Verfahren zur Darstellung von basischem Magnesiumhypochlorit. Nach dem Patentanspruch des Schweizer Patentes<B>75045</B> wird basisches Magnesium- hypochlorit dadurch dargestellt, dass man den Unterchlorigsäurerest, z. B. Lösungen der un- terchlorigen Säure oder ihrer Salze, mit Mag nesiumoxyd oder -hydroxyd bei hinreichender Alkalität des Reaktionsgemisches reagieren lässt.
Die hierfür nötige Menge Hypochlorit- lösung gewinnt man in bekannter Weise, abgesehen von dem elektrolytischen Verfahren, am einfachsten durch Behandeln einer Alkali- oder Erdalkalilösung mit Chlor.
Versucht man dagegen, um den Umweg über die Al kalilösung zu sparen, Chlor direkt auf eine Suspension von Magnesiumhydroxyd oder -Oxyd einwirken zu lassen, so zeigt es sich, dass zwar gebranntes Magnesiumoxyd (Mag nesia usta) unter Bildung von normalem und basischem Magnesiumhypocblorit das Chlor rasch und mit befriedigender Ausbeute auf nimmt, dass aber Magnesiumhydroxyd sich dagegen ganz anders verhält.
Es geht auch schon aus der bekannten Abhandlung von Lunge (Chem. Ind. 8, 1885, S. 337-346) her vor, dass Magnesiumhydroxyd nur einen ver- hältnismässig geringen Teil des Chlors unter Bildung von Hypochlorit bindet, zum grössten Teil aber in Chlorat übergeht.
Es hat sich nun bei weiterer Ausbildung des Verfahrens überraschenderweise gezeigt, dass sich einerseits die Ausbeuten an basi schem Magnesiumhypochloritbei Verwendung von Magnesiumoxyd noch erhöhen lassen, und dass es anderseits möglich ist, auch Magne- siumhydroxyd in guter Ausbeute durch ein faches Behandeln mit Chlor in basisches Hypochlorit zu verwandeln, wenn man es zu diesem Zwecke nicht in reinem Wasser, son dern in einer Lösung eines Salzes, und zwar vorzugsweise in einer Lösung von Calcium- chlorid, suspendiert.
Es wurde weiterhin gefunden, dass hierbei die Ausnutzung des Chlors noch wesentlich höher wird, wenn man das Einleiten bei erhöhter Temperatur vornimmt. Jedoch verhalten sich verschiedene Salze hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Ver lauf der Ohlorierung ganz verschieden. So liefert z. B. eine Lösung von Chlorcalcium bei<B>50-801</B> wesentlich höhere Ausbeuten wie bei 200, während nach den bisherigen Be- obachtungen beispielsweise eine Lösung von Chlornatrium bei 20 0 wie bei<B>500</B> nur unge fähr dieselbe Ausbeute gibt wie eine solche von Chlorcalcium bei 200, so dass man von Fall zu Fall die günstigsten Arbeitsbedin gungen ausprobieren muss.
<I>Beispiel 1:</I> Eine ziemlich konzentrierte Lösung von 65 kg Chlorcalciurn (mit 910% CaCl2) wurde mit 31 kg Magnesiumhydroxy d und so viel )Nasser versetzt, dass das (xesamtvolumen 400 Liter betrug. In diese Mischung wurden unter Umrühren bei<B>50"</B> 15,7 kg Chlor ein geleitet, alsdann wurde filtriert und zur Be stimmung der Ausbeute der erhaltene Nieder schlag ausgewaschen, getrocknet und gewogen.
Das Gewicht betrug 26,8 kg mit einem Ge halt an wirksamem Chlor von 40,74"/o. Die Chlorausbeute beträgt also 69,7 %.
<I>Beispiel 2</I> 160 kg Chlormagnesiumlösung vom spe zifischen Gewicht 1,26 wurden mit gelöz#chtern Kalk entsprechend einer Menge von 30 kg Ca0 und so viel Wasser versetzt, dass das Gesamtvolumen 400 Liter betrug. In diese Mischung wurden unter Umrühren bei 700 13,4 kg Chlor eingeleitet und der erhaltene Niederschlag wie in Beispiel 1 ausgewaschen, getrocknet und gewogen.
Es wurden so er- halten 29,5 kg basisches Magnesiumhypo- chlorit mit einem Gehalt von 37,4 % wirk- samem Chlor. Dies entspricht einer Chlor ausbeute von 82,6 "/o.
Process for the preparation of basic magnesium hypochlorite. According to the patent claim of the Swiss patent <B> 75045 </B>, basic magnesium hypochlorite is represented by the fact that the hypochlorous acid residue, e.g. B. solutions of hypochlorous acid or its salts react with magnesium oxide or hydroxide if the reaction mixture is sufficiently alkaline.
The amount of hypochlorite solution required for this is obtained in a known manner, apart from the electrolytic process, the easiest way to treat an alkali or alkaline earth solution with chlorine.
If, on the other hand, one tries, in order to save the detour via the alkali solution, to let chlorine act directly on a suspension of magnesium hydroxide or oxide, it turns out that burnt magnesium oxide (Magnesia usta) forms normal and basic magnesium hypocarbonite Chlorine absorbs quickly and with a satisfactory yield, but magnesium hydroxide behaves quite differently.
The well-known treatise by Lunge (Chem. Ind. 8, 1885, pp. 337-346) shows that magnesium hydroxide binds only a relatively small part of the chlorine with the formation of hypochlorite, but for the most part in Chlorate passes over.
It has now surprisingly been shown in further development of the process that, on the one hand, the yields of basic magnesium hypochlorite can be increased when using magnesium oxide, and that, on the other hand, it is also possible to produce magnesium hydroxide in good yield by simple treatment with basic chlorine To transform hypochlorite, if for this purpose it is not suspended in pure water, but in a solution of a salt, preferably in a solution of calcium chloride.
It was also found that the utilization of the chlorine is significantly higher if the introduction is carried out at an elevated temperature. However, different salts behave very differently with regard to their effect on the course of the chlorination. For example, B. a solution of calcium chloride at <B> 50-801 </B> significantly higher yields than at 200, while according to previous observations, for example, a solution of sodium chloride at 20 0 as at <B> 500 </B> only gives roughly the same yield as that of calcium chloride at 200, so that the most favorable working conditions must be tried out on a case-by-case basis.
<I> Example 1: </I> A fairly concentrated solution of 65 kg of chlorine calcium (with 910% CaCl2) was mixed with 31 kg of magnesium hydroxide and so much) of water that the total volume was 400 liters Stirring at <B> 50 "</B> 15.7 kg of chlorine was introduced, then filtered and, to determine the yield, the precipitate obtained was washed out, dried and weighed.
The weight was 26.8 kg with an effective chlorine content of 40.74 "/ o. The chlorine yield is therefore 69.7%.
<I> Example 2 </I> 160 kg of magnesium chlorine solution with a specific weight of 1.26 were mixed with dissolved lime corresponding to an amount of 30 kg of Ca0 and so much water that the total volume was 400 liters. 13.4 kg of chlorine were passed into this mixture with stirring at 700 and the precipitate obtained was washed out, dried and weighed as in Example 1.
This gave 29.5 kg of basic magnesium hypochlorite with a content of 37.4% effective chlorine. This corresponds to a chlorine yield of 82.6 "/ o.