DD278963A1 - Greiferleistenwechseleinrichtung fuer den automatischen werkzeugwechsel an pressen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Greiferleistenwechseleinrichtung der o. g. Art mit zwei durch den gesamten Werkzeugraum der Presse reichenden, dreidimensional bewegbaren Tragschienen, die mit werkstueckspezifischen Greiferleisten kuppelbar sind, welche ihrerseits beim Werkzeugwechsel von den Tragschienen geloest in werkzeugseitigen Aufnahmeelementen gemeisnam mit dem zugeordneten Werkzeugsatz mittels Schiebetisch unterhalb der in einer angehobenen Position gehaltenen Tragschienen aus dem Werkzeugraum ausfahrbar sind. Erfindungsgemaess sind auf den Greiferleisten mit Aussparungen versehene Zentrierelemente angeordnet und am Werkzeug mindestens zwei Aufnahmeleisten mit in der Greiferleistenwechselposition in die Aussparungen der Zentrierelemente einrastbaren Arretiervorrichtungen befestigt und die auf den Tragschienen gelagerten Hebel der Spannelemente fuer die Greiferleisten sind mit Kurven versehen, die in der Greiferleistenwechselposition mit an den Aufnahmeleisten angeordneten Nocken in Wirkverbindung stehen. Figur
Description
Hierzu 1 Seite Zeichnung
Die Erfindung betrifft eine Greiferleistenwechseleinrichtung für den automatisierten Werkzeugwechsel an Pressen, insbesondere Transferpressen, deren Schiebetische quer zur Werkstücktransportrichtung aus dem Werkzeugraum der Presse herausfahrbar sind.
Es sind Tragschienenwechseleinrichtungen für den automatisierten Werkzeugwechsel (DD-PS 244710, DE-AS 1964326, DE-OS 3150508 und DE-OS 3233102) an Transferpressen bekannt, bei denen die den Werkzeugen zugeordneten Greiferleisten mit dem jeweils zugehörigen, von den Tragschienenendstücken abkoppelbaren Tragschienenmittelstück in einem zusätzlichen Hub- und Tragemechanismus aufgenommen und mit dem Schiebetisch aus der Presse herausgefahren werden.
Bei diesen bekannten Einrichtungen sind an den Tragschienenübergangsstellen zwischen Schiebetisch und Pressenständer kraft- und/oder formschlüssige Verbindungselemente angeordnet, die mittels Hilfsenergie gesteuerter Spannelemente beim Werkzeugwechsel gelöst werden. Der erhöhte fertigungstechnische Aufwand zur Gestaltung der schnell automatisch entkoppelbaren Tragschienenteile bei gleichzeitig hoher Steife während des Transferbetriebes ist ein wesentlicher Nachteil dieser Lösungen. Die für den Entkoppelvorgang erforderliche Hilfsenergie setzt mit den Tragschienen wirkverbundene Medienführungssysteme voraus, die neben hohem Mateialeinsatz gleichzeitig einen erhöhten steuerungstechnischen Aufwand verursachen.
Ein weiterer Nachteil dieser Lösungen besteht darin, daß jedem Schiebetisch ein Tragschienenmittelstück mit zugehörigem Trage- und Positioniersystem zwecks Verkürzung der Umrüstzeiten zugeordnet sein muß. Der nach DD 244710 beschriebene Koppelvorgang erfordert die mehrmalige Längsbewegung der Tragschienen, die insbesondere bei maschinenangetriebenen Transfereinrichtungen zu erhöhtem steuerungstechnischem Aufwand bei hoher Positioniergenauigkeit des Pressenantriebes führt.
Bei der Forderung nach automatisiertem Wechsel der werkzeuggebundenen Greiferleisten von den zugehörigen Tragschienenmittelstücken auf dem aus der Presse ausgefahrenen Schiebetisch sind weiterhin hohe fertigungs- und steuerungstechnische Aufwände erforderlich.
Es sind weiterhin Greiferleistenwechselvorrichtungen für Kurzgreifertransfereinrichtungen, vorzugsweise für Pressenlinien (DD 229319 und DD 229320) bekannt, bei denen die zwecks Verkürzung der Greiferschienen jeweils zum Mittelstück verschiebbaren Greiferschienenendstücke über kraft- und/oder formschlüssige Verbindungselemente von den Laufschienen der Kurzgreifertransfereinrichtung entkoppelbar sind und von mit dem Schiebetisch wirkverbundenen, durch Hubbalken
betätigbaren Aufnahmeelementen aufgenommen werden. Das Prinzip der Greiferleistenwechselvorrichtung für Kurzgreifertechnik der bekannten Lösungen ist aufgrund der unterschiedlichen Lage- und Führungsbedingungen für quer zur Werkstücktransporteinrichtung verfahrbare Schiebetische nicht übertragbar. Wesentliche Nachteile bestehen weiterhin darin, daß auf jedem Schiebetisch ein mit Hubbalken versehenes Greiferschienenaufnahmesystem angeordnet sein muß, daß die Betätigung dieser Hubbalken und das Spann- und Arretiersystem auf den Laufschienen zusätzlich durch Hilfsenergie gesteuerte Elemente aufweisen muß.
In einer weiteren Veröffentlichung („Werkstatt und Betrieb", München, 120 [1987] 5, S.356) ist eine Werkstücktransporteinrichtung mit Balken und darüberliegenden Saugerbrücken beschrieben, bei der nach Herausfahren der Saugerbrücke und Anheben der Balken das Werkzeug beim Wechseln unter den Balken hindurchfahren kann. Eine Übertragbarkeit dieses Prinzips auf konventionelle Hubbalkensysteme mit ungeteilten Tragschienen und daran befestigten Greiferleisten ist aufgrund des fehlenden automatisierten Greiferwechsels nicht möglich.
Das Ziel der Erfindung ist es, eine einfache, funktionssichere automatisierte Greiferleistenwechseleinrichtung mit geringem material- und steuerungstechnischem Aufwand zur Verkürzung der Umrüstzeiten an Pressen zu schaffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Greiferleistenwechseleinrichtung vorstehend genannter Art so zu gestalten, daß ohne Verwendung von Hilfsenergie für das Spannen und Arretieren der Greiferleisten unter Ausnutzung der Schließ-Öffnen- und Heben-Senken-Bewegung der Transfereinrichtung die Greiferleisten im Werkzeugraum der Presse von den Tragschienen entkoppelbar und mit dem zugehörigen Werkzeug verspannbar sind.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß auf den Greiferleisten achsparallel zur Hubbewegung der Tragschienen mit Aussparungen versehene Zentrierelemente angeordnet und am Werkzeug mindestens zwei Aufnahmeleisten befestigt sind, welche ihrerseits mit die Zentrierelemente in der Greiferleistenwechselposition aufnehmenden Zentrieröffnungen sowie in die Aussparungen der Zentrierelemente einrastbaren Arretiervorrichtungen versehen sind. Die auf den Tragschienen schwenkbar gelagerten Hebel der Spannelemente für die Greiferleisten sind in ihrem äußeren Bereich mit Kurven versehen, die in der Greiferleistenwechselposition mit an den Aufnahmeleisten angeordneten ersten Nocken in Wirkverbindung stehen. Die Arretiervorrichtung besteht aus einem entgegen der Vorspannkraft einer Feder in horizontaler Richtung verschiebbaren Arretierbolzen und einem schwenkbar an der Aufnahmeleiste gelagerten Winkelhebel, dessen einer Hebelarm in eine Aussparung des Arretierbolzens eingreift und dessen anderer Hebelarm eine Kurve aufweist, welche ihrerseits in der Greiferleistenwechselposition mit einem auf der Tragschiene angeordneten zweiten Nocken in Wirkverbindung steht. Im Falle des Werkzeugwechsels werden die Tragschienen mit den kraft- und/oder formschlüssig gekoppelten Greiferleisten unter Ausnutzung der Schließ-Öffnen- und Heben-Senken-Bewegung der Transfereinrichtung und/oder einer unabhängig vom Transferantrieb einleitbaren Zusatzhubbewegung in Wechselposition zur Aufnahme durch das werkzeugseitige Spann- und Arretiersystem gefahren. Die oberhalb der Ausfahrhöhe des Schiebetisches einschließlich Werkzeugsatz vorgesehene Raststellung ermöglicht die Freigängigkeit des quer zur Transfertransportrichtung ausfahrbaren Schiebetisches.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zugehörige Zeichnung zeigt eine Seitenansicht der Greiferleistenwechseleinrichtung, teilweise im Schnitt.
Der im Halbschnitt dargestellte Werkzeugraum der Transferpresse enthält ein dem Schiebetisch 1 zugeordnetes Unterwerkzeug 2 und ein am Stößel 3 befestigtes Oberwerkzeug 4. Im Torraum des Seitenständers 21 der Presse sind die Getriebekästen 22 mit den zugehörigen Antriebselementen zur Erzeugung der Schließ- und Hubbewegung für die Tragelemente 23 angeordnet. Der schließhubausführende Schlitten 24 enthält zur Veränderung der Tragschienenweite ein mittels Spindelantriebes 25 horizontal verschiebbares Führungsteil 26. Im Führungsteil 26 ist eine mit dem Tragelement 23 verbundene zylinderförmige Hubsäule 27 in vertikaler Richtung verschiebbar gelagert, in deren Zylinderraum ein druckmittelbeaufschlagbarer Kolben 28 angeordnet ist, dessen Kolbenstange 29 mit dem nicht weiter dargestellten vertikalhubausführenden Hebelgetriebe in Wirkverbindung steht.
Die im Tragelement 23 längsgeführt gelagerte Tragschiene 5 ist mit Schnellspannelementen für die zum Transferbetrieb notwendige lagesichere Arretierung der mit Greiferelementen 7 ausgerüsteten werkstückspezifischen Greiferleisten 6 versehen.
Die Schnellspannelemente bestehen im ausgeführten Beispiel aus mehreren in Transportrichtung hintereinander angeordneten, auf der Tragschiene 5 schwenkbar gelagerten Hebeln 9, deren äußere Enden formschlüssig in Taschen 30 der Greiferleiste 6 hineinragen. Die zum kraftschlüssigen Spannen erforderliche Vorspannkraft wird vorzugsweise durch je eine mit dem anderen Hebelende in Wirkverbindung stehende Feder 10 erreicht.
Im Falle des Werkzeugwechsels werden die Tragschienen 5 mit den gleichzeitig auszutauschenden werkstückspezifischen Greiferleisten 6 durch Druckbeaufschlagung des oberhalb vom Kolben 28 liegenden Zylinderraumes in die strichpunktiert dargestellte Wechselposition gefahren und an das Oberwerkzeug 4 bzw. an die am Stößel 3 befestigte Spannplatte 31 übergeben.
Dazu enthält das Oberwerkzeug 4 bzw. die Spannplatte 31 eine entsprechende Anzahl von Aufnahmeleisten 18, die mit Zentrieröffnungen 15 versehen sind. Die Zentrieröffnungen 15 dienen zur Aufnahme der auf den Greiferleisten 6 achsparallel zur Hubbewegung der Tragschiene angeordneten Zentrierelementen 8, die je eine querliegende Aussparung 19 enthalten. In den
Aufnahmeleisten 18 sind weiterhin Arretiervorrichtungen angeordnet, die je aus einem entgegen der Vorspannkraft einer Feder 16 in horizontaler Richtung verschiebbaren Arretierbolzen 14 und je einem schwenkbaren gelagerten Winkelhebel 13 bestehen. Ein Hebelarm des Winkelhebels 13 greift in eine Aussparung des Arretierbolzens 14 ein.
Die Aufnahmeleisten 18 sind mit ersten Nocken 17 versehen, die in dieser Greiferleistenwechselposition je einen Hebel 9 über die im äußeren Bereich angeordnete Rolle bzw. Kurve 11 entgegen der Vorspannkraft der Feder 10 betätigen und die formschlüssige Arretierung der Greiferleisten 6 auf der Tragschiene 5 aufheben. Gleichzeitig wird die am anderen Hebelarm des Winkelhebels 13 befindliche Rolle bzw. Kurve 20 durch den an der Tragschiene 5 angeordneten zweiten Nocken 12 so mechanisch gesteuert, daß der federvorgespannte Arretierbolzen 14 die Zentrieröffnung 15 zur Aufnahme des Zentrierelementes 8 freigibt. Zur wechselseitigen Übergabe der Greiferleiste 6an die Aufnahmeleiste 18wirddie Tragschiene 5 unter Ausnutzung der Schließ-Öffnen-Bewegung und/oder der Verstellbewegung zur Tragschienenweiteneinstellung horizontal quer zur Transportrichtung aus dem Werkzeugbereich bewegt.
In der ersten Phase bewirkt der durch den Nocken 12 der Tragschiene 5 vorgegebene Bewegungsablauf ein Einrasten des Arretierbolzens 14 in die Aussparung 19 des Zentrierelementes 8. Die weitere horizontale Bewegung der von der Greiferleiste 6 gelösten Tragschiene 5 in eine außerhalb des Werkzeugbereichs gelegene Warteposition ermöglicht die Freigängigkeit der nachfolgenden abwärtsgerichteten Bewegung des Stößels 3 zum Entspannen und der Ablage des Oberwerkzeuges 4 auf dem Unterwerkzeug 2. Entsprechend der im gewählten Ausführungsbeispiel strichpunktiert dargestellten Lage des Oberwerkzeuges 4 ist das Herausfahren des Werkzeugsatzes mit Hilfe des Schiebetisches unterhalb der Raststellung der Tragschiene 5 während des Werkzeugwechsels möglich. Nach dem Einfahren des neuen Werkzeugsatzes in den Arbeitsraum der Presse erfolgt die Übergabe der neuen werkstückspezifischen Greiferleisten 6 an die Tragschienen 5 in umgekehrter Reihenfolge. Durch Druckbeaufschlagung des unterhalb vom Kolben 28 gelegenen Zylinderraumes wird die Senkbewegung der mit der neuen Greiferleiste gekoppelten Tragschiene 5 in die Arbeitslage der Transfereinrichtung realisiert. Sinngemäß sind weitere vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung zur Übergabe der werkstückspezifischen Greiferleisten 6 in umgekehrter Weise an das Unterwerkzeug 2 unter Ausnutzung der Schließ-Öffnen- und Heben-Senken-Bewegung der Tragschienen 5 denkbar. Die zur Realisierung der oberhalb der Ausfahrhöhe des Schiebetisches einschließlich Werkzeugsatz erforderlichen Raststellung der Tragschienen 5 kann auch durch andere bekannte Antriebselemente, wie z. B. durch eine in der Hubsäule 27 unabhängig vom Transferantrieb verstellbare Gewindespindel erreicht werden.
Claims (2)
1. Greiferleistenwechseleinrichtung für den automatischen Werkzeugwechsel an Pressen, insbesondere Transferpressen, mit zwei durch den gesamten Werkzeugraum der Presse reichenden, in Werkstücktransportrichtung verschiebbaren Tragschienen, die in pressengestellseitig vertikal sowie quer zur Werkstücktransportrichtung verschiebbar gelagerten Tragelementen gelagert sowie mittels durch Federkraft vorgespannter Spannelemente mit werkstückspezifischen Greiferleisten kuppelbar sind, welche ihrerseits beim Werkzeugwechsel von den Tragschienen gelöst in werkzeugseitigen Aufnahmeelementen gehalten und gemeinsam mit dem zugeordneten Werkzeugsatz mittels Schiebetisches unterhalb der ggf. mittels einer zusätzlichen Hubeinrichtung in einer angehobenen Position gehaltenen Tragschienen aus dem Werkzeugraum ausfahrbar sind, gekennzeichnet dadurch, daß auf den Greiferleisten (6) achsparallel zur Hubbewegung der Tragschienen (5) mit Aussparungen (19) versehene Zentrierelemente (8) angeordnet und am Werkzeug mindestens zwei Aufnahmeleisten (18) befestigt sind, welche ihrerseits mit die Zentrierelemente (8) in der Greiferleistenwechselposition aufnehmenden Zentrieröffnungen (15) sowie in die Aussparungen (19) der Zentrierelemente (8) einrastbaren Arretiervorrichtungen versehen sind und daß die auf den Tragschienen (5) schwenkbar gelagerten Hebel (9) der Spannelemente für die Greiferleisten (6) in ihrem äußeren Bereich mit Kurven (11) versehen sind, die in der Greiferleistenwechselposition mit an den Aufnahmeleisten (18) angeordneten ersten Nocken (17) in Wirkverbindung stehen.
2. Greiferleistenwechseleinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Arretiervorrichtung aus einem entgegen der Vorspannkraft einer Feder (16) in horizontaler Richtung verschiebbaren Arretierbolzen (14) und einem schwenkbar an der Aufnahmeleiste (18) gelagerten Winkelhebel (13) besteht, dessen einer Hebelarm in eine Aussparung des Arretierbolzens (14) eingreift und dessen anderer Hebelarm eine Kurve (20) aufweist, welche ihrerseits in der Greiferleistenwechselposition mit einem auf derTragschiene (5) angeordneten zweiten Nocken (12) in Wirkverbindung steht.
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