Vollpipette zur Entnahme bestimmter Flüssigkeitsmengen durch Tauchen. Den bekannten Vollpipetten und Hebern, die zur Entnahme bestimmter Flüssigkeits mengen aus grösseren Behältnissen dienen und durch Ansaugen der Flüssigkeit und Einstellen auf eine bestimmte Marke gehand habt werden, haften verschiedene Nachteile an. Diese Nachteile machen sich insbeson dere dort bemerkbar, wo eine grössere Zahl von rasch aufeinanderfolgenden Ansaugen gen meist durch nicht fachtechnisch ge schulte Personen durchgeführt werden müs sen. Häufig wird in diesen Fällen ein mehr maliges Ansaugen und Einstellen auf die an gezeichnete Marke erforderlich, was nicht nur zeitraubend, sondern auf die Dauer auch sehr ermüdend ist.
Das Einstellen des Flüs sigkeitsspiegels auf die Niveaumarke ver langt eine gewisse manuelle Geschicklichkeit, so dass, solche Pipetten von Menschen, die schwere Handarbeit leisten, zum Beispiel in der Landwirtschaft, nicht benützt werden können. Meist macht das leichte Abheben des Zeigefingers oder Daumens (wie bei Hebern) Schwierigkeiten, dieser wird zu lange abgehoben, so dass zuviel Flüssigkeit abrinnt und neuerdings wieder angesaugt werden muss.
Ferner werden durch das wie derholte Ansaugen die Speicheldrüsen ange regt, so dass es vorkommt, dass Speichel in die Flüssigkeit gelangt. Auch vom hygieni schen Standpunkt aus sind die bekannten Vollpipetten nicht gerade empfehlenswert. Beim Pipettieren von Säuren kommt es manchmal auch vor, dass, trotzdem als Auf fanggefäss eine doppelte Kugel vorgeschrie ben ist, von weniger Geübten Flüssigkeit in den Mund gesaugt wird, was zu Verätzungen führt.
Es sind zwar bereits mehrfach Voll pipetten vorgeschlagen worden, bei welchen durch einen Gummiballon die Luft ange saugt und eine selbsttätige Einstellung des Flüssigkeitsspiegels bewirkt wird, jedoch sind diese Pipetten durch ihre Kompliziert- heit viel zu kostspielig und können meist nur durch geübtes Laboratoriumspersonal bedient werden.
Die Erfindung betrifft nun eine sehr ein fach zu bedienende und zufolge ihrer Ein fachheit sehr billig herzustellende Vollpi pette, welche durch Eintauchen in die Flüs sigkeit gefüllt wird und die Einstellung des Flüssigkeitsspiegels selbsttätig vornimmt, so dass sämtliche geschilderten Nachteile ver mieden werden. In grösserer Ausführung kann diese Pipette auch als Heber (Wein, Most, Alkohol etc.) verwendet werden.
Die Vollpipette gemäss der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, dass sie ein nach unten zu erweitertes, unten geschlossenes Rohr und eine Ablauföffnung in der Höhe des einzustellenden Flüssigkeitsspiegels auf weist, so dass, der Überschuss der beim Tau chen eintretenden Flüssigkeit nach dem Her ausheben der Pipette durch die Ablauföff nungen selbsttätig ausfliesst.
Gemäss, einer bevorzugten Ausführungs form der Erfindung wird die Pipette so aus gestaltet, dass die Ablauföffnung von der in der Höhe des einzustellenden Flüssigkeits spiegels .gelegenen obern Mündung eines im Innern des zylindrisch, kugelig oder birnen förmig erweiterten Pipettenrohres ange brachten Abflussröhrchens gebildet wird, das vorzugsweise durch das untere geschlossene Ende der Erweiterung herausgeführt ist. Wird die Pipette in die Flüssigkeit getaucht, so steigt diese durch das Abflussröhrchen in den erweiterten Teil und füllt ihn, je nach dem, wie tief die Pipette getaucht wird.
Nachdem Herausheben fliesst der Überschuss so lange ab, bis der Flüssigkeitsspiegel mit der obern Mündung des Röhrchens abschnei det und in der Pipette eine bestimmte Flüs sigkeitsmenge enthalten ist. Das Entleeren erfolgt sodann durch Neigen der _ Pipette, wobei die Flüssigkeit durch das Pipetten rohr ausfliesst. Es sind aber natürlich noch andere Ausführungsformen möglich, vor allem kann das Ablaufröhrchen weggelassen und die Ablauföffnung direkt in der Pipet- tenwand, in der Höhe des gewünschten Flüs sigkeitsspiegels angebracht werden.
Es können: auch mehrere Ablauföffnungen in gleicher Höhe vorgesehen sein. In der Zeichnung sind verschiedene bei spielsweise Ausführungsformen des Erfin dungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 und 2 sind Pipetten mit vertikalem Ablaufröhr chen und nach oben gerichteter innerer Mün dung. Fig. 3 und 4 sind Pipetten mit Ab flussöffnungen in der Rohrwand; Fig. 5 ist.
eine Pipette, deren Ablaufrohr am obern Ende umgebogen ist; Fig. 6 zeigt eine Pipette, deren Ablaufrohr eine seitliche Öff nung besitzt, Fig. 7 eine Pipette, deren Ab laufrohr am innern Mündungsende verjüngt ist, und Fig. 8 ist eine Pipette mit gekrümm tem Ablaufrohr.
Die Pipette gemäss Fig. 1 besteht aus einem geraden Rohr 1, das am untern Ende birnen- oder zwiebelförmig erweitert ist. Im Innern der Erweiterung 2 ist ein Röhrchen 3 angebracht, dessen obere Mündung in der Höhe des einzustellenden Flüssigkeitsspie gels gelegen ist und die Ablauföffnung .1 bildet. Das Ablaufröhrchen ist durch die Wand der am untern Ende geschlossenen Er weiterung 2 hindurchgeführt und besitzt, eine abgeschrägte äussere Mündung 5.
Durch die Abschräbgung wird bewirkt, dass im Röhr chen keine Flüssigkeitstropfen zurückblei ben, welche die Messgenauigkeit beeinträch tigen könnten: die 3Tündung kann aber auch gerade ausgeführt werden (Fig. 2). Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform unter scheidet sich von der gemäss Fig. 1 auch da durch, dass sie eine zylindrische Erweiterung des Pipettenrohres aufweist. Es könnte auch eine kugelige Erweiterung vorgesehen wer den.
Die Handhabung der erfindungsgemä ssen Pipette erfolgt in der Weise, dass sie zuerst durch Eintauchen in die zu unter suchende Flüssigkeit gefüllt wird, worauf sich der genaue Flüssigkeitsspiegel selbst- tätig einstellt, indem der Flüssigkeitsüber- schuss durch das Ablaufröbrchen 3. abrinnt. Durch Neigen kann der Inhalt durch das Rohr 1 ausgeleert werden.
Um eine möglichst grosse Messgenauig- keit zu erhalten, ist es unter Umständen vor teilhaft, die Ablauföffnung bezw. die obere Mündung des Ablaufröhrchens in der Höhe der Übergangsstelle 6 der Erweiterung in das Rohr der Pipette oder oberhalb dersel ben anzubringen, da an diesen Stellen die Flüssigkeitsoberfläche kleiner ist als im er weiterten Teil und sich daher ein Schiefhal ten der Pipette nicht so stark auswirkt. Ge mäss einer weiteren Ausführungsform kann auch das obere Ende des Ablaufröhrchens um 180 gebogen werden,
so dass die Mün dung nach abwärts gerichtet ist (Fig. 5), oder das obere Ende des Ablaufrohres wird geschlossen, wie Fig. 6 zeigt und statt dessen die Ablauföffnung seitlich an dem Röhrchen angebracht. Gemäss Fig. 7 kann das Ablauf röhrchen auch so ausgebildet werden, dass seine lichte Weite gegen die Ablauföffnung 4 hin abnimmt. Durch alle diese Massnah men soll eine möglichst genaue Einstellung des Flüssigkeitsniveaus erzielt und das Zu rückbleiben von Tröpfchen in dem Ablauf röhrchen, die das Messergebnis beeinflussen könnten, verhindert werden.
Das Ablauf röhrchen 3 muss natürlich nicht unbedingt am geschlossenen Ende der Erweiterung 2 nach aussen geführt werden, sondern es kann auch gekrümmt sein (Fig. 8) und an der Seite münden.
Eine besonders einfache Form einer Tauchpipette stellen die Fig. 3 und 4 dar. Bei dieser Ausführungsform ist kein Ab laufröhrchen vorgesehen, sondern es ist in der Höhe des einzustellenden Flüssigkeits spiegels eine Ablauföffnung in der Wand der Pipette angebracht. Es ist vorteilhaft. um den Einfluss einer Schrägstellung der Pipette bezw. des Flüssigkeitsspiegels mög lichst gering zu machen, die Ablauföffnung 4, wie Fig. 3 erkennen lässt, oberhalb des erweiterten Teils 2 am Rohr 1 oder an einer Verengung des Rohres anzuordnen.
Full pipette for withdrawing certain amounts of liquid by immersion. The known volumetric pipettes and lifters, which are used to remove certain amounts of liquid from larger containers and have been handled by sucking in the liquid and setting to a certain brand, have various disadvantages. These disadvantages are particularly noticeable where a large number of rapidly successive aspirations usually have to be carried out by persons who are not technically trained. In these cases, it is often necessary to suck in and adjust to the mark drawn on, which is not only time-consuming, but also very tiring in the long run.
Setting the liquid level to the level mark requires a certain amount of manual dexterity, so that such pipettes cannot be used by people who do heavy manual labor, for example in agriculture. Usually the slight lifting of the index finger or thumb (as with lifters) causes difficulties, it is lifted for too long, so that too much liquid drains off and has to be sucked in again recently.
In addition, the repeated suction stimulates the salivary glands, so that saliva gets into the liquid. From a hygienic point of view, the well-known volumetric pipettes are not particularly recommendable. When pipetting acids, it sometimes happens that, despite the fact that a double ball is prescribed as a collecting vessel, less experienced people suck liquid into the mouth, which leads to chemical burns.
Although full pipettes have already been proposed several times in which the air is sucked in through a rubber balloon and an automatic adjustment of the liquid level is effected, these pipettes are much too expensive due to their complexity and can usually only be operated by experienced laboratory staff.
The invention now relates to a very simple to use and according to their A technicality very cheap to produce Vollpi pette, which is filled by immersion in the liq fluid and automatically adjusts the liquid level, so that all the disadvantages described are avoided ver. In a larger version, this pipette can also be used as a siphon (wine, must, alcohol, etc.).
The volumetric pipette according to the invention is characterized in that it has a downwardly widened, downwardly closed tube and a drain opening at the level of the liquid level to be set, so that the excess of the liquid entering during dipping after lifting the pipette through the drainage openings flow out automatically.
According to a preferred embodiment of the invention, the pipette is designed in such a way that the drainage opening is formed by the upper mouth of a drainage tube placed inside the cylindrical, spherical or pear-shaped widened pipette tube at the level of the liquid level to be set is preferably led out through the lower closed end of the extension. If the pipette is immersed in the liquid, it rises through the drainage tube into the enlarged part and fills it, depending on how deep the pipette is immersed.
After lifting it out, the excess flows off until the liquid level cuts off with the upper mouth of the tube and the pipette contains a certain amount of liquid. The pipette is then emptied by tilting the pipette, the liquid flowing out through the pipette tube. However, other embodiments are of course also possible, above all the drainage tube can be omitted and the drainage opening can be attached directly in the pipette wall, at the level of the desired liquid level.
It can: also be provided several drainage openings at the same height. In the drawing, various embodiments of the invention are shown in example embodiments. Fig. 1 and 2 are pipettes with vertical flow tubes and upwardly directed inner Mün training. Fig. 3 and 4 are pipettes with from flow openings in the pipe wall; Fig. 5 is.
a pipette whose drain pipe is bent at the upper end; Fig. 6 shows a pipette whose drain pipe has a lateral opening Publ, Fig. 7 shows a pipette whose drain pipe is tapered from the inner mouth end, and Fig. 8 is a pipette with a curved system drain pipe.
The pipette according to FIG. 1 consists of a straight tube 1 which is widened in the shape of a pear or an onion at the lower end. Inside the extension 2, a tube 3 is attached, the upper mouth of which is located at the level of the liquid level to be set and forms the drain opening .1. The drainage tube is passed through the wall of the extension 2, which is closed at the lower end, and has a beveled outer mouth 5.
The bevel ensures that no drops of liquid remain in the small tube, which could impair the measurement accuracy: however, the opening can also be straight (Fig. 2). The embodiment shown in FIG. 2 also differs from that according to FIG. 1 in that it has a cylindrical extension of the pipette tube. A spherical extension could also be provided.
The pipette according to the invention is handled in such a way that it is first filled by dipping it into the liquid to be examined, whereupon the exact liquid level adjusts itself automatically as the excess liquid drains through the drainage tube 3. The contents can be emptied through the tube 1 by tilting.
In order to obtain the greatest possible measurement accuracy, it may be advantageous to open the drain opening or the upper mouth of the drainage tube at the level of the transition point 6 of the extension in the pipe of the pipette or above dersel ben to attach, since at these points the liquid surface is smaller than in the extended part and therefore a Schiefhal th of the pipette does not have so much effect. According to a further embodiment, the upper end of the drain tube can also be bent by 180,
so that the mouth is directed downwards (Fig. 5), or the upper end of the drain pipe is closed, as Fig. 6 shows and instead the drain opening is attached to the side of the tube. According to FIG. 7, the drainage tube can also be designed in such a way that its clear width decreases towards the drainage opening 4. All these measures are intended to achieve the most precise possible adjustment of the liquid level and prevent droplets from remaining in the drainage tube, which could influence the measurement result.
The drain tube 3 does not necessarily have to be led to the outside at the closed end of the extension 2, but it can also be curved (FIG. 8) and open out on the side.
A particularly simple form of a dip pipette is shown in FIGS. 3 and 4. In this embodiment, no drainage tube is provided, but a drainage opening is attached in the wall of the pipette at the level of the liquid level to be set. It's beneficial. to the influence of an inclined position of the pipette BEzw. to make the liquid level as low as possible, to arrange the drain opening 4, as can be seen in FIG. 3, above the expanded part 2 on the pipe 1 or on a constriction of the pipe.