DE10002567C1 - Elektrisch-akustischer Miniaturwandler - Google Patents
Elektrisch-akustischer MiniaturwandlerInfo
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Abstract
Bei einem elektrisch-akustischen Miniaturwandler (8) mit wenigstens einem Antrieb (6) und einer Membran ist die Membran in mehrere Membranbereiche (1, 4) unterteilt. Zur Verbindung zweier benachbarter Membranbereiche (1, 4) ist zwischen diesen ein elastisches Element (5) angeordnet. Durch diesen Wandler-Aufbau wird eine Erweiterung des Übertragungsverhaltens des Miniaturwandlers (8) zu hohen Frequenzen hin erreicht.
Description
Die Erfindung betrifft einen elektrisch-akustischen Miniatur
wandler.
Elektrisch-akustische Miniaturwandler werden zur Wandlung
elektrischer in akustische Signale verwendet. In zahlreichen
Anwendungsbereichen, wie beispielsweise bei Hörhilfegeräten,
werden durch elektrisch-akustische Wandler kleiner Bauform,
den sogenannten Hörern, akustische Ausgangssignale erzeugt.
Dabei spielen neben der möglichst kleinen Bauform auch der
Wirkungsgrad, minimale, nicht lineare Verzerrungen und vor
allem das Übertragungsverhalten der Wandler eine große Rolle.
So ist beispielsweise bei Hörhilfegeräten eine ausgeglichene
und an die Anwendung angepasste Frequenzcharakteristik von
großer Bedeutung. Die Grenzen des Übertragungsverhaltens
bekannter elektrisch-akustischer Miniaturwandler sind zu ho
hen Frequenzen hin durch den konstruktiven Wandleraufbau
gegeben und stellen im allgemeinen eine obere Begrenzung des
übertragbaren Frequenzbereiches dar.
Aus der DE 199 14 235 A1 ist ein Miniaturwandler für ein
Hörgerät bekannt, welches zur vollständigen Unterbringung im
Ohrkanal konstruiert ist. Der Wandler umfasst ein Gehäuse,
welches einen Innenraum von einem Außenraum abgrenzt, sowie
einen Motor mit einer Spule, einem Stapel und einer Armatur,
die sich im wesentlichen innerhalb des Gehäuses befinden. Das
Gehäuse besteht aus einer oberen Wanne, die mit einer unteren
Wanne verbunden ist und weist eine Öffnung auf. Der Stapel
erstreckt sich durch die Öffnung nach außen. Es ist
vorgesehen, dass der Stapel mit dem Gehäuse anschließt. Es
ist ferner vorgesehen, dass das Gehäuse eine Grundfläche hat
und die Öffnung an dieser Grundfläche angeordnet ist.
Die dem Stand der Technik entsprechenden und kommerziell er
hältlichen elektrisch-akustischen Miniaturwandler basieren
meist auf dem elektromagnetischen Prinzip. Eine magnetische
Kraft wirkt auf einen Anker, der in Bewegung versetzt wird
und über eine mechanische Verbindung eine Membran treibt.
Dieser Wandlermechanismus wird in ein kleines Gehäuse einge
baut. Durch die Wahl der eingeschlossenen Luftvolumina, der
Verbindungskanäle sowie der Massen und der Federnachgiebig
keiten der mechanischen Bauteile entsteht ein Resonanzsystem,
durch dessen Resonanzen die Übertragungscharakteristik des
Miniaturwandlers maßgeblich festgelegt ist (I. Veit, Techni
sche Akustik, Vogel Verlag Würzburg, 1978).
Oberhalb der obersten Resonanzfrequenz verhält sich das Wand
lersystem massenbestimmt und das Übertragungsverhalten zeigt
einen starken Abfall der abgestrahlten Schallsignale zu hohen
Frequenzen hin.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Übertragungs
verhalten eines elektrisch-akustischen Miniaturwandlers zu
verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einem elektrisch-akustischen Miniatur
wandler mit wenigstens einem Antrieb und einer Membran da
durch gelöst, dass die Membran in wenigstens zwei schaller
zeugende Membranbereiche unterteilt ist, deren Übertra
gungsverhalten frequenzabhängig ist.
Die vorgestellte Erfindung beschreibt einen elektrisch-aku
stischen Miniaturwandler, der einen zu hohen Frequenzen hin
erweiterten Übertragungsbereich bietet. Somit kann ein natür
liches Spektrum der akustischen Signale übertragen und eine
verbesserte Klangqualität geboten werden. Hierzu weist der
elektrisch-akustische Miniaturwandler gemäß der Erfindung an
statt einer relativ großen einstückigen Membran vorteilhaft
eine in wenigstens zwei kleinere Membranbereiche unterteilte
Membran auf. Zur Unterteilung der Membran befindet sich zwi
schen je zwei benachbarten Membranbereichen beispielsweise
wenigstens ein elastisches Element, das mit den Membranbe
reichen verbunden ist. Die Gesamtfläche der Membranbereiche
und elastischen Elemente kann dabei der Membranfläche eines
herkömmlichen Miniaturwandlers entsprechen. Zum Antrieb der
Membran ist vorzugsweise ein Membranbereich mit einem An
triebsstift verbunden. Der Antrieb erfolgt dabei dem Stand
der Technik entsprechend über einen elektromagnetischen,
elektrodynamischen oder piezoelektrischen Antrieb. Hohe Fre
quenzen werden im wesentlichen nur durch den direkt angetrie
benen Membranbereich abgestrahlt. Durch die relativ kleine
schallerzeugende Membranfläche und die damit verbundene, ge
ringe angetriebene Masse bei hohen Frequenzen ist die Membran
gemäß der Erfindung sehr viel weniger massengehemmt als die
Membran bekannter Miniaturwandler. Bei tieferen Frequenzen
wird gemäß der Erfindung über das elastische Element auch der
dem angetriebenen Membranbereich benachbarte Membranbereich
so angeregt, dass auch dieser zur Schallerzeugung wirksam
ist. Die schallerzeugende Membranfläche entspricht daher im
wesentlichen bei tiefen Frequenzen der Membranfläche eines
herkömmlichen Miniaturwandlers. Somit bewirkt die Untertei
lung der Wandlermembran eine dynamische Reduktion der beweg
ten Massen im Membranbereich und sorgt somit für eine verrin
gerte Massenhemmung bei höheren Frequenzen. Das Übertra
gungsverhalten des Miniaturwandlers nach der Erfindung ist
daher bei tiefen und mittleren Frequenzen dem Übertragungs
verhalten bekannter Miniaturwandler vergleichbar, wogegen der
Übertragungsbereich hin zu hohen Frequenzen bei dem Miniatur
wandler gemäß der Erfindung vorteilhaft erweitert ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprü
chen gekennzeichnet und werden nachfolgend anhand des in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Membran eines Miniaturwandlers gemäß der Erfin
dung,
Fig. 2 die Übertragungscharakteristiken zweier Miniaturwand
ler und
Fig. 3 das Blockschaltbild eines Hörhilfegeräts mit einem
Miniaturwandler gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 ist beispielhaft die unterteilte Membran eines Mi
niaturwandlers gemäß der Erfindung dargestellt. Ein Membran
bereich 1 ist über eine Sicke 2 mit einem Rahmenelement am
Gehäuse 3 des Miniaturwandlers verbunden. Ein zweiter, klei
nerer Membranbereich 4 ist über ein elastisches Element 5 mit
sickenähnlicher Konsistenz in den größeren Membranbereich 1
eingebettet. Im Zentrum der Membran befindet sich der direkt
mit dem kleineren Membranbereich 4 verbundene Antrieb 6. Die
ser kann beispielsweise als Stößel ausgeführt sein, auf den
der Anker eines elektromagnetischen Wandlersystems wirkt. Bei
entsprechender Abstimmung des mechanischen Resonanzsystems,
das im wesentlichen aus der Federwirkung des elastischen Ele
ments 5, der Sicke 2 und der Massen der Membranbereiche 1 und
4 besteht, ergibt sich im tieferen und mittleren Frequenzbe
reich eine gleichförmige Bewegung der gesamten Membranfläche.
Im höheren Frequenzbereich wird der Membranbereich 1 durch
seine Masse bedämpft, während der Membranbereich 4 eine Ab
strahlung aufrecht erhält. Die so erreichbare dynamische Re
duktion der bewegten Massen im Membranbereich sorgt bei dem
Miniaturwandler gemäß der Erfindung für eine verringerte Mas
senhemmung bei höheren Frequenzen. Die hochfrequenten Über
tragungseigenschaften des Miniaturwandlers sind damit gegen
über bekannten Miniaturwandlern wesentlich verbessert. Die
Membrananordnung wird in an sich bekannter Weise in ein mit
verschiedenen Volumina und Kanälen ausgestattetes Gehäuse
eingebaut, die die Gesamtübertragungscharakteristik in weiten
Teilen vorgeben.
Den durch die Erfindung zu erreichenden Vorteil verdeutlicht
Fig. 2. Die Darstellung vergleicht die Übertragungscharakte
ristik eines bekannten Hörgerätehörers (Kennlinie b, gepunk
tet) mit einem Miniaturwandler gleicher Bauart, der jedoch
eine in zwei schallerzeugende Membranbereiche unterteilte
Membran gemäß Fig. 1 besitzt (Kennlinie a, gestrichelt).
Deutlich tritt bei der Betrachtung der Übertragungscharakte
ristiken bei dem Miniaturwandler gemäß der Erfindung (Kennli
nie a) die Erweiterung des Übertragungsbereiches bei höheren
Frequenzen hervor. Der Miniaturwandler kann, wie in Fig. 3
dargestellt, insbesondere in einem Hörhilfegerät 7 verwendet
werden, welches außer dem Miniaturwandler 8 wenigstens ein
Mikrofon 9 sowie eine Signalverarbeitungseinheit 10 umfasst.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbei
spiel beschränkt, sondern kann, ohne den Grundgedanken der
Erfindung zu verlassen, um eine Vielzahl an Varianten erwei
tert werden. Beispielsweise ist es möglich, die Membran in
mehr als zwei Bereiche zu unterteilen. Auch eine rechteckige
Membranstruktur ist denkbar, bei der die Membranbereiche an
einander gereiht angeordnet sind. Auch hier erfolgt die Ver
bindung benachbarter Membranbereiche über jeweils ein zwi
schen diesen liegendes elastisches Element. Die Anregung der
Membran kann auch außerhalb des Zentrums, beispielsweise am
Rand, erfolgen.
Claims (6)
1. Elektrisch-akustischer Miniaturwandler mit wenigstens ei
nem Antrieb und einer Membran, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Membran in wenigstens
zwei schallerzeugende Membranbereiche (1, 4) unterteilt ist,
deren Übertragungsverhalten frequenzabhängig ist.
4. Elektrisch-akustischer Miniaturwandler nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Membranbereiche (1, 4)
ringförmig um eine gemeinsame Symmetrieachse angeordnet sind.
6. Elektrisch-akustischer Miniaturwandler (8) nach einem der
Ansprüche 2 bis 5, gekennzeichnet
durch die Anordnung in einem Hörhilfegerät (7).
2. Elektrisch-akustischer Miniaturwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen zwei benachbarten Membranbereichen (1, 4) ein elas
tisches Element (5) angeordnet ist.
3. Elektrisch-akustischer Miniaturwandler nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Membranbereiche (1, 4) und das elastische Element
(5) ein mechanisches Resonanzsystem bilden.
5. Elektrisch-akustischer Miniaturwandler nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der im
Zentrum liegende Membranbereich (4) mit dem Antrieb (6)
mechanisch verbunden ist.
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