Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer Bahn in Form eines Filmes, einer Folie, Platte und dergleiehen aus an sich hartem, hart werdendem oder härtbarem Material. Zur @erarbcitun @.;
von plastischen Massen zu Bahnen in Form von Filmen, Folien, Plat ten und dergleichen, insbesondere solche, die vornehmlich aus Zelluloseabkömmlingen her- gestellt sind, benutzt man in der Regel drei verschiedene Verfahren, das Filmgiessverfah- ren,
das Schneiden von einem Block und das Auswalzen der plastischen Masse zu einem zusammenhängenden Vdiess. Ferner stellt man auch Vliesse oder Bahnen aus derartigen Massen her, indem inan diese in zähplasti- schem Zustande durch eine Matrize mit schlitzförmigem Ausgang presst. Mit Hilfe von bekannten Pressen mit derartigen Ma trizen lassen sich Bahnen, die gleichmässig dimensioniert sind,
in Breiten über 300 mm; wenn eine Stärke unter 1 mm verlangt wird, mit der üblichen. Toleranz in der Dicke von 10, ; nicht herstellen.
Die äusserst enge Begrenzung in der Her- ctellung gleichmässig dimensionierter Bah- nen mittelst solcher Pressen ist darin begrün det., dass das Pressgut trotz sorgfältigster Druckverteilung und Führung zwischen Verteilerelementen hindurch in den Matrizen kopf nicht gleichmässig auf der ganzen Schlitzbreite austritt, sondern den Schlitz un regelmässig und wellenförmig passiert, wo durch die .Stärke der ausgepressten Folie in .der Breitenrichtung stark schwankt;
der artige ungleich dimensionierte Folien sind aber für die meisten Verwendungszwecke unbrauchbar.
Das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung ermöglicht nun mit Hilfe einer Matrize mit schlitzförmigem Ausgang aus an sich hartem, hart werdendem oder härtbare# n Material, Bahnen von handelsfähiger Gleich mässigkeit in weit grösseren Breiten und dabei in geringeren Stärken, als dies bisher mög lich war, herzustellen, dadurch, dass die plastische Masse während des Pressvorgan- ges auf einem in gleicher Richtung wie die Masse sich bewegendem Stützelement durch die Matrize bewegt wird, welches annähernd die gleiche Breite wie die zu formende Bahn besitzt.
Dies kann in der Weise verwirk licht werden, dass Mittel vorgesehen sind, welche gestatten, während des Durchpressens des Materials zur Bildung der Bahn durch .den Ausgangsschlitz .der Matrize ein band förmiges Stützelement für die Bahn von an nähernd gleicher Breite wie -letztere durch diesen Schlitz zu führen, oder dass mindestens eine der beiden Längsseiten des Ausgangs schlitzes der Matrize durch eine entsprechend der Durchtrittsrichtung der Bahn durch den Schlitz drehbare Walze gebildet ist.
Die Pressvorrichtung zur Ausübung des Verfahrens gemäss der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass mindestens eine der beiden Längsseiten des schlitzförmigen Aas ganges der Matrize als ein in der Durchtritts- richtung des Materials zur Erzeugung der Bahn bewegliches Stützelement ausgebildet ist.
Wenn nun bei der Anwendung dieser Vorrichtung das Pressmaterial im Matrizen kopf vor dem Schlitz sich staut, wird es dabei bei Ausbildung des Stützelementes als Band gegen das durch den Schlitz durch geführte bandförmige Stützelement ange drückt und beim Austreten aus dem Schlitz auf der ganzen Breite gleichmässig von die sem Band geführt. Nach dem Herauspressen der Materialbahn aus dem Schlitz wird diese von dem Führungsband abgezogen. Auf diese Weise wird eine ungleichmässige Dimensio- nierung der Bahn etwa durch Wellenbildung a.n ihrer Oberfläche wirksam verhindert.
Bei Verwendung einer oder zweier drehbarer Walzen zur Bildung der Längsseiten des Ausgangsschlitzes wird das Material von diesen aufgenommen und geformt.
Das Verfahren gemäss der Erfindinig wird im nachstehenden anhand der Zeieli- nung näher erläutert, in der drei Ausfüh rungsbeispiele des Matrizenendes der Press- vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens dargestellt sind. Es zeigt: Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel de: < Matrizenendes in Vorderansicht, Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie II-II der F ig. 1.
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-1_11 der Fig. 1, Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel in Vorderansicht, Fig. 5 einen Querschnitt nach Linie V---V der Fig. 4, Fig. 6 eine Vorderansicht eines .dritten Ausführungsbeispiels, und Fig. 7 einen Querschnitt nach Linie VII-VII der Fig. 6.
Bei dem ersten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 3 ist 1 der Presskopf der Vorrichtung, 2 der sich daran anschliessende Matrizenkopf mit Ausgangsschlitz 3. Die Innen-wand :1 des Matrizenkopfes verengt sich allmählich vom Presstopf hinweg gegen den Ausgangsschlitz zu, wodurch ein konischer Übergangsteil zum zentrischen Zuführen zu diesem Schlitz des unter Druck stehenden plastischen Materials zur Erzeugung einer Bahn in Form eines Filmes, einer Folie, Platte oder dergleichen entsteht.
Vor diesem Übergangsteil sind scheibenförmige Verteiler elemente 4' auf einer Achse -5 unter Bil dung von Zwischenräumen nebeneinander an geordnet, um das durchfliessende Material nach dessen Durchtritt durch eine Siebplatte 6 dem Ausgangsschlitz 3 in möglichst gleich mässiger Verteilung zuzuleiten.
Der schlitzförmige Ausgang 3 der Ma trize ist durch eine obere Schneide in Form eines beweglichen Lineals 7, das mittelst Feinstellschrauben & im Matrizenkopf 2 höhenverschiebbar angeordnet und durch Schrauben 8' feststellbar ist, gebildet. Der Schneide 7 liegt eine Führungsschiene 9 ge genüber, die mittelst Schrauben 10 gegenüber dem untern Teil des vordern Endes des Ma trizenkopfes zur Bildung eines schrägen Führungsspaltes 11 verstellbar angeordnet ist.
Der Spalt 11 dient zur Führung eines endlosen bandförmigen Stützelementes 12 für die durch das Pressmateria.l zu erzeugende Bahn, welches Element während des Pr;@ss- vorganges mittelst Transportrollen 13 in der Durchtrittsrichtung der Bahn durch den Ausgangsschlitz 3 mitsamt der plastischen Masse durch .die Matrize bewegt wird.
Die Breite des Stützelementes 12 ist an nähernd gleich der Bahnbreite gewählt und als Material für das Element ist zweck- mä ssi12eta11 vorgesehen.
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel des Matrizenendes der Pressvorrichtung nach den Fig. 4 und 5 ist die untere Längsseite des Ausgangsschlitzes 3 der Matrize durch eine Walze 1.5 gebildet, die beiderends mitteilst Zapfen lt;
am Natrizenkopf 2 gelagert ist, :so dass sie sich entsprechend der Durchtritt5- richtung der zu erzeugenden Bahn, also in Fig. 5 im Uhrzeigersinn, drehen kann. Zn diesem Zwecke können Antriebsmittel (nicht dargestellt) für die Walze vorgesehen sein, um je nach dem Pressdruck die Walze ver schieden rasch antreiben zu können.
Die Walze 15 stellt einen Ersatz für das endlose Führungsband 7.2 und die Kante 9 des ersten Ausführungsbeispiels dar, indem sie eben falls ein Stützelement für die zu formende Bahn bildet, das während des Pressvorgaiiges mit der plastischen Masse durch die Ha trize bewegt wird.
Bei dem dritten Ausführungsbeispiel ist auch die obere Längsseite .des Ausgang.,- schlitzes der Matrize durch eine drehbare Walze 17 gebildet, die in einem Lagerträger 18, der zwischen den Seitenwänden 19 des Presskopfes 2 und an Rippen 20 des Lager trägers der untern Walze 15 passend geführt ist, gelagert ist und sich von oben gegen die Bahn, zu deren Erzeugung beim Austritt der plastischen Masse aus der Matrize, ab stützt.
Um ein seitliches Austreten von Pressmaterial axn Ausgang der Matrize zu verhindern, sind an den Enden der Walze 15 sitzende Ringflansche 21 vorgesehen: zu3n gleichen Zwecke sind auch Flansche 22 auf den Lagerzapfen 23 der Walze 17 angeord net.
Die als Längsseiten des Ausgangsschlit zes dienenden Walzen können entweder frei drehbar sein, so dass sie sich in jedem Fall entsprechend der Durchtrittsrichtung der Bahn durch den, Schlitz mitdrehen. Oder es könnten auch besondere Antriebsmittel für die Walzen zum Drehen derselben in der ent sprechenden Richtung vorgesehen sein. Fer ner könnten sowohl diese Walzen, als auch das Führungsband 12 aus hochpoliertem Me tall bestehen, um ein Ankleben der plasti schen Masse zu verhindern, oder es können diese Teile mit einer das Ankleben verhin dernden Substanz befeuchtet oder bestäubt sein.
Zur Erzeugung zum Beispiel einer Bahn, etwa aus Zelluloidmasse, mittelst dieser Pressvorrichtung wird beispielsweise wie folgt vorgegangen: Nitrozellulose und Kampfer oder auch Zelluloidabfä-lle werden unter Zugabe von Lösungsmitteln in einem Knetwerk gelöst und geknetet; nach dem Filtern wird die Zell:z- loidknetmasse in der üblichen Weise auf dem Walzwerk weiter bearbeitet, bis der Löse mittelgehaf noch zirka 20 bis 25 % beträgt.
Die erhaltene Masse wird in den Presstopf eingefüllt, und mit Hilfe der Feinstell schrauben 8 genau auf die gewünschte Stärk < ; der herzustellenden Bahn eingestellt, wonach das Lineal 7 mit Hilfe der Schrauben 8' fest gestellt wird. Die in den Presstopf 1 einge füllte Zelluloidknetmasse wird mit einem Druck von etwa 100 bis 200 kg pro 1 cm' durch die Siebplatte 6 und an den Verteiler elementen 4' vorbei in den konischen Zen trierraum der ;Schlitzmatrize gepresst, wo sie sich staut und vorgeformt wird, um zu einer plattenförmigen Bahn geformt zusammen mit dem Führungsband durch den Ausgangs schlitz 3 auszutreten.
Die ausgepresste Folie oder Platte wird dann von dem endlosen rotierenden Führungsband abgezogen. Ist die Zelltrloidmasse nicht zäh genug, um das Füh rungsband unter dem Pressdruck mitzuneh men, so wird dieses mit einer der Austritts geschwindigkeit .der plastischen Masse aus dem Schlitz annähernd angepassten Geschwin digkeit durch Antrieb einer der verschiedenen Transportrollen 13 durch den Schlitz ge zogen: durch Erhöhung der Umlaufgeschwin- digkeit des Führungsbandes erreicht man eine Streckung der entstehenden Filme unter Verminderung ihrer Stärke.
Der Zähflüssig- keitsgradder Zelluloidmasse lässt sich sowohl durch Heizen oder Kühlen der Masse, als auch der Presse oder Teilen derselben, wie .der :Schlitzmatrize, regulieren.
Eine weitere Verfahrensweise gestattet die Herstellung von Bahnen in Form von Folien, Platten und dergleichen, die mit Faserstoffgebilden, wie Geweben, Papier und dergleichen als Beilagen für die Bahn ver bunden sind. Dies geschieht beispielsweise in der Weise, dass man währenddes Durch pressens des Materials zur Bildung .der Bahn durch den Ausgangsschlitz der Matrize die Beilage für die Bahn auf einem bandförmi gen Stützelement für letztere, zum Beispiel dem vorbeschriebenen Element 12, oder zum Beispiel auf der Walze 15, durch den Aus gangsschlitz führt,
oder dass man während des Durchpressens des Materials zur Bildung der Bahn .durch den Ausgangsschlitz der Matrize das als Beilage für die Bahn be stimmte Band direkt an Stelle des Führungs bandes .72 durch den Ausgangsschlitz der Matrize führt. Dabei setzt sich die durch den Schlitz geführte plastische Masse infolge des Pressdruckes so fest in das Gewebe, dass man auf diese Weise in einem einzigen Arbeits gang ein aus Zelluloid und dergleichen und Gewebe bestehendes Vliess erhält, das für viele Zwecke, zum Beispiel als Steifeinlage für Schuhwerk, unmittelbar verwendet wer den kann.
Gemäss dem neuen Verfahren lassen sich aus Stoffen aller Art, d;e durch Wärme oder unter Lösemittelverwendung zum Erweichen gebracht werden können, beliebig lange Filme, Folien, Platten und :dergleichen in einer Breite bis zu 1000 mm und mehr und in Stärken bis zu etwa 0,2 mm herunter her stellen.