DE10003513A1 - Aufspulvorrichtung - Google Patents
AufspulvorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Aufspulvorrichtung zum Aufwickeln mehrerer Fäden zu mehreren Spulen und ein Verfahren zum Betreiben einer Aufspulvorrichtung. Hierbei werden die Spulen auf einer auskragend drehbar gelagerten Spulspindel gleichzeitig gewickelt. Am Umfang der Spulen liegt eine Andrückwalze. Die Andrückwalze ist erfindungsgemäß in zwei Walzenträgern gelagert, die unabhängig voneinander derart bewegbar sind, daß während des Aufwickelns die Belastung der Spulen unabhängig von der Biegung der Spulspindel durch Nachführen der Andrückwalze über der Länge der Spulspindel vergleichmäßigt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Aufspulvorrichtung zum Aufwickeln mehrerer Fäden
zu mehreren Spulen und ein Verfahren zum Betreiben einer Aufspulvorrichtung.
Eine derartige Aufspulvorrichtung ist beispielsweise durch die EP 0 160 954 B 1
bekannt.
Bei dieser Aufspulvorrichtung ist eine Andrückwalze an einem Walzenträger
gelagert, der in einer Führung des Gestells in einer vertikalen Ebene verfahrbar
ist. Die Andrückwalze liegt mit einer vorgegebenen Anpreßkraft am Umfang der
Spulen an, die auf einer Spulspindel aufgespannt sind. Hierbei ist der
Walzenträger nur an einem Ende der Andrückwalze geführt. Zur Vermeidung
eines unzulässigen Biegemomentes wirkt an dem Walzenträger eine zusätzliche
Hebeleinrichtung, die eine dem Gewicht entgegengerichtete vertikale Kraft an
dem Walzenträger erzeugt. Damit wird erreicht, daß über der gesamten Länge der
Andrückwalze jeweils zwischen den Spulen und der Andrückwalze ein
gleichmäßiger Anpreßdruck herrscht.
Beim Aufwickeln mehrerer Fäden zu mehreren Spulen, die hintereinander auf
einer auskragenden Spulspindel aufgesteckt sind, tritt jedoch mit fortschreitender
Wickelzeit das Problem auf, daß die erhebliche Gewichtszunahme der Spulen zu
einer Durchbiegung der Spulspindel führen. Daraus resultiert eine ungleichmäßige
Belastung der Spulen durch die am Umfang anliegende Andrückwalze, die durch
Biegemomententlastung des Walzenträgers nicht kompensiert werden kann.
Durch die EP 0 374 536 B1 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Aufspulvorrichtung bekannt. Diese Aufspulvorrichtung weist eine Andrückwalze
auf, die an einem beweglichen Träger gelagert ist, so daß die Andrückwalze eine
Bewegung mit radialer Komponente zu der Spulspindel ausführen kann. Der
Walzenträger ist in Form einer Schwinge ausgebildet, die am Gestell der
Aufspulvorrichtung angelenkt ist. Bei einer derartigen Anordnung können
Biegungen der Spulspindel nur im Rahmen der Biegesteifigkeit der Schwinge
ausgeglichen werden.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Aufspulvorrichtung zu schaffen, bei welcher mehrere auf einer Spulspindel
gebildete Spulen während des Aufwickelns gleichmäßig mit einer am Umfang der
Spulen anliegenden Andrückwalze belastet werden.
Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Aufspulvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 oder 10 sowie durch ein Verfahren zum Betreiben
einer Aufspulvorrichtung gemäß Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Lagerenden der Andrückwalze
relativ zueinander beweglich sind. Damit läßt sich die Andrückwalze während des
Aufwickelns der Spulen entsprechend der Lage der Spulspindeln ausrichten, ohne
daß unzulässig hohe Biegemomente an der Andrückwalze oder deren Führung
wirken. Hierzu ist eines der Enden der Andriickwalze in einem ersten
Walzenträger und das andere Ende der Andrückwalze in einem zweiten
Walzenträger gelagert. Dabei kann zumindest einer der Walzenträger unabhängig
von den anderen bewegt werden.
Für Aufspulvorrichtungen, bei welchen die Ausweichbewegung der Spule
während der Spulreise durch einen beweglichen Spindelträger ausgeführt wird, ist
die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 besonders vorteilhaft. Hierbei
ist das Lagerende der Andrückwalze am freien Ende der Spulspindel beweglich
ausgeführt. Diese Anordnung ist besonders geeignet, um kleinere Absenkungen
im Bereich des freien Endes der Spulspindel zu kompensieren.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 zeichnet sich in ihrer hohen
Flexibilität zur Lageänderung der Andrückwalze aus. Diese Anordnung ist
ebenfalls für Aufspulvorrichtungen geeignet, bei welchen während der Spulreise
die Spulspindel ortsfest ist und der anwachsende Spulendurchmesser durch die
Bewegung der Andrtickwalze ermöglicht wird.
Um eine Lageveränderung der Andrückwalze unabhängig von den
Gewichtskräften auszuführen, ist jedem beweglichen Walzenträger ein steuerbarer
Antrieb zugeordnet.
Bei der Ausführung der Aufspulvorrichtung mit zumindest zwei beweglichen
Walzenträgern lassen sich die Antriebe der Walzenträger mittels einer
Steuereinrichtung derart steuern, daß die Walzenträger sich beide synchron
bewegen, um beispielsweise das Anwachsen der Spulen zu ermöglichen. Zur
Anpassung der Lage der Andrückwalze wird jeder der Antriebe separat durch die
Steuereinrichtung aktiviert.
Besonders vorteilhaft ist hierbei die Weiterbildung der Erfindung gemäß
Anspruch 6. Hierbei wird während der Spulreise eine ständige selbsttätige
Justierung der Andrückwalze ausgeführt. Die der Steuereinrichtung aufgegebenen
Sensorsignale können hierbei die momentane Lage der Spulspindel oder die
momentane zwischen der Andrückwalze und einer Spulenoberfläche
vorherrschende Anpreßkraft enthalten. Der mit der Steuereinrichtung gekoppelte
Sensor ist vorzugsweise am freien Ende der Spulspindel angeordnet.
Ein besonders einfacher Aufbau der Aufspulvorrichtung ist durch die
Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 7 gegeben. Hierbei sind die
Walzenträger als Schwingen ausgebildet, die jeweils um eine Schwenkachse
schwenkbar sind.
Um eine möglichst große Lageänderung der Andrückwalze in einer Ebene zu
realisieren, sind die Walzenträger jeweils als ein in einer Geradführung geführter
Schlitten ausgebildet.
Bei besonders langen Spulspindel mit acht oder zehn hintereinander angeordneten
Spulen ist bei der Vergleichmäßigung der Belastung der Spulen die Biegelinie der
Spulspindel zu beachten. Um im Fall einer nicht linearen Biegelinie eine
Vergleichmäßigung der Belastung der Spulen zu erreichen, wird vorgeschlagen,
die Andrückwalze aus mehreren axial nebeneinander angeordneten Einzelwalzen
zu bilden, wobei zumindest den an den Enden der Andrückwalze ausgebildeten
Einzelwalzen ein Walzenträger zugeordnet ist, welche unabhängig voneinander
bewegbar sind. Diese erfindungsgemäße Aufspulvorrichtung ist besonders
geeignet, jede der auf der Spulspindel aufgespannten Spulen unabhängig von der
Biegebelastung der Spulspindel mit gleich großer Anpreßkraft zu belasten.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die
benachbarten Einzelwalzen der Andrückwalze biegeweich und drehsteif
miteinander verbunden. Damit bleiben die Einzelwalzen ohne Biegebelastung.
Die durch die Relativbewegung der Lagerenden der Andriickwalze und durch
Abstützung der Spulen an der Andrückwalze auftretende Biegemoment wirkt sich
somit nur in den Verbindungsstellen der Einzelwalzen aus.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Aufspulvorrichtung wird
vorgeschlagen, jeder der Einzelwalzen einen eigenen Walzenträger zuzuordnen,
wobei die Walzenträger unabhängig voneinander bewegbar sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß in jeder
Spulstelle der Aufspulvorrichtung eine mit im wesentlichen gleicher
Packungdichte gewickelte Spule hoher Qualität hergestellt wird.
Besonders vorteilhaft ist dabei die automatische Nachführung der Andrückwalze
in der Art, daß laufend die Lage der Spulspindel durch einen Sensor erfaßt wird.
Sobald bei fortschreitender Wickelzeit die Belastung der Spulspindel zu einer
Absenkung am freien Ende der Spulspindel führt, wird diese durch den Sensor
erfaßt und einer Steuereinrichtung aufgegeben. Die Steuereinrichtung überführt
das Sensorsignal in ein Verstellsignal zur Ansteuerung eines Antriebes des
Walzenträgers. Die Andrückwalze wird sodann auf den ursprünglichen Abstand
zur Spulspindel hin verfahren.
Das Verfahren läßt sich auch vorteilhaft zur Justierung der Andrückwalze zu
Beginn der Spulreise anwenden. Hierzu wird zumindest an beiden Enden der
Spulspindel die Lage der Spulspindel mittels Sensoren erfaßt und der
Steuereinrichtung aufgegeben. Die Sensorsignale werden innerhalb der
Steuereinrichtung mit einer Solllage der Spulspindel abgeglichen. Werden
Abweichungen zwischen der Ist- und der Sollage festgestellt, wird ein
Verstellsignal erzeugt, so daß entsprechend der Abweichung eine Korrektur der
Lage der Andrückwalze ausgeführt wird.
Eine weitere Möglichkeit, während der Spulreise eine automatische Nachführung
der Andrückwalze vorzunehmen, ist durch die Weiterbildung des Verfahrens
gemäß Anspruch 17 gegeben. Hierbei wird die Anpreßkraft zwischen einer Spule
und der Andrückwalze durch einen Sensor erfaßt und der Steuereinrichtung
aufgegeben. In der Steuereinrichtung erfolgt ein Abgleich zwischen einem
hinterlegten Sollwert der Anpreßkraft und dem Istwert. Im Fall einer Abweichung
wird ein Verstellsignal zur Ansteuerung des Antriebes des Walzenträgers erzeugt,
der sodann eine Korrektur des Istwertes durch Lageänderung der Andrückwalze
ausführt.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung
werden anhand einiger Ausführungsbeispiele nachfolgend erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Aufspulvorrichtung mit einem beweglichen Walzenträger;
Fig. 2 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung mit zwei beweglichen
Walzenträgern;
Fig. 3 und 4 schematisch weitere Ausführungsbeispiele einer
erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung mit Einzelwalzen.
In Fig. 1 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer Aufspulvorrichtung
zum Aufspulen von mehreren Fäden 18 gezeigt. Jeder Faden 18 wird in einer
Wickelstelle der Aufspulvorrichtung zu einer Spule 10 aufgewickelt. Die in Fig. 1
dargestellte Aufspulvorrichtung hat beispielhaft fünf Wickelstellen, so daß fünf
Spulen 10.1 bis 10.5 hintereinander auf einer angetriebenen Spulspindel 3
gleichzeitig gebildet werden. Die Spulspindel 3 ist auskragend an einem
Spindelträger 1 drehbar durch ein Lager 8 gelagert. An dem Lagerende der
Spulspindel 3 ist ein Spindelmotor 5 vorgesehen, der die Spulspindel 3 antreibt.
Auf der Spulspindel 3 sind die Hülsen 11.1 bis 11.5 aufgespannt. Hierzu werden
die Hülsen 11.1 und 11.5 am freien Ende der Spulspindel 3 aufgeschoben und
durch Spannelemente der Spulspindel verspannt. Auf den Hülsen 11.1 bis 11.5
wird jeweils eine Spule 10 gewickelt. Dazu werden mehrere parallel verlaufende
Fäden 18 über jeweils einen Kopffadenführer 19 der Aufspulvorrichtung
zugeführt. Von den Kopffadenführern 19 gelangen die Fäden 18 zu einer
Changiereinrichtung 16, die pro Wickelstelle einen oszillierend angetriebenen
Changierfadenführer 17 aufweist. Der Changierfadenführer 17 führt den Faden 18
einer Wickelstelle innerhalb eines Changierhubes hin und her, so daß der Faden
18 zu einer Kreuzspule 10 aufgewickelt wird.
Im Fadenlauf zwischen dem Changierfadenführer 17 und der Spule 10 ist eine
Andrückwalze 7 angeordnet, die vom Faden 18 teilumschlungen ist. Die
Andrückwalze 7 liegt mit einer vorgegebenen Anpreßkraft am Umfang der Spule
10 an. Die Andrückwalze 7 ist mit ihrem Lagerende 20 in einem Walzenträger 14
gelagert und mit dem gegenüberliegenden Lagerende 21 in dem Walzenträger 13
gelagert. Der Lagerträger 13 ist als Schlitten in einer Geradführung 35 derart
geführt, daß das Lagerende 21 der Andrückwalze 7 in vertikaler Richtung radial
zur Spulspindel 3 verstellbar ist. Zur Verstellung der Lage der Andrückwalze 7 ist
ein Antrieb 15 vorgesehen, der mit dem Walzenträger 13 verbunden ist und diesen
in der Geradführung 35 hin- und herführt. Der Antrieb 15 ist zur Ansteuerung mit
einer Steuereinrichtung 23 verbunden. Der Steuereinrichtung 23 ist ein Sensor 22
zugeordnet, welcher am freien Ende der Spulspindel 3 angeordnet ist, um die
Lage relativ zur Andrückwalze 7 zu erfassen. Der Walzenträger 14 im Bereich des
Spindelträgers ist ortsfest.
Bei einer derartigen Anordnung erfüllt die Andrückwalze 7 mehrere Funktionen.
Zum einen wird durch die Anlage der Andrückwalze 7 an den Oberflächen der
Spulen 10.1 bis 10.5 ein bestimmter Anpreßdruck erzeugt, um möglichst gleiche
Spulenpackungen zu erhalten. Hierbei kann der Anpreßdruck beispielsweise
durch den beweglichen Spindelträger 1 eingestellt werden. Des weiteren dient die
Andrückwalze 7 zur Messung der Umfangsgeschwindigkeit der Spulen 10, um
diese während der Spulreise durch Regelung des Spindelmotors 5 konstant zu
halten.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Aufspulvorrichtung wird der anwachsende
Spulendurchmesser während des Aufwickelns der Spulen 10 durch eine
Ausweichbewegung der Spulspindel 3 ermöglicht. Hierzu ist der die Spulspindel
3 tragende Spindelträger 1 an einer Achse 2 drehbar gelagert und mit einem hier
nicht dargestellten Antrieb gekoppelt. Der Spindelträger 1 ist tellerförmig
ausgebildet, wobei die Achse 2 im Zentrum des Spindelträgers 1 liegt. Die
Spulspindel 3 ist außermittig am Spindelträger 1 angeordnet. Um 180° versetzt zu
dem Spindelträger 3 ist ein zweiter Spindelträger 4 drehbar an dem Spindelträger
1 gelagert. Der Spindelträger 4 wird durch den Spindelmotor 6 angetrieben. Auf
der zweiten Spulspindel 4 sind fünf Leerhülsen hintereinander aufgespannt. Diese
Ausbildung der Aufspulvorrichtung ermöglicht ein kontinuierliches Aufwickeln
der Fäden mit automatischem Fadenwechsel von der ersten Spulspindel zur
zweiten Spulspindel und umgekehrt.
Beim parallelen Aufwickeln der Fäden 18 zu jeweils einer Spule 10 werden die
Spulen mit fortschreitender Wickelzeit im Durchmesser immer größer. Hierbei
erhöht sich die Gewichtsbelastung der Spulspindel 3 ständig. Diese Belastung
führt an der weit auskragenden Spulspindel zu einer erheblichen Biegebelastung,
die ein Absenken des freien Endes der Spulspindel 3 bewirkt. Durch eine
derartige Absenkung wird zwangsläufig die Flächenbelastung der Andrückwalze
an der Spule 10.1 am Lagerende der Spulspindel und bei der Spule 10.5 am freien
Ende der Spulspindel unterschiedlich groß auftreten. Diese Veränderung wird
durch den Sensor 22 erfaßt und führt über die Steuereinrichtung zur Ansteuerung
des Antriebes 15. Der Antrieb 15 bewegt den Walzenträger 13 mit dem Lagerende
21 der Andrückwalze 7 in Richtung der Spulspindel 3. Damit erhält die
Andrückwalze 7 eine zur Horizontalen geneigte Stellung, so daß die Biegung der
Spulspindel 3 kompensiert wird. Der Sensor 2 kann beispielsweise die
Abweichung der Spulspindel aus einer vorgegebenen Sollage erfassen. Es ist
jedoch auch möglich, über die zwischen der Andrückwalze 7 und der am Ende der
Spulspindel 3 gebildeten Spule 10.5 wirkenden Anpreßkraft die Absenkung zu
erfassen. Hierzu läßt sich beispielsweise der Sensor im Lager des Walzenträgers
13 integrieren, so daß die Lagerbelastung als Maß für die Anpreßkraft gemessen
wird.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Aufspulvorrichtung
perspektivisch gezeigt, die in ihrem Aufbau der aus Fig. 1 dargestellten
Aufspulvorrichtung ähnelt. Insoweit werden nachfolgend nur die Unterschiede zu
der in Fig. 1 gezeigten Aufspulvorrichtung erläutert. Zum grundsätzlichen Aufbau
wird auf die vorhergehende Beschreibung zu Fig. 1 Bezug genommen. Dabei sind
die Bauteile mit gleicher Funktion mit identischen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Aufspulvorrichtung ist das Lagerende 20 der
Andrückwalze 7 in der Schwinge 25 und das Lagerende 21 in der Schwinge 24
drehbar gelagert. Die Schwinge 24 ist an einer Schwenkachse 26 schwenkbar
angeordnet, wobei an der Schwinge 24 ein Antrieb 28 angekoppelt ist. Die
Schwenkachse 26 ist ortsfest an einem Maschinengestell angebracht. Die
Schwinge 25 ist an einer Schwenkachse 27 schwenkbar angeordnet. Die
Schwenkachse 27 ist ebenfalls ortsfest an einem Maschinengestell befestigt. An
der Schwinge 25 ist ein Antrieb 29 angekoppelt. Die Antriebe 29 und 28 können
hierbei beispielsweise durch eine Steuereinrichtung 23, wie sie in Fig. 1
dargestellt ist; angesteuert werden. Die Ansteuerung kann dabei derart erfolgen,
daß die Antriebe 28 und 29 zu einer synchronen Schwenkbewegung der
Schwingen 24 und 25 führen. Dadurch ist diese Anordnung insbesondere auch
geeignet, um das Anwachsen der Spulen durch eine Ausweichbewegung der
Andrückwalze 7 zu ermöglichen. Die Ausweichbewegung überlagernd können die
Antriebe 28 und 29 jeweils eine der Biegelinie der Spulspindel 3 entsprechende
Lagekorrektur der Andrückwalze 7 vornehmen. Die Antriebe 28 und 29 sind
hierbei vorzugsweise als Kolbenzylindereinheiten ausgeführt, so daß gleichzeitig
eine vorgewählte Anpreßkraft zwischen der Andrückwalze 7 und den
Spulenoberflächen einstellbar ist.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig.
3 schematisch dargestellt. Die Anordnung der Aufspulvorrichtung ist
weitestgehend ähnlich zu der bereits zu Fig. 1 beschriebenen Aufspulvorrichtung.
Insoweit wird auf die Beschreibung zu Fig. 1 Bezug genommen. An dieser Stelle
werden die Unterschiede im Aufbau und der Funktion erläutert.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Aufspulvorrichtung ist das Lagerende 20 der
Andrückwalze 7 in dem Walzenträger 14 und das Lagerende 21 in dem
Walzenträger 13 gelagert. Die Walzenträger 13 und 14 sind jeweils als Schlitten
ausgebildet, wobei der Schlitten 13 in der Geradführung 35 und der Schlitten 14
in der Geradführung 36 geführt werden. Der Schlitten 13 ist mit einem Antrieb 15
gekoppelt. Der Schlitten 14 ist mit dem Antrieb 32 gekoppelt. Die Antriebe 15
und 32 werden über die Steuereinrichtung 23 angesteuert. Der Steuereinrichtung
23 ist ein Sensor 22 zugeordnet, welcher die Lageänderung der Spulspindel 3
aufgrund von Biegung erfaßt. Die Antriebe 15 und 32 sind dabei derart steuerbar,
daß die Schlitten 13 und 14 synchron oder asynchron bewegbar sind.
Die Andrückwalze 7 wird aus insgesamt fünf Einzelwalzen 30.1 bis 30.5 gebildet.
Jede der Einzelwalzen 30.1 bis 30.5 ist einer Spule 10.1 bis 10.5 zugeordnet. Die
Einzelwalzen 30.1 bis 30.5 sind durch die Bindungen 31.1, 31.2, 31.3 und 31.4
biegeweich und drehsteif derart miteinander verbunden, daß alle Einzelwalzen
gleiche Umfangsgeschwindigkeit aufweisen. Die Bindungen 31 sind derart
ausgelegt, daß die Andrückwalze insgesamt eine Biegung ohne Verklemmung der
Lager oder Führungen aufnehmen kann. Diese Anordnung ist besonders geeignet,
um eine vollständige Anpassung der Andrückwalze an die Biegelinie einer
Spulspindel zu ermöglichen.
In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Aufspulvorrichtung gezeigt. Hierbei wird wieder auf die zu Fig. 1 gemachte
Beschreibung Bezug genommen, da der Aufbau der Aufspulvorrichtung sich nur
in der Ausbildung der Andrückwalze unterscheidet. Die Andrückwalze 7 ist bei
der in Fig. 4 dargestellten Aufspulvorrichtung durch die Einzelwalzen 30.1 bis
30.5 gebildet. Jede der Einzelwalzen 30 ist in einem Walzenträger 33 gelagert. In
diesem Fall sind die Einzelwalzen 30.1 bis 30.5 nicht miteinander gekoppelt. Die
Einzelwalzen 30.1 bis 30.5 werden somit ausschließlich durch die jeweils
anliegende Spule angetrieben. Die Walzenträger 33.1 bis 33.5 sind jeweils als
Schwingen ausgebildet, die an einer Schwenkachse 34 schwenkbar gelagert ist.
Die Schwenkachse 34 ist fest im Maschinengestell verankert. Jedem Walzenträger
33.1 bis 33.5 ist jeweils ein Antrieb (nicht dargestellt) zugeordnet. Durch diese
Anordnung kann jede Wickelstelle mit hoher Gleichmäßigkeit unabhängig von
der Biegebelastung der Spulspindel betrieben werden. Hierzu ist vorteilhaft jeder
Wickelstelle ein Sensor zugeordnet, der eine Antriebssteuerung des Walzenträgers
bewirkt.
Bei den in Fig. 1 bis Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispielen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Andrückwalze 7 jeweils ohne Antrieb
dargestellt. Grundsätzlich können die gezeigten Ausführungsbeispiele auch mit
einer angetriebenen Andrückwalze betrieben werden. Ebenso ist die
Changiereinrichtung beispielhaft angegeben. Der oszillierend angetriebene
Changierfadenführer 17 kann auch durch mehrere gegensinnig angetriebene
Flügel einer Flügelchangierung ersetzt werden.
Die Changiereinrichtung 16 ist in den Ausführungsbeispielen ortsfest dargestellt.
Es ist jedoch auch möglich, die Changiereinrichtung 16 an einem Träger
anzuordnen, der mit den Walzenträgern der Andrückwalze gekoppelt ist. Damit
könnten die Längen der Fadenstücke zwischen den Changierfadenführern und den
Auflaufpunkten auf der Spule unabhängig von der Durchbiegung der Spulspindel
konstant gehalten werden.
1
Spindelträger
2
Achse
3
Spulspindel
4
Spulspindel
5
Spindelmotor
6
Spindelmotor
7
Andrückwalze
8
Lager
9
Lager
10
Spule
11
Hülse
12
Lager
13
Walzenträger, Schlitten
14
Walzenträger, Schlitten
15
Antrieb
16
Changiereinrichtung
17
Changierfadenführer
18
Faden
19
Kopffadenführer
20
Lagerende
21
Lagerende
22
Sensor
23
Steuereinrichtung
24
Schwinge
25
Schwinge
26
Schwenkachse
27
Schwenkachse
28
Antrieb
29
Antrieb
30
Einzelwalze
31
Bindung
32
Antrieb
33
Walzenträger
34
Schwenkachse
35
Geradführung
36
Geradführung
Claims (17)
1. Aufspulvorrichtung zum Aufwickeln mehrerer Fäden (18) zu
mehreren Spulen (10), die hintereinander auf einer Spulspindel (3)
mittels mehreren Hülsen (11) aufgesteckt sind, mit einem
Spindelträger (1), an welchem die Spulspindel (3) auskragend drehbar
gelagert ist und mit einer am Umfang der Spulen (10) anliegenden
Andrückwalze (7), welche an ihren Enden (20, 21) gelagert ist und
welche mittels eines beweglichen Walzenträgers (13) in radialer
Richtung zu den Spulen (10) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter Walzenträger (14) zur Lagerung der Andrückwalze (7)
vorgesehen ist, daß eines der Enden (21) der Andrtickwalze (7) in dem
ersten Walzenträger (13) gelagert ist, daß das andere Ende (20) der
Andrückwalze (7) in dem zweiten Walzenträger (14) gelagert ist und
daß der erste Walzenträger (13) relativ zum zweiten Walzenträger (14)
bewegbar ist.
2. Aufspulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
einer der Walzenträger (14) im wesentlichen ortsfest im Bereich des
eingespannten Endes der Spulspindel (3) und der andere Walzenträger
(13) beweglich im Bereich des freien Endes der Spulspindel (3)
angeordnet sind.
3. Aufspulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Walzenträger (13, 14; 24, 25) zur Führung der Andrückwalze
(7) radial zu den Spulen (10) bewegbar sind.
4. Aufspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem beweglichen Walzenträger (13, 14) ein
steuerbarer Antrieb (15, 32) zugeordnet ist.
5. Aufspulvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebe (15, 32) der Walzenträger (13, 14) mittels einer
Steuereinrichtung (23) derart steuerbar sind, daß die Walzenträger (13,
14) sich synchron oder asynchron bewegen.
6. Aufspulvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (23) mit zumindest einem Sensor (22)
verbunden ist, daß der Sensor (22) im Bereich des freien Endes der
Spulspindel (3) angeordnet ist, wobei der Sensor (22) die Lage der
Spulspindel (3) oder die von der Andrückwalze (7) auf der
Spulenoberfläche der Spulen (10) erzeugte Anpreßkraft erfaßt.
7. Aufspulvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die beweglichen Walzenträger jeweils als eine
um eine Schwenkachse schwenkbare Schwinge (24, 25) ausgebildet
sind.
8. Aufspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die beweglichen Walzenträger jeweils als ein in
einer Geradführung geführter Schlitten (13, 14) ausgebildet ist.
9. Aufspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Andrückwalze (7) aus mehreren axial
nebeneinander angeordneten Einzelwalzen (30.1-30.5) besteht und
daß zumindest den an den Enden der Andrückwalze (7) ausgebildeten
Einzelwalzen (30.1, 30.5) ein Walzenträger (13, 14) zugeordnet ist,
welche Walzenträger (13, 14) unabhängig voneinander bewegbar sind.
10. Aufspulvorrichtung zum Aufwickeln mehrerer Fäden (18) zu
mehreren Spulen (10), die hintereinander auf einer Spulspindel (3)
mittels mehreren Hülsen (11) aufgesteckt sind, mit einem
Spindelträger (1), an welchem die Spulspindel (3) auskragend drehbar
gelagert ist und mit einer am Umfang der Spulen (10) anliegenden
Andrückwalze (7), welche an ihren Enden (20, 21) gelagert ist und
welche mittels eines beweglichen Walzenträgers (13) in radialer
Richtung zu den Spulen (10) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückwalze (7) aus mehreren axial nebeneinander
angeordneten Einzelwalzen (30.1-30.5) besteht und daß zumindest
den an den Enden der Andrückwalze (7) ausgebildeten Einzelwalzen
(30.1-30.5) ein Walzenträger (13, 14) zugeordnet ist, welche
Walzenträger (13, 14) unabhängig voneinander bewegbar sind.
11. Aufspulvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Andrückwalze aus einer Anzahl von
Einzelwalzen (30.1-30.5) gebildet ist, die gleich der Anzahl der auf
der Spulspindel (3) aufgespannten Spulen (10.1-10.5) ist.
12. Aufspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß benachbarte Einzelwalzen (30.1, 30.2) der
Andrückwalze biegweich und drehsteif miteinander verbunden sind.
13. Aufspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem der Einzelwalzen (30) oder einer Gruppe
benachbarter Einzelwalzen ein von mehreren Walzenträgern (33)
zugeordnet ist.
14. Aufspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eine der Einzelwalzen mit ihren Enden
in zwei unabhängig voneinander beweglichen Walzenträgern gelagert
ist.
15. Verfahren zum Betreiben einer Aufspulvorrichtung, bei welcher
mehrere Fäden gleichzeitig zu mehreren Spulen aufgewickelt werden,
bei welchem die Spulen auf einer auskragend gelagerten Spulspindel
hintereinander aufgespannt sind und am Umfang durch eine
Andrückwalze belastet werden, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Aufwickelns die Belastungen der Spulen unabhängig von
der Biegung der Spulspindel durch Nachführen der Andrückwalze
über der Länge der Spulspindel vergleichmäßigt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nachführung der Andrückwalze in Abhängigkeit von der Lage der
Spulspindel erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nachführung der Andrückwalze in Abhängigkeit von einer zwischen
einer Spule und der Andrückwalze erzeugtem Anpreßkraft erfolgt.
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