gegenstand des Anspruchs 3, des Anspruchs 4 und des Anspruchs 7 betrifft sowohl die zweite als auch die dritte Ausführungsform. Fig. 13a zeigt ein Flussdiagramm, wie ein automatischer Transportadressen-Entdeckungsprozess ausgeführt werden kann. Der Sinn der Fig. 13a besteht darin, eine Entdeckungsnachricht an eine feste bekannte Transportadresse zu senden, durch die eine oder mehrere Protokollbehandlungs- Schichteinrichtungen PHLM der PABX Entdeckungsnachrichten empfängt. Jede PABX-Steuereinrichtung einer Vielzahl von PABX-Netzen, die zur Aufnahme des Multimedia-Terminals in ihrer Nebenstellendomäne bereit ist, wird an das Multimedia- Terminal MT die Transportadresse zurücksenden, durch die jeweilige Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung PHLM Anrufsignalisierungsnachrichten empfängt. Bei Kenntnis dieser Transportadresse kann das Multimedia-Terminal MT dann einen Registrierungsprozess ausführen, wie in Fig. 13b gezeigt. Der Sinn der Prozedur in Fig. 13b besteht darin, dem Multimedia-Terminal MT zu ermöglichen, die Registrierungsnachricht an die erhaltene Transportadresse der Protokollbehandlungsschicht zu senden. Die Anwendungsschicht, die mit der Protokollbehandlungsschicht in dieser Adresse verbunden ist, wird diese Nachricht verarbeiten und wird eine Bestätigung an das Multimedia-Terminal zurücksenden, die eine Annahme oder eine Zurückweisung des Multimedia-Terminals MT in dem Nebenstellenraum der PABX anzeigt. Selbst wenn eine manuelle Einstellung der Transportadresse in dem Multimedia- Terminal ausgeführt wird, ist es noch möglich, eine Entdeckungsnachricht an die so konfigurierte Transportadresse zu senden. Dies könnte zur Ausführung von beiden Vorgehensweisen zum Auffinden einer Transportadresse für eine Registrierung in einer homogeneren Weise nützlich sein. Der wichtigste Aspekt in Fig. 13a ist der innovative Aspekt der Prozedur, die Entdeckungsaufforderung zu verarbeiten, die auf der rechten Seite in Fig. 13a gezeigt ist.

Es sei darauf hingewiesen, dass eine Voraussetzung zum Ausführen der Prozeduren für eine Entdeckung und Registrierung in Fig. 13a, 13b darin besteht, dass die Datenstrukturen des Multimedia-Terminals MT bereits gemäß Fig. 12 eingerichtet worden sind.

Im Schritt ST13a1, ST13a1' sendet das Multimedia-Terminal MT eine Entdeckungsnachricht mit ihrer Identität an (eine feste Transportadresse der Protokollbehandlungsschicht) die PABX- Multimedia-Steuereinrichtung MMC (über die Protokollbehandlungsschicht PHLM an die Anwendungsschicht ALM der Steuereinrichtung MMC), genauso als ob sie dies zum Entdecken einer Transportadresse in einem Entdeckungsprozess ausführen würde, der in einem Datennetz ausgeführt wird. Deshalb sind in Fig. 13a die neuen Aspekte der dritten Ausführungsform der Erfindung auf der rechten Seite, in dem Algorithmus der PABX-Steuereinrichtung, und nicht auf der linken Seite der Multimedia-Protokoll-Signalisierungsseite, die in einem Multimedia-Datennetz fest eingerichtete Prozeduren sind.

Im Schritt ST13a2 führt die Multimedia-Steuereinrichtung MMC eine Identitätsüberprüfung gegenüber der Identitätsinformation aus, die in den Datenstrukturen der Datenbank DB gespeichert ist. Dies wird durchgeführt, um die Rufnummer zu finden, die der Identitätsinformation entspricht, die in der Entdeckungsnachricht im Schritt ST13a1 bereitgestellt wird. Vorzugsweise kann eine Entdeckungsnachricht im Schritt ST13a1, ST13a1' mehrere Identifikationen umfassen, die von dem Multimedia-Terminal MT bereitgestellt werden (z. B. eine e-Mail-Adresse, eine URL etc.) und deshalb werden sämtliche bereitgestellten Identitäten mit der Datenstruktur (den Datenstrukturen), die in der Datenbank DB gespeichert ist (sind), verglichen. Wenn sämtliche Identitäten, die in der Entdeckungsnachricht bereitgestellt werden, mit den Einträgen in der aufgebauten Datenstruktur (in der O & M-Schichteinrichtung OML) dann im Schritt ST13a3 übereinstimmen, wird bestimmt, dass die Beziehung zwischen der erzeugten Rufnummer und der Multimedia-Terminal-Identifikation gültig ist.

Wenn jedoch im Schritt ST13a3 eine oder mehrere der Identitätsvergleiche fehlschlagen, dann wird im Schritt ST13a7 der Entdeckungsversuch zurückgewiesen.

Es sei darauf hingewiesen, dass die von dem Multimedia- Terminal MT gesendete Identitätsinformation irgendetwas sein könnte, das in der verwendeten Entdeckungsnachricht zulässig ist. Deshalb, wie voranstehend erläutert, wird bevorzugt, eine Datenbank DB in der Multimedia-Steuereinrichtung MMC bereitzustellen, die Rufnummern zu irgendeiner Art von Identität (e-Mail-Adresse, URLs etc.) in Beziehung setzt. Wie voranstehend erläutert, kann die gleiche Datenbank DB, die die Datenstruktur hält, auch zum Halten der Benutzeridentitäten und der Kennwort-Listen, die zu der neu erzeugten Rufnummer gehören, verwendet werden.

Im Schritt ST13a4 wird von der Multimedia-Steuereinrichtung MMC bestimmt, ob das Multimedia-Terminal MT in ihrem Nebenstellenraum zugelassen werden soll oder nicht, und wenn dies im Schritt ST13a5 bestimmt wird, wird eine Bestätigung im Schritt ST13a6 bestimmt. Dann sendet die Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung PHLM im Schritt ST13a8 eine Nachricht mit der gewünschten Transportadresse zurück, durch die die Protokollbehandlungsschicht Anrufsignalisierungsnachrichten empfängt. Bei Kenntnis dieser Transportadresse kann das Multimedia-Terminal MT nun einen Registrierungsprozess ausführen, wie in Fig. 13b gezeigt. Der wichtigste Aspekt in Fig. 13b ist der innovative Aspekt der Prozedur zum Verarbeiten der Registrierungsaufforderung, was auf der rechten Seite in Fig. 13b gezeigt ist.

Wenn im Schritt ST13a3 oder ST13a5 die Identitätsüberprüfung und/oder die Zulassung negativ ist, wird eine Entdeckungs- Zurückweisungsnachricht im Schritt ST13a7 bestimmt und an das MT in den Schritten ST13a8', ST13a8 gesendet.

Es sei darauf hingewie 86920 00070 552 001000280000000200012000285918680900040 0002010005282 00004 86801sen, dass die Multimedia- Steuereinrichtung MMC auch eine Entscheidung über die Transportadresse treffen kann, die sie an das Multimedia- Terminal MT zurücksendet, das den Entdeckungsprozess gestartet hat.

Die Kriterien, die von der Multimedia-Steuereinrichtung MMC verwendet werden, um zu entscheiden, welche Transportadresse an das Multimediaterminal MT zurückzusenden ist, das die Entdeckungsnachricht sendet, umfassen ein oder mehrere der folgenden Kriterien:

- eine Transportadresse, die zu einem PSAP unter geringen Lastbedingungen gehört;
- eine Transportadresse, die zu einem PSAP gehört, der richtig arbeitet;
- eine Transportadresse, die zu einem externen (unter der Aufsicht einer anderen Multimedia-Steuereinrichtung MMC) PSAP gehört, der weniger belastet als die PSAPs dieser MMC sind;
- eine Transportadresse, die zu einem externen (unter der Aufsicht einer anderen Multimedia-Steuereinrichtung MMC) PSAP gehört, dessen entsprechende MMC eine geringere Signalisierungslast als die entscheidende Multimedia-Steuereinrichtung MMC unterstützt.

Im Schritt ST13b1, ST13b1' sendet das Multimediaterminal MT eine Registrierungsnachricht an die Transportadresse der Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung PHLM, die entweder manuell eingestellt worden ist oder über die Entdeckungsprozedur der Fig. 13a ermittelt worden ist.

Im Schritt ST13b1' wird die Nachricht weiter an die Anwendungsschichteinrichtung ALM weitergegeben. Im Schritt ST13b2 führt eine Multimedia-Steuereinrichtung MC eine Identitätsüberprüfung der Identität, des Benutzernamens und eines Kennworts und optional von zusätzlichen dynamischen Daten aus. Diese Überprüfungsprozedur wird in Abhängigkeit von Fig. 13c ausgeführt. Die Identitätsüberprüfungsprozedur in Fig. 13c ist einer der wichtigen Aspekte der vorliegenden Erfindung.

Wenn die bereitgestellte Information im Schritt ST13b3 als gültig bestimmt wird, wird im Schritt ST13b4 die Datenstruktur (die Datenstrukturen) des Multimediaterminals MT in die Datenbank DB geladen. Dies wird durch Verwendung der Information durchgeführt, die im Schritt ST13b2 überprüft worden ist und in der Registrierungsnachricht ST13b1 bereitgestellt worden ist. Wenn eine Übereinstimmung mit einer der Datenstrukturen im Schritt ST13b5 ("JA") gefunden wird und wenn eine Sicherheitsüberprüfung im Schritt ST13b2', in dem eine Sicherheitsinformation, die in der Registrierungsnachricht enthalten ist, gegenüber einer Sicherheitsinformation in der Datenstruktur (Datenbank) überprüft wird, positiv im Schritt ST13b2" beendet wird, dann wird eine mögliche Aktualisierung der Einträge in der Datenstruktur des Multimediaterminal MT im Schritt ST13b6 ausgeführt. Wenn das Ergebnis im Schritt ST13b8 bestätigt wird, dann wird eine Bestätigungsnachricht, die wiederum die Transportadresse reflektiert, an das Multimediaterminal MT im Schritt ST13b9, ST13b9' zurückgesendet. Wenn das Ergebnis im Schritt ST13b3 oder im Schritt ST13b5 nein ist, dann wird eine Zurückweisungsnachricht an das Multimediaterminal im Schritt ST13b7 gesendet und im Schritt ST13b9', ST13b9', ST13b9 an das Multimediaterminal über die Anwendungsschicht ALM und die Protokollbehandlungsschicht PHLM gesendet.

Fig. 13c zeigt den Schritt ST13b2 der Fig. 13b mit näheren Einzelheiten. Das heißt, die Fig. 13c zeigt den Algorithmus, der der Multimedia-Steuereinrichtung MMC ermöglicht, eine Identität eines gegebenen MT zu verifizieren.

Wie in Fig. 13c gezeigt, weist die Datenbank DB, die die Datenstrukturen der Multimediaterminals MT enthält, auch drei unterschiedliche Register IM-INDX, URL-INDX, E.164-INDX auf, die ihre jeweiligen e-mail Adressen, URL Identitäten und E.164 Identitäten hält, denen erlaubt wird, in dem PABX Netz verarbeitet zu werden. In den Schritten ST13c1, ST13c4, ST13c7 wird jeweils überprüft, ob die von dem Multimediaterminal MT gesendete Registrierungsnachricht eine e-mail Adresse, eine URL oder eine E.164 Rufnummer enthält. Im Schritt ST13c2, ST13c3; ST13c5, ST13c6; ST13c8, ST13c9 werden jede der Identitäten, die in der Registrierungsnachricht enthalten sind, gegen die Einträge in den EM-INDX, ULL-INDX und E.164-INDX Registern überprüft. Wenn die Einträge jeweils gefunden werden (ja im Schritt ST13c3, ST13c6, ST13c9) dann fährt der Schritt ST13b3 in Fig. 13b mit dem Schritt ST13b4 fort, d. h. er versucht die Datenstruktur und die Rufnummer, die dem Multimediaterminal MT entspricht, deren Identitäten positiv in Fig. 13C überprüft worden sind, zu lokalisieren.

Obwohl in Fig. 6 nur ein physikalischer Signalzugriffsport PSAP gezeigt ist, kann vorzugsweise das PABX Netz mehrere PSAP Zugriffspunkte aufweisen. Wenn unterschiedliche Multimediaterminals MT die Prozedur in Fig. 13a und/oder Fig. 13b ausführen, dann kann die Multimedia-Steuereinrichtung MMC an jedem der registrierenden Multimediaterminals MT eine unterschiedliche Transportadresse unter Verwendung des Registrierungsprozesses bereitstellen. Die Multimedia- Steuereinrichtung MMC kann somit die Signalisierungslast an unterschiedliche physikalische Signalzugriffspunkte PSAPs verteilen. Die optimale Zuweisung von Transportadressen an unterschiedliche Multimediaterminals MT kann in unterschiedlichen Vorgehensweisen in Abhängigkeit von der Prozedur ausgeführt werden, die in dem Multimediaterminal zum Ermitteln der Transportadresse für eine Registrierung verwendet wird. In einem ersten Fall "Manuell" empfängt die Anwendungsschichteinrichtung AL der PABX die Registrierungsaufforderung durch den PSAP, führt eine Reihe von Überprüfungen aus, um zu bestimmen, welcher PSAP am besten geeignet ist, um von dem Multimediaterminal verwendet zu werden, und sobald dies entschieden ist, liefert die Multimedia-Steuereinrichtung MMC die Transportadresse in eine Registrierungsbestätigungsnachricht im Schritt ST13b9. Somit gehört die gelieferte Transportadresse zu einem Transportadressenbereich eines bestimmten PSAP. In einer automatischen Prozedur (oder einer manuellen Prozedur mit einer vorangehenden Entdeckung) wird die PSAP Überprüfung während des Entdeckungsprozesses ausgeführt.

Die Multimedia-Steuereinrichtung MMC kann auf Grundlage der folgenden Betrachtungen bestimmen, welche Transportadresse an das registrierende (oder entdeckende) Multimediaterminal MT zu liefern ist: Der am geringsten belastete PSAP, der PSAP mit der geringsten durchschnittlichen Last, der PSAP, dessen physikalische Elemente arbeiten, oder der PSAP, an den die kleinste Anzahl von MTs zugewiesen worden sind.

Während der Entdeckungs- und Registrierungsprozesse kann die Multimedia-Steuereinrichtung MMC deshalb in vorteilhafter Weise eine Signalisierungslast von verschiedenen Multimediaterminals MT an verschiedene PSAPs durch Bereitstellen von unterschiedlichen Transportadressen auf Grundlage der Signalisierungslastverteilung verteilen.

Die Verwendung der Transportadressen ist deshalb wie folgt. Wie voranstehend erläutert, sind die Transportadressen TA die Adressen TAs, die in der Transportschicht verwendet werden. Jedoch muss eine gegebene Transportschichtnachricht, die an eine gegebene Transporteinheit gesendet werden muss, die durch ihre TA adressiert wird, früher oder später durch zwei PSAPs gehen (durch einen auf dem Nachrichtensender und einem anderen auf dem Nachrichtenempfänger). Der Quellen-PSAP (derjenige, der auf dem Nachrichtensender verwendet wird) ist zum Auffinden des Nachrichtenempfängers nicht relevant, aber der Ziel-PSAP (derjenige, der auf dem Nachrichtenempfänger verwendet wird) muss in irgendeiner Weise an irgendeiner Schicht in dem Nachrichtensender ermittelt werden, bevor die Nachricht auf das physikalische Medium gelegt wird.

Um eine Transportschichtnachricht an eine Transporteinheit in dem Netz senden zu können, muss ein PSAP, der auf die Einheit zugreifen kann, lokalisiert werden. Demzufolge muss irgendeine Assoziation zwischen PSAPs und TAs irgendwo in dem Netz existieren und muss für Transporteinheiten zugänglich sein, die eine gegebene Nachricht an eine gegebene TA senden möchte. Deshalb kann auf Grundlage einer gegebenen TA ein entsprechender PSAP identifiziert werden. Eine Anwendungsschicht kennt dann, welche TAs den PSAPs entsprechen, die sie steuert (welche diejenigen in der gleichen Maschine sind, auf der die Anwendungsschicht läuft) und liefert an eine andere Anwendungsschicht des Empfängers eine TA, die einer der gewählten PSAPs entspricht, die gemäß bestimmter Bedingungen (z. B. gemäß der Verteilung der Signalisierungslast) gewählt ist.

VIERTE AUSFÜHRUNGSFORM grundlegende Anrufaufbauprozeduren

Wie voranstehend erläutert, ist die Multimedia- Steuereinrichtung MMC gemäß der ersten Ausführungsform mit den Einrichtungen, die in den Fig. 5-11 erläutert werden, in der Lage, direkt das Multimediaterminal MT als eine Nebenstelle des PABX Netzes gemäß der zweiten Ausführungsform und gemäß der Entdeckungs- und Registrierungsprozedur gemäß der dritten Ausführungsform zu behandeln. Somit kann das Multimediaterminal MT in der PABX "sichtbar" gemacht werden und somit können Signalisierungsnachrichten, die von einem erkannten und registrierten Multimediaterminal MT gesendet werden, an die Multimedia-Steuereinrichtung MMC gesendet werden und können darin zum Steuern des Vermittlungs- Untersystems SW des PABX Netzes auf Grundlage der Inhalte der so empfangenen erkannten und interpretierten Signalisierungsnachrichten verwendet werden.

Nachstehend werden unter Bezugnahme auf die Flussdiagramme in Fig. 14, 15a, 15b, 15c, 15d grundlegende Anrufaufbauprozeduren, bei denen eine derartige Steuerung von Vermittlungsressourcen auf Grundlage der Signalisierungsnachrichten ausgeführt wird, gemäß der vierten Ausführungsform der Erfindung erläutert. Die vierte Ausführungsform der Erfindung bezieht sich auf Anspruch 1 und Anspruch 11, 12, 13 der beigefügten Ansprüche. Sämtliche Schritte in Fig. 14 beziehen sich auf das neue innovative Konzept der Erfindung.

Für diese Anrufaufbauprozeduren werden die folgenden Einrichtungen (Schichten) der Multimedia-Steuereinrichtung MMT, die in Fig. 4 gezeigt ist, allgemein erforderlich. Für einen Anrufaufbau tauscht das Multimediaterminal MT Anrufsignalisierungsnachrichten mit der Multimedia- Steuereinrichtung MMC aus. Diese Anrufsignalisierungsnachrichten sind Teil der Multimediaprotokollnachrichten MPMDS, die an der Protokollsteuereinrichtung PCM der Protokollbehandlungs- Schichteinrichtung PALM, die in Fig. 8 gezeigt ist, von den Transportdienst-Zugriffspunkten TSAP der Netz- und Transport- Unterschichteinrichtung NTSUB, die in Fig. 7 gezeigt ist, bereitgestellt werden. Die Anrufsteuereinrichtung CCM in Fig. 8, die ebenfalls Teil der Protokollbehandlungs- Schichteinrichtung PHLM ist, wird eine Abbildung zwischen diesen Signalisierungsnachrichten MPMDS und den Anruf bezogenen Anwendungsprimitiven CRAP bereitstellen, die an der Anwendungsschichteinrichtung AL bereitgestellt und von dieser verstanden werden.

Diese "Abbildung" umfasst die Aufgabe, die von dem Protokollsteuerblock ausgeführt wird, der auf einen Empfang einer gegebenen Multimediaprotokollnachricht hin das entsprechende Anwendungsprimitiv erzeugt, dass dann an die Anwendungsschicht gesendet wird. In der gleichen Weise deckt diese Abbildung den Fall ab, bei dem die Anwendungsschicht ein Anwendungsprimitiv erzeugt, das an die PHL gesendet wird. Das Primitiv wird dann auf eine entsprechende Multimediaprotokollnachricht abgebildet. Dieses Verfahren ermöglicht der Anwendungsschicht, unabhängig von dem verwendeten Multimediaprotokoll zu sein, da dann, wenn sich das Protokoll ändert, nur die PHL beeinflusst wird (so lange wie die Anwendungsprimitive unverändert bleiben).

Bei der Betrachtung der Konfiguration in Fig. 2 oder in Fig. 3 gibt es immer dann, wenn ein Anruf zwischen zwei oder mehreren Multimediaterminals MT, zwei oder mehreren Telefonieterminals TT oder zwischen einem und mehreren Telefonieterminals TT und einem oder mehreren Multimediaterminals MT aufgebaut wird, Fälle, bei denen die internen PABX Vermittlungs-Untersystemressourcen SW zum Transferieren der Mediendatenströme erforderlich sind, und Fälle, bei denen es nicht erforderlich ist. Die Regeln, die die Ergreifung von internen PABX Vermittlungsressourcen SW zum Transferieren der Medienströme zwischen den Terminals, die an einem Anruf beteiligt sind, leiten, sind die folgenden.

Wenn in dem herkömmlichen Fall zunächst ein oder mehrere Terminals, die an dem Anruf beteiligt sind, nicht Multimediaterminals MT sind, dann müssen die Vermittlungsressourcen SW des leitungsvermittelten Netzes PABX für diesen Fall ergriffen werden. Dies ist der Fall, bei dem zum Beispiel zwei Telefonieterminals TT herkömmlicherweise das PABX System verwenden.

Zweitens, wenn sämtliche Terminals, die an dem Anruf beteiligt sind, Multimediaterminals MT sind und es nicht möglich ist, einen End-zu-End-Netzpfad zwischen diesen direkt aufzubauen, dann müssen die Vermittlungsressourcen SW auch für diesen Typ von Anruf ergriffen werden.

Drittens, wenn die an dem Anruf beteiligten Terminals Multimediaterminals MT sind und es die Möglichkeit gibt, einen End-zu-End IP Netzpfad zwischen diesen aufzubauen, aber die Multimediaterminals MT ein gemeinsames Codierungsschema für die auszutauschenden Medienströme nicht unterstützen, dann müssen sämtliche Vermittlungsressourcen SW des PABX Systems zum Aufbauen des Anrufs ergriffen werden. Das heißt, in einem derartigen Fall wird die herkömmliche Anrufaufbau- Wegleitung durch die Vermittlungsressourcen SW des PABX Systems erforderlich. Mit einem gemeinsamen Codierungsverfahren ist gemeint, dass die Codierung von digitalen Daten für jeden der Medienströme, der von den zwei verschiedenen Multimediaterminals MT gesendet werden, unterschiedlich ist. Mit einem "gemeinsamen Codierungsverfahren" ist ein Codierungsstandard (d. h. G.711, G.723, H.261 etc.) gemeint, der von beiden Parteien codiert/decodiert werden kann. Wenn eine MT Partei Sprache gemäß G.711 codiert und die andere MT Partei nur Sprache gemäß G.723 codieren kann, dann würde eine Sprachkommunikation zwischen diesen Parteien ohne ein gemeinsames Codierungsverfahren unmöglich sein.

Viertens, wenn sämtliche an dem Anruf beteiligten Terminals Multimediaterminals MT sind, es möglich ist, einen End-zu- End-Netzpfad zwischen diesen aufzubauen, alle von diesen wenigstens einen gemeinsamen Codierungsstandard für die auszutauschenden Medienströme unterstützen, aber der Dienstgrad, der von dem Datennetz geliefert wird, nicht ausreichend genug für den Zweck einer Kommunikation ist, dann können optional Vermittlungsressourcen SW für diesen Anruf ergriffen werden.

In den voranstehend erwähnten ersten bis vierten Fällen wird der Anruf entweder nur durch die Vermittlungseinrichtung des PABX Systems (erster bis dritter Fall) geleitet oder die Vermittlungsressourcen SW werden als Ergänzung zu den Wegleitungs-Möglichkeiten verwendet, die bereits von dem Datennetz bereitgestellt werden. Wenn die Vermittlungsressourcen SW des PABX zum Aufbauen des Anrufs zum Leiten der Multimediadatenströme zwischen den Terminals verwendet werden sollen, sollte natürlich keine Modifikation in den tatsächlichen PABX Vermittlungsressourcen SW ausgeführt werden, da ansonsten die Vermittlungsressourcen SW auch auf den spezifischen Typ und Datennetz angepasst werden müsste.

Um keine Modifikationen in der bereits existierenden PABX Software aufzuerlegen, entscheidet die Multimedia- Steuereinrichtung MMC der vorliegenden Erfindung auf Grundlage der Signalisierungsinformation, die von den Multimediaterminals empfangen wird, ob Vermittlungsressourcen SW exklusiv oder zusätzlich für den Aufbau eines Anrufs verwendet werden müssen. Insbesondere ist es die Anwendungsschichteinrichtung AL, die mit den Multimediaterminals MT verbunden ist, die entscheiden kann, ob derartige Ressourcen erforderlich sind. Wenn die Multimediaterminals MT-Steuereinrichtung MMC die Entscheidungen dahingehend ausführt, ob diese Vermittlungsressourcen erforderlich sind oder nicht, dann bleibt die Kernsoftware der PABX unbeeinflusst und der Entscheidungsprozess ist für sämtliche Arten von Nebenstellen (Multimediaterminals MT und Telefonieterminals TT generisch).

Die grundlegende Anforderung, dass die Anwendungsschichteinrichtung AL der Multimedia- Steuereinrichtung MMC eine derartige Entscheidung ausführt, ist, dass diese Anwendungsschichteinrichtung AL, die mit einem Multimediaterminal MT verbunden ist, den Typ von Nebenstelle kennt, mit der dessen Peer-Einheit verbunden ist. Der Ausdruck "verbunden" in diesem Fall bedeutet, dass die Anwendungsschicht in dem NT Nachrichten mit der Anwendungsschicht in der MMC über ihre jeweiligen Zugriffsschichten austauscht. Somit bedeutet in diesem Fall eine "Verbindung" eine Peer-zu-Peer Verbindung, obwohl die Nachrichten, die tatsächlich ausgetauscht werden, durch mehrere Schichten herauf und heruntergehen, um von Peer-zu- Peer zu laufen. Der Ausdruck "Nebenstelle" bezieht sich hier auf ein TT. Der Ausdruck "Peer-Einheit" bedeutet hier, dass die AL, die einen Anruf zwischen einem MT und einem anderen Terminal behandelt, wissen muss, dass das Terminal ein TT ist. Mit anderen Worten muss die Anwendungsschicht AL den Typ von Terminals (NT oder TT) kennen, die an dem Anruf beteiligt sind, weil dann, wenn der Anruf zwischen einem NT und einem TT ist, dann die Verwendung von Vermittlungsressourcen SW des PAPX erforderlich ist (da MTs und TTs unterschiedliche Transportnetze verwenden und die einzige Verbindung zwischen den Netzen die PABX Vermittlungsstelle ist).

Sobald die Anwendungsschichteinrichtung AL den Typ von Nebenstelle kennt, mit der ihre Peer-Einheit verbunden ist, wird der in Fig. 14 gezeigte Prozess ausgeführt. Fig. 14 ist grundlegend ein Flussdiagramm, welches zeigt, wie die Multimedia-Steuereinrichtung MMC entscheidet, ob interne Vermittlungsressourcen SW für die Kommunikation verwendet werden sollten. Der Vermittlungsressourcen- Ergreifungsalgorithmus in Fig. 14 wird in der Anwendungsschichteinrichtung ALA unmittelbar nach dem Schritts ST15a5 in Fig. 15a nach dem Schritt ST15d1 in der Anwendungsschichteinrichtung ALA in Fig. 15d verwendet.

Der Schritt ST141 wird ausgeführt, sobald die Multimedia- Steuereinrichtung MMC eine Anrufaufbaunachricht von irgendeiner verbundenen (oder registrierten) Nebenstelle (Multimediaterminal MT oder Telefonieterminals TT) erkannt hat. Nachdem die Entdeckungs- und Registrierungsprozeduren der Fig. 12, 13 ausgeführt worden sind, kann die Multimedia- Steuereinrichtung MMC erkennen, ob die Nebenstelle, die eine Anrufaufbaunachricht sendet, ein Multimediaterminal MT ist oder nicht. Dies liegt daran, dass das Multimediaterminal MT, wenn es die Anrufaufbaunachricht sendet, diese Anrufaufbaunachricht an die Transportadresse senden wird, mit der sie während der Registrierung versehen worden ist, und sie wird auch eine Identifikation und Authentifizierung Information über seine Fähigkeiten senden. Somit kann die Anwendungsschichteinrichtung AL durch Vergleichen dieser Informationen mit den Datenstrukturen, die für die (registrierten) Multimedia-Terminals MT in der Datenbank DB aufgebaut sind, erkennen, ob die Anrufaufbaunachricht von Multimediaterminals MT oder einem Telefonieterminals TT kommt. Wenn die Antwort im Schritt ST141 "nein" ist, dann soll der Anruf zu dem Telefonieterminals TT aufgebaut werden, was automatisch die Verwendung von Vermittlungsressourcen SW der PABX im Schritt ST148 erfordert. Das heißt, das Flussdiagramm in Fig. 14 wird von der Anwendungsschichteinrichtung ALN ausgeführt, die eine Anrufaufbaunachricht von einem MT empfängt. Diese Anrufaufbaunachricht enthält die E.164 Nummer der angerufenen Partei (oder eine andere Identifikation für den Fall, dass eine angerufene Partei ein MT ist). Aus dieser aufgerufenen Parteiidentifikation kann die AL identifizieren, ob das angerufene Terminal ein NT oder TT ist.

Wenn jedoch eine Multimedia-Terminalnebenstelle im Schritt ST141 erkannt wird, dann prüft der Schritt ST141, ob ein End- zu-End-Netzpfad aufgebaut werden kann. Mit einem End-zu-End- Netzpfad ist ein direkter Pfad oder eine Route innerhalb des Datennetzes und nicht innerhalb der PABX gemeint. Um zu überprüfen, ob ein derartiger Netzpfad im Schritt ST143 möglich ist, kann ein Zwischenverbindungsmöglichkeitstest ausgeführt werden. Vorzugsweise kann die Multimedia- Steuereinrichtung MMC irgendein Testpaket an das angerufene Multimediaterminal MT senden. Das angerufene Multimediaterminal MT soll das Testpaket unmodifiziert zurücksenden, was anzeigt, dass der Netzpfad möglich ist. Wenn ein Datennetz ein IP Netz ist, kann ein sogenanntes "Ping-Paket" als ein Testpaket zum Testen verwendet werden, ob ein End-zu-End Netzpfad möglich ist. Wenn der End-zu-End Netzpfad im Schritt ST143 nicht möglich ist, dann ist es natürlich erforderlich, Vermittlungsressourcen SW im Schritt ST148 zu ergreifen. Es sei darauf hingewiesen, dass die Multimedia-Steuereinrichtung MMC in diesem Fall nur für die Einleitung des Sendens dieses Testpakets an das verbundene Multimediaterminal MT auf Grundlage der Signalisierungsnachrichten von einem anrufenden Multimediaterminal verantwortlich ist. Die PABX Vermittlungsressourcen werden tatsächlich während des Sendens dieses Pakets nicht verwendet.

Selbst wenn der Netzpfad durch das Datennetz im Schritt ST143 bestätigt worden ist, müssen die Funktionalitäten des verbundenen Multimediaterminals MT überprüft werden. Mit Funktionalitäten oder Fähigkeiten ist hier zum Beispiel gemeint, ob das Multimediaterminal Audio, Video und/oder andere digitale Codierungsverfahren unterstützt. Um diese Codierungsverfahren zu überprüfen, sendet die Anwendungsschichteinrichtung AL der Multimedia- Steuereinrichtung MMC an die entfernte Anwendungsschichteinrichtung AL des aufgerufenen Multimediaterminals eine Codierungsstandardaufforderung, um die Codierungsstandards zu befragen, die in dem Multimediaterminal MT unterstützt werden. Wenn das aufgerufene Multimediaterminal MT mit einer Nachricht antwortet, die die unterstützten Codierungsstandards enthält, dann werden die empfangenen Codierungsstandards mit den Codierungsstandards verglichen, die von dem anrufenden Multimediaterminal MT unterstützt werden, in der Anwendungsschicht AL, um herauszufinden, ob es irgendwelche Codierungsstandards gibt, die zwischen dem anrufenden und dem angerufenen Multimediaterminal MT gemeinsam sind. Wie voranstehend angegeben, kann die Anwendungsschicht AL direkt eine derartige Aufforderungsnachricht als eine Signalisierungsnachricht an das angerufene Multimediaterminal MT durch Verwendung der jeweiligen Nachrichten senden, die unter Bezugnahme auf Fig. 5, 6, 7, 8, 9a, 9b beschrieben sind. Wenn im Schritt ST145 bestimmt wird, dass es keine gemeinsamen Codierungsstandards gibt, dann müssen die Vermittlungsressourcen SW der PABX verwendet werden, d. h. die Multimediaströme MMS müssen von der Mediengatewayeinrichtung MTM umgewandelt werden, um als umgewandelte Datenströme PIMFM mit dem internen Medienformat der PABX durch das Vermittlungs-Untersystem SW der PABX geleitet zu werden. Die vorangehende Prozedur ist zum Erfassen der Codierungsverfahren vorgesehen, die von dem angerufenen Terminal unterstützt werden, und ist eine der möglichen Vorgehensweisen zum Ermitteln dieser Information. Jedoch ist die bevorzugte Prozedur, dass die AL, die mit dem anrufenden Terminal spricht (dasjenige, das die Anrufaufbaunachricht sendet), die Identifikation des angerufenen Terminals, die in der Nachricht bereitgestellt ist, verwendet, um auf die Datenbank zuzugreifen und die Datenstrukturen des angerufenen Terminals zu finden. Diese Strukturen halten, unter anderem Daten, die Funktionalitäten des Terminals, i. e. die Codierungsverfahren des angerufenen Terminals. Das zuerst erwähnte Verfahren könnte für den Fall verwendet werden, dass die Datenstrukturen die Funktionalitäten des Terminals überhaupt nicht halten.

Bezüglich der Implementierung in den Fig. 5-9 beziehen sich in diesen Figuren PIMFM auf Daten; und AP, CRAP beziehen sich auf eine Signalisierung (sie sind Anwendungsprimitive). MPMDS bezieht sich auf Daten und eine Signalisierung. Es sei darauf hingewiesen, dass die Zugriffsschicht eine gemeinsame Ressource ist, die nicht zwischen Daten und einer Signalisierung unterscheidet. Die Zugriffsschicht empfängt lediglich etwas von dem physikalischen Netz und sendet dies zu den oberen Schichten herauf, um ein Paket zu bilden.

Wie voranstehend erläutert, werden die Datenpakete und Signalisierungspakete in der entsprechenden Schicht (Medienbehandlung bzw. Protokollbehandlung) wie folgt geliefert. Das heißt, die Datenpakete und die Signalisierungspakete verwenden unterschiedliche TSAPs. Die Medienbehandlungsschicht greift auf einen TSAP zu und die Protokollbehandlungsschicht greift auf einen anderen TSAP zu. Das MT, das ein Datenpaket sendet, wird dieses an den TSAP der empfangenden AL senden, der zum Empfangen von Medien verwendet wird (für den Fall, dass der Medienbehandlungsblock an dem Anruf beteiligt war) und wird ein Signalisierungspaket an den TSAP der empfangenden AL senden, der zum Empfangen einer Signalisierung verwendet wird. Der TSAP der empfangenden AL zur Signalisierung ist durch das Senden der MT mit Hilfe der "Register ack" (Bestätigungs-)Nachricht ermittelt worden, wie unter Bezugnahme auf Fig. 13b erläutert wurde (Schritt ST13b9). Der TSAP der empfangenden AL für Medien könnte von der empfangenden AL in irgendeiner Anrufsignalisierungsnachricht enthalten sein, die von der AL an das MT gesendet wird (d. h. die "Anruffortschritts" (Call Progress) Nachricht).

Wenn im Schritt ST145 bestimmt wird, dass zusätzlich zu der Möglichkeit, dass ein direkter End-zu-End Netzpfad durch das Datennetz aufgebaut werden kann und auch die Codierungsstandards des anrufenden und angerufenen Multimediaterminals MT die gleichen sind, kann es noch der Fall sein, dass der Datennetz-Dienstgrad zum Ausführen eines guten Datenaustauschs durch das Datennetz unzureichend ist. Deshalb wird im Schritt ST146 der Datennetz-Dienstgrad (Data Network Service Level) erfasst. Die folgende Prozedur kann verwendet werden, um den Datennetz-Dienstgrad zu testen. Für diesen Zweck sendet die Anwendungsschicht AL wieder ein Testpaket mit einer Zeitmarke an das angerufene Multimediaterminal MT. Das angerufene Multimediaterminal MT sollte das Paket ebenfalls mit einer Zeitmarke versehen, wenn es dieses zurücksendet. Beim Zurücksenden des herausgesendeten Testpakets kann die Anwendungsschichteinrichtung AL die Umlauf-Verzögerungszeit bestimmen, die in dem Pfad zwischen dem anrufenden und dem angerufenen Multimediaterminal MT existiert. Wenn das Datennetz ein IP-Netz ist, kann ein sogenanntes "Ping-Paket" verwendet werden.

Eine andere Möglichkeit ist, dass die Multimedia- Steuereinrichtung MC irgendeine Einrichtung in dem Datennetz anweist, Statistiken über den Datennetzstatus zu berechnen. Die Anwendungsschichteinrichtung AL der Multimedia- Steuereinrichtung MMC kann dann eine Anfragenachricht senden oder auf eine Antwortnachricht von der Statistik- Berechnungseinrichtung warten, um eine Information über eine Verzögerung, über einen Paketverlust etc. zu erhalten. Somit kann die Multimedia-Steuereinrichtung MMC, die in Fig. 4 gezeigt ist, aktiv mit dem Multimediaterminal MT oder einer weiteren Einheit in dem Datennetz kommunizieren, indem Signalisierungsnachrichten ausgetauscht werden, um nicht nur die Möglichkeit eines direkten Netzpfades und den Vergleich der Codierungsverfahren zu bestimmen, sondern auch den Datennetz-Dienstgrad. Wenn im Schritt ST147 bestimmt wird, dass der Dienstgrad akzeptabel ist, dann hat die Multimedia- Steuereinrichtung MMC nur in diesem Fall auf Grundlage eines Austauschs der Signalisierungsnachrichten mit dem angerufenen und mit dem anrufenden Multimediaterminal MT entschieden, dass keine Vermittlungsressourcen SW der PABX erforderlich sind.

Wenn jedoch die Antwort im Schritt ST141, ST143, ST145 und ST147 negativ ist ("nein"), dann existiert unweigerlich die Notwendigkeit, wenigstens zusätzlich Vermittlungsressourcen SW des PABX Vermittlungs-Untersystem im Schritt ST148 zu verwenden. Um Vermittlungsressourcen in der internen Vermittlungsstelle der PABX (d. h. in dem Vermittlungs- Untersystem SW der PABX) zu ergreifen, können zwei unterschiedliche Prozeduren im Schritt ST148 verwendet werden. Entweder fordert die lokale Anwendungsschicht AL der Multimedia-Steuereinrichtung die Ressourcen von der PABX an oder die lokale Anwendungsschicht AL der Multimedia- Steuereinrichtung leitet ihre verbundene Peer-Einheit an, die Ressourcen von der PABX zu ergreifen.

Mit "verbundener Peer-Einheit" ist die AL gemeint, die mit dem anderen MT spricht. Zum Beispiel sind in Fig. 15a zwei ALs vorhanden, die an dem Anruf beteiligt sind. Dies ist der Fall, wenn die PABX eine verteilte Architektur aufweist (wie in Fig. 15a angenommen). In dieser Architektur könnte das anrufende und das angerufene MT durch verschiedene Module der PABX gesteuert werden. Wenige PABXs im Markt haben jedoch diese verteilte Architektur. Fig. 15c zeigt den Fall, bei dem AL A und AL B in eine ALA zusammengefasst sind, wobei sämtliche Signale zwischen ALA und ALB weggelassen sind. Jedoch ist die Funktion die gleiche wie in Fig. 15a. Fig. 15c ist die sogenannte nicht-verteilte Architektur oder zentralisierte Architektur und Fig. 15d zeigt die entsprechenden Flussdiagramme (sämtliche Schritte in Fig. 15d beziehen sich auf die innovativen Aspekte der vorliegenden Erfindung). In Fig. 15c sind die wichtigsten Aspekte der Erfindung die Ausführung der Quellen- und Ziel- Transportadressen-Wahlalgorithmen.

Wenn keine PABX Vermittlungsstellen-Blockierung (Stau) stattfindet, dann sind beide Prozeduren im Schritt ST148 geeignet. Wenn jedoch der PABX Vermittlungsstellenstau (Blockierung) auftreten kann, dann ist die zweite Alternative bevorzugt. Der Grund dafür ist, dass dann, wenn ein Vermittlungsstellenstau in der PABX auftritt, in der ersten Alternative der Anrufaufbau verloren geht, da die anrufende Partei mit dem Anrufaufbau nicht fortschreiten kann, weil ein Vermittlungspfad benötigt wird.

Wenn jedoch in der zweiten Alternative die entfernte Peer- Einheit einen Vermittlungsstellenstau findet, kann sie diesen Stau zurück an die anrufende Anwendungsschicht AL (in dem anrufenden Multimediaterminal MT) zurückberichten, die dann mit dem Anruf weitermachen kann, indem sie z. B. irgendeinen Zusatzdienst für diesen Anruf (zum Beispiel einen Rückruf) anfordert.

Während der Anrufaufbauphase müssen ein Multimediaterminal MT und die PABX Multimedia-Steuereinrichtung MMC Transportadressen austauschen, an die sie ihre Medienströme senden sollen. Die Frage dahingehend, welche Transportadressen verwendet werden, wird auch von dem Ergebnis des Vermittlungsressourcen-Ergreifungsalgorithmus beeinflusst, der voranstehend beschrieben wurde.

Wie voranstehend erläutert, muss die Anwendungsschicht der Multimedia-Steuereinrichtung, die mit dem angerufenen Multimedia-Terminal MT verbunden ist, eine Transportadresse über den physikalischen Dienstzugriff PSAP (Fig. 6) senden, der zum Empfangen nicht nur der Signalisierung, sondern auch der Mediendatenströme des Anrufs gewählt ist. Wenn die Anwendungsschicht eine Transportadresse eines PSAP weiterleitet, ist klar, dass die Vermittlungsressourcen für den Anruf ergriffen worden sind. Alternativ leitet die Anwendungsschicht, die mit dem Anrufenden MT verbunden ist, die Transportadresse des entfernten MT weiter, was ein Fall ist, bei dem sämtliche entfernten Terminals, die an dem Anruft beteiligt sind, Multimediaterminals MT sind und es somit nicht erforderlich ist, Vermittlungsressourcen SW zu ergreifen. Der Algorithmus in Fig. 14 gilt für Anrufe MT → MT und MT → TT. Bei Anrufen TT → MT handelt es sich um den PABX Kern SW, der Vermittlungsressourcen für den Anruf ergriffen haben wird, da er dies für einen normalen TT → TT Anruf tut. Deshalb ist es nicht erforderlich, dass die AL, die mit dem angerufenen MT spricht, Vermittlungsressourcen für den Anruf ergreift.

Fig. 15a zeigt ein Signalisierungsdiagramm eines Anrufaufbaus zwischen zwei Multimediaterminals MTA, MTB in einer PABX mit einer verteilten Architektur. Die wichtigsten Aspekte der vorliegenden Erfindung in Fig. 15a ist die interne Signalisierung zwischen ALA und ALB. Die Momente, wenn eine Entscheidung über die Transportadresse für Medienströme, die an jedes MT gesendet wird, getroffen werden, sind mit schwarzen Punkten markiert. Fig. 15b (wo sämtliche Schritte Teil des innovativen Konzepts der Erfindung sind) zeigt ein Flussdiagramm, welches an den schwarzen Punkten in Fig. 15a ausgeführt wird. Fig. 15b zeigt insbesondere die Signalisierung, die intern in der PABX Steuereinrichtung stattfindet, wenn ein neuer Anruf unter Verwendung einer PABX mit einer verteilten Architektur aufgebaut wird. Insbesondere wird der Algorithmus in Fig. 15b in der Anbindungsschichteinrichtung ALA unmittelbar nach dem Schritt ST15a11 in Fig. 15a und in der Anwendungsschichteinrichtung ALB unmittelbar nach dem Schritt ST15a6 in Fig. 15a verwendet.

Im Schritt ST15a1 sendet das Multimediaterminal MTA eine Anrufaufbaunachricht einschließlich ihrer eigenen Transportadresse an die Anwendungsschicht ALA, die mit dem Multimediaterminal MTA verbunden ist. In den Schritten ST15a2, ST15a3, ST15a4 leitet die Anwendungsschicht ALA die Transportadresse des ersten Multimediaterminals MTA an die Anwendungsschicht ALB, die mit dem angerufenen Multimediaterminal MTB verbunden ist. In den Schritten ST15a5, ST15a6 werden Vermittlungsressourcen der PABX Kernvermittlungsressourcen SW ergriffen. Der Vermittlungsressourcen-Ergreifungsalgorithmus in Fig. 14 wird in der Anwendungsschichteinrichtung ALA unmittelbar nach dem Schritt ST15a5 in Fig. 15a verwendet. Der Algorithmus in Fig. 15b wird in der Anwendungsschichteinrichtung ALA unmittelbar nach dem Schritt ST15a6 in Fig. 15a verwendet.

Wie in Fig. 15b gezeigt führt die Anwendungsschicht ALB die Schritte ST15b1 oder ST15b2 aus, nachdem die Vermittlungsressourcen im Schritt ST15a5, ST15a6 ergriffen sind. Wenn die Vermittlungsressourcen ergriffen sind, d. h. Vermittlungsressourcen SW der PABX verwendet werden, wird die Transportadresse so bestimmt, dass sie die eigene ergriffene Transportadresse von der Protokollbehandlungsschicht der Multimedia-Steuereinrichtung MMC ist. Wenn keine Ressourcen ergriffen werden, dann wird natürlich bestimmt, dass die Transportadresse die Transportadresse des angerufenen Multimediaterminals ist. Das heißt, beim Wählen einer Transportadresse entsprechend einer der PABX (d. h. wenn interne Vermittlungsressourcen für einen Anruf in den Schritten ST15a5, ST15a6 aufgehört haben) im Schritt ST15b1, ist es möglich, dass die mit dem MTA verbundene Anwendungsschicht AL die Transportadresse, die in bestimmte PSAP Transportadressenbereiche fällt, gemäss einer Reihe von Regeln auswählt. Dies ist am nützlichsten, wenn die PSAP durch PCBs in Gruppen zusammengefasst sind, d. h. es gibt mehrere PCBs in der PABX mit jeweils einem PSAP. Deshalb kann die Anwendungsschicht auf Grundlage der folgenden Regeln bestimmen, durch welchen PSAP (PCB) die Multimediadatenströme geleitet werden sollen, wenn Vermittlungsressourcen ergriffen werden.

Wenn mehrere PSAPs verwendet werden, dann kann die Bereitstellung der Transportadresse im Schritt ST15b1 auf den am wenigsten belasteten PSAP, den PSAP mit der geringsten durchschnittlichen Last, den PSAP, dessen physikalische Elemente betriebsfähig sind, oder den PSAP, der die meisten freien Verbindungen zu der internen Vermittlungsstelle der PABX aufweist, gestützt werden. Wenn einer der PSAPs überlastet ist oder keine verfügbaren Verbindungen zu der internen PABX Vermittlungsstelle aufweist (eine Vermittlungsstellenverbindung) dann können die Multimediadatenströme an einen anderen PSAP innerhalb der PABX geleitet werden, so dass eine Kommunikation noch möglich ist. Durch Bereitstellen einer speziellen Transportadresse von einem von ihren PSAPs kann die Multimedia- Steuereinrichtung MMC deshalb die Datenströme durch unterschiedliche PSAPs leiten, wenn Vermittlungsressourcen ergriffen werden, um anruf-bezogene Medieninformation zu verteilen. Auf Grundlage der Signalisierungsinformation bestimmt die Multimedia-Steuereinrichtung MMC nicht nur, ob Vermittlungsressourcen verwendet werden müssen oder nicht, sondern sie kann auch bestimmen, wie die verschiedenen Multimediadatenströme durch unterschiedliche PSAPs zu verteilen sind, wenn bestimmt worden ist, dass die Vermittlungsressourcen verwendet werden müssen.

Wenn im Schritt ST15b3 bestimmt wird, dass bereits eine Verbindung zu der anrufenden Partei (A-Partei) existiert, dann wird ein Anruf-Fortschreiten gesendet, und wenn nicht mit der A-Partei verbunden, dann wird der Anrufaufbau in den Nachrichten ST15b4, ST15b5 gesendet. Dies ist auch mit den Schritten ST15a7 und ST7a8 in Fig. 15a gezeigt. In den Schritten ST15a9, ST15a10, ST15a11 antwortet das Multimediaterminal MTB mit seiner Transportadresse und genauso wird an dem schwarzen Punkt die Transportadressenbestimmung in Fig. 15b wiederholt (der Algorithmus in Fig. 15b wird in der Anwendungsschichteinrichtung ALA unmittelbar nach dem Schritt ST15a11 in Fig. 15a verwendet). Das heißt, auch in der umgekehrten Richtung für die Übertragung von Daten von dem Multimediaterminal MTB zu dem Multimediaterminal MTA wird eine Transportadresse für die mögliche Verwendung von Vermittlungsressourcen der PABX bestimmt. Schließlich wird im Schritt ST15a12 die Transportadresse an dem Multimediaterminal MTA in einer Anruffortschritts-Nachricht bereitgestellt.

Fig. 15d zeigt ein Flussdiagramm ähnlich wie Fig. 15b für eine PABX mit einer nicht-verteilten Architektur, die sich auf den in Fig. 15c gezeigten Anrufaufbau bezieht. Im Schritt ST15c1 wird eine Anrufaufbaunachricht von dem Multimediaterminal MTA an die Anwendungsschicht ALA gesendet, wobei die Anrufaufbaunachricht, wie im Schritt ST15a1 in Fig. 15a, die Transportadresse eines Multimediaterminals MTA enthält. Dann wird eine Quellentransportadressenauswahl ausgeführt, wie in Fig. 15d gezeigt. Zunächst werden im Schritt ST15d1 Vermittlungsressourcen ergriffen. Der Vermittlungsressourcen-Ergreifungsalgorithmus in Fig. 14 wird in der Anwendungsschichteinrichtung ALA unmittelbar nach dem Schritt ST15d1 in der Anwendungsschichteinrichtung ALA in Fig. 15d verwendet. Wenn im Schritt ST15d2 bestimmt worden ist, dass die Vermittlungsressourcen ergriffen worden sind, dann ist die zu bestimmende Quellentransportadresse die eigene ergriffene Transportadresse im Schritt ST15d3. Wenn keine Vermittlungsressourcen im Schritt ST15d2 ergriffen werden, dann wird bestimmt, dass die Quellentransportadresse die Transportadresse des Multimediaterminals MTA ist, wie in der Anrufaufbaunachricht im Schritt ST15c1 enthalten. Im Schritt ST15d5 wird die Anrufaufbaunachricht gesendet. Dann schreitet die Prozedur mit dem Schritt ST15c2 weiter, wo die Anrufaufbaunachricht mit der bestimmten Quellentransportadresse an das Multimediaterminal MTB gerichtet wird. Eine Anruffortschritts-Nachricht (Call Progress Nachricht) wird im Schritt ST15c3 zurückgegeben. Sie enthält eine Transportadresse des Multimediaterminals MTB (d. h. des angerufenen Multimediaterminals MTB). Danach wird die Zieltransportadressenauswahl wie in Fig. 15d gezeigt ausgeführt.

In ähnlicher Weise wie im Schritt ST15d1 wird im Schritt ST15d6 bestimmt, ob irgendwelche Vermittlungsressourcen in Verwendung sind. Wenn keine Vermittlungsressourcen in Verwendung sind, dann wird im Schritt ST15d7 bestimmt, dass die Zieltransportadresse die eigene ergriffene Transportadresse ist. Wenn keine Vermittlungsressourcen im Schritt ST15d6 in Verwendung sind, dann wird bestimmt, dass die Zieltransportadresse die Transportadresse des anrufenden Multimediaterminals MTA ist. Eine Call Progress Nachricht wird im Schritt ST15d9 gesendet. Schließlich wird im Schritt ST15c4 die Call Progress Nachricht mit der relevanten Zieltransportadresse an das anrufende Multimediaterminal MTA weitergeleitet, genauso wie die Call Progress Nachricht im Schritt ST15a12 für die verteilte Architektur im Schritt 15a.

Wie voranstehend unter Bezugnahme auf die verteilte Architektur in Fig. 15a und Fig. 15d und bezüglich der zentralisierten Architektur in Fig. 15c und Fig. 15d erläutert, werden während eines Anrufaufbaus Transportadressen einer Ursprungsstelle (Quelle) und einer Zielstelle zwischen den zwei beteiligten Multimediaterminals MTA, MTB ausgetauscht. Wenn keine Vermittlungsressourcen verwendet werden, dann sind die Quellen- und Zieltransportadressen lediglich die Quellen- und Zieltransportadressen der Multimediaterminals MTA, MTB (siehe z. B. den Schritt ST15d4 und ST15d8 in Fig. 15d). Wenn jedoch Vermittlungsressourcen auf der Seite des anrufenden und/oder des angerufenen Multimediaterminals verwendet werden (z. B. Schritt ST15d2, Schritt ST15d6), dann kann die Quellen- oder Zieladresse die eigene ergriffene Transportadresse sein. Das heißt, wenn Vermittlungsressourcen ergriffen oder in Verwendung sind, kann eine Transportadresse, die einem der eigenen PSAPs der PABX entspricht, gewählt werden und somit ist es möglich, dass die mit dem MTA und/oder dem MTB verbundene Anwendungsschicht die Transportadresse, die in einen bestimmten PSAP Transportadressenbereich fällt, gemäss einer Reihe von Regeln (wie voranstehend erläutert) wählt, um z. B. die Signalisierungslast gleichmäßig unter den PSAPs zu verteilen.

FÜNFTE AUSFÜHRUNGSFORM Zusatzdienste

Wie voranstehend erläutert können zusätzlich zu der Entdeckung und der Registrierung von Multimediaterminals MT in dem Nebenstellenraum der PABX auch Vermittlungsressourcen SW auf Grundlage eines Austauschs von Signalisierungsinformation mit den Multimediaterminals MT während des Anrufaufbaus ergriffen werden. Es gibt nur dann keine Notwendigkeit einer Ergreifung von Vermittlungsressourcen, wenn ein End-zu-End Netzpfad durch das Datennetz aufgebaut werden kann, die MT Funktionalitäten die gleichen oder wenigstens angepasst sind und der Dienstgrad in dem Datennetz akzeptabel ist. Während des Anrufaufbaus - wenn Vermittlungsressourcen SW verwendet werden müssen, d. h. die Datenströme werden wenigstens teilweise durch die Vermittlungseinrichtung SW der PABX geleitet - kann die Steuereinrichtung ferner auch die Transportadresse des PSAP bestimmen, durch den die Signalisierungs- und Datenströme geleitet werden sollen.

Jedoch stellen die PABX Netze heutzutage einen breiten Bereich von Zusatzdiensten ihren normalen Telefonieterminalbenutzern zur Verfügung. Da die Multimediaterminals MT zu einem Teil des PABX Nebenstellenraums gemacht worden sind, ist es auch möglich, Zusatzdienste von der Anwendungsschicht der PABX an die Multimediaterminals MT zu liefern. Somit ist es nicht erforderlich, zu warten, bis das Multimediaprotokoll, welches gerade verwendet wird, sämtliche von diesen Diensten für eine Implementierung in dem Datennetz beschreibt. Wenn die Zusatzdienste der PABX an den Multimediaterminal 7 bereitgestellt werden sollen, muss es einen Mechanismus geben, dem Multimediaprotokoll zu "entfliehen", um die Implementierung von irgendeinem Zusatzdienst ohne Berücksichtigung des verwendeten Multimediaprotokolls zu ermöglichen.

Dieser Mechanismus weist den Vorteil auf, dass er für verschiedene Multimediaprotokolle transportabel ist, d. h. das in der PABX gerade verwendete Multimediaprotokoll könnte ersetzt werden oder ein neues Multimediaprotokoll könnte implementiert werden und Zusatzdienste würden noch in der gleichen Weise implementiert werden. D. h., was mit "Entfliehen" eines Multimediaprotokolls gemeint ist, ist dass die Multimediaprotokollimplementierung in der Multimedia- Steuereinrichtung MMC der PABX verlassen wird. Um dies zu tun, besteht der Mechanismus aus drei Phasen, die nachstehend erläutert werden.

Die erste Phase ist der Austausch der Transportadressen. Da die Zusatzdienste von der PABX bereitgestellt werden müssen, tauschen das Multimediaterminal MT und die PABX Transportadressen aus, die während des Anrufs für Signalisierungsnachrichten verwendet werden können, die sich auf Zusatzdienste beziehen. Die Zusatzdienstsignalisierung könnte auf verbindungs-orientierten Transportkanälen oder verbindungslosen Transportkanälen ausgeführt werden. Wenn ein verbindungs-orientierter Transportkanal verwendet wird, reicht es aus, wenn eine der Seiten, MT oder PABX, seine Transportadresse an die gegenüberliegende Seite liefert. Dies ermöglicht der gegenüberliegenden Seite, eine Transportverbindung zu der empfangenen Adresse aufzubauen, die von dem Moment an, zu dem die Verbindung bereit ist, zum Führen von Zusatzdienstsignalisierung verwendet werden kann.

Wenn ein verbindungsloser Transportkanal (Connectionless Transport Channel) verwendet wird, müssen beide Selten MT und PABX ihrer Transportadressen an die gegenüberliegende Seite liefern. Beide Seiten werden Nachrichten, die sich auf die Zusatzdienste beziehen, an die Transportadresse der anderen Seiten senden.

Zum Zuführen der Zusatzdienste müssen das MT und die PABX sich auf den Typ von zu verwendenden Transportkanal abstimmen. Dies wird durch Bereitstellen einer Referenz für einen verbindungs-orientierten und einen verbindungslosen Transport zusammen mit der Transportadresse für Zusatzdienste durchgeführt. Für den Fall einer fehlenden Übereinstimmung zwischen der Präferenz des Multimediaterminals und der Präferenz der PABX hinsichtlich des Typs von Transportkanal muss die PABX Präferenz gegenüber der MT Präferenz Vorzug haben. Das heißt, der gewählte Transportkanal wird von der Auswahl der PABX dominiert.

Die Transportadressen für eine Zusatzdienstsignalisierung müssen in den Registrierungsnachrichten des Multimediaprotokolls enthalten sein. Dies ermöglicht die Implementierung von nicht-anruf-bezogenen Zusatzdiensten, da beide Seiten MT und PABX ihre gegenseitige Transportadresse für die Zusatzdienste kennen, sogar bevor irgendein Anruf zwischen ihnen existiert. Das heißt, der Austausch der Transportadressen ist einerseits erforderlich, um den richtigen Zugriffsport (Transportadresse) zu ermitteln, durch den die PABX die Zusatzdienste liefern wird, und andererseits muss die PABX Information (eine Transportadresse) darüber haben, wohin die Zusatzdienste geroutet werden sollten.

Die fünfte Ausführungsform der Erfindung bezieht sich auf Anspruch 14. Der Transportadressen-Austauschalgorithmus ist in Fig. 16 dargestellt. In Fig. 16 ist der wichtigste Aspekt der Erfindung der Einbau von Transportadressen für Zusatzdienste in den jeweiligen Signalisierungsnachrichten.

Im Schritt ST161, ST161' sendet das Multimediaterminal MT eine Registrierungsnachricht an die PABX Steuereinrichtung MMC, d. h. an ihre Anwendungsschicht ALM über die Protokollbehandlungsschicht PHLM. Sie zeigt einen Typ von Transportkanal und die Transportadresse des Multimediaterminals an, an dem die Zusatzdienste bereitgestellt werden sollen. Die PABX Steuereinrichtung MMC antwortet mit einer Registrierungs-Bestätigungsnachricht im Schritt ST162', ST162, die einen Typ von Transportkanal und die Transportadresse der PABX anzeigt, durch die Zusatzdienste geroutet werden können. Die Prozedur in den Schritten ST162 können wiederholt ausgeführt werden, bis sich das MT und die PABX auf den gleichen Typ von Transportkanal geeinigt haben. In Fig. 16 ist die Information, die zu den Nachrichten gehört, diejenige, die sich nur auf den Zusatzdienstkanal bezieht. Andere Information, die in Fig. 16 nicht reflektiert ist, kann in den Nachrichten enthalten sein. Zum Beispiel können die Nachrichten ST161 und ST162 auch mit den Registrierungsnachrichten ST13a1, ST13b1 und den Schritten ST13a8, ST13b9 in den Fig. 13a, 13b während der anfänglichen Entdeckung und Registrierung kombiniert werden.

Es sei darauf hingewiesen, dass in der Registrierungsbestätigungsnachricht ST162 die PABX Transportadresse für die Zusatzdienste weggelassen werden kann, wenn die PABX sich entschieden hat, einen verbindungs- orientierten Transportkanal zu verwenden.

Ferner sei darauf hingewiesen, dass die Transportadresse, die von jeder Seite für eine Zusatzdienstsignalisierung gewählt wird, nicht die gleiche wie irgendeine andere Transportadresse sein darf, die bereits gewählt oder von irgendeiner Einrichtung zur Verwendung von dem Multimediaprotokoll reserviert ist. Selbst wenn die Zusatzdienst-Transportadressenregistrierung mit den Entdeckungs- und Registrierungsprozeduren in Fig. 13a, 13b kombiniert wird, muss sichergestellt werden, dass die für die Signalisierung für einen Anrufaufbau gewählte Transportadresse nicht die gleiche wie die Transportadresse ist, die zur Signalisierung bezüglich der Zusatzdienste verwendet wird.

Nach Übereinkunft über die Transportadressen, durch die die Zusatzdienste jeweils in dem Multimediaterminal MT und der PABX Steuereinrichtung MMC geleitet werden, ist der zweite Schritt die Öffnung des vereinbarten Transportkanals für die Zusatzdienstsignalisierung. Sobald der Transportadressen- Austauschprozess beendet ist, wird deshalb der Kanal zum Austauschen einer Signalisierung bezüglich der Zusatzdienste geöffnet. Wenn zum Beispiel ein verbindungsloser Transportkanal vereinbart worden ist, wird der Kanal von dem Moment an als implizit geöffnet betrachtet, zu dem beide Seiten MT und PABX-Steuereinrichtung die Transportadresse für eine Zusatzdienstsignalisierung von der anderen Seite empfangen haben. Wenn ein verbindungs-orientierter Transportkanal vereinbart ist, muss die PABX Steuereinrichtung eine Transportverbindung in Richtung auf die Transportadresse des Multimediaterminals MT, des angerufenen MT oder des anrufenden MT, für einen Zusatzdienst an irgendeinem Moment öffnen, nachdem die Registrierungsbestätigungsnachricht im Schritt ST162 gesendet wird nach (und vorzugsweise nicht zuvor, da bis zum Empfang der Registrierungsbestätigungsnachricht in dem Multimediaterminal das Multimediaterminal MT nichts über den gewählten Transportkanal weiß).

Das heißt, die AL muss eine Transportverbindung zu irgendeinem MT (angerufen oder anrufend) öffnen, mit dem sie vereinbart hat, einen Verbindungs-orientierten Kanal für die Zusatzdienste zu verwenden. Es kann passieren, dass der Kanal zu einem der MTs (Angerufenen oder Anrufendenden) ein verbindungsloser Kanal ist und der Kanal zu dem anderen MT ein verbindungs-orientierter Kanal ist.

Nach dem Öffnen des Zusatzdienstkanals besteht dem dritte Schritt in dem tatsächlichen Austausch einer Zusatzdienste- Kanalisierung. Das heißt, sobald der Transportkanal offen ist, entweder implizit oder explizit durch die PABX- Steuereinrichtung kann zu irgendeinem Moment irgendeine Seite, das MT oder die PABX, eine Signalisierungsnachricht bezüglich eines Zusatzdienstes durch diesen aufgebauten Kanal senden. Zwei Typen von Nachrichten können über diesen aufgebauten Transportkanal ausgetauscht werden.

Ein erster Typ sind Terminal-Aktualisierungsnachrichten. Diese Nachrichten werden von der PABX gesendet und von dem MT empfangen, wenn eine Zusatzdienstsignalisierung ausgetauscht wird. Diese Nachrichten leiten Information bezüglich des Zustands und visuelle Indikatoren des Terminals. Die Information, die von diesen Nachrichten geführt werden kann, umfassen die folgenden Felder.

- Änderung des Anrufzustands:
In diesem Fall ändert das Multimediaterminal MT seinen Anrufszustand (frei, belegt etc) auf denjenigen, der in der Terminalaktualisierungsnachricht geführt wird, die von der PABX empfangen wird.
- Anzeigeaktualisierung:
Das Multimediaterminal MT zeigt die geführte Information auf seiner Anzeige an.
- Benutzerschnittstelle:
Information bezüglich der Benutzerschnittstelle, die von dem Multimediaterminal MT dargeboten werden muss in Abhängigkeit von dem Anrufzustand.

Der zweite Typ von Nachrichten sind Dienstaufforderungsnachrichten. Diese Nachrichten werden von dem Multimediaterminal MT gesendet und von der PABX Steuereinrichtung empfangen. In diesen Signalisierungsnachrichten werden Dienstaufforderungen, die mit Hilfe von Benutzeraktionen auf Elementen der Benutzerschnittstelle des Multimediaterminal durchgeführt und von dem Multimediaterminal MP spontan erzeugt werden, an die PABX Steuereinrichtung transportiert. Diese Dienstaufforderungen können von dem Multimediaterminal MT in zwei Arten ausgeführt werden:

- Stimulierend (stimulous):
Die Dienste, die mit der Dienstaufforderung angefordert werden, müssen von der BABX Steuereinrichtung identifiziert werden. In diesem Fall identifiziert die PABX Steuereinrichtung einen Zusatzdienst auf Grundlage der Dienstanforderung.
- Funktional:
Das Multimediaterminal MT identifiziert den Dienst, der angefordert werden soll.

Da, wie voranstehend erwähnt, das Multimediaterminal MT und die PABX Information bezüglich des Transportkanals und der Transportadresse, die für die Zusatzdienstsignalisierung verwendet werden sollen, austauschen, kann ein Zusatzdienst von der PABX auch für das Multimediaterminal bereitgestellt werden.

Obwohl die spezielle Verwendung der Einheiten in den Fig. 5, 6, 7, 8, 9 nicht unter Bezugnahme auf die Flussdiagramme in Fig. 16, 15b, 15a, 15c, 15d und Fig. 14 beschrieben worden ist, erkennt ein Durchschnittsfachmann ferner sofort auf Grundlage der obigen Beschreibung, dass die physikalischen Signale d. h. die Datenströme und die Signalisierungsnachrichten die spezielle Transportadresse des PSAP, wie in Fig. 6 gezeigt, geleitet werden müssen. Es ist tatsächlich die Konstruktion der Steuereinrichtung MMC mit ihrer Schichtstruktur, die ermöglicht, das Multimediaterminal zu einer Nebenstelle des PABX Nebenstellenraums zu machen, eine Registrierung und Entdeckung zu ermöglichen, die Ergreifung von Vermittlungsressourcen sowie die Verwendung von Zusatzdiensten von der PABX zu ermöglichen. In sämtlichen Fällen, sobald das Multimediaterminal MT in der PABX Steuereinrichtung registriert ist, würde die Ergreifung oder Verwendung der Vermittlungsressourcen (einschließlich der Zusatzressourcen) auf Grundlage einer Interpretation von Signalisierungsinformation geführt, die von einem oder mehreren verbundenen Multimediaterminals MT empfangen wird.

SECHSTE AUSFÜHRUNGSFORM Netzressourcenverwaltung

Wie altbekannt können in einem Datennetz Netzsteuernachrichten für Netzressourcen-Verwaltungszwecke verwendet werden. Eine derartige Netzressourcen-Verwaltung kann zum Beispiel die Anpassung von Transferraten auf einem vor sich gehenden Anruf oder andere anrufbezogene Einstellungen umfassen. In einem Datennetz kann das RSVP (Ressourcen-Reservierungsprotokoll oder Ressource reserVation protocol) Protokoll für derartige Netzressourcen- Verwaltungszwecke verwendet werden.

Da die Multimediaterminals MT zu Nebenstellen des normalen PABX Nebenstellenraums gemacht worden sind, stellt gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung die Multimedia- Steuereinrichtung MMC gemäß der Erfindung auch die Möglichkeit bereit, derartige Netzressourcen- Verwaltungsnachrichten zu behandeln, wenn das Multimediaprotokoll in dem Datennetz, welches verwendet wird, derartige Nachrichten für eine Netzressourcenverwaltung unterstützt. Dann kann die Anwendungsschichteinrichtung AL der Multimedia-Steuereinrichtung MMC ein Netzressourcen- Verwalter stellvertretend für die Multimediaterminals MT zum Behandeln von Ressourcen auch in dem Datennetz werden. Das heißt, die Anwendungsschicht verwaltet paketvermittelte Netzressourcen.

Wenn das Multimediaterminal wünscht, irgendwelche Ressourcen des Datennetzes zu verwenden, muss sie die Verwendung von derartigen Ressourcen an der PABX Multimedia- Steuereinrichtung MC anfordern. Diese Anforderungen nach Ressourcen müssen von dem Multimediaterminal MT durchgeführt werden, entweder, wenn es einen neuen Anruf startet oder wenn es versucht, die Informationstransferrate auf einem vor sich gehenden Anruf zu erhöhen. Genauso, wenn das Multimediaterminal MT nicht wünscht, die verwendeten Ressourcen weiter zu verwenden, muss es die PABX Steuereinrichtung über diese Tatsache informieren. Deshalb muss das Multimediaterminal MT eine Nachricht an die PABX Steuereinrichtung senden, um einen Anruf fallen zulassen oder die Informationstransferrate auf einem vor sich gehenden Anruf zu verkleinern.

In der PABX muss die Multimedia-Steuereinrichtung MMC auf einen Empfang dieser Aufforderungsnachrichten von dem Multimediaterminal MT hin einen Algorithmus ausführen, der bestimmt, ob das Anfragen der Multimediaterminal MT eine Autorisierung für eine derartige Aufforderung aufweist. Wenn die Multimedia-Steuereinrichtung bestimmt, dass das Multimediaterminal MT eine derartige Autorisierung aufweist, dann muss die Multimediasteuereinrichtung mit den Netzelementen in den darunter liegenden Multimediadatennetz zusammenarbeiten, um paketvermittelte Ressourcen zu ergreifen oder freizugeben, wie über die Nachrichten von dem Multimediaterminal MT angefordert.

Wenn ein oder mehrere der Netzelemente, die an dem Anruf beteiligt sind, nicht verfügbar waren, um die angeforderten Ressourcen bereitzustellen, muss das Multimediaterminal MT die PABX über diese Tatsache informieren. Die PABX Steuereinrichtung muss dann an das Multimediaterminal MT zurückberichten, ob die Aufforderung erfüllt werden konnte oder nicht. Die PABX Steuereinrichtung kann eine Reihe von Überprüfungen verwenden, um zu bestimmen, ob mit der Aufforderung des Multimediaterminals fortgefahren wird. Diesen Überprüfungen könnten die folgenden umfassen:

- Die O & M-zugewiesene Kategorie des Multimediaterminals erlaubt es, weitere Ressourcen anzufordern.
- Die O & M-zugewiesene Kategorie des Multimediaterminals erlaubt ihm, die Anzahl von angeforderten Ressourcen aufzuweisen;
- die Klasse von Anruf, die von der Ressourcen- Aufforderung transferiert wird, verdient die angeforderten Ressourcen; und
- Messungen über den Datennetzstandard zeigen an, ob es möglich ist, Ressourcen-Aufforderung zu erfüllen.

Die sechste Ausführungsform der Erfindung betrifft Anspruch 15. Diese Prozedur ist in Fig. 17 dargestellt. Der wichtigste Aspekt in der Prozedur in Fig. 17 ist der Ressourcenbereitungs-Algorithmus. In Schritt ST171, ST171' sendet das Multimediaterminal MT eine Ressourcen- Anforderungs-Nachricht einschließlich seiner Identität, der angeforderten Ressourcen und optional eine Anrufreferenz, wenn ein Anruf bereits vor sich geht. Die Ressourcen- Aufforderungsnachricht im Schritt ST171 wird an der Transportadresse der Anwendungsschicht ALM der PABX Steuereinrichtung über die Protokollbehandlungsschicht PHLM bereitgestellt.

Im Schritt ST172 ist das erste, was die PABX Steuereinrichtung tut, das Kategorie-(Terminal)-Profil mit der Identität zu holen. Mit Kategorieprofil ist gemeint, in der Datenstruktur des Multimediaterminals MT zu überprüfen, ob das Multimediaterminal MT derartige Ressourcen- Verwaltungsnachrichten senden darf, d. h. ob das Multimediaprotokoll, welches in einem Multimediadatennetz in Verwendung ist, derartige Nachrichten unterstützt. Dies kann leicht durch Betrachten des "Kategorieprofils" als ein "Terminalprofil" verstanden werden. Das Terminalprofil ist die Information, die unter anderen Daten die Operationen und Dienste enthält, die dieses Terminal anfordern darf. Zum Beispiel erhält das Terminalprofil die Information, die angibt, ob das Terminal öffentliche Anrufe durchführen darf. Für MTs umfasst das Terminalprofil auch Information darüber, ob es zugelassen ist, dass das MT Ressourcen aufweist, die in dem Datennetz für bestimmte Typen von Anrufen reserviert sind, und wenn dem so ist, was die maximale Menge von Ressourcen ist, die zum Reservieren eines derartigen Anrufs zugelassen sind. Die "Überprüfung" als solches ist nicht das Terminal, (Kategorie-Profil). Die "Überprüfung" wird in Fig. 17, Schritt ST173 durchgeführt und wird durchgeführt, indem in das Terminalprofil auf die Information geschaut wird, die angibt, ob das Terminal, dem dieses Profil zugewiesen ist, das Recht aufweist, Ressourcen reserviert zu bekommen.

Wenn das Profil die Aufforderung im Schritt ST173 nicht erlaubt, dann wird die Ressourcenverwaltung im Schritt ST1710 zurückgewiesen. Wenn das Profil Ressourcen- Verwaltungsnachrichten im Schritt ST173 erlaubt, dann wird im Schritt ST174 zunächst entschieden, ob die Ressourcengrenze bereits erreicht worden ist. Wenn die Ressourcengrenze bereits erreicht worden ist, dann kann natürlich keine weiter Einstellung ausgeführt werden. Deshalb wird die Ressourcenanforderung wiederum im Schritt ST1710 zurückgewiesen.

Wenn noch freie Ressourcen vorhanden sind, die im Schritt ST174 verwaltet werden können, dann holt im Schritt ST175 die Multimedia-Steuereinrichtung MMC Anrufdaten über die Anrufreferenz. Dies ist erforderlich, um zu prüfen, ob der bestimmte Typ von Anruf, der gegenwärtig vor sich geht, eine Anrufklasse betrifft, die Netzressourcen- Verwaltungsanforderungen erlaubt. Eine Anrufreferenz wird verwendet, um den Anruf zu identifizieren, für den die Netzressourcen verwaltet werden sollten. Wenn die im Schritt ST175 bestimme Anrufklasse die Netzressourcen- Managementaufforderung im Schritt ST176 erlaubt, dann wird der Datennetzstatus im Schritt ST177 überprüft. Wenn der Status des Datennetzes, d. h. ein darunterliegendes Multimediaprotokoll, eine Einstellung der Netzressourcen erlaubt, dann können im Schritt ST179 Netzressourcen gemäß der Aufforderung, die in der Ressourcenverwaltung- Aufforderungsnachricht durchgeführt wird, wie im Schritt ST171 gesendet wird, ergriffen oder freigegeben werden. Deshalb wird eine Bestätigung im Schritt ST179' bestimmt und eine Ressourcenbestätigungsnachricht wird im Schritt ST171' zurückgegeben. Eine Ressourcenverwaltungs- Bestätigungsnachricht mit dem Ergebnis der Ressourceneinstellung, der Ressourcen und der Anrufreferenz wird zurück an das anfragende Multimediaterminal MT im Schritt ST1711 gesendet.

Das Verfahren, mit dem die PABX Ressourcen an dem darunterliegenden Datennetz anfordert, kann irgendein neues oder ein bereits bekanntes Verfahren sein, das von den Netzelementen des Netzwerks verstanden werden kann, und die Ergreifung und Freigabe wird im Schritt ST179 ausgeführt. Das Netzressourcen-Anforderungsverfahren ist außerhalb des Umfangs dieser Erfindung, aber als Beispiel, wenn das Netzelement das voranstehend erwähnte RSVP Protokoll unterstützt, dann kann die PABX Steuereinrichtung eine RSVP Aufforderungsnachricht an das angerufene Multimediaterminal MT senden. Dies veranlasst die Netzelemente entlang des Pfads zu dem angerufenen Multimediaterminal MT, Ressourcen für diesen Anruf zu reservieren. Dies ist der Ansatz, der in H.323v2 und SIP gewählt ist.

Es sei darauf hingewiesen, dass der Aspekt gemäß der fünften Erfindung der Prozess ist, mit dem die PABX Steuereinrichtung entschieden hat, ob Netzressourcen zugeteilt werden können oder nicht und wenn dem so ist, wie viele von diesen. Um dies zu tun, kann die PABX Steuereinrichtung die empfangenen Ressourcenanforderungs-Nachrichten verarbeiten und entscheiden, ob weitere Ressourcen ergriffen werden müssen oder nicht oder freigegeben werden müssen oder nicht. Wiederum wird die Netzressourcen-Verwaltungsnachricht im Schritt ST171 als ein Typ von Signalisierungsnachrichten an eine spezifische Transportadresse der Anwendungsschicht AL gerichtet.

Zusätzlich zu der Registrierung, der Entdeckung, dem grundlegenden Anrufaufbau und den verwendeten Zusatzdiensten kann die PABX Steuereinrichtung gemäß der Erfindung deshalb nicht nur die Vermittlungsressourcen SW des PABX Netzes für den Anrufaufbau steuern, sondern sie kann auch die Netzressourcen des Datennetzes steuern, mit dem das Multimediaterminal MT verbunden ist. All dies ist möglich, weil die Multimedia-Steuereinrichtung MMC gemäß der Erfindung eine Schichtstruktur aufweist, die die Schichtstruktur des Multimediadatennetzes widerspiegelt. Deshalb kann sie die voranstehend erwähnte RSVP Nachricht für die Einstellung der Netzelemente ausgeben, die auf dem Weg zu dem Multimediaterminal MT angeordnet sind.

SIEBTE AUSFÜHRUNGSFORM H.323 Gatekeeper/Gateway-Integration

Unter Bezugnahme auf die Fig. 18-21 wird ein Bespielfall der Erfindung, die in den voranstehenden Abschnitten beschrieben ist, erläutert. Der Verwendungsfall besteht aus einer H.323 Gatekeeper/Gateway-Anwendung, die in einem PABX System integriert ist. Die folgenden Einrichtungen sind zu der PABX hinzugefügt, um die Verbindung von Multimediaterminals MTs damit zu ermöglichen:

- Eine Zugriffs-PCB (APCB), die die gesamte Zugriffsschichteinrichtung ALM wie voranstehend beschrieben und in den Fig. 6, 7 gezeigt und den Mediengatewayblock MGM wie voranstehend beschrieben und in Fig. 9a gezeigt, implementiert;
- Die Datenbank DB (MTDB: Multimedia Datenbank) zum Halten der MT spezifischen Information (MT Datenstrukturen) wie beschrieben und auf der rechten Seite der Fig. 13c gezeigt;
- Ein SW (Vermittlungs-)Block OMP, der die O & M Schicht wie voranstehend beschrieben und in Fig. 11 gezeigt, implementiert.
- Ein SW (Vermittlungs-)Block (LP), der die Protokollbehandlungsschicht PHLM wie voranstehend beschrieben und in Fig. 8 gezeigt, den Mediensteuereinrichtungsblock MCM wie voranstehend beschrieben und in Fig. 9a gezeigt und die Anwendungsschicht ALM wie voranstehend beschrieben und in Fig. 6, 7 gezeigt, implementiert.

In Fig. 18 ist die Architektur der Implementierung gezeigt. Wie voranstehend erläutert, müssen die Multimediaterminals MT, bevor sie unter Verwendung der PABX Vermittlungsressourcen starten können, eine Registrierungsprozedur ausführen, die ähnlich wie diejenige ist, die in der dritten Ausführungsform beschrieben und in den Fig. 13b, 13c gezeigt ist.

Optional können die Multimediaterminals MT vor der Registrierung eine Entdeckungsprozedur ähnlich wie diejenige ausführen, die in der dritten Ausführungsform (auch automatische Entdeckung) beschrieben und in Fig. 13a gezeigt ist. In Fig. 19 führt das Multimediaterminal MT auf der linken Seite einen Entdeckungs- sowie einen Registrierungsprozess aus, während das Multimediaterminal MT auf der rechten Seite nur den Registrierungsprozess ausführt. Sobald sie richtig registriert sind, können Multimediaterminals MT Anrufe durchführen und empfangen.

In den Fig. 19, 20 ist der Prozess eines MT zu MT Anrufaufbaus dargestellt. Wie sich der Figur entnehmen lässt, ist für diesen Anruf das Ergebnis der Ausführung des in Fig. 14 gezeigten Algorithmus, dass Vermittlungsressourcen SW in der PABX nicht ergriffen werden, da nach Ausführung des Algorithmus sichergestellt werden kann, dass ein End-zu-End- Pfad durch das darunter liegende Datennetz möglich ist, um einen Anruf zwischen den beiden Multimediaterminals MT aufzubauen. Schließlich wird der Anruf gemäß Fig. 21 freigegeben.

Signale von AL an MTDB sind für die Frage der MTDB Inhalte vorgesehen. Signale von AL zum Netz sind zum Ergreifen oder Reservieren von Datennetzressourcen für den Anruf vorgesehen, der gerade hergestellt wird.

Die folgende Beschreibung ist eine schrittweise Beschreibung der Entdeckungs-Registerungs-, Anrufaufbau- und Anruffreigabe-Prozesse, wie oben in allgemeinerer Form für die einzelnen Prozesse beschrieben. Jedoch existiert eine klare Kohärenz zwischen den voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen und dem hier beschriebenen Beispielfall, der gegenwärtig von den Erfindern als die bevorzugte Ausführungsweise der Erfindung angesehen wird.

Entdeckungsprozess (Discovery Process)

Schritt ST231 ist das H.323 Gegenstück zum Schritt ST13A1. Das MT auf der linken Seite sendet eine Entdeckungs- Aufforderungsnachricht GRQ mit seinen Identifizierern (EndpointAlias, Endpoint Alias) und die Transportadresse TA, an die die Entdeckungsbestätigungs- oder Entdeckungs- Zurückweisungsnachricht von der empfangenden Anwendungsschicht AL gesendet werden muss. Diese Nachricht wird von dem MT an die altbekannte Entdeckungs- Multicastadresse gesendet, die in H.323 definiert ist, die 224.0.1.41: 1718 in TCP/IP Netzen ist. Die Schritte ST232/ST235 sind die gleichen Anwendungsprimitive wie in den Schritten ST13a1'/ST13a8' in Fig. 9a, 9b.

Die Schritte ST233/ST234 stellen eine Anfrage an der MT Datenbank dar, um die Identitäten, die von dem entdeckenden MT bereitgestellt werden, mit den MT Datenbankinhalten zu überprüfen.

Der Schritt ST236 ist das H.323 Gegenstück des Schritts ST13a8. Die PHLM bildet das Anwendungsprimitiv im Schritt ST225 auf die Gatekeeper-Bestätigungsnachricht GCF mit der Transportadresse TA, an die das MT seine weitere Registrierungs-Aufforderungsnachricht (rasAddress) senden muss, und einen Identifizierer des Gatekeepers/PABX (gatekeeper Id) ab. Diese Nachricht wird an die Transportadresse TA gesendet, die im Schritt 231 (rasAddress) empfangen wird.

Die im Schritt ST236 gesendete Transportadresse TA wird von der Anwendung AL zwischen all denjenigen Transportadressen TA, die von der Anwendungsschicht AL bekannt sind, entweder entsprechend zu den eigenen PSAPs oder fremden PSAPs gewählt worden sein und kann vorzugsweise gemäss der in der dritten Ausführungsform erwähnten Kriterien gewählt werden.

Registrierungsprozess

Der Schritt ST239 ist das H.323 Gegenstück des Schritts ST13b1 und des Schritts ST161. Das Multimedia Terminal MT auf der linken Seite sendet eine Registrierungs- Aufforderungsnachricht RRQ mit seinen Identifizierern, Benutzer und Kennwort (Endpunkt Alias), seinen dynamischen Transportadressen TA, die für eine nicht-anrufbezogene Signalisierung (rasAddress) und eine anrufbezogene Signalisierung (call Signal Address) verwendet werden, und den Typ und die Transportadresse TA des Kanals, der für Zusatzdienste verwendet wird (SuppServChannel und SuppServAddress).

Die Schritte 2310/St2315 sind wiederum die gleichen Anwendungsprimitive wie in den Schritten ST13b1'/ST13b9' in Fig. 13b. Die Schritte ST2311/ST2312 stellen eine Anfrage an der MT Datenbank bereit, um die Identitäten zu überprüfen, die von dem registrierenden Multimedia-Terminal MT bereitgestellt werden, mit den MT Datenbankinhalten zu überprüfen.

Die Schritte ST2313/ST2314 stellen die MT Datenbank- Aktualisierung der empfangenen Daten bezüglich des registrierenden MT dar (rasAddress, callSignalAddress, suppServChannel und suppServAddress).

Der Schritt ST2316 ist das H.323 Gegenstück des Schritts ST13b9 und ST162. Die PHLM bildet das Anwendungsprimitiv im Schritt ST2315 auf eine Registrierungs-Bestätigungsnachricht RCF mit der Gatekeeper-Transportadresse TA für eine anruf bezogene Signalisierung (callSignalAddress), einen Identifizierer des Gatekeepers PABX (gatekeeper Id) und den Typ von Kanal des Gatekeepers und die Transportadresse TA für eine Zusatzdienst-Signalisierung (suppServChannel und suppServAddress) ab.

Die Transportadressen TAs, die im Schritt ST2316 gesendet werden, werden vorzugsweise von der Anwendungsschicht AL zwischen all denjenigen Transportadressen TAs, die von der Anwendungsschicht AL bekannt sind, entweder entsprechend der eigenen PSAPs oder der fremden PSAPs gewählt und werden gemäss der in der dritten Ausführungsform erwähnten Kriterien gewählt.

Natürlich führt auch das Multimediaterminal MT auf der rechten Seite in Fig. 19 einen Registrierungsprozess (Schritte ST237 und ST238) aus. Dieser Prozess verursacht einen Signalisierungsaustausch, der gleich zu dem demjenigen zwischen den Schritten ST 2310 und ST2315 ist, der aber zum Zweck der Übersichtlichkeit weggelassen worden ist.

Netzressourcen-Verwaltung

Vor dem Starten eines neuen Anrufs fordert das Multimediaterminal MT den Gatekeeper auf, einige Netzressourcen in dem darunter liegenden Datennetz zum Halten des Anrufs zu reservieren. Der Schritt ST2317 ist das H.323 Gegenstück zum Schritt ST171. Das Multimediaterminal MT auf der linken Seite sendet eine Zulassungs- Aufforderungsnachricht ARQ mit seinen Identifizierern (sercInfo), Identifizierern der angerufenen Partei (destinationInfo), Identifizierer für den Anruf (conferenceId und callIdentifier) und eine Anzahl von Ressourcen, die erforderlich sind, (bandwidth). Diese Nachricht wird an die Transportadresse TA gesendet, die für eine nicht-anruf bezogene Signalisierung des Gatekeepers (rasAddress im Schritt ST236) verwendet wird. Die Schritte ST2318/ST2321 zeigen die gleichen Anwendungsprimitive wie im Schritt ST171'/ST1711' in Fig. 17 an.

Die ST2319/ST2320 stellen eine Wechselwirkung zwischen der Anwendungsschicht AL und dem darunter liegenden Datennetz dar, um eine Ergreifung und Reservierung von Ressourcen in dem Datennetz zu verhandeln. Diese Interaktion hängt von dem Typ des Netzes (TCP/IP, AAL5/ATM et.) und der Vorgehensweise, mit der das Netz Ressourcen behandelt (RSVP, DiffServ, ATM QoS etc.) ab.

Der Schritt ST2322 ist das H.323 Gegenstück des Schritts ST1711. Die PHLM bildet das Anwendungsprimitiv im Schritt ST2321 auf eine Zulassungs-Bestätigungsnachricht ACF mit der tatsächlichen Anzahl von Ressourcen ab, die in dem Datennetz ergriffen oder reserviert worden sind (bandwidth). Das angerufene Multimediaterminal MT geht ebenfalls durch diesen Prozess, wenn es die Anrufaufbau-Benachrichtigung empfängt. Dies ist in dem nachstehenden grundlegenden Anrufaufbauabschitt beschrieben.

Grundlegender Anrufaufbau

Der Schritt ST241 ist das H.323 Gegenstück zum Schritt ST15c1. Das Multimediaterminal MT auf der linken Seite sendet eine Anrufaufbaunachricht (setup) mit der E.164 Nummer der angerufenen Partei (calledPtyNum), Identifizierern für den Anruf (conferenceId und callIdentifyer), die mit denjenigen übereinstimmen müssen, die das Multimediaterminal MT im Schritt ST2217 gesendet hat, und die Transportadresse TA, die von dem Multimediaterminal MT verwendet wird, um Pakete zu empfangen, die Multimediainformationen führen (MHLAddress). Diese Transportadresse TA weist die gleiche Bedeutung wie das <MT A'sTr.Addr< Feld im Schritt ST1Sc1 auf.

Die Schritte ST242/ST243 sind die Anwendungsprimitive entsprechend zu der Anrufaufbaunachricht (setup), die in Fig. 15c zur Übersichtlichkeit nicht gezeigt sind.

Der Schritt ST244 ist das H.323 Gegenstück zum Schritt ST15c2. Die MHLAddress im Schritt ST244 könnte diejenige sein, die von dem anrufenden MT im Schritt ST241 gesendet wird, oder eine andere, die von der Anwendungsschicht AL während der Ausführung des Verfahrens in Fig. 15d gewählt wird. Diese Adresse weist die gleiche Bedeutung wie das <Source Tr.Addr.< Feld im Schritt ST15c2 auf.

Die Signalisierung zwischen dem Schritt ST245 und dem Schritt ST2410 ist ähnlich zu derjenigen zwischen dem Schritt ST2217 und dem Schritt ST2222. Das angerufene Multimediaterminal MT fordert auch von seinem Gatekeeper die Anzahl von darunter liegenden Datennetzressourcen an, die es für den Anruf benötigen wird (es könnte sein, dass eine unterschiedliche Anzahl von Ressourcen in jeder Richtung benötigt wird, z. B. wenn das anrufende Multimediaterminal MT nur einen Audiostrom sendet, während das angerufene Multimediaterminal MT sowohl einen Audio- als auch einen Videostrom versendet).

Der Schritt ST2411 ist das H.323 Gegenstück des Schritts ST15c3. Das Multimediaterminal MT auf der rechten Seite sendet eine Anrufverbindungsnachricht (connect) mit Identifizierern für den Anruf (conferenceId und callIdentifier) und die Transportadresse TA, die dieses MT für empfangende Pakete, die Multimediainformation führen (MHLAddress) verwenden möchte. Diese Transportadresse TA weist die gleiche Bedeutung wie das <MT B's Tr. Addr.< Feld in dem Schritt ST15c3 auf.

Die Schritte ST2412/St2413 sind die Anwendungsprimitive entsprechend zu der Anrufverbindungsnachricht (connect), die in Fig. 15c zur Übersichtlichkeit nicht gezeigt sind. Der Schritt 2414 ist das H.323 Gegenstück zum Schritt ST15c4. Die PHLM bildet das CALLAS.ind Primitive auf einer Anrufverbindungsnachricht (connect) mit den Identifizierern für den Anruft (conferenceId und callIdentifier) und die Transportadresse TA, an die das anrufende Multimediaterminal MT seine Pakete senden muss, die Multimediainformation führen, ab.

Die MHLAddress im Schritt ST2414 könnte diejenige sein, die von dem angerufenen Multimediaterminal MT im Schritt ST2411 gesendet wurde, oder eine andere, die von der AL während der Ausführung des Algorithmus in Fig. 15d gewählt wird. Diese Adresse weist die gleiche Bedeutung wie das <Dest.Tr.Addr.< Feld im Schritt ST15c4 auf.

Wie sich aus der obigen Beschreibung entnehmen lässt, kennt nun sowohl das anrufende als auch das angerufenen Multimediaterminal MT die Transportadressen TAs, an die sie ihre Pakete senden müssen, die Multimediainformation führen. In diesem Verwendungsfall sind die MHLAddress Felder, die vom Multimediaterminal MT gesendet werden, nicht durch die Anwendungsschicht AL modifiziert worden, da die Anwendungsschicht AL gefunden hat, dass ein End-zu-End- Signalisierungspfad zwischen einem anrufenden und einem angerufenen Multimediaterminal MT durch das darunter liegende Datennetz aufgebaut werden kann. Deshalb sind die Transportadressen TA, die beide Multimediaterminals MTs zum Senden von Multimediaströmen verwenden müssen, jeweils die jeweilige MT Transportadresse TA und die Multimediaströme fliessen direkt zwischen den MTs, ohne durch die PABX Vermittlungsstelle zu gehen, wie sich dem Schritt ST2415 entnehmen lässt.

Anruffreigabe

Die Signalisierung zwischen den Schritten ST201 und ST254 ist die standardmässige H.323 Signalisierung zum Freigeben eines Anrufs. Das anrufende Multimediaterminal MT (das angerufene Multimediaterminal MT kann den Anruf ebenfalls freigeben) sendet eine Anruffreigabenachricht (releaseComplete) über die Abbildung und die entsprechenden Anwendungsprimitive an die Anwendungsschicht AL, um an dem angerufenen Multimediaterminal MT anzukommen. Das freigebende Multimediaterminal MT identifiziert den Anruf zur Freigabe durch Einbauen von Anrufidentifizierern (conferenceId und callIdentifier) in der releaseComplete Nachricht. Eine Signalisierung zwischen den Schritten ST255 und ST2510 und zwischen den Schritten ST2511 und ST2516 weisen eine Funktion auf, die entgegengesetzt zu derjenigen einer Signalisierung zwischen den Schritten ST2317 und ST2322 und zwischen den Schritten ST245 und ST2410 ist. Beide Multimediaterminals MT benachrichtigen ihre Gatekeeper (in diesem Fall verwenden beide MT den gleichen Gatekeeper), dass die Datennetzressourcen, die für den Anruf verwendet werden, der gerade beendet wird, freigegeben werden können.

Es sei darauf hingewiesen, dass bei der Beschreibung des obigen Verwendungsbeispiels sämtliche Bezeichnungen in den Schritten zwischen den Multimediaterminals und den jeweiligen Schichten PHLM und AL Nachrichten anzeigen, die einen oder mehrere Parameter enthalten, während die Schritte zwischen den Schichten, z. B. PHLM und AL, den Austausch der Primitive anzeigen, wie bereits unter Bezugnahme auf die Fig. 6-9 erläutert. Dies trifft auch auf die Figuren in den anderen Flussdiagrammen zu, z. B. in Fig. 13a, 13b, 14, 15a, 15c, 16, 17.

GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT

Wie voranstehend erläutert wird anstelle der Verwendung eines Gateways bei der vorliegenden Erfindung in ein leitungsvermitteltes Netz eine Multimedia-Steuereinrichtung eingebaut, die eine Behandlung des Multimediaterminals MT erlaubt, das mit dem Datennetz verbunden ist, das mit dem leitungsvermittelten Netz verbunden ist, um genauso wie jede andere normale Telephonieterminalnebenstelle behandelt zu werden. Um dies durchzuführen, spiegelt die Steuereinrichtung wenigstens einen Teil der Protokollschichtstruktur wider, die normalerweise in dem Datennetz verwendet wird. Wenn ein neues Datennetz mit einem anderen Typ oder einem anderen Standard von Multimediaprotokollen mit der PABX verbunden wird, dann müssen nur spezifische Prozeduren in den einzelnen Schichten der Steuereinrichtungen aktualisiert/ersetzt werden.

Für Anrufaufbau-Aufforderungen von Multimediaterminals MT, die nun ein Teil des Nebenstellenraums in der PABX sind, empfängt die Multimedia-Steuereinrichtung Signalisierungsnachrichten in dem Multimediadatenformat, dekodiert diese Signalisierungsnachrichten und steuert die Verwendung von Vermittlungsressourcen der PABX gemäss des Inhalts der Signalisierungsnachrichten.

Durch Austauschen von Transportadressen mit dem Multimediaterminal MT kann die PABX Multimedia- Steuereinrichtung eine Verteilung der Signalisierungslast und der anruf-bezogenen Medieninformation zwischen einer Anzahl von unterschiedlichen physikalischen Dienstzugriffspunkten PSAP, die ein Teil der physikalischen und Datenverbindungs- Unterschicht sind, ausführen.

Die Multimedia-Steuereinrichtung kann auch Zusatzdienste des PABX Netzes an dem Multimediaterminal MT bereitstellen, wenn ein entsprechender Austausch von Signalisierungsnachrichten zwischen MT und der Multimedia-Steuereinrichtung ausgeführt wird.

Wenn das in dem Datennetz verwendete Protokoll dies ermöglicht, können schliesslich auch Netzressourcen- Verwaltungsfunktionen von der PABX Multimedia- Steuereinrichtung ausgeführt werden.

Wie voranstehend unter Bezugnahme auf den Schichtaufbau der erfindungsgemässen PABX Multimedia-Steuereinrichtung erläutert, ist es immer dann, wenn ein neues Protokoll in dem Datennetz verwendet wird, nur erforderlich, bestimmte Algorithmen in der Schichtstruktur auszutauschen, ohne die gesamte Steuereinrichtung zu ersetzen. Es ist auch möglich, dass mehrere Algorithmen in jeder der Schichten gleichzeitig existieren, so dass selbst dann, wenn ein neues Multimediaprotokoll-Datennetz verbunden wird, eine automatische Auswahl des geeigneten Algorithmus und der geeigneten Unterschicht ausgeführt wird.

Deshalb sei darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung keineswegs auf die Verwendung von spezifischen Protokollen wie IPX, H.323, PCP/IP etc. beschränkt ist. Ganz im Gegenteil können auf Grundlage der obigen Lehren verschiedene Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung auf Grundlage der hier offenbarten Lehren ausgeführt werden. Insbesondere kann die Erfindung Ausführungsformen umfassen, die aus Merkmalen bestehen, die in den Ansprüchen und/oder in der Beschreibung getrennt beschrieben worden sind. Ferner sei darauf hingewiesen, dass die Merkmale, die voranstehend beschrieben worden sind, nur eine Zusammenfassung davon sind, was die Erfinder gegenwärtig als bevorzugte Vorgehensweise der Erfindung ansehen, und dass weitere vorteilhafte Ausführungsformen auf Grundlage der hier offenbarten Lehren erdacht werden können. Deshalb ist der Umfang der Erfindung nicht auf die Beschreibung beschränkt.

Ferner dienen Bezugszeichen in den Ansprüchen nur zu Verdeutlichungszwecken und sind keineswegs dafür vorgesehen, um den Umfang dieser Ansprüche einzuschränken.

Claims

1. Leitungsvermitteltes Privatkommunikationsnetz (PABX) mit Vermittlungsressourcen (SW) zum Bereitstellen von Kommunikationen zwischen einer oder mehreren ersten Teilnehmerstationen (TT) des Privatkommunikationsnetzes (PCM) und einer oder mehreren zweiten Teilnehmerstationen (MT, MT1, MT2) eines paketvermittelten privaten Multimediadatennetzes (PMM; MMN) ohne Verwendung eines Gateways (GW) zum Umwandeln der Datenkommunikation von einem oder mehreren Telephonieprotokollen (SS7, ISDN, PCN), die auf der Seite des leitungsvermittelten Netzes verwendet werden, in Signalisierungs- und Multimediaprotokolle (H.323, SIP, TCP/AP, IPX), die auf der Seite des Datennetzes verwendet werden, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (MMC) zum Steuern der Verwendung von Vermittlungsressourcen (SW) des leitungsvermittelten Privatkommunikationsnetzes (PCN, PABX) zum Aufbauen von Anrufen zwischen den ersten und den zweiten Teilnehmerstationen (TT, MT) auf Grundlage von Signalisierungsinformation, die wenigstens von einer zweiten Teilnehmerstation (TT; MT) wahrend eines Anrufaufbaus empfangen wird.

2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (MUC) eine Registrierungseinrichtung umfasst zum Registrieren einer zweiten Teilnehmerstation (MT) des Datennetzes (MMN) als eine Teilnehmerstation in dem Privatnetz (PCN, PABX).

3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Registrierungseinrichtung eine Datenbank (DB) umfasst, die für jede registrierte zweite Teilnehmerstation die zugewiesene Privatnetz-Rufnummer und eine Identifikation (URL, e-mail adr) der zweiten Teilnehmerstation (MT) in der Datenbank (MMN) speichert.

4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenbank (DB) für jede registrierte zweite Teilnehmerstation die Datenstruktur der zweiten Teilnehmerstation speichert, die umfasst: die Netz- und Transportadressen und/oder Sicherheitsinformation (Benutzername, Benutzerkennwort, Kategorieprofil) und/oder die Identifikationen in dem Netz (e-mail Adresse, URL Adresse) und/oder dessen Multimedia- Funktionalitäten (Audio, Video, Daten, Verwendung von Standards).

5. System (Fig. 13a) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (MMC) und eine zweite Teilnehmerstation (MT) die folgenden Entdeckungsschritte ausführen, um zu bestimmen, ob die zweite Teilnehmerstation in den Nebenstellenraum des leitungsvermittelten Privatkommunikationsnetzes zuzulassen ist oder nicht:

- in der zweiten Teilnehmerstation (MT), Senden (ST13a1, ST13a1') einer Entdeckungsnachricht mit einer Identitätsinformation der zweiten Teilnehmerstation (MT) an eine feste Transportadresse einer Protokollbehandlungs- Schichteinrichtung (PHLM) der Steuereinrichtung (MMC); und
- in der Steuereinrichtung (MMC), Überprüfen (ST13a2) der Identitätsinformation mit den Datenstrukturen in der Datenbank (DB), um eine entsprechende Rufnummer zu finden, und Zurücksenden (ST13a8, ST13a8') an die zweite Teilenehmerstation (MT) einer Transportadressen-Bestätigungsnachricht einschließlich der Transportadresse der Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung (PHLM), durch die die Protokollbehandlungs- Schichteinrichtung (PHLM) Signalisierungsnachrichten empfangen kann.

6. System (Fig. 13b) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (MMC) und eine zweite Teilnehmerstation (MT) die folgenden Registrierungsschritte ausführen, damit die Multimedia- Steuereinrichtung (MMC) entscheiden kann, ob eine Registrierung von einer zweiten Teilnehmerstation (MT) anzunehmen ist oder nicht:

- in der zweiten Teilnehmerstation (MT), Senden (ST13b1, ST13b1') einer Registrierungsnachricht mit wenigstens einer Identitätsinformation der zweiten Teilnehmerstation (MT) an die Transportadresse einer Protokollbehandlungs-Schichteinrichtung (PHLM) der Steuereinrichtung (MMC); und
- in der Steuereinrichtung (MMC), Überprüfen (ST13b2) der Identitätsinformation mit den Datenstrukturen in der Datenbank (DB) und Zurücksenden (ST13b9) an die zweite Teilnehmerstation (MT) einer Registrierungsbestätigungsnachricht, die anzeigt, dass der zweite Teilnehmer in der Datenbank (DB) als Nebenstelle in dem Nebenstellenraum des Privatnetzes registriert ist, wobei die Registrierungsbestätigungsnachricht eine Transportadresse wiederspiegelt, die für eine Signalisierung verwendet wird.

7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Registrierungsnachricht ein oder mehrere Identitäten der zweiten Teilnehmerstation (MT) enthält, wobei die Registrierungseinrichtung in der Datenbank (DB) den Zusammenhang zwischen den Identitäten und einer Rufnummer einstellt.

8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Registrierungsnachricht einen e-mail Index (EM-INDX), einen URL Index (URL-INDX) oder einen E.164 Index (E.164-INDX) enthält.

9. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (MMC) eine Betriebs- und Wartungs- Schichteinrichtung (OML) umfasst und eine Einrichtung vorgesehen ist, über Operationen (ST121-ST125) der Betriebs- und Wartungsschicht in einer Datenbank (DB) den Zusammenhang zwischen einer Datenstruktur des Multimediaterminals und einer neu erzeugten Rufnummer des Nebenstellenraums des Privatnetzes (Fig. 12) einzustellen (ST125).

10. System nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (MMC) die Transportadresse für jede registrierende zweite Teilnehmerstation (MT) in Abhängigkeit von der Signalisierungslast von mehreren physikalischen Signalzugriffsports (PSAP) einer physikalischen und Datenverbindungs- Unterschichteinrichtung (PDLSUP) der Multimedia- Steuereinrichtung (MMC) bestimmt.

11. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (MMC) während eines Anrufaufbaus (ST141) bestimmt, ob die angerufene Nebenstelle ein Multimediaterminal (MT) ist.

12. System nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (MMC) die Verwendung von Vermittlungsressourcen (SW) des leitungsvermittelten Netzes (PABX) auf Grundlage einer Überprüfung (ST142), ob ein End-zu-End-Netzpfad zwischen der anrufenden und der angerufenen Teilnehmerstation möglich ist (ST142), durch Überprüfen der Codierungsverfahren des verbundenen Multimediaterminals (ST145) und durch Überprüfen des Datennetz-Dienstgrads (5T146) bestimmt.

13. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während eines Anrufaufbaus, wenn Vermittlungsressourcen (SW) des leitungsvermittelten Netzes (PABX) verwendet werden, die Steuereinrichtung (MMC) die Transportadresse von einem oder mehreren physikalischen Dienstzugriffspunkten (PSAP) bestimmt, um anruf-bezogene Medieninformation unter mehreren physikalischen Dienstzugriffspunkten (PSAP) zu verteilen.

14. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Teilnehmerstation (MT) und die Steuereinrichtung (MMC) Registrierungsnachrichten und Registrierungsbestätigungsnachrichten (ST161, ST162) zum Austauschen von Transportadressen und des Typs von Transportkanal, der für Zusatzdienste verwendet wird, die von dem leitungsvermittelten Netz (PABX) an der zweiten Teilnehmerstation bereitgestellt werden sollen, austauschen.

15. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Teilnehmerstation (MT) eine Datennetzressourcen- Verwaltungsaufforderungsnachricht an die Steuereinrichtung (MMC) sendet (ST171), wobei die Steuereinrichtung (MMC) auf Grundlage des Kategorieprofils (ST172), der Ressourcenverfügbarkeit (ST174), der Anrufklasse (ST176) und des Datennetzstatus (ST177) bestimmt, ob eine Datennetz- Ressourcenverwaltung zugelassen wird, und Datennetz- Ressourcenverwaltungsnachrichten an das Datennetz gemäss der Ressourcenanforderung, die in der Datennetz- Ressourcenverwaltungs-Anforderungsnachricht gemacht wird, die von der zweiten Teilnehmerstation (MT) ausgegeben wird, ausgibt.