Massstab grosser Länge
An Maschinen oder dergleichen werden häufig Massstäbe grosser Länge als Grobmassstäbe beispielsweise mit Zentimeter- oder Dezimeterunterteilung gebraucht. Diese Massstäbe müssen sehr genau geteilt sein, weil mit ihrer Genauigkeit die Genauigkeit der Längenmessung steht oder fällt. Wegen ihrer grossen Länge ist die Gefahr, dass an etlichen Stellen Teilungsfehler auftreten, sehr gross, so dass bei der Herstellung solcher Massstäbe viel Ausschuss auftritt. Aus diesem Grunde ist die Herstellung gut geteilter Massstäbe sehr teuer.
Es wurde erkannt, dass sich solche Massstäbe wesentlich verbilligen lassen, wenn man sie nach der Erfindung nicht wie bisher aus Einfachstrichen bildet, sondern aus Doppelstrichen.
Massstäbe aus Doppelstrichen sind bekannt. Es handelt sich hier jedoch um Okularmassstäbe für Messmikroskope oder dergleichen, welche verhältnismässig kurz sind und nur einige wenige Teilstriche aufweisen, so dass sie nach einem photographischen Verfahren hergestellt werden können und das Problem der Erfindung nicht auftritt.
In Sonderausgestaltung der Erfindung kann der Grobmassstab ein Zentimeterstab sein.
Die Massstäbe nach der Erfindung können vorteilhaft dadurch hergestellt werden, dass zunächst eine erste Teilung aus Einfachstrichen aufgebracht wird und anschliessend eine zweite Teilung aus Einfachstrichen, wobei die zweite Teilung gegen die erste etwas versetzt wird. Bei diesem Verfahren hat man es in der Hand, Teilungsfehler in weitgehendem Masse auszuschalten.
So kann der Massstab nach dem Aufbringen der ersten Teilung und vor dem Aufbringen der zweiten Teilung umgedreht werden, so dass der letzte Strich der ersten Teilung neben dem ersten Strich der zweiten Teilung zu liegen kommt. Hierbei machen sich Teilungsfehler, welche durch die Teilmaschine bedingt sind und welche früher Ausschuss bedeuteten nur durch eine Abstandsänderung der Striche des Doppelstrichpaares voneinander bemerkbar.
Um zufällige Teilungsfehler auszuschalten, ist es zweckmässig, nach dem Aufbringen der ersten Teilung, deren Teilstriche auf ihre Genauigkeit hin zu kontrollieren und beim Aufbringen der zweiten Teilung zufällige Teilungsfehler der ersten Teilung durch Abstandsänderung des zweiten Teilstriches vom fehlerhaften ersten Teilstrich des betreffenden Doppelstrichpaares zu berücksichtigen.
Hat also der i-te Teilstrich der zunächst aufgebrachten Teilung eine Abweichung nach links von beispielsweise 1/ion mm, dann wird beim Aufbringen der zweiten Teilung der i-te Teilstrich bewusst um llloo mm nach rechts versetzt. Der Abstand der Teilstriche des i-ten Teilstrichpaares ist dann gegen die anderen Doppelstriche etwas breiter, jedoch beeinträchtigt dies die Messung nicht, da als eigentliche Messmarke der Raum zwischen den Strichen des Paares dient.
Zweckmässig wird nach dem Aufbringen der zweiten Teilung der Massstab nochmals kontrolliert und etwa vorhandene Teilungsfehler, welche durch das Aufbringen der zweiten Teilung bedingt sein können, werden durch einseitiges Verbreitern wenigstens eines der Teilstriche des fehlerhaften Paares berücksichtigt.
Selbstverständlich können nach diesem Verfahren auch Längenmassstäbe mit feiner Unterteilung hergestellt werden, doch ist hier wegen der grossen Strichzahlen das Verfahren sehr mühsam durchzuführen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Auf dem Massstab 1 sind im Abstand von 10 mm Doppelstrichpaare 2 aufgebracht, welche entsprechend beziffert sind. Das Doppelstrichpaar 2' zeigt einen zufälligen Teilungsfehler.
Der linke Strich des Paares 2' ist beim ersten Aufbringen zu weit nach links gekommen. Aus diesem Grunde wurde der rechte Teilstrich des Doppelstrichpaares 2' beim Aufbringen der zweiten Teilung etwas nach rechts versetzt. Der Abstand der Striche des Paares 2' ist dadurch grösser geworden, jedoch liegt die Mitte des Zwischenraumes zwischen den Strichen des Paares 2' wieder an der richtigen Stelle.
Der Doppelstrich 2" zeigt einen zufälligen Teilungsfehler, welcher beim Aufbringen der zweiten Teilung entstanden ist. Der rechte Teilstrich des Doppelstriches 2" ist beim Aufbringen zu weit nach links gekommen. Aus diesem Grunde wurde der linke Teilstrich des Doppelstriches 2" zum rechten Teilstrich hin verbreitert. Somit liegt auch hier wieder die Mitte des Zwischenraumes zwischen den Strichen des Paares an der vorgeschriebenen Stelle.
Long ruler
On machines or the like, rulers of great length are often used as rough rulers, for example with centimeter or decimeter subdivisions. These scales must be divided very precisely because the accuracy of the length measurement stands or falls with their accuracy. Because of their great length, the risk of pitch errors occurring at several points is very great, so that a lot of waste occurs in the manufacture of such scales. For this reason, the production of well-divided scales is very expensive.
It was recognized that such scales can be made significantly cheaper if, according to the invention, they are not formed from single lines as before, but from double lines.
Double-bar scales are known. However, these are eyepiece rulers for measuring microscopes or the like, which are relatively short and have only a few graduation marks, so that they can be produced by a photographic process and the problem of the invention does not arise.
In a special embodiment of the invention, the rough scale can be a centimeter scale.
The rules according to the invention can advantageously be produced by first applying a first graduation of single lines and then a second graduation of single lines, the second graduation being slightly offset from the first. With this method you have the ability to largely eliminate pitch errors.
After the first graduation has been applied and before the second graduation is applied, the ruler can be turned over so that the last line of the first graduation comes to rest next to the first line of the second graduation. Here, division errors, which are caused by the sub-machine and which previously meant rejects, only become noticeable through a change in the distance between the lines of the double line pair.
In order to eliminate accidental division errors, it is advisable, after the first division has been applied, to check the accuracy of the graduation marks and, when applying the second division, to take into account any accidental division errors in the first division by changing the distance between the second division and the incorrect first division of the double line pair concerned.
If the i-th graduation of the graduation initially applied has a deviation to the left of, for example, 1 / ion mm, then when the second graduation is applied, the i-th graduation is deliberately offset by 100 mm to the right. The distance between the tick marks of the i-th pair of tick marks is then somewhat wider than the other double bars, but this does not affect the measurement, since the space between the bars of the pair serves as the actual measuring mark.
After applying the second graduation, the scale is expediently checked again and any existing graduation errors, which may be due to the application of the second graduation, are taken into account by one-sided widening of at least one of the graduation marks of the faulty pair.
Of course, this process can also be used to produce linear scales with fine subdivisions, but the process is very laborious because of the large number of lines.
An exemplary embodiment of the invention is shown in the drawing. On the scale 1, double line pairs 2 are applied at a distance of 10 mm, which are numbered accordingly. The double line pair 2 'shows a random division error.
The left line of pair 2 'came too far to the left when it was first applied. For this reason, the right graduation of the double line pair 2 'was shifted slightly to the right when the second graduation was applied. The distance between the lines of pair 2 'has thereby increased, but the middle of the space between the lines of pair 2' is again in the right place.
The double line 2 "shows a random division error which arose when the second graduation was applied. The right graduation line of the double line 2" came too far to the left during application. For this reason, the left graduation of the double line 2 "has been widened towards the right graduation. Thus the middle of the space between the lines of the pair is again at the prescribed point.