Verfahren zur Herstellung von Cellulosehydrat#Kunstfäden mit erhöhter Anfärbbarkeit für saure Farbstoffe. Es ist bereits bekannt, die Anfärbbarkeit der aus Celluloselösungen erzeugten Kunst fasern, insbesondere mit sogenannten sauren Farbstoffen, dadurch zu erhöhen, da.ss man der Spinnlösung Stoffe zusetzt, die das Säure bindungsvermögen der Faser erhöhen.
Bisher hat man für diesen Zweck stickstoffhaltige Verbindungen vorgeschlagen aus der überle- gung, dass diese Stoffe ihrer chemischen Zu sammensetzung nach den tierischen Fasern, welche ein gutes Anfärbevermögen für saure Farbstoffe besitzen, besonders ähnlich sind. Es wurde nun überraschenderweise gefun den, dass auch nichtstickstoffhaltige Verbin dungen in der Lage sind, die Anfärbbarkeit von Cellulosefasern sauren Farbstoffen gegen über wesentlich zu steigern.
Als geeignet haben sich Verbindungen er wiesen, wie sie durch Behandeln eines Phenols mit Schwefel erhalten werden können. Derar tige Verschwefelungsprodukte waren im Han del unter dem Markennamen Katanol der ehemaligen I. G. Farbenindustrie bekannt und entsprechen in ihrer Zusammensetzung etwa folgenden Formeln:
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(Vergleiche Chemikalienkunde für den Textil- veredler von Dr. Ing. Albert Schaeffer, Stutt gart 1951, Seite 367.) Die betreffenden Verbindungen können der Spinnlösung bei oder nach ihrer Herstellung zugesetzt werden, wobei für gute Durch mischung zu sorgen ist.
Die genannten Verbindungen haben den Vorteil, da.ss sie nicht wasserlöslich, aber in verdünnter Lauge löslich sind. Sie lassen sich also leicht in die alkalische Spinnlösung, bei spielsweise eine Viscose- oder Kupferoxyd- ammoniakcelhrloselösung hineinbringen, wer- den aber bei der nachfolgenden Wäsche und Weiterbehandlung der frisch gesponnenen Fäden aus diesen nicht herausgelöst.
Der Zusatz von Verbindungen, wie sie durch Behandeln eines Phenols mit Schwefel. erhalten werden können, kann in besonders günstiger Weise mit einem Zusatz von Ölen oder Fetten zur Spinnlösung kombiniert wer den, wodurch in einem Arbeitsgang sowohl eine Mattierung des Fadens als auch eine Erhöhung seiner Anfärbbarkeit erreicht wird. Hierbei können zur Mattierung in an sich be kannter Weise flüssiges Petroleum von hohem Siedepunkt oder zähflüssige Petroleumpro- dukte oder Mischungen dieser Stoffe der Spinnlösung einverleibt werden.
Bei der praktischen Herstellung von Fä den gemäss der Erfindung verfährt man am besten in der Weise, dass man das sulfidierte Phenol bzw. Polyphenol der aus dem Löse wasser und dem Öl oder Fett hergestellten Emulsion zugibt. Zur Verbesserung der Emul- gierung kann man dabei gleichzeitig noch einen der bekannten Emulgatoren, wie Tür- kischrotöl und ähnliche sulfonierte Verbin dungen bzw. echte Sulfosäuren von Fetten oder Ölen, zusetzen.
<I>Beispiel:</I> Es wird eine Viscose mit. 8 % Cellulose und 6,2 % NaOH hergestellt. Während der Auf- lösung des Xanthates fügt man mit dem letz ten Lösewasser 0,6 1/o sulfidiertes Polyphenol,
gelöst in der vierfachen Menge 6prozentiger Lauge, zu. Die angegebene Menge bezieht sich auf Viscose. Nach gehöriger Durchmischung filtriert man, wie üblich, entlüftet und reift. bis zu einer Hottenroth-Zahl von 11,5 nach. Hierauf wird in ein übliches Bisulfat-Sulfat- bad versponnen, wobei man eine solche Ein stellung wählt, dass man eine Stapelfaser von 3,'75 Den. erhält.
Die geschnittene Faser wird mit Wasser von 80 säurefrei gewaschen, mit Na2S03-Lösung 1prozentig vom pH 6,2 ent- schwefelt, nochmals gewaschen und dann ge seift und getrocknet. W ird die so erhaltene Stapelfaser im Verhältnis 10:60 mit gewa schener Schafwolle -emischt verarbeitet, so erhält man ein weiches voluminöses Garn, das sich mit sauren Farbstoffen in einem Bad Ton in Ton färben lässt.
Process for the production of cellulose hydrate # artificial threads with increased dyeability for acidic dyes. It is already known that the dyeability of the synthetic fibers produced from cellulose solutions, in particular with so-called acidic dyes, can be increased by adding substances to the spinning solution that increase the acid-binding capacity of the fibers.
So far, nitrogen-containing compounds have been proposed for this purpose based on the consideration that these substances are particularly similar in terms of their chemical composition to animal fibers, which have good staining properties for acidic dyes. It has now been found, surprisingly, that non-nitrogenous compounds are also able to significantly increase the dyeability of cellulose fibers with acidic dyes.
Compounds which have been found to be suitable are those which can be obtained by treating a phenol with sulfur. Such sulphurisation products were known in the trade under the brand name Katanol from the former I. G. Farbenindustrie and their composition roughly corresponds to the following formulas:
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(Compare Chemical Science for the Textile Finisher by Dr. Ing. Albert Schaeffer, Stuttgart 1951, page 367.) The compounds in question can be added to the spinning solution during or after its production, ensuring thorough mixing.
The compounds mentioned have the advantage that they are not soluble in water, but are soluble in dilute lye. They can therefore easily be brought into the alkaline spinning solution, for example a viscose or copper oxide ammonia cellulose solution, but are not released from the freshly spun threads during the subsequent washing and further treatment of the freshly spun threads.
The addition of compounds such as those obtained by treating a phenol with sulfur. can be obtained can be combined in a particularly advantageous manner with an addition of oils or fats to the spinning solution, whereby both a matting of the thread and an increase in its dyeability is achieved in one operation. For matting, liquid petroleum with a high boiling point or viscous petroleum products or mixtures of these substances can be incorporated into the spinning solution in a manner known per se.
In the practical production of threads according to the invention, the best way to proceed is to add the sulfided phenol or polyphenol to the emulsion prepared from the dissolving water and the oil or fat. To improve the emulsification, one of the known emulsifiers, such as turkey red oil and similar sulfonated compounds or genuine sulfonic acids from fats or oils, can be added at the same time.
<I> Example: </I> A viscose with. 8% cellulose and 6.2% NaOH made. While the xanthate is dissolving, 0.6 1 / o sulfided polyphenol is added to the last dissolving water,
dissolved in four times the amount of 6 percent lye. The specified amount relates to viscose. After thorough mixing, it is filtered, as usual, deaerated and matured. up to a Hottenroth number of 11.5. This is followed by spinning in a conventional bisulfate-sulfate bath, choosing a setting such that a staple fiber of 3.75 Den. receives.
The cut fiber is washed acid-free with 80 water, desulphurised 1 percent with Na2S03 solution from pH 6.2, washed again and then soaped and dried. If the staple fiber obtained in this way is processed mixed with washed sheep's wool in a ratio of 10:60, the result is a soft, voluminous yarn which can be dyed tone-on-tone with acidic dyes in a bath.