Abseilgerät Die Erfindung betrifft ein Abseilgerät, welches aus einem aus Schulter-, Bauch- und Oberschenkel gurten gebildeten Sicherheitsgeschirr und einer Ab- gleitvorrichtung besteht und bei Arbeiten an steilen Wänden, z. B. in Steinbrüchen, an Brücken usw. und für Rettungsarbeiten im Gebirge Verwendung findet.
Die örtlichen Verhältnisse bei Durchführung von kleineren Reparaturen und Durchsichten an Gebäu den, Brücken und schwer zugänglichen steilen Stellen gestatten. nicht immer umfangreiche Rüstarbeiten. Es wird deshalb ein Gerät benötigt, welches die darge botene Sicherheit für die Arbeitenden bietet, leicht zu transportieren und zu handhaben ist und den Arbeitsschutzvorschriften entspricht.
Dies gilt insbe- sondere für Abseilgeräte, die für Arbeiten, in Stein- brüchen, aber auch bei Rettungsarbeiten im Gebirge Verwendung finden. Es war lange Zeit üblich:, die mit der Ausführung von Arbeiten genannter Art betrau ten Personen in oben offenen Körben oder Säcken mittels Flaschenzügen oder Bremstrommeln vielfäl- tigster Konstruktionen an einem Seil herabzulassen bzw. hochzuziehen.
Dies war nur unter Inanspruch nahme dritter Personen möglich. Nachteilig war aus- serdem, dass das Stehen oder Sitzen meinem oben offenen Korb oder Sack nicht die nötige Sicherheit bietet und ausserdem nicht immer den freien Ge brauch der Arme und Hände gestattet.
Es wurden deshalb Sicherheitsgürtel mit Schultertragbändern: entwickelt, die über Brust und Schultern des Arbei ters geschnallt werden und mit einer Dämpfungsfeder ausgerüstet sind, welche bei evtl. Absturz den auftre tenden Stoss dämpft. Auch ein Rettungsgürtel wurde bekannt, der um den Oberkörper geschnallt wird und mit offenen,
zusammen-schnallbaren Tragriemen als Sitzriemen für die Oberschenkel verbunden ist. Diese Gürtel sind jedoch ebenfalls alle auf die Verwendung geeigneter Seilbremstrommeln etc. angewiesen und lösen .deshalb das Problem nicht vollständig.
Dies gilt auch für Rettungsgürtel mit Schultergurten und an den Schultern in Reissverbindung geführten Hand seilen.
Zum Stand der Technik gehört ferner eine aus Schulter-, Bauch- und Oberschenkelgurten beste hende Rettungs- und Sicherheitsvorrichtung. Ihr Merkmal besteht im wesentlichen darin, dass die am Nacken in einem Aufhängering zusammenlaufenden Schultergurte auf der Vordex und:
Rückseite durch den Bauchgurt überbrückende Tragriemen derart mit den als breite Manschetten ausgebildeten Oberschen kelgurten verbunden sind, dass .die gesamte Last der zu rettenden oder zu sichernden Person von den Oberschenkelmanschetten aufgenommen und über die Manschettentragriemen sowie die Schultergurte auf das Rettungsseil übertragen wird.
Derartige Vor richtungen sind als ausgesprochene Rettungs- und Sicherheitsvorrichtungen brauchbar, sie bewähren sich aber nicht als Arbeitsvorrichtung zum Dauerge brauch am Arbeitsort.
Die Erfindung hat sich nun zur Aufgabe gestellt, ein Abseilgerät zu schaffen, welches. im zeitweiligen oder Dauergebrauch ohne Inanspruchnahme dritter Personen: bedient werden kann, die erforderliche Be- wegungsfreiheit und Sicherheit besitzt und den Arbeitsschutzvorschriften entspricht.
Entsprechend, seiner Aufgabe besteht das erfin dungsgemässe Abseilgerät aus einem aus Schulter-, Bauch- und Oberschenkelgurten gebildeten Sicher- heitsgeschirr und einer Abgleitvorrichtung, die zu sammen eine Einheit bilden, doch unter Umständen auch allein verwendet werden können.
In Abweichung zu den bekannten Sicherheitsgür- teln. besitzt das erfindungsgemässe Sicherheitsgeschirr zusätzlich eine grossflächige Gesässtütze und zwei Ösen, von denen eine am Brustgurt befestigt ist und die andere die Oberschenkelgurte verbindet.
Beide dienen zur Aufnahme der Karabinerhaken der Ab- gleitvorrichtung, welche erfindungsgemäss mit einer selbsttätig verschliessenden Sicherungsfalle ausgerü stet ist, die der Gefahr des Ausspringens des Seiles vorbeugt. Die die Oberschenkelgurte verbindende Öse kann jedoch auch als g; kröpfter Steg ausgebildet werden, wodurch sich der Karabinerhaken gut in die Kröpfung einlegen kann und auf diese Weise das Pendeln des Karabinerhakens vermieden wird.
Weiter kann in einer Ausführungsform vorgese hen sein, dass die die Karabinerhaken aufnehmen den, ovalen Löcher der Abgleitvorrichtung an der Angriffsstelle der Karabinerhaken Mulden aufweisen, in die sich die Karabinerhaken einlegen, wodurch ebenfalls an dieser Stelle das Pendeln der Karabiner haken vermieden wird.
Um durch diese Massnahme das Material der Abgleitvorrichtung durch die Mul den nicht zu schwächen, können die Stege an der An- griffsstelle der Karabinerhaken gekröpft sein. Ent sprechend der Einhängeweise der Karabinerhaken können auch die Mulden bzw. die Durchkröpfungen gegengleich angeordnet sein.
Das erfindungsgemässe A#bseilgerät wird an einem Ausführungsbeispiel auf der Zeichnung näher, erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 ein umgeschnalltes Sicherheitsgeschirr von hinten gesehen, Fig. 2 ein solches von der Seite gesehen, Fig. 3 ein solches von vorn gesehen Fig. 4 ein solches mit angelegter Abgleitvorrich- tung in der typischen Sitzstellung der Person von der Seite gesehen, Fig. 5 dasselbe von vorn gesehen, Fig. 6 eine Ansicht :der Abgleitvorrichtung mit umschlungenem Seil von vorn gesehen.
Das Sicherheitsgeschirr besteht aus einem Brust gurt 1, welcher zwei hosenträgerartiQe Schultertrag gurte 2 aufweist, die sich über der Rückpartie bis zu einem Bauchgurt 3 fortsetzen. Das Verbindungsstück in der Rückenpartie zwischen Brustgurt 1 und Bauchgurt 3 ist als verstellbare Schlaufe 4 ausgebil det. Der Bauchgurt 3 besitzt zwei Verbindungsriemen zu den Oberschenkelgurten 6. Die rückwärtige Ver bindung zwischen Oberschenkelgurten 6 und dem Bauchgurt 3 bildet eine grossflächige Gesässtütze 7.
Alle Gurte sind in ihrer Länge verstellbar eingerich tet. Der Brustgurt 1 besitzt in der Mitte der Brustpar- tie eine Öse 8 für Aufnahme des Karabinerhakens 9. Die Oberschenkelgurte 6 sind durch eine weitere Öse 10 - Fig. 3 und 5 als gekröpfter Steg gezeigt - ver bunden. Sie dient zur Aufnahme eines zweiten Kara binerhakens 11. Die Karabinerhaken 9 und 11 stellen die Verbindung her zur Abgleitvorrichtung 12.
Damit die Karabinerhaken nicht pendeln können, besitzt die Abgleitvorrichtung 12 an den Angriffsstellen der Karabinerhaken Mulden in gegengleicher Anord nung. Sie sind in Fig. 6 in der Draufsicht an den un- teren Karabinerhakenlöchern 13 und 13' sichtbar und mit 14 bezeichnet. Am Karabinerhakenloch 15 ist ein durchgekröpfter Steg 16 in der Draufsicht zu erkennen.
An dem oberen Finger 17 besitzt die Ab gleitvorrichtung 12 eine selbsttätig wirkende Siche rungsfalle 18, die eine Seilöffnung 19 verschliesst und dadurch unmöglich macht, dass das Seil 20 beim Umschlingen der Abgleitvorrichtung durch die Seil öffnung 19 zurückspringt.
Durch die Verbindung der Ösen 8 und 10 an Brustgurt 1 und Oberschenkelgurt 6 mittels der Abgleitvorrichtung 12 über die Karabinerhaken 9 und 11 hat die sich abseilende Person sitzende Stel lung, wie aus Fig.4 hervorgeht. Die gesamte Last wird also von den Oberschenkelgurten 6 und der Ge- sässtütze 7 aufgenommen.
Der in der Öse 8 des Brustgurtes 1 eingehängte Karabinerhaken 9 stellt nur die aufrechte Lage der Person her. Diese hat also beide Arme und Hände zum Arbeiten frei, wie ebenso die Beine, z. B. zum Abstossen von den Wand, freibeweglich sind. Zum Anhängen von Ge- fässen etc. besitzt die Abgleitvorrichtung noch zwei Karabinerhakenlöcher 13'.
Um der sich abseilenden: Person, jede Sicherheit zu geben, besitzt der Brustgurt 1 noch den in Fig. 1 sichtbaren: Rücksicherungsring 22, durch den ein zusätzliches Seil geschlungen wer- den kann.
Die Handhabung des erfindungsgemässen Abseil- gerätes ist einfach und sehr leicht erlernbar. Aus den Fig. 1, 2 und 3 ist ersichtlich, in welcher Weise das Sicherheitsgeschirr umgeschnallt wird. Das Abgleit gerät 12 wird zuletzt eingehängt und mit dem Seil 20 - wie Fig. 6 zeigt - umschlungen. Es kann beliebige Male durch die Seilöffnung 19 gelegt werden, wie ebenso anstatt eines Seiles auch zwei Seile nebenein ander verwendet werden können.
Dies kommt ins besondere dann in Frage, wenn im Rettungsdienst eine verunglückte Person mit abgeseilt werden soll.
Will sich die Person abgleiten lassen, so wird mit der linken Hand die Sicherungsfalle 10 angehoben und mit der rechten Hand die durch die Seilöffnung 19 gelegte Schlinge gelöst und das Seilende 21 um die gewünschte Abseillänge nachgelassen. Das Abgleiten geschieht ähnlich wie im Fahrstuhl sicher und lang sam und ist in jeder Weise kontrollierbar. Soll ge bremst werden, so wird das ungespannte Seil 21 wie der als Schlinge durch die Seilöffnung 19 gelegt. Das Abgleiten ist dadurch sofort unterbrochen.
Die Ausbildung der Abgleitvorrichtung 12 gestat- tet grösstmögliche Schonung des zur Verwendung kommenden Seiles. Die Abgleitvorrichtung 12 ist aus gewichtssparendem Leichtmetall grösster Festigkeit, z. B. einer Magnesium-Kupfer-Legierung, hergestellt.
Descender device The invention relates to a descender device which consists of a safety harness formed from shoulder, abdominal and thigh straps and a sliding device and is used when working on steep walls, e.g. B. in quarries, on bridges etc. and for rescue work in the mountains is used.
The local conditions permit minor repairs and inspections of buildings, bridges and steep places that are difficult to access. not always extensive set-up work. There is therefore a need for a device that offers the security offered for workers, is easy to transport and handle and complies with health and safety regulations.
This applies in particular to descenders that are used for work in quarries, but also for rescue work in the mountains. For a long time it was customary to lower or pull up the people entrusted with carrying out work of the type mentioned in open-topped baskets or sacks using pulleys or brake drums of a wide variety of structures on a rope.
This was only possible with the help of third parties. Another disadvantage was that standing or sitting in my open-topped basket or sack did not provide the necessary security and also did not always allow the free use of my arms and hands.
Safety belts with shoulder straps were therefore developed, which are strapped over the chest and shoulders of the worker and are equipped with a damping spring that dampens the impact in the event of a fall. A life belt was also known, which is strapped around the upper body and with open,
together-buckled shoulder strap is connected as a seat strap for the thigh. However, these belts are all dependent on the use of suitable cable brake drums etc. and therefore do not completely solve the problem.
This also applies to life belts with shoulder straps and hand ropes with tear connections on the shoulders.
The prior art also includes an existing rescue and safety device consisting of shoulder, abdominal and thigh straps. Their main feature is that the shoulder straps that come together at the neck in a hanging ring on the Vordex and:
Carrying straps bridging the back side through the waist belt are connected to the thigh straps, which are designed as wide cuffs, in such a way that the entire load of the person to be rescued or secured is absorbed by the thigh cuffs and transferred to the rescue rope via the cuff straps and shoulder straps.
Such devices can be used as real rescue and safety devices, but they do not prove to be a working device for permanent use at the workplace.
The invention has now set itself the task of creating a descender which. For temporary or long-term use without the use of third parties: can be operated, has the necessary freedom of movement and is safe, and complies with industrial safety regulations.
According to its task, the abseiling device according to the invention consists of a safety harness formed from shoulder, abdominal and thigh straps and a sliding device, which together form a unit, but can also be used alone under certain circumstances.
In contrast to the known safety belts. the safety harness according to the invention also has a large seat support and two eyelets, one of which is attached to the chest strap and the other connects the thigh straps.
Both serve to receive the snap hooks of the sliding device, which according to the invention is equipped with an automatically locking safety latch that prevents the risk of the rope jumping out. The eyelet connecting the thigh straps can, however, also be used as a g; Cranked web are formed, whereby the snap hook can easily insert into the offset and in this way the swinging of the snap hook is avoided.
Furthermore, in one embodiment it can be provided that the oval holes of the sliding device accommodate the snap hooks at the point of application of the snap hooks, in which the snap hooks are inserted, whereby the swinging of the snap hooks is also avoided at this point.
In order not to weaken the material of the sliding device through the hollow as a result of this measure, the webs at the point of attack of the snap hooks can be cranked. According to the way in which the snap hooks are hung, the troughs or the crankings can also be arranged in opposite directions.
The rope device according to the invention is explained in more detail using an exemplary embodiment in the drawing. They represent:
1 shows a buckled safety harness seen from the rear, FIG. 2 shows such a harness seen from the side, FIG. 3 shows such a harness seen from the front, FIG. 4 shows such a harness with the sliding device attached in the typical sitting position of the person seen from the side, FIG 5 the same seen from the front, FIG. 6 a view of the sliding device with the rope wrapped around it, seen from the front.
The safety harness consists of a chest strap 1, which has two suspender-type shoulder straps 2, which continue over the back to a waist strap 3. The connecting piece in the back between the chest strap 1 and waist belt 3 is ausgebil det as an adjustable loop 4. The waist belt 3 has two connecting straps to the thigh belts 6. The rear connection between the thigh belts 6 and the waist belt 3 forms a large seat support 7.
All belts are adjustable in length. The chest strap 1 has an eyelet 8 in the middle of the chest section for receiving the snap hook 9. The thigh straps 6 are connected by a further eyelet 10 - shown in FIGS. 3 and 5 as a cranked web. It is used to receive a second snap hook 11. The snap hooks 9 and 11 establish the connection to the sliding device 12.
So that the snap hooks cannot swing, the sliding device 12 has troughs in the opposite arrangement at the points where the snap hooks attack. They are visible in FIG. 6 in a top view at the lower snap hook holes 13 and 13 'and are denoted by 14. At the snap hook hole 15, a cranked web 16 can be seen in the plan view.
On the upper finger 17, the sliding device 12 has an automatic safety catch 18 which closes a cable opening 19 and thereby makes it impossible for the cable 20 to spring back through the cable opening 19 when looping around the sliding device.
By connecting the eyelets 8 and 10 to the chest strap 1 and thigh strap 6 by means of the sliding device 12 via the snap hooks 9 and 11, the abseiling person has a sitting position, as shown in FIG. The entire load is therefore taken up by the thigh straps 6 and the buttock support 7.
The snap hook 9 suspended in the eyelet 8 of the chest strap 1 only ensures the upright position of the person. So this has both arms and hands free to work, as well as the legs, z. B. to push off the wall, are freely movable. The sliding device also has two snap hook holes 13 'for suspending vessels etc.
In order to give the abseiling person complete safety, the chest strap 1 also has the safety ring 22 visible in FIG. 1, through which an additional rope can be looped.
The handling of the abseiling device according to the invention is simple and very easy to learn. From Figs. 1, 2 and 3 it can be seen in which way the safety harness is buckled. The slide device 12 is hung last and with the rope 20 - as FIG. 6 shows - wrapped around. It can be placed any number of times through the rope opening 19, as well as two ropes can be used next to each other instead of one rope.
This comes into question in particular if an injured person is to be roped down in the rescue service.
If the person wants to slide off, the safety latch 10 is raised with the left hand and the noose placed through the rope opening 19 is released with the right hand and the rope end 21 slackened by the desired abseil length. Sliding down takes place safely and slowly, similar to in an elevator, and can be controlled in every way. If ge is to be braked, the untensioned rope 21 is laid as a loop through the rope opening 19. The sliding is interrupted immediately.
The design of the sliding device 12 allows the greatest possible protection of the rope being used. The sliding device 12 is made of weight-saving light metal of great strength, for. B. a magnesium-copper alloy.