CH410374A - Spritzform für Kunststoff-Spritzgiessmaschinen - Google Patents

Description

  
 



  Spritzform für   KunststoffSpritzgiessmaschinen   
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Spritzform für Kunststoff-Spritzgiessmaschinen zum Herstellen von achssymmetrischen HohLkörpern, z. B. Bechern oder Dosen. Diese Spritzformen sind üblicherweise zweiteilig, d. h. sie bestehen aus einem Formmantel und einem Formkern. Kuststoffbecher oder Dosen sind nur von geringer Wandstärke; dies bedingt, dass die nur wenig Abstand voneinander aufweisenden Arbeitsflächen von Formmantel und Formkern genau gearbeitet sind und dass ausserdem der Kern bezüglich des Mantels während des Spritzvorganges möglichst genau zentriert gehalten ist, da sonst im Spritzgut unerwünschte Wandstärkenunterschiede auftreten.

   Es ist bekannt, den Formkern an der Öffnungsseite des Formmantels zu fixieren, während das Einspritzen von plastifiziertem Kunststoff durch eine achsiale Bodenöffnung im Formmantel in den zwischen den Umfangs- und Bodenflächen der beiden Formteile belassenen Formhohlraum hinein erfolgt. Wie ohne weiteres ersichtlich, ragt der Formkern demzufolge völlig frei und unabgestützt in den Formmantel hinein. Es ist praktisch unmöglich, während des Spritzvorganges eine absolut gleichmässige Verteilung des Spritzgutes rund um die Formachse zu erzielen; es muss stets damit gerechnet werden, dass das Spritzgut an einer Umfangsstelle etwas rascher in den Formhohlräumen eindringt und dort einen gewissen Überdruck erzeugt, der die Tendenz hat, den Formkern quer zur Formachse zu verschieben.

   Trotz starrer Fixierung der den Kern tragenden Formplatte hat dies, besonders bei axial relativ langen Formkernen, wie sie zur Herstellung enger und tiefer Becher erforderlich sind, zur Folge, dass der Kern seitlich ausgebogen wird; ein solches Ausbiegen des Kernes bewirkt zwangsläufig eine entsprechende, örtliche Veränderung der Wandstärke des zu spritzenden Bechers. Durch den aus seiner Achse heraus gebogenen Formkern wird der Formhohlraum an der   Ober-    druckstelle ausgeweitet, was ein noch stärkeres Nachströmen von Spritzgut in diesen Teil des Formhohlraumes zur Folge hat, so dass ein Zurückfedern des Formkerns in seine Zentrierlage praktisch nicht mehr möglich ist.



   Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung einer Spritzform, die sich selbsttätig während des Spritzvorganges einwandfrei zentriert, so dass die oben genannten Nachteile vermieden sind. Zu diesem Zweck ist die erfindungsgemässe Spritzform dadurch gekennzeichnet, dass eine axiale Erhöhung des Kernmantelbodens unter Einhaltung eines der Wandstärke des herzustellenden Spritzlings entsprechenden Abstandes in eine axiale Vertiefung des Formkernbodens hineinragt.

   Diese Ausbildung der beiden Formteile hat zur Folge, dass bei Auftreten eines Spritzgutüberdruckes an einer Stelle des Umfanghohlraumes zwischen Formmantel und Formkern, was ein Ausbiegen des Kernes nach der der   Ober-    druckstelle diametral gegenüberliegenden Seite zur Folge hat, der seitliche Abstand des in den Form  kernboden    hineinragenden Bodenvorsprungs des Formmantels entsprechend vermindert wird; dadurch wird zwangsläufig der Materialnachfluss nach der Uberdruckstelle gedrosselt, was dort ein Absinken des Druckes und damit ein entsprechendes Entlasten des Kerns, der sich in der Folge wieder zentrieren kann, bewirkt.



   Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der beiliegenden Zeichnung im Vertikalschnitt dargestellt. Mit 1 ist der Formmantel und mit 2 der Formkern bezeichnet. Der Formkern 2 ragt bei geschlossener Form unter Belassung des der Wandstärke des herzustellenden Kunststoffbechers  entsprechenden, den Formhohlraum 3 bildenden Zwischenraumes in den Formmantel 1 hinein. Der Kern 2 besitzt an dem aus dem Formmantel 1 herausragenden Ende eine Stirnplatte 2a mit nach dem Kern hin vorstehendem Ringflansch 2b. Dieser Ringflansch 2b besitzt eine zur Formachse a koaxiale, konische Innenfläche, welche bei geschlossener Form auf einer entsprechend konischen Aussenfläche an einem Halsstück la des Formmantels sitzt. Dadurch ist der Kern 2 bei geschlossener (ungefüllter) Form einwandfrei zentriert.



   Im Boden des Formmantels 1 ist eine axiale Einspritzöffnung 4 vorgesehen, die in den Formhohlraum 3 mündet. Ferner besitzt der Boden des Formmantels 1 einen kegelstumpfförmigen, axialen Vorsprung 5, der unter Einhaltung des der Wandstärke des herzustellenden Bechers entsprechenden Abstandes in eine axiale Ausnehmung 6 des Bodens des   Formkernes    2 hineinragt. Vorsprung 5 und Ausnehmung 6 könnten anstatt kegelstumpfförmig auch zylindrisch oder kalottenförmig gewölbt sein. Durch dieses Ineinandergreifen von Kern und Mantel im Bereich des Formbodens wird erreicht, dass dort ein Teil 7 der den Formhohlraum 3 nach aussen begrenzenden Umfangsfläche des Formmantels 1 radial innerhalb des gegenüberliegenden Teils 8 der den Formhohlraum 3 nach innen begrenzenden Umfangsfläche des Formkerns liegt.



   Beim Einspritzen von plastifiziertem Kunststoff durch die Einspritzöffnung 4 verteilt sich dieser Kunststoff nur theoretisch völlig gleichmässig auf den ganzen Umfang des Formhohlraumes; in der Praxis kann kaum vermieden werden, dass die Spritzmasse an irgendeiner Umfangsstelle aus irgendeinem Grunde etwas rascher vordringt. Angenommen, die Spritzmasse erreiche die Stelle x des Formhohlraumes 3 etwas rascher als die diametral gegenüberlie gende Stelle y. Dies hat zur Folge, dass der Druck an der Stelle x momentan höher ist als an der Stelle y, wodurch der axial relativ lange, frei und unabgestützt in den Formmantel 1 hineinragende Kern 2 quer zur Formachse a in Pfeilrichtung b ausgebogen wird.

   Dadurch wird aber zwangsläufig der Abstand der Formflächenteile 7, 8 an der in der gleichen Axialebene wie die Stelle x liegenden Stelle z entsprechend der Ausbiegung des Kernes 2 vermindert; diese Abstandsverminderung an der Stelle z, die einer Verminderung des Durchlassquerschnittes gleichkommt, hat eine Drosselung des Spritzmaterialdurchflusses zur Stelle x zur Folge, während gleichzeitig durch die entsprechende Vergrösserung des Abstandes der Flächenteile 7, 8 an der der Stelle z diametral gegen überliegenden Stelle p eine Steigerung des Spritzmaterialdurchflusses nach der Stelle y eintritt.

   Diese Drosselung einerseits und Steigerung anderseits des Spritzmaterialdurchflusses bringt die Druckverhältnisse an den Stellen x und y sofort wieder ins Gleichgewicht, die Ausbiegung des Kerns 2 wird aufgehoben und der Spritzmaterialdurchfluss kann während dem Spritzvorgang wieder gleichmässig über den ganzen Umfang des Formhohlraumes 3 erfolgen.



   Zufolge der beschriebenen Ausbildung der Spritzform wird eine einwandfreie Zentrierung auch relativ langer, schmaler Kerne und damit eine über den ganzen Umfang konstante Wandstärke des zu spritzenden Kunststoffbechers erreicht.   

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Spritzform für Kunststoff-Spritzgiessmaschinen zum Herstellen von achssymmetrischen Hohlkörpern, die einen Formmantel mit axialer Einspritzöffnung im Boden und einen in diesen Mantel hineinragenden Formkern besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass eine axiale Erhöhung des Kernmantelbodens unter Einhaltung eines der Wandstärke des herzustellenden Spritzlings entsprechenden Abstandes in eine axiale Vertiefung des Formkernbodens hineinragt.

   UNTERANSPRÜCHE 1. Spritzform nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die axiale Bodenerhöhung (5) des Formmantels (1) und die entsprechende Ausnehmung (6) im Boden des Formkerns (2) kegelstumpfförmig, zylindrisch oder kalottenförmig gewölbt sind.

   2. Spritzform nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkern (2) eine Stirnplatte (2a) mit axial nach der Kernseite hin ragendem Ringflansch (2b) aufweist, der bei geschlossener Form mit einer konischen Innenfläche auf einer entsprechend konischen Aussenfläche eines Halsteils (la) des Formmantels (1) sitzt.