DE10005277A1 - Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-bezimidazol-Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-bezimidazol-DerivatenInfo
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Abstract
Nach einem neuen Verfahren lassen sich 2-Chlor-benzimidazol-Derivate der Formel DOLLAR F1 in welcher DOLLAR A A für gegebenenfalls halogeniertes Alkylen mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen steht, DOLLAR A herstellen, indem man 1,3-Dihydro-benzimidazolthione der Formel DOLLAR F2 mit Chlor in Gegenwart eines organischen Verdünnungsmittels sowie gegebenenfalls in Gegenwart von verdünnter, wässriger Salzsäure bei Temperaturen zwischen -10 DEG C und +50 DEG C umsetzt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von
bekannten 2-Chlor-benzimidazol-Derivaten, die als Zwischenprodukte zur Synthese
von Wirkstoffen mit mikrobiziden Eigenschaften verwendbar sind.
Es ist bereits bekannt geworden, dass sich in 2-Position chlorierte Benzimidazol-
Derivate herstellen lassen, indem man die entsprechenden 2-Brom-imidazole mit
Chlorwasserstoff umsetzt (vgl. WO 97-06171). So erhält man zum Beispiel durch
Behandlung von 2-Brom-6,6-difluor-[1.3]dioxolo-[4,5-f]benzimidazol mit
Chlorwasserstoffgas in Gegenwart von Dimethylformamid das 2-Chlor-6,6-difluor-
[1,3]dioxolo-[4,5-f]-benzimidazol. Nachteilig an diesem Verfahren ist aber, dass die
gewünschten Produkte in relativ niedrigen Ausbeuten anfallen.
Außerdem ist schon bekannt, dass sich bestimmte 2-Chlor-benzimidazole, die am
Benzolring noch einen annellierten Dioxol- oder Dioxin-Ring auf weisen, dadurch
synthetisieren lassen, dass man entsprechende 1,3-Dihydro-benzimidazol (thi)-one
mit Phosphoroxychlorid, gegebenenfalls in Gegenwart von Chlorwasserstoff oder
von Phosphorpentachlorid umsetzt (vgl. EP-A 0 893 445). Die erhaltenen Substanzen
sind jedoch mehr oder weniger von unerwünschten Nebenprodukten verunreinigt. Im
übrigen fallen bei der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches phosphorhaltige Pro
dukte an, wodurch eine Anwendung dieses Prozesses im technischen Masstab
zusätzlich beeinträchtigt wird.
Weiterhin wurde bereits beschrieben, dass die Umsetzung von bestimmten 2-
Mercapto-benzimidazolen mit Chlor in sehr stark saurem Milieu 2-Chlor-benzimid
azole liefert (vgl. US-A 3 555 040 und US-A 3 686 411). Analoge Reaktionen von 2-
Mercapto-benzimidazolen, die am Benzolring noch einen annellierten Dioxol- oder
Dioxin-Ring tragen, wurden aber nicht offenbart.
Es wurde nun gefunden, dass man 2-Chlor-benzimidazol-Derivate der Formel
in welcher
A für gegebenenfalls halogeniertes Alkylen mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen steht,
erhält, indem man 1,3-Dihydro-benzimidazolthione der Formel
A für gegebenenfalls halogeniertes Alkylen mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen steht,
erhält, indem man 1,3-Dihydro-benzimidazolthione der Formel
in welcher
A die oben angegebene Bedeutung hat,
mit Chlor in Gegenwart eines organischen Verdünnungsmittels sowie gegebenenfalls in Gegenwart von verdünnter, wässriger Salzsäure bei Temperaturen zwischen -10°C und +50°C umsetzt.
A die oben angegebene Bedeutung hat,
mit Chlor in Gegenwart eines organischen Verdünnungsmittels sowie gegebenenfalls in Gegenwart von verdünnter, wässriger Salzsäure bei Temperaturen zwischen -10°C und +50°C umsetzt.
Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, dass sich 2-Chlor-benz
imidazol-Derivate der Formel (I) nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in glatter
Reaktion ohne störende Nebenreaktionen herstellen lassen. Unerwartet ist vor allem,
dass die Zielprodukte in deutlich höherer Ausbeute anfallen als nach den bisher
bekannten Methoden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen aus.
So ermöglicht es, die Synthese von 2-Chlor-benzimidazol-Derivaten der Formel (I)
in extrem hoher Ausbeute und hervorragender Reinheit. Günstig ist auch, dass die
benötigten Reaktionskomponenten einfach herstellbar und auch in größeren Mengen
verfügbar sind. Ein weiterer Vorteil besteht schließlich darin, dass die Durchführung
der Umsetzung und die Isolierung der Reaktionsprodukte keinerlei Schwierigkeiten
bereitet. Darüber hinaus lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch problemlos
in den technischen Maßstab übertragen.
Verwendet man 6,6-Difluor-[1,3]dioxolo-[4,5-f-]-1,3-dihydro-benzimidazol-2-thion
als Ausgangssubstanz, gasförmiges Chlor als Chlorierungsmittel und Essigsäure
ethylester im Gemisch mit verdünnter, wässriger Salzsäure als Verdünnungsmittel,
so kann der Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens durch das folgende Formel
schema veranschaulicht werden.
Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als Ausgangsstoffe be
nötigten 1,3-Dihydro-benzimidazolthione sind durch die Formel (II) allgemein defi
niert. Bevorzugt sind Verbindungen der Formel (II), in welcher
A für gegebenenfalls einfach oder zweifach durch Fluor und/oder Chlor substituiertes Methylen steht oder
für gegebenenfalls einfach bis vierfach durch Fluor und/oder Chlor substituiertes Ethylen steht.
A für gegebenenfalls einfach oder zweifach durch Fluor und/oder Chlor substituiertes Methylen steht oder
für gegebenenfalls einfach bis vierfach durch Fluor und/oder Chlor substituiertes Ethylen steht.
Besonders bevorzugt sind 1,3-Dihydro-benzimidazolthione der Formel (II), in wel
cher
A für die Gruppen -CH2-, -CF2-, -CCl2-, -CF2-CF2-, -CHF-CF2, -CHF-CHF-, -CF2-CFCl- oder -CFCl-CFCl- steht.
A für die Gruppen -CH2-, -CF2-, -CCl2-, -CF2-CF2-, -CHF-CF2, -CHF-CHF-, -CF2-CFCl- oder -CFCl-CFCl- steht.
Die 1,3-Dihydro-benzimidazolthione können in der "Thion"-Form der Formel
oder auch in der tautomeren "Mercapto"-Form der Formel
vorliegen. Der Einfachheit halber wird im vorliegenden Zusammenhang jeweils nur
die "Thion"-Form erwähnt.
Die 1,3-Dihydro-benzimidazolthione der Formel (II) sind bekannt oder lassen sich
nach bekannten Methoden herstellen (vgl. EP-A 0 893 445).
Chlor wird bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorzugsweise
in gasförmigem Zustand in das Reaktionsgemisch eingeleitet.
Als Verdünnungsmittel kommen bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorzugsweise Alkohole, Ester, Nitrile, Essigsäure sowie gegebenenfalls
halogenierte aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe in Frage. Beispielhaft
genannt seien Methanol, Ethanol, Essigsäureethylester, Dichlormethan, Chloroform,
Tetrachlorkohlenstoff, Dichlorethan und Trichlorethan. Zusätzlich kann verdünnte,
wässrige Salzsäure eingesetzt werden, also Salzsäure mit einem Chlorwasser
stoffgehalt bis zu 30 Gewichtsprozent.
Die Reaktionstemperaturen können bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens innerhalb eines bestimmten Bereiches variiert werden. Im allgemeinen
arbeitet man bei Temperaturen zwischen -10°C und + 50°C, vorzugsweise zwischen
-5°C und +40°C.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens arbeitet man im
allgemeinen unter Atmosphärendruck. Es ist aber auch möglich, unter erhöhtem
Druck zu arbeiten.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man auf 1 Mol an
1,3-Dihydro-benzimidazolthion der Formel (II) im allgemeinen einen Überschuss an
Chlor ein. Vorzugsweise verwendet man pro Mol an 1,3-Dihydrobenzimidazolthion
der Formel (II) 4 bis 7 Mol oder auch einen größeren Überschuß an Chlor. Im
einzelnen geht man so vor, dass man 1,3-Dihydrobenzimidazolthion der Formel (II)
in einem Verdünnungsmittel vorlegt, gegebenenfalls verdünnte, wässrige Salzsäure
hinzufügt und Chlor einleitet. Die Aufarbeitung erfolgt nach üblichen Methoden. Im
allgemeinen geht man so vor, dass man das Reaktionsgemisch einengt, den
verbleibenden Rückstand mit Wasser verrührt, das anfallende Gemisch durch Zugabe
von Base auf einen schwach sauren pH-Wert bringt, den anfallenden Feststoff
absaugt, wäscht und trocknet.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren 2-Chlor-benzimidazol-
Derivate der Formel (I) sind als wertvolle Zwischenprodukte zur Synthese von
Wirkstoffen mit mikrobiziden, vorzugsweise fungiziden Eigenschaften bekannt (vgl.
WO 97-06 171). So lassen sich fungizid wirksame Chlorbenzimidazole der Formel
in welcher
A die obengenannte Bedeutung hat,
herstellen, indem man 2-Chlorbenzimidazol-Derivate der Formel
A die obengenannte Bedeutung hat,
herstellen, indem man 2-Chlorbenzimidazol-Derivate der Formel
in welcher
A die oben angegebene Bedeutung hat,
mit 3,5-Dimethyl-isoxazol-4-sulfonylchlorid der Formel
A die oben angegebene Bedeutung hat,
mit 3,5-Dimethyl-isoxazol-4-sulfonylchlorid der Formel
in Gegenwart eines Säurebindemittels, wie Natriumhydrid oder Kaliumcarbonat, und
in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, wie Tetrahydrofuran oder Acetonitril um
setzt.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch die folgenden
Beispiele veranschaulicht.
In eine Suspension von 20,0 g (82 mmol) 6,6-Difluor-[1,3]-dioxolo-[4,5-f]-1,3-
dihydro-benzimidazol-2-thion in 300 ml Essigsäureethylester werden bei Raum
temperatur 20 ml an 30 gew.-%iger, wässriger Salzsäure gegeben. In dieses Reak
tionsgemisch werden unter Rühren bei Raumtemperatur 31,3 g (442 mmol) Chlorgas
eingeleitet. Nach beendetem Einleiten wird noch 11 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt und dann das Lösungsmittel abdestilliert. Man versetzt den verbleibenden
Rückstand mit 500 ml Wasser und stellt das entstehende Gemisch durch Zugabe von
wässriger Ammoniak-Lösung auf einen pH-Wert von 6. Der ausfallende Feststoff
wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck bei 40°C
getrocknet. Man erhält 18,8 g eines Produktes, das gemäß HPLC (ISTD) zu 93,3%
aus 2-Chlor-6,6-difluor-[1,3]-dioxolo[4,5-f]-benzimidazol besteht. Danach errechnet
sich eine Ausbeute von 92,0% der Theorie an 2-Chlor-6,6-difluor-[1,3]-dioxolo-
[4,5-f]-benzimidazol.
In eine Suspension von 10,1 g (42 mmol) 6,6-Difluor-[1,3]-dioxolo-[4,5-f]-1,3-
dihydro-benzimidazol-2-thion in 300 ml Methanol werden bei 0°C unter Rühren
16,4 g (231 mmol) Chlorgas eingeleitet. Anschließend wird das Reaktionsgemisch 16
Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt. Danach wird das Lösungsmittel abdestil
liert. Man versetzt den verbleibenden Rückstand mit 150 ml Wasser und stellt das
entstehende Gemisch durch Zugabe von wässriger Ammoiniak-Lösung auf einen pH-
Wert von 6. Der ausfallende Feststoff wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und
unter vermindertem Druck bei 40°C getrocknet. Man erhält 9,8 g eines Produktes,
das gemäß HPLC zu 95,5% aus 2-Chlor-6,6-difluor-[1,3]-dioxolo[4,5-f]-benz
imidazol besteht. Danach errechnet sich eine Ausbeute von 95,8% der Theorie an 2-
Chlor-6,6-difluor-[1,3]-dioxolo-[4,5-f]-benzimidazol.
Ein Gemisch aus 10 g (44 mmol) 6,6-Difluor-[1,3]dioxolo-[4,5-f]-1,3-dihydrobenz
imidazol-2-on und 100 ml frisch destilliertem Phosphoroxychlorid wird 15 Minuten
unter Rückfluss erhitzt. Danach erhitzt man weitere 6 Stunden unter Rückfluss und
leitet dabei Chlorwasserstoffgas mit einer Geschwindigkeit von etwa 8 Blasen pro
Sekunde ein. Anschließend wird das Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck
soweit eingeengt, dass es noch gut rührbar ist. Man versetzt den Rückstand mit 100 g
Eis und rührt 16 Stunden bei 5°C. Der angefallene Rückstand wird abgesaugt, mit
Wasser gewaschen und über Phosphorpentoxid getrocknet. Man erhält 3,5 g eines
Produktes, das im wesentlichen aus 2-Chlor-6,6-difluor-[1,3]dioxolo[4,5-f]benzimid
azol besteht.
Das saure Filtrat wird unter Kühlung mit konzentrierter Ammoniak-Lösung
neutralisiert. Das entstehende Gemisch wird 40 Minuten bei 5°C gerührt. Der dabei
anfallende Feststoff wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und über Phosphor
pentoxid getrocknet. Man erhält 9 g eines Produktes, das zu 80% aus 2-Chlor-6,6-
difluor[1,3]dioxolo[4,5-f]-benzimidazol besteht.
Danach errechnet sich eine Gesamtausbeute von 85% der Theorie an 2-Chlor-6,6-
difluor[1,3]dioxolo[4,5-f]-benzimidazol.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-benzimidazol-Derivaten der Formel
in welcher
A für gegebenenfalls halogeniertes Alkylen mit 1 oder 2 Kohlenstoff atomen steht,
dadurch gekennzeichnet, dass man 1,3-Dihydro-benzimidazolthione der Formel
in welcher
A die oben angegebene Bedeutung hat,
mit Chlor in Gegenwart eines organischen Verdünnungsmittels sowie gegebe nenfalls in Gegenwart von verdünnter, wässriger Salzsäure bei Temperaturen zwischen -10°C und +50°C umsetzt.
in welcher
A für gegebenenfalls halogeniertes Alkylen mit 1 oder 2 Kohlenstoff atomen steht,
dadurch gekennzeichnet, dass man 1,3-Dihydro-benzimidazolthione der Formel
in welcher
A die oben angegebene Bedeutung hat,
mit Chlor in Gegenwart eines organischen Verdünnungsmittels sowie gegebe nenfalls in Gegenwart von verdünnter, wässriger Salzsäure bei Temperaturen zwischen -10°C und +50°C umsetzt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Aus
gangsstoffe 1,3-Dihydro-benzimidazolthione der Formel (II) einsetzt, in
welcher
A für gegebenenfalls einfach oder zweifach durch Fluor und/oder Chlor substituiertes Methylen steht, oder
für gegebenenfalls einfach bis vierfach durch Fluor und/oder Chlor substituiertes Ethylen steht.
A für gegebenenfalls einfach oder zweifach durch Fluor und/oder Chlor substituiertes Methylen steht, oder
für gegebenenfalls einfach bis vierfach durch Fluor und/oder Chlor substituiertes Ethylen steht.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Aus
gangsstoffe 1,3-Dihydro-benzimidazolthione der Formel (II) einsetzt, in
welcher
A für die Gruppen -CH2-, -CF2-, -CCl2-, -CF2-CF2-, -CHF-CF2 -CHF-CHF-, -CF2-CFCl- oder -CFCl-CFCl- steht.
A für die Gruppen -CH2-, -CF2-, -CCl2-, -CF2-CF2-, -CHF-CF2 -CHF-CHF-, -CF2-CFCl- oder -CFCl-CFCl- steht.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Aus
gangsstoff 6,6-Difluor-[1,3}-dioxolo-[4,5-f]-1,3-dihydro-benzimidazol-2-
thion der Formel
einsetzt.
einsetzt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man bei Tempe
raturen zwischen -5°C und +40°C arbeitet.
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