CH186628A - Verfahren zur Schmierung von Gleitflächen. - Google Patents
Verfahren zur Schmierung von Gleitflächen.Info
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Description
Verfahren zur Schmierung von Gleitflächen. Für manche Zwecke der Technik, insbe sondere in der chemischen Industrie, ist es erforderlich oder nützlich, bei den Arbeits maschinen von einer !Öl- oder Fettschmierung abzusehen, da die Berührung der herzustel lenden Ware mit 'Öl oder Fett deren Wert beeinträchtigen oder zu schwerwiegenden Störungserscheinungen, unter Umständen so gar zu Explosionen, führen kann. Die Erfindung gestattet die Überwindung solcher Schwierigkeiten. Sie bringt ferner beträchtliche Ersparnisse dadurch, dass es mit ihrer Hilfe gelingt, an Stelle des relativ teuren Schmieröls oder Fettes wesentlich billigere Flüssigkeiten zu benutzen. Diese Vorteile werden dadurch erzielt, dass zur Schmierung Wasser oder wässerige Flüssigkeiten benutzt werden, und dass die Zuführung dieser Schmierflüssigkeiten an die Gleitflächen durch Körper besondere Be schaffenheit, z. B. die Lager, bewirkt wird. Die Schmierung mit Wasser ist für man cherlei Maschinen bereits bekannt, konnte aber nur in Sonderfällen angewendet wer den, weil ein geeigneter Zuleitungskörper fehlte. Erst die gleichzeitige Benutzung .des erfindungsgemässen Zuleitungskörpers führt zu .den überraschenden Wirkungen der Er findung. Die Eigenart des für die Erfindung be nutzten Zuleitungskörpers besteht darin, dass er aus Metall gefertigt ist, welches von Poren und feinen Kanälen durchsetzt ist, durch welche die Schmierflüssigkeit an die Gleitflächen herangeleitet wird. Der Zulei tungskörper verteilt daher die Schmierflüs sigkeit gleichmässig über die ganze Gleit fläche und die Schmierwirkung ist daher eine wesentlich günstigere als man sie bei den üblichen Lagern erreicht. Man kommt daher mit Schmiermitteln aus, welche sonst nur eine unzureichende Wirkung ergeben. Von besonderem Vorteil ist es dabei, dass die Poren und Kanäle in dem Zuleitungs- körper, welche im Innern desselben ein Ver- teilungsnetz für die Flüssigkeit bilden, ver- möge ihrer Feinheit eine kapillare Saugwir kung ausüben, die zweckmässig derart auf die von der Welle ausgehende Saugkraft ab gestimmt sind,,dass einerseits ein Ausfliessen der Schmierflüssigkeit aus dem Lager als solchem vermieden wird, anderseits aber doch hinreichende Flüssigkeitsmengen an die Welle abgegeben werden, die auch für den Dauerbetrieb eine reichliche Schmierung lie fern. Ein solcher Verteilungskörper gibt die Schmierflüssigkeit in dem benötigten Aus mass ab, aber auch nicht mehr, da er einen Überschuss automatisch aufsaugt. Es findet daher trotz guter Schmierung der Gleitflä chen- nur ein sparsamer Verbrauch an Schmierflüssigkeit statt und ein Umher schlendern oder Abspritzen derselben wird praktisch vermieden. Derartige Verteilungskörper erhält man beispielsweise durch Zusammenpressen und Zusammensintern von Metallpulvern oder Spänchen, welche im wesentlichen in einer Grössenordnung liegen, die auf der einen Seite durch das 30-, auf der andern Seite durch .das 60-Maschensieb (auf einen Zoll linear) begrenzt ist. Es schadet dabei nichts, wenn auch gröbere oder feinere Metallteil chen zu dem Aufbaudes Verteilungskörpers Benutzung finden, wenn im. wesentlichen die angegebene Grössenordnung berücksichtigt wird. Für den praktischen Betrieb empfiehlt es sich, dem Verteilungskörper kontinuier lich oder in angemessenen Zeitabständen neue Schmierflüssigkeit zuzuführen. Dies kann praktisch mit denselben Mitteln gesche hen, die man auch bei Ölschmierungen ver wendet, also beispielsweise mit Tropfölern, Ringen, Pumpen und dergleichen. Vorteilhaft bemisst man die Mengen der zugeführten Flüssigkeit so, dass eine gelinde Erwärmung des Lagers, etwa auf Hand wärme oder etwas darüber, eintritt. Es findet .dabei .eine allmähliche Verdunstung des Wassers statt. Zufolge der hohen Ver- dunstungswärme des Wassers werden dabei nennenswerte Wärmemengen von dem Lager abgeführt.. Statt des reinen Wassers können auch wässerige Lösungen benutzt wenden, welche eine höhere Verdampfungstemperatur be sitzen als Wasser. Man kann dann mit ge ringeren Mengen der Schmierflüssigkeit aus kommen. Man kann ferner Flüssigkeiten be nutzen, welche eine höhere Viskosität als Wasser besitzen, z. B. Sulfitlauge, Kalium phosphatlauge und dergleichen. Dadurch wird,die Belastungsfähigkeit des Lagers ge steigert. Als besonders günstig hat sich die Ver wendung wässeriger Lösungen von kolloida lem Grafit erwiesen. Der Grafit bildet auf den Gleitflächen einen sogenannten Grafit- film und dieser saugt das Schmiermittel auf, hilft dasselbe noch besser über die ganze Oberfläche verteilen und trägt endlich dazu bei, überschüssige Flüssigkeit zurückzu halten. Besonders wichtig ist aber die Eigen- schaft-,des kolloidalen Grafits in Wasser, da er Korrosionserscheinungen und Rostbildun- gen verhindert. Dieser Umstand ist nicht nur wichtig bezüglich der .Sauberhaltung der Gleitflächen, sondern er besitzt auch eine erhöhte Bedeutung für die Erhaltung einer einwandfreien Beschaffenheit der Poren und Kanäle in dem Zuführungskörper. In der Praxis verwendet man zweck mässig wässerige Grafitlösungen, die nur wenig kolloidalen Grafit, etwa ein Prozent und darunter, enthalten, damit keine über mässigen Anhäufungen von Grafit auftreten. Man kann natürlich auch in der Weise vor gehen, dass man nur von Zeit zu Zeit mit der Grafitlösung arbeitet, zwischendurch aber nur Wasser verwendet. Statt der kolloidalen Grafitlösungen kön nen auch Lösungen anderer Stoffe, z. B. von Talkum, Verwendung finden. Für die Herstellung der Zuführungskör- per können Metalle verschiedenster Art, Bronze, Kupfer, Kupferlegierungen, sogar auch Eisen, Verwendung finden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Schmierung von Gleitflä chen mit Hilfe von Wasser oder wässerigen Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Schmierung dienende Flüssigkeit den Gleitflächen durch einen porenhaltigen, von Kapillarkanälen durchsetzten, aus Metall be stehenden Körper zugeleitet wird. UNTERANSPRüCHE 1.Verfahren nach Patentanspruch, gekenn zeichnet durch die Benutzung eines Zu leitungskörpers, dessen Kapillare so eng gehalten sind, dass eine genügende Saug kraft zur Verhütung :des Ausfliessens der Schmierflüssigkeit aus dem Lager vor handen ist, dass dieselben anderseits je doch so weit gehalten sind, dass durch die Saugkraft . der Welle zu hinreichender Schmierung auch für den Dauerbetrieb ausreichende Flüssigkeitsmengen an :die Welle abgegeben werden. 2.Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zuleitungskörper Verwendung findet, welcher aus Spänchen zusammen gepresst und gesintert ist, die im wesent lichen in einer Grössenordnung liegen, welche auf der einen Seite durch das 30-, auf der andern Seite durch das 60-Ma- schensieb (auf einen Zoll linear) begrenzt ist. 3. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Zuleitungskörper Flüssigkeit kontinuierlich zugeführt wird. 4.Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, .dass ,dem Zuleitungskörper Flüssigkeit in Zeitabständen zugeführt wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass :die Flüssigkeit in solchen Mengen zu geführt wird, dass eine Erwärmung der Gleitflächen und eine allmähliche Ver dunstung der Flüssigkeit eintritt. 6. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, .dass wässerige Lösungen benutzt werden mit einer Verdampfungstemperatur, wel che über derjenigen des Wassers liegt. 7.Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wässerige Lösungen benutzt werden, welche eine höhere _Viskosität als Wasser besitzen. B. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wässerige kolloidale Grafitlösungen Anwendung finden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE186628X | 1934-10-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH186628A true CH186628A (de) | 1936-09-30 |
Family
ID=5720016
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH186628D CH186628A (de) | 1934-10-19 | 1935-10-17 | Verfahren zur Schmierung von Gleitflächen. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH186628A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1077010B (de) * | 1957-05-28 | 1960-03-03 | Werkzeug Maschinenfabrik Veb | OElumlaufschmierung fuer senkrechte Staenderprismen von Werkzeugmaschinen |
DE2357940A1 (de) * | 1972-11-28 | 1974-06-06 | Hartstofflager Gmbh & Co Kg Fo | Mit wasser geschmiertes lager |
-
1935
- 1935-10-17 CH CH186628D patent/CH186628A/de unknown
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1077010B (de) * | 1957-05-28 | 1960-03-03 | Werkzeug Maschinenfabrik Veb | OElumlaufschmierung fuer senkrechte Staenderprismen von Werkzeugmaschinen |
DE2357940A1 (de) * | 1972-11-28 | 1974-06-06 | Hartstofflager Gmbh & Co Kg Fo | Mit wasser geschmiertes lager |
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