CH692449A5 - Stillstehende oder rotierende Werkzeugaufnahme. - Google Patents

Description

  



  Gegenstand der Erfindung ist eine stillstehende oder rotierende Werkzeugaufnahme gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1. 



  Auf Werkzeugmaschinen gelangen heute meist Werkzeugaufnahmen zum Einsatz, die eine Wendeplatte tragen, welche auf die Werkzeugaufnahme aufgesetzt und bei Abnutzung durch eine neue ersetzt wird. Die bekannten Werkzeugaufnahmen umfassen meist ein Aufnahmeteil, z.B. einen Aufnahmekonus, mit dem die Werkzeugaufnahme werkzeugfrei mit der Werkzeugmaschine verbunden werden kann. An dem Aufnahmeteil ist - spezifisch auf die Anwendung ein Werkzeugplattenträger angeformt - an dessen vorderen Ende die Wendeschneidplatte aufgesetzt ist. Mit einer solchen Werkzeugaufnahme können spanabhebende Arbeiten für ganz bestimmte Zwecke einwandfrei durchgeführt werden. Ändert sich die Geometrie oder geometrische Lage am zu bearbeitenden Werkstück, so wird eine neue, anders ausgebildete Werkzeugaufnahme mit einer entsprechenden Werkzeugplatte benötigt.

   Dies führt einerseits zu hohen Kosten für die Beschaffung der Werkzeugaufnahmen und andererseits hohem Raumbedarf für die Lagerung der nichtbenötigten Werkzeugaufnahmen. 



  Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Werkzeugaufnahme zu schaffen, welche für die verschiedensten Bearbeitungen, insbesondere wie Drehen, Ausdrehen oder Bohren, einsetzbar ist und deren Herstellung kostengünstig erfolgen kann. 



  Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Werkzeugaufnahme mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. 



  Bei der erfindungsgemässen stillstehenden oder rotierenden Werkzeugaufnahme können auf ein und demselben Aufnahmeteil verschiedene, der durchzuführenden spanabhebenden Bearbeitung angepasste Werkzeugplattenträger aufgesetzt werden. Die aufsetzbaren Werkzeugplattenträger weisen einen einfachen Aufbau und daher auch eine kostengünstige Herstellung auf. Es können darin auf einfache und kostengünstige Weise Kühlflüssigkeitskanäle untergebracht werden. Der räumliche Bedarf bei der Lagerung der Werkzeugplattenträger ist sehr gering, da das Aufnahmeteil wegfällt und der plattenförmige Werkzeugplattenträger in flachen Schubladen liegend lagerbar ist.

   In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung lassen sich die Werkzeugplattenträger auf zwei unterschiedliche Arten an dem Aufnahmeteil befestigen, sodass die Bearbeitung auf links und rechts drehenden Maschinen mit dem gleichen Werkzeug möglich ist. 



  Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen: 
 
   Fig. 1 eine herkömmliche Werkzeugaufnahme, 
   Fig. 2 eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemässen Werkzeugaufnahme mit Aufnahmeteil, Werkzeugplattenträger und Befestigungsschraube, 
   Fig. 3 einen Werkzeugplattenträger und 
   Fig. 4 eine weitere Ausgestaltung der Erfindung mit einem Aufnahmeteil mit zylindrischer Zentrierung für den Werkzeugplattenträger. 
 



  Fig. 1 stellt eine Werkzeugaufnahme 1 nach dem Stand der Technik dar, bei der das Aufnahmeteil 3 und der Werkzeugplattenträger 5 aus einem Stück hergestellt oder unlösbar miteinander verbunden sind. Der Werkzeugplattenträger 5 trägt an seinem vorderen Ende 7 ein Werkzeug 9 oder mehrere Werkzeuge 9, im dargestellten Beispiel eine dreieckige Wendeschneidplatte, welche mit einer Befestigungsschraube 11 am Werkzeugplattenträger 5 befestigt ist. Die Gestalt des Werkzeugplattenträgers 5 ist im Beispiel schwanenhalsförmig, d.h. das vordere Ende 7 überragt radial gesehen die Basis 13 des Werkzeugplattenträgers 5. 



  In der ersten erfindungsgemässen Ausführungsform der Werkzeugaufnahme 1 umfasst das Aufnahmeteil 3 eine Aufnahmefläche oder -platte 15 mit zwei Mitnahmebolzen 17 und eine Gewindebohrung 19, in welcher eine Befestigungsschraube 21 eindrehbar ist. Die beiden Mitnahmebolzen 17 greifen in entsprechend angebrachte Mitnahmebohrungen 23 am Werkzeugplattenträger 5, an dessen radial am weitesten von der Rotationssymmetrie-Achse A entfernten Stelle 7 die Wendeschneidplatte 9 aufgesetzt ist. Im Zentrum des Werkzeugplattenträgers 5 ist eine Bohrung 25 eingelassen, durch welche hindurch die Befestigungsschraube 21 geführt wird und den Werkzeugplattenträger 5 auf der Aufnahmeplatte 15 des Aufnahmeteils 3 festhält.

   Die beiden Mitnahmebolzen 17 dienen in dieser ersten Ausgestaltung der Erfindung sowohl dazu, den Werkzeugplattenträger 5 drehfest auf dem Aufnahmeteil 3 zu halten und zugleich auch zur Zentrierung des Letzteren bezüglich der Achse A. In der Ausgestaltung gemäss der Fig. 2 liegt die Schneide 27 der Wendeschneidplatte 9 beispielsweise parallel zur Achse A. Auf einem im Wesentlichen analog ausgebildeten Werkzeugplattenträger 5 gemäss Fig. 3 ist eine Wendeschneidplatte 9 aufgesetzt, deren Schneide 27 in einer lotrecht zur Achse A liegenden Ebene verläuft. Beide Werkzeugplattenträger 5, wie sie in den Fig. 2 und 3 dargestellt sind, können sowohl in der dargestellten Lage an dem Aufnahmeteil 3 befestigt werden, oder es kann die in den beiden Figuren sichtbare Fläche 29, die lotrecht zur Achse A liegt, in Anlage mit der Oberfläche 31 an dem Aufnahmeteil 3 gelangen.

   Jeder Werkzeugplattenträger 5 kann sowohl für die links als auch die rechts drehende Bearbeitung eingesetzt werden, je nach dem, wie der Letztere an dem Aufnahmeteil 3 befestigt wird. 



  In der Ausgestaltung der Erfindung nach Fig. 4 tritt an die Stelle der beiden Mitnahmebolzen, welche exzentrisch zur Achse A angeordnet sind, ein konzentrischer Zentrierzylinder 33 oder ein Kegelstumpf (keine Darstellung), welcher in eine entsprechend ausgebildete zylindrische oder konische Bohrung 35 im Werkzeugplattenträger 5 einzugreifen bestimmt ist. Die spielfreie Mitnahme kann beispielsweise mit einem Nutenstein 37 erfolgen. An Stelle eines Nutensteins 37 kann auch ein anderes geeignetes Mitnahmemittel eingesetzt werden. Der Nutenstein 37 greift in im Werkzeugplattenträger 5 einseitig oder beidseitig angebrachte Ausnehmungen 39 ein. 



  Aus den Fig. 2 bis 4 ist ersichtlich, dass der Werkzeugplattenträger 5 vorzugsweise zwei parallel liegende, lotrecht zur Achse A zu liegen kommende Seitenflächen aufweist, die zum einen zwei Montagemöglichkeiten auf dem Aufnahmeteil 3 ermöglichen und zum andern zur kostengünstigen Herstellung beitragen, da sie aus plattenförmigem Material ausgeschnitten werden können. Auch lässt sich ein solcher Werkzeugplattenträger 5 raumsparend lagern. Das Anbringen von Kühlflüssigkeitskanälen 41 ist ebenfalls mit geringem Aufwand und damit kostengünstig möglich. 



  Selbstverständlich können alternativ zum Aufnahmeteil 3 mit einem Konus auch andersartig geformte und/oder genormte Aufnahmeteile treten, z.B. Kegel, Flansche, Zapfen, Mutter- oder Systemkupplungsteile etc., wie sie auf Werkzeugmaschinen Verwendung finden.

Claims (8)

1. Stillstehende oder rotierende Werkzeugaufnahme (1) mit einem Aufnahmeteil (3) für die lösbare Befestigung an einer Werkzeugmaschine und mit einem austauschbaren Werkzeugplattenträger (5) zum austauschbaren Einsetzen von mindestens einem wendeplattenförmigen Werkzeug (9), dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeuplattenträger (5) von dem Aufnahmeteil (3) abnehmbar ist.

2. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Aufnahmeteil (3) Mittel (17, 33, 37) zum Zentrieren und/oder Mitnehmen des Werkzeugplattenträgers (5) angebracht sind.

3. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zum Zentrieren und Mitnehmen zwei Bolzen (17) ausgebildet und dazu bestimmt sind, entsprechend ausgebildete Bohrungen (23) am Werkzeugplattenträger (5) einzugreifen.

4.

Werkzeugaufnahme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zum Zentrieren ein Zylinder oder Kegelstumpf (33) an dem Aufnahmeteil (3) angeformt und dazu bestimmt ist, in eine entsprechend ausgebildete Bohrung (35) im Werkzeugplattenträger (5) einzugreifen.

5. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zum Mitnehmen ein Nutenstein oder -keil (37) an dem Aufnahmeteil (3) angebracht ist.

6. Werkzeugaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugplattenträger (5) zwei lotrecht zur Rotationssymmetrie-Achse (A) des Aufnahmeteils (3) liegende, parallel verlaufende Oberflächen (29) aufweist, von denen eine oder beide zur Anlage an die Stirnfläche (31) des Aufnahmeteils (3) bestimmt sind.

7.

Werkzeugaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Werkzeugplattenträger (5) ein radial nach aussen ragender Arm ausgebildet ist, der an seinem Ende das mindestens eine einsetzbare, als Wendeschneidplatte (9) ausgebildete plattenförmige Werkzeug trägt.

8. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Wendeschneidplatte (9) derart am Werkzeugplattenträger (5) befestigbar ist, dass deren Schneidkante (27) parallel oder in einem beliebigen Winkel zur Rotationssymmetrie-Achse (A) des Aufnahmeteils (3) liegt.