CH158980A - Verfahren zum Züchten von Bakterien für eine Auto-Misch-Vaccine. - Google Patents

Verfahren zum Züchten von Bakterien für eine Auto-Misch-Vaccine.

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CH158980A
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    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
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Description


      Verfahren    zum Züchten von Bakterien für eine     Auto-1qisch-Vaccine.       Die Erfindung betrifft ein Verfahren  zum Züchten von Bakterien für eine     Auto-          Mischvaccine    zum Behandeln von Krank  heiten..  



  Gemäss der Erfindung werden     einem    Pa  tienten entnommene Keime auf einem Nähr  medium gezüchtet, das ein schnelles Wachs  tum der Bakterien bewirkt und     Giftbildung     durch Abbau des Nährmediums verhindert.  Ein. solches Nährmedium ist zum Beispiel im  Schweizer Patent Nr. 148287 beschrieben,  und zwar wird vorzugsweise aus getrockne  ten Bananen gewonnener Saft verwendet.  Durch das neue Verfahren gelingt es, sämt  liche Krankheitserreger im gleichen Verhält  nis und in der gleichen Mischung, wie .sie  sich im erkrankten Körper vorfinden, in der  Kultur unter denselben Bedingungen wie im  Körper zu züchten.  



  Die Züchtungsdauer der Bakterien für  die Herstellung der     Auto-Mischvaccine    kann  sich nach der Zahl der weissen Blutkörper  chen im Kubikzentimeter .desjenigen Kran  ken     richten,        für    den die     Auto-Mischvaccine          herggegtellt    werden     pull.    Der Normalwert der         weissen    Blutkörperchen beträgt 6 bis 8000 im  Kubikmillimeter.

   Je nachdem die Zahl der  weissen Blutkörperchen weniger als 6000 oder  8 bis 15 000 oder mehr als 15 000 beträgt -  in der Regel wird dies davon abhängen, ob  es sich um Bazillen oder     Coccen    handelt   können die krankmachenden Keime entweder  etwa 2 Stunden, oder .etwa 9 Stunden, oder  etwa 20 bis 24 Stunden gezüchtet werden.       Zweckmässigerweise    werden diese Zeiten  nicht überschritten.  



  Nach dem Züchten können die krank  machenden Keime mit physiologischer Koch  salzlösung mit einem Zusatz von     0,5,1#o'    Phe  nol von dem Nährmedium abgeschwemmt, im  Wasserbad bei Temperaturschwankungen von  54 bis 60 Grad vorsichtig abgetötet, in der       Liebreichschen    Zählkammer ausgezählt und  zu Lösungen von 4 Milliarden, 1 Milliarde  und 100 Millionen Keimen pro Kubikzenti  meter verdünnt werden.  



  Die zur     Beimpfung    des Nährbodens ver  wandten Keime können     entweder    den     Faezes     oder den Tonsillen, oder dem     Auswurf,    oder      der - Vagina, oder     andern    Krankheitsherden       entnommen    werden.  



  Im folgenden werden eine Reihe von Aus  führungsbeispielen     derSrfindung    beschrieben.  1. Züchten von Bakterien für     Auto-Misch-          v        accine    aus     Faezeskeimen.     



  Nach dreitägiger     obst-    und salatfreier  Kost     wird    der Stuhl des Patienten in     phy        -          siologischer    Kochsalzlösung (1 : 3) aufgelöst,  durch sterile Glaswolle filtriert und in vier  Strichen auf eine     Bananenagarplatte    aus  geimpft. Nach 24- bis     48stündigem    Vor  züchten haben sich auf dieser Platte die Um  bildungsformen des     Bacterium        coli,    sowie die  für die in Frage kommende Krankheit spe  zifischen Erreger entwickelt.

   Es werden nun  vier     Bananenagarplatten,    darunter eine Blut  platte (auf 30 cm'     Bananenagar    1     cm3    ste  riles     Menschenblut)    mit je einem Strich der  zur     Vorzüchtung    verwandten Platte mit  einem sterilen     Wattestäbchen    beimpft und  a) bei chronischen Krankheiten mit einer       Leukocytenzahl    von über 8 bis 15 000 20  Stunden bei einer     Brutsehranktemperatur     von 37 bis 42 Grad, je nach der Höhe des  Fiebers, bebrütet.

   Diese     Auto-Mischvaccine     kommt zur Verwendung, zum Beispiel bei  der Behandlung der     azinös-nodösen    Form der       Lungentuberkulose,    Knochentuberkulose, Rip  penfellentzündung, der     Pneumonie,    des     Pleu-          raempyems,    der Gallen- und     Harnblasenent-          zündung,    der     Aeteriosklerose,    Blinddarm  und     Bauchfellentzündung,    - der Magen- und       Darmspasmen,    der     Kolisepsis,    :

  des     Lupus,    der  Nieren- und Blasentuberkulose und des Ge  lenkrheumatismus.  



       b)    Bei niederen     Leukocytenzahlen    (3 bis  6000 im mm') ist die Herstellungsweise die  gleiche wie bei ja, mit Ausnahme der Zahl  der Stunden für die     Züchtung.    In ,diesem  Falle     wird    2 Stunden gezüchtet bei minde  stens 40 Grad     Brutschranktemperatur.    Dieses  Verfahren kommt - zur Verwendung zum  Beispiel bei Typhus     abdominalis,    Paratyphus,  bei     Staphylococcensepsis,    Ruhr, Scharlach  und     Influenza..     



  2. Züchten von Bakterien für     Auto-Misch-          vaccine.        aus-Tonsillarkeimen.       Zu diesem Zweck     wird    eine Bananen  agarplatte mit einem     Tönsillarabstrich    in  vier Strichen beimpft und 24     Stunden    vor  gezüchtet. Während dieser Zeit haben sich  die für die Krankheit spezifischen Errege  entwickelt.

   Es werden nun vier Bananen  agarplatten, darunter ,eine     Blutplatte    (siehe  oben) mit je einem Strich der beimpften  Platte beimpft     und     a) bei einer     Leukocytenzahl    von 8 bis  15 000     J    Stunden bei. einer     Brutschrank-          temperatur    von 37 bis 42 Grad, je nach der  Höhe des Fiebers, bebrütet. Dieses Verfah  ren wird angewandt zum Beispiel zur Be  handlung der chronischen Angina und der  Mandelabszesse.  



  b) Bei niederen Zahlen unter 6000 ist die  Herstellungsweise die gleiche wie bei 2a mit  Ausnahme der Zahl der Züchtungsstunden.  In diesem Falle wird 2 Stunden gezüchtet  bei mindestens 40 Grad. Dieses Verfahren  wird angewandt zum Beispiel bei der Be  handlung der akuten Angina, der     Meningitis          cerebrospinalis        epidemica,        Staphylococcensep-          sis    in den ersten 24     Stunden.     



  3. Bei einer Reihe von     weiteren    Infek  tionskrankheiten empfiehlt sich eine kombi  nierte Züchtung.  



       a)    Bei der     exsudativ-pneumonisehenForm     der Lungentuberkulose, bei     Pleuraempyem     und bei Asthma bronchiale wird die Auto  Mischvatcine wie unter ja hergestellt. Von  dieser ersten     Auto-Mischvaccine    werden  Keime subkutan injiziert, um Auswurf zu  erzeugen.

   Ist genügende     Expektoration    vor  handen, dann     wird    nach vorheriger gründ  licher Reinigung der Zähne mit Zahnbürste  und Seife das Sputum in steriler Schale  aufgefangen und vier     Sputumlinsen    heraus  geschält, in physiologischer     Kochsalzlösung     ausgewaschen und vier     Bananenagarplatten,     darunter eine Blutplatte, mit je einer aus  gewaschenen     Sputumlinse    mit Hilfe eines       Drigalskispatels    beimpft und 20 Stunden bei       Brutschranktemperatur    von 37 bis 38 Grad  bebrütet.

   Nach vier Injektionen- mit dieser       Auto-Mischvaccine    werden beide     Vaccinen         im Verhältnis 4:1 zusammengegossen als       endgültige        Auto-Mischvaccine.     



       b)    Bei     Wochenbettfieber    wird das Züch  ten auf folgende Weise bewerkstelligt: Mit  einem sterilen     Wattestäbchen    wird an der       Portio    Eiter entnommen und sofort vier Ba  <B>ll</B>     anenagarplatten,    darunter eine Blutplatte,  beimpft und je nach der Zahl der weissen  Blutkörperchen 2 eventuell 9 Stunden bei  einer     Brutschranktemperatur    von 40 bis 41  Grad bebrütet. Falls     Gonococcen    festgestellt  werden, ist gleichzeitig nach 3c zu verfahren.  



       c)    Bei     Gonorrhoe    wird einer Platte etwas  Hühnereiweiss zugesetzt und     mit    einem ste  rilen     Wattestäbchen    mit dem aus der Harn  röhre entströmenden Eiter beimpft. Nach  20stündiger     Vorzüchtung    werden zwei     Ba-          nanenagarplatten    mit .einem sterilen Watte  stäbchen mit den Keimen, die auf der vor  gezüchteten Platte gewachsen sind, beimpft  und 2     Stunden    bei 40 Grad bebrütet.

   Aus  den     Faezeskeimen    wird wie unter ja vor  gezüchtet und zwei     Bananenagarplatten,    dar  unter eine Blutplatte (siehe oben), mit ;e  einem Strich beimpft und zwei Stunden bei  derselben     Brutschranktemperatur    bebrütet.       Hierauf    werden die     Abschwemmungen    der  vier Platten zum Herstellen der     Vaccine    ge  mischt.  



  Stellt sich heraus, dass das     Bacterium        coli     im Darmkanal von andern Keimen verdrängt  ist, so ist zunächst das     Bacterium        coli    aus  den     Faezes    als     Reinkultur    zu gewinnen.  Hiermit wird eine     Bananenagarplatte        be-          impft    und 4 bis 6     Stunden    bei 40 Grad be  brütet. Nach     Abschwemmung    mit physiolo  gischer Kochsalzlösung wird die Kultur ab  geschwächt und per os eingegeben. Dadurch  werden die normalen Keimverhältnisse im  Darm wieder hergestellt.

   Sind an den Ton  sillen die     Streptococcen    durch     Staphylococ-          cen,        Meningococcen    usw. verdrängt, so wird  das vorstehende Verfahren angewandt mit  dem Unterschied, dass die     Vaccine    nicht ein  gegeben, sondern zum Gurgeln benutzt wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Züchten von Bakterien für eine Auto-Mischvaccine zum Behandeln von Krankheiten, dadurch gekennzeichnet., dass einem Patienten entnommene Keime auf einem Nährmedium gezüchtet werden, das ein schnelles Wachstum der Bakterien be wirkt und Giftbildung durch Abbau des Nährmediums verhindert. UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentansprueh, dadurch gekennzeichnet, dass die Keime 2 bis Stunden gezüchtet werden. 2. Verfahren nach Patentanspruch. dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche dem Stuhl des Patienten entnommene Keime auf dem Nährmedium gezüchtet werden. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass durch Tonsillarab- strich dem Patienten entnommene Keime auf dem Nährmedium gezüchtet werden. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass dem Patienten ent nommene Krankheitskeime auf dem i@Tähr- medium gezüchtet werden. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass die Darmkeime zuerst vor gezüchtet und die dabei erhaltenen Darm bakterien einschliesslich der Mutationsfor- men des Bacterium coli auf dem Nähr medium verimpft und dann gezüchtet wer den. 6. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1, 2 und 5, dadurch ge kennzeichnet, dass ein Teil der Bakterien auf einer Blutplatte aus dem Nährmedium und ein anderer Teil auf gewöhnlichen Platten aus dem Nährmedium verimpft wird. 7.
    Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 4, dadurch ge kennzeichnet, dass Gonococcen auf dem Nährmedium unter Zusatz von Hühnerei- weiss 20 Stunden vorgezüchtet und dann auf,das Nährmedium allein verimpft wer den.
CH158980D 1930-01-16 1930-02-21 Verfahren zum Züchten von Bakterien für eine Auto-Misch-Vaccine. CH158980A (de)

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