CH622837A5 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Auslösevorrichtung für die selbsttätige Schnellbremsung bewegter Maschinenteile, insbesondere von Webmaschinen, mit unter Kraftwirkung im Betätigungssinne stehendem, bei gelöster Bremse verriegelt gehaltenem Bremsbetätigungsgestänge und mit einem Elektro-Magneten zur Entriegelung des Bremsbetätigungsgestänges, dessen Erregung durch die Störungen erzeugte Signale von Überwachungsorganen gesteuert wird.

Schnell arbeitende Maschinen müssen bei besonderen Vorkommnissen, wie Störungen oder Unterbrechungen des Arbeitsvorganges, oft in kurzer Zeit stillgelegt werden. Dies ist z. B. bei Webmaschinen nötig, wenn beim Webvorgang Unregelmässigkeiten, wie Fadenbruch oder unzeitgemässer Flug des Webschützens vorkommen, damit am Webgut kein grösserer Schaden entsteht, z. B. durch im Fach steckengebliebenen Schützen. Dies erfordert sehr wirksame Bremsen und Auslösevorrichtungen für den Bremsvorgang, welche möglichst unverzüglich auf die von Überwachungsorganen durchgegebenen Störsignale ansprechen. Die Übertragung der Störsignale von den Überwachungsorganen zur Auslösevorrichtung erfolgt üblich elektrisch, wobei die Auslösung von einem Elektro-Magneten besorgt wird, indem das bei gelöster Bremse durch eine Verriegelung unter Kraftwirkung gehaltene Betätigungsgestänge für das Bremsorgan (Bremsbacke, Bremsband oder dgl.) durch den von der Magnetkraft bewegten Magnetkern entriegelt wird.

Es ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, bei welcher das Betätigungsgestänge der Bremse eine Hülse und eine in dieser axial verschieblich passende Stange aufweist, wobei das eine dieser Teile fest mit dem Maschinengestell und das andere mit dem Bremsorgan verbunden sind. Bei gelöster Bremse sind die Teile gegen Federspannung ineinander geschoben und in dieser Lage von einem quer durchgesteckten Bolzen gehalten. Zum Entriegeln wird der Bolzen mittels eines Elektro-Magneten aus der Verriegelungsstellung herausgezogen und die Bremsung wird von der Hülse und Stange auseinandertreibenden Federspannung eingeleitet.

Diese Anordnung hat den Nachteil, dass beim Herausziehen des Verriegelungsbolzens beträchtliche Reibungskräfte und zudem ein beträchtlicher, dem Hülsendurchmesser entsprechender Weg überwunden werden müssen, was die Auslösung verzögert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auslösevorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Auslösung beschleunigt wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäss der Erfindung vorgesehen, dass der Elektro-Magnet mit seinem beweglichen Magnetkern mindestens angenähert koaxial zur Bewegungsrichtung des Bremsbetätigungsgestänges in einem zur Bremsbetätigungsrichtung offenen Statorgehäuse befestigt ist, welches im Bereich seiner Öffnung einen nach innen ragenden Vorsprung aufweist, und dass das Bremsbetätigungsgestänge mindestens einen in einer axialen oder achsparallelen Ebene schwenkbaren Winkelhebel mit einem im wesentlichen in Bewegungsrichtung des Bremsbetätigungsgestänges verlaufenden, im Bereich der Öffnimg des Statorgehäuses in einen Haken endenden Verriegelungsarm, wobei der Haken zur Verriegelung hinter den Vorsprung greifen kann, und einen im wesentlichen senkrecht dazu stehenden, in die Bewegungsbahn des Magnetkerns ragenden Betätigungsarm aufweist.

Bei der Auslösevorrichtung nach der Erfindung sind beim Entriegeln sowohl übermässige Reibung als auch unnötig grosse Betätigungswege vermieden. Dies beschleunigt den Auslösevorgang und damit das Anlegen der Bremse. Aufgrund der erfindungsgemässen Anordnung wirkt die zum Auslösen benützte Magnetkraft in Richtung der Bremsbetätigungskraft und erhöht dadurch noch die Beschleunigung bzw. verkürzt die Auslösezeit zusätzlich.

Zwecks besserer Ausnützung der Magnetkraft nach erfolgter Entriegelung zur Beschleunigung des Bremsbetätigungsgestänges wird die Beweglichkeit des Winkelhebels durch einen Anschlag am Bremsbetätigungsgestänge begrenzt, wobei der Haken am Verriegelungsarm des Winkelhebels in Anschlagstellung von dem ringförmigen Vorsprung frei ist.

Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel mit weiteren Einzelheiten näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer

Auslösevorrichtung nach der Erfindung und

Fig. 2 einen Teilschnitt nach der Linie II—II in Fig. 1.

Ein mit der Bezugszahl 1 bezeichnetes Bremsbetätigungsgestänge ist in einer Führung 2 in Richtung des Doppelpfeiles 3 zum Anlegen und Lösen der Bremsorgane einer nicht gezeigten Bremse beweglich. Eine an der ortsfesten Führung 2 abgestützte und auf einen Kragen 4 des Bremsbetätigungsgestänges 1 in den Zeichnungen gesehen nach links wirkende Bremsfeder in Gestalt einer Schraubendruckfeder 5 erzeugt die zum Stillsetzen der Maschine erforderliche Bremskraft. An seinem freien Ende hat das Bremsbetätigungsgestänge 1 einen Flansch 22 mit zwei Flügellappenpaaren 6 als Träger je eines Bolzens 7, die als Drehachse von zwei Winkelhebeln 8 dienen. Ein Verriegelungsarm 9 jedes Winkelhebels 8 erstreckt sich im wesentlichen in Richtung des Doppelpfeiles 3 und weist einen Haken 19 an seinem Ende auf, während ein im wesentlichen senkrecht dazu stehender Betätigungsarm 10 sich annähernd bis zur Mittelachse des Bremsbetätigungsgestänges 1 erstreckt. Der Winkelhebel hat ferner einen wie der Verriegelungsarm 9 verlaufenden Gegenarm 15 mit einer Rille 17, in welcher eine Schlauchfeder 16 eingelegt ist, welche die Verriegelungsarme 9 der Winkelhebel 8 auseinanderspreizt.

In der Verlängerung des Bremsbetätigungsgestänges und mindestens angenähert koaxial dazu ist ein glockenförmig zum Bremsbetätigungsgestänge hin öffnendes Statorgehäuse 11

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angeordnet. Das Statorgehäuse 11 weist an seinem offenen Ende einen radial nach innen ragenden, ringförmigen Vorsprung 12 auf, hinter dem eine Ringnut 20 gebildet ist. Im Statorgehäuse 11 ist koaxial damit ein Elektro-Magnet 13 mit beweglichem Magnetkern 14 befestigt. Zwei Druckfeldern 18 s mit steiler Charakteristik und dem Bremsweg des Bremsbetätigungsgestänges 1 entsprechendem Federweg sind zwischen dem Anker des Elektro-Magneten und Winkelhebelträger eingespannt.

Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: xo

Fig. 1 und 2 zeigen die Vorrichtung bei Maschinenlauf, also gelöster Bremse und verriegeltem Bremsbetätigungsgestänge 1. Wird nun durch ein Signal eines Überwachungsorganes über geeignete Steuergeräte der Elektro-Magnet erregt, so drückt die Magnetkraft über den Magnetkern auf den Betätigungsarm is 10 des Winkelhebels in den Zeichnungen gesehen nach links gegen eine Anschlagfläche 23 am Flansch 22 des Bremsbetätigungsgestänges 1. Dadurch wird der Verriegelungsarm 9 gegen die Mitte bewegt, so dass die Haken 19 aus der Ringnut 20 hinter dem Vorsprung 12 freikommen und unter der Wirkung der Bremsfeder frei nach links gleiten können und somit das Bremsbetätigungsgestänge entriegelt ist.

Unter dem Einfluss der restlichen Magnetkraft, aufgebracht über Anker 14, Winkelhebel 10, Druckfedern 18 und in geringem Masse auch die Bremsfeder 5, die entsprechend ihrer Funktion als Bremskrafterzeuger eine flache Charakteristik mit langem Federweg aufweist, wird das Bremsbetätigungsgestänge 1 im Bremsbetätigungssinne zusätzlich beschleunigt.

Zum Start der Maschine wird das Bremsbetätigungsgestänge 1 mechanisch durch Bewegen des Statorgehäuses 11 in Achsrichtung 3 verriegelt, wobei die Haken 19 an den Armen 9 der Winkelhebel 8 in die Ringnut 20 am Statorgehäuse 11 einrasten. Die Federn 18 und die Schlauchfeder 16 werden bei diesem Verriegelungsvorgang gespannt.

Anschliessend an den Verriegelungsvorgang kann die Bremse gelüftet und die Kupplung betätigt werden.

B

1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

622 837 PATENTANSPRÜCHE

1. Auslösevorrichtung für die selbsttätige Schnellbremsung bewegter Maschinenteile, insbesondere von Webmaschinen, mit unter Kraftwirkung im Betätigungssinne stehendem, bei gelöster Bremse veriegelt gehaltenem Bremsbetätigungsgestänge und mit einem Elektro-Magneten zur Entriegelung des Bremsbetätigungsgestänges, dessen Erregung durch bei Störungen erzeugte Signale von Uberwachungsorganen gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektro-Magnet (13) mit seinem beweglichen Magnetkern (14) mindestens angenähert koaxial zur Bewegungsrichtung des Bremsbetätigungsgestänges in einem zur Bremsbetätigungsrichtung offenen Statorgehäuse (11) befestigt ist, das im Bereich seiner Öffnung einen nach innen ragenden Vorsprung (12) aufweist, und dass das Bremsbetätigungsgestänge (1) mindestens einen in einer axialen oder achsparallelen Ebene schwenkbaren Winkelhebel (8) mit einem im wesentlichen in Bewegungsrichtung des Bremsbetätigungsgestänges verlaufenden, im Bereich der Öffnung des Statorgehäuses (11) in einem Haken (19) endenden Verriegelungsarm (9) aufweist, wobei der Haken (19) zur Verriegelung hinter den Vorsprung (12) greifen kann, sowie einen im wesentlichen senkrecht dazu stehenden, in die Bewegungsbahn des Magnetkerns (14) ragenden Betätigungsarm (10).

2. Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsbetätigungsgestänge (1) einen Anschlag (23) für den Betätigungsarm (10) des oder jedes Winkelhebels (8) aufweist, wobei der Haken (19) am Verriegelungsarm (9) des Winkelhebels (8) in Anschlagstellung von dem ringförmigen Vorsprung (12) frei ist.