DE10001396C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln der Temperatur eines elektromotorischen Stellantriebs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln der Temperatur eines elektromotorischen StellantriebsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Ermitteln der Temperatur eines elektromotorischen Stellan
triebs. Derartige Stellantriebe werden insbesondere zum An
steuern von Stellgliedern von Brennkraftmaschinen eingesetzt.
Aus der US 5975051 A sind eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Steuern eines Elektromotors bekannt, der auf eine Dros
selklappe einwirkt, die in einem Ansaugkanal einer Brenn
kraftmaschine angeordnet ist. Ein Drosselklappenmotorsignal
wird abhängig von der Fahrpedalstellung und einem Drossel
klappenöffnungssignal in einer Motorsteuerungs-Einrichtung
ermittelt.
Aus der US 4,974,776 A ist eine Vorrichtung zum Steuern einer
Luftklappe einer Klimaanlage bekannt. Die Position der Luft
klappe wird mittels eines Elektromotors eingestellt. Ein
Stellsignal für den Elektromotor wird abhängig von einer Ab
weichung der Solltemperatur von einer Isttemperatur eines
Fahrzeuginnenraums eingestellt.
Aus der DE 196 10 210 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Steuerung eines Stellelements einer Brennkraftma
schine bekannt. Das Stellelement wird über einen elektrischen
Motor betätigt, wobei ein Ansteuersignal für den Motor im
Rahmen einer Lageregelung erzeugt wird.
Die Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren und eine Vor
richtung zu schaffen, die ein einfaches und zuverlässiges Er
mitteln der Temperatur eines elektromotorischen Stellantriebs
gewährleisten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale
der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltun
gen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Temperatur
des elektromotorischen Stellantriebs ohne den sonst notwendi
gen Einsatz eines Temperatursensors mit ohnehin zur Steuerung
des Stellantriebs vorhandenen Größen ermittelt wird.
In vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung wird das Ver
fahren zum Steuern des elektromotorischen Stellantriebs ein
gesetzt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der schemati
schen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Brennkraftmaschine,
Fig. 2 ein Blockschaltbild zur Steuerung des Stellantriebes,
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm eins Programms zum Ermitteln der
Temperatur des elektromotorischen Stellantriebes.
Eine Brennkraftmaschine weist ein Rohr 1 auf, in dem eine
Klappe 2 angeordnet ist. Ein Stellantrieb 3 ist vorgesehen,
der als Elektromotor ausgebildet ist und der die Position der
Klappe 2 einstellt. Die Klappe 2 ist demnach das Stellglied,
auf das der Stellantrieb 3 einwirkt. Die Klappe 2 ist ferner
mit einer Rückstellfeder 4 gekoppelt, die im stromlosen Zu
stand des Stellantriebs 3 die Klappe 2 in eine vorgegebene
Ruheposition bringt. Die Klappe 2 kann beispielsweise in der
Ruheposition den Querschnitt des Rohres 1 verschließen.
Die Klappe 2 kann beispielsweise als Saugrohrklappe, als Re
gelklappe eines Waste-Gates eines Turboladers, als Drallklap
pe zum Erzeugen einer Dreiströmung in einem Zylinder einer
Brennkraftmaschine oder auch als Drosselklappe in dem Ansaug
kanal einer Brennkraftmaschine ausgebildet sein.
Fig. 2 ist ein Blockschaltbild der Ansteuerung des
Stellantriebs 3. In einem ersten Kennfeld 6 wird abhängig von
einem Sollwert αSP der Position der Klappe 2 ein erstes puls
weitenmoduliertes Signal PWM1 als Vorsteuerwert ermittelt. In
einer Multiplizierstelle 7 wird das erste pulsweitenmodulierte
Signal PWM1 mit einem Korrekturwert KOR multipliziert. Daraus
ergibt sich dann ein korrigiertes erstes pulsweitenmodulier
tes Signal PWM1_KOR.
Der Korrekturwert KOR wird aus einem Kennfeld 8 abhängig von
einer Temperatur Tc der Spule des elektromotorischen Stellan
triebs 3 ermittelt. Das Kennfeld 8 ist dabei in Versuchen so
ermittelt, daß das Drehmoment des elektromotorischen Stellantriebs
3 unabhängig ist von der Temperatur Tc der Spule des
elektromotorischen Stellantriebs 3.
In einer Summierstelle 9 wird die Differenz des Sollwertes
αSP und des Istwertes αAV der Position ermittelt und bildet
dann die Regeldifferenz für einen Regler 11, der vorzugsweise
als Proportional-Integral-Regler ausgebildet ist. Der Regler
kann jedoch auch als ein weiterer dem Fachmann bekannter Reg
ler ausgebildet sein.
Der Regler 11 erzeugt als Stellgröße ein zweites pulsweiten
moduliertes Signal PWM2 abhängig von der Differenz des Soll
wertes αSP und des Istwertes αAV der Position.
In der Summierstelle 12 wird die Summe des zweiten pulswei
tenmodulierten Signals PWM2 und des korrigierten ersten puls
weitenmodulierten Signals PWM1_KOR gebildet, die dann als
drittes pulsweitenmoduliertes Signal PWM3 eine Eingangsgröße
in die Begrenzungseinheit 14 ist.
Die Begrenzungseinheit 14 begrenzt das Pulsweiten-
Modulations-Verhältnis des dritten pulsweitenmodulierten Sig
nals PWM3 abhängig von der Temperatur Tc der Spule des elekt
romotorischen Stellantriebs 3. Vorzugsweise wird das Pulswei
ten-Modulationsverhältnis begrenzt, wenn die Temperatur Tc
der Spule des elektromotorischen Stellantriebs 3 einen vorge
gebenen ersten Schwellenwert SW1 erreicht. Bevorzugt sind da
bei jedoch mehrere Schwellenwerte vorgesehen, so dass
schrittweise das Pulsweiten-Modulationsverhältnis bespiels
weise zuerst auf 90%, dann auf 60% und schließlich auf na
hezu 0% begrenzt wird. Dadurch wird ein Überlastschutz des
Motors gewährleistet und somit, insbesondere bei einer hohen
Verstelldynamik des Stellantriebs 3, eine thermische Zerstö
rung des Stellantriebs 3 zuverlässig verhindert. Gleichzeitig
wird jedoch durch das schrittweise Begrenzen des Pulsweiten-
Modulations-Verhältnisses des vierten pulsweitenmodulierten
Signals PWM4, das die Ausgangsgröße der Begrenzereinheit 14
ist, gewährleistet, dass die Einschränkungen des Fahrkomforts
der entsprechenden Brennkraftmaschine auf ein Minimum redu
ziert sind.
Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Programms zum Ermit
teln der Temperatur Tc der Spule des elekromotorischen
Stellantriebs. Das Programm wird vorzugsweise in einer Vor
richtung zum Steuern von Betriebsfunktionen einer Brennkraft
maschine abgearbeitet. Es kann jedoch auch in einer sonstigen
Vorrichtung zum Steuern eines elektromotorischen Stellan
triebs abgearbeitet werden.
In einem Schritt S1 wird das Programm gestartet und ggf. Pa
rameter des Programmes initialisiert. In einem Schritt S2
wird geprüft, ob die Differenz des Sollwertes αSP und des
Istwertes αAV der Position der Klappe 2 kleiner ist als ein
vorgegebener zweiter Schwellenwert SW2. Ist dies nicht der
Fall so wird, ggf. nach einer vorgegebenen Wartezeit, die Be
dingung des Schrittes S2 erneut geprüft. Ist die Bedingung
des Schrittes S2 jedoch erfüllt, so wird in einem Schritt S3
ein Mittelwert PWM_MMV des vierten pulsweitenmodulierten
Signals PWM4 abhängig von eben diesem aktualisiert. Dazu er
folgt beispielsweise eine gleitende Mittelwertbildung des
vierten pulsweitenmodulierten Signals PWM4.
In einem Schritt S4 wird ein Zähler CTR inkrementiert. In ei
nem Schritt S5 wird geprüft, ob der Zähler CTR größer ist als
ein dritter Schwellenwert SW3.
Ist dies der Fall so wird in einem Schritt S6 die Temperatur
Tc der Spule des elekromotorischen Stellantriebs 3 abhängig
von dem Mittelwert PWM_MMV des vierten pulsweitenmodulierten
Signals PWM4 und dem Sollwert αSP oder dem Istwert αAV der Po
sition aus einem Kennfeld ermittelt. Das Kennfeld ist dabei
bevorzugt vorab durch Versuchsmessungen an einem elektromoto
rischen Stellantrieb ermittelt, bei dem zu diesem Zweck mindestens
ein Temperatursensor angeordnet ist, der die Tempera
tur der Spule erfasst.
Ist die Bedingung des Schrittes S5 jedoch nicht erfüllt, so
wird in einem Schritt S8 geprüft, ob die Änderung des Soll
wertes αSP oder des Istwertes αAV der Position der Klappe 2
größer ist als ein vorgegebener Wert, der vorzugsweise nahe
Null liegt. Ist die Bedingung des Schrittes S8 erfüllt, d. h.
die Änderung ist größer als der vorgegebene Wert, so wird der
Zähler CTR initialisiert, vorzugsweise mit dem Wert Null be
legt und dann die Bearbeitung dann in dem Schritt S2 fortge
setzt.
Ist die Bedingung des Schrittes S8 nicht erfüllt, so wird die
Bearbeitung direkt dem Schritt S2 fortgesetzt. Ferner wird in
dem Schritt S9 auch der Mittelwert PWM_MMV auf einen neutra
len Wert zurückgesetzt. Dadurch ist gewährleistet, dass zum
Berechnen des Mittelwertes PWM_MMV lediglich Werte des vier
ten pulsweitenmodulierten Signals PWM4 herangezogen werden,
die innerhalb eines Hochlaufs des Zählers CTR erfasst werden.
In dem Schritt S1 werden auch der Zähler CTR initialisiert
und der Mittelwert PWM_MMV mit dem Neutralwert belegt. Die
Vorgehensweise gemäß der Schritte S1 bis S9 hat den Vorteil,
dass die Temperatur Tc der Spule des elektromotorischen Stel
lantriebs 3 immer nur dann bestimmt wird, wenn die Abweichung
des Sollwertes und des Istwertes der Position der Klappe 2
für eine vorgegebene Zeitdauer geringer ist als der durch den
Schritt 8 vorgegebene Schwellenwert. Dadurch ist eine zuver
lässige und präzise Ermittlung der Temperatur Tc der Spule
des elektromotorischen Stellantriebs 3 gewährleistet.
Claims (6)
1. Verfahren zum Ermitteln der Temperatur eines elektromoto
rischen Stellantriebs (3), der auf ein Stellglied einwirkt,
wobei ein Regler (11) vorgesehen ist, dessen Stellgröße ab
hängig von einem Sollwert (αSP) und einem Istwert (αAV) der
Position des Stellgliedes ermittelt wird, und bei dem die
Temperatur des elektromotorischen Stellantriebs (3) abhängig
von der Stellgröße und dem Sollwert (αSP) oder dem Istwert
(αAV) der Position ermittelt wird, wenn die Abweichung zwi
schen dem Sollwert (αSP) und dem Istwert (αAV) der Position
für eine vorgegebene Zeitdauer geringer ist als ein zweiter
Schwellenwert (SW2) und die Änderung des Sollwerts (αSP) oder des
Istwertes (αAV) in der vorgegebenen Zeitdauer geringer ist als ein vorgegebener Wert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperatur (TC) einer Spule des elektromotorischen Stel
lantriebes (3) ermittelt wird.
3. Verfahren zum Steuern eines elektromotorischen Stellan
triebs (3), der auf ein Stellglied einwirkt, wobei eine
Stellgröße zum Ansteuern des Stellantriebs (3) von einem Reg
ler (11) abhängig von einem Sollwert (αSP) und einem Istwert
(αAV) der Position des Stellgliedes ermittelt wird und die
Stellgröße abhängig von der gemäß einem der vorstehenden An
sprüche ermittelten Temperatur begrenzt wird.
4. Verfahren zum Steuern eines elektromotorischen Stellan
triebs (3), der auf ein Stellglied einwirkt, wobei eine
Stellgröße zum Ansteuern des Stellantriebs (3) von einem Reg
ler (11) abhängig von einem Sollwert (αSP) und einem Istwert
(αAV) der Position des Stellgliedes ermittelt wird und ein
Vorsteuerwert der Stellgröße ermittelt wird und dieser abhän
gig von der nach einem der Ansprüche 1 oder 2 ermittelten Tem
peratur korrigiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stellgröße abhängig von der gemäß einem der vorstehenden
Ansprüche ermittelten Temperatur begrenzt wird.
6. Vorrichtung zum Ermitteln der Temperatur eines elektromo
torischen Stellantriebs (3), der auf ein Stellglied einwirkt,
wobei ein Regler (11) vorgesehen ist, dessen Stellgröße ab
hängig von einem Sollwert (αSP) und einem Istwert (αAV) der
Position des Stellgliedes ermittelt wird, und Mittel vorgese
hen sind zum Bestimmen der Temperatur des elektromotorischen
Stellantriebs abhängig von der Stellgröße und dem Sollwert
(αSP) oder dem Istwert (αAV) der Position, wenn die Abwei
chung zwischen dem Sollwert (αSP) und dem Istwert (αAV) der
Position für eine vorgegebene Zeitdauer geringer ist als ein
zweiter Schwellenwert (SW2) und die Änderung des Sollwertes (αSP)
oder des Istwertes (αAV) in der vorgegebenen Zeitdauer geringer ist als ein zweiter
Schwellenwert.
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