Die Erfindung betrifft eine Zeichnungsmaschine, welche eine mittels eines Handgriffs über der Zeichenebene verschiebbare Massstabanordnung und mindestens eine Anzeigevorrichtung aufweist, an welcher von der Massstabanordnung auf der Zeichenebene zurückgelegte Strecken ablesbar sind.
Zeichnungsmaschinen sind vor allem in zwei Ausführungsformen bekannt. Bei der einen Ausführungsform, welche als Laufwagen-Zeichnungsmaschine bezeichnet wird, ist am oberen Rand des Zeichenbretts ein auf einer Geradführung beweglich geführter X-Wagen angeordnet. Der X-Wagen trägt eine zu seiner Geradführung senkrechte Führungsstange, auf welcher ein weiterer Wagen, der Y-Wagen, beweglich geführt ist Am Y-Wagen ist eine Massstabanordnung, bestehend aus zwei senkrecht zueinander angeordneten Massstäben befestigt, das mittels eines Griffs schwenkbar ist.
Bei der zweiten Ausführungsform, welche als Pantographen-Zeichnungsmaschine bezeichnet wird, ist die Massstab anordnung mit dem Griff an einem Parallelführungsgestänge befestigt, das eine Verschiebung der Massstabanordnung über die ganze Zeichenebene erlaubt. Nach- teilig ist bei beiden bekannten Ausführungsformen, dass die Ablesung der Massstabanordnung dadurch erschwert ist, dass die Nullpunkte der beiden Massstäbe nicht zusammenfallen.
Es ist weiter eine Laufwagen-Zeichnungsmaschine bekann, die mit einer Koordiuanten-Messvorrichtung versehen ist, mit Hilfe welcher die X- und Y-Koordinaten einer beliebigen Position als Ziffernanzeige ablesbar ist. Nachteilig ist aber, dass hierzu eine aufwendige elektro-optische Einrichtung verwendet wird und die Darstellung der Ziffernanzeige am oberen Rand des Zeichenbretts erfolgt, so dass eine Erschwerung für den Zeichner eintritt, da er genötigt ist, für die Ablesung der Anzeige von der Zeichnung aufre- sehen. Diese bekannte Ausführungsform ist demnach als Zeichenmaschine anstelle der bekannten Laufwagen- oder Pantographen-Zeichnungsmaschinen wenig geeignet und wird deshalb in erster Linie im Zusammenhang mit der Programmierung von Werkzeugmaschinen verwendet, wo die Ziffernanzeige als Kontrollanzeige verwendet wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Zeichnungsmaschine der eingangs beschriebenen Art so zu gestalten, dass die Nachteile der bekannten Zeichnungsmaschine vermieden werden und eine wesentliche Vereinfachung der Zeichenarbeit erreicht wird.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass die Anzeigevorrichtung und mindestens ein an der Massstab anordnung angeordneter Schalter zur Einstellung des Nullpunkts zugeordnet ist.
Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels einer Laufwagen-Zeichnungsmaschine dargestellt und nachfolgend beschrieben.
In der Figur ist 1 das Zeichenbrett, das in nicht dargestellter Weise an einem Ständer oder Tisch befestigt ist. Am Zeichenbrett 1 ist eine Laufwagen-Zeichnungsmaschine 2 angeordnet, welche einen als X-Wagen bezeichneten verschiebbaren Wagen 3 aufweist. Der X-Wagen ist auf einer als Stange ausgebildeten Geradführung 4 verschiebbar gelagert, wobei die Geradführung 4 mittels Sockeln 5 am oberen Rand des Zeichenbretts 1 befestigt ist
Am X-Wagen 3 sind zwei senkrecht zur Geradführung 4 verlaufende Stangen 6 befestigt, welche als Geradführung für einen Y-Wagen 7 dient. Der Y-Wagen 7 ist mittels eines, über Rollen 8, 9 geführten Seilzugs 10 mit einem auf einer der Stangen 6 beweglich geführten Gegengewicht 11 verbunden.
Der Y-Wagen 7 dient als Träger für eine Massstabanordnung 12 mit einem X-Massstab 13 und einem Y-Massstab 14 sowie für einen Griff 15, welch letzterer das Führen, Schwenken und Fixieren der beiden Massstäbe 13, 14 erlaubt.
Wesentlich ist, dass auf einem Halter 16 für die beiden Massstäbe 13, 14 zwei Anzeigevorrichtungen 17, 18 zur Anzeige der mit der Zeichenmaschine 2 in der X- und Y-Richtung zurückgelegten Längen angeordnet sind, von denen z. B. die Vorrichtung 17 für die Anzeige der Y-Koordinate und die Vorrichtung 18 für die Anzeige der X-Koordinate dient. Die Anzeigevorrichtungen 17, 18 befinden sich in unmittelbarer Nähe der Massstäbe 13, 14 und können eine digitale Anzeige, z. B. in Form einer Ziffernanzeige, oder eine analoge Anzeige, z. B. eine Skalenanzeige oder auch eine kombinierte digital-analoge Anzeige aufweisen. Die Anzeige erfolgt durch von Impulsgebern 24 erzeugte elektrische Impulse.
Wesentlich ist weiter, dass am Griff 15 ein Schalter 19 zur willkürlichen Einstellung des Nullpunkts der Anzeigevorrichtungen 17, 18 für die X- und Y-Koordinate angeordnet ist. Damit können, jeweils von Null ausgehend, Weglängen bestimmter Grösse an den Anzeigevorrichtungen 17, 18 direkt abgelesen werden.
Zur Anzeige der jeweiligen Position des X-Wagens 3 und des Y-Wagens 7 ist eine verhältnismässig einfache Einrichtung mit Hilfe eines Seilzugs 20 für die X-Koordinate und des bereits erwähnten Seilzugs 10 für die Y-Koordinate vorgesehen. Der Seilzug 20, dessen Enden an den Sockeln 5 befestigt sind, umschlingt eine Rolle 21, auf deren Drehachse ein nicht dargestelltes Zahnrad angeordnet ist, das mit einem Ritzel 22 kämmt, dessen Drehachse ein, z. B. gezahntes Impulsgeberrad 23 trägt, an dessen Umfang zwei, elektrische Impulse entsprechend der Bewegung des Impulsgeberrads 23 erzeugende Impulsgeber 24 angeordnet sind. In gleicher Weise treibt der Seilzug 10 die Rolle 8 an, welche ein nicht dargestelltes Zahnrad trägt, das mit einem Ritzel 25 kämmt, das mit einem Impulsgeberrad 23 auf derselben Achse sitzt. Entsprechend sind auch hier Impulsgeber 24 vorgesehen.
Die von den Impulsgebern 24 erzeugten elektrischen Impulse, die ein Mass für die von der Zeichnungsmaschine 2 zurückgelegten Weglängen in der X- und Y-Richtung sind, werden in einer elektronischen Zähleinrichtung 26, die sich auf dem Y-Wagen 7 befindet, verarbeitet und in den An zeigevorrichtungen 17, 18 dargestellt. Für die X- und Y-Koordinate wird je ein identischer Zähler benötigt, die beide in der Zähleinrichtung 26 untergebracht sind. Grundsätzlich kann die elektronische Zähleinrichtung 26 auch z. B. auf dem X-Wagen oder auch ortsfest angeordnet werden, wobei entsprechende Verbindungen zu den Anzeigevorrichtungen 17, 18 vorzusehen sind.
Die aus den Teilen 20, 21, 22, 23 bzw. 8, 10, 23, 25 bestehende mechanische Übertragungssystem für die Darstellung der Koordinaten kann auch durch Änderung der Übersetzung dazu verwendet werden, um in den Anzeigevorrichtungen 17, 18 einen anderen Zeichenmassstab zu erhalten, wobei zweckmässig das nicht dargestellte Zahnrad mit dem Ritzel 22 bzw. 25 austauschbar gestaltet wird. Zusätzlich lässt der Zeichenmassstab sich jedoch auch elektrisch einstellbar gestalten, wobei ein entsprechender Bedienungsknopf entweder am Griff 19 oder an der elektronischen Zähleinrichtung vorgesehen wird.
Es ist auch möglich, den Seilzug 20 gleich auszubilden wie den Seilzug 10 für die Messrolle 8, wobei lediglich die Messrolle 21 ortsfest, z. B. am Zeichenbrett 1, angeordnet wird.
Die beschriebene Zeichnungsmaschine, bei der die Anzeige der Koordinatenlänge für die beiden Koordinaten X und Y an der Messanordnung 12 vorgesehen wird, kann sinngemäss auch für eine Anzeige in Polarkoordinaten verwendet werden.
Auch lässt sich das beschriebene Anzeigesystem bei einer Pantographen-Zeichnungsmaschine anwenden. Es ist in diesem Falle erforderlich, der Zeichnungsmaschine zusätzlich ein Koordinatensystem zuzuordnen, mit dem die zurückgelegten Wege des Griffes 15 als Impulse gezählt und angezeigt werden. Eine besonders einfache Anwendung ergibt sich allerdings bei der Laufwagen-Zeichnungsmaschine, da hier ein Koordinatensystem bereits Teil der Maschine ist.
Anstelle eines einzigen Schalters 19 für die Einstellung der Nullpunktanzeige der beiden Koordinaten können auch zwei Schalter, z. B. in Form von Druckknöpfen, vorgesehen werden, mit denen jeweils der Nullpunkt der betreffenden Koordinate eingestellt werden kann.
Die elektronische Zähleinrichtung enthält alle Einrichtungen, damit die Längenanzeige sinngemäss erfolgt, d. h.
die Impulse entsprechend zu- oder abgezählt werden, je nachdem, ob die Zeichnungsmaschine in der einen oder entgegengesetzten Richtung bewegt wird.