Verfahren zur Gewinnung eines hochwertigen Zementes nach Art des Ferrari-Zementes. Es ist bereibs bekannt, da.ss Zemente, die Tonerde, und Eisenoxyd im stöchiametrischen Verhältnis enthalten, insofern als besonders hochwertig anzusehen sind,
als sie bei hohen Festigkeitseigenschaften geringe Schwind- neigung und grosse Widerstandsfähigkeit gegen chemische Angmiffe aufweisen sowie eine geringe HydTationswärme beim Abbin den entwickeln. Die Herstellung solcher Z & mente begegnet jedoch in der Praxis in sotfern erheblichen Schwierigkeiten, als bei festgelegtem Gehalt an Sesquio:
xyden inner halb enger Grenzen die Einstellung des für Ferrari-Zemente erforderlichen niedrigen bei Verwendung besonders zusammengesetz- -Moduls (Tonerdemoduls) von 0,6 nur ter, jedoch selten verkommender Rohstoffe möglich ist.
Es wurde nun gefunden, dass man einen hochwertigen Zement nach Art :des Ferrari- Zementes mit dem hierfür charakteristischen Merkmal, wonach der Zement Tonerde und Eisenoxyd im ungefähr stöchio@metristhen Verhältnis enthält, das heisst auf ein Mol A1203 soll ungefähr 1 'Hol Fef!03 entfallen, durch Brennen eines Kalk, Kieselsäure,
Ton erde und Eisenoxyd enthaltenden Ausgangs gemisches erhalten kann durch die Verwen- dung eines AuslauguugssTückstandes, wie er bei -der Tonerdegewinnung durch thermischen Aufschluss der Aluminiumverbindungen ent haltenden Rohstoffe mit Kalk nach. anschlie ssendem Auslaugen mit einer wässrigen Flüs sigkeit (welcher Begriff auch -Wasser um fassen soll) erhalten wird.
Die Herstellung eines solchen hochwerti- gen Zementes lässt sich also besonders mit dem Kalkaufschluss,verfahren zur Herstellung von Tonerdle, nach welchem auch verhältnis mässig tonerdearme und kieselsäurereiche Roh stoffe verarbeitet werden können, verbinden, w obei ,die Ausgangsstoffe mit Kalk unter Über führung :
der Tonerdb in Cal-ciumaluminate thermisch behandelt und die im AlLfSCliI'uss- gut enthaltenen Cal:ciuma.luminatedurch Be- handeln mit Wasser oder wässrigen Flüssig keiten in Lösung gebracht werden, aus der dann die Tonerde ausgeschieden wird. Bei der Auslaugung des @ufschluss;gutes mit.
Wasser oder andern wä.ssrigen Flüssigkeiten verbleibt dann ein Rückstand, der beispiels- weise folgende Zusammensetzung hat: SiO.= <B>23%;</B> Fe203 <B>10%;</B> A120" 4/o;
CaO <B>63%;</B> und welcher sich ausgezeichnet zur Herstellung der gewünschten hochwertigen Ferrari- Zemente eignet, so dass nunmehr ohne An wendung besonderer und etwa selten vorkom mender Rohmaterialien der gewünschte niedrige Tonerdemodul von ungefähr 0.6 ein- gestellt werden kann.
Man gelangt beispiels weise durch Zumisehunb eines solchen Lau- gungsrückstandes zu einer normalen Port- landze,mentrohmischung mit einem Gehalt: von<B>78%</B> Ca.CO" im ungefähren Mischungs- verhältnis von 1 :1 nach dem Brennen zu dem besonders wertvollen und für den Strassenbau wichtigen Ferrari-Zement, der Tonerde und Eisenoxyd im stöchiometrischen Verhältnis enthält.
Bei einer solchen Arbeits weise werden nicht nur die Vorräte an hoch- prozenigem Kalkstein geschont. Es werden
EMI0002.0041
<I>Nonnen <SEP> f <SEP> estigkeiten <SEP> (erdfeucht):</I>
<tb> 1 <SEP> Tag <SEP> 3 <SEP> Tage <SEP> W <SEP> 7 <SEP> Tage <SEP> W <SEP> 28 <SEP> Tage <SEP> W <SEP> 28 <SEP> Tage <SEP> K
<tb> Druck: <SEP> 190 <SEP> 428 <SEP> 507 <SEP> 588 <SEP> 673
<tb> Zug: <SEP> 23 <SEP> 30 <SEP> 36 <SEP> 40 <SEP> 49
<tb> <I>Biegezug- <SEP> und <SEP> Druckfestigkeit, <SEP> (plastisch)'</I> <SEP> Eheitsla.g.
<tb> 1 <SEP> Tag <SEP> 3 <SEP> Tage <SEP> ZV <SEP> 7 <SEP> Tage <SEP> W <SEP> 2$ <SEP> Tage <SEP> W <SEP> 2,8 <SEP> Tage <SEP> K
<tb> Biegezug:
<SEP> 27 <SEP> 51 <SEP> 67 <SEP> 8t3 <SEP> 76
<tb> Druck: <SEP> 93 <SEP> 256 <SEP> 347 <SEP> 495 <SEP> 512
<tb> Sehwindlung <SEP> nach <SEP> 28 <SEP> Tagen: <SEP> -0,24. In der Tabelle bedeuten W -#Vasserlage- rung und K kombinierte Lagerung, das heisst zuerst 7 Tage an der Luft und dann erst in Wasser. ausserdem auch keine Kiesabbrände oder an dere Eisenerze benötigt, die sonst zur Her stellung von F'errari-Zement erforderlich sind.
<I>Beispiel:</I> a, 1000 kg Rohmaterial von folgender Zu- sammensetzung: Glühverlust 9,5%; Si02 <B>35,8%;</B> Fe,O" <B>16,6%;</B> A11,0., <B>30,2%;</B> CaO 5,4% wurden mit 1710 kg Kalkstein von <B>97%</B> CaCO;
,-Gehalt im Drehofen bei etwa 1.400 gesintert. Das fein zerkleinerte Brenn- gut wurde mit etwa 120 cm' Wasser behan delt.
Der Rückstand, der in Menge von 1617 kg (als Trockenmasse berechnet) anfiel, wurde mit etwa der gleichen Menge Port- landzeznentrohmell,1 etwa folgender Zusam mensetzung gemischt: Glühverlust 34,6%; SiO, 13,0%; Fe20, <B>1,5%;</B> A120 <B>3.1%;</B> Ca 0 44,4%.
Nach dem Brennen in bekannter Weise wurde ein Zement von folgenden Eigenschaf- ten erhalten: Analyse: Si02 <B>21,8%;</B> Fe202 <B>6</B>,<B>7%;</B> A140;, 4,3%; Ca0 <B>65,2%;</B> MgO 1,2%; SO;,<B>0,8%.</B> Hydraul. Modul 1,99. Silikat- modul 1,98. Tonerdemod-ul0,64. Abbindezeit: Anfang 33/4 Stunden.
Ende 51/2 Stunden. Aus der Calciumaluaninatlösung kann zum Beispiel durch Fällung .mit Kohlensäure ein Gemisch von kohlensaurem Kalk und Ton- erdehydrat ausgefällt werden, das nun ent- weder für sieh auf Tonendezement oder nach Abtrennen des kohlensauren Kalkes auf reine Tonerde verarbeitet werden kann.