Einrichtung zum Binden von Stückgütern, insbesondere Stangenbündeln, und Verfahren zum Betrieb dieser Einrichtung
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Binden von Stückgütern, insbesondere Stangenbündeln, bei der ein Abschnitt eines Bindedrahtes um das Stückgut herum geführt und anschliessend an seinen Enden verdrillt wird. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Betrieb dieser Einrichtung.
Bei den meisten Einrichtungen zum Binden von Stückgütern wird der Bindedraht zuerst mit einer ersten Vorrichtung um das Stückgut herumgeführt, sodann losgelassen und anschliessend von einer weiteren Vorrichtung wieder erfasst und verdreht. Diese Zuordnung der verschiedenen Einzelvorgänge an verschiedene und getrennte Einzelorgane erfordert im Aufbau komplizierte und daher auch störungsanfälligere Einrichtungen und Steuerungen. Im weiteren wird durch an und für sich unnötige Zwischenschritte wie Loslassen und erneutes Erfassen des Bindedrahtes die Dauer einer Bindeoperation verlängert.
Es sind wohl Einrichtungen bekannt, bei denen zwei Drähte je durch einen Schenkel einer gabelförmigen Vorrichtung geführt und von derselben ohne Loslassen verdrillt werden, doch haben sie den Nachteil, dass die Drähte im Gegensatz zu den zuerst genannten, be kannten Einrichtungen an zwei anstatt nur an einer Stelle verdrillt werden müssen.
Auch sind viele Einrichtungen der genannten Art nur für das Binden von Stückgütern gleicher Querschnitts form ausgelegt und können nicht oder nur nach grösseren Umstellungen für andere Querschnittsformen verwendet werden.
Die vorstehend aufgeführten Nachteile sind bei der eingangs erwähnten Einrichtung weitgehend dadurch behoben, dass erfindungsgemäss zwei Zangen zum Greifen je eines der Enden des von einer Drahtzuführvorrichtung zugeführten Drahtabschnittes vorgesehen sind, wobei die Zangen in einer Ebene sowohl aufeinanderzu- und voneinander weg bewegbar als auch in einer winklig zu dieser Bewegungsrichtung stehenden Richtung hin und her verschiebbar sind und um eine gemeinsame, in der Ebene liegende und quer zu der Bewegungsrichtung stehende Achse drehbar sind.
Zum Betrieb der Einrichtung wird erfindungsgemäss ein Verfahren vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass mit Zangen in der einen Endlage ihrer Verschiebbarkeit die Enden des Bindedrahtabschnittes ergriffen werden, wonach die Zangen ohne Freigabe der erfassten Enden in Richtung ihrer andern Endlage verschoben und aufeinander zu bewegt werden, um den Bindedrahtabschnitt um das Stückgut zu führen, worauf die Zangen um eine halbe Drehung gedreht und danach voneinander weg bewegt werden, um den Bindedrahtabschnitt um das Stückgut zu spannen, wobei anschliessend die Zangen in der gleichen Richtung weitergedreht werden, worauf die Enden des Bindedrahtabschnittes freigegeben werden.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Die Fig. 1 bis 10 zeigen in schematischem Querschnitt durch die Einrichtung einzelne Phasen beim Binden eines Bündels von Stäben, z. B. eines Bündels Betonrundeisen.
Von der Einrichtung sind nur die für den eigentlichen Bindevorgang wichtigsten Teile dargestellt, nämlich die an den um eine gemeinsame Achse 3 schwenkbar angelenkten Armen 1 und 2 befestigten und um eine gemeinsame Drehachse 8 drehbaren Zangen 4 und 5.
Das Stangenbündel ist mit 7, der zugeführte Bindedraht mit 6 und der Drahtabschnitt mit 6' bezeichnet.
Die zum Bewegen der Zangen und Schwenkarme und zum Vorschieben und Zuschneiden des Binde drahtes nötigen Antriebe und Maschinenteile sind der Einfachheit halber weggelassen. Die aus den Zeich- nungen deutlich hervorgehenden erforderlichen Bewegungen von Draht, Zangen und Schwenkarmen und deren zeitlichen Abläufe erlauben dem Fachmann, die zur Ausführung dieser Bewegungen erforderlichen Antriebe und Steuerungen ohne weiteres zusammenzustellen. Dies um so mehr, als die den Antriebsmechanismus bildenden Einzelteile bekannt und auf dem Markt erhältlich sind. Ein pneumatischer Antrieb erweist sich als am zweckmässigsten, doch sind auch mechanische und hydraulische Antriebe denkbar. Die Steuerung erfolgt beim ausgeführten Beispiel durch pneumatische Mittel, was aber z. B. elektromechanische oder rein mechanische Steuerungen nicht ausschliesst.
Fig. 1 zeigt die Einrichtung in Ruhestellung. Die Zangen 4 und 5 sind geöffnet und befinden sich in ihrer unteren Endlage, und die Schwenkarme 1 und 2 sind ausgeschwenkt.
Zum Binden des Stabbündels 7 werden die Zangen 4 und 5 gemäss Fig. 2 in ihre obere Endlage verschoben, wobei sie den Stabbündel 7 seitlich umfassen.
In Fig. 3 wird der Bindedraht 6 mittels einer Zu führvorrichtung über den Stabbündel 7 zwischen die Backen der Zange 4 geschoben, worauf sich diese schliessen und das Drahtende festhalten. Nun wird so lange Draht nachgeschoben, bis der sich zwischen den Zangen befindende Drahtabschnitt 6' die für das Binden des Stabbündels erforderliche Länge erreicht hat, worauf sich die Zange 5 schliesst und der Draht ent zweige schnitten wird.
In Fig. 4 werden die Zangen in die untere Endlage verschoben, wobei sie so weit aufeinander zu bewegt werden, dass sich der Drahtabschnitt 6' möglichst gut der äusseren Form des Stabbündels 7 anschmiegt.
In Fig. 5 sind die Zangen 4 und 5 in ihrer untern und die Schwenkarme 1 und 2 in ihrer geschlossenen Endlage gezeigt.
Nun werden, wie in Fig. 6 dargestellt, die Zangen 4 und 5 ohne Freigabe des Drahtabschnitts um eine halbe Drehung um die gemeinsame Drehachse 8 gedreht.
Zwecks Spannen des Drahtabschnitts 6' um das Stabbündel 7 werden, wie in Fig. 7 gezeigt, die Zangen 4 und 5 durch Ausschwenken der Arme 1 und 2 voneinander weg bewegt.
Aus Fig. 8 geht hervor, dass der Bindedrahtabschnitt unter Beibehaltung einer vorgewählten Spannung an den Drahtenden durch Weiterdrehen der Zangen in der gleichen Richtung verdrillt wird. Die Anzahl der zur Bildung einer haltbaren Drahtschleife nötigen VerdriL- lungen hängt von der Dicke und der Oberflächenrauheit des Drahtes ab und kann entsprechend gewählt werden.
Nach Beendigung der Drehbewegung werden die Drahtenden losgelassen und gemäss Fig. 9 durch Verschieben der Zangen 4 und 5 in Richtung der obern Endlage von diesen an das Stabbündel 7 angebogen.
Fig. 10 zeigt die Einrichtung wieder in Ruhestellung und ist bereit für den nächsten Bindevorgang.
Device for binding piece goods, in particular bundles of bars, and method for operating this device
The invention relates to a device for binding piece goods, in particular bundles of bars, in which a section of a binding wire is guided around the piece goods and then twisted at its ends. The invention also relates to a method for operating this device.
In most devices for binding piece goods, the binding wire is first guided around the piece goods with a first device, then released and then grasped and twisted again by a further device. This assignment of the various individual processes to different and separate individual organs requires facilities and controls that are complex and therefore more prone to failure. In addition, intermediate steps that are unnecessary in and of themselves, such as letting go and gripping the binding wire again, extend the duration of a binding operation.
There are well known devices in which two wires are each passed through a leg of a fork-shaped device and twisted by the same without letting go, but they have the disadvantage that the wires, in contrast to the first-mentioned, known devices to two instead of only must be twisted at one point.
Also, many devices of the type mentioned are designed only for binding piece goods of the same cross-sectional shape and cannot be used for other cross-sectional shapes, or only after major changes.
The above-mentioned disadvantages are largely eliminated in the device mentioned at the beginning in that, according to the invention, two tongs are provided for gripping each one of the ends of the wire section fed by a wire feed device, the tongs being movable towards and away from one another in one plane as well as in one plane are displaceable back and forth at an angle to this direction of movement and are rotatable about a common axis lying in the plane and transverse to the direction of movement.
To operate the device, a method is proposed according to the invention, which is characterized in that the ends of the binding wire section are gripped with pliers in one end position of their displaceability, after which the pliers are shifted in the direction of their other end position and moved towards each other without releasing the detected ends to guide the binding wire section around the piece goods, whereupon the tongs are rotated half a turn and then moved away from each other in order to tension the binding wire section around the piece goods, the tongs then being rotated further in the same direction, whereupon the ends of the binding wire section be released.
An example embodiment of the invention is described in more detail with reference to the drawing.
1 to 10 show, in a schematic cross section through the device, individual phases in the binding of a bundle of rods, e.g. B. a bundle of concrete round bars.
Of the device, only the parts that are most important for the actual binding process are shown, namely the tongs 4 and 5 which are attached to the arms 1 and 2 which are pivotably articulated about a common axis 3 and which are rotatable about a common axis of rotation 8.
The bundle of rods is designated with 7, the supplied binding wire with 6 and the wire section with 6 '.
The drives and machine parts required for moving the pliers and swivel arms and for advancing and cutting the binding wire are omitted for the sake of simplicity. The necessary movements of wire, tongs and swivel arms, which are clearly shown in the drawings, and their chronological sequences allow the person skilled in the art to easily assemble the drives and controls required to carry out these movements. All the more so because the individual parts forming the drive mechanism are known and are available on the market. A pneumatic drive proves to be the most appropriate, but mechanical and hydraulic drives are also conceivable. The control takes place in the example carried out by pneumatic means, but what z. B. electromechanical or purely mechanical controls are not excluded.
Fig. 1 shows the device in the rest position. The tongs 4 and 5 are open and are in their lower end position, and the pivot arms 1 and 2 are pivoted out.
To bind the bundle of rods 7, the pliers 4 and 5 are moved into their upper end position according to FIG. 2, whereby they enclose the bundle of rods 7 laterally.
In Fig. 3, the binding wire 6 is pushed by means of a guide device over the bundle of rods 7 between the jaws of the pliers 4, whereupon these close and hold the wire end. Now wire is pushed in until the wire section 6 'located between the pliers has reached the length required for binding the bundle of rods, whereupon the pliers 5 closes and the wire is cut branches.
In FIG. 4, the tongs are shifted into the lower end position, being moved towards one another so far that the wire section 6 ′ conforms as closely as possible to the outer shape of the bundle of rods 7.
In Fig. 5, the pliers 4 and 5 are shown in their lower and the pivot arms 1 and 2 in their closed end position.
Now, as shown in FIG. 6, the pliers 4 and 5 are rotated through half a rotation about the common axis of rotation 8 without releasing the wire section.
For the purpose of tensioning the wire section 6 'around the bundle of rods 7, as shown in FIG. 7, the tongs 4 and 5 are moved away from one another by pivoting the arms 1 and 2 outward.
It can be seen from FIG. 8 that the binding wire section is twisted by further turning the pliers in the same direction while maintaining a preselected tension at the wire ends. The number of twists required to form a durable wire loop depends on the thickness and surface roughness of the wire and can be selected accordingly.
After the end of the rotary movement, the wire ends are released and, as shown in FIG. 9, bent to the bundle of rods 7 by moving the pliers 4 and 5 in the direction of the upper end position.
Fig. 10 shows the device again in the rest position and is ready for the next binding process.