Apparat zum Absaugen von flüssigen Substanzen aus einer Körperhöhle
Die Erfindung bezieht sich auf einen Apparat zum Absaugen von flüssigen Substanzen aus einer Körperhöhle, insbesondere zum Absaugen von Schleim aus den Luftwegen oder des Mageninhaltes aus dem Magen, mit einem länglichen Behälter, an den am einen Ende ein Ansaugschlauch und am anderen Ende ein intrakavitarer Schlauch angeschlossen ist.
Derartige Apparate sind in Spitälern gebräuchlich, namentlich zum Absaugen von Schleim aus den Luftwegen von Neugeborenen. Beim Gebrauch dieser Apparate wird ein intrakavitarer Schlauch in eine Körperhöhle eingeführt und die Flüssigkeit abgesaugt, indem im Schlauch ein Unterdruck erzeugt wird, wobei das eine Ende des Ansaugschlauches in den Mund genommen und die Luft abgesaugt wird. Bei einigen dieser bekannten Apparate besteht somit über einen Behälter eine direkte Durchflussverbindung zwischen dem intrakavitaren Schlauch und dem Ansaugschlauch, ohne dass irgendwelche zwischengeschalteten Organe vorhanden sind. Solche Apparate haben den Nachteil, dass es vorkommen kann, dass die angesaugte Flüssigkeit in den Mund gelangt, was unhygienisch und unangenehm für die betreffende Person ist.
Es wurde bereits vorgeschlagen, diesen Nachteil dadurch zu beheben, dass eine dünne Membrane oder ein flexibler Sack in der Mitte eines Auffangbehälters angeordnet wird, welche den Behälter in zwei vollkommen getrennte Kammern unterteilt. Diese Membrane liegt zu Beginn auf der Seite des intrakavitaren Schlauches und wenn Flüssigkeit eingesaugt wird, verschiebt sie sich in Richtung des Ansaugschlauches, so dass sie hernach auf die andere Hälfte des Behälters zu liegen kommt. Diese Einrichtung verhindert zuverlässig, dass Flüssigkeit unbeabsichtigter Weise in den Ansaugschlauch und damit in den Mund der betreffenden Person gelangt. Dieser Apparat hat jedoch den Nachteil, dass Luft, welche zusammen mit der Flüssigkeit angesaugt wird, das Fassungsvermögen des Behälters herabsetzt.
Beim Gebrauch des Apparates ist es schwierig, sicherzustellen, dass das freie Ende des intrakavitaren Schlauches während des Absaugvorganges ganz in die Flüssigkeit eintaucht, und wenn dies nicht der Fall ist, wird Luft zusammen mit der Flüssigkeit angesaugt, wodurch die Aufnahmekapazität des Behälters wesentlich reduziert wird. Dies bedingt, dass der intrakavitare Schlauch aus der Körperhöhle herausgezogen werden muss und die Membrane in die Ursprungslage zurückgebracht werden muss, indem in den Ansaugschlauch hineingeblasen wird, worauf der Absaugvorgang wiederholt werden muss.
Bei Blutpumpen ist es an sich bekannt, Schwimmerventile mit einer auf dem Blutplasma schwimmenden Kugel in der Pumpenkammer vorzusehen. Diese Kugel unterbricht den Zufluss von Flüssigkeit in die Kammer, wenn die letztere gefüllt ist. Die Kugel hat dabei einen Querschnitt, welcher wesentlich kleiner ist als die Pumpenkammer, so dass sie als Rückschlagventil wirkt und nur dann richtig funktioniert, wenn die Pumpenkammer im wesentlichen vertikal liegt.
Durch die Erfindung soll ein Apparat geschaffen werden, bei welchem die angesaugte Flüssigkeit nicht in den Saugschlauch gelangen kann und dessen Kapazität auch nicht durch zusammen mit der Flüssigkeit angesaugte Luft vermindert wird, wobei dieser Apparat ausser in der Vertikallage, auch in einer geneigten oder in der Horizontallage funktioniert.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein in Axialrichtung beweglicher Schwimmer im Innern des Behälters liegt, dessen grösster Querschnitt praktisch dem Querschnitt des Behälterinnern entspricht, und mindestens ein Luftkanal die beidseits des Schwimmers liegenden Behälterteile verbindet, und das eine Ende des Schwimmers zusammen mit dem betreffenden Ende des Behälters so ausgebildet ist, dass ein Ventil für den Abschluss des Ansaugschlauches gebildet ist, wenn sich der Schwimmer in seiner dem Ansaugschlauch zugewandten Endlage befindet.
Wenn Flüssigkeit angesaugt wird, bewegt sich der Schwimmer unabhängig von der Lage des Behälters, d. h. unabhängig davon, ob er vertikal geneigt oder horizontal liegt, in Axialrichtung gegen den Saugschlauch hin. Sobald der Schwimmer soweit verschoben ist, dass der Behälter mit angesaugter Flüssigkeit nahezu gefüllt ist, kommt das eine Ende des Schwimmers gegen den Rohrstutzen des Behälters zu liegen und schliesst dadurch die Einlassöffnung ab, so dass verhindert wird, dass die angesaugte Flüssigkeit in den Ansaugschlauch gelangen kann. Allfällig mitangesaugte Luft kann zwischen den freien Durchgängen des Schwimmers aus dem intrakavitaren Schlauch in den Ansaugschlauch gelangen, so dass die Aufnahmekapazität für die abzusaugende Flüssigkeit nicht durch Luftblasen reduziert wird.
Wenn der Apparat beim Gebrauch versehentlich so zu liegen kommt, dass das Mundstück des Saugschlauches tiefer liegt als das Mundstück des intrakavitaren Ansaugschlauches, dann sinkt der Schwimmer nach unten und schliesst die Öffnung ebenfalls ab, vorausgesetzt dass der Schwimmer ein entsprechendes Gewicht hat. Somit ist es nicht notwendig, dass dem Apparat von Bedienungspersonal besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, da er verhindert, dass Flüssigkeit in den Saugschlauch gelangen kann und zudem ist die Aufnahmekapazität nicht durch gefangene Luft eingeschränkt.
Sind die Luftdurchgänge zwischen der Zylinderwand des Behälters und dem Schwimmer wählbar, ist also der Querschnitt des Schwimmers etwas kleiner als der Querschnitt des Behälters, ist es möglich, eine sehr feine Verstellung des Schwimmers im Innern des Behälters zu erhalten und - unter Beibehaltung eines geeigneten Spieles - kann wirkungsvoll verhindert werden, dass aufsteigende Flüssigkeit über den Schwimmer hinaus in den Ansaugschlauch gelangt. Wenn sich der Behälter in einer horizontalen oder geneigten Lage befindet, liegen die Seitenwände des Schwimmers im wesentlichen dicht gegen die untere Hälfte des Behälters an, während die Flüssigkeit gesammelt wird und wobei der Luftdurchgang dann im wesentlichen durch einen Spalt an der Oberseite der Schwimmerwand gebildet wird.
Der Schwimmer kann auch satt aber leicht gleitbar auf der Innenwand des Behälters anliegen und mit axialen Öffnungen in einer Stirnfläche versehen sein, die im mittleren Bereich des Schwimmers liegen. Dadurch wird eine flüssigkeitsdichte Trennung an der Peripherie erreicht und die Luft kann über die Löcher bzw. Kanäle entweichen, während die aufsteigende Flüssigkeit nicht durch diese engen Öffnungen hindurchgelangen kann, vorausgesetzt dass der Behälter in der Vertikallage oder einer geneigten Lage liegt.
Es ist zweckmässig, dem Schwimmer eine becherförmige Gestalt zu geben, wobei das offene Ende unten liegt. Derartige Schwimmer sind billiger herzustellen als Schwimmer mit einem geschlossenen Hohlraum und funktionieren gleich gut, wobei die Luft aus dem Schwimmerunterteil normalerweise nicht entweichen kann, wenn der Apparat in Betrieb ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Apparat;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Ausführungsvariante;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig.
1, jedoch mit Rippen;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine weitere Aus führungsvariante.
Der Absaugapparat ist zum Absaugen von Schleim aus den Luftwegen neugeborener I(inder und dgl. bestimmt. Jeder Apparat weist einen Behälter oder Zylinder 10 auf. Das eine Ende des Zylinders 10 mündet in einen Rohrstutzen 11 aus, an welchem ein Ausgangsschlauch 12 befestigt ist. Auf der anderen Seite des Zylinders ist ebenfalls ein Rohrstutzen 13 vorhanden, an welchem ein intrakavitares Rohr oder Schlauch 14 befestigt ist, das dazu bestimmt ist, in die Luftwege oder andere Körperhöhlen eingeführt zu werden. Der Zylinder 10 setzt sich aus zwei gleichen Hälften 15, 16 zusammen, wobei jede derselben mit einem ringförmigen nach aussen ragenden Flansch 17 versehen ist, der an den gegeneinander anliegenden Flächen zusammen klebt oder zusammengeschweisst ist.
Der Apparat gemäss Fig. 1 ist mit einem becherförmigen Schwimmer 18 versehen, der im Innern des Zylinders in Axialrichtung verschiebbar ist und zur Innenwandung ein gewisses Spiel aufweist. Die Rohrstutzen 11 und 13 haben konvexe Wände 19, 20; ebenfalls hat der Schwimmer 18 eine konvexe Wand 21.
Die Ausbildung dieser gewölbten Wand ist so getroffen, dass sie zu einem dichten Anliegen gegen die Innenseite der Wand 19 gelangen kann.
Bei der Benützung des Apparates gemäss Fig. 1 wird das freie Ende des intrakavitaren Schlauches in den Luftweg oder eine andere Körperhöhle eingeführt, bis dessen Ende mit der abzusaugenden Flüssigkeit in Berührung kommt. Sodann wird das freie Ende des Ansaugschlauches 12, das mit einem nicht dargestellten Mundstück versehen ist, von einem Arzt oder Hilfsperson in denMund genommen und Luft eingesaugt. Die abzusaugende Flüssigkeit wird dadurch von der Körperhöhle abgesaugt und gelangt in das Innere des Rohres 14 und hernach in den Zylinder 10. Das Flüssigkeitsniveau im Zylinder schiebt den Schwimmer 18 nach oben gegen den Rohrstutzen 11. Die Luft unter dem Schwimmer 18 kann normalerweise nicht entweichen und bewirkt dadurch, dass das Gesamtgewicht des Schwimmers wesentlich kleiner ist als das Gewicht der entsprechend verdrängten Flüssigkeit.
Wenn durch den Schlauch 14 Luft angesaugt wird, kann diese am Schwimmer 18 vorbei in den Zwischenraum 22 zwischen dem Schwimmer und der Innenwand des Zylinders gelangen. Sobald der Zylinder im wesentlichen mit Flüssigkeit gefüllt ist, ist der Schwimmer 18 soweit nach oben verschoben, dass seine Stirnwand 21 gegen die Innenwand 19 des Zylinders zum Anliegen kommt, wodurch ein Abschluss bewirkt wird. Dies verhindert, dass angesaugte Flüssigkeit vom Innern des Zylinders 10 in den Saugschlauch und hernach gar in den Mund der ansaugenden Person gelangt. Der Apparat funktioniert auch, wenn die Längsachse des Zylinders 10 nicht genau vertikal liegt, sondern etwas geneigt ist.
Wenn beim Gebrauch der Zylinder 10 versehentlich so gedreht wird, dass sich das Rohrstück 11 auf einem tieferen Niveau befindet als das Rohrstück 13, gleitet der Schwimmer 18 infolge der Schwerkraft sofort gegen die Wand 18 und schliesst die Eingangsöffnung des Schlauches 12. Der Zylinder 10 sowie auch die Schläuche 12 und 14 bestehen vorzugsweise aus einem durch sichtigen oder durchscheinenden Kunststoff, so dass die Bedienungsperson das Ansteigen der Flüssigkeit im Innern des Schlauches 14 und des Zylinders 10 beobachten kann. Es ist jedoch nicht unbedingt notwendig, dass die Bedienungsperson ihr Augenmerk hierauf richtet, da der Schwimmer 18 auf jeden Fall verhindert, dass Flüssigkeit in den Ansaugschlauch 12 gelangt.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsvariante dargestellt, bei welcher eine Öffnung 23 im Rohrstück 11 eine konische Form hat und von der oberen Wand des Schwimmers 18 eine konische Nadel 24 abragt, welche in die Öffnung 23 hineinpasst und diese verschliesst, wenn der Schwimmer angehoben wird.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 3 ist der Schwimmer 18 mit Rippen 25 versehen, welche in Axialrichtung verlaufen und am Umfang verteilt angeordnet sind. Während der Bewegung des Schwimmers 18 im Innern des Zylinders 10 liegen diese gegen die Innenwandung des Zylinders an. Die Zwischenräume 26, welche zwischen dem Schwimmer 18 und den Rippen ge bildet werden sowie der Zylinderwand machen es möglich, dass angesaugte Luft, welche durch den Schlauch 14 eintritt, am Schwimmer vorbei in denAnsaugschlauch 12 gelangen kann.
Der Apparat gemäss Fig. 4 entspricht der Ausführungsform gemäss Fig. 2 mit dem Unterschied, dass der Schwimmer 27 etwas anders ausgebildet ist. Dieser Schwimmer 27 hat die Form eines hohlen Ringes, dessen äussere Fläche im wesentlichen dicht gegen die Innenwand des Zylinders anliegt. Die zentrale Öffnung 28 des Schwimmers 27 ist oben durch eine Wand, in welcher sich eine Anzahl von Luftkanälen 29 befinden, geschlossen.
Diese Wand trägt ferner auf ihrer Oberseite eine Nadel 24. Wenn das freie Ende des intrakavitaren Schlauches 14 in die Flüssigkeit eingetaucht und Luft durch den Schlauch 12 angesaugt wird, steigt die Flüssigkeit im Zylinder 10 an und verschiebt dabei den Schwimmer 27 in Richtung gegen den Rohrstutzen 11.
Wenn gleichzeitig Luft durch den Schlauch 14 angesaugt wird, kann diese über die Öffnungen 28 und 29 entweichen, so dass keine Luftblasen gefangen bleiben, welche die Aufnahmekapazität des Apparates vermindern könnten.
Es wäre auch möglich, statt die Rippen 25 gemäss Fig. 3 auf der Aussenfläche des Schwimmers 18 auf der Innenseite der Zylinderwand anzuordnen. Ferner wäre es möglich, dem Zylinder statt einen kreisförmigen Querschnitt, einem ovalen Querschnitt zu geben.