CH341949A - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gussstücken - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gussstücken

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CH341949A
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Zwirn Josef
Adalbert Dr Ruehenbeck
Mattheis Wilhelm
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Patentverwertung Ag
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D1/00Treatment of fused masses in the ladle or the supply runners before casting
    • B22D1/002Treatment with gases

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)

Description


  Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von     Gussstücken       Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein  Verfahren zur Herstellung von     Metallgussstücken,     bei denen sich ein in der Schmelze gelöstes Gas aus  scheidet und die Bildung von     Lunker-    und Einfall  stellen verhindert.  



  Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Mittel  zur Durchführung des Verfahrens und auf ein Er  zeugnis des Verfahrens.  



  Zur Herstellung von     Gussstücken    aus Eisen und  Nichteisenmetallen, die frei von     Lunkern,    Einfall  stellen und Rissen sein sollen, ist es bekannt, den  Schmelzen in den Tiegeln, Pfannen oder im     Vorherd     so geringe Mengen von Wasserstoff zuzuführen, wie  gerade notwendig ist, um     Lunker    und     Einfallstellen     zu vermeiden. Durch die Dosierung wird erreicht,  dass beim Erkalten der aus den begasten Schmelzen  hergestellten     Gussstücke    in den Formen, z.

   B.     in    den  Kokillen, sich die gelösten Gase im Innern der       Gussstücke    in poröser Verteilung abscheiden und  durch diese Blähung die Entstehung von     Lunkern     und     Einfallstellen    verhindert. Die erforderliche Menge  an Wasserstoff muss umständlich in Versuchen er  mittelt werden. Das Verfahren hat sich nicht bewährt,  da es nicht möglich ist, die gesamte Schmelze gleich  mässig dosiert zu begasen und die erforderliche do  sierte Gaskonzentration in der Schmelze aufrechtzu  erhalten.

   Auch sind die     Gussstücke    voll von groben  Poren und dadurch in bezug auf ihre Festigkeit und       Dichtungs-    bzw.     Dichtigkeitseigenschaften    sowie in  bezug auf ihre     Bearbeitbarkeit    durch spanabhebende  Formung minderwertig. Die     Erfindung    soll die Mög  lichkeit geben, die Qualität von     Gussstücken    weiter  zu verbessern, z. B. zu vermeiden, dass sich in den       Gussstücken    grobe Poren bilden, welche die Festig  keit herabsetzen und eine Bearbeitung durch span  abhebende Formung verhindert.

      Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch  gekennzeichnet, dass man der Schmelze mindestens  ein Gas zuführt, das mindestens teilweise in der  Schmelze löslich ist oder mit ihr reagiert, wobei die  Menge des zugeführten Gases grösser ist als die zur  Sättigung der Schmelze mit dem Gas oder Gas  gemisch benötigte Menge, und dass sich beim Erkal  ten der Schmelze mindestens ein Teil des aufgenom  menen Gases oder Gasgemisches aus ihr ausscheidet.  



  Das Mittel zur Durchführung des erfindungs  gemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass  es eine Giessvorrichtung ist, wobei Teile der Giess  vorrichtung mindestens teilweise aus zur Gasdurch  leitung geeigneten Körpern bestehen.  



  Das Erzeugnis gemäss der Erfindung ist dadurch  gekennzeichnet, dass es ein     Gussstück    ist, in dem  sich das im     überschuss    gelöste Gas in Form von  Bläschen ausgeschieden hat.  



  Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind  einmal darin zu sehen, dass die starke     Begasung    sämt  liche     Oxyde    und Schlacken,     beispielweise    auch in  Leichtmetallschmelzen, Verunreinigungen, wie Oxyde,       Carbide    und dergleichen, auflöst oder an die Ober  fläche spült, an der sie abgekratzt werden können.  Kommen gemäss einer Ausführungsform der Erfin  dung als     Begasungsgas    Wasserstoff oder Wasserstoff  enthaltende Gase zur Verwendung, so üben diese  ausserdem in vielen Schmelzen eine reduzierende  Wirkung aus. Der Guss wird durch Auflösen oder  Herausspülen der Verunreinigungen korrosionsfester.  Zugleich wird der Entmischung von Legierungsbe  standteilen entgegengewirkt.

   Die gereinigte Schmelze  ist mit dem     Begasungsgas    übersättigt. Beim Erstarren  in der Form scheidet sich dieser Wasserstoff in fei  nen, nicht miteinander zusammenhängenden mikro  skopisch kleinen Bläschen und nicht in groben Poren      aus. Während nach dem Stand der Technik ein grob  poriges Gefüge entsteht, soll die Erfindung ein Ge  füge mit allerfeinsten kugelförmigen Bläschen, die  nicht zusammenhängen, bewirken, so dass das Werk  stück vollständig luftdicht bleibt. Der austretende,  in den Bläschen gefangene Wasserstoff presst die  noch plastischen, aber durch Abkühlung für den  nunmehr molekular vorliegenden Wasserstoff dichten  Aussenschichten der     Gussstücke    in die feinsten Kon  turen einer Form.

   Dadurch wird das     Gussstück    ausser  ordentlich formgetreu und glatt und ist von Schwund  spannungen praktisch frei. Auch kann infolge der  durch die Gasausscheidung erreichten     Blähwirkung     der     Steigeanteil    auf ein Mindestmass herabgesetzt  werden.  



  Um einen möglichst hohen     überschuss    der ge  lösten Gase in der     Schmelze    Gaskonzentration zu  erreichen, wird gemäss einer     Ausführungsform    der  Erfindung die     Begasung    der Schmelze     unmittelbar     vor dem Vergiessen und während des     Vergiessens,     z. B. auch in den Giessformen, aufrechterhalten. Man  kann mit dem gleichen Ziel die     Begasung    auch im  Giessstrahl selbst, z. B. durch in der     Ausflussöffnung     des Ofens oder am Ausguss von Tiegeln oder der  gleichen     angebrachte    Einführungsorgane, vornehmen.

    Die     Begasung    kann auf verschiedene Weise mit ver  schiedenen Stoffen, das heisst Gasen und Gasbildnern,  vorgenommen werden. Wasserstoff und Wasserstoff  enthaltende Gase eignen sich besonders für Alumi  nium und andere Leichtmetallschmelzen sowie für  Eisen und     Eisenlegierungen.     



  Die Gaseinführung kann beispielsweise durch  eine bewegte Lanze erfolgen. Es können der Schmelze  aber auch Stoffe zugesetzt werden, die sich bei den  physikalischen Bedingungen der Schmelze unter Gas  entwicklung zersetzen, wie beispielsweise die salz  artigen Hydride, die festen     Kohlenwasserstoffe    und  ähnlich wirkende Verbindungen.  



  Um eine möglichst hohe Gaskonzentration in der  Schmelze zu erzielen, kann die Schmelze mit Porös  körpern, z. B. keramischen,     graphitartigen    oder       kohlekeramischen        Poröskörpern,    in Form von Roh  ren oder Platten in Berührung gebracht und     in    die       Schmelze        eingeführt    werden. Es empfiehlt sich dabei,  die Porenweite der     Poröskörper    der Oberflächen  spannung der Schmelzen anzupassen und dadurch  ein Eindringen der Schmelze in die Poren der Porös  körper bei Unterbrechung der     Begasung    zu verhin  dern.  



  Die durch die Verwendung von     Poröskörpern     erreichten Vorteile bestehen darin, dass bei der Zufüh  rung von     Begasungsgas    durch     Poröskörper    das     Bega-          sungsgas    in einer sehr grossen Anzahl von feinsten  Gasperlen in die Schmelze eintritt, wodurch für die  Aufnahme des     Begasungsgases    in der Schmelze eine  sehr grosse Oberfläche zur Verfügung steht.

   Die für  die Aufnahme des     Begasungsgases    durch Diffusion  zur     Verfügung    stehende     Oberfläche    ist ausserdem  wesentlich grösser als die Oberfläche der Schmelze  des     Begasungsbades,    aus der das gelöste Gas wieder         herausdiffundiert.    Man kann so die Konzentration  des gelösten Gases in der     Schmelze    wesentlich höher  einstellen als nach bekannten Verfahren. Ausserdem  lässt sich eine gleichmässige Verteilung des     Begasungs-          gases    in der Schmelze durch hinreichend     grosse    Porös  körper erreichen.  



  Ein weiterer Vorteil der     Begasung    durch Porös  körper besteht darin, dass sie mit einfachen Vorrich  tungen durchführbar und daher auch kleinen Giesse  reien zugänglich ist. Während Düsen, die zum     Be-          gasen    von Schmelzen verwandt werden, leicht ver  stopfen, ist dies bei Verwendung von     Poröskörpern     nicht zu befürchten.  



  Verfahren und Vorrichtung der Erfindung sollen  anschliessend anhand der beiliegenden Zeichnungen  beispielsweise näher erläutert werden. Dabei zeigen:       Fig.    1, 2 und 3 verschiedene Formen eines Giess  löffels,       Fig.    4, 5 und 6 verschiedene Ausführungen von  Giesstiegeln,       Fig.    7 und 8 Trichter, die für Giessformen oder  Öfen geeignet sind,       Fig.    9 und 10 verschieden ausgeführte Giess  pfannen.  



  Die in den     Fig.    1 bis 3 dargestellten Giesslöffel 1  sind mit     Poröskörpern    2 ausgerüstet, welche die Zu  führung eines     Begasungsgases    in den Giesslöffel 1  hinein ermöglichen. Gemäss     Fig.    1 befindet sich ein       Poröskörper    2 oberhalb des Bodens 3 des Giess  löffels 1. Das     Gaszuführungsrohr    4 ist durch den  Boden 3     hindurchgeführt    und über den Handhabungs  griff 5 des Giesslöffels 1 an eine Gasquelle, beispiels  weise an eine     Wasserstoffflasche,    angeschlossen.

   Um  eine gleichmässige Verteilung des     Begasungsgases    in  den     Poröskörpern    2 und ein über den Querschnitt  gleichmässiges Austreten des     Begasungsgases    aus der       Poröskörperoberfläche    zu erzielen, ist innerhalb des  selben eine in der Figur angedeutete Verteilerkammer  6 angebracht. Die     Porösität    des Körpers 2 ist auf  der Oberseite kleiner als auf der Unterseite, da die  Bläschen, die aus der Unterseite austreten, eine län  gere     Verweilzeit    in der Schmelze besitzen als die aus  der Oberseite austretenden.

   Gemäss     Fig.    2 kann ein       Poröskörper    2 an der Oberseite auch vollständig  geschlossen sein.     Fig.    3 lässt erkennen, dass Boden  und Wand des Giesslöffels mit     Poröskörpermaterial    2  ausgekleidet sein können, wobei diese     Poröskörper-          wandungen    2 wiederum von einer Verteilerkammer 6  umgeben sind. Die Zuführung des     Begasungsgases    in  die Verteilerkammer 6 erfolgt auch in diesem Falle  durch den Boden 3 des Giesslöffels 1 hindurch.  



  In ähnlicher Weise wie bei den beschriebenen  Giesslöffeln ist die Anordnung bei den Giesstiegeln  7 gemäss den     Fig.    4, 5 und 6 möglich.     Fig.    4 zeigt  einen Giesstiegel 7 mit einem     Poröskörper    2, der  in bezug auf seine funktionelle Wirkung dem in       Fig.    1 dargestellten     Poröskörper    2 entspricht.  



  Eine Ausführungsform eines Giesstiegels 7 mit  teilweise porösen Wandungen 2 zeigt die     Fig.    5, bei  der allerdings die Zuführung des     Begasungsgases         durch ein durch die Schmelze hindurchgeführtes  Tauchrohr 8 und nicht durch den Boden hindurch  vorgenommen wird. Das Tauchrohr 8 mündet in  einer Verteilerkammer 6 und ist beispielsweise ein  Keramikrohr oder ein     Poröskörper.    Gemäss     Fig.    6  kann der gesamte Giesstiegel 7 mit     Poröskörperwan-          dungen    2 gebildet sein, wobei wiederum das Porös  körpermaterial, beispielsweise ein keramischer Werk  stoff, von Verteilerkammern 6 umgeben ist, in welche  das     Begasungsgas    eintritt.  



  Um die     Begasung    bis unmittelbar vor dem Ver  giessen und noch im Giessstrahl     aufrechtzuerhalten,     werden die Trichter 9 und 10 für Giessformen bzw.  Öfen, wie sie in den     Fig.    7 und 8 dargestellt sind, ver  wendet. Auch in diesem Falle sind die     Poröskörper    2  von Verteilerkammern 6 umgeben, in welche das       Begasungsgas    eingeführt wird.  



  Erfolgt das Giessen aus     Stopfenpfannen,    wie sie  die     Fig.    9 und 10 im Ausschnitt darstellen, so erfolgt  die Zuführung durch den Stopfen 11 oder mittels in  der     Ausflussöffnung    12 angeordneten     Poröskörpern    2.  Die Ausführungsform nach     Fig.    9 kann man wählen,  wenn bei Einleitung der     Begasung    noch kein Material  in der Pfanne 13 ist und das     Begasungsgas    ein brenn  bares Gas ist, welches vor der Einfüllung des Mate  rials in die Pfanne zur Vermeidung von Explosionen  angezündet wird.

   Die Ausführung nach     Fig.    10 wählt  man     zweckmässigerweise    dann, wenn bei Einleitung  der     Begasung    mit brennbarem Gas bereits Material  in der Pfanne 13 ist. In beiden Fällen ist die Giess  pfanne 13 durch einen Stopfen 11 verschlossen, wel  cher in der Mitte ein Zuführungsrohr 14 für das       Begasungsgas    aufweist. In dem einen Falle ist der  Stopfen 11 unten durch einen     Poröskörper    15 ver  schlossen und ausserdem ein     Poröskörper    2 in der       Ausflussbohrung    angebracht.

   Im andern     Fallei        (Fig.9)     befindet sich ein     Poröskörper    2 im Bereich der Aus  flussöffnung.  



  Zur Durchführung der     Begasung    ist es gewöhn  lich vorteilhaft,     Poröskörper    und Gasdruck und da  mit die Grösse der     Begasungsgasblasen    in der  Schmelze so zu wählen, dass die Aufenthaltszeit der  aus den     Poröskörpern    austretenden     Begasungsgas-          blasen    in der Schmelze ausreicht, um die Gasblasen  vollständig aufzuzehren. Für diesen Zweck können,  falls man zur Einführung     Poröskörper    verwendet,  deren Poren zur     Schmelzenoberfläche    und z.

   B.     Tiegel-          oder        Pfannenboden    hin gerichtet sind, solche Porös  körper verwendet werden, deren Porenweite zur       Schmelzenoberfläche    hin geringer ist als die Poren  weite zum Tiegel- oder     Pfannenboden        hin.    Die aus  der Unterseite austretenden Gase treten dann zwar  in grösseren Perlen in die Schmelze ein, jedoch ist  ihre Aufenthaltszeit in der Schmelze im Vergleich zu  der Aufenthaltszeit der aus der Oberseite der Porös  körper grösser, so dass eine Aufzehrung auch dieser  verhältnismässig grossen Gasblasen erfolgen kann,  und Spritzer durch aus der Oberfläche austretende  Gasblasen vermieden werden.

   Man kann das     Bega-          sungsgas    auch erhitzt zuführen, was besonders vor-    teilhaft ist, wenn das     Begasungsgas    in der Schmelze  dissoziiert und durch Zuführung dissoziierten     Bega-          sungsgases    die     Diffusionsgeschwindigkeit    bzw. Ab  sorptionsgeschwindigkeit des Gases in die     Schmelze     hinein erhöht werden kann. Zur Erzielung einer  Dissoziation bzw. zur     Beheizung    des     Begasungsgases     können erhitzte oder auch beheizte     Poröskörper    Ver  wendung finden, deren Temperatur höher gewählt  werden kann als die Temperatur der Schmelze.  



  Wenn es sich um eine     Begasung    mit brennbaren  Gasen handelt, beispielsweise bei Leichtmetallschmel  zen mit Wasserstoff oder Wasserstoff enthaltenden  Gasen, kann man leicht sicherstellen, dass die  Schmelze so viel wie möglich an     Begasungsgas    auf  nimmt, und zwar dadurch, dass es über der Schmelze,  in die es von unten eingeführt wird, angezündet und  zur fortlaufenden Verbrennung gebracht werden  kann. Dadurch wird auch die Explosionsgefahr be  seitigt.  



  Das     Begasungsgas    richtet sich bezüglich seiner  Zusammensetzung nach der zu behandelnden  Schmelze. Vorzugsweise wird man, wie es an sich  bekannt ist, für Aluminium- und     Leichtmetall-Legie-          rung    Wasserstoff und Wasserstoff enthaltende Gase  wählen. Es empfiehlt sich auch für Eisen und Eisen  legierungen, das heisst für die Herstellung von Grau  guss- und     Stahlguss-Stücken,    Wasserstoff zu verwen  den.

   Wenn man ausserdem eine     Verminderung    des  Gehaltes der Eisen- bzw.     Eisenlegierungsschmelze     erreichen will, kann man auch eine     Vorbehandlung     der     Schmelze    mit Sauerstoff vornehmen und danach  erst den Wasserstoff einführen.  



  Man kann das     Begasungsgas    auch aus der Verga  sung von Holzbestandteilen,     Torf    oder     dergleichen     gewinnen. In einfacher Weise und für viele Zwecke  ausreichend, kann man sogar zur Durchführung einer       Überschussbegasung    einen geeigneten Holzstamm vor  und während des Giessens in die Schmelze einführen,  vorzugsweise so, dass beim Giessen aus Tiegeln mit  Schöpflöffeln das Holz in der Schmelze bleibt und  angesetzte Holzkohle von Zeit zu Zeit beseitigt wird.  



  Wenn     Gussstücke,    beispielsweise aus Aluminium  oder andern Leichtmetallen, welche später eloxiert  oder spanabhebend bearbeitet werden sollen, mit  einer auch nach der Bearbeitung vollständig glatten  Oberfläche hergestellt werden sollen, kann dies da  durch erreicht werden, dass man die mit     Begasungs-          gas    beladene Schmelze in fortlaufend beheizte For  men, z. B. Kokillen, eingiesst.  



  Das Verfahren erlaubt die Herstellung der ver  schiedensten gegossenen,     gespritzten    oder auch ge  pressten sowie geschleuderten     Gussstücke    aus Werk  stoffen, wie Leichtmetall,     Grauguss,    Buntmetall und  dergleichen. Insbesondere erlaubt das Verfahren aber  auch das Eingiessen von     metallischen    Gegenständen  in Umhüllungsmetall.     Dazu    werden die im     überschuss     mit lösbaren Gasen, vorzugsweise Wasserstoff, bela  dene Schmelzen in der beschriebenen Weise     in    For  men zum Eingiessen metallischer Gegenstände einge  gossen oder eingespritzt.

   Dieses Verfahren eignet sich      besonders für die Herstellung von     Kokillengussstücken     mit eingegossenen metallischen Gegenständen, wie  Pleuelstangen, Gehäuse von Elektromotoren mit ein  gegossenen Blechpaketen und dergleichen. Die einzu  giessenden Gegenstände werden in Kokillen einge  setzt und mit     überschuss    begasten Schmelzen einge  gossen oder eingespritzt. Man kann die     zu    -umhüllen  den Gegenstände     vorwärmen    und gegebenenfalls mit       Kokillenschlichte    isoliert in die Kokillen einsetzen.  Bei diesem     Verfahren    ist die Abwesenheit von  Schwund- oder Schrumpfspannungen als Folge der       Überschussbegasung    besonders wichtig.

    



  Auch beim     Sandguss    in feuchten oder nassen For  men kann vorteilhaft mit überschüssig begasten  Schmelzen gearbeitet werden. In diesem Fall wird  mit dem Giessvorgang zugleich ein     Abschranken,    be  sonders an der Oberseite der     Gussstücke,    erzielt,  wodurch eine Gefügeverbesserung, beispielsweise ein       Härtungsgefüge    bei der Herstellung von     Eisen-Guss-          stücken,    erreicht werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Herstellung von Metallguss- Stücken, bei denen sich ein in der Schmelze gelöstes Gas ausscheidet und die Bildung von Lunker und Einfallstellers verhindert, dadurch gekennzeichnet, dass man der Schmelze mindestens ein Gas zuführt, das mindestens teilweise in der Schmelze löslich ist oder mit ihr reagiert, wobei die Menge des zugeführ ten Gases grösser ist als die zur Sättigung der Schmelze mit dem Gas oder Gasgemisch benötigte Menge, und dass sich beim Erkalten der Schmelze mindestens ein Teil des aufgenommenen Gases oder Gasgemisches aus ihr ausscheidet.
    II. Mittel zur Durchführung des Verfahrens ge mäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Giessvorrichtung ist, wobei Teile der Giess vorrichtung mindestens teilweise aus zur Gasdurch leitung geeigneten Körpern bestehen. III. Erzeugnis des Verfahrens gemäss Patent anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Guss- stück ist, in dem sich das im überschuss gelöste Gas in Form von Bläschen ausgeschieden hat. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelze im wesentlichen aus Aluminium besteht und mit Gas übersättigt wird, das Wasserstoff enthält.
    2. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Begasung der Schmelze wäh rend des gesamten Giessvorganges aufrechterhalten wird. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch I und Unter anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bega- sung auch in der Giessform fortgesetzt wird. 4. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas durch einen in der Schmelze befindlichen porösen Körper eingeleitet wird. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch I und Unter anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Porenweite des porösen Körpers der Oberflächen spannung der Schmelze anpasst. 6.
    Verfahren gemäss Patentanspruch I und Unter ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass man der Schmelze das Gas durch einen porösen Teil der Giessvorrichtung zuleitet. 7. Verfahren gemäss Patentanspruch I und Unter ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man Porenweite und Gasdruck so regelt, dass die in der Schmelze aufsteigenden Gasblasen auf dem Wege an die Oberfläche der Schmelze praktisch vollständig von der Schmelze aufgenommen werden. B.
    Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch (yekennzeichnet, dass die Gaszuführung in der Schmelze durch mindestens einen porösen Körper geschieht, und dass die Poren dieses Körpers sowohl nach oben als auch nach unten hin geöffnet sind, wobei die nach oben weisenden Poren eine kleinere Porenweite besitzen, als die nach unten weisenden. 9. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelze erhitztes Gas zuge führt wird.
    10. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein in der Schmelze disoziie- rendes Gas in disoziiertem Zustand eingeleitet wird, wobei die Absorptionsgeschwindigkeit des Gases in der Schmelze erhöht wird. 11. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Gas mit brennbaren An teilen in solchem überschuss zuführt, dass das brenn bare Gas über der Schmelzoberfläche verbrennt. 12. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der das Gas in der Schmelze verteilenden porösen Körper zusätz lich beheizt wird. 13.
    Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die im überschuss begaste Schmelze in heisse Formen eingeführt wird. 14. Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man der Schmelze aufeinander folgend verschiedene Gase oder Gemische zuführt, wobei das möglichst unmittelbar vor dem Vergiessen zugeführte Gas Wasserstoff enthält. <B>15.</B> Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man mit der gasübersättigten Schmelze Gusseinlagen eingiesst. 16.
    Verfahren gemäss Patentanspruch I und Unteranspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein zugiessende Gegenstände in Kokillen eingesetzt wer den, worauf die mit Gas übersättigte Schmelze ein gegossen oder eingespritzt wird. 17. Verfahren gemäss Patentanspruch I und Unteranspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die zu umhüllenden Gegenstände vorgewärmt in die Kokillen eingesetzt werden. 18. Mittel zur Durchführung des Verfahrens ge mäss Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass in einem als Behälter ausgebildeten Giesswerkzeug über dem Boden oder vor den Wandungen poröse Körper angeordnet sind, die an Gaszuführungslei- tungen angeschlossen sind. 19.
    Mittel zur Durchführung des Verfahrens ge mäss Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es eine von der Schmelze im Laufe des Giessverfah rens durchströmte Vorrichtung zur Leitung der Schmelze ist, dessen Wandungen mindestens teil weise mit Gasaustrittsöffnungen versehen sind. 20. Mittel zur Durchführung des Verfahrens ge mäss Patentanspruch 1I, dadurch gekennzeichnet, dass es ein zur Aufnahme der Schmelze bestimmter Behälter ist, wobei die mit der Schmelze in Berüh rung kommenden Teile des Behälters mindestens teilweise aus porösem und gasdurchlässigem Material bestehen. 21.
    Mittel zur Durchführung des Verfahrens ge mäss Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es Rohre aus schwerschmelzbarem Material sind, deren Wände mindestens teilweise mit Gasaustritts öffnungen versehen sind.
CH341949D 1955-09-19 1956-01-31 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gussstücken CH341949A (de)

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